[BO] Schienenverkehr in Bochum und Umgebung

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 13 Jul 2007, 18:56 hat geschrieben:Daß Weichen über die Oberleitung gesteuern werden ist meines Wissens heutzutage gar nicht mehr zulässig.

Und nein, ich halte Einrichtungsfahrzeuge nicht für zeitgemäß. Wendeschleifen sind immer nur dann sinnvoll, wenn Straßenbahnen in Busbahnhöfen enden, wie z.B. am Bahnhof Essen-Steele.
Nun, darin stimmen wir überein! Allerdings halte ich die Wendeschleife am Wanne-Eickeler Hauptbahnhof auch nicht unbedingt für nötig. Aber gut, das ist nun kein Grund, sie zu entfernen. Am Bunker lässt sich vermutlich ohnhin nicht viel anderes bauen.

Die Essener haben natürlich einige Wendeschleifen in der "Pampas", wie etwa Bredeney oder Finefraustraße. Vom Einrichtungskonzept sind sie glücklicherweise schon längst abgekommen.
konsti
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Beitrag von konsti »

Das Steuern der Weichen über den Stromfluss ist seit 1996 nach BOStrab nicht mehr zugelassen, sagte mal ein VAG'ler (Nürnberg). Obs wo anders andere Regelungen gibt/gab, bin ich überfragt.
LG
Konsti
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

@ konsti

Danke für die Information.

@ Ruhri

Eben, wieso sollte man die Wendeschleife in Wanne-Eickel abbauen? Das gilt auch für die Essener Schleifen. Nur neue Wendeschleifen sind eben nur dann notwendig, wenn Straßenbahnen an Busbahnhöfen enden. Wenn man also den Wattenscheider Bahnhof ans Straßenbahnnetz anschließt und dort einen Busbahnhof baut, dann würde es sich lohnen, die Straßenbahn in einer Schleife enden zu lassen, ansonsten nicht.
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ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

ruhri @ 13 Jul 2007, 18:36 hat geschrieben:
Und, haben die Berliner GT6N ebenfalls Starkstromkupplungen?
Ja - haben sie.

@ Steuern der Weichen über Stromfluss:
In Deutschland seit 1.1.98 nicht mehr zulässig, im angrenzenden Ausland durchaus noch verwendet (u.a. Innsbruck, wos mehrfach deswegen ordentlich gescheppert hat) - teilweise wurde aber nur ein paralleles System über Funk/Infrarot installiert, während das alte im Hintergrund noch verbaut ist (nur inaktiv) - was auf einigen Strecken dazu führt, dass 2 Pantografen am Draht gewisse Probleme verursachen sollen. Was der genau Grund ist, weiß ich nicht, die BVG schweigt sich dazu aus.

@ Einrichter vs. Zweirichter:
In Sachen Flexibiltät ist der ZR-Wagen bei geeignetem Streckennetz (ausreichend Gleiswechsel) sicher im Vorteil - bei 80% der heute existierenden Straßenbahnbetriebe (keine Stadtbahnen wie Rhein/Ruhr, Hannover, Stuttgart) sind auch nicht mehr Gleiswechsel vorhanden als Zwischenschleifen bei ER-Betrieben. Beide Bahnen haben aufgrund der nötigen Wagenarchitektur (mehr Stehplätze bei ZR, mehr Sitze bei ER) Vor- wie Nachteile. Aus Münchner war das ER-Netz ein Segen - ein ZR-Netz hätte man erst scheibchenweise verstümmelt und dann eingestellt - ein ER-Netz braucht nunmal ein bisschen mehr Platz für die Wendeschleifen. Für welches System man sich entscheidet, ist von der individuellen Situation abhängig, auch bei komplett neu aufgebauten Systemen werden durchaus noch ER-Systeme verbaut.
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Beitrag von ruhri »

konsti @ 13 Jul 2007, 19:36 hat geschrieben: Das Steuern der Weichen über den Stromfluss ist seit 1996 nach BOStrab nicht mehr zugelassen, sagte mal ein VAG'ler (Nürnberg). Obs wo anders andere Regelungen gibt/gab, bin ich überfragt.

Ob das dann auch für Altbaustrecken gilt?

Larry Laffer @ 13 Jul 2007, 21:45 hat geschrieben:Eben, wieso sollte man die Wendeschleife in Wanne-Eickel abbauen? Das gilt auch für die Essener Schleifen. Nur neue Wendeschleifen sind eben nur dann notwendig, wenn Straßenbahnen an Busbahnhöfen enden. Wenn man also den Wattenscheider Bahnhof ans Straßenbahnnetz anschließt und dort einen Busbahnhof baut, dann würde es sich lohnen, die Straßenbahn in einer Schleife enden zu lassen, ansonsten nicht.
Das wäre die Frage! Die Busse halten ja doch ein unangenehm langes Stück vom Bahnhof entfernt. Bis auf den 386 fährt aber kein Bus am Bahnhofvorplatz vorbei. Man müsste sich also mal intensiv mit dem Wattenscheider Busnetz beschäftigen.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 11 Jul 2007, 12:15 hat geschrieben:Man muß natürlich überlegen, insbesondere wenn man von "überirdischer Lösung" spricht. Bedeutet das, daß die U35 irgendwo nördlich von Schloß Strünkede aus der Erde kommen und bis Recklinghausen Hbf im MIV mitschwimmen würde, so wie es die U17 tut? Das wäre wohl sehr wahrscheinlich. Da muß ich ganz ehrlich sagen, wäre es sinnvoller, Die S2 zwischen Herne und Recklinghausen zu verstärken, so daß um jeweils 30 Minuten versetzt ein weiterer Kurs den Nordast bedient.

So, wegen Berlin-Urlaubs komme ich erst heute dazu, auf diesen langen Beitrag zu antworten. Wir sollten uns wohl besser kürzer fassen! ;)

Nun, ich habe mal im Internet die Idee gefunden, auf einer nicht mehr benötigten Bahnstrecke die U35 bis Recklinghausen zu führen. Wie realistisch das wäre, weiß ich aber leider nicht. Was die S2 angeht, so sollten wir vielleicht mal im S-Bahn-Thread darüber weiter diskutieren. Hier erst einmal soviel: Eine Linie, die nur stündlich und nur werktags verkehrt, macht natürlich nicht wirklich viel Sinn.

Das stimmt wohl, und jedesmal, wenn es in Langendreer Ärger gibt, sind die Leute froh und dankbar, daß sie auf die 310 ausweichen können. Die IGVP würde es vermutlich anders sehen. Die 310 bis Essen-Steele Bf wäre sicher eine gute Idee. Auf der anderen Seite wäre es ebenfalls notwendig, den Wattenscheider Bahnhof anzuschließen. Wie wäre folgende Lösung zu bewerten: Die Straßenbahnlinie 109 wird von Essen-Steele Bf bis Wattenscheid-Hoentrop Kirche verlängert, wo ein weiterer Verknüpfungspunkt zwischen Essener und Bochumer Netz entstünde. Die Bogestra wird, ähnlich wie bei der Straßenbahnlinie 107, Mitkonzessionär an der Linie.  Die 310 wird ihrerseits von Hoentrop Kirche bis zum Bf Wattenscheid verlängert. Im Gegenzug müßten die Buslinien 363, 389 und 390 umorganisiert werden. Evtl. könnten sie durch das Gewerbegebiet fahren.

Die Idee hätte einen gewissen Charme. Zum einen wäre Freisenbruch dann auch besser an die Essener Innenstadt angeschlossen, und wir hätten eine "Reserve-Schienenverbindung" zwischen Bochum und Essen. Mir fällt da auch gleich ein, dass es praktisch wäre, die 109 über Höntrop Kirche bis Höntrop Bahnhof zu verlängern. Man hätte dann auch die S-Bahn angeschlossen, und aus Richtung Bochum Innenstadt gäbe es für Fahrgäste, die eher schlecht zu Fuß sind, eine Umstiegsmöglichkeit zum Bahnhof. Dagegen spricht vermutlich leider, dass die 109 heute schon einen langen Linienweg von Frohnhausen bis Steele fährt, und eine Endhaltestelle am Höntroper S-Bahnhof könnte am Platzbedarf scheitern. Vielleicht sollte man dann eine neue Überlandlinie einrichten, in etwa zwischen Steele und Höntrop?

Die Wendeschleife in Wanne-Eickel wäre heute sicher nicht mehr notwendig, es gibt sie heute aber nunmal. Wendeschleifen sind immer dann sinnvoll, wenn Straßenbahnen in ZOBs enden, wie z.B. am Bahnhof Essen-Steele. Dann könnten Straßenbahnen und Busse am selben Bussteig enden. Wenn man in Wattenscheid am Bahnhof einen größeren Busbahnhof bauen würde und die Straßenbahn bis dorthin verlängert würde, dann wäre es sinnvoll, nach dem Steeler Vorbild eine Schleife zu bauen.

Ehrlich gesagt, sehe ich noch nicht den Zusammenhang zwischen ZOBS und Straßenbahn-Wendeschleifen. Könntest du dazu noch ein paar Worte verlieren?

Doch, man könnte den Hbf anschließen. Der Nokia-Expreß würde durch den Hbf durchfahren und dann, allerdings müßte man den kompletten Verkehr kreuzen. Gehen würde es aber.

Alles ein wenig unpraktisch! Klar, gehen würde es, aber laut Karte führt das Gleis eben nicht direkt zum Hauptbahnhof. O.k., die Sache ist unrealistisch, da die alte Güterstrecke mit Sicherheit abgebaut werden wird. Wenn wir aber schon über Verlängerung sprechen, könnte man die RB40 nicht über Hagen in Richtung Gevelsberg und Wuppertal hinaus verlängern? Das müsste doch eigentlich gehen, und dann hätte man auf dem Weg eben ein zeitraubendes Umsteigen weniger als heute.

Es gibt Leute, die haben per se kein Interesse an öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber auch für solche Leute hat ein guter ÖPNV Vorteile, die Straßen werden nämlich entlastet. Der Verkehrsinfarkt ist eines der größten Probleme unserer Zeit.

Das sehe ich ein, aber bei manchen Leuten kannst du dir den Mund fusselig reden - das hat alles trotzdem keinen Sinn. Manche Leute würden eher alle Bahnstrecken durch Autobahnen ersetzen. Witzigerweise fahren dieser Bekannte und andere bekennende ÖPNV-Hasser in Berlin sehr gerne mit den dortigen Bahnen. Entfernte Verwandte, die in Berlin-Grünau leben, fahren dagegen so gut wie nie mit dem ÖPNV, außer wenn sie in das Zentrum wollen, was aber eher selten geschieht.

Die 310 nach Herbede zu verlängern war mal geplant, es wurde aber im Rahmen der IGVP abgelehnt. Vorhaben 11152 vom 9.12.2005 hat es mit einem Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,23 abgelehnt. Die Verlängerung nur bis zum Freizeitzentrum Kemnade wurde ebenfalls abgelehnt. Vorhaben 11149 vom 9.12.2005 kommt auf einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,3. Auch eine neue Linie nach Witten-Bommern wurde abgelehnt. Vorhaben 11143 vom 9.12.2005 kommt auf einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,61. Eine Reaktivierung der Straßenbahn durch die Ardeystraße und Annenstraße zum Bahnhof Witten-Annen Nord wurde ebenfalls abgelehnt. Vorhaben 11148 vom 9.12.2005 errechnete einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von -0,87. Und ohne Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen wird die Bogestra nicht bauen.

Nein, bezahlen muss die öffentliche Hand, mithin also Stadt und Land. Und wenn das Land nicht zahlen will, dann war's das!

Eine Verlängerung der 306 zum Ruhr-Park bzw. ein anderweitiger Anschluß des Ruhr-Parkes an das Schienennetz würde auf jeden Fall durch den MIV laufen - eine Förderung wäre wohl realistischerweise ausgeschlossen.

Tja, wäre denn eine unterirdische Streckenführung förderungsfähig? Die Grünen sind dagegen, aber zur Zeit im Land nicht an der Regierung, und die F.D.P. ist gegen alles, was Schienen benötigt. Wie stehen so im Land denn die großen Parteien zum ÖPNV?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 14 Jul 2007, 11:30 hat geschrieben: So, wegen Berlin-Urlaubs komme ich erst heute dazu, auf diesen langen Beitrag zu antworten. Wir sollten uns wohl besser kürzer fassen! ;)

Nun, ich habe mal im Internet die Idee gefunden, auf einer nicht mehr benötigten Bahnstrecke die U35 bis Recklinghausen zu führen. Wie realistisch das wäre, weiß ich aber leider nicht. Was die S2 angeht, so sollten wir vielleicht mal im S-Bahn-Thread darüber weiter diskutieren. Hier erst einmal soviel: Eine Linie, die nur stündlich und nur werktags verkehrt, macht natürlich nicht wirklich viel Sinn.
Das wäre dann eine oberirdische Lösung und trotzdem unabhängig vom MIV. Denn ich sage ganz ehrlich: Der Wiederaufbau einer meterspurigen 305 zwischen Herne und Recklinghausen wäre sinnvoller als die regelspurige U35, die im nördlichen Ruhrgebiet im MIV mitschwimmt. Denn der Vorteil des im Vergleich zum Omnisbus sehr viel geringeren Lichtraumprofiles der Straßenbahn geht über weite Strecken verloren, wenn man regelspurig fährt. Die U35 ist zwar keine Voll-U-Bahn, aber sie ist trotzdem keine Straßenbahn. Die Lösung zwischen Gelsenkirchen und Essen, daß die U17 wie eine Straßenbahn fährt, halte ich für falsch.
Die Idee hätte einen gewissen Charme. Zum einen wäre Freisenbruch dann auch besser an die Essener Innenstadt angeschlossen, und wir hätten eine "Reserve-Schienenverbindung" zwischen Bochum und Essen. Mir fällt da auch gleich ein, dass es praktisch wäre, die 109 über Höntrop Kirche bis Höntrop Bahnhof zu verlängern. Man hätte dann auch die S-Bahn angeschlossen, und aus Richtung Bochum Innenstadt gäbe es für Fahrgäste, die eher schlecht zu Fuß sind, eine Umstiegsmöglichkeit zum Bahnhof. Dagegen spricht vermutlich leider, dass die 109 heute schon einen langen Linienweg von Frohnhausen bis Steele fährt, und eine Endhaltestelle am Höntroper S-Bahnhof könnte am Platzbedarf scheitern. Vielleicht sollte man dann eine neue Überlandlinie einrichten, in etwa zwischen Steele und Höntrop?
Ich glaube, daß es sinnvoller wäre, die Linie über den Wattenscheider Hellweg zu führen und wenn es am Hoentroper Bahnhof keinen Platz gibt, naja, dann sieht das schlecht aus. Wie wäre folgendes zu bewerten: Die Essener Linie 109 läuft bis Hoentrop Kirche, die 310 bis Wattenscheid Bf und eine neue Linie (z.B. 311) fährt vom August-Bebel-Platz in Wattenscheid bis zum Hoentroper Bahnhof?
Ehrlich gesagt, sehe ich noch nicht den Zusammenhang zwischen ZOBS und Straßenbahn-Wendeschleifen. Könntest du dazu noch ein paar Worte verlieren?
Ich habe erneut Google Earth konsultiert.

Bild

Die Straßenbahnen halten an denselben Bahnsteigen wie die Busse, und damit sich Busse und Straßenbahnen nicht entgegenkommen, fahren die Bahnen hier durch Wendeschleifen.
Alles ein wenig unpraktisch! Klar, gehen würde es, aber laut Karte führt das Gleis eben nicht direkt zum Hauptbahnhof. O.k., die Sache ist unrealistisch, da die alte Güterstrecke mit Sicherheit abgebaut werden wird. Wenn wir aber schon über Verlängerung sprechen, könnte man die RB40 nicht über Hagen in Richtung Gevelsberg und Wuppertal hinaus verlängern? Das müsste doch eigentlich gehen, und dann hätte man auf dem Weg eben ein zeitraubendes Umsteigen weniger als heute.
Also über Witten bis Hagen (evtl. sogar über die andere Ruhrseite, so daß RB40, RB46 und S5 den Wittener Südwesten erschließen könnten) wäre das sicher kein Problem, die Frage ist, wie es danach weitergeht. Über die S-Bahnstrecke nur sehr schlecht, weil es aufgrund des langen eingleisigen Abschnittes zwischen Hagen Hbf und Hagen-Heubing ohnehin Verspätungsprobleme auf der S8 gibt und über die Strecke durch Ennepetal würden die LINTs sicher nicht ausreichen, denn auf diesen Strecken fahren bislang nur der SPFV und der beschleunigten SPNV, also da müßte man "mehr Gas geben" können. Es gab ja die Verbindung zwischen Bochum und Wuppertal, einmal die Stunde, nämlich als die Ruhr-Lenne-Bahn noch aus der S8 durchgebunden wurde. Allerdings soll die S8 zwischen Hagen Hbf und Wuppertal-Oberbarmen zum Fahrplanwechsel im Dezember auf einen 20/40-Minutentakt gekürzt werden, die Linie wird insgesamt also unattraktiver. Sicher wäre eine verlängerte RB46 auf dieser Strecke eine gute Sache, aber leider auch nicht sehr realistisch.
Tja, wäre denn eine unterirdische Streckenführung förderungsfähig? Die Grünen sind dagegen, aber zur Zeit im Land nicht an der Regierung, und die F.D.P. ist gegen alles, was Schienen benötigt. Wie stehen so im Land denn die großen Parteien zum ÖPNV?
Ich denke eher nicht. Auch die heutigen Tunnel, insbesondere die kurzen, die ja auf uralte Pläne zurückgehen, wären in der jetzigen Form nicht förderungsfähig. Aber vielleicht wird es nach 2010 auch wieder Straßenbahnen geben, die im MIV verkehren. Wie so oft gehen alle anderen europäischen Länder andere Wege als Deutschland, hier werden Straßenbahnen im großen Stil wieder eingeführt. Nur in Deutschland nicht. Laß uns die Landtagswahl in drei Jahren abwarten, dann kann man sehen, was passiert.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 14 Jul 2007, 11:46 hat geschrieben:Das wäre dann eine oberirdische Lösung und trotzdem unabhängig vom MIV. Denn ich sage ganz ehrlich: Der Wiederaufbau einer meterspurigen 305 zwischen Herne und Recklinghausen wäre sinnvoller als die regelspurige U35, die im nördlichen Ruhrgebiet im MIV mitschwimmt. Denn der Vorteil des im Vergleich zum Omnisbus sehr viel geringeren Lichtraumprofiles der Straßenbahn geht über weite Strecken verloren, wenn man regelspurig fährt. Die U35 ist zwar keine Voll-U-Bahn, aber sie ist trotzdem keine Straßenbahn. Die Lösung zwischen Gelsenkirchen und Essen, daß die U17 wie eine Straßenbahn fährt, halte ich für falsch.

Das stimmt natürlich. Kreuzungspunkte wie bei der U35 sind zu verschmerzen, parallelen Verkehr zum MIV darf es dann nicht geben. Nebenbei bemerkt, sind die Hochbahnsteige einer mitschwimmenden Stadtbahnlinie wirklich schauderhaft. Bei der U35 auf der Universitätsstraße kann man das noch ohne größere Probleme tolerieren, aber in Horst oder Karnap ist das m.E. einfach fürchterlich. Die Karnaper haben ja dagegen gekämpft und einen Halt verhindert. Bredeney wird so etwas aber vermutlich auch noch bekommen.

Ob eine unabhängige Gleisführung in Recklinghausen möglich ist, können wir nur schwer beurteilen. Ist irgendwo im Straßenverkehr Platz dafür oder gibt es tatsächlich eine alte Bahnstrecke, die man auf 600 V Gleichspannung (auch mit anderen Schienen?) umrüsten könnte? Was gegen die Wiedereinführung der 305 spricht, ist natürlich das Problem der Depots. Die Vestische und ihre Besitzer wollen vermutlich nicht wieder in den Straßenbahnbetrieb einsteigen. Also müsste die Bogestra als ausführende Gesellschaft tätig werden, aber von wo sollten die Bahnen denn kommen? Als am wenigsten ungünstige Lösungen würden mir eine Verlängerung der 306-Strecke einfallen oder alternativ ein Abzweig von der 301 oder 302 in Gelsenkirchen. Nun, für Herne wäre es bestimmt sehr vorteilhaft, auch wenn ich nicht daran glaube, dass die dortigen Kommunalpolitiker das genauso sehen würden.

Ich glaube, daß es sinnvoller wäre, die Linie über den Wattenscheider Hellweg zu führen und wenn es am Hoentroper Bahnhof keinen Platz gibt, naja, dann sieht das schlecht aus. Wie wäre folgendes zu bewerten: Die Essener Linie 109 läuft bis Hoentrop Kirche, die 310 bis Wattenscheid Bf und eine neue Linie (z.B. 311) fährt vom August-Bebel-Platz in Wattenscheid bis zum Hoentroper Bahnhof?

Denken wir großzügiger: Wie wäre es, so eine hypothetische neue Linie bis zur Wattenscheider Straße fahren zu lassen? Dann wäre Wattenscheid Mitte auch in der SVZ gut versorgt. Zur Zeit hapert es meiner Meinung nach doch ein wenig daran. Die Frage wäre aber auch noch, was diese Linie am Bahnhof machen würde, Halten am Bahnhofseingang oder unter der Autobahnbrücke?

