ICE-Strecken

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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luc
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Beitrag von luc »

Gemäß früheren Planungen sollte die NBS tagsüber von einem InterRegio und einem ICE jeweils im Stundentakt befahren werden. Ich denke, wegen der damals geplanten IR-Linie mit Halten in Ilmenau und Coburg gibt es diese Kurve. Von einem "schnellen" Regionalverkehr habe ich bisher nur zwischen Erfurt und Ilmenau gehört (im EK 8/2001).
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

luc @ 14 Jan 2006, 23:16 hat geschrieben: Gemäß früheren Planungen sollte die NBS tagsüber von einem InterRegio und einem ICE jeweils im Stundentakt befahren werden. Ich denke, wegen der damals geplanten IR-Linie mit Halten in Ilmenau und Coburg gibt es diese Kurve. Von einem "schnellen" Regionalverkehr habe ich bisher nur zwischen Erfurt und Ilmenau gehört (im EK 8/2001).
Naja, IR ist hinfällig, dann dürfte es auf aktuelle Prognosen ankommen, ob es ein IC oder ein RE200 wird...Wagenmaterial dürfte ohnehin dasselbe werden, da die Strecke recht viele Tunnels hat.
luc
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Beitrag von luc »

Naja, IR ist hinfällig, dann dürfte es auf aktuelle Prognosen ankommen, ob es ein IC oder ein RE200 wird...Wagenmaterial dürfte ohnehin dasselbe werden, da die Strecke recht viele Tunnels hat.
Ob bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch die Bpmz fahren, ist mehr als fraglich :lol: Nur Erfurt-Ilmenau ist ansatzweise fertig.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

luc @ 14 Jan 2006, 23:23 hat geschrieben: Ob bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch die Bpmz fahren, ist mehr als fraglich :lol: Nur Erfurt-Ilmenau ist ansatzweise fertig.
Naja, die letzten Bm wurden 2005 abgestellt, erster Einsatz war 1964, als 41 Jahre im Einsatz. Die ersten Bpmz kamen 1979 (?), +41 Jahre macht 2020...bis dahin könnte die NBS sogar fertig sein ;)
andreas
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Beitrag von andreas »

FloSch @ 14 Jan 2006, 15:55 hat geschrieben: Nürnberg-Erfurt ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, also München-Berlin. Die NBS/ABS München-Ingolstadt-Nürnberg ist auch ein Teil dieses Gesamtprojekts. Mit anderen Worten: die Züge Richtung Berlin sollen irgendwann mal über die Strecke rollen.
da fehlt dann aber noch eine NBS Erfurt Berlin oder? der Weg über Leipzig ist ja ein Umweg....
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

andreas @ 15 Jan 2006, 09:07 hat geschrieben: da fehlt dann aber noch eine NBS Erfurt Berlin oder? der Weg über Leipzig ist ja ein Umweg....
Es ist noch in Planung eine NBS Erfurt-Gröbers (das ist dieses Kaff, wo die Leipziger Flughafenanbindung losgeht). Es ist allerdings ziemlich unsinnig, da diese NBS von Norden in den Leipziger Hbf mündet, wie auch die ABS Leipzig-Berlin. Der Fahrtrichtungswechsel in Leipzig wird also erstmal beibehalten. Alternativ kann man natürlich auch an Leipzig vorbeifahren (siehe Frankfurt...).
Baseman
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Beitrag von Baseman »

Im Bayernteil der Süddeutschen Zeitung stand heute, dass "[...] die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn über das 164 Millionen Euro teure Projekt vorraussichtlich im Februar unterzeichnet [...]" wird.

Sprich: Viergleisiger Ausbau Nürnberg - Fürth

"Im Endausbau ist zwischen Nürnberg und Erlangen ein 20-Minuten-Takt vorgesehen".

