Radverkehr

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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Galaxy @ 9 Feb 2013, 23:50 hat geschrieben:
GSIISp64b @ 9 Feb 2013, 23:18 hat geschrieben:Skaleneffekte können zwar sauteure Systeme teuer und teure Systeme einigermaßen günstig machen, aber auch mit ihnen gibt es nichts geschenkt. Und Autos müssen auch erschwinglich bleiben.

Daher ist es m. E. nicht mit Grundprinzipien des deutschen Rechtswesen vereinbar, irgendetwas zwingend vorzuschreiben, wenn es nicht einen gewissen Mindestnutzen pro Kosten hat. Und den sehe ich bei Lasersystemen zum Verhindern von auffahrenden Radfahrern (wie eigentlich? Soll das System den Fahrer am Bremsen hindern, wenn der hinterherfahrende Radfahrer zu schnell ist) nur dann gesehen, wenn das Zeug quasi gar nichts mehr kostet.
Ich bin zwar ein bisschen überrascht das hier Maßnahmen verteidigen muss die Autofahrer belasten, aber nun gut.

Es gibt in der EU eine ESP Pflicht für Neuwagen. Der passive Fußgängerschutz war auch nicht billig. Ab November 2013 müssen alle LKW über 8T einen Radar Abstandstempomaten haben, über 3,5T einen Spurhalteassistent. Momentan kosten das komplette Parkett ca. € 2.500 - € 2.700. Also ca. ein 1/4 des Werts eines Dacias. Sicherlich noch zu viel, aber man wird die kosten sicher runter kriegen.

Der Radfahrer hinter dem Auto wird natürlich nicht geschützt, jeder muss selber dafür sorgen das er nicht Auffährt. Die Systeme könnten aber relative zuverlässig dafür sorgen das der Wagen einen Radfahrer vor dem Auto nicht über dem Haufen fährt. Die Hersteller fangen auch an sich mehr zuzutrauen. Bis her ist es so das Autos vor Objekten neben dem Fahrzeug lediglich warnen. Die nächste Mercedes S Klasse (die in wenigen Wochen vorgestellt wird) soll dem Fahrer ein wechseln der Spur in dem Fall konsequent verweigern. Wobei es sein kann das dies letzter Minute geändert wird. Die juristische Abteilung von Mercedes hat deshalb ,wie man hört, Bauchschmerzen.
So viel technischer Schnickschnack ist ja schön und gut, aber störanfällig, teuer und dauert Jahre, eher Jahrzehnte, bis er sich durchgesetzt hat.
Warum also bei Unfällen nicht die Wurzel des Problems anpacken, nämlich die zu hohe Geschwindigkeit vieler Autos, die in Deutschland auch recht großzügig toleriert wird... Mehr Kontrollen, geringere Toleranzgrenze und härtere Strafen würden hier sicher nicht schaden.
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Beitrag von 218 466-1 »

Entenfang @ 10 Feb 2013, 00:16 hat geschrieben: So viel technischer Schnickschnack ist ja schön und gut, aber störanfällig, teuer und dauert Jahre, eher Jahrzehnte, bis er sich durchgesetzt hat.
Warum also bei Unfällen nicht die Wurzel des Problems anpacken, nämlich die zu hohe Geschwindigkeit vieler Autos, die in Deutschland auch recht großzügig toleriert wird... Mehr Kontrollen, geringere Toleranzgrenze und härtere Strafen würden hier sicher nicht schaden.
Autos bei 100 km/h generell abriegeln - fertig.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Entenfang @ 10 Feb 2013, 00:16 hat geschrieben: So viel technischer Schnickschnack ist ja schön und gut, aber störanfällig, teuer und dauert Jahre, eher Jahrzehnte, bis er sich durchgesetzt hat.
Meine Rede. Was das für Kosten verursacht - heutzutage kostet jeder Parkrempler ein halbes Vermögen, wegen diverser Sensoren und Sensörchen, Steuergeräten etc. pp...

Dazu kommt noch, dass man die Fahrer zur Träumerei erzieht. Abstandswarner, Spurhalteassistent und der ganze andere Kram ist doch nur eine Ausrede, um sich nicht auf den Verkehr konzentrieren zu müssen. Macht ja eh alles die Technik für mich.

