Wasserburg Bahnhof - Wasserburg Stadt

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Alex420-V160
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Beitrag von Alex420-V160 »

Bedenkt bitte, dass ihr das wichtigste Argument für eine Reaktivierung der Wasserburger Stadtbahn offenbar vergessen habt: ich will in meinem Streckennetz endlich einen Tunnel haben - vor und in dem ich dann bei jeder Fahrt pfeifen kann! B)
-Electrification\ @ 1. November 2010, 17:10 Uhr hat geschrieben:Ich bin für Rohrbach 21-Plus, ein unterirdischer Kopfbahnhof der nur über eine Spitzkehre zu erreichen ist. Natürlich nur mit Direktanschluss der Rohrbacher Kirche, Stuttgart braucht den Messeanschluss, Rohrbach den Heilige-Messe-Anschluss.
Vielleicht wäre ein Schwenk über den Flugplatz Auhöfe auch noch drin um diesen bedeutenden Flugplatz an den internationalen Fernverkehr anzuschließen.
Zu erwähnen sei noch, dass Rohrbach durch Rohrbach 21 überhaupt erst an das bayerische Regionalzugnetz angeschlossen wird! :P

Fröhliche Grüße,
Alexander

PS: Immer wieder nett finde ich ja auch die Tatsache, dass Woche für Woche die Strecke 135 Grafing Bf - Wasserburg (Inn) Stadt in jede La (Bereich Süd) gedruckt wird - leider ohne Hinweis auf etwaige Oberbaumängel zwischen Wasserburg (Inn) Bf und Wasserburg (Inn) Stadt. :rolleyes:
Christian Sch.
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Beitrag von Christian Sch. »

Alex420-V160 @ 2 Nov 2010, 00:01 hat geschrieben:PS: Immer wieder nett finde ich ja auch die Tatsache, dass Woche für Woche die Strecke 135 Grafing Bf - Wasserburg (Inn) Stadt in jede La (Bereich Süd) gedruckt wird - leider ohne Hinweis auf etwaige Oberbaumängel zwischen Wasserburg (Inn) Bf und Wasserburg (Inn) Stadt. :rolleyes:
Da brauchst Du schon die La des EIU Stadt Wasserburg. Und dann ist die Bilanz eher flau: 100% des Streckennetzes nicht befahrbar ...
Da dürfte die DRE noch besser abschneiden.

Gruß

Christian
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Christian Sch. @ 2 Nov 2010, 14:38 hat geschrieben: Da dürfte die DRE noch besser abschneiden.
Minimal ;)

Ich sage immer, will man erfolgreich reaktivieren und/oder Strecken retten, gibts nur eine Möglichkeit: RSE!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Zum einen sei es aufgrund der Fahrplanzwänge praktisch nicht möglich, Schüler zu befördern. Zum anderen würde eine Altstadtbahn weder für das Burgerfeld noch für die Burgau eine Verbesserung bringen, so die Fachleute. Fünf unterschiedliche Prognose-Verfahren brachten letztlich ein sehr ähnliches Ergebnis: zwischen 335 und 500 Fahrgäste pro Richtung jeden Werktag auf der Bahnlinie.
Wieso rechnet man die Schüler dann ein, wenn eh keine befördert werden können?
Vermutlich ein "was-wäre-wenn"-Fall. Bin jedenfalls gespannt darauf, das Gutachten im Original zu lesen. Laut Zeitungsartikel soll es ja veröffentlicht werden.

Grundproblem der Schülerbeförderung nach Wasserburg Stadt ist Fahrplanknoten in Wasserburg Bahnhof zur vollen Stunde. Nachdem der auch kaum sinnvoll verschoben werden kann, läge eine Alternative im Schulbeginn/-ende zur halben Stunde.

Electrification @ 1 Nov 2010, 13:24 hat geschrieben:Ein Zug zum Stadtbahnhof würde mehr Fahrgäste anziehen und vor allem könnte man dann am Stadtbahnhof die Busse mit dem Umland verknüpfen.
Hast du schon mal auf eine Landkarte geschaut und festgestellt, wie ungünstig die Straßenanbindung der Stadt Wasserburg für Buslinien Richtung Norden und Osten ist? Man ist von dort wesentlich schneller in Wasserburg Bahnhof als in der Stadt und hat in Wasserburg Bahnhof auch bei einer angenommenen Reaktivierung der Stadtstrecke zusätzlich den Vorteil besserer Bahnverbindungen (Rosenheim, Mühldorf).