Mal eine Frage: gehört der jetzt bald auszubauende Teil zwischen Nürnberg und Fürth auch zur Ausbaustrecke Nürnberg - Ebensfeld ?
andreas
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Beitrag von andreas »

ChristianMUC @ 15 Jan 2006, 09:41 hat geschrieben: Es ist noch in Planung eine NBS Erfurt-Gröbers (das ist dieses Kaff, wo die Leipziger Flughafenanbindung losgeht). Es ist allerdings ziemlich unsinnig, da diese NBS von Norden in den Leipziger Hbf mündet, wie auch die ABS Leipzig-Berlin. Der Fahrtrichtungswechsel in Leipzig wird also erstmal beibehalten. Alternativ kann man natürlich auch an Leipzig vorbeifahren (siehe Frankfurt...).
man muß es halt machen wie in Kassel - etwas außerhalb einen neuen Durchgangsbahnhof bauen und diesen dann mit Nahverkehrsmitteln und Regionalzügen füttern....
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

andreas @ 17 Jan 2006, 19:40 hat geschrieben: man muß es halt machen wie in Kassel - etwas außerhalb einen neuen Durchgangsbahnhof bauen und diesen dann mit Nahverkehrsmitteln und Regionalzügen füttern....
Solangs da dann nicht so windig zugeht wie in FKW...mir ist ja jetzt noch kalt, wenn ich nur an die Umsteigemanöver denke...
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Beitrag von Auer Trambahner »

Flugfurt(Frankfurt/Main Fughafen Fernbahnhof) ist auch so ein Palast der Winde, wie ich mich gestern selbst überzeugen durfte.
Dagegen ists in Bremen, wo man Fernzüge außerhalb der Halle hat nicht so zugig.

Der Auer
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Beitrag von sbahnfan »

ChristianMUC @ 17 Jan 2006, 19:46 hat geschrieben:Solangs da dann nicht so windig zugeht wie in FKW...mir ist ja jetzt noch kalt, wenn ich nur an die Umsteigemanöver denke...
Kassel-Wilhelmshöhe ist auch einer der hässlichsten, unwirtlichsten Bahnhöfe die ich kenne. Eine richtige Bausünde. Zugig, kalt, und wenn es regnet peitscht der Wind die Bahnsteige nass. Und das ganze noch umgeben von Verkehrslärm. Beim Frankfurt Flughafen Fernbahnhof hat man schon einiges dazugelernt.
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Beitrag von ManniRuhrpott »

sbahnfan @ 18 Jan 2006, 19:20 hat geschrieben:Kassel-Wilhelmshöhe ist auch einer der hässlichsten, unwirtlichsten Bahnhöfe die ich kenne. Eine richtige Bausünde. Zugig, kalt, und wenn es regnet peitscht der Wind die Bahnsteige nass..
Aber der Architekt, vermutlich kein Bahn-Fahrer, wurde gelobt für die hohe Vorhalle, die nur ausieht , aber nicht vor Wind und Regen schützt.
Und da die Jury auch nur Auto fährt, bekam diese Beton -Orgie den Zuschlag.
Ich wünsche allen pünktliche Züge!
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

ManniRuhrpott @ 21 Jan 2006, 22:38 hat geschrieben: ..., die nur ausieht , ...
Gut aussehen finde ich tut sie immerhin, das muss man dem Architekten meiner Meinung nach schon lassen. Zumindest vom Zug aus, ausgesteiegen bin ich dort noch nie. Und anno 1990, als ich dort das erste Mal war, fand ich die Gestaltung des Bahnhofs schon bahnbrechend im Gegensatz zu dem bis dahin Gekannten.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
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Beitrag von Chep87 »

Das war sogar so brilliant das sie die Toiletten vergessen haben ^^
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Beitrag von Baseman »

Was ist denn jetzt eigentlich mit der NBS Stuttgart - Ulm?

Es sollte doch im Mai 2005 entschieden werden, wann der Baubeginn dieser Strecke ist? Was ist dabei herausgekommen?
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Beitrag von Baseman »

http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/...nkfurtoder.html

Die Strecke Berlin - Frankfurt (Oder) wird erst 2013 fertig... Ich hatte irgendwo mal was von 2010 gelesen?