Dann lieber intensivere Schulungen, richtige Strafen (20€ bei 20km/h zu viel außerorts? Süß) und vor allem mehr Eigenverantwortung. Und wo 100 km/h einem Fahrradfahrer helfen, ist mir ein Rätsel. Das schaffe ich auch spielend in der Stadt, so viel Anlauf braucht man da nicht.
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Beitrag von Entenfang »

Autos bei 100 km/h generell abriegeln - fertig.
Ich befürchte Widerstand. :o
Fangen wir doch mal mit einem Tempolimit von 130 auf der Autobahn an.
Wer 250 fährt, kann dann 100000€ Strafe zahlen, so wie in der Schweiz. :D
Dann lieber intensivere Schulungen, richtige Strafen (20€ bei 20km/h zu viel außerorts? Süß) und vor allem mehr Eigenverantwortung. Und wo 100 km/h einem Fahrradfahrer helfen, ist mir ein Rätsel. Das schaffe ich auch spielend in der Stadt, so viel Anlauf braucht man da nicht.
Man müsste mal die ganzen Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts stärker ahnden. Fast jeder fährt 60 statt den erlaubten 50 und keinen interessiert das. Hier könnte man mal ansetzen und auch Geld in die leeren Kassen spülen. Damit kann man dann Schlaglöcher ausbessern oder Geld für den Ausbau des ÖPNV bereitstellen.
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Beitrag von Galaxy »

Entenfang @ 10 Feb 2013, 00:16 hat geschrieben:So viel technischer Schnickschnack ist ja schön und gut, aber störanfällig, teuer und dauert Jahre, eher Jahrzehnte, bis er sich durchgesetzt hat.
Warum also bei Unfällen nicht die Wurzel des Problems anpacken, nämlich die zu hohe Geschwindigkeit vieler Autos, die in Deutschland auch recht großzügig toleriert wird... Mehr Kontrollen, geringere Toleranzgrenze und härtere Strafen würden hier sicher nicht schaden.
Es werden sicherlich Fehler passieren, aber unterm Strich sollte die Sicherheit eklatant steigen.

Ich habe keine Zahlen vor mit liegen, aber ich würde Schätzen das ca. 50% aller Audi A6, 5er BMW, und Mercedes E Klassen Assistenzsysteme an bord haben. Und diese Modelle finden sich häufig unter den Top 10 der am meisten zugelassenen Autos. € 2.700 sind im Vergleich gut angelegt wenn ein Bang & Olufsen Soundsystem € 6.000, Holzdekor im Schiffsdeck Still €970 (alles Zahlen für den A6) kostet. Es ist ja nicht nur eine Frage von Sicherheit. Es ist einfach Komfortable wenn man im Stop & Go Verkehr einfach die Distanz vorgibt und das Auto bremst und beschleunigt von alleine.

Selbst der VW up! (Gott wer hat sich diesen Namen ausgedacht) hat ein rudimentäres System in der Aufpreisliste.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

218 466-1 @ 10 Feb 2013, 00:30 hat geschrieben:
Entenfang @ 10 Feb 2013, 00:16 hat geschrieben: So viel technischer Schnickschnack ist ja schön und gut, aber störanfällig, teuer und dauert Jahre, eher Jahrzehnte, bis er sich durchgesetzt hat.
Warum also bei Unfällen nicht die Wurzel des Problems anpacken, nämlich die zu hohe Geschwindigkeit vieler Autos, die in Deutschland auch recht großzügig toleriert wird... Mehr Kontrollen, geringere Toleranzgrenze und härtere Strafen würden hier sicher nicht schaden.
Autos bei 100 km/h generell abriegeln - fertig.
Heilige Maria Joseph! :o Warum nicht gleich auf Tempo 50 drosseln? So kann man die Bahn natürlich auch Konkurrenz fähiger machen. :rolleyes: Der Trend geht eher in der andere Richtung. In den USA wurde 2012 der erste Highway für 80mph (128kmh) freigegeben. Da die Highway Patrol i.d.R eine Überschreitung um 20mph toleriert kann man dementsprechend 160kmh fahren.


Übrigens bei einer flächendeckenden Tempo 30 Zone in der Stadt ist möglicherweise die Nutzung eines Husky Wagens, bzw. bei Schnee Schlittens, faszinierender als mit dem Auto herum zu trödeln. Ich weiß nicht ob dies eine Auswirkung auf die Sicherheit hat. Mush Husky! Mush Husky! Mush Husky! B-)
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Beitrag von Galaxy »

Bayernlover @ 10 Feb 2013, 10:46 hat geschrieben:Meine Rede. Was das für Kosten verursacht - heutzutage kostet jeder Parkrempler ein halbes Vermögen, wegen diverser Sensoren und Sensörchen, Steuergeräten etc. pp...

