Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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VT 609

Beitrag von VT 609 »

Rohrbacher @ 22 Mar 2007, 15:03 hat geschrieben: Wie wär's eigentlich mit einem Limit, wie viel und was man am Tag rauchen darf und legt fest wie's mit dem CO2-Ausstoß und dem Klimaschutz aussieht und bastelt lustige Plaketten für verschiedene Belastungswerte?
Und wie willst du kontrollieren, ob dieses Limit eingehalten wird?
TramPolin @ 22 Mar 2007, 10:58 hat geschrieben:Was eine erneute Lösung auf Bundesebene angeht: Diese könnte erheblich weitergehen. Damit wären auch separate Raucherzimmer unmöglich (es sei denn, das Personal betritt diese nicht), ebenso das Rauchen im Bierzelt.
Ein Rauchverbot im Bierzelt wird wohl leider nicht durchgehen, weil da Bayern was dagegen hat. Schließlich will Bayern, daß auf der Wiesn auf in den Zelten Rauchen weiterhin erlaubt ist.
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Beitrag von luc »

Rohrbacher @ 22 Mar 2007, 15:03 hat geschrieben: Ja, sonst hätte man das Rauchen nämlich einfach schon lange verboten wie so vieles andere auch, was keine so große Industrie hat - offiziell.

Wie wär's eigentlich mit einem Limit, wie viel und was man am Tag rauchen darf und legt fest wie's mit dem CO2-Ausstoß und dem Klimaschutz aussieht und bastelt lustige Plaketten für verschiedene Belastungswerte? "Diese Zigarette tötet Sie, ihr Baby und Ihre Umgebung, erzeugt 100 kg CO2 und teert einen halben Kilometer Lunge 1m dick." Dann könnte der Verbraucher auch vergleichen und selber entscheiden, wie er sich, sein Baby und seine Umgebung umbringen möchte. :lol:
Das was ich zur Zeit durch meine ca. 15 Zigaretten am Tag an Schadstoffen ausstoße ist sicher geringer als das, was ich ab September durchs Auto zusätzlich ausstoße - ohne Zigaretten.
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Beitrag von TramPolin »

VT 609 @ 22 Mar 2007, 15:10 hat geschrieben: Ein Rauchverbot im Bierzelt wird wohl leider nicht durchgehen, weil da Bayern was dagegen hat. Schließlich will Bayern, daß auf der Wiesn auf in den Zelten Rauchen weiterhin erlaubt ist.
Personalschutz wäre aber Personalschutz, da kann man nicht sagen, der Rauch in Bierzelten ist besser als der in anderen Lokalitäten.

Denkbar wäre es aber, als einzige Ausnahme dem Personal das Servieren in verrauchten Lokalitäten an maximal 14 Tagen im Jahr zu erlauben. Immerhin würde das die Gesundheitsgefahr erheblich reduzieren. Ich hielte das aber nur für eine Notlösung. Wer sagt denn, dass ein Rauchverbot auf der Wiesn nicht funktionieren würde?

Edit: Nun aber zum Gesetz.

Der Nichtraucherschutz kommt, aber die Raucher kommen gut weg. Die Länder können das Rauchen in kleinen Kneipen, in abgeschlossenen Nebenräumen und in Bierzelten weiterhin zulassen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,473340,00.html
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Beitrag von oberpfälzer »

Ja, das ist Deutschland, über den sich der Rest der Welt kaputtlacht. Es kommen immer grundsätzliche Verbote, diese aber werden mit unzähligen Ausnahmen versehen.

Es lebe die deutsche Gesetzgebung.

Wer Ironie findet, darf es behalten.
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Beitrag von luc »