Ich habe erneut Google Earth konsultiert.

(Bild manuell entfernt)

Die Straßenbahnen halten an denselben Bahnsteigen wie die Busse, und damit sich Busse und Straßenbahnen nicht entgegenkommen, fahren die Bahnen hier durch Wendeschleifen.

Essen-Steele, oder? Nun gut, das klappt schon. Je nach örtlicher Lage kann man sich aber auch andere Lösungen vorstellen.

Also über Witten bis Hagen (evtl. sogar über die andere Ruhrseite, so daß RB40, RB46 und S5 den Wittener Südwesten erschließen könnten) wäre das sicher kein Problem, die Frage ist, wie es danach weitergeht. Über die S-Bahnstrecke nur sehr schlecht, weil es aufgrund des langen eingleisigen Abschnittes zwischen Hagen Hbf und Hagen-Heubing ohnehin Verspätungsprobleme auf der S8 gibt und über die Strecke durch Ennepetal würden die LINTs sicher nicht ausreichen, denn auf diesen Strecken fahren bislang nur der SPFV und der beschleunigten SPNV, also da müßte man "mehr Gas geben" können. Es gab ja die Verbindung zwischen Bochum und Wuppertal, einmal die Stunde, nämlich als die Ruhr-Lenne-Bahn noch aus der S8 durchgebunden wurde. Allerdings soll die S8 zwischen Hagen Hbf und Wuppertal-Oberbarmen zum Fahrplanwechsel im Dezember auf einen 20/40-Minutentakt gekürzt werden, die Linie wird insgesamt also unattraktiver. Sicher wäre eine verlängerte RB46 auf dieser Strecke eine gute Sache, aber leider auch nicht sehr realistisch.

Nun, LINTs würde ich eher auch nicht darüber schicken, sondern vielmehr die FLIRTs der RB40. Die RB46 ließe sich aber in einigen Jahren doch auch sicherlich auf Elektrotriebzüge aufrüsten, oder? Insbesonders dann, wenn es zu einer Verlängerung Richtung Süden kommen sollte.

Ich denke eher nicht. Auch die heutigen Tunnel, insbesondere die kurzen, die ja auf uralte Pläne zurückgehen, wären in der jetzigen Form nicht förderungsfähig. Aber vielleicht wird es nach 2010 auch wieder Straßenbahnen geben, die im MIV verkehren. Wie so oft gehen alle anderen europäischen Länder andere Wege als Deutschland, hier werden Straßenbahnen im großen Stil wieder eingeführt. Nur in Deutschland nicht. Laß uns die Landtagswahl in drei Jahren abwarten, dann kann man sehen, was passiert.

Tja, was machen denn die USA? Wir machen doch in vielen Dingen das nach, was uns die Amerikaner vormachen. Ja, und ansonsten wird man sehen müssen. Die letzten rot-grünen Landesregierungen haben meines Wissens auch stark zurück gerudert, aber das kann auch der Finanzmisere geschuldet gewesen sein. Gibt es aus Reihen der SPD oder der Grünen Konzepte für den Verkehr der Zukunft?

Aber leider Gottes hängt letztlich immer alles am lieben Geld, nicht wahr? :(
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ruhri @ 14 Jul 2007, 13:53 hat geschrieben: Das stimmt natürlich. Kreuzungspunkte wie bei der U35 sind zu verschmerzen, parallelen Verkehr zum MIV darf es dann nicht geben. Nebenbei bemerkt, sind die Hochbahnsteige einer mitschwimmenden Stadtbahnlinie wirklich schauderhaft. Bei der U35 auf der Universitätsstraße kann man das noch ohne größere Probleme tolerieren, aber in Horst oder Karnap ist das m.E. einfach fürchterlich. Die Karnaper haben ja dagegen gekämpft und einen Halt verhindert. Bredeney wird so etwas aber vermutlich auch noch bekommen.

Ob eine unabhängige Gleisführung in Recklinghausen möglich ist, können wir nur schwer beurteilen. Ist irgendwo im Straßenverkehr Platz dafür oder gibt es tatsächlich eine alte Bahnstrecke, die man auf 600 V Gleichspannung (auch mit anderen Schienen?) umrüsten könnte? Was gegen die Wiedereinführung der 305 spricht, ist natürlich das Problem der Depots. Die Vestische und ihre Besitzer wollen vermutlich nicht wieder in den Straßenbahnbetrieb einsteigen. Also müsste die Bogestra als ausführende Gesellschaft tätig werden, aber von wo sollten die Bahnen denn kommen? Als am wenigsten ungünstige Lösungen würden mir eine Verlängerung der 306-Strecke einfallen oder alternativ ein Abzweig von der 301 oder 302 in Gelsenkirchen. Nun, für Herne wäre es bestimmt sehr vorteilhaft, auch wenn ich nicht daran glaube, dass die dortigen Kommunalpolitiker das genauso sehen würden.
Auf der Universitätsstraße ist das was anderes, da gibt es zwar signalgeregelte Kreuzungspunkte, aber das ist trotzdem nicht zu vergleichen mit der U17.

Eine neue 305 ist sicher nicht sehr realistisch, klar. Nur wenn man sowas wie die U17 zwischen Herne und Recklinghausen macht, also ganz ehrlich, dann kann man auch im Zehnminutentakt normale Gelenkbusse fahren lassen oder auch die S2 verstärken. Ich denke, ein Dreißigminutentakt zwischen Herne Bf und Recklinghausen Hbf auf der S2 wäre möglich, der Verstärkerzug müßte ja nicht bis Dortmund durchfahren.
Denken wir großzügiger: Wie wäre es, so eine hypothetische neue Linie bis zur Wattenscheider Straße fahren zu lassen? Dann wäre Wattenscheid Mitte auch in der SVZ gut versorgt. Zur Zeit hapert es meiner Meinung nach doch ein wenig daran. Die Frage wäre aber auch noch, was diese Linie am Bahnhof machen würde, Halten am Bahnhofseingang oder unter der Autobahnbrücke?
Also vom August-Bebel-Platz wieter und dann evtl. in der Haltestelle Wattenscheider Straße enden? Das wäre sicher hauptsächlich eine erschließende Linie, die einen großen Bogen fährt. Oder die Linie wird am August-Bebel-Platz in die 302 eingefädelt und läuft bis zum Gelsenkirchener Hbf? Also die 301 bis zum Bahnhof Wattenscheid-Hoentrop verlängern. Die 109 bis Hoentrop Kirche, wo sie dann mit 301 und 310 verknüpft würde und die 310 bis Wattenscheid Bf. Das fände ich gut.
Essen-Steele, oder? Nun gut, das klappt schon. Je nach örtlicher Lage kann man sich aber auch andere Lösungen vorstellen.
Ja, und so eine Lösung wäre auch am Wattenscheider Bahnhof denkbar, wenn die 310 dort enden und die 301 durchfahren würde. Man hätte zwischen Hoentrop und Wattenscheid Bf einen durchgängigen Fünfminutentakt.
Nun, LINTs würde ich eher auch nicht darüber schicken, sondern vielmehr die FLIRTs der RB40. Die RB46 ließe sich aber in einigen Jahren doch auch sicherlich auf Elektrotriebzüge aufrüsten, oder? Insbesonders dann, wenn es zu einer Verlängerung Richtung Süden kommen sollte.
Also die Ruhr-Lenne-Bahn nach Wuppertal verlängern? Könnte man machen, das Problem wird in Wuppertal auftreten. Man könnte sie dort natürlich mit der Rhein-Wupper-Bahn verbinden und einmal die Stunde Bonn - Köln - Solingen - Wuppertal - Hagen - Witten - Bochum - Essen. Das wäre sicher nicht verkehrt.
Tja, was machen denn die USA? Wir machen doch in vielen Dingen das nach, was uns die Amerikaner vormachen. Ja, und ansonsten wird man sehen müssen. Die letzten rot-grünen Landesregierungen haben meines Wissens auch stark zurück gerudert, aber das kann auch der Finanzmisere geschuldet gewesen sein. Gibt es aus Reihen der SPD oder der Grünen Konzepte für den Verkehr der Zukunft?
Die Sozialdemokraten sind eine genauso marktradikale Partei wie die CDU, auch wenn sie das in Wahlkämpfen zu überdecken verstehen. Auch Eichel und Steinbrück verstehen nicht, daß man durch Verringerung der Staatsausgaben keinen Sparerfolg erreicht, weil die Einnahmen um ein vielfaches wegbrechen, zuletzt 2000/2001. Es wäre also auch für den Staatshaushalt ebenso wie für die Konjunktur förderlich, wenn man Investitionen tätigen würde.
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Larry Laffer @ 14 Jul 2007, 13:33 hat geschrieben:Auf der Universitätsstraße ist das was anderes, da gibt es zwar signalgeregelte Kreuzungspunkte, aber das ist trotzdem nicht zu vergleichen mit der U17.

Eine neue 305 ist sicher nicht sehr realistisch, klar. Nur wenn man sowas wie die U17 zwischen Herne und Recklinghausen macht, also ganz ehrlich, dann kann man auch im Zehnminutentakt normale Gelenkbusse fahren lassen oder auch die S2 verstärken. Ich denke, ein Dreißigminutentakt zwischen Herne Bf und Recklinghausen Hbf auf der S2 wäre möglich, der Verstärkerzug müßte ja nicht bis Dortmund durchfahren.
Ich weiß nicht, wer auf die Wahnsinnsidee gekommen ist, die U17 so zu bauen, wie sie jetzt fährt. Was die Verbindung Herne - Recklinghausen abgeht, so fährt dort ja ein 10 Minuten-Gelenkbus, der SB20. Wo würdest du denn den Verstärkerzug enden lassen? Vielleicht in Castrop-Rauxel? Man sollte daraus aber vielleicht gleich eine neue Linie machen. Die S2 ist ja immerhin schon kompliziert genug.
Also vom August-Bebel-Platz wieter und dann evtl. in der Haltestelle Wattenscheider Straße enden? Das wäre sicher hauptsächlich eine erschließende Linie, die einen großen Bogen fährt. Oder die Linie wird am August-Bebel-Platz in die 302 eingefädelt und läuft bis zum Gelsenkirchener Hbf? Also die 301 bis zum Bahnhof Wattenscheid-Hoentrop verlängern. Die 109 bis Hoentrop Kirche, wo sie dann mit 301 und 310 verknüpft würde und die 310 bis Wattenscheid Bf. Das fände ich gut.
Die 301 hat auch einen relativ langen Linienweg. Sollte man sie verlängern, müsste man wohl darauf achten, dass diese Verlängerung nicht zu lang werden würde. Irgendwo in Wattenscheid wäre dann das höchste der Gefühle. Für die Wattenscheider Straße spräche eventuell, dass man dort mit relativ geringem Aufwand wenden und zurück fahren könnte. Die Verlängerung der 109 würde doch eine Menge Neubaustrecken erfordern.

Tja, wie es aussieht, gibt es eine Menge Ideen, auch wenn uns sicherlich das Fachwissen fehlt, Schwächen zu erkennen. Eine direkte kommunale Schienenverbindung zwischen Bochum und Essen fehlt jedenfalls noch, und auch Wattenscheid könnte etwas mehr Anbindung vertragen. Gerade die S-Bahnhöfe müssen angeschlossen sein. (Ich weiß - die U21 hätte das tun sollen!) Dann gäbe es auch noch die Sache mit den anderen S-Bahnhöfen. Langendreer ist geplant, aber was könnte man mit Ehrenfeld oder Langendreer West tun?

Wo ich auf jeden Fall Probleme sehe, ist die Schwachverkehrszeit. Eine Bahn alle 30 Minuten am August-Bebel-Platz, das ist so nicht Ordnung. Die 301 fährt jetzt im Sommer Sonntags einen 15-Minuten-Takt. Das sollte das Ziel sein, denke ich. Wenn die Busse auf zwei Drittel ihrer normalen Fahrten reduziert werden, dann können Straßenbahnen nicht auf ein Drittel zurück fallen.
Ja, und so eine Lösung wäre auch am Wattenscheider Bahnhof denkbar, wenn die 310 dort enden und die 301 durchfahren würde. Man hätte zwischen Hoentrop und Wattenscheid Bf einen durchgängigen Fünfminutentakt.
Leider nur Höntrop Kirche, aber immerhin. Ich fürchte allerdings, dass ein Straßenbahnbau auf der Westenfelder Straße, der Ridderstraße oder der Fritz-Reuter-Straße zwischen Westenfelder Straße und Bahnhofstraße auf energischen Widerstand der Anwohner stoßen würde. Man schaue nur mal nach Langendreer, wo die geplante Strecke als bloßes "Prestigeprojekt" der Stadt Bochum abgetan wird. Man entblödet sich bei der dortigen Bürgerinitiative ja noch nicht einmal, bei einer Informationsveranstaltung eine Abstimmung gegen die Straßenbahn durchzuführen und dabei die Nichtbeteiligung der Vertreter von Stadt und Bogestra als bloße Feigheit zu bewerten.
Also die Ruhr-Lenne-Bahn nach Wuppertal verlängern? Könnte man machen, das Problem wird in Wuppertal auftreten. Man könnte sie dort natürlich mit der Rhein-Wupper-Bahn verbinden und einmal die Stunde Bonn - Köln - Solingen - Wuppertal - Hagen - Witten - Bochum - Essen. Das wäre sicher nicht verkehrt.
Genau! Das würde das Problem mit der Verbindung Bochum-Wuppertal schon mal erheblich entschärfen. Umsteigen kostet eben immer Zeit, oder man läuft Gefahr, seinen Anschluss zu verpassen.
Die Sozialdemokraten sind eine genauso marktradikale Partei wie die CDU, auch wenn sie das in Wahlkämpfen zu überdecken verstehen. Auch Eichel und Steinbrück verstehen nicht, daß man durch Verringerung der Staatsausgaben keinen Sparerfolg erreicht, weil die Einnahmen um ein vielfaches wegbrechen, zuletzt 2000/2001. Es wäre also auch für den Staatshaushalt ebenso wie für die Konjunktur förderlich, wenn man Investitionen tätigen würde.
Wie war das gleich noch einmal? Ein amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler names Keynes propagierte das schuldenbasierte Investieren des Staates in Zeiten wirtschaftlicher Schwäche, verbunden mit Schuldenabbau in besseren Zeiten. So ganz laienhaft betrachtet hat die Bundesrepublik immer fleißig investiert, und dann in wirtschaftlich besseren Zeiten den Schuldenabbau vernachlässigt. Auf Dauer kann das doch auch nicht so weitergehen.
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ruhri @ 15 Jul 2007, 01:19 hat geschrieben: Ich weiß nicht, wer auf die Wahnsinnsidee gekommen ist, die U17 so zu bauen, wie sie jetzt fährt. Was die Verbindung Herne - Recklinghausen abgeht, so fährt dort ja ein 10 Minuten-Gelenkbus, der SB20. Wo würdest du denn den Verstärkerzug enden lassen? Vielleicht in Castrop-Rauxel? Man sollte daraus aber vielleicht gleich eine neue Linie machen. Die S2 ist ja immerhin schon kompliziert genug.

Tja, wie es aussieht, gibt es eine Menge Ideen, auch wenn uns sicherlich das Fachwissen fehlt, Schwächen zu erkennen. Eine direkte kommunale Schienenverbindung zwischen Bochum und Essen fehlt jedenfalls noch, und auch Wattenscheid könnte etwas mehr Anbindung vertragen. Gerade die S-Bahnhöfe müssen angeschlossen sein. (Ich weiß - die U21 hätte das tun sollen!) Dann gäbe es auch noch die Sache mit den anderen S-Bahnhöfen. Langendreer ist geplant, aber was könnte man mit Ehrenfeld oder Langendreer West tun?
Ich vermute fast, daß es der damalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister war. Oder irgendwelche Freaks, die der Welt zeigen wollten, was man mit Dreischienengleisen alles machen kann. Und natürlich war man stolz wie Oskar, daß man eine Linie gebaut hat, die durch zwei Regierungsbezirke läuft. Du denkst vielleicht, ich mache Witze, aber das stimmt. Essen gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf, Gelsenkirchen zum Regierungsbezirk Münster, und das hat die ganze Sache um einige Jahre verzögert. Die Grenzen zwischen Föderalismus und übertriebener Bürokratie sind halt manchmal fließend.

Ich würde die Verstärker-S2 wirklich nur von Herne Bf bis Recklinghausen Hbf laufen lassen, wenn es überhaupt Bedarf gäbe. Und dann jeweils 30 Minuten versetzt zur regulären S-Bahn. Trotz allem, langfristig wird eine U35 nach Recklinghausen wohl das beste sein, und zwar entweder unterirdisch oder überirdisch wie auf der Universitätsstraße in Bochum. Der SB20 verkehrt im Zehnminutentakt? Diese Situation ist auf jeden Fall besser als eine U35, die im MIV mitschwimmen würde.
Die 301 hat auch einen relativ langen Linienweg. Sollte man sie verlängern, müsste man wohl darauf achten, dass diese Verlängerung nicht zu lang werden würde. Irgendwo in Wattenscheid wäre dann das höchste der Gefühle. Für die Wattenscheider Straße spräche eventuell, dass man dort mit relativ geringem Aufwand wenden und zurück fahren könnte. Die Verlängerung der 109 würde doch eine Menge Neubaustrecken erfordern.
Die 302 hat einen noch längeren Linienweg als die 301, und ich denke halt, daß Durchbindungen gar nicht verkehrt sind. Und wenn man schon eine Nord-Süd-Verbindung vom Wattenscheider Zentrum über den Wattenscheider Bahnhof zum Hoentroper Bahnhof bauen will, dann würde sich eine vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof verlängerte 301 gerade zu anbieten. Eine 109 bis Hoentrop-Kirche würde einen kompletten Neubau zwischen Steele Bf und Hoentrop Kirche erfordern, ja. Man hätte dann drei Linien in Hoentrop Kirche und somit einen Straßenbahnknotenpunkt. Die 109 würde aus Essen kommend enden, die 310 würde aus Witten kommend zum Bahnhof Wattenscheid fahren und die 301 würde vom Hoentroper Bahnhof kommend nach Gelsenkirchen fahren. Die U21 wird auf absehbare Zeit nicht kommen, damit müssen wir uns nunmal abfinden.