Dazu kommt noch, dass man die Fahrer zur Träumerei erzieht. Abstandswarner, Spurhalteassistent und der ganze andere Kram ist doch nur eine Ausrede, um sich nicht auf den Verkehr konzentrieren zu müssen. Macht ja eh alles die Technik für mich.

Dann lieber intensivere Schulungen, richtige Strafen (20€ bei 20km/h zu viel außerorts? Süß) und vor allem mehr Eigenverantwortung. Und wo 100 km/h einem Fahrradfahrer helfen, ist mir ein Rätsel. Das schaffe ich auch spielend in der Stadt, so viel Anlauf braucht man da nicht.
Reparaturen werden teurer. Allerdings scheint das bei den Konsumenten sowieso kein Thema zu sein. Selbst die meisten Dacias haben voll lackierte Schürzen. Früher hatte selbst ein 7er BMW richtige Stoßleisten.


Was die Assistenzsysteme an geht: Die Wahrheit ist das viele Menschen auch ohne Träumen. Dan lieber mit Träumen. Außerdem macht jeder von uns mal Fehler.
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Beitrag von Bayernlover »

Galaxy @ 11 Feb 2013, 13:02 hat geschrieben: Allerdings scheint das bei den Konsumenten sowieso kein Thema zu sein.
Ja, weil sie keine Wahl haben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

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Beitrag von AndiFant »

Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Schön, das man solche Dinge aus der Zeitung erfährt:

TZ-Online über die Fahrradstraßen in München
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Bayernlover »

Ich wollte das hier posten, aber du warst eben schneller ;)
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Super, endlich mal ein paar sinnvolle Neuerungen. Da kann man andere Radler gescheit überholen und kann richtig Tempo machen, natürlich max. 30 km/h. Auf einer Fahrradstraße fühle ich mich sicherer als auf den Slalomkurs-kreuzt-Ausfahrt-Radwegen und auch sicherer als auf einer normalen Fahrbahn. Hoffentlich wird das Netz noch die nächste Jahre weiter ausgebaut.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ich hoffe vorallme es wird wirklich ein Netz und nicht eine sammlung von ein paar kurzen strassenabschnitten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 26 Apr 2013, 19:02 hat geschrieben:Ich hoffe vorallme es wird wirklich ein Netz und nicht eine sammlung von ein paar kurzen strassenabschnitten.
Fahrradstraßen sind ja schön und gut. Aber ein "Netz" muss gut durchdacht sein und mit kreuzungsfreien Übergängen ausgestattet werden.
TramPolin @ , hat geschrieben:Super, endlich mal ein paar sinnvolle Neuerungen. Da kann man andere Radler gescheit überholen und kann richtig Tempo machen, natürlich max. 30 km/h.
Dazu sagt Wikipedia:

Die Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Fahrradfahren liegen für gewöhnlich bei 10 bis 20 Kilometer pro Stunde (km/h). :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradfahren
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 26 Apr 2013, 20:59 hat geschrieben: Dazu sagt Wikipedia:

Die Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Fahrradfahren liegen für gewöhnlich bei 10 bis 20 Kilometer pro Stunde (km/h). :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradfahren
Und was willst Du damit sagen?

Wenn ich dort legal und ohne jemand zu gefährden 30 km/h fahre, dann tangiert mich das peripher, wenn der Durchschnitt langsamer ist. Mal davon abgesehen, erreiche ich selbst ja auch keine 30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, es ist eher eine Maximalgeschwindigkeit. Ziehe Ampeln, Zebrastreifen, vorfahrtsberechtigter Querverkehr etc. ab, dann wirst Du merken, dass 30 km/h etwas ist, was der normale Radfahrer locker zumindest in der Spitze erreichen kann um, dann auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h zu kommen.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 26 Apr 2013, 21:23 hat geschrieben:
Autobahn @ 26 Apr 2013, 20:59 hat geschrieben: Dazu sagt Wikipedia:

