[M] MVV strebt neues Tarifsystem an

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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panurg
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Beitrag von panurg »

Lazarus @ 12 Mar 2016, 21:11 hat geschrieben: [...] Auch wenn du es nicht einsehen willst. Das wars jetzt auch mit dir. Die Diskussion dreht sich im Kreis. Sinnlos.
Ist das ein schönes Gefühl, endlich einmal anderen entgegenwerfen zu können, was man sich sonst immer selbst anhören muss? :blink: *kopfpatsch
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Lazarus @ 12 Mar 2016, 19:47 hat geschrieben: Stell dich am besten morgens werktags am Marienplatz mal an die U-Bahn-Station. Dann hast du deine Antwort. Weil die Fahrgastwechselzeiten dafür schlicht viel zu lange dauern.
Dann macht es natürlich, die Zahl der Fahrgäste pro Zug weiter zu steigern, indem man den Takt bei steigenden Fahrgastzahlen so lässt.

Manchmal hab ich das Gefühl, die Münchner Angebotsplanung orientiert sich vollständig an den Ideen von Lazarus.
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NicoFMuc
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Beitrag von NicoFMuc »

Lazarus @ 12 Mar 2016, 20:26 hat geschrieben:Wie kommst du auf den Unfug? Der 5-Min-Takt auf den meisten Linien geht in der HVZ bis zur Endhaltestelle. Solltest mal die Fahrpläne genau lesen lernen.
Also komm, auf 4 Linienästen hast du nur 10 Minutentakt in der HVZ (U3 Nord, U1 Nord und Süd und eben U6 nach Garching). Gut, es ist nicht die Hälfte, aber schon ne beachtliche Zahl.

Ich glaube schon, vor allem auf U1 und U3 Nord, das man im Innenstadtbereich es etwas entzerren kann, wenn man die Züge einfach bis zum Endpunkt verlängert. Gerade ums OEZ wo sich mehrere Buslinien auf 5 Minutentakt überlagern.
Lazarus @ 12 Mar 2016 @ 19:42 hat geschrieben: Das Wien aber auch doppelt soviele Einwohner hat wie München, sollte man halt auch sagen. Weil dann ändert sich das Bild gewaltig.
Also mir wäre es neu das München nur 900.000 Einwohner hat? Oder redest du nur von innerhalb des Mittleren Rings? :blink:

Wiki:
München: 1,42 Mio. (Ende 2014)
Wien: 1,84 Mio. (Ende 2015)
Lazarus @ 12 Mar 2016 @ 21:11 hat geschrieben:Bahnsteigtüren sind in München nicht machbar. Auch wenn du es nicht einsehen willst. Das wars jetzt auch mit dir. Die Diskussion dreht sich im Kreis. Sinnlos.
Greif dir mal an deine eigene Nase. Bei dem was du hier in vielen Beiträgen hier schreibt, bist du Welten unter dem was Zorngiebel hier schreibt. Er hat ja wenigstens noch Fakten und nachvollziehbares, das was du NICHT hast. Du prügelst immer nur drauf ein ohne irgendwelche SACHLICHEN Argumente zu haben. Und wenn dich mal jemand widerlegt, wird irgendwas aus dem Kontext gerissen und ne andere Phrase drangeklatscht...damit du wieder weiter rumnörgeln kannst.

Ich schreib hier nicht viel mit, aber jetzt passt es gerade und mir geht das schon seit WOCHEN auf den Sender.

Vor allem in der Diskussion um das Zugunglück in Bad Aibling wo mir das schon sauer aufgestossen ist.
Ich lese vieles interessiert mit und gerade wo es um das Zugunglück ging, war die Diskussion sehr sachlich und ich habe dadurch sehr viel von den ganzen Abläufen auch besser verstehen können, also auch Signaltechnisch, da bin ich absoluter Laie. Da gehen mir solche dauernden "Zwischenrufe" auf den Sender und eben auch hier jetzt wieder....


So, das musste mal sein....

