Alles rund um den ICE 4

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

Autobahn @ 7 Mar 2013, 16:40 hat geschrieben:Das mit den Nachbarländern habe ich etwas weiter gefasst und den Focus auf europäische Länder gelegt.

Jaja, wie üblich deine eigenen Definitionen... Waum jetzt aber Spanien "mein" Nachbarland sein soll, geht daraus immer noch nicht hervor. Und bei einem Blick auf die Landkarte gleich gar nicht.
Autobahn @ 7 Mar 2013, 16:40 hat geschrieben:Deutschland hat gerade mal 270 Kilometer SFS, die mit 300 Km/h befahren werden, dazu 426 Kilometer, auf denen 280 Km/h erlaubt sind. Im Bau sind weitere 305 Kilometer und geplant sind 199 Kilometer für Geschwindigkeiten bis 300 Km/h. Auf 231 Kilometern gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde. Es sind aber alles nur Teilstrecken und kein durchgehendes Netz.

Frankreich hat ein Netz von 1.936 Kilometern, dass, mit Ausnahme von 57 Kilometern der Umfahrung von Paris (dort gilt 270 Km/h), mit 300 Km/h und mehr befahren werden darf. Die TGV-Strecken, die Geschwindigkeitsmäßig unter 250 Km/h liegen, habe ich – wie in Deutschland – nicht bewertet.

Spanien hat ein HGV-Netz von 1.528 Kilometern, das bis auf 21 Kilometer (dort gilt 270 Km/h) mit 300 Km/h befahren wird. Und wie in Frankreich ergibt das in Spanien ein durchgehendes Netz.

Selbst Italien hat 329 Kilometer 300 Km/h tüchtige HGV-Strecken, auch wenn sie kein direktes Netz ergeben.

Und selbst das kleine Belgien hat noch ein Netz von 279 Kilometern Länge.
Sorry, Autobahn - erzähl doch mal was Neues! Dass es in D kein zusammenhängendes Netz gibt, ist altbekannt, wird von niemandem bestritten und hier gefühlt in jeden fünften Beitrag erwähnt. Dafür braucht's aber nicht deine detailierte Auflistung, es reicht ein Blick auf wikipedia: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ICE_Network.png

Und jetzt mal wieder zu deiner sinnbefreiten, vertrollten, arroganten und selektiven "Argumentation": Wie üblich stürzt du dich auf ein Detail, beackerst das augenscheinlich tiefgehend, verbreitest aber im Großen und Ganzen Sachen, die jeder weiß. Die Kernaussage deines letzen Beitrages sind diese beiden Sätze:
[1. Über D:] Es sind aber alles nur Teilstrecken und kein durchgehendes Netz.
[2.] [W]ie in Frankreich ergibt das in Spanien ein durchgehendes Netz.
Randmeberkung: Belgien hat auch kein "Netz", sondern drei Strecken, die auf Brüssel ausgerichtet sind, s. hier, und ein Durchfahren Richtung Frankreich ermöglichen. Mit der Maßgabe müsste dann aber auch die SFS Hannover-Würzburg ein "Netz" sein...
Dafür sind die ganzen Zahlen unnötig und hätte es gar nicht gebraucht - aber vor allem (und wie üblich):

Es hat mit meinem Beitrag überhaupt nichts zu tun. Weder du noch ich haben zuvor von einem HGV-Netz gesprochen.

Und erneut wie üblich: Weder auf das selektiv bewertete Thalys-Beispiel noch auf den technischen Aspekt noch auf den Hüttenköse des Flughafenzubringers gehst du dein - schade, aber wie immer: in meinen AUgen eben vertrollt :(
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Jogi

