Andrea Ypsilanti

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WorldOfPhysics
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Autobahn @ 20 Aug 2008, 18:23 hat geschrieben:Weder Du noch ich kennen die Mitgliederstruktur der CDU oder FDP in den neuen Bundesländern. Wer war "Blockflöte", wer ist erst nach der Wende eingetreten?
Naja, ich weiß natürlich nicht wie viele das sind (glaube auch kaum, dass CDU oder FDP das irgendwo veröffentlichen), aber von einigen Nach-Wende Ost-Politikern weiß man es, z.B.
* Lothar de Maizière (BM 1990)
* Sabine Bergmann-Pohl (BM 1990-91, danach Parlamentarische Staatssekretärin)
* Josef Duchač (MP Thüringen 1990-92)
* Christoph Bergner (MP Sachsen-Anhalt 1993-94, seit 2005 Parlamentarischer Staatssekretär)
* Dieter Althaus (MP Thüringen seit 2003)
* Stanislaw Tillich (MP Sachsen seit diesem Mai)

Und die sind alle vor 1989 in die Ost-CDU eingetreten; über jetzige FDP-Politiker kann ich wirklich nicht viel sagen, da diese im Osten wirklich nicht sehr viele Ämter besetzt... ;-)
Und die SPD konnte keine Blockflöten stellen, da sie ja in der SED aufgegangen war  ;) .
Genau, das hatte ich ja schon erwähnt, dass die heutige SPD wirklich nicht mit den DDR-Parteien zu tun hat (da ja, wie du richtig ergänzt hast, die Ost-Verbände mit der KPD vereinigt wurden) ;-)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

WorldOfPhysics @ 20 Aug 2008, 19:39 hat geschrieben:Genau, das hatte ich ja schon erwähnt, dass die heutige SPD wirklich nicht mit den DDR-Parteien zu tun hat (da ja, wie du richtig ergänzt hast, die Ost-Verbände mit der KPD vereinigt wurden)  ;-)
... und damit keine Vergleichmöglichkeiten bestehen :D .

Ich habe schon vor mehr als dreißig Jahren in der (kommunalen) Politik mitgemischt, daher glaube ich nicht an die politische Jungfräulichkeit von gewählten Volksvertretern.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Mehrheit (68%) der Hessen lehnt Ypsilantis Pläne ab. Auch unter den SPD und Grünen Anhängern sind jeweils 54% dagegen! Für Neuwahlen sind 61% .

Was will die Frau dann noch?

Quelle Rheinische Post
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Also dann bin ich mir sich, hält sich die hessische SPD an die politische Kultur im Lande: Wenn die Mehrheit der Bevölkerung etwas nicht will, wird es gemacht.

Oder wollte die Mehrheit der Bevölkerung gentechnisch veränderte Lebensmittel? Sind da! Oder den Börsengang der Deutschen Bahn AG? Glaubt die Mehrheit der Bevölkerung ernsthaft, Deutschland würde in Afghanistan verteidigt werden?

Also wird es in Hessen passieren: Die kommunistische Revolution wird ihren Ausgang nehmen und innerhalb kürzester Zeit den Untergang des Abendlandes verursachen. Gut, daß ich Vorräte angelegt habe.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 27 Aug 2008, 18:26 hat geschrieben:Gut, daß ich Vorräte angelegt habe.
Ich hoffe, Du hast gut ausgewählt ;) . Bei Lebensmitteln wird es auch unter kommunistischer Herrschaft keinen Mangel geben. Na ja, Südfrüchte, aber wer braucht die schon :lol:

Gefragt sein werden so simple Dinge wie Baumaterialien, Elektroartikel, Ersatzteile für Autos usw. Aber auch Toilettenpapier könnte zeitweise knapp werden, wenn die Planer den Bedarf falsch berechnet haben :lol: . Das sind dann wichtige Tauschartikel.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Ja, und dann führen wir endlich wieder eine Stasi ein, mit folgenden Befugnissen:
  • Vorratsdatenspeicherung
  • Online-Durchsuchungen
  • Fingerabdrücke im Reisepaß
Ups ... gibts alles schon.