Noch zum Tarifsystem:

Also ich würde mir wünschen das es halbwegs so bleibt wie es ist, also ohne Bahnsteigsperren (kenn ich von Paris). Aber wie man hier schon sieht wollen die einen das nicht und die anderen das nicht, mit nachvollziehbaren Gründen. Als MVV hätte ich jetzt den Mund nicht so voll genommen... Bei den ganzen die da mit reinreden können ist das eh schon keine Leichte Aufgabe ;)


Gruß
Nico
VossBär
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Beitrag von VossBär »

Lazarus @ 12 Mar 2016, 20:57 hat geschrieben: Bahnsteigtüren setzen aber auch gleiche Türabstände vorraus, die man aber beim A/B hat, aber nicht beim C. Das bedeutet, man müsste dafür ALLE A und B Wagen ausnahmslos abstellen. Woher willst du das viele Geld nehmen, um das zu bezahlen? Wir reden hier locker über einen einstelligen Mrd-Betrag.....
Hihi, nicht A&B abstellen, sondern C nicht zulassen. Achso, das ist ja gar kein Witz.

Egal, dann muß man halt C3 ff. entsprechend bestellen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

NicoFMuc @ 12 Mar 2016, 22:05 hat geschrieben: Also ich würde mir wünschen das es halbwegs so bleibt wie es ist, also ohne Bahnsteigsperren (kenn ich von Paris).
+1 .
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ging es hier nicht mal um Tarife?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wird am Montag entflechtet.
In der Zwischenzeit dürft Ihr bereite gern in einem neuen noch zu öffnenden Thema weiterschreiben.
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 12 Mar 2016, 20:42 hat geschrieben: Das Wien aber auch doppelt soviele Einwohner hat wie München, sollte man halt auch sagen. Weil dann ändert sich das Bild gewaltig.
Der Verdichtungsraum - die Stadt selbst hat nur 1,8 Millionen Einwohner.
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Beitrag von 146225 »

Lobedan @ 12 Mar 2016, 23:06 hat geschrieben: Ging es hier nicht mal um Tarife?
Was sich diesbezüglich aus der Diskussion lernen lässt: Bei unverändert bleibendem Angebot darf ein wie auch immer gearteter neuer Tarif in München eher keine akquisatorische Wirkung haben, sprich nicht zur Gewinnung nennenswerter neuer Mengen an Fahrgästen führen, da das Angebot im Status quo diverse Schwachpunkte hat, die eine weitere Aufnahme zusätzlicher Fahrgäste schwierig machen würden.

Außerdem sollte eine wie immer geartete elektronische Lösung nicht auf CICO-Basis (Check in / Check out) für alle funktionieren, da sonst kein Fahrplan mehr zu halten ist. Beispiel wie man es nicht machen sollte? Es kommen 100 Umsteiger aus der U-Bahn und beim Gelenkbus müssen alle vorne einsteigen und erst ihr Plastikkärtchen, Smartphone oder weiß der Teufel was beim Fahrer an ein Lesegerät halten, bis dieses "Piep!" macht. Wie lange dauert es dann wohl, bis der Bus abfahren kann? Und jetzt multipliziere diese Aufgabe mit mehr Fahrgästen und mehreren Buslinien an einem Knotenpunkt...
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Beitrag von Cloakmaster »

Solange CICO mittels NFC ohne vorkramen und "Piep" auskommt, spricht eigentlich nichts dagegen.

Wie läuft das denn heutzutage in NYC bzw. London?
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 13 Mar 2016, 09:22 hat geschrieben: Solange CICO mittels NFC ohne vorkramen und "Piep" auskommt, spricht eigentlich nichts dagegen.
Selbst das ist noch fraglich ... stell Dir die Schlange z.B. am Sendlinger Tor in der HVZ vor, bis alle aus der U2 ausgecheckt und in die U3 eingecheckt sind. Wir alle wissen, das es eben nicht für alle Nutzer in der gleichen "idealen" kurzen Zeit funktionieren wird, an gewissen Punkten ist aber schon eine Handvoll "Bremser" eher der Sache abträglich. CICO ist m.E. gut für problemlose Einzelfahrten, damit ortsfremde Kunden oder Gelegenheitsnutzer nicht mehr lange suchen müssen, welche Fahrkarte nun die richtige ist, aber nix für den Pendleralltag.
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Beitrag von Cloakmaster »