Ausnahmen sind halt, wie schon oben beschrieben, die Folge von Föderalismus. Nebenbei ist das in den USA ähnlich. Da gibts auch zahlreiche Ausnahmeregelungen, auch wenn hier irgendwelche Nichtrauchervereine was anderes behaupten. Oft geht das über Raucherclubs o.ä.. Und selbst im AutoZug darf man noch in einer Lounge rauchen (hab allerdings den Namen vergessen).
Mit dem Rauchverbot in Zügen (Ausnahme seperater Raucherwagen) wurde endlich auch eine einheitliche Regelung geschaffen. Da die DB AG aber nicht in der Lage ist, diese Ausnahmeregelung in der Praxis umzusetzen, werde ich eben nicht mehr mit DB Fernverkehr fahren. Vielleicht gibts ja mal ein raucherfreundlicheres privates EVU.
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 22 Mar 2007, 17:43 hat geschrieben: Ausnahmen sind halt, wie schon oben beschrieben, die Folge von Föderalismus. Nebenbei ist das in den USA ähnlich. Da gibts auch zahlreiche Ausnahmeregelungen, auch wenn hier irgendwelche Nichtrauchervereine was anderes behaupten. Oft geht das über Raucherclubs o.ä.. Und selbst im AutoZug darf man noch in einer Lounge rauchen (hab allerdings den Namen vergessen).
Mit dem Rauchverbot in Zügen (Ausnahme seperater Raucherwagen) wurde endlich auch eine einheitliche Regelung geschaffen. Da die DB AG aber nicht in der Lage ist, diese Ausnahmeregelung in der Praxis umzusetzen, werde ich eben nicht mehr mit DB Fernverkehr fahren. Vielleicht gibts ja mal ein raucherfreundlicheres privates EVU.
Und was machst Du, wenn in ein paar Jahren das Rauchen im Auto verboten wird? Wieder Zug fahren?

Unterdessen werden immer mehr Ausnahmen angedacht. RTL aktuell meldet gerade, dass Hessen Wasserpfeifen weiter zulassen will.
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Beitrag von luc »

TramPolin @ 22 Mar 2007, 18:50 hat geschrieben: Und was machst Du, wenn in ein paar Jahren das Rauchen im Auto verboten wird? Wieder Zug fahren?

Unterdessen werden immer mehr Ausnahmen angedacht. RTL aktuell meldet gerade, dass Hessen Wasserpfeifen weiter zulassen will.
Aber die Hippies sind in Wiesbaden doch gar nicht an der Macht?
Was solls, Rauchverbot im Auto wird in 20 Jahren mal kommen (durch die EU versteht sich, Einschränkungen gibts für Autos in D ohne EU ja nie), ich werde das Verbot dann so beherzigen wie die meisten Autofahrer das Handyverbot, wenn ich da noch rauchen sollte.
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 22 Mar 2007, 19:02 hat geschrieben: Aber die Hippies sind in Wiesbaden doch gar nicht an der Macht?
In Wiesbaden denkt man natürlich eher an die arabischen Mitbürger, aber der Witz ist gut.

Cannabis-Wasserpfeifen gibt es natürlich auch, aber Roland Koch zählt sicher nicht zu den Befürwortern einer Freigabe weicher Drogen. Schon gar nicht wird er diese in öffentlichen Lokalen zulassen.

Was die arabischen Wasserpfeifen angeht, ist wahrscheinlich die Anzahl an Lokalen, wo so was angeboten wird, eher gering.

Im Übrigen, luc, auch wenn nicht immer der gleichen Meinung waren, als Bahnfahrer möchte ich Dich nicht verlieren. Aber, was soll's, Du hast Deine Entscheidung wohl schon getroffen (wenn das Gesetzt wie geplant umgesetzt wird).
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Beitrag von oberpfälzer »

TramPolin @ 22 Mar 2007, 19:18 hat geschrieben: Im Übrigen, luc, auch wenn nicht immer der gleichen Meinung waren, als Bahnfahrer möchte ich Dich nicht verlieren. Aber, was soll's, Du hast Deine Entscheidung wohl schon getroffen (wenn das Gesetzt wie geplant umgesetzt wird).
Lass ihn doch, damit werden wieder mehr Plätze für andere Kunden frei.
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Beitrag von TramPolin »

oberpfälzer @ 22 Mar 2007, 19:21 hat geschrieben: Lass ihn doch, damit werden wieder mehr Plätze für andere Kunden frei.
Uns Bahnfahrern kann nicht daran gelegen sein, wenn die Bahn Fahrgäste verliert. luc ist ja sicher kein Ausnahmefall, viele Raucher könnten so reagieren, kommen aber - hoffentlich - schnell wieder zur Bahn zurück, denn die Möglichkeit, einigermaßen entspannt zu reisen, ist sicher höherwertiger als ein zeitweiser Nikotinverzicht.