Fingerabdrücke im Personalausweis gab es auch ganz früher schon. Otto Schily sagte, wir sollen uns nicht so anstellen, die Spanier hätten den Fingerabdruck seit Jahrzehnten im Personalausweis. Und das stimmt, das hatte der General Franco eingeführt, Schilys großes Vorbild. Als die Diktatur vorbei war, wurde das auch wieder abgeschafft. Auch in Deutschland, nach 1945 gab es keine Fingerabdrücke mehr im Personalausweis, die Väter des Grundgesetzes sagten, die Deutschen seien keine Verbrecher unter Generalverdacht. Das sehen die Herren Schily, Schäuble und Beckstein allerdings anders. Vielleicht schließen die auch nur von sich auf andere.

Aber ich find Foltern ist ne gute Sache. Ich schlage deswegen offiziell vor: Wir sperren den Schäuble in einen Käfig in der Bonner Innenstadt. Tag und Nacht beleuchtet, bei Wasser und Brot. Alle paar Tage geht einer hin "Na, Herr Schäuble, können Sie sich jetzt an die Spendernamen erinnern oder sollen wir nochmal wiederkommen?"

Wilfried Schmickler hat übrigens ein schönes Lied dazu gesungen.
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Beitrag von LugPaj »

Also ich bin mir sicher, dass Yps bald ausgeYpsed hat. Egal, ob nun Rot-Rot-Gruen wirklich kommt oder Neuwahlen, sie wird politisch nicht ueberleben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 27 Aug 2008, 19:00 hat geschrieben:Fingerabdrücke im Reisepaß
Nu stell Dich doch mal nicht so an. Ein gebildeter Bürger unterzeichnet im Reisepass/Personalausweis mit seiner Unterschrift, dass er Inhaber dieses Dokumentes ist. Aber was macht der Legastheniker? Er kritzelt ein paar Buchstaben auf das Dokument oder krakelt irgend etwas hin. Bei jeder Legitimationsprüfung (z.B. Kontoeröffnung) wird die Unterschrift verglichen. Dabei ist dies gar nicht mal so einfach, denn ein einigermaßen geschickter Betrüger kann praktisch jede Unterschrift fälschen. Und das Foto? Auch da bedarf es schon eines geschulten Auges, um Manipulationen zu erkennen.

Was liegt da näher, den Personalausweis/Reisepass abzuschaffen und alle Stellen, die in irgendeiner Weise eine Identifikation der Person benötigen, mit entsprechenden Lesegeräten auszustatten. Die natürlich Online vernetzt sind. Man sollte dies noch erweitern, Geldautomaten, Supermarkt- und Tankstellenkassen etc. Niemand bräucht sich seine PIN zu merken :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

CDU-Ministerpräsidenten drohen mit Bruch der Großen Koalition - wenn sich Hessen-Ypsilanti mit Stimmen der Linkspartei wählen lässt

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,575429,00.html
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Beitrag von LugPaj »

