Was haltet ihr von der Pendlerpauschale?

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 26 Mar 2008, 20:05 hat geschrieben: (und da ist kein Dorf dazwischen :D )
Frag doch mal nen Schalke oder nen Dortmunder wo das jeweils andere Stadion steht :P
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JNK
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Beitrag von JNK »

Schalke hat kein Stadion, sondern eine Halle. :D
WorldOfPhysics
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Autobahn @ 26 Mar 2008, 19:52 hat geschrieben: Ich habe ja auch nicht davon geschrieben, dass das Leben in der (Innen)stadt schlecht sei. Nur davon, dass ich mich dort nicht heimisch fühle. Und im Unterton vielleicht, dass man niemanden dazu zwingen kann, wie die Hühner auf der Stange in seelenlosen Hochhäusern zu wohnen.
Ich zum Beispiel möchte nicht in irgendeiner seelenlosen Neubausiedlung in einem der austauschbaren Vorortsiedlung wohnen ;-)

Und auch für mich bleibt die Frage, warum muss ich das Pendeln von wirklich jedem unterstützen? Besonders eben auch von vielen, die selbst beschlossen haben, aufs Land zu ziehen und jeden Morgen in die Stadt zum Arbeitgeber zu pendeln. Es ist (a) ökologisch vollkommener Irrsin und (B) einfach Quatsch, einen solchen Lebensstil staatlich zu subventionieren.

Ich kann allerdings auch verstehen, dass es Probleme gibt, wenn Menschen sehr wenig verdienen, aber keine Arbeit in der Nähe ihrer Familie (damit meine ich Partner & Kinder; nicht wenn junge Singles "nicht so weit weg von der Familie" ziehen wollen) finden. Dafür muss man eine Lösung finden - aber nicht einfach das Pendeln bezahlen, so z.B. den Irrsinn, dass Mann & Frau Morgens beide in die gleiche Stadt zum Arbeiten fahren und das dann sogar doppelt bezahlt wird!
Sausebahner_FFM
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Beitrag von Sausebahner_FFM »

Obwohl gerade der heutige Arbeitsmarkt verlangt eine entsprechende Flexibilität. Früher wo ma 40 Jahre bei der gleichen Firma blieb, war das anders. Ein Bekannter von mir im Landkreis Ansbach hatte innert der letzten 11 Jahren 4 verschiedene Arbeitgeber in einem Umkreis von 70 Kilometern. Von den Arbeitgeberwechseln war nur der letzte vollkommen freiwillig.
Da stimme ich dir völlig zu, nur bestätigst Du genau das oben von mir geschriebene: Die Wirtschaft fordert (und profitiert damit am meisten von der) Mobilität, also soll sie sie auch bezahlen.
Da der Arbeitsplatz seiner Frau zeitweise 100 km von seinem entfernt war und der unsicherheit der Arbeitsplätze (er hatte sogar eine Insolvenz mitgemacht) ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, die Pendler nicht zu bestrafen.
Die Pendler werden durch die Fahrtkosten genauso "bestraft" wie ich als Stadtbewohner mit meiner höheren Miete. Mit dem Unterschied, dass ich meine Miete nicht von der Steuer absetzen kann. Mit dem von mir oben beschriebenen Modell wäre diese Ungerechtighkeit beseitigt: Durch den niedrigeren Einkommenssteuersatz hätte *jeder* Arbeitnehmer netto mehr in der Tasche und könnte selbst entscheiden, ob er das Geld in Fahrkarten, Benzin, Miete oder die Rate seines Eigenheimes investiert.
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Sausebahner_FFM @ 26 Mar 2008, 20:33 hat geschrieben: Die Pendler werden durch die Fahrtkosten genauso "bestraft" wie ich als Stadtbewohner mit meiner höheren Miete. Mit dem Unterschied, dass ich meine Miete nicht von der Steuer absetzen kann. Mit dem von mir oben beschriebenen Modell wäre diese Ungerechtighkeit beseitigt: Durch den niedrigeren Einkommenssteuersatz hätte *jeder* Arbeitnehmer netto mehr in der Tasche und könnte selbst entscheiden, ob er das Geld in Fahrkarten, Benzin, Miete oder die Rate seines Eigenheimes investiert.
Wobei immer noch das Problem der von der Wirtschaft geforderten Flexibilisierung bleibt. Wenn man heute einen Arbeitsplatz nur noch für 2 bis 3 Jahre hat, wird man sich gut überlegen, ob man für 2000-3000 EUR einen Möbelwagen bestellt, Maklercourtage bezahlt usw.
ruhri
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Beitrag von ruhri »