Auf den Autobahnen herrscht so was wie Krieg, das macht keine Freude (anderen aber offenbar schon)...
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Beitrag von dumsel »

Die Bahn verärgert die Leute genug mit Verspätungen, zu wenig Service und anderen Unannehmlichkeiten. Das Rauchverbot im Regionalverkehr brachte schon genug Einbußen. Ich behaupte das nicht nur so daher, ich hab Fakten gesehen. Lassen wir uns halt noch mehr Einbußen machen als wir jetzt schon haben, anstatt einen Raucherwagen hinten dran zu hängen.. Ist ja bloß mein Gehalt und das der Kollegen..
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Beitrag von TramPolin »

Inzwischen nimmt die Kritik an dem geplanten Nichtraucherschutzgesetz massiv zu.

Johannes Bruns, Generalsekretär der Krebsgesellschaft, spricht sogar mit einer Anspielung auf die Bundesländer von dem "grausamsten Weg, sich selbst der Verantwortung zu entziehen".

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,473398,00.html

Edit: Laut dem Artikel müssen in Hessen die Wasserpfeifenlokale nun doch weichen, das Ganze war wohl eine Falschmeldung, wenngleich Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) das offenbar selbst behauptet hatte.
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Beitrag von oberpfälzer »

TramPolin @ 22 Mar 2007, 19:58 hat geschrieben: Inzwischen nimmt die Kritik an dem geplanten Nichtraucherschutzgesetz massiv zu.

Johannes Bruns, Generalsekretär der Krebsgesellschaft, spricht sogar mit einer Anspielung auf die Bundesländer von dem "grausamsten Weg, sich selbst der Verantwortung zu entziehen".

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,473398,00.html
Ja, das mein ich auch. Zuerst so hochtrabende Versprechungen und dann knicken sie doch wieder alle ein. Das Resultat, wir haben einen schönen Flickerlteppich in Deutschland und das Ausland lacht sich wieder schief.
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Beitrag von LugPaj »

Also so gross find ich den Flickerlteppich nun nicht und was das Ausland denkt ist mir eh egal. Imho finde ich das was sich bis jetzt abzeichnet echt nicht so schlecht. Sicher haette es fuer die Nichtraucherfraktion noch besser ausfallen koennen, aber so schlecht ist das doch nicht.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von MVG-Wauwi »

dumsel @ 22 Mar 2007, 19:48 hat geschrieben: Die Bahn verärgert die Leute genug mit Verspätungen, zu wenig Service und anderen Unannehmlichkeiten. Das Rauchverbot im Regionalverkehr brachte schon genug Einbußen. Ich behaupte das nicht nur so daher, ich hab Fakten gesehen. Lassen wir uns halt noch mehr Einbußen machen als wir jetzt schon haben, anstatt einen Raucherwagen hinten dran zu hängen.. Ist ja bloß mein Gehalt und das der Kollegen..
Nun, gut, diese Verweigerungshaltung würde ich mal als Trotzreaktion interpretieren.
Mich würde freilich der Beleg für Deine "Fakten" interessieren - insbesondere vor dem Hintergrund stetig steigender Fahrgastzahlen.
Gruß vom Wauwi
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Ein absolutes Rauchverbot muß nicht unbedingt zu Fahrgastverlusten führen. Ich habe mal darüber gelesen (off-topic), daß in den Gaststätten in denen Absolutes Rauchverbot herrscht, zu mehr Kundengewinn geführt hat, aus dem Grund: Das Essen schmeckt ohne den Qualm einfach besser.
Und so ist das auch in den Zügen, je frischer die Luft in den Wagen ist, umso mehr Fahrgäste wollen mit der Bahn fahren. Vielleicht auch mehr Nichtraucher.
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Beitrag von TramPolin »

DT810 @ 23 Mar 2007, 10:37 hat geschrieben: Ein absolutes Rauchverbot muß nicht unbedingt zu Fahrgastverlusten führen. Ich habe mal darüber gelesen (off-topic), daß in den Gaststätten in denen Absolutes Rauchverbot herrscht, zu mehr Kundengewinn geführt hat, aus dem Grund: Das Essen schmeckt ohne den Qualm einfach besser.
Und so ist das auch in den Zügen, je frischer die Luft in den Wagen ist, umso mehr Fahrgäste wollen mit der Bahn fahren. Vielleicht auch mehr Nichtraucher.
Nein, sämtliche Statistiken, die eine neutrale oder positive Wirkung eines Rauchverbots nachweisen, sind von der Nichtraucherlobby gefälscht.