Ich bin ursprünglich auf den Beitrag von "bayernhascherl" eingegangen, der schrieb:
Ich bin froh, dass solche HGV Träume in der BRD nicht flächendeckend verwirklicht werden .....
Was wir an HGV haben, ist ein Armutszeugnis für ein Hochtechnologieland.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 7 Mar 2013, 19:25 hat geschrieben: Was wir an HGV haben, ist ein Armutszeugnis für ein Hochtechnologieland.
Nein. Arm für ein dicht besiedeltes Hochtechnologieland ist, wenn zwischen Städten > 100.000 Einwohnern nicht wie selbstverständlich ein zuverlässiger Halbstundentakt mit passenden Knoten besteht. Das bringt nämlich mehr Leute schneller vorwärts als einzelne Magistralen...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 7 Mar 2013, 19:28 hat geschrieben:Nein. Arm für ein dicht besiedeltes Hochtechnologieland ist, wenn zwischen Städten > 100.000 Einwohnern nicht wie selbstverständlich ein zuverlässiger Halbstundentakt mit passenden Knoten besteht. Das bringt nämlich mehr Leute schneller vorwärts als einzelne Magistralen...
Und wovon träumst Du Nachts? Was nutzt einem Reisenden von Hamburg nach München ein Halbstundentakt, wenn er gemächlich mit 128 Km/h unterwegs ist? Auf manchen Relationen sogar mit noch weniger Speed. HGV und gute Anschlüsse schließen sich nicht automatisch aus! Im Gegenteil, sie machen die Reisezeit noch attraktiver.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 7 Mar 2013, 20:10 hat geschrieben: Und wovon träumst Du Nachts? Was nutzt einem Reisenden von Hamburg nach München ein Halbstundentakt, wenn er gemächlich mit 128 Km/h unterwegs ist? Auf manchen Relationen sogar mit noch weniger Speed. HGV und gute Anschlüsse schließen sich nicht automatisch aus! Im Gegenteil, sie machen die Reisezeit noch attraktiver.
Eben aber nur dann, wenn der HGV so schnell ist, daß er von Knoten zu Knoten passt, sonst geht der Geschwindigkeitsvorteil verloren. Will sagen, 25 Minuten von HGV-Beginn nach HGV-Ziel sparen ist sinnfrei, wenn ich dann 25 Minuten auf den Anschlußzug zum Reiseziel warte. Und genau diese Netzintelligenz vermisse ich bei purem Tempogebolze a la Frankreich.
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Beitrag von bayerhascherl »

Frankreich und Belgien halte ich weder bzgl. Verkehrs- noch Finanzpolitik für nachahmenswert. Oder willst du eine PKW Maut, Autobahn? ;)

Mehr Investitionen in die Schiene gingen nur durch Umschichtungen in den Verkehrsetats, das ist keine Polemik sondern Tatsache.

HGV ist hoch unwirtschaftlich, mit zunehmender Geschwindigkeit steigt der Energieverbrauch, durch den Reibungs- und Windwiderstand, überproportional zur Geschwindigkeitszunahme. Gleiches beim Verschleiß der sehr teuren Fahrwege. Und wenn der Zug dann gleich wieder anfangen muss zu bremsen nachdem er es auf VMax hochgeschafft hat, zudem in unserer von Mittelgebirgen geprägten Landschaft mit hochkomplexer Geologie, weil der nächste Ballungsraum naht führt man das Prinzip ad absurdum.

Wir haben es eigentlich schon x-mal diskutiert, darum kann man es nur wiederholen, entscheidend ist für die Reisezeit nicht VMax sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit - nicht nur des Zuges, sondern auch der gesamten Reisekette. Das heißt gute Verzahnung von Regional- und Fernverkehr, Abbau von Verspätungen (nichts verlängert die Reisezeit so krass und ungeplant wie ein verpasster Anschlusszug), Modernisierung von Langsamfahrstellen, Überholgleise. Das bräuchte flächendeckend Milliardenmehrinvestitionen, durchaus im Bereich dessen was ein breiter Ausbau von HGV kosten würde - das Geld wäre dort aber besser angelegt.

Es geht um maximalen verkehrlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen, nicht um Modellbahnlandschaften. Das war jetzt tatsächlich Polemik.

Nichts für ungut, schönen Abend noch. ;)
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 7 Mar 2013, 21:02 hat geschrieben: Es geht um maximalen verkehrlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen, nicht um Modellbahnlandschaften. Das war jetzt tatsächlich Polemik.
Nein, es war richtig.
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Beitrag von Naseweis »

Iarn @ 7 Mar 2013, 17:35 hat geschrieben:Man könnte das Problem ganz einfach lösen, ICEs nur in Städten mit >500km halten lassen und für die mittelwichtigen Städte wie Würzburg, Kassel, Fulda und Konsorten sind die ICEs zuständig.
Das gibt es doch, nennt sich ICE-Sprinter. Leider bisher nicht so der Renner, dank der Besiedlungs- und Netzstrukturen. Auf der neuen Strecke München-Berlin, so hoffe ich, lohnen sich mehr davon.
Das wird in Japan auch so gemacht. Neben den schnellen Schikansen fahren auch auch etwas langsamere die an mittelgroßen Städten halten.
Nozomi = ICE-Sprinter
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Beitrag von Jogi »