Die Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Fahrradfahren liegen für gewöhnlich bei 10 bis 20 Kilometer pro Stunde (km/h).  :D

http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradfahren
Und was willst Du damit sagen?
Lediglich das Du schneller bist, als der Durchschnitt. Eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Km/h schaffe ich nicht und wenn es einen Berg herunter geht, habe ich Angst, schneller zu fahren als 20 Km/h.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 27 Apr 2013, 15:40 hat geschrieben: Lediglich das Du schneller bist, als der Durchschnitt. Eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Km/h schaffe ich nicht und wenn es einen Berg herunter geht, habe ich Angst, schneller zu fahren als 20 Km/h.
Wie oft willst du das jetzt eigentlich noch erzählen? So langsam wird es langweilig :D
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 27 Apr 2013, 15:40 hat geschrieben: Lediglich das Du schneller bist, als der Durchschnitt. Eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Km/h schaffe ich nicht und wenn es einen Berg herunter geht, habe ich Angst, schneller zu fahren als 20 Km/h.
Ein normal Durchtrainierter schafft mit einem Renn- oder Sportrad durchaus 40 km/h, ob er jetzt 20, 30, 40 oder 50 Jahre alt ist, spielt keine Rolle. Natürlich halten das die meisten nur kurze Zeit durch, aber 25 km/h bis 30 km/h können die meisten - freie Fahrt vorausgesetzt- durchaus mal eine Stunde halten.

Wenn Du meinst, ich übertreibe: Mit meinem Moped, das ich früher hatte und das 40 km/h ging, wurde ich durchaus gelegentlich von Radlern überholt und nicht nur bergab.

Das ist einfach eine Tatsache, wenn Du bereits bei 21 km/h Angst hast, dann bist Du eine Ausnahme. Ich kenne genug Renter, die fahren zumindest bergab mindestens 30 km/h.

Wir wollen doch über das Typische reden - es bringt ja nichts, wenn Du immer wieder beteuerst, dass Du langsam fahren willst und auch immer wieder mindestens indirekt für strenge Tempolimits, Radwegpflicht und viele Einschränkungen mehr für Radler eintrittst. Das hilft dem Radverkehr nicht, sondern schadet eher. Raser und Rotfahrer will hier niemand fördern, aber bei sicheren Verhältnissen sollte man für die breite Masse an Radfahrern Angebote machen, die schnell fahren möchten, was ja nicht mit dem negativ assoziierten Rasen verwechselt werden darf.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 27 Apr 2013, 19:08 hat geschrieben:Ein normal Durchtrainierter schafft mit einem Renn- oder Sportrad durchaus 40 km/h, ob er jetzt 20, 30, 40 oder 50 Jahre alt  ist, spielt keine Rolle. Natürlich halten das die meisten nur kurze Zeit durch, aber 25 km/h bis 30 km/h können die meisten - freie Fahrt vorausgesetzt- durchaus mal eine Stunde halten.
Du sagst es, ein Durchtrainierter. Aber um mit dem Rad 25 Km/h bis 30 Km/h über eine Stunde zu fahren, ist mindestens die Kraft und die Ausdauer für einen Dauerlauf erforderlich.

Wenn ich bei meinen Radtouren andere Radler beobachte, sind die Wenigsten schneller als 20 Km/h (da ich einen Tacho habe, brauche ich mich nicht auf ein Bauchgefühl zu verlassen). Die wenigsten trampeln auch unentwegt, sondern lassen das Rad auch schon mal rollen. Daraus schließe ich, dass die Wenigsten durchtrainiert sind und es gar nicht auf hohe Geschwindigkeiten abgesehen habe.
...... wenn Du bereits bei 21 km/h Angst hast, dann bist Du eine Ausnahme. Ich kenne genug Renter, die fahren zumindest bergab mindestens 30 km/h.
Ist eher eine Vorsichtsmaßnahme. Jeder Kieselstein könnte den Abflug bedeuten ;) Den Geschwindigkeitsrausch erlebe ich lieber in einem Porsche 911 bei 287 Km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 4,6 Sekunden bzw. von 80 auf 120 in 2,8 Sekunden :P
Wir wollen doch über das Typische reden - es bringt ja nichts, wenn Du immer wieder beteuerst, dass Du langsam fahren willst und auch immer wieder mindestens indirekt für strenge Tempolimits, Radwegpflicht und viele Einschränkungen mehr für Radler eintrittst. Das hilft dem Radverkehr nicht, sondern schadet eher. Raser und Rotfahrer will hier niemand fördern, aber bei sicheren Verhältnissen sollte man für die breite Masse an Radfahrern Angebote machen, die schnell fahren möchten, was ja nicht mit dem negativ assoziierten Rasen verwechselt werden darf.
Was ist "typisch"? Hier gehen die Meinungen von Sport-, Touren-, Mountain-, Normal- und Gelegenheitsradlern mächtig auseinander. Daher gibt es ja auch unterschiedliche Fahrräder für fast jeden Zweck. Dazu kommt noch eine unterschiedliche "PS"-Klasse, die in der individuellen Körperkraft begründet liegt. Ein Porschefahrer möchte gerne sein Auto ausfahren, aber das geht nicht überall. Darum gibt es Tempolimits. Auch in Deutschland darf er sein Gefährt nicht überall ausfahren.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 27 Apr 2013, 20:10 hat geschrieben:Du sagst es, ein Durchtrainierter. Aber um mit dem Rad 25 Km/h bis 30 Km/h über eine Stunde zu fahren, ist mindestens die Kraft und die Ausdauer für einen Dauerlauf erforderlich.
Ich sprach von einem normal Durchtrainierten. Damit meine ich durchaus alle, die ab und zu ein wenig Sport machen. Das ist durchaus die große Masse.