Electrification @ 1 Nov 2010, 13:24 hat geschrieben:Buslinien aus den Umlandorten zum Bahnhof Wasserburg? Nein, die Leute fahren mit dem Auto zum Bahnhof und ab da mit dem Zug, nur wer nicht anders kann nutzt den Bus.
Electrification @ 1 Nov 2010, 13:24 hat geschrieben:vor allem könnte man dann am Stadtbahnhof die Busse mit dem Umland verknüpfen.
Ja was nun? Busse, die keiner nutzt?

Electrification @ 1 Nov 2010, 17:10 hat geschrieben:Zur Anbindung von Wasserburg Stadt? Ich würde mir da ein typisch bayerisches Flügelkonzept vorstellen können. Optimal wären dann RS1. Von München über Ebersberg nach Wasserburg Bf. und direkt weiter nach Wasserburg Stadt Von Rosenheim nach Wasserburg Bf. und geflügelt weiter nach Wasserburg Stadt und Mühldorf.
Oh je. Ein fahrplantechnisches und kostenseitiges Kernproblem der Wasserburger Stadtstrecke ist der Umstand, dass bei einem Fahrplanknoten in Wasserburg Bahnhof pro Taktlage (also Stunde) ein Fahrzeug samt Personal allein für den kurzen Abschnitt nach Wasserburg Stadt und zurück gebunden wird.

Und du möchtest nun aber sogar zwei Fahrzeuge samt Personal pro Stunde nach Wasserburg Stadt schicken? Wo sollen denn die Fahrgäste herkommen, die den Flügeltriebwagen nach Rosenheim füllen? Und bitte nicht mit Busanschlüssen argumentieren: Diese sind durch die Lage der Stadt allein Richtung Süden sinnvoll machbar. Dort stellen Relationen wie Griesstädt-Wasserburg Stadt-Wasserburg Bahnhof-Rosenheim aber einen Umweg von fast 100% der Strecke (und Zeit) gegenüber einer direkten Busverbindung nach Rosenheim dar.

Electrification @ 1 Nov 2010, 17:10 hat geschrieben:mit Fahrzeugen a la RS1 dürften dann auch Doppeltraktionen kein Überangebot sein
Verstehe ich nicht. Schon der Verbrauch eines einzelnen Regioshuttles liegt, je nach Fahrtprofil, auf dem Level oder über dem eines 628 und 75 oder mehr Plätze eines einzelnen Regioshuttles wollen auch erstmal gefüllt sein.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Die einzige Chance für die Strecke (so sie denn überhaupt eine hat), sehe ich in einer kleinen Nebenbahn die ähnlich einer Straßenbahn die Strecke entlangpendelt (vielleicht 2 oder 3x die Stunde) und auch unterwegs noch hält. Damit könnte man z.B. auch den Großarbeitgeber Meggle für die Arbeiter an die Stadt und an der Bahnhof anbinden, hätte was den Verbrauch der Fahrzeuge und auch die Kosten selbiger angeht weniger Geld ausgegeben und noch einen kleinen zusätzlichen Nutzen.

Aber ich glaube nicht wirklich, dass selbst die Variante realistische Chancen hat.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Die Strecke führt aber nicht wirklich durch Wohngebiete. Ein Wiederherstellung der Direktverbindung Ebersberg - Wasserburg Stadt halte ich daher immer noch für das Sinnvollste. Umsteigen in Wasserburg Bahnhof ist nicht so besonders attraktiv. Zusätzliche Haltepunkte auf der Stadtstrecke verlängern außerdem nur die Fahrzeit ohne wirklichen Nutzen.

Einen Bedarfshaltepunkt für Meggle-Mitarbeiter halte ich aber für sinnvoll. Angeblich wäre das auch die Bedingung, die Meggle an eine Reaktivierung stellt.

Aber leider stehen die Chancen dafür denkbar schlecht. :(
christian85
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Beitrag von christian85 »

Aber laut wikipedia braucht man eigentlich keinen NKF, wenn die Kosten unter 50 Mio DM liegen.