Sie laufen alle so wie heute aus der einen U Bahn auf die Rolltreppe und in die andere U-Bahn. Na und? Dabei werden zwei Gates ähnlich einer Lichtschranke , eins an oberen, und eins an unteren Ende passiert, und der Spuk ist vorbei.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 13 Mar 2016, 09:35 hat geschrieben: Sie laufen alle so wie heute aus der einen U Bahn auf die Rolltreppe und in die andere U-Bahn. Na und? Dabei werden zwei Gates ähnlich einer Lichtschranke , eins an oberen, und eins an unteren Ende passiert, und der Spuk ist vorbei.
Da bin ich neugierig, wieviele "Fehlbuchungen" das pro Tag produziert - je nach Jahreszeit und Person können "Fahrkarten" an den unmöglichsten Stellen verborgen sein.
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Beitrag von Bayernlover »

In London ist beim Bus übrigens Vordereinstieg und man muss die OysterCard an so einen Leser halten, der dann grün leuchtet.
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 13 Mar 2016, 10:05 hat geschrieben: Da bin ich neugierig, wieviele "Fehlbuchungen" das pro Tag produziert - je nach Jahreszeit und Person können "Fahrkarten" an den unmöglichsten Stellen verborgen sein.
Genau darum ja zwei Gates und nicht nur eines. Redundanz.... Durch das Viereck muss jeder Fahrgast und jede Fahrkarte kommen. Egal wo am Mann die Karte ist.
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Beitrag von Cloakmaster »

Bayernlover @ 13 Mar 2016, 10:08 hat geschrieben: In London ist beim Bus übrigens Vordereinstieg und man muss die OysterCard an so einen Leser halten, der dann grün leuchtet.
Und was, wenn 150 Fahrgäste aus der Underground können und in einen Bus wollen? Verspätung sammeln...?
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Beitrag von Bayernlover »

Cloakmaster @ 13 Mar 2016, 09:46 hat geschrieben: Und was, wenn 150 Fahrgäste aus der Underground können und in einen Bus wollen? Verspätung sammeln...?
Ja ;)
Ich hab ja nicht gesagt, dass es sinnvoll ist. Aber anders bekommt man das nicht gelöst, leider.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Zorngiebel @ 12 Mar 2016, 15:53 hat geschrieben:1. Vorschlag: Längsbestuhlung im Fahrzeugbestand. Da, evtl. von der Heizung abgesehen, nicht in die Fahrzeugtechnik eingegriffen werden muss dürfte dies kein Zulassungsproblem darstellen. Zumindest sollte das geprüft werden.
Somit bringt man deutlich mehr Fahrgäste in den Lasteseln U-Bahn und Tram unter, ohne einen m zusätzliches Gleis zu bauen. Investitionstechnisch handelt es sich außerdem um Sparlösungen. Und da bleibt natürlich noch das böse B-Wort (Bus)...ein vollbesetzter Omnibus auf der Straße ist immer noch besser, als dutzende PKW in dem nur der Fahrer sitzt. Für Stadtbusse gibt es einen riesigen Gebrauchtmarkt, da lassen sich binnen kürzester Zeit für wenig Geld zusätzliche Fahrzeuge herbringen.
Schon mal daran gedacht, dass mehr Mensch pro Quadratmeter auch mehr Gewicht pro Quadratmeter bedeutet? Und dass diese Auswirkungen auf die Radlast (ausnahmsweise) mal kein reines Paragraphenthema sind, das mit Papier aus der Welt zu schaffen wäre ist, sondern real sind? In Nürnberg ist ein entsprechender Versuch mit mehr Stehflächen beim DT1 deshalb gescheitert.
Und beim Bus braucht man sich keinesfalls eines Gebrauchtmarktes zu bedienen, nachdem man bereits seit Jahren mehr Fahrzeuge auf dem Hof stehen hat, als für den regulären Buslinienverkehr benötigt werden.
3. Vorschlag: der Altfahrzeugmarkt bei der U-Bahn ist aufgrund der Insellösungen quasi nicht vorhanden, im Trambereich sieht das aber anders aus. In vielen Städten haben Verkehrsbetriebe zur Überbrückung von Kapazitätsengpässen Altfahrzeuge mit bestehender Zulassung aus anderen Städten geholt, bischen aufgehübscht und somit im Schnellverfahren für den Einsatz vor Ort zulassen können. Es gibt immer irgendwo einen Straßenbahnbetrieb, der gerade eine neue Serie geliefert bekommt und daher viele Altfahrzeuge mit Normalspur loswerden möchte, für wenig mehr als den Schrottwert. Her damit, neue Lackierung und neue Sitze und paar FIS Displays in den Innenraum hängen, fertig.
Nutzt nichts, da ein solches Gebrauchtfahrzeug sehr wohl extra für das Münchner Netz neu zugelassen werden müsste. Samt den damit bestehenden Besonderheiten. Der Vorschlag geht komplett an der Realität vorbei.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von TravellerMunich »

