https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 83393.html ist der einzige mögliche (nicht letztinstanzlich entschiedene) Fall, der mir einfällt.
Ich gebe Dir und Rohrbacher Recht, dass Vorsatz sehr unwahrscheinlich ist.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 83393.html ist der einzige mögliche (nicht letztinstanzlich entschiedene) Fall, der mir einfällt.
Ich hatte ja schon relativiert, dass er vielleicht keine konkreten Suizidpläne hatte aber vielleicht psychische Probleme -- Schizophrenie oder oder wiederkehrende Anfälle von Selbstmordgedanken, die er dann ganz spontan umgesetzt hat.
Doch! Aber angesichts dieser Situation fehlt mir trotzdem jedes Verständnis. Da könnte man genauso gut am HBF in den Stammstreckentunnel springen und beschließen im Linksverkehr zum Stachus hinüberzulaufen. Das hätte etwa die gleichen Erfolgsaussichten.Mal im Ernst, ist euch das noch nie passiert, dass ihr bei einer Routinetätigkeit mal ein richtiges Augenblicksversagen hattet?
Einem Tf der S-Bahn M sollte klar sein, dass ihm spätestens alle 10 Minuten ein Zug entgegen kommen müsste. Wenn das nicht der Fall ist, kann man entweder mit einer Verspätung rechnen oder man geht zu 100% von einem Zugausfall aus und fährt unbesorgt in den nächsten eingleisigen Abschnitt. Kann man machen aber dann ist es halt scheiße.TramBahnFreak hat geschrieben: ↑23 Jun 2022, 18:12 Ausserdem darfst du nicht erwarten, dass jeder Mitarbeiter den Fahrplan oder die Taktlage im Kopf hat.
Zumal man logischerweise nicht extra informiert wird, nur weil mal ein Gegenzug ausfällt.
Ja und genau deshalb sollte er alles andere machen als loszufahren.
Das verstehe ich nicht. Er hätte doch den Gegenzug gesehen, wenn dieser schon eingefahren wäre.Es hätte genauso gut passieren können das er am ASig Zwangsgebremst wird und parallel bereits der Gegenzug den Bahnhof erreicht hat!
Ich kann mir vorstellen, dass man dann losfährt, wenn die Ampel schon sehr lang auf rot steht und der Verdacht besteht, dass die Schaltung kaputt ist. In diesem Fall würde man aber wohl normalerweise sehr langsam fahren und sich "vorwärts tasten", aber sicher nicht mit der normalen Regelgeschwindigkeit in die Kurve einfahren. Und selbst dann besteht das Risiko, dass die andere Seite eben doch grün hat und mit normalem Tempo angefahren kommt.
Vorschrift ist prinzipiell, Haltsignale zu beachten. Vorbeifahrt nur mit Ersatzsignal oder Befehl, in beiden Fällen natürlich mit bzw. durch den Fdl.rautatie hat geschrieben: ↑24 Jun 2022, 11:39Ich kann mir vorstellen, dass man dann losfährt, wenn die Ampel schon sehr lang auf rot steht und der Verdacht besteht, dass die Schaltung kaputt ist. In diesem Fall würde man aber wohl normalerweise sehr langsam fahren und sich "vorwärts tasten", aber sicher nicht mit der normalen Regelgeschwindigkeit in die Kurve einfahren. Und selbst dann besteht das Risiko, dass die andere Seite eben doch grün hat und mit normalem Tempo angefahren kommt.
Bei solchen Szenarios hat man doch als Triebwagenführer immerhin den Vorteil, dass man mit der Fahrdienstleitung Rücksprache halten kann und fragen kann, was los ist. Das würde ich in solchen unklaren Situationen immer machen (und ist doch auch Vorschrift, oder nicht?).
Du verstehst nicht was ich meine?gmg hat geschrieben: ↑24 Jun 2022, 10:50Ja und genau deshalb sollte er alles andere machen als loszufahren.
Das verstehe ich nicht. Er hätte doch den Gegenzug gesehen, wenn dieser schon eingefahren wäre.Es hätte genauso gut passieren können das er am ASig Zwangsgebremst wird und parallel bereits der Gegenzug den Bahnhof erreicht hat!