Mal eine Frage zu damals: Wer bemerkte, dass die Strecke in der Luft hing? Erst der Tf, der rechtzeitig halten konnte, oder irgendwelche außenstehenden Leute?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

"DM" spricht ja nicht gerade für die höchste Aktualität der Quelle ;)
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Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
christian85
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Beitrag von christian85 »

Hm, Beim Gesetzestext steht 50 Millionen Euro. Ist ja noch besser :lol: (U5 Pasing in 49 Mio Teilstücke aufteilen :D )
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

TramPolin @ 7 Nov 2010, 21:35 hat geschrieben: Die Strecke führt aber nicht wirklich durch Wohngebiete. Ein Wiederherstellung der Direktverbindung Ebersberg - Wasserburg Stadt halte ich daher immer noch für das Sinnvollste. Umsteigen in Wasserburg Bahnhof ist nicht so besonders attraktiv. Zusätzliche Haltepunkte auf der Stadtstrecke verlängern außerdem nur die Fahrzeit ohne wirklichen Nutzen.

Einen Bedarfshaltepunkt für Meggle-Mitarbeiter halte ich aber für sinnvoll. Angeblich wäre das auch die Bedingung, die Meggle an eine Reaktivierung stellt.

Aber leider stehen die Chancen dafür denkbar schlecht. :(
Der Meggle-Komplex ist schon mal einer und danach würde ich auch nur noch einen weitern Haltepunkt einplanen, ungefähr etwas westlich vom Beginn der "Halbinsel". Hier ist nochmal eine Vorsiedlung mit einigen Häusern und auch öffentlichen Einrichtungen. Allerdings stimmt es, dass die Trasse hier die Siedlung nur tangiert und man auch einige Meter zur Trasse hinuntersteigen muss.

Die Idee den Zug von Ebersberg weiterzuleiten ist für sich nicht schlecht. Will man aber den Stunden-Takt-Knoten in Wasserburg-Bahnhof behalten, bleibt es dabei, dass der Zug fast ne Stunde in Wasserburg rumsteht.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Natürlich braucht man dann einen weiteren Triebwagenumlauf auf dem Filzenexpress. Denn außerhalb des Taktknotens Wasserburg-Reitmehring zu fahren, nur um einen Triebwagen zu sparen, dann können wir die Reaktivierung gleich sein lassen (was vermutlich jetzt eh passiert, also das "sein lassen" :().
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ui - hier ists aber Staubig!



http://www.zukunft-suedostbayern.info/2012...ht-landesrecht/
Bahndiskussionen in Wasserburg um die Altstadtbahn: Bundesrecht bricht Landesrecht.

...Doch selbst eine stillgelegte Strecke lässt sich nicht einfach in einen Radweg umwandeln, wie das die Stadt Wasserburg vor hatte.
Irgendwie kam nun der ganze Sachverhalt bis zu einer Bahnbehörde in Köln. ...
Die Stadt Wasserburg muss jetzt damit rechnen, die Bahnstrecke auf eigene Kosten fahrtüchtig machen zu müssen.
Denn die Rechtsauslegung, eine stillgelegte Bahnlinie, im eigenen Besitz, anderweitig nutzen zu können, war wohl falsch. ...
Autsch - das kann teuer werden!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Fichtenmoped @ 10 Jul 2012, 00:59 hat geschrieben: Ui - hier ists aber Staubig!

http://www.zukunft-suedostbayern.info/2012...ht-landesrecht/
Bahndiskussionen in Wasserburg um die Altstadtbahn: Bundesrecht bricht Landesrecht.
[…]
Autsch - das kann teuer werden!
Sehr interessant, ich hoffe ja immer noch, dass Wasserburg wieder mal seinen Stadtbahnhof bekommt - aber nicht als "Bahnhof" einer Radl-Strecke, ;)
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

