Iarn @ 2 Apr 2017, 11:29 hat geschrieben:Jetzt zeig mir mal einen der Gegenvorschläge von den Grünen egal ob V&R, Baumgartner, Kantke und wie sie alle heißen wo nicht mit "günstigen" Annahmen getrickst wird. [...]
Ja der Tunnel wird teurer mit jedem Jahr, das man wartet, allein weil Bauen scheißteuer geworden ist . Dafür werden die Nutzen Ansätze in der NKU immer höher weil sonst würde in Deutschland gar nicht mehr gebaut auch keine Trambahn. Und München plus Umland ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen, was den Nutzen halt auch erhöht.
Ich brauche da nicht viel Vorschläge zu zeigen. Es gibt das berühmte Südringgutachten, dass dem Südring eine Machbarkeit attestiert und einen Kostenrahmen vorsieht, der schon massiv hochgerechnet ist. Der Tunnel ist (wie wir heute sicher wissen) damals bewußt billig gerechnet worden. Anders kann man sich 300% Kostensteigerung nicht erklären, wenn man mal ehrlich ist. Die immer teurer werdenden Baukosten reichen da bei weitem nicht aus, die liegen knapp über der Inflationsrate. Seit 2000 sind das knapp 30%! Das Gutachen aber deutlich jünger, insofern kann das Argument wohl nicht ziehen. (Die Berechungen für die NKU werden natrülich mit der Inflation angepaßt, NICHT mit den Baukosten. Aber wie geschrieben gibt sich das nicht viel. Wie allerdings Steigerungen um 300% zusammenkommen, ist sehr fraglich.)
Da werden in den Südring Umsteiger zur Tram am Kolumbusplatz angenommen, auch wenn die MVG sagt, sie denken nicht im Traum dran, die SL 25 zu einer Schleifenfahrt einzuladen um nur mal das offensichtlichste Beispiel zu nennen. Oder die DB muss "nur" die Abfahrtzeiten anderer Züge ändern etc.
Die MVG gehört der Stadt. Solange die Stadt gegen eine Maßnahme ist, wird die MVG da in aller Regel auch dagegen sein. Will man eine Maßnahme durchsezten, wird man von der Stadt aus der MVG signalisieren, was jetzt zu tun ist. DAS ist nun wirklich einfach nur Politik und hat mit Verkehrsplanung wenig zu tun.
Und zum Thema Glaubenskriege. Du hast bei der Südring Berechnung zwei Dinge gefunden, die vielleicht etwas seltsam erscheine (Umbau Ostbahnhof und ggf die Überwerfung Daglfing). ... Weder wird diese Woche ein Bagger anrücken, noch dass ich es für wahrscheinlich halte, dass jemand jier nach fünf oder zehn Jahren seine Meinjng ändert und Dir recht gibt.
Ich habe deutlich mehr Dinge gefunden (unötiger Neubau Unterfühung Landsberger Straße, unötige Maximallösung der Unterfahrung in Laim......), aber über die möchte ich garnicht reden, hier gibt es nämlich teilweise tatsächlich Ermessensspielraum.
Ein wirklich renomiertes Planungsbüro aus der Schweiz hat das Gutachten durchforstet und hat beim Südring (auch das habe ich schon mehrfach geschrieben) mehrere Fehlrechnungen gefunden. Die 2 eklatantesten: Pro Schallschutzfenster (viele Anwohner haben ein Anrecht darauf bei einem Streckenumbau) wird mit 2000 EURO Kosten gerechnet, realitätsnäher sind etwa 600 EURO (und selbst das ist beim Austausch vieler Fenster auf einmal eher zu viel). Bei mehreren 1000 Fenstern kommt da was zusammen.
Das dicke Ei: Nahezu alle Brücken auf dem Südring müssten beim Bau erneuert werden. Diese Kosten wurden zu 100% dem Südring zugeschlagen. Bei einer Wirtschaftlichkeitsberechnung müssen aber wiederum anteilig Kosten abgezogen werden, wenn die Brücken in den nächsten Jahren sowieso erneuert würden. (Z.b. wird die Poccist. ja eh komplett erneuert, hier wären also nur die Kosten, die der Südring auslöst zu berechnen. Es wurde aber die komplette Sanierung berechnet.) Allein dieser Punkt reicht bei den zig Brücken (die genaue Anzahl ist bei V&R zu erfragen

), um den Südring in dem damaligen Gutachten einen höheren NKF zu geben als dem Tunnel.
@Bayernlover:
Gähn.
Ja, richtig, langweilig das immer zu wiederholen. Aber das sind die Fakten. Nachzulesen von jedem, der sich auch nur ein bisschen Mühe gibt. (Aber es ist natürlich einfacher, jemandem hinterherzulaufen, der ein bisschen die Hemdsärmel hochkrämpelt und Tatendrang versprüht. Fakten??? ....drauf geschissen!)