Stark Übergewichtige beispielsweise gibt es auch, sicherlich sind es nicht nur Ausnahamefälle. Auch gibt es Leute, die krank sind und auch in jungen Jahren körperlich nicht viel leisten können. Aber die große Masse ist relativ fit zumindest die Gruppe der bis zu 50-Jährigen.

Mit einem Pedelec schafft selbst der körperlich nicht Fitte seine 25 km/h Spitze - auch auf längeren Abschnitten.
Autobahn @ 27 Apr 2013, 20:10 hat geschrieben: Ein Porschefahrer möchte gerne sein Auto ausfahren, aber das geht nicht überall. Darum gibt es Tempolimits. Auch in Deutschland darf er sein Gefährt nicht überall ausfahren.
Wenn Du meinen Beitrag komplett gelesen hast, dann hast Du auch erfahren, dass ich hohe Geschwindigkeiten für Radler nur dort propagiere, wo es die Sicherheit hergibt.

Ich kann unzählige Postings von Dir vorweisen, aus denen ziemlich klar hervorgeht, dass Du grundsätzlich was gegen schnelle Radfahrer hast (schnell geht bei Dir bei ca. 13 bis 15 km/h los), gegen Radler auf der Fahrbahn, gegen die Außerkraftsetzung von benutzungspflichtigen Radwegen, gegen Radspuren und gegen die Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer in Gegenrichtung, um mal die wichtigsten Beispiele zu nennen. Um es anderes auszudrücken, habe ich manchmal den Eindruck, dass Du Radler nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer haben willst. Komm jetzt bitte nicht mit dem Vergleich, dass Autos schneller sind und daher Radfahrer benachteiligt werden müssen. In Städten stimmt das ja nachweislich schon mal nicht, hier können Radfahrer mindestens in Tempo 30-Zonen mit dem motorisierten Verkehr mitschwimmen.
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Ich frage noch einmal. Was ist ein „normal durchtrainierter“ Mensch? Allein das Wort „trainiert“ löst impliziert schon einen sportlichen Ehrgeiz für den Betroffenen aus. Ich kenne viele, die sich für Sport interessieren, aber nur am Fernseher ;)
Aber die große Masse ist relativ fit zumindest die Gruppe der bis zu 50-Jährigen.
Das mag sein und relativ ist relativ, aber ich bin 60+. Und da ich in meinem Leben niemals Sport getrieben habe und niemals der Kräftigste war, schaffe ich auch mit einem Pedelec niemals 25 Km/h. Jedenfalls nicht mit einem Mittelmotor, der die Unterstützung ab 20 Km/h herunter fährt und der Motor als „Bremse“ dient.

Das der Motor als „Bremse“ funktioniert, ist physikalisch begründet. Anders als bei Nabenmotoren muss noch der natürliche Widerstand der E-Motors bei ausgeschaltetem Akku überwunden werden. Ich will es mal mit dem Schieben eines Autos vergleichen, wenn die Schiebenden den Widerstand des Motors überwinden müssten (bei eingelegtem Gang und ohne die Zündung einzuschalten).

Nabenmotoren haben keinen Einfluss darauf, ob die Unterstützung eingeschaltet ist oder nicht. Sie funktionieren einfach dadurch, dass Pedalbewegungen ausgeführt werden, egal mit welcher Kraft. Einziges Problem ist das Gewicht der Fahrrades und des Fahrers.

Zu „meiner Zeit“ gab es außer Mittelmotoren nur einen Nabenmotor im Vorderrad. Das hat mich aber nicht überzeugt. Heute würde ich auf einen Nabenmotor im Hinterrad setzen. Damit hatte ich bei einem Test bei einer Messe in Köln die besten Ergebnisse.