Für mich stellt sich die Sache so dar, wie wenn ein Autofahrer an eine rote Ampel kommt, hinter der die Straße einsprurig gesperrt ist, weil eine Fahrbahn erneuert wird. Wenn diese Straße dann auch noch in einer Kurve liegt, sieht der Autofahrer nicht, ob Gegenverkehr unterwegs ist. Wer würde in so einer Situation bei rot fahren? Die Leute gibt es zwar aber sie fahren dann hoffentlich zumindest so langsam, dass sie noch bremsen können. Und Leute, die so drauf sind, würden in einer Tf-Ausbildung doch hoffentlich als unfähig aussortiert werden.
GT6M hat geschrieben: ↑24 Jun 2022, 02:18 Nur mal zu dieser Suizid Theorie:
Woher sollte er wissen wo der Gegenzug gerade ist bzw. wann er einfährt?
Da habe ich ja schon gesagt, dass ich mir auch ein spontanes Handeln vorstellen könnte, weil er irgendwelche diffusen psychischen Probleme hat. Wäre der Gegenzug früher gekommen, wäre der tf ganz normal weitergefahren weil er keine konkrete Suizidpläne hatte.Es hätte genauso gut passieren können das er am ASig Zwangsgebremst wird und parallel bereits der Gegenzug den Bahnhof erreicht hat!
Das habe ich doch ausführlich erörtert.DUEWAG-IBK hat geschrieben: ↑25 Jun 2022, 21:16 Trambahnfreak wollte die Frage eigentlich so formulieren:
Wie kommt ihr eigentlich auf die Idee, das ganze beruhe auf einer absichtlich selbstzerstörerischen (sprich suizidalen) Handlung?
Genau diese Dummheit traue ich keinem Tf zu. Eisenbahner trauen ihm das wohl schon zu.Und klar wurde hier aus eigener Dummheit gehandelt. "Warum bekomme ich jetzt eine Zwangsbremsung? Das löse ich mal, Kreuzung ist ja erst im nächsten Bahnhof."
Und genau hier bist du gedanklich bereits einen Schritt zu weit!
Absolute Zustimmung!mapic hat geschrieben: ↑26 Jun 2022, 09:54 [...]
Das große Problem der PZB ist, dass sie sich nur sehr selten mit einer Zwangsbremsung meldet, die einem wirklich den Allerwertesten retten möchte. Wahrscheinlich 99% aller Zwangsbremsungen treten nicht deshalb auf, weil man gegen Signale oder Geschwindigkeitsbegrenzungen verstoßen hat, sondern nur weil man gegen die Regeln der PZB verstoßen hat.
Es wäre schon sehr viel gewonnen, wenn eine 2000 Hz Zwangsbremsung anders ablaufen würde als alle Zwangsbremsungen aus anderen Gründen. Und es wundert mich schon irgendwie, dass genau das in den Sicherheitsempfehlungen der BEU überhaupt nicht mal ansatzweise auftaucht. Eine 2000 Hz Zwangsbremsung kommt im Gegensatz zu allen anderen tatsächlich relativ selten vor. Und wenn, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch recht hoch, dass es jetzt wirklich mal eine ernsthaft sinnvolle Zwangsbremsung ist. Daher wäre es durchaus sinnvoll, wenn die dann anders angezeigt und sogar anders aufgelöst werden müsste als sonst. Das würde einfach ein anderes Bewusstsein für die Situation schaffen, und die übliche Routine unterbrechen.
Not sure if trolling or just dumb…gmg hat geschrieben: ↑27 Jun 2022, 00:08 Ich habe jetzt folgendes aus der Diskussion mitgenommen:
Dass ein tf ein rotes Asig nicht beachtet, scheint zwar ungewöhnlich aber nicht völlig ungewöhnlich.
Dass er sich bei einer Zwangsbremsung nichts denkt, ist auch nichts besonderes.
Dass er sich nicht wundert, wo der übliche Gegenverkehr bleibt, ist normal.
Dieses Verhalten in Kombination ist kein Grund, Verdacht auf suizidale Tendenzen zu erheben.
Das alles scheint ja hier so allgemeiner Konsens zu sein.
Also da muss ich schon sehr schlucken, mit was für einer Einstellung so mancher tf offenbar unterwegs ist!