Aber jetzt mal im Spaß:

Die Kritik nimmt weiterhin zu. Auch Bundesverbraucherschutzminister und potenzieller Kandidat für den CSU-Parteivorsitz, Horst Seehofer (CSU, einmal CSU reicht eigentlich), findet, dass angesichts der Tatsache, dass jährlich Tausende Passivraucher an den Folgen des unfreiwillig eingeatmeten toxischen Qualms erkranken, es keine Kompromisse geben darf. Die angestrebten Ausnahmen lehnt Seehofer ab.

http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/deutschl...kel/940/106834/
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Das Interesante ist ja, dass man ja nicht von einer "Nichtraucherlobby" sprechen kann. Eine Lobby vertritt zielgerechtet eigene, zumeist wirtschaftliche, Interessen. Beim Nichtraucherschutz geht es dagegen um nichts Anderes als das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wenn sich Ärzteverbände und Krebsforschungszentren für den Nichtraucherschutz einsetzen, geht es darum wohl kaum um Eigeninteressen wie beim Verband der Cigarettenindustrie.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von TramPolin »

MVG-Wauwi @ 23 Mar 2007, 11:26 hat geschrieben: Das Interesante ist ja, dass man ja nicht von einer "Nichtraucherlobby" sprechen kann. Eine Lobby vertritt zielgerechtet eigene, zumeist wirtschaftliche, Interessen. Beim Nichtraucherschutz geht es dagegen um nichts Anderes als das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Wenn sich Ärzteverbände und Krebsforschungszentren für den Nichtraucherschutz einsetzen, geht es darum wohl kaum um Eigeninteressen wie beim Verband der Cigarettenindustrie.
Da steckt die Pharmaindustrie dahinter, die ihre Raucherentwöhnungspräparate verkaufen will. Das geht natürlich nur, wenn das Rauchen ständig gefährlicher dargestellt wird, damit möglichst viele Raucher aufhören. Neben Nikotinpflastern gibt es ja jetzt auch Pillen, bei denen beim Versuch des Rauchens sich der Mageninhalt unfreiwillig entleert.

Wer hier Ironie findet (den Rest schenke ich mir).
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Das ist ja so! Passivrauchen schadet den Nichtrauchern und den Rauchern eher als das aktivrauchen. Vor allem halte ich nichts von der Raucherei, weil das neben der Gesundheit auch die Umwelt verschmutzen tut.
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Beitrag von TramPolin »

Bald doch absolutes Rauchverbot in der Gastronomie?

Jetzt soll es doch der Bund richten - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) plant eine Bundesratsinitiative für einen umfassenden Nichtraucherschutz, der auf den Schutz der Beschäftigten in der Gastronomie abzielt. Wie mehrfach erwähnt, hat der Bund die Kompetenz beim Arbeitsschutz.

http://www.n-tv.de/782287.html

Kommentar: Die Länder könnten sich jetzt auf eine einheitliche, strengere Regelung einigen, um einer noch strengeren durch den Bund zuvorzukommen. Aber ob sie das tun?

Die Nikotinindustrie erlebt derzeit wohl ein Wechselbad der Gefühle - zwischen einem Mit-einem-blauen-Auge-Davonkommen und einem "jetzt ist alles verloren" ist derzeit alles drin, täglich neu - natürlich hier in Deinem Forum.
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Beitrag von TramPolin »

In Bayern raucht's bald für die Raucher

War Bayern beim Ladenschluss am langsamsten, um dann doch nichts zustande zu bringen, prescht man jetzt nach vorne, dass es nur so raucht. Bald wird sich der Zigarettenrauch in Rauch auflösen.