Autobahn @ 7 Mar 2013, 19:25 hat geschrieben:Ich bin ursprünglich auf den Beitrag von "bayernhascherl" eingegangen, der schrieb:
bayerhascherl @ 6 Mar 2013, 06:30 hat geschrieben:Mit "auf Pump" ist wohl gemeint, dass der volkswirtschaftliche Nutzen dauerhaft geringer ist als die Kosten. Prestigeprojekte eben. Ich bin froh, dass solche HGV Träume in der BRD nicht flächendeckend verwirklicht werden und auch lokale Projekte in der Richtung, wie die Magnetschwebebahn in München, eingestellt wurden. Lieber enttäuschte Technikenthusiasten als noch mehr Verschuldung.
Was wir an HGV haben, ist ein Armutszeugnis für ein Hochtechnologieland.
Boah ne, ey; selektives Textverstehen, was in ein falsches Verständnis mündet :(
bayernharscherl redete und redet über den seiner Ansicht nach zu geringen Nutzen des HGV bei hohen Investitionen und Betriebskosten. Das ist der Ankerpunkt, woraus er für sich schloß, dass es gut ist, dass wenig HGV-Investitionen fließen. Auf den Ankerpunkt sind aber willkürlich ausgewählte Durchschnittsgeschwindigkeiten, "Nachbar"-Länder und (eher weniger, aber zu pauschal und von dir nicht begründet)"Armutszeugnis" kein Einwand, weil sie nichts damit zu tun haben.
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Beitrag von Jogi »

Naseweis @ 7 Mar 2013, 21:30 hat geschrieben: Das gibt es doch, nennt sich ICE-Sprinter. Leider bisher nicht so der Renner, dank der Besiedlungs- und Netzstrukturen. Auf der neuen Strecke München-Berlin, so hoffe ich, lohnen sich mehr davon.
War da mal nicht von drei Sprinterpaaren die Rede?
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Beitrag von 146225 »

Naseweis @ 7 Mar 2013, 21:30 hat geschrieben: Das gibt es doch, nennt sich ICE-Sprinter. Leider bisher nicht so der Renner, dank der Besiedlungs- und Netzstrukturen. Auf der neuen Strecke München-Berlin, so hoffe ich, lohnen sich mehr davon.
Die Grenze verläuft hier ziemlich steil: Hat man keine besondere Sprinter-Infrastruktur, sinkt die Sprinter-Attraktivität, weil die Non-Stop-Verbindungen nicht erkennbar deutlich schneller sind. Oben drauf hinterlässt ein nur wenig außer Plan fahrender Sprinter tiefe Blutspuren in übrigen, vertakteten Verkehren mit immensen Folgekosten. Besondere Sprinter-Infrastruktur ist aber für wenige Einzelfahrten zu teuer, sie braucht regelmäßige zu hohen Preisen verkehrende Züge - gibt der Markt diese her?
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Beitrag von GSIISp64b »

Wenn der Sprinter eh kaum schneller ist, widerlegt das dann nicht die Argumentation contra kleinere ICE-Halte?
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Beitrag von 146225 »

GSIISp64b @ 7 Mar 2013, 21:39 hat geschrieben: Wenn der Sprinter eh kaum schneller ist, widerlegt das dann nicht die Argumentation contra kleinere ICE-Halte?
Natürlich tut es das.
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Beitrag von Jogi »

GSIISp64b @ 7 Mar 2013, 21:39 hat geschrieben:Wenn der Sprinter eh kaum schneller ist, widerlegt das dann nicht die Argumentation contra kleinere ICE-Halte?
Na ja, "kaum" schneller - was heißt das genau?

Frankfurt-Berlin: 3:36-3:42 h (Sprinter) vs. ~ 4:10 h (Takt-ICE)
Hannover-Frankfurt: 2:06 vs. 2:19, Hamburg-Frankfurt 3:21 vs. 3:42
Köln-Hamburg: 3:29 vs. 4:03

Eine halbe Stunde ist schon eine Marke, verbunden mit dem Merkmal des "Sprinter-Services" und mehr Ruhr durch weniger Fahrgastwechsel. "Abschreckend" ist der Sprinter-Aufpreis.