TramPolin @ 10 Jul 2012, 01:04 hat geschrieben:
Sehr interessant, ich hoffe ja immer noch, dass Wasserburg wieder mal seinen Stadtbahnhof bekommt - aber nicht als "Bahnhof" einer Radl-Strecke, ;)
Jetzt wirds erst richtig lustig: http://www.rosenheim24.de/news/wasserburg/...24-2373650.html
Bernd Meerstein als Sprecher der Wasserburger Pro Bahn-Ortsgruppe fragte in der Diskussion nach den Parallelen zwischen Ilztalbahn und Wasserburger Altstadtbahn. Diese würden sich vor allem aus dem Eisenbahnrecht ergeben. Demnach sei Letztere nie stillgelegt worden, erläuterte der Vorsitzende des Pro Bahn-Bezirksverbandes Oberbayern, Norbert Moy. Da Züge auf der Trasse bestellt seien und es auch Übernahmekandidaten für die Altstadtbahn gebe, habe der Antrag der Stadt Wasserburg auf Entwidmung, hilfsweise auf Stilllegung der Strecke schlechte Aussichten.
Deutsches Fragewort mit zwei Buchstaben: HÄ?
Wie kann das sein, dass heute noch Züge bestellt sind? Irgendwie war das doch laaaaaange vor der Bahnreform - oder gilt der damalige Zustand, da ja der Bahnbetrieb recht aprupt eingestellt wurde...

Und wie steht jetzt der Molkereikonzern dazu? Letztendlich fühen die Gleise direkt durch das Firmengelände - und die Molkerei hat eh schon klar und deutlich ihren Standpunkt (vor allem dem aktuellen Eigentümer der Strecke) dargestellt. Der wäre: Weg mit der Bahn, wir haben LKW´s und die Strecke im Firmengelände ist ein Fremdkörper, den wir umschlossen haben. Ein Weiterbestehen der Strecke würde zukünftige Investitionen unmöglich machen und deswegen...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

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Flo
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Beitrag von Flo »

Und wie steht jetzt der Molkereikonzern dazu? Letztendlich fühen die Gleise direkt durch das Firmengelände - und die Molkerei hat eh schon klar und deutlich ihren Standpunkt (vor allem dem aktuellen Eigentümer der Strecke) dargestellt. Der wäre: Weg mit der Bahn, wir haben LKW´s und die Strecke im Firmengelände ist ein Fremdkörper, den wir umschlossen haben. Ein Weiterbestehen der Strecke würde zukünftige Investitionen unmöglich machen und deswegen...
Falls die Strecke tatsächlich noch gewidmet ist, was durchaus möglich ist und sich ein Übernahmekanditat findet, hat der Molkereikonzern gar nix zu melden. Natürlich könnte der Konzern auch die Strecke übernehmen, wird aber dann die Strecke betreibsfähig herrichten müssen. Ich glaube hier könnte sich ein zweites Wiehltal anbahnen. Die anliegenden Gemeinden haben die Strecke übernommen mit dem Ziel sie abzureissen da sie einem Kreisel und einem Unternehmen im Weg war, obwohl dort auch ein Touristikbetrieb stattgefunden hat. Vom Gericht wurden die Gemeinden dann zur betriebsfähigen Vorhaltung und Aufarbeitung gesperrter Streckenteile verpflichtet...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Also die alte Strecke wieder aufzubauen, macht in meinen Augen keinen Sinn, weil man heute deutlich schneller mit dem Bus von Wassburg Bf nach Stadt fährt, als man das mit der Bahn je schaffen könnte. Wenn dann müsste man schon eine neue Strecke bauen, die die Fahrzeit der Busse zumindest erreichen kann oder sie unterbietet. Ansonsten wird man dauerhaft ein Problem mit der Finanzierung bekommen, weil zu wenige Fahrgäste die Züge nutzen.
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Beitrag von Flo »