Der Haltepunkt (oder Bahnhof? Ich weiß es nicht!) Bochum-Langendreer West läßt sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (enge Straßen) sicher nur schlecht ans Straßenbahnnetz anschließen. Wie ist er denn ans Busnetz angeschlossen? So gut kenne ich Langendreer nämlich nicht. In Ehrenfeld ist das was anderes. Bochum-Ehrenfeld liegt zwar in der Nähe der Linien 308/318, die Haltestellen Schauspielhaus und Bergmannsheil kann man wohl aber selbst mit viel Wohlwollen nicht als zumutbare Umsteigepunkte ansehen. Fahren Busse durch die Bessemer Straße? Vor einigen Jahren, als man davon ausging, die 306 würde mit der Tunneleröffnung auf Busbetrieb umgestellt werden, war geplant, Betriebsgleise durch die Bessemer Straße zu führen, um die Linien 302/310 und 308/318 (mehr hätte es in Bochum ja nicht gegeben) miteinander zu verbinden und die Anfahrbarkeit des Depots zu gewährleisten, davon ist man ja abgegangen, eben weil es diesen Kurztunnel für die 306 und den Betriebstunnel zwischen 306, 308/318 und 302/310 gibt. Realistisch betrachtet denke ich, daß man da erstmal "nur" Busse hinschicken kann. Oder vielleicht eine Ausfädelung im Tunnel hinter der Rampe Bergmannsheil zu einer Rampe auf der Bessemer Straße? Aber wo sollte eine solche Linie hinführen, nur zum Bf Ehrenfeld?
Wo ich auf jeden Fall Probleme sehe, ist die Schwachverkehrszeit. Eine Bahn alle 30 Minuten am August-Bebel-Platz, das ist so nicht Ordnung. Die 301 fährt jetzt im Sommer Sonntags einen 15-Minuten-Takt. Das sollte das Ziel sein, denke ich. Wenn die Busse auf zwei Drittel ihrer normalen Fahrten reduziert werden, dann können Straßenbahnen nicht auf ein Drittel zurück fallen.
Zumal die Linie 302 an Sonn- und Feiertagen ihre Zuverlässigkeit einbüßt. Denn wer für eine 15minütige Straßenbahnfahrt 25 Minuten warten muß, der steigt vielleicht doch lieber aufs Auto. Es stellt sich daher ernsthaft die Frage, ob ein 15-Minutentakt auf der 302 an Sonn- und Feiertagen zu einem höheren betriebswirtschaftlichen Verlust führt als derzeit. Selbiges Problem tritt auch auf den Linien 308 und 318 auf. An Sonn- und Feiertagen sowie in Tagesrandlage fährt die 318 weiter bis Gerthe, um zwischen Gerthe und Linden-Mitte einen 15-Minutentakt zu realisieren. Nach Hattingen kommt man trotzdem nur alle halbe Stunde, m.E. zu wenig. Wie sieht das denn auf der 306 aus? Fährt die an Sonn- und Feiertagen auch nur alle halbe Stunde?
Leider nur Höntrop Kirche, aber immerhin. Ich fürchte allerdings, dass ein Straßenbahnbau auf der Westenfelder Straße, der Ridderstraße oder der Fritz-Reuter-Straße zwischen Westenfelder Straße und Bahnhofstraße auf energischen Widerstand der Anwohner stoßen würde. Man schaue nur mal nach Langendreer, wo die geplante Strecke als bloßes "Prestigeprojekt" der Stadt Bochum abgetan wird. Man entblödet sich bei der dortigen Bürgerinitiative ja noch nicht einmal, bei einer Informationsveranstaltung eine Abstimmung gegen die Straßenbahn durchzuführen und dabei die Nichtbeteiligung der Vertreter von Stadt und Bogestra als bloße Feigheit zu bewerten.
Du wirst immer Leute haben, die dagegen sind. Da gab es z.B. eine Person, die vehement gegen eine Straßenbahn an ihrem Wohnort in Langendreer war. Einige Wochen später gab es eine Informationsveranstaltung zur Verlängerung der 318 entlang des Neubaugebietes in Dahlhausen. Da war dieselbe Person vehement gegen eine Straßenbahn vor ihrer Haustür. Ist diese Person kurzentschlossen von Langendreer nach Dahlhausen gezogen? Oder gibt es Leute, die per se gegen Straßenbahnen sind?
Genau! Das würde das Problem mit der Verbindung Bochum-Wuppertal schon mal erheblich entschärfen. Umsteigen kostet eben immer Zeit, oder man läuft Gefahr, seinen Anschluss zu verpassen.
Ich denke, das wäre ein vollwertiger RE, wenn auch auf einer ziemlichen Bogenstrecke. Bonn - Köln - Solingen - Wuppertal - Hagen - Witten - Bochum - Essen, das wäre dann mehr als eine Regionalbahn. Aber natürlich ein Linienweg, über den man nachdenken könnte.
Wie war das gleich noch einmal? Ein amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler names Keynes propagierte das schuldenbasierte Investieren des Staates in Zeiten wirtschaftlicher Schwäche, verbunden mit Schuldenabbau in besseren Zeiten. So ganz laienhaft betrachtet hat die Bundesrepublik immer fleißig investiert, und dann in wirtschaftlich besseren Zeiten den Schuldenabbau vernachlässigt. Auf Dauer kann das doch auch nicht so weitergehen.
Ein britischer Nationalökonom und Mathematiker namens Keynes hat sich explizit gegen "Deficit Spending" ausgesprochen, weil er genau das befürchtete. Die Idee geht zurück auf Abba T. Lurner, der Keynes persönlich kannte und ihm dieses Konzept vorschlug. Der heute in Deutschland bekannteste Vertreter des Deficit Spending ist Albrecht Müller, der an der erfolgreichen Wirtschaftspolitik der 60er und 70er Jahre als Berater und Redenschreiber Karl Schillers und später Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt maßgeblich beteiligt. Die Staatseinnahmen wachsen konjunkturbedingt um ein vielfaches der zusätzlichen Ausgaben. Die große Koalition unter Kiesinger konnte aufgrund der expansiven Wirtschaftspolitik im Jahr 1969 einen Haushaltsüberschuß von vier Milliarden D-Mark erzielen. Auch die Konjunkturprogramme Helmut Schmidts halfen, den Staatshaushalt zu sanieren, das eigentliche Problem fing erst mit der deutschen Einheit an. Die 1:1-Umrechnung zwischen Westmark und Ostmark hat zu einer massiven Aufwertung der dortigen Währung geführt, an der die dortigen Wirtschaft bis heute zu knapsen hat. Dann hat Helmut Kohl sehr viel Geld in den Osten gepumpt, allerdings muß man vorsichtig sein: Staatliche Alimentierung fragwürdiger Kapitalinvestoren ist kein Konjunkturprogramm, und auf Kohls blühende Landschaften warten wir bis heute. Hans Eichel wollte 2000/2001 wirklich und ehrlich sparen. Der Hauptschullehrer hat nicht erkannt, daß Ausgabensenkung zu einer sehr viel größeren Einnahmensenkung führen, parallel dazu die Steuersenkungen, die unter Schröder noch massiver waren als unter Kohl (die aber nichts gebracht haben, weil ein Unternehmen keine Leute einstellt, nur weil die Steuern sinken), haben dazu geführt, daß der Staatshaushalt zusammenbricht. Jetzt haben wir wirklich nur einen extrem bescheidenen Aufschwung (insbesondere wenn man den massiven Nachholbedarf aufgrund der Tatsache, daß wir seit 1992 so gut wie gar kein Wirtschaftswachstum mehr hatten beachtet) und auch dieser droht wieder einzuknicken. Übrigens: Vom Aufschwung profitiert ausschließlich die Exportwirtschaft. Im Inland ist davon nichts zu merken, und durch die Senkung der Unternehmenssteuern einerseits und die Erhöhung der Mehrwertsteuer andererseits wurden die Lasten zu ungunsten der auf den Binnenmarkt angewiesenen Wirtschaftszweige verteilt, da die Mehrwertsteuer in der Exportwirtschaft nur ein durchlaufender Posten ist.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 15 Jul 2007, 12:02 hat geschrieben:Ich vermute fast, daß es der damalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister war. Oder irgendwelche Freaks, die der Welt zeigen wollten, was man mit Dreischienengleisen alles machen kann. Und natürlich war man stolz wie Oskar, daß man eine Linie gebaut hat, die durch zwei Regierungsbezirke läuft. Du denkst vielleicht, ich mache Witze, aber das stimmt. Essen gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf, Gelsenkirchen zum Regierungsbezirk Münster, und das hat die ganze Sache um einige Jahre verzögert. Die Grenzen zwischen Föderalismus und übertriebener Bürokratie sind halt manchmal fließend.
Mit anderen Worten - es war ein echtes Prestigeprojekt einiger Kommunalpolitiker! Natürlich entsprach die Verlängerung den alten Stadtbahnplänen, und da gibt es noch einige Linien, die ein "U" im Namen führen und trotzdem abschnittsweise im MIV mitschwimmen müssen.
Ich würde die Verstärker-S2 wirklich nur von Herne Bf bis Recklinghausen Hbf laufen lassen, wenn es überhaupt Bedarf gäbe. Und dann jeweils 30 Minuten versetzt zur regulären S-Bahn. Trotz allem, langfristig wird eine U35 nach Recklinghausen wohl das beste sein, und zwar entweder unterirdisch oder überirdisch wie auf der Universitätsstraße in Bochum. Der SB20 verkehrt im Zehnminutentakt? Diese Situation ist auf jeden Fall besser als eine U35, die im MIV mitschwimmen würde.
Da würde wohl genau einen weiteren Zug bedeuten. Wenn man dann allerdings nach Dortmund wollte hätte man in etwa 10 Minuten zum Umsteigen. Gut, man könnte sicherlich noch etwas am Fahrplan drehen, inklusiver besserer Umsteigemöglichkeiten auf RE3 oder RB43.
Die 302 hat einen noch längeren Linienweg als die 301, und ich denke halt, daß Durchbindungen gar nicht verkehrt sind. Und wenn man schon eine Nord-Süd-Verbindung vom Wattenscheider Zentrum über den Wattenscheider Bahnhof zum Hoentroper Bahnhof bauen will, dann würde sich eine vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof verlängerte 301 gerade zu anbieten. Eine 109 bis Hoentrop-Kirche würde einen kompletten Neubau zwischen Steele Bf und Hoentrop Kirche erfordern, ja. Man hätte dann drei Linien in Hoentrop Kirche und somit einen Straßenbahnknotenpunkt. Die 109 würde aus Essen kommend enden, die 310 würde aus Witten kommend zum Bahnhof Wattenscheid fahren und die 301 würde vom Hoentroper Bahnhof kommend nach Gelsenkirchen fahren. Die U21 wird auf absehbare Zeit nicht kommen, damit müssen wir uns nunmal abfinden.
Ja, uns als Laien erscheint das sinnvoll. Warum sind die Profis aber nicht darauf gekommen? Wenn du aber bei der U21 von "auf absehbare Zeit" sprichst, dann reden wir vermutlich über deinen Renteneintritt. Die U21 hätte meines Wissens noch jede Menge Tunnelstrecken erfordert, nämlich die Verlängerung des heutigen 302/310-Tunnels bis zur Essener Straße und danach von etwa Beginn Wattenscheider Hellweg erst nach Wattenscheid Höntrop S-Bahnhof nach Wattenscheid Bahnhof und dann bis Gelsenkirchen Hbf. Eine ordentliche Stadtbahn wie die U35 würde man auf der gesamten Strecke oberirdisch nicht hinbekommen. Tja, und dann wären noch folgende Fragen offen: Was passiert mit dem Abschnitt Röntgenstraße-Höntrop Kirche und mit der 302 zwischen Wattenscheider Straße und Gelsenkirchen Hbf? Und könnte diese zurzeit höchst hypothetische Stadtbahn dann überhaupt genug Tempo machen, um etwa mit der heutigen 302 mitzuhalten?
Der Haltepunkt (oder Bahnhof? Ich weiß es nicht!) Bochum-Langendreer West läßt sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (enge Straßen) sicher nur schlecht ans Straßenbahnnetz anschließen. Wie ist er denn ans Busnetz angeschlossen? So gut kenne ich Langendreer nämlich nicht. In Ehrenfeld ist das was anderes. Bochum-Ehrenfeld liegt zwar in der Nähe der Linien 308/318, die Haltestellen Schauspielhaus und Bergmannsheil kann man wohl aber selbst mit viel Wohlwollen nicht als zumutbare Umsteigepunkte ansehen. Fahren Busse durch die Bessemer Straße? Vor einigen Jahren, als man davon ausging, die 306 würde mit der Tunneleröffnung auf Busbetrieb umgestellt werden, war geplant, Betriebsgleise durch die Bessemer Straße zu führen, um die Linien 302/310 und 308/318 (mehr hätte es in Bochum ja nicht gegeben) miteinander zu verbinden und die Anfahrbarkeit des Depots zu gewährleisten, davon ist man ja abgegangen, eben weil es diesen Kurztunnel für die 306 und den Betriebstunnel zwischen 306, 308/318 und 302/310 gibt. Realistisch betrachtet denke ich, daß man da erstmal "nur" Busse hinschicken kann. Oder vielleicht eine Ausfädelung im Tunnel hinter der Rampe Bergmannsheil zu einer Rampe auf der Bessemer Straße? Aber wo sollte eine solche Linie hinführen, nur zum Bf Ehrenfeld?
Langendreer West ist relativ gut angeschlossen. An den beiden Ausgängen halten die Busse 355, 364, 366, 370, 372, letzterer sogar an beiden. Natürlich fahren einige dieser Busse nicht im 20-Minuten-Takt.

Ehrenfeld ist wirklich ein echter Sonderfall. Letztes Jahr habe ich da während "Bochum Total" mal geparkt, bin eine Haltestelle mit der S1 zum Bahnhof gefahren, um dann leichtsinnigerweise mit der Straßenbahn zurück zu kommen. Da habe ich dann gemerkt, wie abgelegen dieser S-Bahnhof tatsächlich liegt. Zugegeben, bis Savignyplatz bin ich letzte Woche von meinem Hotel am Kurfürstendamm ähnlich weit gelaufen, von daher sollte man sich vielleicht nicht beschweren. Busse gibt es auf der Bessemerstraße jedenfalls nicht. Die nächsten Haltestellen sind die von dir angesprochenen, dazu noch Jahrhunderthalle oder Annastraße auf und unter der Alleestraße.
Zumal die Linie 302 an Sonn- und Feiertagen ihre Zuverlässigkeit einbüßt. Denn wer für eine 15minütige Straßenbahnfahrt 25 Minuten warten muß, der steigt vielleicht doch lieber aufs Auto. Es stellt sich daher ernsthaft die Frage, ob ein 15-Minutentakt auf der 302 an Sonn- und Feiertagen zu einem höheren betriebswirtschaftlichen Verlust führt als derzeit. Selbiges Problem tritt auch auf den Linien 308 und 318 auf. An Sonn- und Feiertagen sowie in Tagesrandlage fährt die 318 weiter bis Gerthe, um zwischen Gerthe und Linden-Mitte einen 15-Minutentakt zu realisieren. Nach Hattingen kommt man trotzdem nur alle halbe Stunde, m.E. zu wenig. Wie sieht das denn auf der 306 aus? Fährt die an Sonn- und Feiertagen auch nur alle halbe Stunde?
Nun, die Linien 308/318 sind für mich recht problemlos, weil ich nun einmal beide benutzen kann und ich daher auch in der SVZ einen 15-Minuten-Takt habe. Ich weiß aber auch nicht, was die 308 für die Hattinger für eine Bedeutung hat. Was die 306 angeht - natürlich fährt auch die nur alle 30 Minuten. Den Sinn verstehe ich aber nicht. Bei den meisten Bussen wird eine von drei HVZ-Fahrten gestrichen, bei der Hälfte der Straßenbahnen sind es dagegen gleich vier. Unsere Straßenbahnen sind nun einmal das Rückgrat des Nahverkehrs, und das Schöne , zumindest in der HVZ, ist es ja, dass ein Umsteigen von Bus in Bahn eigentlich immer recht gut klappt.
Du wirst immer Leute haben, die dagegen sind. Da gab es z.B. eine Person, die vehement gegen eine Straßenbahn an ihrem Wohnort in Langendreer war. Einige Wochen später gab es eine Informationsveranstaltung zur Verlängerung der 318 entlang des Neubaugebietes in Dahlhausen. Da war dieselbe Person vehement gegen eine Straßenbahn vor ihrer Haustür. Ist diese Person kurzentschlossen von Langendreer nach Dahlhausen gezogen? Oder gibt es Leute, die per se gegen Straßenbahnen sind?
Reiner Zufall? :rolleyes:

Na, vermutlich ist das ein kleiner Revoluzzer, der aus Solidarität nach Dahlhausen gekommen ist und rein hypothetisch argumentiert hat. Er möchte vermutlich keine Straßenbahn vor seiner Haustür haben, falls er mal nach Dahlhausen (oder Langendreer?) ziehen sollte. ;)
Ich denke, das wäre ein vollwertiger RE, wenn auch auf einer ziemlichen Bogenstrecke. Bonn - Köln - Solingen - Wuppertal - Hagen - Witten - Bochum - Essen, das wäre dann mehr als eine Regionalbahn. Aber natürlich ein Linienweg, über den man nachdenken könnte.
Eben! Andernorts gibt doch auch Ringstrecken. Warum nicht eine Bogenstrecke einplanen?
Ein britischer Nationalökonom und Mathematiker namens Keynes hat sich explizit gegen "Deficit Spending" ausgesprochen, weil er genau das befürchtete. Die Idee geht zurück auf Abba T. Lurner, der Keynes persönlich kannte und ihm dieses Konzept vorschlug. Der heute in Deutschland bekannteste Vertreter des Deficit Spending ist Albrecht Müller, der an der erfolgreichen Wirtschaftspolitik der 60er und 70er Jahre als Berater und Redenschreiber Karl Schillers und später Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt maßgeblich beteiligt. Die Staatseinnahmen wachsen konjunkturbedingt um ein vielfaches der zusätzlichen Ausgaben. Die große Koalition unter Kiesinger konnte aufgrund der expansiven Wirtschaftspolitik im Jahr 1969 einen Haushaltsüberschuß von vier Milliarden D-Mark erzielen. Auch die Konjunkturprogramme Helmut Schmidts halfen, den Staatshaushalt zu sanieren, das eigentliche Problem fing erst mit der deutschen Einheit an. Die 1:1-Umrechnung zwischen Westmark und Ostmark hat zu einer massiven Aufwertung der dortigen Währung geführt, an der die dortigen Wirtschaft bis heute zu knapsen hat. Dann hat Helmut Kohl sehr viel Geld in den Osten gepumpt, allerdings muß man vorsichtig sein: Staatliche Alimentierung fragwürdiger Kapitalinvestoren ist kein Konjunkturprogramm, und auf Kohls blühende Landschaften warten wir bis heute. Hans Eichel wollte 2000/2001 wirklich und ehrlich sparen. Der Hauptschullehrer hat nicht erkannt, daß Ausgabensenkung zu einer sehr viel größeren Einnahmensenkung führen, parallel dazu die Steuersenkungen, die unter Schröder noch massiver waren als unter Kohl (die aber nichts gebracht haben, weil ein Unternehmen keine Leute einstellt, nur weil die Steuern sinken), haben dazu geführt, daß der Staatshaushalt zusammenbricht. Jetzt haben wir wirklich nur einen extrem bescheidenen Aufschwung (insbesondere wenn man den massiven Nachholbedarf aufgrund der Tatsache, daß wir seit 1992 so gut wie gar kein Wirtschaftswachstum mehr hatten beachtet) und auch dieser droht wieder einzuknicken. Übrigens: Vom Aufschwung profitiert ausschließlich die Exportwirtschaft. Im Inland ist davon nichts zu merken, und durch die Senkung der Unternehmenssteuern einerseits und die Erhöhung der Mehrwertsteuer andererseits wurden die Lasten zu ungunsten der auf den Binnenmarkt angewiesenen Wirtschaftszweige verteilt, da die Mehrwertsteuer in der Exportwirtschaft nur ein durchlaufender Posten ist.
Brite war er? Und ich dachte, es wäre wie fast immer ein Ami gewesen. Tja, nehmen wir mal an, dass du mit deiner Meinung Recht hast. (Vielleicht bist du ja auch Wirtschaftswissenschaftler oder willst einer werden.) Welche Parteienkonstellation in Bund und/oder Land würde denn wohl diese Politik umsetzen. Die Regierung Schmidt war, man glaubt es heutzutage kaum, eine sozialliberale Koalition.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 16 Jul 2007, 01:35 hat geschrieben: Mit anderen Worten - es war ein echtes Prestigeprojekt einiger Kommunalpolitiker! Natürlich entsprach die Verlängerung den alten Stadtbahnplänen, und da gibt es noch einige Linien, die ein "U" im Namen führen und trotzdem abschnittsweise im MIV mitschwimmen müssen.
Die ursprünglichen Pläne sahen eine unterirdische Verknüpfung unter dem ZOB "Buer Rathaus" in Gelsenkirchen zwischen der dort endenden U17 der EVAG und der U21 der Bogestra vor. Im MIV mitschwimmende Hochflurwagen in Regelspur waren ebensowenig vorgesehen wie die Dreischienengleise in Gelsenkirchen-Horst. U17 und U21 hätten die 301 auf Gelsenkirchener Gebiet komplett ersetzt - die zentrale Stadtbahn 302 wäre vermutlich als oberirdische Tram zwischen Hbf und Buer-Rathaus gelaufen.
Da würde wohl genau einen weiteren Zug bedeuten. Wenn man dann allerdings nach Dortmund wollte hätte man in etwa 10 Minuten zum Umsteigen. Gut, man könnte sicherlich noch etwas am Fahrplan drehen, inklusiver besserer Umsteigemöglichkeiten auf RE3 oder RB43.
Ja, eine weitere Garnitur und zehn Minuten Umsteigezeit sind durchaus zumutbar. Wie das mit RB43 und RE3 aussieht, müßte man dann gucken. "Am Fahrplan drehen" geht aufgrund des NRW-Taktes wohl nicht so einfach, eine um 30-Minuten versetzte Zusatz-S2 ließe sich sicherlich integrieren.
Ja, uns als Laien erscheint das sinnvoll. Warum sind die Profis aber nicht darauf gekommen? Wenn du aber bei der U21 von "auf absehbare Zeit" sprichst, dann reden wir vermutlich über deinen Renteneintritt. Die U21 hätte meines Wissens noch jede Menge Tunnelstrecken erfordert, nämlich die Verlängerung des heutigen 302/310-Tunnels bis zur Essener Straße und danach von etwa Beginn Wattenscheider Hellweg erst nach Wattenscheid Höntrop S-Bahnhof nach Wattenscheid Bahnhof und dann bis Gelsenkirchen Hbf. Eine ordentliche Stadtbahn wie die U35 würde man auf der gesamten Strecke oberirdisch nicht hinbekommen. Tja, und dann wären noch folgende Fragen offen: Was passiert mit dem Abschnitt Röntgenstraße-Höntrop Kirche und mit der 302 zwischen Wattenscheider Straße und Gelsenkirchen Hbf? Und könnte diese zurzeit höchst hypothetische Stadtbahn dann überhaupt genug Tempo machen, um etwa mit der heutigen 302 mitzuhalten?
Wir wissen doch gar nicht, was "die Profis" für Pläne in der Schublade haben. Straßenbahnen sind seit Wittke nicht mehr gewollt und momentan ist man vollauf mit Langendreer und Dahlhausen beschäftigt.