WorldOfPhysics @ 26 Mar 2008, 20:15 hat geschrieben: [...] so z.B. den Irrsinn, dass Mann & Frau Morgens beide in die gleiche Stadt zum Arbeiten fahren und das dann sogar doppelt bezahlt wird!
Ich kenne ein Paar, dass in einer Stadt lebt, in der sie inzwischen Arbeit gefunden hat, während er eigentlich immer nur in Nachbarstädten gearbeitet hat. Wohin sollen die beiden denn ziehen? Näher an ihre Arbeit, sprich in einen anderen Stadtteil? Damit hätte er einen weiteren Weg. Ziehen sie näher an seine Arbeit heran, muss sie erheblich weiter fahren. Abgesehen davon arbeitet er in einem Technologiezentrum in Uni-Nähe, wo es extrem ländlich aussieht. Solche Biographien sind hier im Ruhrgebiet aber etwas völlig normales.

Darum fordere ich: Rückkehr zur alten Pendlerpauschalenregelung!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Einer der ersten sinnvollen Beiträge in diesem Thema. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Elch
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Beitrag von Elch »

Ich sag nur noch eins: Pauschale (wie hoch auch immer) für Alle oder für Keinen und dafür Sekung der Einkommenssteuer für Alle und höherer Freibetrag für die unteren Einkommen.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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gmg
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Beitrag von gmg »

Autobahn @ 26 Mar 2008, 20:05 hat geschrieben: Was ist überhaupt Pendeln?

Diese grundsätzliche Frage stellt sich doch (trotz aller vorhergehenden Meinungen). Ist nur der ein Pendler, der bei seinem Weg von der Wohnung zum Arbeitsplatz die Stadtgrenze überschreitet? Oder ist auch der ein Pendler, der vom nördlichsten Stadteil seiner Stadt in den Südlichsten zur Arbeit fährt? München hat eine ungefähre Nord-Süd/Ost-West Ausrichtung von etwas mehr als 20 Km. In der Rhein-Ruhr-Schiene liegen die Entfernungen bei ca. 80 Km (und da ist kein Dorf dazwischen :D )
Für mich ist pendeln, sobald man in einer anderen Gemeinde wohnt als man arbeitet. Das ist aber auch nicht so wichtig. worum es mir geht, ist dass extremes Pendeln nicht unterstützt gehört. Darunter verstehe ich persönlich mehr als 30km (einfacher Weg).
Insofern würde ich am liebsten das Pendeln gar nicht unterstützten, und wenn doch es auf eine KM- Zahl begrenzen.
Tatsächlich wird aber das Gegenteil getan, indem man sie erst ab einer gewissen Entfernung zugesteht.
Bat
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Beitrag von Bat »

Elch @ 26 Mar 2008, 21:45 hat geschrieben: Ich sag nur noch eins: Pauschale (wie hoch auch immer) für Alle oder für Keinen und dafür Sekung der Einkommenssteuer für Alle und höherer Freibetrag für die unteren Einkommen.
Hört sich verdammt nach Linkspartei an! :lol: :lol: :lol: :ph34r:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Bat @ 27 Mar 2008, 08:55 hat geschrieben: Hört sich verdammt nach Linkspartei an! :lol: :lol: :lol: :ph34r:
Nein, Linkspartei wäre: Pauschale für alle, 100 mal so hoch und nicht für die vielen Reichen. :lol:
aber nicht einfach das Pendeln bezahlen, so z.B. den Irrsinn, dass Mann & Frau Morgens beide in die gleiche Stadt zum Arbeiten fahren und das dann sogar doppelt bezahlt wird!
Wenn sie zur selben Zeit in die selbe Firma fahren ist das Irrsinn, wenn Zeit und Ort anders sind ist es nicht anders machbar... hast du einen praktikablen Vorschlag?
WorldOfPhysics
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Bat @ 27 Mar 2008, 08:55 hat geschrieben: Hört sich verdammt nach Linkspartei an! :lol: :lol: :lol: :ph34r:
Eigentlich eher nach FDP ;-)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