Also die alte Strecke wieder aufzubauen, macht in meinen Augen keinen Sinn, weil man heute deutlich schneller mit dem Bus von Wassburg Bf nach Stadt fährt, als man das mit der Bahn je schaffen könnte. Wenn dann müsste man schon eine neue Strecke bauen, die die Fahrzeit der Busse zumindest erreichen kann oder sie unterbietet. Ansonsten wird man dauerhaft ein Problem mit der Finanzierung bekommen, weil zu wenige Fahrgäste die Züge nutzen.
Naja, aber wie gesagt, wenn die Strecke tatsächlich nicht entwidmet ist, dann ist der aktuelle Eigentümer VERPFLICHTET, den betriebsfähigen Zustand der Strecke wiederherzustellen. Egal was für Kosten auf ihn da zukommen. Und Übernahmekanditaten/Betreiber scheint es ja auch zu geben.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 10 Jul 2012, 01:44 hat geschrieben:Also die alte Strecke wieder aufzubauen, macht in meinen Augen keinen Sinn, weil man heute deutlich schneller mit dem Bus von Wassburg Bf nach Stadt fährt, als man das mit der Bahn je schaffen könnte. Wenn dann müsste man schon eine neue Strecke bauen, die die Fahrzeit der Busse zumindest erreichen kann oder sie unterbietet. Ansonsten wird man dauerhaft ein Problem mit der Finanzierung bekommen, weil zu wenige Fahrgäste die Züge nutzen.
Bedenke aber, dass das Umsteigen nicht attraktiv ist und Zeit kostet, dass man wieder direkt von München/Ebersberg/Grafik per Schiene in die wunderschöne Stadt am Inn käme, dass es einen Schienenbonus gibt und dass die Strecke landschaftlich extrem schön ist (Touristen!).

Wie viel Kilometer ist denn die Schienenstrecke im Vergleich zur Straße? Ist da der Unterschied wirklich so groß? Die Strecke muss ohnehin neu gebaut werden und auch wenn man die gleiche Trasse nimmt und auf ungesicherte Bahnübergänge verzichtet, dann könnte man da mit modernen Fahrzeugen sicherlich eine passable Geschwindigkeit erreichen.

Natürlich muss man auch die Strecke Ebersberg - Wasserburg Bahnhof noch verbessern, da gibt es heute noch viele unbeschrankte Bahnübergänge, die nicht mal mit einer Blinklichtanlage ausgestattet sind:

Bild
(ein durchaus genutzter Bahnübergang, da man von der Hauptstraße dort rüber muss, wenn man zum Wirtshaus/Hotel Huber will)

auch wenn man inzwischen einige Übergänge ganz geschlossen oder mit Schranken nachgerüstet hat.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 10 Jul 2012, 01:58 hat geschrieben:
Wie viel Kilometer ist denn die Schienenstrecke im Vergleich zur Straße? Ist da der Unterschied wirklich so groß? Die Strecke muss ohnehin neu gebaut werden und auch wenn man die gleiche Trasse nimmt und auf ungesicherte Bahnübergänge verzichtet, dann könnte man da mit modernen Fahrzeugen sicherlich eine passable Geschwindigkeit erreichen.
Das Problem sind net nur die ungesicherten Bahnübergänge, sondern auch die vielen Kurven, die kaum eine passable Reisegeschwindigkeit zulässt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 10 Jul 2012, 02:05 hat geschrieben:Das Problem sind net nur die ungesicherten Bahnübergänge, sondern auch die vielen Kurven, die kaum eine passable Reisegeschwindigkeit zulässt.
Die Straße runter ist aber auch nicht gerade kurvenfrei.

Die Bahnstrecke an sich hat in der Tat durchaus diverse landschaftsbedingte enge Kurven, wie man hier, wo die Trasse dem engen Streifen zwischen Hang und Fluss folgt, sehr schön sieht:

http://www.pro-bahn.de/wasserburg/faq.htm
(eine herrliche Aufnahme; Bild dort anklicken zur Vergrößerung)

Ob man einige von diesen Kurven ohne zu große Eingriffe in die Natur begradigen kann, müsste man sehen. Ich würde aber nicht alles der Geschwindigkeit unterordnen, die Strecke ist für mich so was wie ein Weltkulturebene (ja, großes Wort, aber ich mag die Strecke).
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Beitrag von tramcar »

Die Bahnstrecke dürfte kürzer sein als die Straßenverbindung. Wie man auf die Idee kommen kann,
dass die Busse schneller sind?

Es gibt auch Kurse via Krankenhaus Wasserburg, ein Riesenumweg, den Touristen "in Kauf nehmen" sollen/müssen ?