Genrell scheint das Sprinterkonzept nicht wirklich der Bringer zu sein, in den letzten Jahren gab es eigentlich nur Einschränkungen, denen zwei Erweiterungsversuche gegenüberstehen:
Versuchsweise wurde 2006 ein Sprinter Köln-Stuttgart mit 1:58 h ahrzeit eingelegt - der wurde Anfang Oktober wieder eingestellt. 2007 fuhr zwischen Köln und München einer, der nach einem Jahr gestrichen wurde. Der Rotstift angelegt wurde beim Sprinter Frankfurt-Hamburg, der wieder als Taktzug verkehrt; zwischen Köln und Hamburg wurde der Verkehrstag Freitag gestrichen; der Versuch, auch samstags und sonntags den Frühsprinter Frankfurt-Berlin anzubieten, endete auch nach einem Jahr. Zuletzt hielt der Abendsprinter nach Berlin zusätzlich in Hannover. Alles geschah sicher nicht aus dem Grund, da die Züge so voll sind, da keiner mehr mitfahren konnte....

Knackpunkt bei den Sprinter ist aber vor allem, da die nötigen Trassen Mangelware sind, ohne andere Züge allzu sehr zu behindern. Beispielhaft erneut die Berlin-Sprinter: Alle ersetzten die entsprechenden Taktzüge, was zum einen zwar einige Reisende in die Züge lenkt, aber zum anderen auch an den Trassen im Kinzigtal liegt. Darüberhinaus überholen zwei Sprinter planmäßig Takt-ICE (1092/06 den 888 in Fulda, 1093 den 885 in Kassel); der Wiener ICE nach Hamburg kann als etwas schwach auf der Brust seiender ICE-T nicht in Göttingen halten, da er sonst dem nachfolgenden 1090 ins Gehege fährt.
Oder der HKX, durch den der NRW-RE 2 einige Male den Takthalt in Münster-Albachten nicht mehr bedienen kann.

(Edit: Köln-HH-Zeiten korrigiert)
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Beitrag von JeDi »

Die Berlin-Frankfurt-Sprinter sind die leersten "Taktzüge"...
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Beitrag von Jogi »

JeDi @ 7 Mar 2013, 22:05 hat geschrieben:Die Berlin-Frankfurt-Sprinter sind die leersten "Taktzüge"...
Vielleicht sollte man sie mit ICE-T.5 fahren? :ph34r:

Aber wie gesagt, insgesamt scheint das alles eher Prestige denn wirklich nutzbringend zu sein. Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass zur besten Morgenstunde doch recht nachgefragte Pendler- und Business-Verbindungen wie Berlin-Braunschweig oder Frankfurt-Kassel eine große Lücke aufweisen oder WOB, Braunschweig und Hildesheim sowie mit Abstrichen Göttingen und Kassel keine Verbindung haben, die nach 9, aber deutlich vor 10 Uhr in Frankfurt ist - da ist das nicht wirklich verwunderlich.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Dieses Thema heißt ICx, nicht Endlosdiskussion Fernverkehr. Fortsetzung bitte in einem passenden Thema, alle weiteren Beiträge die sich nicht auf den ICx beziehen werde ich ohne weitere Ankündigung entfernen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von 146225 »

Ist das nicht ein wenig zu vorschnell und hart, Boris? Die geführten Diskussionen werden auch "zu Lebzeiten" des ICx noch aktuell sein. Als Fernverkehrsfahrzeugfamilie ist dieser nunmal untrennbar mit dem Wohl und Wehe des gesamten Systems Fernverkehr verbunden.
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Beitrag von GSIISp64b »

146225 @ 8 Mar 2013, 05:58 hat geschrieben: Ist das nicht ein wenig zu vorschnell und hart, Boris? Die geführten Diskussionen werden auch "zu Lebzeiten" des ICx noch aktuell sein. Als Fernverkehrsfahrzeugfamilie ist dieser nunmal untrennbar mit dem Wohl und Wehe des gesamten Systems Fernverkehr verbunden.
Trotzdem: Das Thema "Haben die Franzosen den Längeren?" sollte doch bitte in einem Thread geführt werden und nicht in jedem einzelnen auch nur vage FV-bezogenem Thread der letzten fünf Jahre.