gmg @ 27 Mar 2008, 08:15 hat geschrieben:Für mich ist pendeln, sobald man in einer anderen Gemeinde wohnt als man arbeitet. Das ist aber auch nicht so wichtig. worum es mir geht, ist dass extremes Pendeln nicht unterstützt gehört. Darunter verstehe ich persönlich mehr als 30km (einfacher Weg).
Insofern würde ich am liebsten das Pendeln gar nicht unterstützten, und wenn doch es auf eine KM- Zahl begrenzen.
Tatsächlich wird aber das Gegenteil getan, indem man sie erst ab einer gewissen Entfernung zugesteht.
Mehr als 30 Km (30,1) kriege ich sogar im Stadtgebiet von Düsseldorf hin *) :D . Dann bin ich also kein Pendler, weil ich das Stadtgebiet nicht verlasse. Wohne ich aber in Langenfeld (Rheinland) und arbeite im Düsseldorfer Süden bin ich mit 3,1 Km ein Pendler. Damit will ich der landläufigen Meinung über "Berufspendler" die Luft aus den Segeln nehmen. Der Gesetzgeber spricht daher richtigerweise auch vom Weg zur Arbeitsstätte (ohne Berücksichtigung von kommunalen Grenzen). Natürlich ist es Unfug, die ersten 20 Km unberücksichtigt zu lassen. Für den Finanzminister aber ein lukratives Geschäft. Denn die weitaus größte Zahl der Steuerezahler konnten nur Entfernungen unterhalb dieser Grenze geltend machen. Also ist das Gejammer über die bösen Fernpendler überflüssig.

*) steuerlich ansetzbare kürzeste Strecke, schnellste Strecke nach Routenplaner 42 Km
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich finde es auch unerheblich, ob man die Stadtgrenze überschreitet. Und ob 30km viel oder wenig ist, ist Ansichtssache und kann diskutiert werden. Das ändert aber nichts daran, dass ich der Meinung bin, dass der Weg zur Arbeit am besten gar nicht, aber zumindest dann nicht subventioniert gehört, wenn er sehr lang ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

gmg @ 27 Mar 2008, 17:31 hat geschrieben:Ich finde es auch unerheblich, ob man die Stadtgrenze überschreitet. Und ob 30km viel oder wenig ist, ist Ansichtssache und kann diskutiert werden. Das ändert aber nichts daran, dass ich der Meinung bin, dass der Weg zur Arbeit am besten gar nicht, aber zumindest dann nicht subventioniert gehört, wenn er sehr lang ist.
Zunächst möchte ich ein Missverständniss ausräumen. Die Pendlerpauschale gilt auch für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer, also nicht nur für die bösen Autofahrer, welche die Umwelt verpesten. Schon weiter oben habe ich dargelegt, dass die überwiegende Mehrheit der "Pendler" unterhalb den 20 Km-Grenze liegt und es daher für den Gesetzgeber am lukrativsten war, gerade in diesem Bereich zu kürzen.

Die "Pendlerpauschale" ist ja keine Subvention in dem Sinne, dass der Staat Zahlungen leistet. Sie ist lediglich die Möglichkeit, die Aufwendungen für den Weg zur Arbeit von dem zu versteuernden Einkommen abzuziehen. Und, siehe oben, unabhängig vom Verkehrsmittel.

Folgendes (fiktive, aber nicht unrealistische) Beispiel.

Otto N. ist seit zwei Jahren ohne Arbeit. Seine Frau Berta hat einen Halbtagsjob bei Aldi um die Ecke. Tochter Grete hat vor zwei Monaten ihre Ausbildung zur Einzelhandelskaufrau begonnen, Sohn Hubert steht kurz vor dem Abitur. Die Familie wird als Bedarfsgemeinschaft mit Hartz IV unterstützt.

Otto N. bekommt ein Arbeitsangebot. Die Firma liegt aber mehr als 50 Km entfernt. Der Lohn ist nicht üppig und nach Abzug der Fahrtkosten bleibt der Familie kaum ein Euro mehr. Nur wenn die Steuerschuld durch Anrechung der Fahrtkosten gemindert würde, hätte die Familie ein spürbares Plus in der Haushaltskasse.