Bayernlover @ 13 Mar 2016, 10:08 hat geschrieben: In London ist beim Bus übrigens Vordereinstieg und man muss die OysterCard an so einen Leser halten, der dann grün leuchtet.
Dazu passen ein paar lustige Fakten:
Bei den Münchner Bussen liegt die Anzahl der Einstiege pro Jahr und Bus bei um die 430.000 pro Jahr.
In London steigen pro eingesetztem Bus der Transport for London nicht mehr als ziemlich genau die Hälfte, knapp 200.000 pro Jahr ein.

Denn während man sich in München lieber einen Arm abschneidet bzw. lieber Buszüge bestellt, bevor man irgendwo mal den Takt verstärkt, sieht man das auf der Insel mit ihrem angelsächsischem Kapitalismus merkwürdigerweise anders.

Aber auch im Vergleich mit Berlin oder Hamburg kommen in München mehr Einstiege auf jeden Bus.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

146225 @ 13 Mar 2016, 09:19 hat geschrieben: Was sich diesbezüglich aus der Diskussion lernen lässt: Bei unverändert bleibendem Angebot darf ein wie auch immer gearteter neuer Tarif in München eher keine akquisatorische Wirkung haben, sprich nicht zur Gewinnung nennenswerter neuer Mengen an Fahrgästen führen, da das Angebot im Status quo diverse Schwachpunkte hat, die eine weitere Aufnahme zusätzlicher Fahrgäste schwierig machen würden.
Hallo Herr König, sind Sie es, der da schreibt? Oder Herr Reiter gar?
So absurd ist es inzwischen in München. Was ist denn die Alternative?
Dass die 200.000 Einwohner, die München in den nächsten Jahren dazu gewinnt, mit dem Auto fahren?
Auf den Straßen ist bestimmt noch viel Platz...
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 13 Mar 2016, 11:18 hat geschrieben:
146225 @ 13 Mar 2016, 09:19 hat geschrieben: Was sich diesbezüglich aus der Diskussion lernen lässt: Bei unverändert bleibendem Angebot darf ein wie auch immer gearteter neuer Tarif in München eher keine akquisatorische Wirkung haben, sprich nicht zur Gewinnung nennenswerter neuer Mengen an Fahrgästen führen, da das Angebot im Status quo diverse Schwachpunkte hat, die eine weitere Aufnahme zusätzlicher Fahrgäste schwierig machen würden.
Hallo Herr König, sind Sie es, der da schreibt? Oder Herr Reiter gar?
So absurd ist es inzwischen in München. Was ist denn die Alternative?
Dass die 200.000 Einwohner, die München in den nächsten Jahren dazu gewinnt, mit dem Auto fahren?
Auf den Straßen ist bestimmt noch viel Platz...
Nach einer Pressemeldung in der SZ hat der MVV für das Jahr 2015 Mehreinnahmen in Höhe von rund 50 Mio (!!!!) verkündet. Natürlich stand das im Kleingedruckten. Genug Geld also, um viele Verbesserungen durchzusetzen. Auch wenn das für die Stadt "nur" rund die Hälfte bedeutet, mit 25 Mio könnte man viel machen. Und weder Personalkosten noch Energiepreise sind im letzte Jahr massiv angestiegen, beim Diesel ja das genaue Gegenteil...
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Beitrag von Zorngiebel »

Das Grundproblem hier, ob beim Tarif oder dem Betrieb: man ist mit dem Status Quo durchaus unzufrieden, jede Änderung wird abet solange verbal attackiert bis sie fallen gelassen wird. So wurde vor ein paar Jahren der Vorschlag mit Bahnsteigtüren ernsthaft in München diskutiert. Verworfen wurde er gerade nicht wegen Problemen bei der Umsetzung sondern weil die Münchner ihre Gewohnheiten nicht ändern wollten. Deswegen wurden auch alle anderen Vorschläge zum schnelleren Fahrgastwechsel abgeblockt.