Autobahn @ 27 Aug 2008, 20:14 hat geschrieben:
Larry Laffer @ 27 Aug 2008, 19:00 hat geschrieben:Fingerabdrücke im Reisepaß
Nu stell Dich doch mal nicht so an. Ein gebildeter Bürger unterzeichnet im Reisepass/Personalausweis mit seiner Unterschrift, dass er Inhaber dieses Dokumentes ist. Aber was macht der Legastheniker? Er kritzelt ein paar Buchstaben auf das Dokument oder krakelt irgend etwas hin. Bei jeder Legitimationsprüfung (z.B. Kontoeröffnung) wird die Unterschrift verglichen. Dabei ist dies gar nicht mal so einfach, denn ein einigermaßen geschickter Betrüger kann praktisch jede Unterschrift fälschen. Und das Foto? Auch da bedarf es schon eines geschulten Auges, um Manipulationen zu erkennen.
Unterschrift ist eh so etwas, was es in Japan zB nicht gibt. Die chinesischen Schriftzeichen sind zu genau definiert, als dass da ein wirklicher persoehnlicher Stil herauszulesen waere. Als Unterschriftsersatz wird dort ein Stempel benutzt.
Wenn meine Freundin mit EC-Karte in Dtld. einkaufen tut und dabei ihre Unterschrift geben muss, schauen die Verkaeufer auch immer bloed, wenn da auf einmal ein paar Kanji stehen.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 31 Aug 2008, 12:40 hat geschrieben:Die chinesischen Schriftzeichen
Die japanischen!? :o
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 31 Aug 2008, 13:08 hat geschrieben: Die japanischen!? :o
Die Japaner benutzen 3 Schriftsysteme
- Katakana (hauptsaechlich auslaendische Begriffe, die einjapanisched wurden )
- Hiragana (fuer grammatikalische Sachen, kleine Woerter)
- Kanji (=chinesische Schriftzeichen, die frueher mal importiert wurden, die allerdings in Japan (ebenso wie in China) eine Vereinfachung durchlaufen haben, weshalb die Zeichen, die in China verwendet werden zu denen in Japan inzwischen manchmal Unterschiede aufweisen. Ausserdem benutzt China um einiges mehr Schriftzeichen) Das Wort Kanji bedeutet wortwoertlich uebersetzt auch in etwa chinesisches Schriftzeichen.

Japanische Namen sind (fast) immer in Kanji geschrieben.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 31 Aug 2008, 16:15 hat geschrieben: Die Japaner benutzen 3 Schriftsysteme
- Katakana (hauptsaechlich auslaendische Begriffe, die einjapanisched wurden )
- Hiragana (fuer grammatikalische Sachen, kleine Woerter)
- Kanji (=chinesische Schriftzeichen, die frueher mal importiert wurden, die allerdings in Japan (ebenso wie in China) eine Vereinfachung durchlaufen haben, weshalb die Zeichen, die in China verwendet werden zu denen in Japan inzwischen manchmal Unterschiede aufweisen. Ausserdem benutzt China um einiges mehr Schriftzeichen) Das Wort Kanji bedeutet wortwoertlich uebersetzt auch in etwa chinesisches Schriftzeichen.

Japanische Namen sind (fast) immer in Kanji geschrieben.
Danke für die Aufklärung. :) Mich hatte der Begriff "chinesische Schriftzeichen" irritiert, da es ja um Japan ging. Aber jetzt weiß ich ja Bescheid. :)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von spock5407 »

Auf dem Parteitag dies Wochenende hat sie sogar ne Rede ohne Einflüsterer gehalten B)

Stichworte: Youtube Ypsilanti Richling . :D
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich sehe es auch so, daß Frau Y nach der nächsten Wahl Geschihcte ist - vielleicht ist das der Grund, warum sie unbedingt jetzt npch auf Biegen und Brechen wenigstens ne zeitlang MP sein will, (und hinterher die entsprechenden Ruhebezüge einstreichen darf. Fragt sich nur, wie viel Unheil sie in der Zeit zwischen ihrer Wahl zur MP und den nächsten Wahlen anrichten kann.
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Cloakmaster @ 4 Oct 2008, 17:25 hat geschrieben: Ich sehe es auch so, daß Frau Y nach der nächsten Wahl Geschihcte ist - vielleicht ist das der Grund, warum sie unbedingt jetzt npch auf Biegen und Brechen wenigstens ne zeitlang MP sein will, (und hinterher die entsprechenden Ruhebezüge einstreichen darf. Fragt sich nur, wie viel Unheil sie in der Zeit zwischen ihrer Wahl zur MP und den nächsten Wahlen anrichten kann.
Das haben viele von Ole von Beust auch gedacht, als der sich mit Schill zusamengetan hat...
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Beitrag von Cloakmaster »

