Bahnsteigtüren

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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imp-cen
Kaiser
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Beitrag von imp-cen »

Hier ist noch zu klären, ob für solche überhaupt Platz wäre, ob die Statik der Bahnsteige geeignet wäre und ob es überhaupt möglich ist, die Technik der alten Züge mit einem nachträglich eingebauten modernen Sicherheitssystem zu kombinieren: Die Türen der Züge müssten sich gleichzeitig mit den Türen am Bahnsteig öffnen. Bis 2019 soll die Studie Aufschluss darüber geben.
Man muss ja nicht zwingend alle Bahnsteige damit ausrüsten, falls es in Einzelfällen baulich nicht machbar wäre. Die würden ja eh nicht bei Umsetzung überall gleichzeitig vom Himmel fallen.

Warum eigentlich gleichzeitig öffnen, wenn das 10 Sekunden vorher passiert, fällt doch auch nicht gleich wieder jeder ins Gleis. Aber wenigsten würden die Leerräume zwischen den Altwägen blockiert und würden nicht mehr als Tür verwechselt werden können. Wobei dafür vlt. auch einfach Glaswände/Geländer/ an besagten Stellen reichen würden.

Am Goetheplatz hat man ja auch ein Glander beim Aufzug zum Gleis angebracht nachdem der Rollstuhlfahrer dort verunglückte und zur Wiesn geleitet man die Besoffenen auch etwas mit Gattern weg (warum eingenlich nur dann, wenn der Bahnsteig länger ist als der Zug man also Bereiche vor und nach dem Zug am Bahnsteig immer versperren könnte).

Sieht man mal einen an der Kante wankend stehen, wird einem auch ganz anderst.

Markierungen/Rillen am Boden allein nutzen halt wieder nicht, wenn nur ein P4 kommt...
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Mark8031 @ 2 Jan 2018, 02:48 hat geschrieben: Doch. Grundsätzlich sind die Plätze ähnlich und die Bahnsteigtür kann breiter sein als die am Zug. Dann passt das.
Wirklich? Meine reproduzierbare Beobachtung auf dem Heimweg ist: Da, wo beim A und B ziemlich punktgenau die Tür zum halten kommt, bei der ich üblicherweise einsteige, landet beim C jedes Mal der Faltenbalg (also maximaler Abstand zu einer Tür). :unsure:
Beste Grüße usw....
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Also ich hatte in allen Städten die Bahnsteigtüren hatten bis jetzt eher immer ein unsichereres Gefühl - wegen dem Spalt zwischen den beiden Türen....
Dieser erschien mir immer relativ breit und wenn es einen selbst oder einen Rucksack etc. irgendwie rein drückt dann ist das ziemlicher Mist zumal ja keiner schaut ("Wir haben ja sichere Bahnsteigtüren")...

Vom absolut hässlichen ästhetischen Standpunkt her gesehen gefallen sie mir aber auch einfach nicht - man sieht gar nichts mehr von den Fahrzeugen.

Klar, der Blindenverband muss das nach dem tragischen Unfall nun fordern und die MVG muss zumindest eine Studie in Auftrag geben... Aber es kann immer und überall durch blöde Zufälle gepaart mit Unachtsamkeit was passieren, egal welche Maßnahmen man alle ergreift.

Warum müssen es eigentlich gleich riesen Klopper von Türen sein die das Gleis einkasteln? Es reicht ja auch ein Geländer mit Durchgängen die sich automatisch verschließen...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ich finde die Bahnsteig Türen in Tokio nicht schlecht.
Und die können auch in 2 Stunden auf oder abgebaut werden, d.h. leichte Wartung.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Iarn @ 10 Jan 2018, 09:24 hat geschrieben: Und die können auch in 2 Stunden auf oder abgebaut werden, d.h. leichte Wartung.
Das will ich erstmal sehen.

Gruß Michi
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich schau demnächst mal auf YouTube.
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gmg
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Beitrag von gmg »

EasyDor @ 10 Jan 2018, 09:31 hat geschrieben:

Vom absolut hässlichen ästhetischen Standpunkt her gesehen gefallen sie mir aber auch einfach nicht - man sieht gar nichts mehr von den Fahrzeugen.
Das geht mir zwar auch so aber wie willst du das der breiten Masse erklären?

Es gibt halt auch einfach viele ungeschickte Leute. Ich selbst habe schon zwei Frauen gesehen, die einfach so ins Gleis geplumst sind -- in zwei verschiedenen Ereignissen, nicht als Duo!