Denn ab 1. Januar 2008 gilt voraussichtlich Rauchverbot in Gaststätten und Kneipen. Ausnahmen sind abgetrennte Raucherräume und Bierzelte. Das Ziel der Nikotindustrie, das Ganze noch zu verhindern, mussten die Zigarettenverantwortlichen letztendlich nun doch in den Rauch schreiben.

In Diskotheken gilt absolutes Rauchverbot, um Jugendliche zu schützen.

Heute gab es in RTL aktuell aber böse Gerüchte. Die Diskothekenbesitzer hätten überlegt, was sie gegen das Verbot unternehmen können, bis ihnen die Köpfe rauchten. Dann die Idee: Wo es der Platz zulässt, wollen sie extra Zelte neben den Tanzhallen aufstellen und sich auf die Bierzeltregelung beziehen.

http://www.n-tv.de/782593.html

Na ja, ein Fortschritt ist es allemal. In meinem Stammlokal gilt seit einiger Zeit ein Miniminimini-Rauchverbot. Dort dürfen Zigarillos und Zigarren bis 22:00 nur am Tresen geraucht werden. Das ist alles. Für Zigaretten gibt es keine Einschränkungen.
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Beitrag von Chep87 »

Ich frage mich ja wo in den Diskotheken dann sie Masse sein wird... im Bierzelt, oder im Club :D Vorallem im Sommer hat die Bierzeltatmosphäre bestimmt was für sich.
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Beitrag von nachtgedanke »

Das mit den Zelten können die Diskothekenbetreiber ganz schnell wieder vergessen, schließlich soll die Ausnahmeregelung nur in temporär aufgebauten Zelten zulässig sein. Mal ganz abgesehen vom Lärmschutz.
Insgesamt wird hier aber wieder Volksverdummung betrieben. Schnappi sagt, es ist das umfassendste Nichtraucherschutzgesetz in ganz Deutschland, aber er meint wohl umfangreichste wegen der vielen Ausnahmen. Schließlich kann in abgetrennten Räumen in jedem Lokal, jeder Disko, jeder Behörde munter weitergequalmt werden. Weil der Gestank und die Giftstoffe sich ja nicht über die Schwelle trauen. Außerdem hat meines Wissens noch kein anderes Bundesland einen Gesetzentwurf vorgelegt. Da ist es natürlich leicht, zu behaupten, man wäre am besten, wenn es keinen Konkurrenten gibt. Hoffentlich bekommen sie bald eins auf die Finger, weil das totale Rauchverbot über die Arbeitsplatzschutzverordnung doch kommen wird und die Wirte diese Ausnahmeregelungen selber nicht wollen.
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Beitrag von Chep87 »

nachtgedanke @ 23 Mar 2007, 23:23 hat geschrieben: Das mit den Zelten können die Diskothekenbetreiber ganz schnell wieder vergessen, schließlich soll die Ausnahmeregelung nur in temporär aufgebauten Zelten zulässig sein.
Reicht Temporär nicht für Frühling, Sommer und Herbst? und die mir bekannten Diskotheken haben zu ihrem freien Bereich eh Lärmschutzwende (5 Meter hoch)...
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Beitrag von TramPolin »

nachtgedanke @ 23 Mar 2007, 23:23 hat geschrieben: meint wohl umfangreichste wegen der vielen Ausnahmen. Schließlich kann in abgetrennten Räumen in jedem Lokal, jeder Disko, jeder Behörde munter weitergequalmt werden.
@nachtgedanke
In Diskotheken sollen keine abgetrennten Raucherzimmer erlaubt sein.

Ob das mit den Zelten ein Schlupfloch ist, weiß ich nicht. Lärmschutz spielt in Gewerbeparks u.ä, wo ja auch Diskotheken sind, wohl keine Rolle. Allerdings kann man das Gesetz ja so formulieren, dass diese nicht als Diskothekenersatz dienen können.