(Passen tät's imho eher da: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act....4d79fd2d103ded)
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Ich würde vermuten, dass es durch die ICx in Zukunft wieder mehr Sprinter gibt.
Die ICx selbst sind durch ihre geringere vmax und der guten Beschleunigung eher als Taktzüge geeignet, aber die freigesetzten und noch fahrfähigen ICE1 könnte man als Sprinter einsetzen. Wenn man noch 10-15 der 59 1er einsatzfähig hält, würde ja dafür reichen.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 8 Mar 2013, 05:58 hat geschrieben:Ist das nicht ein wenig zu vorschnell und hart, Boris? Die geführten Diskussionen werden auch "zu Lebzeiten" des ICx noch aktuell sein. Als Fernverkehrsfahrzeugfamilie ist dieser nunmal untrennbar mit dem Wohl und Wehe des gesamten Systems Fernverkehr verbunden.
Ich finde, Boris hat vollkommen Recht. Sicher gehört es (mehr oder weniger) "untrennbar" dazu, dass der ICx Teil des DB-Fernverzehrskonzeptes ist. Bloß wo ist dann die Grenze? Wenn man's darauf anlegen würde, gehörte auch das Berliner S-Bahn-Debakel zum Fernverzehr, denn dieses kostete mit Sicherheit auch den weißen Zügen Fahrgäste und schwächte ihn somit. Obgleich natürlich nicht dramatisch...
Aber es gibt ja einen Alternativthread, wo das ohne weiteres hinpasst, wenn man den "Größenvergleich" :lol: unbedingt fortsetzen wollen würde. Aber mal ganz ehrlich, bahnbrechend Neues wird da wohl nicht kommen, was über den Punkt rausgeht, dass der ICx mit seinem PowerCar-Konzept besser auf den bestehenden Altbau-Abs-NBS-Flickenteppich passt als ein 401er mit seinen zwölf Wagen oder ein ICE -"lame duck"-T.
ICE-T-Fan @ 8 Mar 2013, 08:00 hat geschrieben:Ich würde vermuten, dass es durch die ICx in Zukunft wieder mehr Sprinter gibt.
Die ICx selbst sind durch ihre geringere vmax und der guten Beschleunigung eher als Taktzüge geeignet, aber die freigesetzten und noch fahrfähigen ICE1 könnte man als Sprinter einsetzen. Wenn man noch 10-15 der 59 1er einsatzfähig hält, würde ja dafür reichen.
Aber das löste nicht das Problem mangelnder Trassen in Sprinter-Qualität. Um mal beim Berlin-Sprinter zu bleiben: Wenn das Konzept, dass der Sprinter den Taktzug ersetzt beibehalten werden würde, und wenn - wie wohl geplant - die ICE-1 durch die (inzwischen) 12-teiligen ICx mit ihren (letztlich) 240 km/h ersetzt werden würden, dann dürfte sich das in der Endfahrzeit wie stark auswirken - 5 Minuten auf die gesamten 600 Kilometer betrachtet? Ranreichend an die Zehnergrenze?
Beim HH-Köln-Sprinter gäbe es gar keine Änderung, aber beim ICx Einsatz einfacheres Integrieren in die Umlaufpläne. Und das ist auch so ein Punkt: Warum sollte zehn bis 15 dann "Asbach-Uralt"-Züge aufheben und unterhalten für ein Konzept, dass augenscheinlich kein wirklicher Geldbringer ist, obwohl aktuell nur maximal fünf Züge (sehr streng genommen drei, da die Berlin-Sprinter ja Taktzüge ersetzen) eingesetzt werden? Sprich, wenn die entsprechenden ICx kommen, werden die ICE-1 abgestellt. Um nochmal die Kurve zu dem Thema zu kriegen: So ist das geplant, anderslautende Quellen sind mir nicht bekannt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Sorry, aber ich sehe in dem ICx mit seiner Kastration auf 249 Km/h einen Abschied vom HGV.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 8 Mar 2013, 19:02 hat geschrieben: Sorry, aber ich sehe in dem ICx mit seiner Kastration auf 249 Km/h einen Abschied vom HGV.
Ich nicht, immerhin beginnt laut TSI der HGV bei 190 km/h und in der Praxis bei 200 km/h. In Deutschland gibt es nicht so übermäßig viele SFS mit vmax > 250 km/h. Es werden bis 2030 auch fast keine mehr hinzu kommen. Lediglich die SFS Rhein/Main-Rhein/Neckar und die Y-Trasse haben eine 300 km/h-Option. Die anderen SFS werden mit Betriebsgeschwindigkeiten von 250 km/h befahren werden, auch die SFS Halle-Erfurt und Erfurt-Nürnberg.