Und das zieht sich durch. Sobald man einen simpleren Tarif diskutiert kommen zig Argumente dagegen. Sobald man einen billigeren Tarif diskutiert, bei dem alle gleich wenig bezahlen kommen zig Argumente dagegen.

Und darum wird, dad prophezeie ich euch, alles bleiben wie es ist und dieser Tarifwust lediglich digitalisiert und die Systemkosten kommen dann eben auf den Kostenapparat drauf.

Genießen Sie den Münchner ÖPNV in vollen Zügen!
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Beitrag von Valentin »

Lazarus @ 12 Mar 2016, 13:47 hat geschrieben:Irgendwie bringst du gerade etwas durcheinander. Die Tramstrecke Ostbahnhof-Hauptbahnhof führt nicht über Hbf Nord, sondern über Hauptbahnhof und Hbf Süd.
Leider nicht. Ein Kollege von mir hatte ein Website online, die für jeden Fahrweg (U, S, Tram) die schnellste Verbindung mit Angabe eines optimierten Umsteigens (bis hin zur Angabe der Tür im Fahrzeug) berechnet hat. Nach einer freundlich gehaltenen Email der MVG hat er das Projekt wieder offline genommen. :(

Und hier wurde die Umsteigeverbindung Tram Arnulfstraße-U5 über den Fußweg Querung Haupthalle optimiert. Mit dem neuen MVV-Tarif wären über diesen Weg sicherlich einige Cent einzusparen. Außer der einfachste Tarif aller Zeiten wird um Außnahmen und Strafzuschläge für unerwünschte Umsteigebeziehungen erweitert. Aber dann ist die Tarifermittlung wieder eine Wissenschaft für Fortgeschrittene, die den einfachen Fahrgast überfordert.
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Beitrag von viafierretica »

Zorngiebel @ 13 Mar 2016, 12:03 hat geschrieben: Und das zieht sich durch. Sobald man einen simpleren Tarif diskutiert kommen zig Argumente dagegen. Sobald man einen billigeren Tarif diskutiert, bei dem alle gleich wenig bezahlen kommen zig Argumente dagegen.

Und darum wird, dad prophezeie ich euch, alles bleiben wie es ist und dieser Tarifwust lediglich digitalisiert und die Systemkosten kommen dann eben auf den Kostenapparat drauf.

Genießen Sie den Münchner ÖPNV in vollen Zügen!
Wie wahr...

Wenn die selbstsüchtigen Münchner Provinzfürsten mal einen Blick über den Gartenzaun werfen würden, würden sie auf das hier stossen:
http://tirol.orf.at/news/stories/2761755/
Und Tirol ist immerhin unmittelbarer Nachbar zu Bayern und keine 100 km von München entfernt. Liegt übrigens auch in der EU (die ja angeblich an fast allem schuld sein soll).
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Beitrag von spock5407 »

Zorngiebel @ 13 Mar 2016, 12:03 hat geschrieben: Und darum wird, dad prophezeie ich euch, alles bleiben wie es ist und dieser Tarifwust lediglich digitalisiert
Das hoffe ich !
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Beitrag von TravellerMunich »

viafierretica @ 13 Mar 2016, 12:03 hat geschrieben: Nach einer Pressemeldung in der SZ hat der MVV für das Jahr 2015 Mehreinnahmen in Höhe von rund 50 Mio (!!!!) verkündet. Natürlich stand das im Kleingedruckten. Genug Geld also, um viele Verbesserungen durchzusetzen. Auch wenn das für die Stadt "nur" rund die Hälfte bedeutet, mit 25 Mio könnte man viel machen. Und weder Personalkosten noch Energiepreise sind im letzte Jahr massiv angestiegen, beim Diesel ja das genaue Gegenteil...
Es sind tatsächlich rund 7% Mehreinnahmen bei den Fahrgeldeinnahmen, von denen die MVG über 30 Mio. erhalten wird.
Und das trotz des bösen Semesterticket, das gerade heftigst bekämpf wird, und trotz gleitender Gültigkeit bei Monatskarten.
Manchmal denkt man, man ist in einem verzerrten Paralleluniversum, in dem Nahverkehrsfreunde dann noch Verständnis äußern und die Presse nur Pressemitteilungen abdruckt.