Viergleisiger Ausbau München - Augsburg wird nicht 2010 sondern erst 2012 fertig (Unterfinanzierung)
Augsburg - Mering hingegen bis 2008
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Beitrag von Baseman »

Finanzierungsvertrag S-Bahn Nürnberg - Erlangen - Forchheim ist unterzeichnet ;-)


http://www.bmvbw.de/Presse/Pressemitteilun...k.sKategorie%3d

http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/...by20060210.html

Es gibt ja die ABS Nürnberg - Ebensfeld, NBS Ebensfeld - Erfurt. Gehört diese Maßnahme zum Projekt ABS Nürnberg - Ebensfeld? Bzw. was soll denn genau gemacht werden auf der ABS?
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Soweit ich weiß, ist das im S-Bahn-Bau "integriert", die Ausbaumaßnahmen zumindest zwischen Nürnberg und Forchheim schon mal durchzuführen.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
Baseman
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Beitrag von Baseman »

Im Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung war heute ein kurzer Artikel über den Ausbau der Neubaustrecke Nürnberg - Erfurt zu lesen; hier das wichtigste:

--> Ausbau bis 2016/2017 - Tiefensee fordert 300 bis 350 Millionen jährlich für diese Strecke

--> "Bis 2013 soll die Strecke Nürnberg - Ebensfeld und im Anschluss bis 2016 weiter nach Erfurt ausgebaut werden" - Bahn und Bund sollen sich auf diesen Ausbau in zwei Abschnitten schon geeinigt haben...

mal sehen, ob das wirklich so kommt ;-)
Tecko
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Beitrag von Tecko »

Mal ne andere Frage: Wie hoch wäre denn der technische Aufwand (Kosten??) die Neubaustrecke Würzburg-Hannover für höhere Geschwindigkeiten rund 350 km/h fit zu machen? Von der Trassierung her dürfte es ja keine Probleme geben.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

A propos,

als Ergänzung zu den weiter vorne gemachten Auflistungen:

Friedrichshafen hat auch eine Flughafenanbindung (hab in einer Flugzeugzeitschrift mal ein schönes Photo von einer 218er mit Dostos am dortigen Bahnhof gesehen).
Und in Zukunft bekommt ja Hahn (offiziell ja Frankfurt-Hahn :blink:) vielleicht auch eine. Wie auch immer die Strecke dann Richtung Mainz/Frankfurt eingefädelt wird. Da steht dann definitiv irgendein Neubau (kurze NBS oder Verbindungskurve) an.
Und (hatten wir glaub ich auch noch nicht) Hamburg kriegt bald S-Bahn Anbindung.

Mfg
Catracho
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Schwarzwälder
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Beitrag von Schwarzwälder »

Mal ne andere Frage: Wie hoch wäre denn der technische Aufwand (Kosten??) die Neubaustrecke Würzburg-Hannover für höhere Geschwindigkeiten rund 350 km/h fit zu machen? Von der Trassierung her dürfte es ja keine Probleme geben.

Die Strecke ist jetzt ja auch schon wieder ein paar Jährchen alt und da müsste wohl auch etwas saniert werden. Aber insgesamt halte ich das für eine unsinnige Idee, man müsste neue Züge kaufen nur damit man noch etwas schneller fahren kann, für das Geld könnte man auch eine langsamere Strecke auf 160 km/h ausbauen, bringt warscheinlich sogar mehr. Über die Kosten kann ich dir nichts sagen außer das sie zu hoch wären ;) .

Gruß Schwarzwälda
Catracho
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Beitrag von Catracho »

ET 423 @ 12 Sep 2004, 11:55 hat geschrieben: Einzig richtiges Vorgehen wäre meiner Meinung nach eine Neubaustrecke (HG muß ja nicht 300km/h sein; 230km/h würden ja auch reichen). Egal, was man probieren würde, aber aus der Geislinger Steige kann man nicht mehr viel rausholen.
Mal ne Geschichtsfrage,

wenn die Geislinger Steige so problematisch zu befahren ist, dann nehme ich mal an, dass sie immer schon (also seit Eröffnung) ein "Nadelöhr" auf der Strecke Stuttgart-Ulm war. Und jetzt mal ganz konkret: Das war doch bei der Planung/dem Bau absehbar. Warum hat man dann nicht gleich einen Tunnel mit einer vernünftigen Steigung gebaut? Oder war das 1847-1850 einfach noch nicht technisch möglich?
Mfg
Catracho
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Dave
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Beitrag von Dave »