Ole war und ist aber beliebt bei den Hamburgern. Da haben sie ihm sogar den Schill verziehen - nochdazu, wo Schill sich ja so schön selbst ins Aus katapultiert hat, daß die CDU kein Problem damit hatte, alle Fehler der Regirung allein Schill und seinen Jüngern anzukreiden, und selbst sogar noch gestäkrt aus der Neuwahl hervorzugehen. Andrea Y. war schon vor der Wahl nicht gerade der Hessen liebstes Kindm, und kann bisher auf keine Regierungs-Erfolge verweisen. Ihre einzige Chance wäre, als MP jede Menge Erfolge für das Land zu erringen - nur ist das in einer Minderheites-Regierung einfach nicht zu schaffen, da man zu viel Zeit, Kraft und Geld darauf verwenden muss, ein paar wenige zickige Diven zu unterhalten, damit man bei der entscheinden Abstimmung eben eine Stimme mehr hat, als der Gegner...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Cloakmaster @ 4 Oct 2008, 17:25 hat geschrieben:Fragt sich nur, wie viel Unheil sie in der Zeit zwischen ihrer Wahl zur MP und den nächsten Wahlen anrichten kann.
Nichts, was man nicht später reparieren könnte ;) . Unternehmen werden ihre Investitionen (in Arbeitsplätze) aufschieben. In der Steuer- und Sozialpolitik ist sie von Berlin abhängig und hat keine Gestaltungsmöglichkeiten, in der Verkehrspolitik kann sie zwar hier und da Geschwindigkeitsbeschränkungen durchsetzen, aber der große Wurf wird ihr nicht gelingen. Einzig im Bundesrat kann sie blockieren.

Bei der nächsten Wahl bekommt die SPD dafür die Quittung. Und das sind die Europa- und Bundestagswahlen 2009!
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Beitrag von spock5407 »

Naja. Y hat ja ein bissl Zeit bis zur nächsten Wahl sich mit Themen zu rehabilitieren.
Und schauen wir mal, wer dann für die CDU in Hessen antritt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Abendland untergegangen. Kommunistische Revolution steht kurz vor dem Ausbruch. Ypsilanti, Al-Wazir und Kommunisten konnten nicht verhindert werden. Die Bevölkerung wird gebeten, nicht in Panik zu verfallen und die Schutzräume aufzusuchen. Bitte führen Sie keine Hamsterkäufe durch. Ein Notprogramm wird Ihre Versorgung auch während des nun folgenden hessischen Kommunismus sicherstellen.
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Beitrag von Iarn »

Larry Laffer @ 4 Oct 2008, 20:38 hat geschrieben: Abendland untergegangen. Kommunistische Revolution steht kurz vor dem Ausbruch. Ypsilanti, Al-Wazir und Kommunisten konnten nicht verhindert werden. Die Bevölkerung wird gebeten, nicht in Panik zu verfallen und die Schutzräume aufzusuchen. Bitte führen Sie keine Hamsterkäufe durch. Ein Notprogramm wird Ihre Versorgung auch während des nun folgenden hessischen Kommunismus sicherstellen.
Es handelt sich lediglich um die erste (indirekte) Beteiligung einer (zumindest in Teilen) verfassungsfeindlichen Partei in einer westdeutschen Regierung seit dem 8.5.1945. Sicherlich hat diese Aussage zwei Klammern, trotzdem wird es ein schwarzer Tag für die deutsche Demokratie sein, wenn Frau Ypsilante den von Papen macht.
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Beitrag von ET 423 »

Einzig Gutes: Die SPD wird noch mehr in die Kritik fallen und noch mehr SPDler werden sich fragen, ob es das wirklich ist, was sie gewählt haben. Die nächsten Wahlen werden da hoffentlich sagen, was Phase ist. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von JNK »

Iarn @ 5 Oct 2008, 00:33 hat geschrieben: [...] trotzdem wird es ein schwarzer Tag für die deutsche Demokratie sein, wenn Frau Ypsilante den von Papen macht.
Eine Lafontaine-würdige (falsche) populistische Aussage.