Bisher ist man nach 21 Uhr nicht mehr via Bus/Bahn nach München gekommen. Ist da kein Bedarf da? Verlassen Touristen das "italienisch" anmutende Wasserburg mit seiner umfangreichen Gastronomie (in der Altstadt fehlt nur ein Lebensmittelladen)
kurz nach Sonnenuntergang?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, warum sich auch die Wasserburger selbst nicht dahinterklemmen, dass die Strecke in die Altstadt wieder reaktiviert wird. Würde ich in Wasserburg wohnen, wäre für mich die Situation mit dem Bus inakzeptabel. Wäre die Stadtstrecke in Betrieb, dann könnte man sogar zu den Hauptverkehrszeiten wieder Direktzüge München - Wasserburg anbieten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nachfrage ausbleiben würde.

Überdies würde die Bahn sicher auch zusätzliche Tagesbesucher und Touristen in die Stadt bringen. Auch mir selbst geht es so, dass ich Wasserburg als Tagesausflugsziel irgendwie nicht im Fokus habe. Warum? Weil kein Zug hinfährt...
Wo ist das Problem?
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Ich vermute, dass der Gedanke an eine engere Anbindung Richtung München auch Abwehrreaktionen bei den Wasserburgern hervorruft. Der Verkehrsschatten trägt ja durchaus zu einem verringerten Siedlungsdruck bei und was es sonst noch so an unschönen Speckgürtel-Symptomen gibt. In dieser Hinsicht wird man sich einige Überzeugungsarbeit leisten müssen, dass ein guter Bahnanschluss mehr als eine Einbahnstraße ist.
Gruß vom Wauwi
ropix
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Beitrag von ropix »

Naja. Die Wasserburger wollten ihre Bahn ja durchaus in Betrieb nehmen. Auch weil man mit dem Anschluss an München eben doch mehr gewinnt als verliert.

Aber dann kam ein Gutachten zu einem doch ernüchternden Ergebnis und alle überein dass Meggle auf keinen Fall auch nur ein Grashalm gekrümmt werden dürfte. Die Sache war gestorben.

Und ganz ehrlich. Sie bleibt auch gestorben. Eine stillgelegte Strecke muss eben nicht betriebsbereit vorgehalten werden. Züge sind auch keine bestellt, zumindest ist im VDV nichts davon vermerkt. Einzig und allein (was mich auch damals schon gewundert hat), man kann die Strecke nicht entwitmen ohne sie nicht vorher nochmal zur Übernahme durch Dritte ausgeschrieben zu haben. Wasserburg kam ja so zum Zuge als die DB die Sttrecke abgab. Und damals eben nicht nur mit der Option Radweg sondern erstmal ernsthaft eine Wiederinbetriebnahme zu prüfen.

Und ob die RSE die Strecke wirklich übernehmen würde? Sie würde zwar ganz sicher als Betriebsparter auch für die Stadt Wasserburg zur Verfügung stehen. Aber das Risiko ganz allein übernehmen? Daran ist die DRE ja auch schon in weiten Teilen gescheitert...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

In der Nähe von Karlsruhe gelegen hätte es schon längst ne Wäscheleine und würde als S41 mit Stadtbahnwagen fahren...
Aber selbst mit spurtstärkeren Dieseltriebwagen wär schon was an Fahrzeit zu gewinnen; dann wären Busfahrzeiten gar kein Thema mehr.

Aber ich fürchte, des wird nix werden.
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Beitrag von Electrification »

Wenn das nichts mehr wird, sieht ja schlecht aus, muss man wenigstens die Busverbindung Bf Wasserburg - Stadt verbessern und zu jedem Zug einen direkten Kurs in die Innenstadt anbieten, auch spät am Abend!

Ich kann mich an viele Strecken erinnern wo der Bus eine Alternative sein sollte und dann fährt er Mo-Fr mit dutzenden Ausnahmen, oft nur an Schultagen, jede Fahrt nimmt eine andere Route und am Wochenende fährt gar nichts.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Electrification @ 10 Jul 2012, 17:21 hat geschrieben: Ich kann mich an viele Strecken erinnern wo der Bus eine Alternative sein sollte und dann fährt er Mo-Fr mit dutzenden Ausnahmen, oft nur an Schultagen, jede Fahrt nimmt eine andere Route und am Wochenende fährt gar nichts.
Ja, das ist das Hauptproblem bei den meisten durch Busse ersetzen ehemaligen Bahnlinien: der Fahrplan ist mehr oder weniger dürftig, und die Linie deswegen kaum sinnvoll zu nutzen. Dazu kommen noch extrem lange Fahrzeiten, weil noch jedes 3-Häuser-Dorf angefahren werden muss, wodurch der Bus häufig im Zickzackkurs über die Felder kreuzt und sich dem Endziel scheinbar gar nicht wirklich annähert.

Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor einigen Jahren mal ne Zeitlang in Freyung im Bayrischen Wald gewesen war, und wie schwierig es damals war, diese Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen bzw. zu verlassen. Insbesondere an Wochenenden und Feiertagen war das fast unmöglich. Einmal blieb mir an einem Feiertag nix anderes übrig, als mich mit dem Taxi ins 25 km entfernte Grafenau fahren zu lassen, um die Stadt verlassen zu können.

Mit solchen Fahrplänen gewinnt man keine neuen Fahrgäste.
Wo ist das Problem?
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

tramcar @ 10 Jul 2012, 08:05 hat geschrieben:Die Bahnstrecke dürfte kürzer sein als die Straßenverbindung.
Eisenbahnatlas:
Wasserburg (Inn) Bahnhof - Streckenkilometer 0,0
Wasserburg Stadt - Streckenkilometer 4,4

Google Maps:
Reitmehring, Bahnhofsstraße nach
Wasserburg (Inn), Bahnhofplatz
4,2 Kilometer

Nimmt sich also fast nix.
Wie man auf die Idee kommen kann,
dass die Busse schneller sind?
Hat jemand ein altes Kursbuch mit Zugfahrzeit und einen aktuellen Busfahrplan für diese Relation?

Gruß Michi
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

rautatie @ 10 Jul 2012, 17:32 hat geschrieben: Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor einigen Jahren mal ne Zeitlang in Freyung im Bayrischen Wald gewesen war, und wie schwierig es damals war, diese Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen bzw. zu verlassen. Insbesondere an Wochenenden und Feiertagen war das fast unmöglich. Einmal blieb mir an einem Feiertag nix anderes übrig, als mich mit dem Taxi ins 25 km entfernte Grafenau fahren zu lassen, um die Stadt verlassen zu können.
Die Schweiz würde hier wieder zeigen dass es anders geht. Eine für den Kreis dort wichtige Stadt wie Freyung oder auch Grafenau oder Waldkirchen sind derart mies an den ÖPNV angebunden dass es kein Wunder ist dass ihn kaum einer nutzt der nicht muss.

Im Fall Wasserburg bin ich eindeutig für eine Reaktivierung der Bahnlinie, denn nur die ermöglicht eine umsteigefreie Direktverbindung nach München und eine Bahnverbindung ist nun mal attraktiver als eine Buslinie. Am Bf. Wasserburg Stadt könnte man dann zusätzlich einen Busbahnhof errichten und von dort die Region verknüpfen, aber anständig und nicht zweimal am Tag wenn Vollmond ist, ansonsten einmal, außer bei Regenschauer und wenn der 27.5. auf einen Sonntag fällt und kein Hochwasser ist.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Michi Greger @ 10 Jul 2012, 19:47 hat geschrieben:
Hat jemand ein altes Kursbuch mit Zugfahrzeit und einen aktuellen Busfahrplan für diese Relation?
Du kennst www.bahn.de nicht? Die Busfahrzeiten liegen zwischen 8-10 Minuten. das schafft ein Zug auf 4.4 km mit unter 60 km/h.
Hauptsache laut gebrüllt, Lazarus.
Ob es hier aber wirklich etwas ausmacht, ob man 6 oder 10 Minuten unterwegs ist? Viel wichtiger ist doch, wie lange man in Wasserburg Bf. Wartezeit hat, um weiter zu kommen. Das ist entscheidend.


Und ach ja, ich meine, dass Wasserburg durchaus die Strecke zwecks einer Wiederinbetriebnahme übernommen hat. Man war nur nicht bereit, die Gesamtkosten zu übernehmen, da der Freistaat sich weigert dort Verkehr zu bestellen. Das hat man dann in einem Gutachten entsprechend totgerechnet (müsste hier im thread zu finden sein).

Gleichzeitig werden aber 17 Mio für den Ersatz des Bahnüberganges in Reitmehring durch eine Unterführung aufgewendet. Zahlt ja der Bund, da eine Bundesstrasse.

Luchs.
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