Das Angebot ist 2015 nur minimal gestiegen: Bei der U3 werden die Taktverstärker Freitagnachmittags nun bis zum Olympiazentrum geführt und die Gemeinde Garching bezahlt einen längeren Takt-10 für Garching (also nicht von der MVG finanziert).

Bei der Tram wurden der Tram 18 vier(!) zusätzliche Fahrten nach St.-Emmeram spendiert und die Tram 23 fährt bei meiner Kenntnis nach gleichem Fahrzeugeinsatz in der Hauptverkehrszeit der Takt etwas verdichtet - praktisch kostenneutral.

Beim Bus gab es ein paar kleine Verbesserungen und insbesondere den Buszugeinsatz auf mehr Linien.

2016 wurde dann das Angebot um die vom Stadtrat finanzierte abendliche Verlängerung bis Theresienstraße und um die von Garching bezahlte Verlängerung des Takt 10 bis 20 Uhr verbessert. Die MVG selbst hat aus eigenen Mitteln bei der U-Bahn 0,0 verbessert.
Bei der Tram sieht es 2016 ebenso mies aus: Die Tram 22 verkehrt jetzt auch in einem Teil der Schulferien und die 25 bekommt, bezahlt von Grünwald, samstags auch einen Takt 10. Zusätzliche Ausgaben durch die MVG: nahe Null.
Beim Bus hat man sich ebenfalls die wenigen Maßnahmen überwiegend als Zusatzleistung vom Stadtrat bezahlen lassen.

Macht in Summe: rund 7% Mehreinnahmen aus Fahrgeldeinnahmen und unter 1% Mehrausgaben für fahrgeldfinanziertes Angebot. Bei U-Bahn und Tram sogar praktisch gar nichts, auch zu Zeiten, bei denen man die Fahrzeuge sehr wohl hätte.

Ach ja, für 2016 hat man die Fahrpreise um weitere 2,8% angehoben, das ist bei dieser Abrechnung noch gar nicht dabei.
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Beitrag von chris232 »

Zorngiebel @ 13 Mar 2016, 12:03 hat geschrieben: So wurde vor ein paar Jahren der Vorschlag mit Bahnsteigtüren ernsthaft in München diskutiert. Verworfen wurde er gerade nicht wegen Problemen bei der Umsetzung sondern weil die Münchner ihre Gewohnheiten nicht ändern wollten.
Mir wäre so, als wurde dieser Vorschlag vom Nagel mit der Zeitung diskutiert und sonst gar nix? Und vielleicht liegts ja doch eher an den Türabständen wie bereits angesprochen?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Zorngiebel »

Jedes Detail weiss ich nicht mehr und per Google findet man auch nicht mehr alles, aber grob war das der Vorschlag:

halbhohe Bahnsteigtüren (d. h. kein deckenhoher Verbau, sondern so ca. Personenhöhe). An besonders frequentierten Bahnhöfen in der ersten Ausbaustufe, die zudem dann typenrein bedient würden, wegen der Türabstände. Es gibt wohl auch Herstellerkonzepte mit flexiblen Bahnsteigtüren, die auf mehrere Typen auslegbar sind und dann je nachdem, welches Fahrzeug einfährt, angepasst öffnen und optisch anzeigen, wo man sich idealerweise platziert, um Aussteiger nicht zu stören, diese wären aber wesentlich teurer und wartungsintensiver, sodass die typenreine Bedienung dieser besonders stark frequentierten Bahnsteige (und somit eben deren Linien) wohl das simpelste gewesen wäre. Weiterer Charme wäre eben die enorm gesteigerte Sicherheit gewesen - es gab in den letzten Jahren immerhin einige Todesfälle in der U-Bahn München, weil Leute unabsichtlich aufs Gleis geraten sind im Gedränge / gestolpert sind. Auch nur ein Menschenleben zu schonen ist durchaus ein gewichtiges Argument für sich, aber auch das ist nicht wirklich durchgedrungen.