Dagegen wandelt man mit dem ICx die bisher als Wagenzüge gefahrenen Intercity nun in echte HGV-Züge mit vmax 230 km/h um. Das bringt mehr als die 1-10 km/h Verlust der ICE negativ wiegen.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Autobahn »

ICE-T-Fan @ 8 Mar 2013, 19:28 hat geschrieben:Ich nicht, immerhin beginnt laut TSI der HGV bei 190 km/h und in der Praxis bei 200 km/h. ....
Die Crux ist, das es sich um V/max handelt, und nicht um Durchschnittsgeschwindigkeiten. Trotz der teilweisen Nutzung von Strecken, die bis 250 oder 300 Km/h befahren werden, liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit der ICE unter 130 Km/h.

Und mit Verlaub, diese Durchschnittsgeschwindigkeit erreiche ich auch ohne Anstrengung mit einem handelsüblichen Auto bei freier (S)Trasse. Und das sogar im Vor- und Nachlauf von Tür zu Tür. Mach das mal mit ÖPNV und Fußwegen ;)

(O.K., die Straßen sind nicht immer frei, aber einen Durchschnitt von 100 Km/h von Tür zu Tür - außer im Schneesturm - habe ich immer geschafft.)
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 8 Mar 2013, 19:55 hat geschrieben: Die Crux ist, das es sich um V/max handelt, und nicht um Durchschnittsgeschwindigkeiten. Trotz der teilweisen Nutzung von Strecken, die bis 250 oder 300 Km/h befahren werden, liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit der ICE unter 130 Km/h.

Und mit Verlaub, diese Durchschnittsgeschwindigkeit erreiche ich auch ohne Anstrengung mit einem handelsüblichen Auto bei freier (S)Trasse. Und das sogar im Vor- und Nachlauf von Tür zu Tür. Mach das mal mit ÖPNV und Fußwegen ;)

(O.K., die Straßen sind nicht immer frei, aber einen Durchschnitt von 100 Km/h von Tür zu Tür - außer im Schneesturm - habe ich immer geschafft.)
Eisenach-Erfurt (56 km) mit vmax 160 km/h schafft der ICE unter günstigen Bedingungen in 24 Minuten (Fahrplanfahrzeit 26 min). Das sind schon mal 140 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. ;)

Der Punkt ist, dass der ICE "nur" ein beschleunigter Intercity mit den gleichen Systemhalten wie 1979 darstellt. Es ist ein Kompromiss zwischen reinem HGV und ITF-ähnlichem Taktverkehr mit Anschlüssen auf regionale Verkehrsmittel. Man hatte echten HGV nie wirklich im Sinn, man wollte nur die IC dem Auto gegenüber konkurrenzfähiger machen ohne das System zu ändern.

Heute ist der ICE für die DB die eierlegende Wollmilchsau, das Mädchen für Alles im Fernverkehr. Daran Schuld ist nur die Tatsache, dass man es nie geschafft hat ein richtiges B-Netz zu installieren. B-Verkehr ist unwirtschaftlich. Für die echten FV-Kunden durch die vielen Systemhalte zu langsam und für die Fahrgäste des Regionalverkehrs zu teuer. Darum gibt es heute diese Schere zwischen ICE auf der einen und RE auf der anderen Seite.

Der ICx ist genau Ausdruck dessen, er hebt den Unterschied zwischen A- und B-Netz noch mehr auf und monopolisiert den Fernverkehr auf eine Fahrzeugart.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von bayerhascherl »

Der ICx, in der Tat geht es um diesen hier, hat eine äußerst starke Powercar-Architektur, zugeschnitten auf reale deutsche Bedürfnisse. Gute Beschleunigungswerte für möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten, statt hohe Maximalgeschwindigkeiten auf die aber erst langsam hochbeschleunigt wird. Gegenbeispiel ICE 1, mit einer höheren Endgeschwindigkeit von bis zu 280 kmh, die beiden Loks beschleunigen hingegen vergleichsweise langsam, dazu sehr schwer konstruiertes Fahrzeug - soweit man das, basierend darauf was durch die Presse an Informationen geht, eben mit dem ICx vergleichen kann. Der ICx vereint daher im besten Sinne die Vorteile von IC und ICE, potentiell zumindest, weswegen man den Thementitel meiner Meinung nach mit Fug und Recht mit "Ja" beantworten kann.