Dennoch: Dann wird aus einer Diskothek schnell in eine Musikkneipe umfunktioniert. Schlupflöcher gibt es immer. Eine Regelung, die für alle gastronomischen Betriebe gleichermaßen ohne Ausnahme gilt, wäre hier sicher klarer.
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Beitrag von nachtgedanke »

TramPolin @ 23 Mar 2007, 23:34 hat geschrieben: @nachtgedanke
In Diskotheken sollen keine abgetrennten Raucherzimmer erlaubt sein.
@TramPolin:
Die Presseerklärung der Staatskanzlei erwähnt Diskotheken nur als Beispiel für hohe Konzentration der Schadstoffe, aber sonst nicht explizit. Da Schulen etc. explizit erwähnt sind (als Teil von Behörden) oder Konzertsäle als Kultureinrichtung, müssen im Umkehrschluss die Diskotheken unter die Ausnahmeregelung fallen.
Aber wer weiß schon, was unsere Politiker wirklich meinen?
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Beitrag von TramPolin »

nachtgedanke @ 24 Mar 2007, 07:42 hat geschrieben:@TramPolin:
Die Presseerklärung der Staatskanzlei erwähnt Diskotheken nur als Beispiel für hohe Konzentration der Schadstoffe, aber sonst nicht explizit. Da Schulen etc. explizit erwähnt sind (als Teil von Behörden) oder Konzertsäle als Kultureinrichtung, müssen im Umkehrschluss die Diskotheken unter die Ausnahmeregelung fallen.
Aber wer weiß schon, was unsere Politiker wirklich meinen?
Man könnte es so erklären, dass sich die Ministerpräsidenten ja darauf geeignet haben, dass in Diskotheken keine Ausnahmen gelten sollen (so habe ich es verstanden).

Aber, Du hast Recht, vieles ist Auslegungssache.

Und vieles wir übertrieben. Gestern (genauer heute früh) wurde schon im RTL Nachtjournal gemutmaßt, Bayern wurde zu einer Zeltkultur verkommen, weil jeder Gastwirt in Zukunft irgendwo mobile Zelte aufstellen lässt.
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Beitrag von TramPolin »

Traurig fände ich übrigens, wenn dann noch Wirte vor Gericht ziehen, um klären zu lassen, ob eine von Behörden nicht erteilte Sondergenehmigung statthaft ist.

In anderen Bundesländern wird es vermutlich noch komplizierter. Da werden Bürokraten festlegen, wann eine Eckkneipe eine Eckkneipe ist und das an der Anzahl der Plätze, der Quadratmeterzahl, einer Kombination von beiden, und/oder den angebotenen Speisen ausmachen. Die Kreativität der Wirte wird hier groß sein. Wenn ein Sitzplatz zu viel ist, wird der halt entfernt, bei den Speisen wird etwas herumgetrickst, dass diese offiziell nur Snacks sind oder man macht aus einer zu großen Kneipe mit zwei Räumen offiziell zwei, wobei dann die andere die Ehefrau führt, sodass dann in beiden Räumen - ähh Kneipen - geraucht werden darf.

Die Gerichte werden dann vielleicht sagen, dass ein vorübergehendes Zelt nur 4 Wochen stehen darf, dann wird es halt nach 4 Wochen ein paar Meter verrutscht. Der Richter: Ein paar Meter reichen nicht aus, auch wenn im Gesetz keine Meterzahl drinsteht.

Das ist Deutschland und Du bist ein Teil davon, hier in Deinem Forum.

Wie sieht's eigentlich mit dem Rauchen im Zug aus? Wieder einmal ist zu lesen, dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Ausnahmen geben soll, bedeutet dies das Aus für Raucherwägen (für den Fall, dass die Bahn nicht "freiwillig" ohnehin darauf verzichtet)?
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Beitrag von luc »

TramPolin @ 24 Mar 2007, 10:48 hat geschrieben: Wie sieht's eigentlich mit dem Rauchen im Zug aus? Wieder einmal ist zu lesen, dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Ausnahmen geben soll, bedeutet dies das Aus für Raucherwägen (für den Fall, dass die Bahn nicht "freiwillig" ohnehin darauf verzichtet)?
Das ist ein anderer Gesetzentwurf, an dem der Bund alleine gearbeitet hat (der Bundesrat ist trotzdem zustimmungspflichtig). Nach diesem wird Rauchen in abgetrennten Bereichen (oder in seperaten Bereichen) erlaubt bleiben, die DB hat aber angekündigt, diese seperaten Wagen/Bereiche nicht anbieten zu können und deshalb nur noch Nichtraucherzüge zu führen.
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