Man hatte in der Diskussion den Eindruck, dass es im Kern darum geht, dass sich der Münchner einfach nicht umstellen mag. Auf der Rolltreppe heißt es rechts stehen links gehen, am Bahnsteig geht es wie am Dorfbahnhof gemütlich zu. Man steht grundsätzlich erstmal wie eine Wand vor den sich öffnenen Türen der einfahrenden Bahnen, zuerst die Schrecksekunde des Erstaunens, dass sich da eine Tür öffnet und Menschen raus wollen. In dieser Schrecksekunde sind Aussteigewillige wie Einsteigewillige gleichermaßen gelähmt und starren sich gegenseitig an. Dann bewegt man sich teilweise zur Seite, teilweise drängen die Aussteiger dann durch einzelne "Öffnungen" in der Wand langsam durch, während Zusteigewillige zu diesem Zeitpunkt bereits anfangen sich in Gegenrichtung in das Fahrzeug zu drängen. Wegen den Sitzplätzen, die sind den Münchnern eben sehr wichtig, wie wir immer wieder sehen. Und so dauert das dann eben insgesamt seine Zeit. Bayerische Gemütlichkeit!

Früher haben mich regelmäßig Wutanfälle gepackt und ich bin unwirsch geworden, aber ich habe da resigniert. So ist das halt in München. Immer wieder. Tag für Tag müssen die Fahrgäste in München neu lernen, wie das ist mit einfahrenden Zügen und Türen und Fahrgastwechsel. Bei jeder Fahrt neu. Dieses Ritual sollte bei der UNESCO als kulturelles Welterbe geschützt werden, da es nicht nur besonderer Ausdruck der Liberalitas Bavariae ist (jeder nach seiner Facon, auch im ÖPNV), sondern dieses Ritual weltweit jetzt schon vergleichsweise selten ist, was sich mit der Modernisierung von U-Bahnen rund um die Welt noch verstärken wird, wo Bahnsteigtürsysteme quasi der Stand der Technik im U-Bahnbau sind und auch Uralt-Systeme wie die Metro Paris konkret dabei sind, ihr Gesamtnetz sukzessive nachzurüsten oder derlei zumindest konkret planen. Die Gepflogenheiten in der U-Bahn München müssen unbedingt bewahrt werden, sodass Besucher aus aller Welt nicht nur archaische Trinkzusammenkünfte sondern auch vorzeitlichen Nahverkehr bestaunen können.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Du übertreibst maßlos. Für die (mittlerweile) Enge auf dem einen oder anderen Bahnsteig (z.B. am Hbf U2) geht das Aus- und Einsteigen relativ gut sogar. Ansonsten einfach mit sanfter Gewalt vom Zug durch die "Wand" nach draussen schieben. Klappt, die gehn schon weg wenn Platz ist. Wenn kein Platz ist, können die Armen draussen auch nix dafür. Einzelne Kasperln gibts natürlich immer wieder; da hilft auch keine Bahnsteigtür, diese Klientel würde sich auch davor stellen.

"Rechts stehen Links gehen" auf den Rolltreppen finde ich gut. Wer links steht => Prinzip "sanfte Gewalt" (es sei denn, es geht weiter oben eh nicht weiter). Ich hab es dick, wenn links auf der Rolltreppe einem die Leut im Weg stehen. Denn die Geschwindigkeit der Treppen ist einfach faad. Die alten Treppen der S-Bahn (z.B. am Hbf), die haben Spaß gemacht bzgl. Fördergeschwindigkeit.

Ansonsten: weniger Wutanfälle und weniger Unwirschheit helfen ungemein im ÖPNV. Es bringt nämlich eh nix; Du bist nicht 1 min schneller am Ziel.
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TravellerMunich @ 13 Mar 2016, 11:18 hat geschrieben: Hallo Herr König, sind Sie es, der da schreibt? Oder Herr Reiter gar?
So absurd ist es inzwischen in München. Was ist denn die Alternative?
Dass die 200.000 Einwohner, die München in den nächsten Jahren dazu gewinnt, mit dem Auto fahren?
Auf den Straßen ist bestimmt noch viel Platz...
Weder noch, aber das ist die Quintessenz aus den Beiträgen der Diskussion, oder?
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