Die U21 hätte eine Verlängerung des bestehenden Ost-West-Tunnels in beide Richtungen bedeutet, bis zur NS7 in Richtung Laer und bis zum Beginn des besonderen Gleiskörpers auf der Essener Straße. Die 302 wäre auf Bochumer Gebiet eingestellt worden. Die 310 hätte statt von Hoentrop von Wattenscheid kommen sollen, wo sie am August-Bebel-Platz über der Haltestelle der U21 geendet hätte. Die 310 wäre über Dreischienengleise im Tunnel mitgefahren und dann nach Witten auf dem bisherigen Weg, wenn die U21 in Langendreer geendet hätte. Später war ja geplant, die U21 bis Witten zu führen, um sie unter dem Wittener Hauptbahnhof auf die U35 treffen zu lassen. Dann wäre die 310 vermutlich nur zwischen Papenholz (Verknüpfung zur U21) und August-Bebel-Platz gelaufen.

Und ja, mein Renteneintritt wird wohl vor der U21 kommen.
Langendreer West ist relativ gut angeschlossen. An den beiden Ausgängen halten die Busse 355, 364, 366, 370, 372, letzterer sogar an beiden. Natürlich fahren einige dieser Busse nicht im 20-Minuten-Takt.

Ehrenfeld ist wirklich ein echter Sonderfall. Letztes Jahr habe ich da während "Bochum Total" mal geparkt, bin eine Haltestelle mit der S1 zum Bahnhof gefahren, um dann leichtsinnigerweise mit der Straßenbahn zurück zu kommen. Da habe ich dann gemerkt, wie abgelegen dieser S-Bahnhof tatsächlich liegt. Zugegeben, bis Savignyplatz bin ich letzte Woche von meinem Hotel am Kurfürstendamm ähnlich weit gelaufen, von daher sollte man sich vielleicht nicht beschweren. Busse gibt es auf der Bessemerstraße jedenfalls nicht. Die nächsten Haltestellen sind die von dir angesprochenen, dazu noch Jahrhunderthalle oder Annastraße auf und unter der Alleestraße.
Also ein Bus sollte die Bessemer Straße schon runterfahren. Das Problem ist wohl, daß das Busnetz sternförmig auf den Hauptbahnhof ausgerichtet ist und ein relativ naher Parallelverkehr ist da nicht erwünscht. Die Haltestellen Bochumer Verein der 302/310 und die Bushaltestelle Annastraße kann man nun gar nicht mehr als Umsteigepunkt zur S1 ansehen, die Bessemer Straße runter- oder hochzulaufen kommt einem mittleren Spaziergang gleich. Zumindest ein Bus, der vielleicht die Königsallee runterkommt und dann über die Bessemer Straße bis zur Haltestelle Wattenscheider Straße laufen würde, wäre da eine gute Idee.
Nun, die Linien 308/318 sind für mich recht problemlos, weil ich nun einmal beide benutzen kann und ich daher auch in der SVZ einen 15-Minuten-Takt habe. Ich weiß aber auch nicht, was die 308 für die Hattinger für eine Bedeutung hat. Was die 306 angeht - natürlich fährt auch die nur alle 30 Minuten. Den Sinn verstehe ich aber nicht. Bei den meisten Bussen wird eine von drei HVZ-Fahrten gestrichen, bei der Hälfte der Straßenbahnen sind es dagegen gleich vier. Unsere Straßenbahnen sind nun einmal das Rückgrat des Nahverkehrs, und das Schöne , zumindest in der HVZ, ist es ja, dass ein Umsteigen von Bus in Bahn eigentlich immer recht gut klappt.
Das Problem ist der Hattinger Ast. Die Straßenbahn zwischen Bochum und Hattingen fährt an Sonn- und Feiertagen nur alle dreißig Minuten, und das ist insbesodere für den Ausflugsverkehr (immerhin hat Hattingen ein schönes Ruhrufer, Anschluß an den Museumszug und eine attraktive Altstadt) nicht genug. Zwischen Linden-Mitte und Hattingen-Mitte (S) fehlt der Viertelstundentakt einfach. Und auf der 306 vermutlich auch, schließlich gibt es sicherlich auch an Sonn- und Feiertagen genügend Leute, die von Bochum nach Wanne-Eickel und zurückfahren woleln. Wenn man schon keinen Viertelstundentakt will, dann sollte man zumindest über einen Zwanzigminutentakt nachdenken. 308 und 318 könnten z.B. zwischen Bochum Hbf und Linden-Mitte einen 10/20-Minutentakt bilden, wenn die 308 alle zwanzig Minuten und die 318 weiterhin alle dreißig Minuten fahren würde.
Brite war er? Und ich dachte, es wäre wie fast immer ein Ami gewesen. Tja, nehmen wir mal an, dass du mit deiner Meinung Recht hast. (Vielleicht bist du ja auch Wirtschaftswissenschaftler oder willst einer werden.) Welche Parteienkonstellation in Bund und/oder Land würde denn wohl diese Politik umsetzen. Die Regierung Schmidt war, man glaubt es heutzutage kaum, eine sozialliberale Koalition.
Ja, Keynes war Brite, sonst wäre er auch kein Sir geworden (oder geht das auch für nichtbritische Staatsbürger? Keine Ahnung!) Wir haben im deutschen Parteiensystem heute zwei große und zwei kleine marktradikale Parteien, die sich anhand politischer Inhalte kaum unterscheiden, dazu kommt die Linkspartei, deren Forderungen seltsamerweise von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird, die aber bundesweit trotzdem nur unter 10% erreicht. Willy Brandt und Helmut Schmidt standen einer sozialliberalen Koaltion vor, allerdings war die FDP der 70er Jahre eine liberale Bürgerrechtspartei, die kaum etwas mit der Westerwelle-FDP von heute gemeinsam hatte. Realistisch betrachtet, wird es in den nächsten Jahren keine andere Wirtschafts- und Finanzpolitik geben.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 16 Jul 2007, 14:24 hat geschrieben:Die ursprünglichen Pläne sahen eine unterirdische Verknüpfung unter dem ZOB "Buer Rathaus" in Gelsenkirchen zwischen der dort endenden U17 der EVAG und der U21 der Bogestra vor. Im MIV mitschwimmende Hochflurwagen in Regelspur waren ebensowenig vorgesehen wie die Dreischienengleise in Gelsenkirchen-Horst. U17 und U21 hätten die 301 auf Gelsenkirchener Gebiet komplett ersetzt - die zentrale Stadtbahn 302 wäre vermutlich als oberirdische Tram zwischen Hbf und Buer-Rathaus gelaufen.
Ich schätze, das bedeutet unterirdische Führung von Essen Karlsplatz unter Karnap durch bis nach Horst, Buer, Erle und zum Bahnhof? Aber war das dann nicht ein Fehler im System, die 302 mit ihrer ziemlich unabhängigen Streckenführung nicht gleich mit umzustellen?
Ja, eine weitere Garnitur und zehn Minuten Umsteigezeit sind durchaus zumutbar. Wie das mit RB43 und RE3 aussieht, müßte man dann gucken. "Am Fahrplan drehen" geht aufgrund des NRW-Taktes wohl nicht so einfach, eine um 30-Minuten versetzte Zusatz-S2 ließe sich sicherlich integrieren.
Nun, man weiß als Laie natürlich nicht, was genau möglich ist und was nicht. Notfalls wäre auch ein krummer Takt für den S2-Verstärkerzug denkbar, damit der dann Anschluss an einen Regionalzug bekommen könnte.
Wir wissen doch gar nicht, was "die Profis" für Pläne in der Schublade haben. Straßenbahnen sind seit Wittke nicht mehr gewollt und momentan ist man vollauf mit Langendreer und Dahlhausen beschäftigt.
Na, das sah doch vor dem Regierungswechsel auch schon nicht mehr so toll aus. Vielleicht sollten wir Wittke dann aber auf U-Bahnen festnageln, wenn der keine Straßenbahnen haben will? ;)

Übrigens habe ich neulich von einem Punkt erfahren, der beim U-Bahnbau meist übersehen wird, nämlich die Veränderungen in der Landschaft. Du kannst ja mal raten, was ich damit meine! :D

Die Bogestra als Betreiber und überwachende Stelle hat aber noch weitere Baustellen, was ich im wahrsten Sinne des Wortes meine. In Wanne-Eickel sind zwei und irgendwann sogar drei Baumaßnahmen offen, hinzu kommt der zweigleisige Ausbau in Hordel. Wenn man letztens die hier veröffentlichte Antwort der Bogestra betrachtet, dann haben die Profis ihre Pläne so weit weggesteckt, dass sie sie vermutlich nie wiederfinden werden.

Ich bin übrigens vorhin mit dem Fahrrad an Dahlhausen (S) vorbei gekommen und habe einen Wagen der Linie 318 gesehen. Der sah schon eigenartig aus, was mit dem Ziel (BO-Linden - Linden Mitte) anfing und bei der Tatsache endete, dass es ein Solaris-Solo-Bus war.
Die U21 hätte eine Verlängerung des bestehenden Ost-West-Tunnels in beide Richtungen bedeutet, bis zur NS7 in Richtung Laer und bis zum Beginn des besonderen Gleiskörpers auf der Essener Straße. Die 302 wäre auf Bochumer Gebiet eingestellt worden. Die 310 hätte statt von Hoentrop von Wattenscheid kommen sollen, wo sie am August-Bebel-Platz über der Haltestelle der U21 geendet hätte. Die 310 wäre über Dreischienengleise im Tunnel mitgefahren und dann nach Witten auf dem bisherigen Weg, wenn die U21 in Langendreer geendet hätte. Später war ja geplant, die U21 bis Witten zu führen, um sie unter dem Wittener Hauptbahnhof auf die U35 treffen zu lassen. Dann wäre die 310 vermutlich nur zwischen Papenholz (Verknüpfung zur U21) und August-Bebel-Platz gelaufen.

Und ja, mein Renteneintritt wird wohl vor der U21 kommen.
So in etwa kannte ich die Pläne auch. Man hätte dann aber mit den anderen Strecken, also Wattenscheid und Gelsenkirchen, vielleicht doch besser mal etwas anderes angefangen. Das hätte eine Stadtbahn bedeuten können von Laer Mitte oder Oskar-Hoffmann-Straße bis Buer Rathaus.

Der Punkt ist doch aber der, dass die U21 zwischen den Hauptbahnhöfen einen ziemlichen Umweg gefahren wäre. Damit hatte seinerzeit der VCD in seinen Einwendungen doch auch argumentiert. Die Erschließungsfunktion, gerade der Wattenscheider Bahnhöfe, wäre in Ordnung gewesen, aber wie lange wäre die Fahrtzeit geworden?
Also ein Bus sollte die Bessemer Straße schon runterfahren. Das Problem ist wohl, daß das Busnetz sternförmig auf den Hauptbahnhof ausgerichtet ist und ein relativ naher Parallelverkehr ist da nicht erwünscht. Die Haltestellen Bochumer Verein der 302/310 und die Bushaltestelle Annastraße kann man nun gar nicht mehr als Umsteigepunkt zur S1 ansehen, die Bessemer Straße runter- oder hochzulaufen kommt einem mittleren Spaziergang gleich. Zumindest ein Bus, der vielleicht die Königsallee runterkommt und dann über die Bessemer Straße bis zur Haltestelle Wattenscheider Straße laufen würde, wäre da eine gute Idee.
Nun, von wo nach wo sollte dieser Bus auf der Bessemer Straße denn fahren? Wobei natürlich noch die Frage aufkommt, ob Ehrenfeld wirklich angebunden werden muss. Wenn man mal auf Alleestraße und Hattinger Straße die dortigen Linien betrachtet, so fahren alle über Hauptbahnhof. Vielleicht macht dieser S-Bahnhof tatsächlich nur Sinn als P+R-Möglichkeit und Haltestelle für die in unmittelbarer Nähe lebenden Anwohner.
Das Problem ist der Hattinger Ast. Die Straßenbahn zwischen Bochum und Hattingen fährt an Sonn- und Feiertagen nur alle dreißig Minuten, und das ist insbesodere für den Ausflugsverkehr (immerhin hat Hattingen ein schönes Ruhrufer, Anschluß an den Museumszug und eine attraktive Altstadt) nicht genug. Zwischen Linden-Mitte und Hattingen-Mitte (S) fehlt der Viertelstundentakt einfach. Und auf der 306 vermutlich auch, schließlich gibt es sicherlich auch an Sonn- und Feiertagen genügend Leute, die von Bochum nach Wanne-Eickel und zurückfahren woleln. Wenn man schon keinen Viertelstundentakt will, dann sollte man zumindest über einen Zwanzigminutentakt nachdenken. 308 und 318 könnten z.B. zwischen Bochum Hbf und Linden-Mitte einen 10/20-Minutentakt bilden, wenn die 308 alle zwanzig Minuten und die 318 weiterhin alle dreißig Minuten fahren würde.
Nun, wie gesagt, weiß ich nicht, was die Straßenbahn mit gerade mal fünf Haltestellen auf Hattinger Stadtgebiet für die Bürger Hattingens bedeutet. Natürlich bedeutet der niedrige Takt, dass man schlecht zur Hattinger Altstadt gelangt. Aber im Prinzip gebe ich dir Recht: Wenn der Schienenverkehr schon die Hauptlast des ÖPNV tragen soll und in der Regel doppelt bis viermal (U35) so oft verkehrt wie die Buslinien, dann sollte man an diesem Prinzip in der Schwachverkehrszeit festhalten.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 16 Jul 2007, 20:53 hat geschrieben: Ich schätze, das bedeutet unterirdische Führung von Essen Karlsplatz unter Karnap durch bis nach Horst, Buer, Erle und zum Bahnhof? Aber war das dann nicht ein Fehler im System, die 302 mit ihrer ziemlich unabhängigen Streckenführung nicht gleich mit umzustellen?
Die 302 hätte es nur noch zwischen Gelsenkirchen Hbf und Buer Rathaus gegeben, und auf was hätte man die Linie umstellen können? Vielleicht wäre sie auf 1435mm umgespurt worden, damit sie mit der U21 am Gelsenkirchener Hbf fahren kann, aber auf jeden Fall hätte sie diese zentrale Nord-Süd-Verbindung innerhalb Gelsenkirchens bleiben sollen. Die 310 in Wattenscheid hätte evtl. auch umgespurt werden sollen, das weiß ich nicht.
Übrigens habe ich neulich von einem Punkt erfahren, der beim U-Bahnbau meist übersehen wird, nämlich die Veränderungen in der Landschaft. Du kannst ja mal raten, was ich damit meine!  :D
Ja, ich weiß nicht genau. Möglicherweise die häßlichen U-Schilder in der Landschaft? Ansonsten sieht man die U-Bahn ja gerade nicht, und während man beim Bau von überirdischen Eisenbahnen die Teilung der Stadt durch einen Bahndamm sieht (Witten-Annen ist z.B. ganz klar durch die Eisenbahn geteilt), hat man das bei unterirdischen Lösungen ja gerade nicht.
Die Bogestra als Betreiber und überwachende Stelle hat aber noch weitere Baustellen, was ich im wahrsten Sinne des Wortes meine. In Wanne-Eickel sind zwei und irgendwann sogar drei Baumaßnahmen offen, hinzu kommt der zweigleisige Ausbau in Hordel. Wenn man letztens die hier veröffentlichte Antwort der Bogestra betrachtet, dann haben die Profis ihre Pläne so weit weggesteckt, dass sie sie vermutlich nie wiederfinden werden.
Einerseits sind es die vielen Baustellen, andererseits weiß man natürlich auch, wie die politischen Verhältnisse sind. Dabei sind Investitionen in die Infrastruktur nicht nur aus den von mir genannten konjunkturellen Gründen notwendig, sondern auch ein ebenfalls wichtiger Standortfaktor. Infrastruktur ist eine der wichtigsten Elemente auch der Lehre der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik, und zur Infrastruktur gehört auch ein funktionierender städtischer Nahverkehr.
Ich bin übrigens vorhin mit dem Fahrrad an Dahlhausen (S) vorbei gekommen und habe einen Wagen der Linie 318 gesehen. Der sah schon eigenartig aus, was mit dem Ziel (BO-Linden - Linden Mitte) anfing und bei der Tatsache endete, dass es ein Solaris-Solo-Bus war.
Möglicherweise reicht ein Solobus da, so hoch ist das Fahrgastaufkommen zwischen Linden und Dahlhausen nicht, daß man einen Gelenkbuseinsatz rechtfertigen könnte. Ich denke, die 318 braucht über kurz oder lang, wenn die Linie mehr als ein Außenast der 308 sein soll, sowohl den kompletten zweigleisigen Ausbau als auch die Verlängerung zum Eisenbahnmuseum, um das Neubaugebiet anzuschließen. Und wenn man sowieso zum Ruhrpark fahren will (was ja nach wie vor möglich ist), dann sollte man mal drüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, die im Zehnminutentakt verkehrende 318 zum Ruhrpark zu schicken, um eine Verbindung Dahlhausen - Weitmer - Hbf - Ruhrstadion - Harpen - Ruhrpark zu haben, vielleicht sinnvoller als die 306, die ja bereits das Hannibalcenter anfährt und zwischen Wanne-Eickel und Ruhrpark gibt es ja mit der Buslinie 368 bereits eine Verbindung.
So in etwa kannte ich die Pläne auch. Man hätte dann aber mit den anderen Strecken, also Wattenscheid und Gelsenkirchen, vielleicht doch besser mal etwas anderes angefangen. Das hätte eine Stadtbahn bedeuten können von Laer Mitte oder Oskar-Hoffmann-Straße bis Buer Rathaus.
In Wattenscheid ist das große Problem, daß die Bahnhöfe nicht angefahren werden, die 310 fährt bis in die Mitte des Wattenscheider Vorortes Hoentrop, die 302 durch die Wattenscheider Innenstadt. Überlegungen, durch Verlängerungen der Linie 109, 301 und 310 das Wattenscheider Straßenbahnnetz auszubauen, haben wir ja bereits angestellt, ich denke schon, daß die 302 in der jetzigen Form für Wattenscheid sehr wichtig ist, auch wenn sie im MIV verkehrt. Eine Streckenführung über die Wattenscheider Bahnhof nach Gelsenkirchen könnte die jetzige 302 sicher ergänzen, aber nicht ersetzen.
Der Punkt ist doch aber der, dass die U21 zwischen den Hauptbahnhöfen einen ziemlichen Umweg gefahren wäre. Damit hatte seinerzeit der VCD in seinen Einwendungen doch auch argumentiert. Die Erschließungsfunktion, gerade der Wattenscheider Bahnhöfe, wäre in Ordnung gewesen, aber wie lange wäre die Fahrtzeit geworden?
Ich denke nicht, daß die U21 die Aufgabe gehabt hätte, Bochum mit Gelsenkirchen zu verbinden, das soll schon der Nokia-Expreß tun (daß da heute Solo-Verbrennungstriebwagen fahren ist ja kein Naturgesetz), sondern die U21 hätte Bochum mit Wattenscheid und Wattenscheid mit Gelsenkirchen verbinden sollen. Es wäre zwischen Wattenscheid und Herne schon eine leistungsstarke Nord-Süd-Verbindung gewesen und zwischen Hoentrop und Langendreer oder sogar Witten eine leistungsstarke Ost-West-Verbindung. Klar, evtl. hätte man mit U35 von Bochum über Witten Hbf nach Annen und mit U21 von Bochum über Witten Hbf evtl. nach Herbede (Bommern sollte ja von S5 und Ruhr-Lenne-Bahn erschlossen werden) endlich auch eine gute Anbindung Wittens gehabt.
Nun, von wo nach wo sollte dieser Bus auf der Bessemer Straße denn fahren? Wobei natürlich noch die Frage aufkommt, ob Ehrenfeld wirklich angebunden werden muss. Wenn man mal auf Alleestraße und Hattinger Straße die dortigen Linien betrachtet, so fahren alle über Hauptbahnhof. Vielleicht macht dieser S-Bahnhof tatsächlich nur Sinn als P+R-Möglichkeit und Haltestelle für die in unmittelbarer Nähe lebenden Anwohner.
Ich weiß nicht, wo ein Bus herkommen sollte, aber ich denke schon, daß einer über die Bessemer Straße fahren sollte. Ansonsten stimmt es natürlich, der Hp Bochum-Ehrenfeld ist dem Hbf sehr nahe und vielleicht wirklich nur als P&R-Anlage sinnvoll. Ich wünschte, wir in Witten hätten sowas. Ich habe je sehr viel Verwandtschaft in Bochum, die da teilweise auch in der Nähe wohnen und die fahren eigentlich immer mit der Straßenbahn. Und daher weiß ich auch, daß es wirklich ein mittlerer Spaziergang ist, durch die Bessemer Straße z.B. zu Marktkauf zu gehen.
Nun, wie gesagt, weiß ich nicht, was die Straßenbahn mit gerade mal fünf Haltestellen auf Hattinger Stadtgebiet für die Bürger Hattingens bedeutet. Natürlich bedeutet der niedrige Takt, dass man schlecht zur Hattinger Altstadt gelangt. Aber im Prinzip gebe ich dir Recht: Wenn der Schienenverkehr schon die Hauptlast des ÖPNV tragen soll und in der Regel doppelt bis viermal (U35) so oft verkehrt wie die Buslinien, dann sollte man an diesem Prinzip in der Schwachverkehrszeit festhalten.
Welche Bedeutung die 308 für den innerstädtischen Nahverkehr Hattingens hat, weiß ich nicht, aber aber mir ging es wirklich um den Touristenverkehr aus Bochum nach Hattingen, der an Sonn- und Feiertagen durch einen höheren Takt in stärkerer Form als bisher durch die 308 abgewickelt werden könnte.
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Beitrag von Rusty66 »

Ich weiß nicht, wo ein Bus herkommen sollte, aber ich denke schon, daß einer über die Bessemer Straße fahren sollte. Ansonsten stimmt es natürlich, der Hp Bochum-Ehrenfeld ist dem Hbf sehr nahe und vielleicht wirklich nur als P&R-Anlage sinnvoll. Ich wünschte, wir in Witten hätten sowas. Ich habe je sehr viel Verwandtschaft in Bochum, die da teilweise auch in der Nähe wohnen und die fahren eigentlich immer mit der Straßenbahn. Und daher weiß ich auch, daß es wirklich ein mittlerer Spaziergang ist, durch die Bessemer Straße z.B. zu Marktkauf zu gehen.
Laut dem Umsetzungskonzept zur Busnetzoptimierung in Bochum sollte es eine neue Linie 388 geben, die den Verlauf Hannibal Ekz - über Poststr. - Feldsieper Str. - zum Stadtparkviertel - über den Ostring zum Hauptbahnhof - Ehrenfeld (S) - Schauspielhaus - bis nach Weitmar haben sollte. Da das eine Mehrbelastung von 167.000 km/Jahr darstellt, gehört diese Linie zur 3. Prioritätsstufe. Die 1. Stufe ist mit der neuen Linie 344 bereits umgesetzt worden. Stufe 2 sieht eine leichte Veränderung des Linienwegs und eine Ausweitung der Betriebszeiten der Linie 360 vor.
Möglicherweise reicht ein Solobus da, so hoch ist das Fahrgastaufkommen zwischen Linden und Dahlhausen nicht, daß man einen Gelenkbuseinsatz rechtfertigen könnte. Ich denke, die 318 braucht über kurz oder lang, wenn die Linie mehr als ein Außenast der 308 sein soll, sowohl den kompletten zweigleisigen Ausbau als auch die Verlängerung zum Eisenbahnmuseum, um das Neubaugebiet anzuschließen. Und wenn man sowieso zum Ruhrpark fahren will (was ja nach wie vor möglich ist), dann sollte man mal drüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, die im Zehnminutentakt verkehrende 318 zum Ruhrpark zu schicken, um eine Verbindung Dahlhausen - Weitmer - Hbf - Ruhrstadion - Harpen - Ruhrpark zu haben, vielleicht sinnvoller als die 306, die ja bereits das Hannibalcenter anfährt und zwischen Wanne-Eickel und Ruhrpark gibt es ja mit der Buslinie 368 bereits eine Verbindung.
Ein Solobus reicht definitiv aus. Für Schulanfang / -ende sind aber 2 zuätzliche Fahrten eingeplant.