Ich frage mich, warum die Linke daran Schuld sein soll, dass sie gewählt wird. Bei allen berechtigten Kritikpunkten an den Linken scheint es mir zu einfach, sie zu verdammen. Wenn wir (im Ex-Westen) davon ausgehen, dass es vor allem Protestwähler sind, dann machen die etablierten Parteien doch etwas falsch, zum Beispiel die Art und Weise der Privatisierung der Bahn. Dass die Linke eine Zukunftspartei ist, will ich gar nicht behaupten. Aber den Die Linke - Wähler zu ignorieren, und einfach die Partei zu verdammen, anstatt die eigene Vorgehensweise und das Programm den Leuten näher zu bringen, zu erklären und die Linke so zu entlarven, scheint mir keine Lösung zu sein.

Und wenn jetzt ein bayrisches Dorf Jagd auf einen SPD-Wähler macht, kommen mir ganz andere Gedanken zur Demokratie in diesem Land.
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Beitrag von TramPolin »

JNK @ 5 Oct 2008, 09:14 hat geschrieben: Und wenn jetzt ein bayrisches Dorf Jagd auf einen SPD-Wähler macht, kommen mir ganz andere Gedanken zur Demokratie in diesem Land.
Hier wird keine Jagd gemacht. Man hat eher auf spaßige Weise spekuliert, wer denn der "Abweichler" sein könnte. In einem kleinen Dorf ist das nicht ungewöhnlich, wo jeder jeden kennt, ein wenig oder auch wenig mehr zu tratschen.

Wenn man sich den Bericht anschaut, haben sich die Leute ziemlich ironisch zu Wort gemeldet. Da wurde ja sogar eine rote Türe eines Hotels als Indiz dafür gewertet, dass hinter der Türe jemand rot gewählt hat. Sieht so eine Hatz aus? Wohl kaum. Das Ganze ist daher in keinster Weise ernst zu nehmen.
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Beitrag von Iarn »

JNK @ 5 Oct 2008, 09:14 hat geschrieben: Eine Lafontaine-würdige (falsche) populistische Aussage.

Ich frage mich, warum die Linke daran Schuld sein soll, dass sie gewählt wird. Bei allen berechtigten Kritikpunkten an den Linken scheint es mir zu einfach, sie zu verdammen. Wenn wir (im Ex-Westen) davon ausgehen, dass es vor allem Protestwähler sind, dann machen die etablierten Parteien doch etwas falsch, zum Beispiel die Art und Weise der Privatisierung der Bahn. Dass die Linke eine Zukunftspartei ist, will ich gar nicht behaupten. Aber den Die Linke - Wähler zu ignorieren, und einfach die Partei zu verdammen, anstatt die eigene Vorgehensweise und das Programm den Leuten näher zu bringen, zu erklären und die Linke so zu entlarven, scheint mir keine Lösung zu sein.
Gerade durch Deine Posting sehe ich meine Aussage immer mehr bestätigt.

"Ich frage mich, warum die NSDAP daran Schuld sein soll, dass sie gewählt wird. Bei allen berechtigten Kritikpunkten an den Nazis scheint es mir zu einfach, sie zu verdammen. Wenn wir davon ausgehen, dass es vor allem Protestwähler sind, dann machen die etablierten Parteien doch etwas falsch, zum Beispiel die Art und Weise des Umgangs mit der Weltwirtschaftskrise. Dass die NSDAP eine Zukunftspartei ist, will ich gar nicht behaupten. Aber den NSDAP - Wähler zu ignorieren, und einfach die Partei zu verdammen, anstatt die eigene Vorgehensweise und das Programm den Leuten näher zu bringen, zu erklären und die NSDAP so zu entlarven, scheint mir keine Lösung zu sein."

So was hat man Anfang der 30er in Deutschland häufig gehört. Dämmerts langsam?
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 5 Oct 2008, 10:32 hat geschrieben: Gerade durch Deine Posting sehe ich meine Aussage immer mehr bestätigt.