IC und ICE sollte man in Zukunft wieder nach Reisezeit unterscheiden und bepreisen, bis dato hat sich ICE ja eher als Komfortklasse herausgebildet. Vgl. moderne Innenräume und Design mit den uralten Eurofima IC Wägen - das ist aber eher ein enormer zeitlicher Unterscheid in Technik, Design und Konstruktion und hat so direkt mit Motorisierung o. ä. nichts zu tun.

Daher werden ja auch Strecken bedient, die rein von der maximal befahrbaren Geschwindigkeit auch mit einem IC bedient werden könnten - die Leute schätzen im Fernverkehr aber die aus Fahrgastsicht moderneren und komfortableren ICE. Das halte ich für gelinde gesagt Materialverschwendung. Wozu soll man solch einen schnellen Zug konstruieren und bauen, um dann nur einen Bruchteil dessen Potentials auszuschöpfen. Dann behalte ich doch lieber den hübscheren Innenraum und die schicke Stromlinienform bei und stecke simplere, preiswertere, Technik für niedrigere VMax rein - was aber auf die realen Reisezeiten keinen Einfluss haben dürfte (siehe oben).

Sicherlich werden die wenigen bestehenden Schnellfahrtstrecken auch in Zukunft mit einer anderen Zugklasse befahren, wenn der 3er/Velaro mal in den Ruhestand geht wird eben ein neuer HG-Zug angeschafft. Das ist aber nicht das Rückgrat des Fernverkehrs, nicht jetzt und nicht in Zukunft.
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Beitrag von Meikl »

Wie kommt Ihr eigentlich darauf, daß der ICx eine sooo gute Beschleunigung haben soll? Die maximal mögliche Beschleunigung ist ab dem mittleren Geschwindigkeitsbereich ausschließlich von der spezifischen Masse abhängig, und die ist beim ICx mit maximal 12.5 kW/t unwesentlich höher als bei ICE-A oder ICE-T. Um wirklich gute Beschleunigungen zu schaffen (wie beim 403 oder 423), braucht man schon um die 20 kW/t.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Wenn ich mich recht erinnere ist das ab so ca. 90 km/h der Fall!? Und dahin muss man auch erst mal kommen. Schaut man sich ganz reale Szenarien an, wie z.B. der Fernverkehr der in München startet, dann wieder in Augsburg hält, in Ulm hält, etc. (oder im Rhein/Main Gebiet, unzählige relativ dichte Haltefolgen) dann kann ich die kolportiere schnellere Beschleunigung, die durch die Medien ging, durchaus nachvollziehen. Freilich müsste man jetzt detailierte Zahlen vorliegen haben um es zu vergleichen. Sowas hab ich bisher nur bei vorhandenen Fahrzeuggenerationen in der Gegenüberstellung gesehen (z.B. der enorme Fortschritt bzgl. Gewichtseinsparung und Beschleunigung zwischen ICE 1 und 3). Vermutlich müssen wir dazu ohnehin warten bis die Fahrzeuge gebaut wurden?! Es scheint ja immer noch Änderungen zu geben, siehe neuerliche Meldungen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Der ICE1 hat wohl eine maximale Beschleunigung von 0,47m/s². Laut Siemens hat der ICx eine maximale Beschleunigung von 0,55m/s² bzw 0,53m/s². Da inzwischen beschlossen wurde, den ICx um einen weiteren Wagen zu verlängern, wird die Beschleunigung etwas geringer ausfallen. Demnach ist der ICx auch im niedrigen Geschwindigkeitsbereich nicht wirklich nennenswert schneller beschleunigend als der ICE1.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Boris Merath @ 9 Mar 2013, 13:26 hat geschrieben: Der ICE1 hat wohl eine maximale Beschleunigung von 4,7m/s².
Äh?

Das ginge bei einem Haftreibungskoeffizienten von 0,5, wenn alle Achsen angetrieben wären.

(Meine Überschlagsrechnung ergibt für den ICE 1 eher so 0,4 bis 0,6ms^-2. Vermutlich ist dir ein Komma verrutscht, 0,47ms^-2 ist plausibel.)
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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