Wenn man eine Verlängerung zum Ruhrpark will, dann bekommt man das auch hin. Es gibt nur zwei Möglichkeiten dafür. Variante 1 durch den Ortskern von Harpen ist bereits durch den Rat aufgrund eines Tunnels und der damit verbundenen Kosten abgelehnt worden. Zurecht !!!! Was will man da mit einem Tunnel. Zumal der Ortskern von Harpen so eng gebaut, dass der Tunnel ziemlich lang sein müsste. Variante 2 würde die Trasse zur Unterführung der A40 bringen, die auch die Buslinie 368 benutzt und weiter dann zum UCI. Das wäre, wie ich finde, die sinnvollste Lösung. Aber man weiß es nicht........
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Beitrag von ruhri »

Rusty66 @ 16 Jul 2007, 22:33 hat geschrieben: Laut dem Umsetzungskonzept zur Busnetzoptimierung in Bochum sollte es eine neue Linie 388 geben, die den Verlauf Hannibal Ekz - über Poststr. - Feldsieper Str. - zum Stadtparkviertel - über den Ostring zum Hauptbahnhof - Ehrenfeld (S) - Schauspielhaus - bis nach Weitmar haben sollte. Da das eine Mehrbelastung von 167.000 km/Jahr darstellt, gehört diese Linie zur 3. Prioritätsstufe. Die 1. Stufe ist mit der neuen Linie 344 bereits umgesetzt worden. Stufe 2 sieht eine leichte Veränderung des Linienwegs und eine Ausweitung der Betriebszeiten der Linie 360 vor.
Was soll ich sagen? Von diesem Konzept habe ich noch nie gehört. Was gibt es denn sonst noch an Informationen darüber?
Ein Solobus reicht definitiv aus. Für Schulanfang / -ende sind aber 2 zuätzliche Fahrten eingeplant.
Davon gehe ich auch aus, denn der 318E klappert gerade mal drei Haltestellen ab, bevor er seine Fahrgäste in Linden Mitte an die Straßenbahnen übergibt.
Wenn man eine Verlängerung zum Ruhrpark will, dann bekommt man das auch hin. Es gibt nur zwei Möglichkeiten dafür. Variante 1 durch den Ortskern von Harpen ist bereits durch den Rat aufgrund eines Tunnels und der damit verbundenen Kosten abgelehnt worden. Zurecht !!!! Was will man da mit einem Tunnel. Zumal der Ortskern von Harpen so eng gebaut, dass der Tunnel ziemlich lang sein müsste. Variante 2 würde die Trasse zur Unterführung der A40 bringen, die auch die Buslinie 368 benutzt und weiter dann zum UCI. Das wäre, wie ich finde, die sinnvollste Lösung. Aber man weiß es nicht........
Eine Wendeanlage am UCI hinzusetzen, das stelle ich mir auch recht schwierig vor. Eigentlich ist es dort inzwischen doch ziemlich voll. Und wie sollte dann die Straßenbahn geführt werden? Wenn wir über die 306 sprechen, müsste die beim Stadion aus dem Tunnel kommen? Und wie weiter? Theoretisch über Harpener Hellweg, Kornharpener Straße zur Wieschermühlenstraße. Nun, dort ist es doch auch recht eng. Da wären die Protest der Anwohner schon vorprogrammiert.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 16 Jul 2007, 22:16 hat geschrieben:Die 302 hätte es nur noch zwischen Gelsenkirchen Hbf und Buer Rathaus gegeben, und auf was hätte man die Linie umstellen können? Vielleicht wäre sie auf 1435mm umgespurt worden, damit sie mit der U21 am Gelsenkirchener Hbf fahren kann, aber auf jeden Fall hätte sie diese zentrale Nord-Süd-Verbindung innerhalb Gelsenkirchens bleiben sollen. Die 310 in Wattenscheid hätte evtl. auch umgespurt werden sollen, das weiß ich nicht.
Tja, wenn wir mal die U21 als gegeben voraussetzen, wäre doch folgende Lösung denkbar: Die Ex-302 fährt von Buer Rathaus mittig durch Gelsenkirchen, trifft am Musiktheater die U21, beide fahren bis Lohrheidestraße, Freiheitsstraße oder August-Bebel-Platz. Dort trennen sie sich, die ehemalige 302 fährt dann bis Wattenscheider Straße und ab da geht es wieder gemeinsam bis Laer Mitte.

Was mir ja an den U21-Plänen wirklich übel aufstoßen würde, das wäre dieser Mischbetrieb. Damit meine ich weniger die Drei-Schienen-Gleise als vielmehr die Mischung von hohen und niedrigen Bahnsteigen im Tunnel. Kennst du vielleicht in Duisburg die Bahnhöfe Hauptbahnhof, König-Heinrich-Platz und Steinsche Gasse? Das sind nun wirklich gute Beispiel dafür, wie man es auf gar keinen Fall machen sollte!
Ja, ich weiß nicht genau. Möglicherweise die häßlichen U-Schilder in der Landschaft? Ansonsten sieht man die U-Bahn ja gerade nicht, und während man beim Bau von überirdischen Eisenbahnen die Teilung der Stadt durch einen Bahndamm sieht (Witten-Annen ist z.B. ganz klar durch die Eisenbahn geteilt), hat man das bei unterirdischen Lösungen ja gerade nicht.
Da siehst du mal, wie man sich täuschen kann! Der U-Bahn-Bau verändert die Topographie einer Stadt ganz erheblich. Oder was glaubst du, wo der ganze Bodenaushub hinkommt? Falls du in nächster Zeit mal Zeit hast, dann fahr doch mal zum Tippelsberg in Grumme. Ein Großteil dieses Berges stammt von der U35, wahrscheinlich auch von 308/318. Ob der letzte Tunnel da noch deponiert wurde, weiß ich nicht.
Einerseits sind es die vielen Baustellen, andererseits weiß man natürlich auch, wie die politischen Verhältnisse sind. Dabei sind Investitionen in die Infrastruktur nicht nur aus den von mir genannten konjunkturellen Gründen notwendig, sondern auch ein ebenfalls wichtiger Standortfaktor. Infrastruktur ist eine der wichtigsten Elemente auch der Lehre der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik, und zur Infrastruktur gehört auch ein funktionierender städtischer Nahverkehr.
Lass mich raten: Du studierst Wirtschaftswissenschaften? ;)

Aber es bleibt dabei, Geldausgeben ist eine heikle Sache, vor allem wenn man keins hat. Bochum steht ja unter Finanzaufsicht durch das Regierungspräsidium.
Möglicherweise reicht ein Solobus da, so hoch ist das Fahrgastaufkommen zwischen Linden und Dahlhausen nicht, daß man einen Gelenkbuseinsatz rechtfertigen könnte. Ich denke, die 318 braucht über kurz oder lang, wenn die Linie mehr als ein Außenast der 308 sein soll, sowohl den kompletten zweigleisigen Ausbau als auch die Verlängerung zum Eisenbahnmuseum, um das Neubaugebiet anzuschließen. Und wenn man sowieso zum Ruhrpark fahren will (was ja nach wie vor möglich ist), dann sollte man mal drüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, die im Zehnminutentakt verkehrende 318 zum Ruhrpark zu schicken, um eine Verbindung Dahlhausen - Weitmer - Hbf - Ruhrstadion - Harpen - Ruhrpark zu haben, vielleicht sinnvoller als die 306, die ja bereits das Hannibalcenter anfährt und zwischen Wanne-Eickel und Ruhrpark gibt es ja mit der Buslinie 368 bereits eine Verbindung.
Auch dies wäre möglich! Man könnte ja auch an folgendes denken: Die 306 wird bis Harpen verlängert, und die 318 wechselt in der HVZ die Nummer und fährt ab Bochum Hbf als 316 ebenfalls bis Harpen.
In Wattenscheid ist das große Problem, daß die Bahnhöfe nicht angefahren werden, die 310 fährt bis in die Mitte des Wattenscheider Vorortes Hoentrop, die 302 durch die Wattenscheider Innenstadt. Überlegungen, durch Verlängerungen der Linie 109, 301 und 310 das Wattenscheider Straßenbahnnetz auszubauen, haben wir ja bereits angestellt, ich denke schon, daß die 302 in der jetzigen Form für Wattenscheid sehr wichtig ist, auch wenn sie im MIV verkehrt. Eine Streckenführung über die Wattenscheider Bahnhof nach Gelsenkirchen könnte die jetzige 302 sicher ergänzen, aber nicht ersetzen.
Natürlich! Eine Stadtbahn-Variante habe ich weiter oben skizziert. Wenn man auf Tunnel verzichten müsste, nun, auch dann haben wir über Lösungen gesprochen. Eine der Linien ersatzlos einzustellen macht keinen Sinn.
Ich denke nicht, daß die U21 die Aufgabe gehabt hätte, Bochum mit Gelsenkirchen zu verbinden, das soll schon der Nokia-Expreß tun (daß da heute Solo-Verbrennungstriebwagen fahren ist ja kein Naturgesetz), sondern die U21 hätte Bochum mit Wattenscheid und Wattenscheid mit Gelsenkirchen verbinden sollen. Es wäre zwischen Wattenscheid und Herne schon eine leistungsstarke Nord-Süd-Verbindung gewesen und zwischen Hoentrop und Langendreer oder sogar Witten eine leistungsstarke Ost-West-Verbindung. Klar, evtl. hätte man mit U35 von Bochum über Witten Hbf nach Annen und mit U21 von Bochum über Witten Hbf evtl. nach Herbede (Bommern sollte ja von S5 und Ruhr-Lenne-Bahn erschlossen werden) endlich auch eine gute Anbindung Wittens gehabt.
Die Nokia-Bahn ist doch noch gar nicht so alt, vor allem nicht in der heutigen Form. Früher fuhr sie doch mal über Rottbruch nach Herne Bf. Meines Wissens hätte die U21 unter anderem die Verbindung von Bochum und Gelsenkirchen sicherstellen sollen.
Ich weiß nicht, wo ein Bus herkommen sollte, aber ich denke schon, daß einer über die Bessemer Straße fahren sollte. Ansonsten stimmt es natürlich, der Hp Bochum-Ehrenfeld ist dem Hbf sehr nahe und vielleicht wirklich nur als P&R-Anlage sinnvoll. Ich wünschte, wir in Witten hätten sowas. Ich habe je sehr viel Verwandtschaft in Bochum, die da teilweise auch in der Nähe wohnen und die fahren eigentlich immer mit der Straßenbahn. Und daher weiß ich auch, daß es wirklich ein mittlerer Spaziergang ist, durch die Bessemer Straße z.B. zu Marktkauf zu gehen.
Klar, die Bessemer Straße hat das Potential, sich ewig hinzuziehen. Und deine Verwandtschaft wohnt in der Nähe des S-Bahnhofs? Dann wäre es für dich ja umso bedauerlicher, dass keine S-Bahn zwischen Witten und Bochum verkehrt.
Welche Bedeutung die 308 für den innerstädtischen Nahverkehr Hattingens hat, weiß ich nicht, aber aber mir ging es wirklich um den Touristenverkehr aus Bochum nach Hattingen, der an Sonn- und Feiertagen durch einen höheren Takt in stärkerer Form als bisher durch die 308 abgewickelt werden könnte.
Nun, anzunehmen ist es! So gesehen sollte Hattingen dafür sein und einen stärkeren Takt bestellen.
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302 nach Buer Rathaus: Sollte sie nicht irgendwann mal nach Buer Nord (S) verlängert werden?
Die Nokia-Bahn ist doch noch gar nicht so alt, vor allem nicht in der heutigen Form. Früher fuhr sie doch mal über Rottbruch nach Herne Bf. Meines Wissens hätte die U21 unter anderem die Verbindung von Bochum und Gelsenkirchen sicherstellen sollen.
Sie wurde mit der Eröffnung der U35 von Herne nach Gelsenkirchen umgelegt mit der Begründung, daß man den Leuten schwer erklären könne, warum man sonst extra die teure U-Bahn in Betrieb nimmt.
Was wäre gewesen, wäre die U21 gekommen? Die Nokia-Bahn mangels Nicht-U-Enden ganz einstellen?
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 17 Jul 2007, 01:06 hat geschrieben: Tja, wenn wir mal die U21 als gegeben voraussetzen, wäre doch folgende Lösung denkbar: Die Ex-302 fährt von Buer Rathaus mittig durch Gelsenkirchen, trifft am Musiktheater die U21, beide fahren bis Lohrheidestraße, Freiheitsstraße oder August-Bebel-Platz. Dort trennen sie sich, die ehemalige 302 fährt dann bis Wattenscheider Straße und ab da geht es wieder gemeinsam bis Laer Mitte.

Was mir ja an den U21-Plänen wirklich übel aufstoßen würde, das wäre dieser Mischbetrieb. Damit meine ich weniger die Drei-Schienen-Gleise als vielmehr die Mischung von hohen und niedrigen Bahnsteigen im Tunnel. Kennst du vielleicht in Duisburg die Bahnhöfe Hauptbahnhof, König-Heinrich-Platz und Steinsche Gasse? Das sind nun wirklich gute Beispiel dafür, wie man es auf gar keinen Fall machen sollte!
Die Planung wäre gewesen, daß die 302 wirklich nur von Buer bis Hbf läuft, evtl. hätte sie die U21 gar nicht tangiert, weil man sie mit der 107 hätte zusammenlegen können, so daß ein Mischbetrieb gar nicht stattgefunden hätte. Der Abschnitt Gelsenkirchen - Wattenscheid wäre ja von der U21 bedient worden, so daß man nur die 302 zwischen Musiktheater und Buer Rathaus (evtl. Bf Buer Nord) und die 310 zwischen Wattenscheid und zumindest Wattenscheider Straße gehabt hätte.

Ich kenne die von Dir angesprochenen Duisburger Bahnhöfe nicht, aber es gibt ein anderes Beispiel unter dem Hauptbahnhof Mülheim (Ruhr), wo die regelspurigen Linien 901 und U18 enden. Aufgrund der unterschiedlichen Bahnsteighöhen können die Linien nicht durchgebunden werden (auch den Umbau des Ruhrtunnels für die U18 war dem Stadtrat zu teuer) und die Linie U18 verkehrt zwischen Mülheim Hbf und Von-Bock-Straße engleisig (weswegen ein engerer als der derzeitige Zehnminutentakt faktisch nicht möglich ist), es gibt aber einen weiteren Tunnel zwischen Mülheim Hbf und Von-Bock-Straße. Völlig nutzlos, ein Musterbeispiel für den Begriff Investitionsruine.
Da siehst du mal, wie man sich täuschen kann! Der U-Bahn-Bau verändert die Topographie einer Stadt ganz erheblich. Oder was glaubst du, wo der ganze Bodenaushub hinkommt? Falls du in nächster Zeit mal Zeit hast, dann fahr doch mal zum Tippelsberg in Grumme. Ein Großteil dieses Berges stammt von der U35, wahrscheinlich auch von 308/318. Ob der letzte Tunnel da noch deponiert wurde, weiß ich nicht.
Das stimmt natürlich. Nun gibt es aber Küstenregionen, die mit viel Eifer Landgewinnung betreiben, die könnten den Erdaushub vielleicht gebrauchen. Zudem riesige Tagebauten aber auch der Steinkohlebergbau im nördlichen Ruhrgebiet auch nicht gerade wenig Erdaushub produzieren. Okay, die Union will den Steinkohlebergbau ja abschaffen (die stehen mehr auf Atomkraftwerke, da können auch viel aufregendere Dinge passieren), aber daß man dafür ökologische Motive hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Lass mich raten: Du studierst Wirtschaftswissenschaften? ;)
Ich studiere die Lehramtsfächer Sozialwissenschaften und evangelische Religionslehre für die Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I an der Bergischen Universität Wuppertal. Es gibt zwar auch ein bißchen Ökonomie dabei, aber ganz ehrlich, diese Massenvorlesungen in BWL und VWL kannst Du knicken. Viel sinnvoller ist dabei die einschlägige Lektüre. Um mal ein paar Buchvorschläge zu nennen:
  • Albrecht Müller - Die Reformlüge. 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren
  • Albrecht Müller - MachtWahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet
  • Heiner Flaßbeck - 50 einfache Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten
  • Regelmäßige Lektüre der NachDenkSeiten
Aber es bleibt dabei, Geldausgeben ist eine heikle Sache, vor allem wenn man keins hat. Bochum steht ja unter Finanzaufsicht durch das Regierungspräsidium.
Nicht nur Bochum. Auch Witten, wo ich wohne. Und auch Wuppertal, wo ich studiere. Und unzählige weitere Städte. Nach dem politisch gewollten Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen ist es aber auch kein Wunder, daß die Kommunen finanziell am Ende sind.
Auch dies wäre möglich! Man könnte ja auch an folgendes denken: Die 306 wird bis Harpen verlängert, und die 318 wechselt in der HVZ die Nummer und fährt ab Bochum Hbf als 316 ebenfalls bis Harpen.
Ich denke, daß es sinnvoller wäre, Dahlhausen ständig mit dem Ruhrpark zu verbinden, evtl. könnte man die 306 aber zur Hauptverkehrszeit bzw. zur Haupteinkaufszeit tatsächlich dann ebenfalls bis zum Ruhrpark fahren lassen, so daß man mal einen Zehnminutentakt und in Spitzenzeiten einen Fünfminutentakt realisieren kann. Ich würde aber wenig von einem Linienwechsel halten, solche Aktionen verwirren vor allem Leute, die gerade erst auf den ÖPNV umsteigen. Die 306 sollte dann wirklich auch als 306 zum Ruhrpark fahren.