Was macht Otto N.? Fährt er täglich zur Arbeit, obwohl er keinen Cent mehr zur Verfügung hat, verlässt er seine Familie, um die Fahrtkosten zu sparen, zieht die ganze Familie um (Berta dann ohne Job, Grete ohne Ausbildung und Hubert ohne Abi) oder bleibt er dann doch lieber im trauten Heim?
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 28 Mar 2008, 22:08 hat geschrieben: Zunächst möchte ich ein Missverständniss ausräumen. Die Pendlerpauschale gilt auch für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer, also nicht nur für die bösen Autofahrer, welche die Umwelt verpesten. Schon weiter oben habe ich dargelegt, dass die überwiegende Mehrheit der "Pendler" unterhalb den 20 Km-Grenze liegt und es daher für den Gesetzgeber am lukrativsten war, gerade in diesem Bereich zu kürzen.
Wie Du richtig schreibst unter 20 km gibts nichts, erst ab dem 21. km. Die Zahl der Fussgänger und Fahrradfahrer ist hier äußerst gering.
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Beitrag von Rohrbacher »

Der letzte Absatz wäre der interessantere - find' ich... ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 29 Mar 2008, 00:16 hat geschrieben:Der letzte Absatz wäre der interessantere - find' ich...  ;)
Ich finde es nicht konstruktiv, irgendwelch Schicksalsfälle zu konstruieren, zumal hier im Forum so gut wie jeder Gegner der Pendelpauschale diese für Jobwechsel oder neue Jobs als Kompensation von Übergangshärten erhalten will nur nicht als Dauerlösung.

Was ich übrigens bei der Diskussion auch Befremdlich finde, dass hier automatisch unterstellt wird, das Land müsse bei Abschaffung der Pendlerpauschale automatisch leiden. Der ländliche Raum besteht nicht nur aus Retortendörfern entlang der Autobahn, in denen die Tankstelle die einzigen Arbeitsplätze bietet, wahlweise das Gewerbegebiet an der Umgehungsstraße 5 Orte weiter. Es gibt im ländlichen Raum auch Bereiche mit lokalen Arbeitsplätzen. Interessanterweise da, wo die Autobahn/Schnellstraße ins nächste Ballungszentrum nicht direkt vor der Haustüre liegt.
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Beitrag von Fastrider »

Iarn @ 29 Mar 2008, 16:16 hat geschrieben: Ich finde es nicht konstruktiv, irgendwelch Schicksalsfälle zu konstruieren, zumal hier im Forum so gut wie jeder Gegner der Pendelpauschale diese für Jobwechsel oder neue Jobs als Kompensation von Übergangshärten erhalten will nur nicht als Dauerlösung.
Es geht hier nicht um einelne Schicksalsfälle, sodern um die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Gerade wo die Wirtschaft von den Arbeitnehmern mehr Mobilität und Flexibilität von den Arbeitnehmern einfordert und Arbeitsverhältnisse oft nur noch drei Jahre bestehen, ist die Abschaffung der Pendlerpauschale der falsche Weg. Wegen jeweils 50 Kilometern innerhalb von 10 Jahren vier mal umziehen.


Edit: QUOTE gekürzt
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Beitrag von Iarn »

Wieso haben eigentlich viele Länder, die viel flexibler als wir gelten, dann keine Pendlerpauschale?
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 29 Mar 2008, 17:05 hat geschrieben: Wieso haben eigentlich viele Länder, die viel flexibler als wir gelten, dann keine Pendlerpauschale?
Weil man die Beweglichkeit eines menschlichen Arms nicht nur auf die Beschaffenheit der Haut oder eines anderen Einzelteils alleine zurückführen kann? Ein Staat definiert sich ja nicht nur über die Pendlerpauschale oder das Tempolimit auf Autobahnen. Warum verlegen so viele Rennfahrer ihren Wohnsitz dann ausgerechnet in die Schweiz? :ph34r:
Was ich übrigens bei der Diskussion auch Befremdlich finde, dass hier automatisch unterstellt wird, das Land müsse bei Abschaffung der Pendlerpauschale automatisch leiden.
Ich finde befremdlich, dass man da überhaupt unterscheidet Stadt/Land (man kann genauso fast 30 km pendeln ohne die Stadtgrenzen von München zu verlssen - auch mit dem Auto) und soweit geht, zu meinen die Leute wählen ihren Wohnsitz rein danach wo's die meisten Steuernachlässe oder die Häuer am billigsten gibt. Sonst müsste man im Osten oder in Schwaben nicht über Menschenleere klagen... 87% der Diskussion haben mit der Pendlerpauschale eigentlich nichts zu tun. :rolleyes:
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Beitrag von Iarn »

Sehr schöner Artikel zum Thema in der Süddeutschen hier.
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Beitrag von Rohrbacher »