@Catracho: Die Strecke war am Anfang mangels Netz ganz bestimmt kein Nadelöhr (sie war auf der ersten durchgehenden württembergischen Strecke Heilbronn - Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen) aber eine technische Meisterleistung. Ein Tunnel mit geringerer Neigung war damals bautechnisch noch nicht möglich und damals konnte nicht einer erahnen warum man so etwas brauchen könnte. Wir bauen heute auch keine Strecke exakt so für die Verkehrsysteme in 150 Jahren. Aber wir bauen kompatibel, und das ist die Geislinger Steige zu heute auch noch.
Grüße, Dave
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Catracho
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Beitrag von Catracho »

@Dave,
danke für die Antwort, damit kann ich was anfangen. Übrigens meinte ich "Nadelöhr" nicht im klassischen Sinne. Mehr im Sinne von, die Steige verlangsamt den Verkehr auf der Strecke ja zum Teil doch erheblich und stellt also einen gewissen Engpass dar. Mir fällt einfach kein geeignetes Wort ein
<_< . Nur den Satz, dass damals noch keiner erahnen konnte, dass man da mal einen Tunnel benötigen würde, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Denn damals hätte man ihn ja mit Sicherheit auch schon gut gebrauchen können, oder? Keine Frage, die Steige ist ingenieurstechnisch für die damalige Zeit eine Mesiterleistung gewesen, aber ich glaube auch den damaligen Erbauern wäre eine optimalere Lösung in Form eines Tunnels lieber gewesen (auch wissend dass das damals noch nicht möglich war). Ist eigentlich in den darauffolgenden Jahrzehnten nie der Vorschlag aufgetaucht da 'nen Tunnel zu bauen?
Mfg
Catracho
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Dave
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Beitrag von Dave »

Catracho @ 15 May 2006, 23:59 hat geschrieben:@Dave,
danke für die Antwort, damit kann ich was anfangen. Übrigens meinte ich "Nadelöhr" nicht im klassischen Sinne. Mehr im Sinne von, die Steige verlangsamt den Verkehr auf der Strecke ja zum Teil doch erheblich und stellt also einen gewissen Engpass dar.
Naja, damals fur die Eisenbahn in der Ebene so 30-50 km/h, und auch auf der Steige war sie im Verhältnis zum Pferdefuhrwerk erstaunlich schnell und vorallem effizienter (Pferde machen irgendwann nicht mehr mit und müssen ersetzt werden).
Catracho @ 15 May 2006, 23:59 hat geschrieben:Denn damals hätte man ihn ja mit Sicherheit auch schon gut gebrauchen können, oder?
Du stellst Fragen. :lol: Das ist ungefähr so wie, ich übertreibe mal, wenn du einem mittelalterlichen abschreibenden Mönch einen PC hin stellst: "Den kannst du doch sicher gut gebrauchen, oder?"
Catracho @ 15 May 2006, 23:59 hat geschrieben:Ist eigentlich in den darauffolgenden Jahrzehnten nie der Vorschlag aufgetaucht da 'nen Tunnel zu bauen?
Doch, bis jetzt aber nie verwirklicht. Der jüngste Vorschlag kam in Form der NBS Wendlingen - Ulm.

Grüße, Dave
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Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Übrigens meinte ich "Nadelöhr" nicht im klassischen Sinne. Mehr im Sinne von, die Steige verlangsamt den Verkehr auf der Strecke ja zum Teil doch erheblich und stellt also einen gewissen Engpass dar.
Zu dem Zeitpunkt als die Strecke gebaut wurde, stellte die Geislinger Steige mit ihren auf 5 km Länge beschränkten 70 km/h Höchstgeschwindigkeit keinen Engpass dar. Da die Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeiten allgemein niedriger waren, verlangsamte die Steige den Verkehr nicht so erheblich, wie du es dir vorstellt. Vielmehr bestand das Problem, wie man technisch und baulich das topographisch schwierige Gelände mit der Bahn überwinden kann.