Da die Verlängerung durch den MIV nicht förderungsfähig wäre, wäre es vielleicht wirklich anzudenken, eine Trasse in der Mitte der A40 zu bauen, ähnlich wie für die U18 zwischen Essen und Mülheim (Ruhr) und dann am Ruhrpark rüberfahren. Zwischen Hbf und A40 könnte man die bereits bestehende Trasse über die Castroper Straße nutzen.
Die Nokia-Bahn ist doch noch gar nicht so alt, vor allem nicht in der heutigen Form. Früher fuhr sie doch mal über Rottbruch nach Herne Bf. Meines Wissens hätte die U21 unter anderem die Verbindung von Bochum und Gelsenkirchen sicherstellen sollen.[/quot€]

Die Pläne, den Nokia-Expreß nach Gelsenkirchen fahren zu lassen, waren ziemlich alt. Sobald die U35 eröffnet wurde, sollte das passieren, eben weil die U35 die direkte Verbindung zwischen Bochum und Herne sicherstellt, die U21 aber nicht die direkte Verbindung zwischen Bochum und Gelsenkirchen.
Klar, die Bessemer Straße hat das Potential, sich ewig hinzuziehen. Und deine Verwandtschaft wohnt in der Nähe des S-Bahnhofs? Dann wäre es für dich ja umso bedauerlicher, dass keine S-Bahn zwischen Witten und Bochum verkehrt.
Bedauerlich ist bezüglich des ÖPNV in Witten ja nun eine ganze Menge. Wenn man sich die Planungen anguckt, das wäre was gewesen. U21 über Hbf bis Herbede, U35 über Hbf bis Annen, S5 alle zwanzig Minuten, Ruhr-Lenne-Bahn als S-Bahn ebenfalls alle zwanzig Minuten, Erschließung Bommerns durch die S-Bahnen, Nokia-Expreß bis Witten Ost (etwa da, wo Burger-King ist), vieles hat die Stadt Witten selbst verhindert, vieles aber auch die verbohrte Verkehrspolitik von Bund und Land.
Nun, anzunehmen ist es! So gesehen sollte Hattingen dafür sein und einen stärkeren Takt bestellen.
Nicht nur Hattingen, natürlich auch Bochum, denn eine verstärkte 308 nur auf Hattinger Gebiet würde nicht reichen. Die Städte müßten zusammenarbeiten, Hattingen müßte dafür sein, und Bochum müßte eigentlich auch dafür sein, daß es für Hattinger an Sonn- und Feiertagen leichter wird, nach Bochum zu kommen.
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Larry Laffer @ 17 Jul 2007, 15:21 hat geschrieben:Die Planung wäre gewesen, daß die 302 wirklich nur von Buer bis Hbf läuft, evtl. hätte sie die U21 gar nicht tangiert, weil man sie mit der 107 hätte zusammenlegen können, so daß ein Mischbetrieb gar nicht stattgefunden hätte. Der Abschnitt Gelsenkirchen - Wattenscheid wäre ja von der U21 bedient worden, so daß man nur die 302 zwischen Musiktheater und Buer Rathaus (evtl. Bf Buer Nord) und die 310 zwischen Wattenscheid und zumindest Wattenscheider Straße gehabt hätte.
Wenn du mich fragst, machte das alles keinen Sinn. Was wäre das Ende vom Lied gewesen? Jede Menge gebrochener Linien! :angry:
Ich kenne die von Dir angesprochenen Duisburger Bahnhöfe nicht, aber es gibt ein anderes Beispiel unter dem Hauptbahnhof Mülheim (Ruhr), wo die regelspurigen Linien 901 und U18 enden. Aufgrund der unterschiedlichen Bahnsteighöhen können die Linien nicht durchgebunden werden (auch den Umbau des Ruhrtunnels für die U18 war dem Stadtrat zu teuer) und die Linie U18 verkehrt zwischen Mülheim Hbf und Von-Bock-Straße engleisig (weswegen ein engerer als der derzeitige Zehnminutentakt faktisch nicht möglich ist), es gibt aber einen weiteren Tunnel zwischen Mülheim Hbf und Von-Bock-Straße. Völlig nutzlos, ein Musterbeispiel für den Begriff Investitionsruine.
Nun, sehenswert sind sie natürlich. Damit die 903 (gleiche Fahrzeuge wie 901) und die U79 (B-Wagen) am gleichen Bahnsteig halten können, wurden aus den Hochbahnsteigen Nischen herausgestanzt, jede mit einer Rampe und zwei Treppen. Absolut grauslich!

O.k., da passt der Begriff mal! Dass die U18 und die 901 in Mülheim enden, ist aber insgesamt nicht so schlimm. Die Anzahl Fahrgäste, die unter der Stadt durchfahren sollen, ist bestimmt ziemlich überschaubar. Voreteilhaft wäre natürlich passende Takte der U18 und der 901.
Das stimmt natürlich. Nun gibt es aber Küstenregionen, die mit viel Eifer Landgewinnung betreiben, die könnten den Erdaushub vielleicht gebrauchen. Zudem riesige Tagebauten aber auch der Steinkohlebergbau im nördlichen Ruhrgebiet auch nicht gerade wenig Erdaushub produzieren. Okay, die Union will den Steinkohlebergbau ja abschaffen (die stehen mehr auf Atomkraftwerke, da können auch viel aufregendere Dinge passieren), aber daß man dafür ökologische Motive hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Tja, vielleicht sollten wir mehr U-Bahnen bauen und mit dem Erdaushub Warften aufschütten. Einige Teile des Ruhrgebiets liegen bis zu 25 Meter unter dem Grundwasserspiegel und würden ohne ständiges Pumpen schlicht und einfach absaufen. Ach ja, und in den nächsten Jahren sollen einige Pumpen abgestellt werden...
Nicht nur Bochum. Auch Witten, wo ich wohne. Und auch Wuppertal, wo ich studiere. Und unzählige weitere Städte. Nach dem politisch gewollten Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen ist es aber auch kein Wunder, daß die Kommunen finanziell am Ende sind.
Ja, das fällt schon auf: Die Städte haben mehr Aufgaben bekommen, aber dafür weniger Steuereinnahmen. Immer auf die Kleinen!
Ich denke, daß es sinnvoller wäre, Dahlhausen ständig mit dem Ruhrpark zu verbinden, evtl. könnte man die 306 aber zur Hauptverkehrszeit bzw. zur Haupteinkaufszeit tatsächlich dann ebenfalls bis zum Ruhrpark fahren lassen, so daß man mal einen Zehnminutentakt und in Spitzenzeiten einen Fünfminutentakt realisieren kann. Ich würde aber wenig von einem Linienwechsel halten, solche Aktionen verwirren vor allem Leute, die gerade erst auf den ÖPNV umsteigen. Die 306 sollte dann wirklich auch als 306 zum Ruhrpark fahren.
Nun, die Idee basiert darauf, die 318 weiterhin als Verstärkung in der SVZ nach Gerthe fahren zu lassen. In der HVZ könnte sie dann entsprechend die 306 verstärken, und das würde die Liniennummer 316 eben ausdrücken. So verwirrend wäre es nun auch wieder nicht. Auch in Bochum Hauptbahnhof steigen sehr viele Leute aus bzw. um. Mit Bussen wird es ja auch schon gemacht. Auf Anhieb fallen mir ein 389/380, 356/370, dazu kommen zu bestimmten Zeiten noch 378/379 und 379/355, oder?
Da die Verlängerung durch den MIV nicht förderungsfähig wäre, wäre es vielleicht wirklich anzudenken, eine Trasse in der Mitte der A40 zu bauen, ähnlich wie für die U18 zwischen Essen und Mülheim (Ruhr) und dann am Ruhrpark rüberfahren. Zwischen Hbf und A40 könnte man die bereits bestehende Trasse über die Castroper Straße nutzen.
Es gibt da natürlich erhebliche Nachteile, was dir jeder Nutzer der U18 sagen kann. Für die kurze Strecke zwischen Harpener Hellweg und Ruhrpark wäre es aber insgesamt noch zu verschmerzen.
Die Pläne, den Nokia-Expreß nach Gelsenkirchen fahren zu lassen, waren ziemlich alt. Sobald die U35 eröffnet wurde, sollte das passieren, eben weil die U35 die direkte Verbindung zwischen Bochum und Herne sicherstellt, die U21 aber nicht die direkte Verbindung zwischen Bochum und Gelsenkirchen.
Tja, und dafür haben wir jetzt zwei Linien, die Bochum und Wanne-Eickel Hbf verbinden, nicht wahr? Ja, ich weiß schon, die 306 stand ewig lange auf der Abschussliste.
Bedauerlich ist bezüglich des ÖPNV in Witten ja nun eine ganze Menge. Wenn man sich die Planungen anguckt, das wäre was gewesen. U21 über Hbf bis Herbede, U35 über Hbf bis Annen, S5 alle zwanzig Minuten, Ruhr-Lenne-Bahn als S-Bahn ebenfalls alle zwanzig Minuten, Erschließung Bommerns durch die S-Bahnen, Nokia-Expreß bis Witten Ost (etwa da, wo Burger-King ist), vieles hat die Stadt Witten selbst verhindert, vieles aber auch die verbohrte Verkehrspolitik von Bund und Land.
U21 bis Herbede? U35 bis Annen? RB46 bis Witten? S-Bahn in Bommern? Das ist mir alles relativ neu. Gut, dass die RB40 eigentlich die S19 sein sollte, das wusste ich. Ich frage mich aber, wie die Stadtbahnen hätten laufen sollen?
Nicht nur Hattingen, natürlich auch Bochum, denn eine verstärkte 308 nur auf Hattinger Gebiet würde nicht reichen. Die Städte müßten zusammenarbeiten, Hattingen müßte dafür sein, und Bochum müßte eigentlich auch dafür sein, daß es für Hattinger an Sonn- und Feiertagen leichter wird, nach Bochum zu kommen.
Du meinst, jede Stadt mit dem gesunden Selbstvertrauen, dass mehr Leute kommen als gehen? Nun, mit Herne und Bochum scheint es auch so einigermaßen zu klappen.
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ruhri @ 18 Jul 2007, 00:22 hat geschrieben: Wenn du mich fragst, machte das alles keinen Sinn. Was wäre das Ende vom Lied gewesen? Jede Menge gebrochener Linien! :angry:
Also eine 107/302 von Essen über Gelsenkirchen bis Buer Rathaus oder sogar Bf Buer Nord wäre so "gebrochen" gar nicht. Die 310, da hätte man gucken müssen, wie man Wattenscheid ohne Umwege mit Bochum verbindet. Über die Tatsache, daß man den Zehnminutentakt mit NF6D mit Bussen faktisch nicht auffangen kann, haben wir ja schon gesprochen, zur Erinnerung: Ein NF6D hat etwa soviel Kapazität wie ein Doppelgelenkbus, und diese wären im Zehnminutentakt in Wattenscheid undenkbar. Die Linie 302 ist extrem leistungsfähig, und man muß klar und deutlich sagen, obwohl sie genau das ist, was man heute nicht mehr will, nämlich eine Tram im MIV, könnte man eine solche Verbindung nicht anderweitig gewährleisten. Klar, man könnte einen Tunnel zwischen Bochum und Wattenscheid bauen, der unter der jetzigen Trasse verlaufen würde. Aber ob das besser als die Tram wäre, weiß ich nicht.
Nun, sehenswert sind sie natürlich. Damit die 903 (gleiche Fahrzeuge wie 901) und die U79 (B-Wagen) am gleichen Bahnsteig halten können, wurden aus den Hochbahnsteigen Nischen herausgestanzt, jede mit einer Rampe und zwei Treppen. Absolut grauslich!
Das ist vermutlich, wie auch die oberirdischen Dreischienengleise in Horst, ein Prestigeprojekt. Guckt mal, was wir alles können.
Tja, vielleicht sollten wir mehr U-Bahnen bauen und mit dem Erdaushub Warften aufschütten. Einige Teile des Ruhrgebiets liegen bis zu 25 Meter unter dem Grundwasserspiegel und würden ohne ständiges Pumpen schlicht und einfach absaufen. Ach ja, und in den nächsten Jahren sollen einige Pumpen abgestellt werden...
Das sind vermutlich Spätfolgen des Bergbaus. Und trotzdem halte ich den Ruhrbergbau nach wie vor für richtig und wichtig, denn der Energieträger Ruhrkohle ist vielleicht nicht gerade umweltfreundlich, aber er ist zuverlässig und nicht radioaktiv. Leider will unsere Regierung den Kohlebergbau komplett beenden und statt dessen wieder auf Atomkraftwerke setzen. Allerdings vermute ich mal, daß in der Nähe der Wohnung von Frau Merkel keins gebaut wird.
Nun, die Idee basiert darauf, die 318 weiterhin als Verstärkung in der SVZ nach Gerthe fahren zu lassen. In der HVZ könnte sie dann entsprechend die 306 verstärken, und das würde die Liniennummer 316 eben ausdrücken. So verwirrend wäre es nun auch wieder nicht. Auch in Bochum Hauptbahnhof steigen sehr viele Leute aus bzw. um. Mit Bussen wird es ja auch schon gemacht. Auf Anhieb fallen mir ein 389/380, 356/370, dazu kommen zu bestimmten Zeiten noch 378/379 und 379/355, oder?
Wenn man die 308 auch in Tagesrandlage sowie an sonn- und feiertagen regelmäßiger fahren läßt, würden die Verstärkerfahrten der 318 nach Gerthe entfallen können. Ich glaube, daß es sinnvoller wäre, Dahlhausen und Weitmar an den Ruhrpark anzuschließen. Die 306 könnte zur Hauptverkehrszeit ebenfalls zum Ruhrpark fahren, aber generell denke ich, daß eine 318 zum Ruhrpark vielleicht doch besser wäre als eine 306, da ja insbesondere Wanne-Eickel bereits durch die Buslinie 368 an den Ruhrpark angebunden ist.
Es gibt da natürlich erhebliche Nachteile, was dir jeder Nutzer der U18 sagen kann. Für die kurze Strecke zwischen Harpener Hellweg und Ruhrpark wäre es aber insgesamt noch zu verschmerzen.
Blicken wir den Tatsachen ins Auge: Eine Straßenbahn (ob 306 oder 318), die in Harpen im MIV mitschwimmt, wäre nicht förderungsfähig. Wenn sie statt dessen auf der A40 in Mittellage verkehren würde, könnte man den Ruhrpark sehr schnell anschließen und vor allem hätte man eine vollwertige Stadtbahn, ähnlich wie die U35, halt nur in Meterspur.
Tja, und dafür haben wir jetzt zwei Linien, die Bochum und Wanne-Eickel Hbf verbinden, nicht wahr? Ja, ich weiß schon, die 306 stand ewig lange auf der Abschussliste.
Auf der Abschußliste stand die Linie 306 nicht, man hat halt nur bis vor fünf oder sechs Jahren geglaubt, sie würde mit der Tunneleröffnung auf Busbetrieb umgestellt werden.
U21 bis Herbede? U35 bis Annen? RB46 bis Witten? S-Bahn in Bommern? Das ist mir alles relativ neu. Gut, dass die RB40 eigentlich die S19 sein sollte, das wusste ich. Ich frage mich aber, wie die Stadtbahnen hätten laufen sollen?
Die Pläne weichen teilweise voneinander ab. Die U21 sollte teilweise unter dem Bahnhof Bochum-Landendreer enden, in anderen Plänen soll sie (entlang der 310) bis Witten Hbf laufen oder sogar bis Herbede (genaue Trassierungspläne wird es wohl nicht geben). Die U35 sollte ja auf jeden Fall bis Witten Hbf laufen, teilweise überirdisch und unter dem Wittener Hbf langführen. Die U35 bis zum Bahnhof Witten-Annen Nord hätte die Straßenbahnlinie 320 ersetzen sollen. Die Busführung nach Rüdinghausen hätte dann entlang der bisherigen Linie 375 bis Witten-Annen Nord und dann nach Rüdinghausen geführt. Die S-Bahnen S19 (RB40) und S5 hätten umgelegt werden sollen. In Fahrtrichtung Witten hätte man unmittelbar hinter dem Bf Wetter (Ruhr) rechts abgebogen und die Ruhr überquert. Dort hätte man dann in Wetter-Wengern Ost und Witten-Bommern Höhe gehalten. Der SPFV und der beschleunigten SPNV wären weiterhin über die andere Ruhrseite geführt worden, der Güterverkehr dann vermutlich auch.
Du meinst, jede Stadt mit dem gesunden Selbstvertrauen, dass mehr Leute kommen als gehen? Nun, mit Herne und Bochum scheint es auch so einigermaßen zu klappen.
Die Verantwortlichen kapieren nicht, daß sie nicht verhindern können, daß die Leute in andere Städte fahren. Die Leute fahren sowieso von Bochum nach Hattingen, aber wenn die 308 an Sonn- und Feiertagen statt alle 30 alle 15 Minuten fahren würde, würden mehr Leute statt mit dem Auto mit der 308 fahren. Da die Altstadt auch einige nette Biergärten hat, würde sich hier evtl. auch an Wochenenden eine Linie NE-308 lohnen. Auch ein attraktives Kombiticket VRR-Museumszug könnte dafür sorgen, daß mehr Leute mit den Straßenbahnlinien 308 oder 318 zum Museumszug fahren und das Auto stehen lassen.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 18 Jul 2007, 22:52 hat geschrieben:Also eine 107/302 von Essen über Gelsenkirchen bis Buer Rathaus oder sogar Bf Buer Nord wäre so "gebrochen" gar nicht. Die 310, da hätte man gucken müssen, wie man Wattenscheid ohne Umwege mit Bochum verbindet. Über die Tatsache, daß man den Zehnminutentakt mit NF6D mit Bussen faktisch nicht auffangen kann, haben wir ja schon gesprochen, zur Erinnerung: Ein NF6D hat etwa soviel Kapazität wie ein Doppelgelenkbus, und diese wären im Zehnminutentakt in Wattenscheid undenkbar. Die Linie 302 ist extrem leistungsfähig, und man muß klar und deutlich sagen, obwohl sie genau das ist, was man heute nicht mehr will, nämlich eine Tram im MIV, könnte man eine solche Verbindung nicht anderweitig gewährleisten. Klar, man könnte einen Tunnel zwischen Bochum und Wattenscheid bauen, der unter der jetzigen Trasse verlaufen würde. Aber ob das besser als die Tram wäre, weiß ich nicht.
Glaubst du, das wäre so gekommen? Ich denke eher, man hätte die 107 so gelassen, wie sie heute fährt, die 302 zu einer Gelsenkirchener Linie gemacht (die Wendeanlage am Hauptbahnhof sieht im Vorbeifahren gigantisch aus!) und die 310 hätte vermutlich am August-Bebel-Platz oder so geendet, alles nach dem Motto "Wozu brauchen wir Straßenbahnen, wir haben doch jetzt eine Stadtbahn.". Die Leistungsfähigkeit der heutigen 302 wäre durch die "neue" 310 eher nicht mehr erreicht worden.
Das ist vermutlich, wie auch die oberirdischen Dreischienengleise in Horst, ein Prestigeprojekt. Guckt mal, was wir alles können.
Das sieht eher wie eine Verlegenheitslösung aus. "Wie bekommen wir die 903 und die U79 an den gleichen Bahnsteig? Ach egal, beißen wir halt ein Stückchen aus dem Bahnsteig heraus, wir stellen ja in Kürze sowieso alles auf Stadtbahn um!"
Das sind vermutlich Spätfolgen des Bergbaus. Und trotzdem halte ich den Ruhrbergbau nach wie vor für richtig und wichtig, denn der Energieträger Ruhrkohle ist vielleicht nicht gerade umweltfreundlich, aber er ist zuverlässig und nicht radioaktiv. Leider will unsere Regierung den Kohlebergbau komplett beenden und statt dessen wieder auf Atomkraftwerke setzen. Allerdings vermute ich mal, daß in der Nähe der Wohnung von Frau Merkel keins gebaut wird.
Ja, sind es. Kernenergie wird aber auch nicht die Lösung sein. Uran 235 ist eher aufgebraucht als Stein- oder Braunkohle. Der einzige deutsche Brüter ist ja heute ein Freizeitpark.
Wenn man die 308 auch in Tagesrandlage sowie an sonn- und feiertagen regelmäßiger fahren läßt, würden die Verstärkerfahrten der 318 nach Gerthe entfallen können. Ich glaube, daß es sinnvoller wäre, Dahlhausen und Weitmar an den Ruhrpark anzuschließen. Die 306 könnte zur Hauptverkehrszeit ebenfalls zum Ruhrpark fahren, aber generell denke ich, daß eine 318 zum Ruhrpark vielleicht doch besser wäre als eine 306, da ja insbesondere Wanne-Eickel bereits durch die Buslinie 368 an den Ruhrpark angebunden ist.
Andererseits, wenn man die Castroper endlich ins Boot holen könnte bezüglich Straßenbahn, dann wären die vermutlich über eine verstärkte Linie dankbar. Und die 306 sollte man nun auch nicht allzuweit verlängern. Harpen wäre da schon genau richtig.
Blicken wir den Tatsachen ins Auge: Eine Straßenbahn (ob 306 oder 318), die in Harpen im MIV mitschwimmt, wäre nicht förderungsfähig. Wenn sie statt dessen auf der A40 in Mittellage verkehren würde, könnte man den Ruhrpark sehr schnell anschließen und vor allem hätte man eine vollwertige Stadtbahn, ähnlich wie die U35, halt nur in Meterspur.
Wieviele Spuren hat die A40 an der Stelle? Zwei, denke ich. Da wollen sie bestimmt auch noch auf drei Spuren ausbauen, und dann soll noch eine Straßenbahn in die Mitte passen?
Auf der Abschußliste stand die Linie 306 nicht, man hat halt nur bis vor fünf oder sechs Jahren geglaubt, sie würde mit der Tunneleröffnung auf Busbetrieb umgestellt werden.
Wieso? Es gibt doch schon einen Bus zwischen den Hauptbahnhöfen... :rolleyes:

Ich glaube, da werden so manche Leute noch dankbar sein, dass es niemals so weit gekommen ist. Und viele, die eigentlich dankbar sein sollten, werden natürlich über die "Sch...-Straßenbahn" schimpfen.
Die Pläne weichen teilweise voneinander ab. Die U21 sollte teilweise unter dem Bahnhof Bochum-Landendreer enden, in anderen Plänen soll sie (entlang der 310) bis Witten Hbf laufen oder sogar bis Herbede (genaue Trassierungspläne wird es wohl nicht geben). Die U35 sollte ja auf jeden Fall bis Witten Hbf laufen, teilweise überirdisch und unter dem Wittener Hbf langführen. Die U35 bis zum Bahnhof Witten-Annen Nord hätte die Straßenbahnlinie 320 ersetzen sollen. Die Busführung nach Rüdinghausen hätte dann entlang der bisherigen Linie 375 bis Witten-Annen Nord und dann nach Rüdinghausen geführt. Die S-Bahnen S19 (RB40) und S5 hätten umgelegt werden sollen. In Fahrtrichtung Witten hätte man unmittelbar hinter dem Bf Wetter (Ruhr) rechts abgebogen und die Ruhr überquert. Dort hätte man dann in Wetter-Wengern Ost und Witten-Bommern Höhe gehalten. Der SPFV und der beschleunigten SPNV wären weiterhin über die andere Ruhrseite geführt worden, der Güterverkehr dann vermutlich auch.
Da fallen mir die Gedanken des WAZ-Journalisten ein, der neulich im Auto an eine Untertunnelung Wittens gedacht hat.
Die Verantwortlichen kapieren nicht, daß sie nicht verhindern können, daß die Leute in andere Städte fahren. Die Leute fahren sowieso von Bochum nach Hattingen, aber wenn die 308 an Sonn- und Feiertagen statt alle 30 alle 15 Minuten fahren würde, würden mehr Leute statt mit dem Auto mit der 308 fahren. Da die Altstadt auch einige nette Biergärten hat, würde sich hier evtl. auch an Wochenenden eine Linie NE-308 lohnen. Auch ein attraktives Kombiticket VRR-Museumszug könnte dafür sorgen, daß mehr Leute mit den Straßenbahnlinien 308 oder 318 zum Museumszug fahren und das Auto stehen lassen.
Es bessert sich aber hin und wieder doch mal. Mir ist vor einigen Tagen eine alte Broschüre in die Hände gefallen, in der die Bogestra über die Möglichkeiten informiert, mit Bus und Bahn zur Ruhr-Universität zu fahren. Die U35 gab es damals schon, aber sie endete noch am Hauptbahnhof. Die 306 fuhr dafür weiter, und zwar ähnlich wie heute im 5-Minuten-Takt.