Außerdem wären Bahnsteigtüren bei Großveranstaltungen nützlich, wo die Züge immer langsam einfahren müssen und Sicherheitspersonal eine Kette an der Bahnsteigkante bildet. Das könnte man sich dann sparen.
Rev
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Beitrag von Rev »

Iarn @ 10 Jan 2018, 14:18 hat geschrieben: Ich schau demnächst mal auf YouTube.
Weil ich es gerade griff bereit hatte, ich glaub du meinst das hier oder?

https://youtu.be/xzkU6tmdImY?t=18m48s
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bin gerade auf einer sehr schmalbandigen Verbindung und kann das gerade nicht ansehen aber danke schon mal.
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

gmg @ 10 Jan 2018, 13:31 hat geschrieben: Das geht mir zwar auch so aber wie willst du das der breiten Masse erklären?

Es gibt halt auch einfach viele ungeschickte Leute. Ich selbst habe schon zwei Frauen gesehen, die einfach so ins Gleis geplumst sind -- in zwei verschiedenen Ereignissen, nicht als Duo!


Außerdem wären Bahnsteigtüren bei Großveranstaltungen nützlich, wo die Züge immer langsam einfahren müssen und Sicherheitspersonal eine Kette an der Bahnsteigkante bildet. Das könnte man sich dann sparen.
Aber müssen wir deswegen so langsam die ganze Welt immer mehr in Watte packen?
Wenn man sich zu sehr über ein normales Brückengeländer lehnt fällt man als großer Mensch auch runter, trotzdem fordert keiner 2m hohe Geländer. Nach aktueller Norm DIN18065 sind bis 12m nur 90cm gefordert, das geht mir mit 1,90m nicht mal bis zur Hüfte.
Genauso kann man an einer Fußgängerampel stolpern und auf die Straße geraten - auch hier fordert keiner Geländer...

Außerdem gibt es immer noch den Aspekt der Zuverlässigkeit... Was ist denn, wenn eine Bahnsteigtür defekt ist? (Was bei 34(!) Türen pro Bahnsteig und somit 3658 (!!) Türen im ganzen Netz an der Tagesordnung sein würde)
Meldet die das dann jedem Zug der dann die entsprechende Tür nicht freigibt? Und wie werden die Fahrgäste im Zug darüber informiert?

Mal davon abgesehen dass das ein Fest für die TAB wäre, es würde auf jeden Fall Altfahrzeuge mit mechanischer Türsteuerung ausschließen.
Was ist mit Vandalismus oder z.B. Kindern die absichtlich eine Bahnsteigtür manipulieren oder blockieren?

Ich denke diese Argumente sind allen klar, aber es braucht eben eine Studie um es auch in der Hand zu haben. Evtl. kauft man vielleicht die Tokioter Lösung für die Wiesn oder andere Großveranstaltungen oder stattet ein paar Stationen aus wo dann nur noch kompatible Züge fahren. Aber eine flächendenkende Einführung im Bestand gab und gibt es glaube ich nirgends auf der Welt...
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

EasyDor @ 10 Jan 2018, 14:26 hat geschrieben:
Aber müssen wir deswegen so langsam die ganze Welt immer mehr in Watte packen?
Wenn man sich zu sehr über ein normales Brückengeländer lehnt fällt man als großer Mensch auch runter, trotzdem fordert keiner 2m hohe Geländer. Nach aktueller Norm DIN18065 sind bis 12m nur 90cm gefordert, das geht mir mit 1,90m nicht mal bis zur Hüfte.
Genauso kann man an einer Fußgängerampel stolpern und auf die Straße geraten - auch hier fordert keiner Geländer...

Außerdem gibt es immer noch den Aspekt der Zuverlässigkeit... Was ist denn, wenn eine Bahnsteigtür defekt ist? (Was bei 34(!) Türen pro Bahnsteig und somit 3658 (!!) Türen im ganzen Netz an der Tagesordnung sein würde)
Meldet die das dann jedem Zug der dann die entsprechende Tür nicht freigibt? Und wie werden die Fahrgäste im Zug darüber informiert?

Mal davon abgesehen dass das ein Fest für die TAB wäre, es würde auf jeden Fall Altfahrzeuge mit mechanischer Türsteuerung ausschließen.
Was ist mit Vandalismus oder z.B. Kindern die absichtlich eine Bahnsteigtür manipulieren oder blockieren?

Ich denke diese Argumente sind allen klar, aber es braucht eben eine Studie um es auch in der Hand zu haben. Evtl. kauft man vielleicht die Tokioter Lösung für die Wiesn oder andere Großveranstaltungen oder stattet ein paar Stationen aus wo dann nur noch kompatible Züge fahren. Aber eine flächendenkende Einführung im Bestand gab und gibt es glaube ich nirgends auf der Welt...
Sehe ich ähnlich.

Das ganze Netz mit Bahnsteigstüren auszustatten ist mMn zu teuer sowohl in der Anschaffung als auch in der Wartung.

Bei Stationen mit hohem Verkehrsaufkommen (Hbf, Marienplatz, Sendlinger Tor, Odeonsplatz) kann man drüber nachdenken.

Dazu die temporäre Lösung für die Wiesn (kann man die restlichen 50 Wochen dann nach Bedarf wo anders einsetzen (bei Großmessen ö.ä.))
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