Heute sind nicht nur die 5 km Geislinger Steige für einen ICE Schnellverkehr eher ungeeignet, sondern die gesamte Strecke zwischen Ulm und Stuttgart.
Der Grund, warum man vor 150 Jahren noch keine ICE Schnellfahrstrecke durch die Schwäbische Alb baute ist derselbe, warum im Mittelalter die schwäbischen Templer ihre Pferde nicht schlachteten und das Met in Maultaschen abfüllten, sondern weiter auf wilden Pfaden durch die Gegend schlichen, statt im Autohaus ihren Daimler zu bestellen und die ersten Autobahnen zu bauen...
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Dave @ 16 May 2006, 11:35 hat geschrieben: Du stellst Fragen. :lol: Das ist ungefähr so wie, ich übertreibe mal, wenn du einem mittelalterlichen abschreibenden Mönch einen PC hin stellst: "Den kannst du doch sicher gut gebrauchen, oder?"
:D

Ich meinte dass so: Man konnte ja damals schon Tunnel bauen, nur halt nicht (wie du sagst) mit Neigung. Ich denke mir dass die Erbauer sehr gerne 'nen Tunnel gehabt hätten, man kannte ja auch damals schon deren Vorteile. Sie mußten sich aber halt mit der technischen Realität abfinden und eine Steigunsstrecke bauen. Ich find das nicht so abwegig: Man hat damals vielleicht wirklich mit dem Gedanken des Tunnels gespielt aber wusste halt, es geht technisch jetzt nicht, aber in ein paar Jahren vielleicht schon. An der Idee mangelt es ja selten, eher an den technischen Möglichkeiten zur Umsetzung.
Das ist wie mit dem Eurotunnel: Den wollte Napoleon schon bauen. Die Idee und das Wissen um den Vorteil war da, aber die Möglichkeiten nicht. Also musste man 200 Jahre warten.
Und mit dem Mönch, das ist ja schon was anderes. Dem stellst du ja was völlig unbekanntes hin. Aber trotzdem lustiger Vergleich ;)
Von wann sind denn die früheren Tunnelvorschläge? Gibts da irgendwo Informationen zu (vor allem was den Verlauf angeht)?
Mfg
Catracho
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Beitrag von Matthias1044 »

Man hat damals vielleicht wirklich mit dem Gedanken des Tunnels gespielt aber wusste halt, es geht technisch jetzt nicht, aber in ein paar Jahren vielleicht schon. An der Idee mangelt es ja selten, eher an den technischen Möglichkeiten zur Umsetzung.
Als vor über 150 Jahren die Erbauer der Geislinger Steige nach ihrem 8 Stunden Arbeitstag gemütlich und entspannend die Bücher eines gewissen Herrn Jules Verne lasen, haben sie ganz sicher gedacht: Ja, wir wollen auch wie Kapitän Nemo mit dem Unterseebot durch den Atlantik düsen! Und ja, wir wollen uns auch mit einem Katapult zum Mond schießen lassen! Und ja, wir wollen in 5 Wochen mit einem Ballon um die ganze Welt fliegen und durch einen Vulkankrater bis zum Mittelpunkt der Erde steigen! Und sicher hatten hatten sie auch die Idee eines Tunnels an der Geislinger Steige.

Aber sie konnten sich keine Fernreisen leisten, weil schon damals die Arbeitgeber (Walter Bau AG) so schlecht zahlten (schlechte Tarifverträge der IG Metall) und es an den technischen Möglichkeiten mangelte. Das hast du genau richtig erkannt.

(Vielleicht wollten die Geislinger Steigebauer gar nicht die ollen Schinken von dem Jules Verne lesen sondern lieber nachts auf RTL2 die geilen Omas anschauen, aber es fehlte an den technischen Möglichkeiten)
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Beitrag von Dave »

Matthias1044 @ 16 May 2006, 13:51 hat geschrieben: (Vielleicht wollten die Geislinger Steigebauer gar nicht die ollen Schinken von dem Jules Verne lesen sondern lieber nachts auf RTL2 die geilen Omas anschauen, aber es fehlte an den technischen Möglichkeiten)
Ach Matthias1044, auch wenns hellichter Tag ist und du uns beehrst: Der Inhalt ist wie immer der gleiche :lol: Aber wenn dir diese Rolle so gut gefällt... ;)
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