Ich will aber auf etwas anderes hinaus: Die 308 und die 318 fuhren beide in der HVZ bis Gerthe, und zwar jeweils alle 20 Minuten. Dieser Takt galt selbstverständlich auch zwischen Hattingen Mitte und Linden Mitte.

Übrigens habe ich doch mal aus der Erinnerung zitiert, dass der 346er vor 30 Jahren stündlich fuhr, später aber doppelt so oft? Laut dieser Broschüre war er halbstündlich unterwegs. Inzwischen fährt er glücklicherweise alle 20 Minuten.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 19 Jul 2007, 01:09 hat geschrieben:Übrigens: Auch eine U38 von Castrop-Rauxel nach Hattingen, evtl. weiter nach Wuppertal hätte eine ähnlich gute Nord-Süd-Verbindung sein können. So bleibt es bei kleinen Torsos, allerdings - die Stadtbahnstation Bochum Hbf ist extrem leistungsfähig, die ganzen Bahnen könnten den Hbf gar nicht oberirdisch anfahren.
Mittlerweile liegt das alles schon so lange zurück, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, wie es vor dem Tunnelbau war. Sind damals alle Linien über Hauptbahnhof gefahren? Oder haben einige Bahnen den Hauptbahnhof umfahren und sind lediglich über Bochum Rathaus geführt worden?

Zweifellos ist der Stadtbahnhof "Bochum Hauptbahnhof" sehr leistungsfähig, werden doch immerhin alle sechs Bochumer Linien auf engstem Raum mit immerhin sechs Gleisen gebündelt. Der Bahnhof "Bochum Rathaus" fällt da eindeutig ab, verteilen sich dessen sechs Bahnsteige doch auf größerem Raum, obwohl dort nur vier Linien halten. Nachdem ich allerdings die U-Bahnstation "Alexanderplatz" in Berlin kennengelernt habe, möchte ich festhalten, dass die Bochumer Lösung dann doch noch etwas besser gelungen ist.

Dazu eine Frage: In einem Leserbrief beklagte jüngst jemand die verödete und autofeindliche Bochumer Innenstadt und erwähnte dabei auch die oberirdische Station "Bochum Rathaus", die er als ganz besonders hässlich empfand. Ich glaube, ihn störte vor allem, dass er dort mit dem Auto weder fahren noch parken kann, aber mich würde doch mal folgendes interessieren. Wie gefällt euch die Anlage mit ihrem oberirdischen Teil und den beiden unterirdischen Bahnhöfen "Bochum Rathaus (Süd)" und "Bochum Rathaus (Nord)"?
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 20 Jul 2007, 20:05 hat geschrieben: Glaubst du, das wäre so gekommen? Ich denke eher, man hätte die 107 so gelassen, wie sie heute fährt, die 302 zu einer Gelsenkirchener Linie gemacht (die Wendeanlage am Hauptbahnhof sieht im Vorbeifahren gigantisch aus!) und die 310 hätte vermutlich am August-Bebel-Platz oder so geendet, alles nach dem Motto "Wozu brauchen wir Straßenbahnen, wir haben doch jetzt eine Stadtbahn.". Die Leistungsfähigkeit der heutigen 302 wäre durch die "neue" 310 eher nicht mehr erreicht worden.





Ich weiß nicht, wie es gekommen wäre, aber möglicherweise hätte man die Investitionen für Dreischiengleise im Tunnel gescheut und hätte die 107/302 am Tunnel vorbeilaufen lassen. Darüber kann man nur spekulieren.
Ja, sind es. Kernenergie wird aber auch nicht die Lösung sein. Uran 235 ist eher aufgebraucht als Stein- oder Braunkohle. Der einzige deutsche Brüter ist ja heute ein Freizeitpark.
Kohle ist zwar nicht unbedingt ein sauberer, aber dennoch ein gefahrloser und sicherer Energieträger. So schön Sonnenenergie ist, sollen wir auf Strom verzichten, wenn es bewölkt ist? Und wenn kein Wind weht, was machen wir dann, wenn die Windräder stillstehen? Oft wird kritisiert, daß wir mit Gasimporten unsere Abhängigkeit von Rußland stärken würden, man solle statt dessen auf Kernenergie setzen. Was glauben die Befürworter von Atomkraftwerken eigentlich, wo das Uran herkommt? Wird das etwa in Brunsbüttel ausgegraben?
Andererseits, wenn man die Castroper endlich ins Boot holen könnte bezüglich Straßenbahn, dann wären die vermutlich über eine verstärkte Linie dankbar. Und die 306 sollte man nun auch nicht allzuweit verlängern. Harpen wäre da schon genau richtig.
Die Verlängerung der 308 nach Castrop-Rauxel sollte endlich mal angepackt werden. Ich hielte das für eine sehr gute Idee. Ob da aber ein dichterer Takt als zehn Minuten notwendig ist, sei mal dahingestellt. Ich glaube, daß eine sinnvolle Verbindung zwischen dem Ruhrpark und dem Bochumer Süden mit der 318, die allerdings komplett zweigleisig und bis zum Eisenbahnmuseum laufen sollte, genau richtig wäre. Wenn man die 308 irgendwann nach Castrop-Rauxel verlängern sollte, dann würde die HCR vermutlich als Konzessionär beteiligt werden, die Organisation würde durch die Bogestra geschehen. Und wenn die Stadt Castrop-Rauxel dann einen Fünfminutentakt bestellt, dann muß man gucken, wie man das organisiert. Evtl. könnte man dann auch über eine Linie 319 nachdenken, die von Castrop-Rauxel zum Ruhrpark fahren würde, an der die HCR ebenfalls als Konzessionär beteiligt wäre. Selbiges würde auch für eine Straßenbahnverlängerung von Langendreer nach Dortmund-Lütgendortmund gelten. Auch dann würden die DSW21, da sie ein komplett anderes Netz haben, ausschließlich als Konzessionär auftreten. Da die Stadt Dortmund aber keine 310 in Lütgendortmund haben will, ist das derzeit nur ein Gedankenspiel.
Wieviele Spuren hat die A40  an der Stelle? Zwei, denke ich. Da wollen sie bestimmt auch noch auf drei Spuren ausbauen, und dann soll noch eine Straßenbahn in die Mitte passen?
Eine dreispurige A40 mit der Straßenbahnlinie 318, evtl. noch 319 oder auch in der HVZ 306 in der Mitte wäre mit Sicherheit eher förderungsfähig, als eine Linie, die in Harpen im MIV mitschwimmt.
Wieso? Es gibt doch schon einen Bus zwischen den Hauptbahnhöfen...  :rolleyes:
Möglicherweise wäre die Linie 368 zwischen Bochum Hbf und Wanne-Eickel Hbf gekappt worden und die Buslinie 306 hätten den Ast zum Ruhrpark übernommen, das weiß man nicht. Glücklicherweise wird die Linie 306 weiterhin als Straßenbahn betrieben. Noch vor sieben Jahren war der Sachstand der, daß die Linie mit Eröffung des Ost-West-Tunnels auf Busbetrieb umgestellt würde, das zeigt aber auch, daß ein Umdenken eingesetzt hat, daß Straßenbahnen eben doch kein Auslaufmodell sind und auch gerade meterspurige Straßenbahnen, die im MIV verkehren, halte ich auch heute noch für eine gute Sache, gerade wenn man die sehr viel höhere Kapazität und das sehr viel geringere Lichtraumprofil beachtet.
Da fallen mir die Gedanken des WAZ-Journalisten ein, der neulich im Auto an eine Untertunnelung Wittens gedacht hat.


Wo genau in Witten?
Es bessert sich aber hin und wieder doch mal. Mir ist vor einigen Tagen eine alte Broschüre in die Hände gefallen, in der die Bogestra über die Möglichkeiten informiert, mit Bus und Bahn zur Ruhr-Universität zu fahren. Die U35 gab es damals schon, aber sie endete noch am Hauptbahnhof. Die 306 fuhr dafür weiter, und zwar ähnlich wie heute im 5-Minuten-Takt.
Ja, aber weil die GT6 und auch die schon vorhandenen M6 nicht in der Lage waren, die Studentenmassen zu "verarbeiten" fuhren parallel dazu in einem ähnlichen engen Takt Gelenkbusse die Universitätsstraße runter und pendelten zwischen Bochum Hbf und Ruhr-Universität. Das zeigt, daß ein Fünfminutentakt alleine nicht ausreicht, sondern daß B-Wagen in Doppeltraktion notwendig waren.
Ich will aber auf etwas anderes hinaus: Die 308 und die 318 fuhren beide in der HVZ bis Gerthe, und zwar jeweils alle 20 Minuten. Dieser Takt galt selbstverständlich auch zwischen Hattingen Mitte und Linden Mitte.
Ja, das war auch vor zwei Jahren sogar noch so. Die 318 fuhr damals planmäßig bis Gerthe. Wahrscheinlich hat die Stadt Hattingen irgendwann den Zehnminutentakt bestellt.
Übrigens habe ich doch mal aus der Erinnerung zitiert, dass der 346er vor 30 Jahren stündlich fuhr, später aber doppelt so oft? Laut dieser Broschüre war er halbstündlich unterwegs. Inzwischen fährt er glücklicherweise alle 20 Minuten.
Auch über diese Linie haben wir ja schon gesprochen. Wie würdest Du die Möglichkeit sehen, die Linien 346 und 320 an der Ruhr-Universität durchzubinden?
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 21 Jul 2007, 18:14 hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie es gekommen wäre, aber möglicherweise hätte man die Investitionen für Dreischiengleise im Tunnel gescheut und hätte die 107/302 am Tunnel vorbeilaufen lassen. Darüber kann man nur spekulieren.
Ja, die ehrgeizigen Stadtbahnpläne von einst. Wie du schon neulich so schön sagtest: Eigentlich brauchen wir beides...
Kohle ist zwar nicht unbedingt ein sauberer, aber dennoch ein gefahrloser und sicherer Energieträger. So schön Sonnenenergie ist, sollen wir auf Strom verzichten, wenn es bewölkt ist? Und wenn kein Wind weht, was machen wir dann, wenn die Windräder stillstehen? Oft wird kritisiert, daß wir mit Gasimporten unsere Abhängigkeit von Rußland stärken würden, man solle statt dessen auf Kernenergie setzen. Was glauben die Befürworter von Atomkraftwerken eigentlich, wo das Uran herkommt? Wird das etwa in Brunsbüttel ausgegraben?
Nun ja, die Variabilität von Wind- und Sonnenenergie wird auch noch beherrschbarer werden. Die Stromversorger machen seit einiger Zeit recht gute Erfahrungen mit einem Meteorologen, der recht präzise Windvorhersagen so rechtzeitig liefern kann, dass die Berechnung der erzeugten Energiemenge möglich ist. Zum Thema Energiespeicherung gibt es ja auch schon einige Ansätze, die irgendwann die Probleme minimieren werden. Unter anderem ist inzwischen auch schon im Gespräch, Solarenergie in Nordafrika zu gewinnen und mit neuen, verlustarmen Leitungen nach Europa zu übertragen. Natürlich werden sich da wieder neue Abhängigkeiten auftun. Wesentlich mehr Erfolg verspricht auf lange Sicht die Energiegewinnung aus Biomasse. Letztlich könnte zumindest jedes Dorf in Deutschland seine eigene Energie dezentral gewinnen, und es wäre noch etwas für die Städte übrig. Aber auch diese könnten zumindest einen Teil ihrer Energie auf diesem Wege gewinnen. Wenn man sich alleine die Zahl der Reitpferde ansieht, die nur in Bochum gehalten werden. Die machen schon ziemlich viel Mist, und einige Landwirte halten auch immer noch Schafe, Kühe oder Schweine. Zurzeit ist das alles eher eine Umweltbelastung anstelle einen wertvollen Rohstoff darzustellen, aber das wird sich ändern.
Die Verlängerung der 308 nach Castrop-Rauxel sollte endlich mal angepackt werden. Ich hielte das für eine sehr gute Idee. Ob da aber ein dichterer Takt als zehn Minuten notwendig ist, sei mal dahingestellt. Ich glaube, daß eine sinnvolle Verbindung zwischen dem Ruhrpark und dem Bochumer Süden mit der 318, die allerdings komplett zweigleisig und bis zum Eisenbahnmuseum laufen sollte, genau richtig wäre. Wenn man die 308 irgendwann nach Castrop-Rauxel verlängern sollte, dann würde die HCR vermutlich als Konzessionär beteiligt werden, die Organisation würde durch die Bogestra geschehen. Und wenn die Stadt Castrop-Rauxel dann einen Fünfminutentakt bestellt, dann muß man gucken, wie man das organisiert. Evtl. könnte man dann auch über eine Linie 319 nachdenken, die von Castrop-Rauxel zum Ruhrpark fahren würde, an der die HCR ebenfalls als Konzessionär beteiligt wäre. Selbiges würde auch für eine Straßenbahnverlängerung von Langendreer nach Dortmund-Lütgendortmund gelten. Auch dann würden die DSW21, da sie ein komplett anderes Netz haben, ausschließlich als Konzessionär auftreten. Da die Stadt Dortmund aber keine 310 in Lütgendortmund haben will, ist das derzeit nur ein Gedankenspiel.
Man könnte ja immer noch eine Wendeanlage in Gerthe vorhalten, wenn die Castroper mit einem 10-Minuten-Takt zufrieden wären. Naja, leider glauben sie, ganz darauf verzichten zu können. Die Straßenbahnverbindung nach Lütgendortmund ist andererseits damals von den Dortmundern mutwillig zerstört worden.
Eine dreispurige A40 mit der Straßenbahnlinie 318, evtl. noch 319 oder auch in der HVZ 306 in der Mitte wäre mit Sicherheit eher förderungsfähig, als eine Linie, die in Harpen im MIV mitschwimmt.
Ob die Profis von Bogestra und Tiefbauamt diese Lösung auch auf dem Zettel haben? Die U18 in Essen nimmt zwar keinen Platz weg, aber beliebt sind die Haltestellen wohl nicht. Den Autolärm hört man sogar in der Bahn!

Noch etwas zum Thema 318: Im Augenblick endet sie ja an der Haltestelle "Lewackerstraße". Man muss sich das so vorstellen, dass die Haltestelle hinter einer Kreuzung in Fahrtrichtung Hattingen endet. Es gab zwei Fahrspuren für den Autoverkehr, nämlich eine Linksabbiegerspur sowie eine Spur für Rechtsabbieger und den geradeaus laufenden Verkehr nach Hattingen. Diese zweite Spur wurde nun mit gelben Baustellenmarkierungen aufgehoben, weil die zurücksetzende Bahn genau dort her muss, bevor sie auch noch die Linksabbiegerspur auf der Gleiswechselanlage schräg quert. Ein wütender Leserbrief in der WAZ beklagt, dass sich viele Autofahrer nicht an die gelbe durchgezogene Linie mit der nachfolgenden Schraffierung halten und so gefährliche Situationen entstehen. Der Brief endet mit der bitteren Feststellung, dass die Bahn ungerechtfertigte Priorität eingeräumt bekommt.

Auf der gleichen Seite kamen zwei Lokalpolitiker zu Wort. Der SPD-Vorsitzende des Ortsvereins Linden sähe gerne einen Kreisverkehr an Hattinger Straße/Dr.-C.-Otto-Straße sowie eine niederflurgerecht ausgebaute Haltestelle "Linden Mitte". Der zuständige Stadtbaurat meint, dass der Platz für den Kreisverkehr nicht ausreiche, aber der Haltestellenausbau solle möglich sein. Der Kollege vom CDU-Ortsverein Linden hätte die 318 auf Busverkehr umgestellt.
Möglicherweise wäre die Linie 368 zwischen Bochum Hbf und Wanne-Eickel Hbf gekappt worden und die Buslinie 306 hätten den Ast zum Ruhrpark übernommen, das weiß man nicht. Glücklicherweise wird die Linie 306 weiterhin als Straßenbahn betrieben. Noch vor sieben Jahren war der Sachstand der, daß die Linie mit Eröffung des Ost-West-Tunnels auf Busbetrieb umgestellt würde, das zeigt aber auch, daß ein Umdenken eingesetzt hat, daß Straßenbahnen eben doch kein Auslaufmodell sind und auch gerade meterspurige Straßenbahnen, die im MIV verkehren, halte ich auch heute noch für eine gute Sache, gerade wenn man die sehr viel höhere Kapazität und das sehr viel geringere Lichtraumprofil beachtet.
Die Wanne-Eickeler (oder die sich für welche halten) motzen aber noch ganz schön über den Verbleib der Bahn. Wenn sie erst einmal sehen, wie der Umbau am Ende genau aussieht, wird das Gemecker sicherlich noch lauter werden.
Wo genau in Witten?
Das wurde leider nicht genau erwähnt.
Ja, aber weil die GT6 und auch die schon vorhandenen M6 nicht in der Lage waren, die Studentenmassen zu "verarbeiten" fuhren parallel dazu in einem ähnlichen engen Takt Gelenkbusse die Universitätsstraße runter und pendelten zwischen Bochum Hbf und Ruhr-Universität. Das zeigt, daß ein Fünfminutentakt alleine nicht ausreicht, sondern daß B-Wagen in Doppeltraktion notwendig waren.
Ja, wir hätten damals die M6-Wagen wohl gar nicht erst anschaffen sollen, zumindest in der Version. Eine Länge von 20 Metern war schon damals zu gering. Immerhin haben wir damals den Schritt "gewagt" von 2,20 m auf die maximal erlaubten 2,30 m Breite.
Ja, das war auch vor zwei Jahren sogar noch so. Die 318 fuhr damals planmäßig bis Gerthe. Wahrscheinlich hat die Stadt Hattingen irgendwann den Zehnminutentakt bestellt.
Bist du dir da sicher? Ich meine nämlich, dass du dich da täuscht und der 10/5-Minuten-Takt bis Hauptbahnhof schon länger gefahren wird. Ich fahre schon seit einigen Jahren ab und zu in die Stadt, und da endete die 318 in der HVZ immer am Bahnhof.
Auch über diese Linie haben wir ja schon gesprochen. Wie würdest Du die Möglichkeit sehen, die Linien 346 und 320 an der Ruhr-Universität durchzubinden?
Interessante Idee! Natürlich würde mit Sicherheit wieder das gelten, was seinerzeit der Diplomand mit seiner Arbeit über die Verlegung der 310 (quasi Grundlage des "Projekts 310") festgestellt hat. Nur wenige Leute fahren mit einer Linie über die Stadtgrenze hinweg. Das macht so eine Idee natürlich trotzdem nicht wertlos.