Aus dem Kommentar in der SZ:
Aber das gehört zu den alltäglichen Lebensrisiken. Hier nach dem Geld des Staates zu rufen, zeugt von nicht hinnehmbarer Vollkasko-Mentalität.
Okay, ganz meine Meinung, nicht immer in Vollkaskomentalität nach dem Staat rufen, das ist allgemeines tägliches Lebensrisiko: Hartz IV: weg!, Krankenversicherung: weg!, ÖPNV: weg!, Polizei: weg!, ...
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Beitrag von ET 423 »

Von der SZ hätte ich einen besseren und vor allem objektiveren Artikel zu diesem Thema erwartet. <_<
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 30 Mar 2008, 15:25 hat geschrieben: Aus dem Kommentar in der SZ:

Okay, ganz meine Meinung, nicht immer in Vollkaskomentalität nach dem Staat rufen, das ist allgemeines tägliches Lebensrisiko: Hartz IV: weg!, Krankenversicherung: weg!, ÖPNV: weg!, Polizei: weg!, ...
Unser neuer Oskar. Sobald irgendwer den Vollkasko Schutz in Frage stellt, gleich so tun, als ob die Haftpflicht auch in Gefahr wäre.
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Beitrag von Larry Laffer »

Staatsgeld gibt es nur für Banken, die Milliarden verzockt haben.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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Beitrag von Rohrbacher »

ET 423 @ 30 Mar 2008, 15:49 hat geschrieben: Von der SZ hätte ich einen besseren und vor allem objektiveren Artikel zu diesem Thema erwartet. <_<
Attenzione, das ist ein Kommentar. ;)
Unser neuer Oskar.
Bat, haste das gelesen? Hättste gedacht, dass mal sowas kommt? :P :lol:

Apropos Pendlerpauschale... warum belästigt der "Flughafen München" die Anwohner in Erding, Freising und Umgebung? Warum steht die Dreckschleuder nicht in der Stadt und belästigt und beschäftigt die Leute dort? Dann bräuchte man auch um keine weiteren Umweltsünden verkehrlicher Art streiten, damit Fluggäste und Mitarbeiter dort hinkommen. Warum reißt man im Erdinger Moos Dörfer weg, warum nicht Stadtteile um Riem? So sorgt das nur für Verkehr, Zersiedelung und Bodenversiegelungen vor der Stadt in ganz großem Stil - auf (nicht geringe) Kosten des Steuerzahlers! Warum schicken die Krankenhäuser und andere Einrichtungen auch der Stadt München ihren hochgiftigen Sondermüll zur Verbrennung nach Baar-Ebenausen und bauen sich sich nicht selbst 'ne Dioxinschleuder z.B. mitten nach Moosach rein? Warum steht das AKW "Isar 1+2" beispielsweise in Ohu und nicht am Isartor? Vorteil: Wenn's mal außer Dienst geht, könnte man's grad ins Deutsche Museum integrieren...

Und der Familie, die gerne einen Baum vor dem Fenster hätte und keine Betonwand hält man's hier brettlbreit vor, was sie denn für ein schlechtes Gewissen haben soll, da ja wirklich nur sie "pendeln". Ganz schön frech von diesen Städtern in ihren Altbauten mit den SUVs davor...

:huh:

/edit: Immer diese Fremdsprachen und ihre Tücken.^^
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wenn wir auf diesem Niveau "diskutieren": Alles ausserhalb der Städte absiedeln und wir haben gar keine Probleme mehr.

So ich habe fertig!
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Beitrag von Rohrbacher »

Was ist denn nun los? Gibt's böses Pendeln und gutes Pendeln? Gute Zersiedelung und böse Zersiedelung? Gutes Zubetonieren und böses Zubetonieren? Ist das alles nur dann sinnvoll, wenn's "der Stadt" Vorteile bringt? Seltsame Ansichten...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 30 Mar 2008, 16:36 hat geschrieben: Und der Familie, die gerne einen Baum vor dem Fenster hätte und keine Betonwand hält man's hier brettlbreit vor, was sie denn für ein schlechtes Gewissen haben soll, da ja wirklich nur sie "pendeln".
Es geht hier nicht darum es ihr vorzuhalten - sondern darum, warum die Allgemeinheit den Luxus eines Hauses im Grünen auch noch finanziell unterstützen muss mit Pendlerpauschale (und früher der jetzt zum Glück abgeschafften Eigenheimzulage)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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