So krass würde ich es nicht formulieren. Aber es kommt leider öfter vor, dass man sich nach einer Zwangsbremsung befreit, die durch Überschreiten der 25 km/h im restriktiven Modus oder eine zu spät gedrückte Wachsamkeitstaste verursacht wurde. Zumindest ist es mein Eindruck z.B. am Fasangarten, wenn das Esig Ostbahnhof noch auf Halt war und der Tf zu schnell losgefahren ist. Da ist die Zeit zwischen Zwangsbremsung und wieder anfahren zu kurz für ein Telefonat.gmg hat geschrieben: ↑27 Jun 2022, 00:08 Ich habe jetzt folgendes aus der Diskussion mitgenommen:
Dass ein tf ein rotes Asig nicht beachtet, scheint zwar ungewöhnlich aber nicht völlig ungewöhnlich.
Dass er sich bei einer Zwangsbremsung nichts denkt, ist auch nichts besonderes.
Dass er sich nicht wundert, wo der übliche Gegenverkehr bleibt, ist normal.
Dieses Verhalten in Kombination ist kein Grund, Verdacht auf suizidale Tendenzen zu erheben.
Das alles scheint ja hier so allgemeiner Konsens zu sein.
Also da muss ich schon sehr schlucken, mit was für einer Einstellung so mancher tf offenbar unterwegs ist!
Aber ich finde es echt bedenklich, wenn man die Zugbeeinflussung absolut idiotensicher machen muss, nur weil Teile des Personals nicht bereit oder in der Lage sind, mitzudenken.
Du konntest mich nicht überzeugen, also wirst du einfach beleidigend. Auch wenn so ein Verhalten hier im Forum keine Seltenheit ist, jemand, der so eine Diskussionskultur pflegt wie du, hat keine bessere Antwort verdient, als die, die du von Cloakmaster bekommen hast.
Nochmal: Punkt 1: Es arbeiten auch bei der Eisenbahn Menschen. Es hat immer schon noch so viel Erfahrung und auch Routine nicht davor bewahrt, dass alle Jubeljahre jemand einen riesigen Blackout hat.gmg hat geschrieben: ↑27 Jun 2022, 13:58 Ich bin jetzt ein seltener Gast auf der S7 aber wenn ich das mal auf die S8west übertrage, wo ich mich gut auskenne: Wenn ich von Herrsching nach München fahre, weiß ich als geübter Fahrgast, dass in Seefeld-H ein Zug entgegenkomt. Wenn der verspätet ist, muss mein Zug auf ihn warten. Da kann ich doch vom Tf erwarten, dass er zumindest einmal die Möglichkeit einbezieht, dass der Gegenzug sich irgendwo zwischen Seefeld und Weßling befindet, wenn er nicht pünktlich in Seefeld ist. Und dann muss er doch einmal richtig die Signale beachten!
Hätte bei klassischen Kreuzungsbahnhöfen wie Ebenhausen-Schäftlarn auch den schönen Nebeneffekt, dass gleichzeitige Einfahrten aus beiden Richtungen zulässig wären.Rohrbacher hat geschrieben: ↑27 Jun 2022, 16:48Wie gesagt, deswegen bin ich schon lange dafür, dass solche Stellen, im Prinzip alle Ausfahrten mit Schutzweichen gesichert werden.
Gerade wenn man in die Luftfahrt schaut sieht man, dass die Unfallberichte dort voller Situationen sind in denen Profis mit sehr guter und regelmäßig geprüfter Ausbildung und tausenden Flugstunden aus unterschiedlichen Gründen ganz offensichtliche Fehler machen. Das sind auch nicht alles Selbstmörder sondern sie erliegen teils ganz simplen Effekten wie z. B. dem Bestätigungsfehler.gmg hat geschrieben: ↑23 Jun 2022, 16:44Es gab in den letzten Jahren einen Flugzeugabsturz, der auf erweiterten Suizid basierte und einen weiteren schweren Verdachtsfall darauf (MH370). Wenn erfolgreiche Fluggesellschaften vor solchen Mitarbeitern nicht sicher sind, wieso sollte es dann ausgerechnet die unterbesetzte S-Bahn München sein?
Selbstmordgefährdete begeben sich mitunter auch in gefährliche Situationen und lassen sich von FDL Schicksal leiten. Ich kenne über mehrere Ecken Leute, die streng genommen in Unfällen ums Leben kamen, von denen man sich aber denken konnte, wieso sie sich in solche Gefahren begeben haben.
Weil jedem einzelnen in diesem Forum die ständigen Ausfälle bei der S-Bahn auf die Nerven gehen und das alles andere als ungewöhnlich ist, dass ein Zug ausfällt und dann soll sich ein Tf darüber Gedanken machen? In welchem Universum lebst Du eigentlich?