Zuerst sollte aber dann die Verlängerung der U35 erfolgen, um die Haltestellen "Fachhochschule" (346) bzw. "Technologiequartier" (ab und zu 320) abzudecken. Für die Leute, die um "Paracelsusweg" herum wohnen, könnte das eine Verschlechterung bedeuten, falls sie nicht ohnehin hauptsächlich mit der U35 fahren. Ansonsten würde es ganz gut passen.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 22 Jul 2007, 01:15 hat geschrieben: Ja, die ehrgeizigen Stadtbahnpläne von einst. Wie du schon neulich so schön sagtest: Eigentlich brauchen wir beides...
Ja, aber wirklich beides und keine dreischienigen Mischsysteme. Straßenbahnen haben unter der Erde genausowenig zu suchen wie U-Bahnen im MIV.
Nun ja, die Variabilität von Wind- und Sonnenenergie wird auch noch beherrschbarer werden. Die Stromversorger machen seit einiger Zeit recht gute Erfahrungen mit einem Meteorologen, der recht präzise Windvorhersagen so rechtzeitig liefern kann, dass die Berechnung der erzeugten Energiemenge möglich ist. Zum Thema Energiespeicherung gibt es ja auch schon einige Ansätze, die irgendwann die Probleme minimieren werden. Unter anderem ist inzwischen auch schon im Gespräch, Solarenergie in Nordafrika zu gewinnen und mit neuen, verlustarmen Leitungen nach Europa zu übertragen. Natürlich werden sich da wieder neue Abhängigkeiten auftun. Wesentlich mehr Erfolg verspricht auf lange Sicht die Energiegewinnung aus Biomasse. Letztlich könnte zumindest jedes Dorf in Deutschland seine eigene Energie dezentral gewinnen, und es wäre noch etwas für die Städte übrig. Aber auch diese könnten zumindest einen Teil ihrer Energie auf diesem Wege gewinnen. Wenn man sich alleine die Zahl der Reitpferde ansieht, die nur in Bochum gehalten werden. Die machen schon ziemlich viel Mist, und einige Landwirte halten auch immer noch Schafe, Kühe oder Schweine. Zurzeit ist das alles eher eine Umweltbelastung anstelle einen wertvollen Rohstoff darzustellen, aber das wird sich ändern.
Es ist ja schön, wenn man die Energiemengen, die man erzeugen wird, berechnen kann, aber wenn diese nicht reichen, muß man sich was anderes überlegen. Solarenergie in Afrika zu gewinnen wäre sicherlich ebenso gut wie der Ansatz, aber ich glaube nach wie vor, daß wir auf absehbare Zeit nicht auf fossile Energieträger verzichten können. Die Laufzeit bestehender Atomkraftwerke zu verlängern, also von Anlagen, die längst finanziert sind, jeder Tag zusätzliche Laufzeit bedeutet also bares Geld für die Energiekonzerne, ist sicherlich nicht sinnvoll, das Bauen neuer Atomkraftwerke sowieso nicht.

Geheimfoto vom Betrieb bei Vattenfall

Bild
Man könnte ja immer noch eine Wendeanlage in Gerthe vorhalten, wenn die Castroper mit einem 10-Minuten-Takt zufrieden wären. Naja, leider glauben sie, ganz darauf verzichten zu können. Die Straßenbahnverbindung nach Lütgendortmund ist andererseits damals von den Dortmundern mutwillig zerstört worden.
Eine Wendeanlage in Gerthe vorzuhalten ist natürlich gerade dann eine gute Sache, wenn man den Betrieb wegen Bauarbeiten oder ähnlichem teilweise kappen muß. Wenn die Stadt Castrop-Rauxel bei einer möglichen Verlängerung der Linie 308 mit einem Zehnminutentakt zufrieden wären, könnte die 318 zum Ruhrpark fahren. Bis zur A40-Brücke gäbe es dann von Linden aus einen Fünfminutentakt. Denn die 318 muß über kurz oder lang komplett zweigleisig ausgebaut und zum Eisenbahnmuseum verlängert werden. Falls die Stadt Castrop-Rauxel einen Fünfminutentakt haben wollte, wäre ich für die Errichtung einer Linie 309, die zwischen Castrop-Rauxel Hbf und dem Ruhrpark fahren würde.
Ob die Profis von Bogestra und Tiefbauamt diese Lösung auch auf dem Zettel haben? Die U18 in Essen nimmt zwar keinen Platz weg, aber beliebt sind die Haltestellen wohl nicht. Den Autolärm hört man sogar in der Bahn!
Das mag ja sein, aber wenn man eine Straßenbahn zum Ruhrpark bauen will, dann wäre das die einzige möglicherweise förderungsfähige Alternative. Und so lang wie die Strecke der U18 oder der U47, die ja beide in Mittellage der B1/A40 verkehren, wäre diese Strecke ja nicht.
Noch etwas zum Thema 318: Im Augenblick endet sie ja an der Haltestelle "Lewackerstraße". Man muss sich das so vorstellen, dass die Haltestelle hinter einer Kreuzung in Fahrtrichtung Hattingen endet. Es gab zwei Fahrspuren für den Autoverkehr, nämlich eine Linksabbiegerspur sowie eine Spur für Rechtsabbieger und den geradeaus laufenden Verkehr nach Hattingen. Diese zweite Spur wurde nun mit gelben Baustellenmarkierungen aufgehoben, weil die zurücksetzende Bahn genau dort her muss, bevor sie auch noch die Linksabbiegerspur auf der Gleiswechselanlage schräg quert. Ein wütender Leserbrief in der WAZ beklagt, dass sich viele Autofahrer nicht an die gelbe durchgezogene Linie mit der nachfolgenden Schraffierung halten und so gefährliche Situationen entstehen. Der Brief endet mit der bitteren Feststellung, dass die Bahn ungerechtfertigte Priorität eingeräumt bekommt.

Auf der gleichen Seite kamen zwei Lokalpolitiker zu Wort. Der SPD-Vorsitzende des Ortsvereins Linden sähe gerne einen Kreisverkehr an Hattinger Straße/Dr.-C.-Otto-Straße sowie eine niederflurgerecht ausgebaute Haltestelle "Linden Mitte". Der zuständige Stadtbaurat meint, dass der Platz für den Kreisverkehr nicht ausreiche, aber der Haltestellenausbau solle möglich sein. Der Kollege vom CDU-Ortsverein Linden hätte die 318 auf Busverkehr umgestellt.
Daß die CDU den ÖPNV am liebsten abschaffen würde, wissen wir ja. Das darf man gar nicht ernst nehmen. Die Situation ist nunmal ein Provisorium, auch wenn sie bis August 2008 (oder länger) dauern wird. Wir brauchen über kurz oder lang auf der gesamten Hattinger Straße behindertengerechte Haltestellen, nicht nur Linden Mitte. Denn, auch wenn ich das schonmal gesagt habe: Eine behindertengerechte Stadtbahnstation Bochum Hbf nutzt nichts, wenn die Straßenbahn vier Haltestellen weiter irgendwo mitten auf der Straße anhält und Rollstühle ohne weiteres nicht rauskommen.
Die Wanne-Eickeler (oder die sich für welche halten) motzen aber noch ganz schön über den Verbleib der Bahn. Wenn sie erst einmal sehen, wie der Umbau am Ende genau aussieht, wird das Gemecker sicherlich noch lauter werden.
Einige werden sich noch wundern, wie gut es Wanne-Eickel tut, wenn sie die Vorzeigestrecke der Bogestra haben. Dann wird man in etwas mehr als zwanzig Minuten aus Wanne-Eickel nach Bochum fahren können, die Fahrt zum Hannibalzentrum wird noch schnell über die Bühne gehen. Ich weiß ja nicht, wie attraktiv die Innenstadt in Wanne-Eickel ist, ich weiß auch nicht, welche Verkehrspolitik die Stadt Herne macht, ob man auch dazu tendiert, den ÖPNV in andere Städte zu beschneiden, wie in Witten. Zumindest vor zwanzig Jahren war man anderer Meinung, als man mit der Stadt Bochum zusammen die U35 aus der Taufe hob.
Ja, wir hätten damals die M6-Wagen wohl gar nicht erst anschaffen sollen, zumindest in der Version. Eine Länge von 20 Metern war schon damals zu gering. Immerhin haben wir damals den Schritt "gewagt" von 2,20 m auf die maximal erlaubten 2,30 m Breite.
Man hätte damals schon M8 und idealerweise traktionsfähige M8 anschaffen sollen. Nur, das nutzt uns jetzt auch nichts mehr, die Fahrzeuge sind so oder so am Ende ihrer Lebensdauer angekommen, ich kann nur sehr hoffen, daß die Variobahnen traktionsfähig sein werden.
Bist du dir da sicher? Ich meine nämlich, dass du dich da täuscht und der 10/5-Minuten-Takt bis Hauptbahnhof schon länger gefahren wird. Ich fahre schon seit einigen Jahren ab und zu in die Stadt, und da endete die 318 in der HVZ immer am Bahnhof.
Ziemlich, aber vielleicht irre ich mich.
Interessante Idee! Natürlich würde mit Sicherheit wieder das gelten, was seinerzeit der Diplomand mit seiner Arbeit über die Verlegung der 310 (quasi Grundlage des "Projekts 310") festgestellt hat. Nur wenige Leute fahren mit einer Linie über die Stadtgrenze hinweg. Das macht so eine Idee natürlich trotzdem nicht wertlos.

Zuerst sollte aber dann die Verlängerung der U35 erfolgen, um die Haltestellen "Fachhochschule" (346) bzw. "Technologiequartier" (ab und zu 320) abzudecken. Für die Leute, die um "Paracelsusweg" herum wohnen, könnte das eine Verschlechterung bedeuten, falls sie nicht ohnehin hauptsächlich mit der U35 fahren. Ansonsten würde es ganz gut passen.
Ich habe ja schonmal angemerkt, daß die Buslinien 346 und 320 gemeinsam die Verbindung zwischen Witten und Bochum-Stiepel sicherstellen, in vielen Fällen lohnt sich eine Fahrt über die Hauptbahnhöfe der Städte da gar nicht, Umsteigepunkt ist die Ruhr-Universität. Und nach einer Verlängerung der U35 denke ich, stünde einer Durchbindung nichts im Wege.
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Beitrag von Tequila »

Bahnen in Mittellage der A40:
Ich habe mir sagen lassen, daß Neuanlagen von Straßen-/Stadtbahnen mit Oberleitung in der Mitte von Autobahnen heute nicht mehr zulässig seien, "aus Sicherheitsgründen". Der Knackpunkt sind die Oberleitungsmasten. Das ist ja auch das Problem in Essen, dadurch die Strecke nach Kray (egal ob als Straßen- oder Stadtbahn) nicht mehr auf der alten Strecke, wo der Spurbus momentan fährt, wiederaufgebaut werden kann, weil blöderweise die Masten (und damit der Bestandsschutz) demontiert wurde.
Die U18 wurde wohl noch genehmigt, weil zum Bauzeitpunkt es noch eine Bundesstraße war, oder weil es damals diese verschärfte Regelung noch nicht gab (hier bin ich mir nicht sicher). Nach heutigen Richtlinien könnte man die U18 an der jetzigen Stelle so auch nicht mehr bauen.

Es ginge höchstens als Stromschienenvariante, also wie bei den Echten U-Bahnen oder den S-Bahnen in Berlin und Hamburg. Aber das würde ohne Not ein drittes inkompatibles System im Ruhrgebiet - nach Meterspurstraßenbahn und Normalspurstadtbahn mit Oberleitung - etablieren.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von Larry Laffer »

Dann wird es wohl auf absehbare Zeit keinen Straßenbahn am Ruhrpark geben.

Die Stadt Herten, nördlich von Gelsenkirchen, ist die größte deutsche Stadt ohne Eisenbahnanschluß. Der gesamte ÖPNV wird mit Bussen der Vestischen Straßenbahnen organisiert. Da die U21 nicht kommen wird, wie wäre es zu bewerten, wenn man die 302 nicht nur bis zum Bahnhof Gelsenkirchen-Buer Nord, sondern auch weiter bis nach Herten verlängern würde? Die Vestischen Straßenbahnen würden dann als Konzessionär in die Linie mit einsteigen, in jedem Fall hätte man eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung von Gelsenkirchen nach Herten. Wie seht Ihr das?
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 22 Jul 2007, 12:59 hat geschrieben:Ja, aber wirklich beides und keine dreischienigen Mischsysteme. Straßenbahnen haben unter der Erde genausowenig zu suchen wie U-Bahnen im MIV.
Ja, aber so etwas leistet sich noch nicht einmal Berlin. Im Westen sind die Straßenbahnen bis zur Wiedervereinigung ja komplett stillgelegt worden. Ich frage mich aber, wie gut das Stuttgarter System ist. Die hatten dieselbe Idee wie wir, sind aber inzwischen fast fertig. Dort gibt es meines Wissens einige Tunnelabschnitte und viele abgeschirmte oberirdische Strecken.
Es ist ja schön, wenn man die Energiemengen, die man erzeugen wird, berechnen kann, aber wenn diese nicht reichen, muß man sich was anderes überlegen. Solarenergie in Afrika zu gewinnen wäre sicherlich ebenso gut wie der Ansatz, aber ich glaube nach wie vor, daß wir auf absehbare Zeit nicht auf fossile Energieträger verzichten können. Die Laufzeit bestehender Atomkraftwerke zu verlängern, also von Anlagen, die längst finanziert sind, jeder Tag zusätzliche Laufzeit bedeutet also bares Geld für die Energiekonzerne, ist sicherlich nicht sinnvoll, das Bauen neuer Atomkraftwerke sowieso nicht.
Vergiss aber nicht, dass die bestehenden Atomanlagen zwar jeden Tag mehr Atommüll erzeugen, wir aber andererseits auch große Teile der Kraftwerke selber endlagern müssen. Diese Menge Atommüll steht fest und wird sich auch nicht ändern, es sei denn durch den Bau neuer Anlagen. Es geht im übrigen ja nicht nur um den Profit der Konzerne, sondern leider auch um die erzeugten Strommengen. Was mich viel mehr stört, ist mal wieder das Prinzip, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu verstaatlichen. Denn trotz gebetsmühlenartigen Wiederholens ist und bleibt die Kilowattstunde Atomstroms nun einmal nicht die billigste, sondern vielmehr die teuerste vorstellbare. Man muss nur einmal die ganzen Kosten für den Atommüll mit einrechnen, Kosten mithin, die bereits angefallen sind und noch anfallen werden. Müssten die Betreiber diese zahlen, es wäre vielleicht niemals auch nur ein Kraftwerk gebaut worden.
Eine Wendeanlage in Gerthe vorzuhalten ist natürlich gerade dann eine gute Sache, wenn man den Betrieb wegen Bauarbeiten oder ähnlichem teilweise kappen muß. Wenn die Stadt Castrop-Rauxel bei einer möglichen Verlängerung der Linie 308 mit einem Zehnminutentakt zufrieden wären, könnte die 318 zum Ruhrpark fahren. Bis zur A40-Brücke gäbe es dann von Linden aus einen Fünfminutentakt. Denn die 318 muß über kurz oder lang komplett zweigleisig ausgebaut und zum Eisenbahnmuseum verlängert werden. Falls die Stadt Castrop-Rauxel einen Fünfminutentakt haben wollte, wäre ich für die Errichtung einer Linie 309, die zwischen Castrop-Rauxel Hbf und dem Ruhrpark fahren würde.
Was die 318 angeht, wird es wohl auf "lang" hinauslaufen. Die Kinder, die in den neuen Ruhrauenhäusern wohnen, könnten diese Verlängerung sehr gut gebrauchen. Das läuft doch zurzeit auf einen Fußmarsch zum Bahnhof hinaus. Ab dort geht es dann natürlich mit Bussen und Bahnen bis zu 18 Mal die Stunde in mehrere Richtungen weiter.
Das mag ja sein, aber wenn man eine Straßenbahn zum Ruhrpark bauen will, dann wäre das die einzige möglicherweise förderungsfähige Alternative. Und so lang wie die Strecke der U18 oder der U47, die ja beide in Mittellage der B1/A40 verkehren, wäre diese Strecke ja nicht.
Ich muss wohl mal nach Dortmund, denn die U47-Strecke kenne ich nur teilweise. Letzte Woche bin ich vom Westfalenpark zum Hauptbahnhof gefahren, aber der Streckenabschnitt liegt komplett unter der Erde.
Daß die CDU den ÖPNV am liebsten abschaffen würde, wissen wir ja. Das darf man gar nicht ernst nehmen. Die Situation ist nunmal ein Provisorium, auch wenn sie bis August 2008 (oder länger) dauern wird. Wir brauchen über kurz oder lang auf der gesamten Hattinger Straße behindertengerechte Haltestellen, nicht nur Linden Mitte. Denn, auch wenn ich das schonmal gesagt habe: Eine behindertengerechte Stadtbahnstation Bochum Hbf nutzt nichts, wenn die Straßenbahn vier Haltestellen weiter irgendwo mitten auf der Straße anhält und Rollstühle ohne weiteres nicht rauskommen.
Es ging ihm wohl weniger um das Provisorium als vielmehr darum, dass die Straßenbahn teuer und ein Verkehrshindernis darstellt. Wer dann allerdings sinnvollerweise die 308 verstärken könnte, darüber hat er mit Sicherheit nie nachgedacht. Eine Kombination Bus/Bahn ist eben doch nicht dasselbe wie zwei Bahnen.

Ein (Bus-?) Fahrer der Bogestra meinte letztes Jahr zu mir, dass es wohl niemals zu einem behindertengerechten Haltestellenausbau kommen würde. Ich hoffe, der Mann lag falsch. Die Haltestellen "Kesterkamp" und vermutlich auch "Linden Mitte" sind jetzt wohl dran. Es geht also voran. Auch "Bergmannsheil" sollte man demnächst mal angehen. Platz ist genug vorhanden, und gerade dort steigen bestimmt viele Leute ein oder aus, die eher schlecht zu Fuß sind. Außerdem wirkt die Haltestelle insgesamt ein wenig herunter gekommen. Bei den meisten Haltestellen sieht aber wohl leider wirklich so aus, dass sie erst nach Ablauf der GVFG-Bindung 2014 mal wieder umgebaut werden können.
Einige werden sich noch wundern, wie gut es Wanne-Eickel tut, wenn sie die Vorzeigestrecke der Bogestra haben. Dann wird man in etwas mehr als zwanzig Minuten aus Wanne-Eickel nach Bochum fahren können, die Fahrt zum Hannibalzentrum wird noch schnell über die Bühne gehen. Ich weiß ja nicht, wie attraktiv die Innenstadt in Wanne-Eickel ist, ich weiß auch nicht, welche Verkehrspolitik die Stadt Herne macht, ob man auch dazu tendiert, den ÖPNV in andere Städte zu beschneiden, wie in Witten. Zumindest vor zwanzig Jahren war man anderer Meinung, als man mit der Stadt Bochum zusammen die U35 aus der Taufe hob.
So wie man hört, tendiert die Attraktivität der Innenstadt von Wanne-Eickel gegen Null. Natürlich tut sich gerade etwas, denn das ganze Geld wird ja keineswegs nur für die Beschleunigung der 306 ausgegeben.
Man hätte damals schon M8 und idealerweise traktionsfähige M8 anschaffen sollen. Nur, das nutzt uns jetzt auch nichts mehr, die Fahrzeuge sind so oder so am Ende ihrer Lebensdauer angekommen, ich kann nur sehr hoffen, daß die Variobahnen traktionsfähig sein werden.
Wieso gerade M8? Das heißt doch Achtachser, und die werden noch heute nicht von der Bogestra bestellt. Gibt es vielleicht Probleme, auf dem existierenden Netz mit achtachsigen Wagen zu fahren? Die gekauften M6-Wagen waren natürlich moderner, bequemer und sogar breiter als die alten GT6. Sie waren meines Wissens sogar traktionsfähig, aber die Kupplungen wurden an die EVAG verkauft und durch billigere Abschleppkupplungen ersetzt.

Ob die Variobahnen traktionsfähig sind oder nicht, ist eigentlich unerheblich. Auf den Linien, auf denen sie eingesetzt werden sollen, ist ein Betrieb mit mehr als einem Fahrzeug vermutlich sowieso nicht möglich.
Ich habe ja schonmal angemerkt, daß die Buslinien 346 und 320 gemeinsam die Verbindung zwischen Witten und Bochum-Stiepel sicherstellen, in vielen Fällen lohnt sich eine Fahrt über die Hauptbahnhöfe der Städte da gar nicht, Umsteigepunkt ist die Ruhr-Universität. Und nach einer Verlängerung der U35 denke ich, stünde einer Durchbindung nichts im Wege.
Ja, wenn schon die U35 oder eine hypothetische U36/U34 nicht nach Witten fahren kann, wäre Busverkehr schon eine gute Idee. Leider steht die Verlängerung der U35, von der Wittener F.D.P. strikt abgelehnt aus Angst um die gewünschte Streckenführung nach Witten, zurzeit noch in den Sternen. Die Fachhochschule braucht vermutlich eine ÖPNV-Anbindung, und das Technologiezentrum auch. gerade letzteres ist mit sechs Fahrten täglich Richtung Uni und genauso vielen Richtung Witten lausig angebunden. Die Haltestellen "Hustadt" von U35 und 346 liegen ja doch noch ein ganzes Stück entfernt.
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