"Ich frage mich, warum die NSDAP daran Schuld sein soll, dass sie gewählt wird. Bei allen berechtigten Kritikpunkten an den Nazis scheint es mir zu einfach, sie zu verdammen. Wenn wir davon ausgehen, dass es vor allem Protestwähler sind, dann machen die etablierten Parteien doch etwas falsch, zum Beispiel die Art und Weise des Umgangs mit der Weltwirtschaftskrise. Dass die NSDAP eine Zukunftspartei ist, will ich gar nicht behaupten. Aber den NSDAP - Wähler zu ignorieren, und einfach die Partei zu verdammen, anstatt die eigene Vorgehensweise und das Programm den Leuten näher zu bringen, zu erklären und die NSDAP so zu entlarven, scheint mir keine Lösung zu sein."

So was hat man Anfang der 30er in Deutschland häufig gehört. Dämmerts langsam?
Es war ja abzusehen, dass irgendwann der Hitler-Vergleich kommt.

Man kann die Linkspartei heftig kritisieren, was ich auch tue, zumal es Strömungen in der Linkspartei gibt, die nicht mehr soziale Gerechtigkeit wollen, sondern einen Systemwechsel hin zum Sozialismus. Aber hier Vergleiche zu ziehen, mit denen der Linkspartei zumindest indirekt Ziele unterstellt werden, die vom Ausmaß denen einer Terrorpartei wie der NSDAP ähneln, die unter anderem die Auslöschung eines ganzen Volkes sowie anderen, nicht "lebenswerten" Lebens zum Ziel hatte, geht doch entschieden zu weit. Selbst die DDR mit ihrem wirklich schlimmen Unrechtsregime kann man nicht mit Hitler-Deutschland gleichsetzen.
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Beitrag von Larry Laffer »

TramPolin @ 5 Oct 2008, 11:03 hat geschrieben: Es war ja abzusehen, dass irgendwann der Hitler-Vergleich kommt.
Natürlich war das abzusehen, das nennt man Godwin's Law. :D
Man kann die Linkspartei heftig kritisieren, was ich auch tue, zumal es Strömungen in der Linkspartei gibt, die nicht mehr soziale Gerechtigkeit wollen, sondern einen Systemwechsel hin zum Sozialismus.
Zumal es allerdings auch, gerade in der westdeutschen Linkspartei, viel größere Strömungen gibt, die weder die alte DDR zurück wollen noch eine andere Form von Sozialismus. Das noch in den 70er Jahren selbst vom SPD-Rechten Helmut Schmidt propagierte "Modell Deutschland" ist insbesondere in der westdeutschen Linkspartei das mehrheit angestrebte Politikziel. Nicht ein "Mittelding" zwischen Kapitalismus und Kommunismus, sondern einen gezähmten, geordneten Kapitalismus, wie es ihn zu Zeiten der Bonner Republik gab. Dabei ist und bleibt die Linkspartei in Westdeutschland über große, große Teile Fleisch von Fleisch der SPD. Einige berufen sich dabei auch auf Roosevelts New Deal aus den 30er Jahren mit dem er in Amerika in einer Zeit, die der heutigen sehr ähnelt, der kommunistischen Partei das Wasser abgegraben hat.

Dabei sind Äußerungen, es handele sich bei der Linkspartei um Dumme, Unbelehrbare, Staatsfeinde oder sonstwas nichts weiter als politische Kampfbegriffe anderer Parteien, ähnliche Reaktionen gab es ja auch als die Grünen erstmals in die Länderparlamente einzogen, auch damals wurde der SPD vorgeworfen, daß sie aus "Machtgeilheit" Bündnisse mit "diesen Leuten" schmiede, übrigens auch in Hessen, auch damals ist das Abendland nicht untergegangen, kein Kommunismus ausgebrochen, auch kein Öko-Stalinismus. Wobei die Vorstellung aus heutiger Sicht schwer ist, die Grünen waren nicht immer eine grün lackierte FDP, sondern die waren tatsächlich mal links, das ist aber schon eine Weile her.

