D-Love @ 24 Jul 2005, 15:29 hat geschrieben: Neben China wird aber Russland wieder zu mehr Einfluß kommen. Ein Land mit so vielen Bodenschätzen wird durch die Knappheit selbiger nicht ewig am Boden liegen. Und Indien darf man natürlich auch nicht vergessen.
Zu China: Da hast du wohl mit deinen Befürchtungen recht, es stehen uns noch wilde Zeiten bevor. Die Frage ist aber ob China innenpolitsch so stabil bleibt? Ist es möglich einen Staat wirtschaftlich und technisch hoch modern zu bauen ohne jede Form von Demokratie und Mitbestmmung durch die Bevölkerung? China baut die modernsten Internetfilter welche lange unterschätzt wurden. Der Orwellsche Superstaat scheint in China die besten Chancen zur Verwirklichung zu haben. Aber: Ich glaube es funktioniert nicht. Bis jetzt ist jede Despotie früher oder später in sich zerfallen wenn moderne Ideen und modernes Denken von außen hineinkamen.
Was Russland angeht: Da glaube ich eher das Gegenteil: Dieses Land wird weiter zerfallen, auch wenn die offzielle Staatsideologie das Gegenteil behauptet und Ruhe und Sicherheit verspricht. Die Demokratie wird untergehen (war sie jemals da?), der Staat wird ein Unruheherd. Man denke mal an allein den Kaukasus und die Gefahr durch Terroristen (und den staatlichen Gegenterror). Ein Land mit vielen Bodenschätzen muss nicht unbedingt einflussreich werden, siehe Afrika. Demokratie heißt das aber auch nicht.
Indien ist eine Sache für sich, durch die religiösen und sozialen Probleme (Kastensystem, Muslime versus Hindus) kann viel passieren. Aber: Das Land hat Jahrhunderte in diesem Wirbel einigermaßen überstanden, Jahrzehnte als Stimmenkauf-Demokratie mit verhältnismäßig stabilen Zuständen. Wenn es auch kein Rechtsstaat ist - ein Unrechtsstaat ist es auch nicht. Und von dort geht, meiner Meinung nach, eine geringere Gefahr für den Weltfrieden aus als von China als auch dem islamischen Terrorismus.
Grüße, Dave