Ich möchte noch etwas zu JNK sagen. Gerade Du als Historiker weißt natürlich, daß dieser Vergleich zwischen Franz von Papen und Andrea Ypsilanti nun wirklich völlig unzutreffend ist, denn Franz von Papen hat Adolf Hitler zur Macht verholften, weil er glaubte, die kommunistische Weltrevolution würde am nächsten Tag ausbrechen und Adolf Hitler sei der einzige, der in der Lage gewesen wäre, das zu verhindern. Ich denke, wir müssen uns wenig Sorgen machen. Weder werden in Hessen demnächst Juden deportiert, noch werden die Hessen Europa in einen Krieg stürzen.

Die hessische Bevölkerung hat einen der übelsten Hetzer unserer Zeit abgewählt, seine Koalition hat im hessischen Landtag keine Mehrheit mehr. Und da werden wir ja sehen, was passiert. Ein Netz oder einen doppelten Boden gibt es dabei nicht, wenn sie eine einzige Stimme nicht kriegt, bleibt Roland Koch geschäftsführend im Amt und dann? Ja, wie würde es dann weitergehen, es ist schwer vorherzusagen. Würde es ohne Roland Koch eine große Koalition geben? Oder eine Jamaika-Koalition? Oder würden die Grünen am Ende sogar doch Roland Koch wählen? Was im Falle einer Nichtwahl Andrea Ypsilantis passiert steht zur Zeit in den Sternen.
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Beitrag von Iarn »

TramPolin @ 5 Oct 2008, 11:03 hat geschrieben: Es war ja abzusehen, dass irgendwann der Hitler-Vergleich kommt.

Man kann die Linkspartei heftig kritisieren, was ich auch tue, zumal es Strömungen in der Linkspartei gibt, die nicht mehr soziale Gerechtigkeit wollen, sondern einen Systemwechsel hin zum Sozialismus. Aber hier Vergleiche zu ziehen, mit denen der Linkspartei zumindest indirekt Ziele unterstellt werden, die vom Ausmaß denen einer Terrorpartei wie der NSDAP ähneln, die unter anderem die Auslöschung eines ganzen Volkes sowie anderen, nicht "lebenswerten" Lebens zum Ziel hatte, geht doch entschieden zu weit. Selbst die DDR mit ihrem wirklich schlimmen Unrechtsregime kann man nicht mit Hitler-Deutschland gleichsetzen.
Ich sage ja nicht, dass Lafontaine Hitler entspricht.

Mein Punkt ist, dass sich eine Demokratie keinen Gefallen tut, wenn man versucht ihr feindliche Parteien einzubinden statt auszugrenzen. Die Einbindung der NSDAP durch von Papen ist halt wie bekannt glorreich schiefgegangen. Deswegen bin ich dagegen, dass Ypsilanti wieder den Fehler von Papens macht.
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Beitrag von Iarn »

Larry Laffer @ 5 Oct 2008, 11:29 hat geschrieben: Ich möchte noch etwas zu JNK sagen. Gerade Du als Historiker weißt natürlich, daß dieser Vergleich zwischen Franz von Papen und Andrea Ypsilanti nun wirklich völlig unzutreffend ist, denn Franz von Papen hat Adolf Hitler zur Macht verholften, weil er glaubte, die kommunistische Weltrevolution würde am nächsten Tag ausbrechen und Adolf Hitler sei der einzige, der in der Lage gewesen wäre, das zu verhindern. Ich denke, wir müssen uns wenig Sorgen machen. Weder werden in Hessen demnächst Juden deportiert, noch werden die Hessen Europa in einen Krieg stürzen.
Ich bezweifle, dass JNK mit 22 Lenzen ein Historiker ist. Falls doch, ziehe ich meinen Hut vor einem solch hurtigem Studium.

Ypsilanti dämonisiert wie auch Du Koch und versucht halt mit allen Mitteln Koch Abzuwenden. ich seh hier schon eine Parallele des Versuchs den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.

Natürlich wird Hessen nicht die Welt ins Unglück stürzen können, aber es kann der Anfang der Erosion der Demokratie sein. Schaut Euch Österreich an, wo ohne Radikale kaum noch was geht.
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