Natürlich habe ich nichts gegen eine „Schnellfahrstrecke“ für Radfahrer, eine „Fahrradbahn“ oder ein „Nürburgring“ für Radler solle es sein. Aber ich will dafür nicht Steuergelder verschwenden.

Das ich gewisse Vorbehalte gegen Radfahrern auf diversen Straßen habe, ist beruflich und historisch begründet. Auf den angesprochen Straßen würde ich niemals mit dem Rad fahren.
In Städten stimmt das ja nachweislich schon mal nicht, hier können Radfahrer mindestens in Tempo 30-Zonen mit dem motorisierten Verkehr mitschwimmen. 
Nicht wirklich, siehe oben (respektive Wikipedia)
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Beitrag von TramPolin »

@Autobahn:

Schau Dich doch einfach mal draußen um. Mit normal durchtrainiert meine ich Leute, die Mountainbike im Gelände fahren, die mal ab und zu ins Fitnessstudio gehen, privat Fußball etc. spielen etc. Da gibt es jede Menge. Die überwiegende Masse der Leute schaffen es, schnell mit dem Rad zu fahren. Dass Du selbst 20 und/oder durchtrainiert seist, hat niemand behauptet. Projiziere doch bitte nicht Deine eigene Situation auf die ganze Gesellschaft. Du schreibst ja selbst, Du seist schon in der Kindheit nicht der Kräftigste gewesen. Das heißt, dass wahrscheinlich Deine Klassenkameraden alle kräftiger waren. Also ist/war Deine Verfassung nicht typisch.

Was soll das Ablenkungsmanöver mit dem bremsenden Mittelmotor? Ich schaffe es, mit nur minimaler Anstrengung, 25 km/h mit dem Pedelec zu fahren. Ich gebe aber zu, damit > 30 kmh/h zu fahren, ist schon recht anstrengend, zumindest mit meinem Modell, das ebenso einen Mittelmotor hat. Aber selbst damit kann man in einer Tempo 30-Zone mit dem Verkehr mitschwimmen - Tempo 30 ist ja inzwischen bekanntlich die Standard-Maximalgeschwindigkeit in Städten.

Wie Du selbst schreibst, gibt es auch andere Konstruktionen bei Pedelecs, mit denen man effizienter schneller fahren kann, wenn man dazutritt.

Es ist immer wieder in Verbindung von Autofahrern zu beobachten, dass sie die Geschwindigkeit von Pedelecs unterschätzen. Das spricht auch dagegen, dass man damit angeblich nur langsam fahren kann.

Mal davon abgesehen, die Diskussion dreht sich schon lange im Kreis. Die Realität (ein Blick auf die Straßen reicht) widerlegt Dich in puncto Geschwindigkeit von Fahrradfahrern.

Edit: Ich sehe erst jetzt: "Autobahn" ist gesperrt.
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Beitrag von Entenfang »

. „Man muss sich fragen, ob noch mehr Radverkehr Sinn macht“, sagte SPD-Fraktionschef Alexander Reissl unserer Zeitung. Schließlich könne der öffentliche Nahverkehr [in München] dann unter sinkenden Fahrgastzahlen leiden.
Das kommentiere ich mal lieber nicht...
siehe hier
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Generell sind das in meinen Augen schon die richtigen Ansätze.

Schaut man sich zum Beispiel die Leopoldstraße/Ludwigstraße an, sieht man, dass die Platzaufteilung einfach unverhältnismäßig ist - auf der einen Seite ein extrem schmaler Fahrradstreifen, auf der anderen Seite eine breite Autoschneise. Bei dem großen Fahrradverkehr entlang dieser Straße ist der Fahrradweg einfach viel zu klein und absolut unterdimensioniert.
Auch die CSU wolle den Radverkehr fördern - aber „nicht einseitig zulasten der anderen Verkehrsteilnehmer.“
Wieso nicht zu lasten anderer Verkehrsteilnehmer? Momentan wird dem Autoverkehr nahezu überall aller Platz zugewiesen, der zur Verfügung steht - zu Lasten der anderen Verkehrsteilnehmer. Wenn hier korrigiert wird, bedeutet das nicht, dass der Autoverkehr benachteiligt wird, sondern dass ein Teil der Benachteiligung des Radverkehrs behoben wird.

Auf einem Autostellplatz kann man mit Sicherheit sechs bis acht Räder unterbringen - auch das halte ich nicht für falsch - weil das bedeutet ja, dass momentan ein Autofahrer so viel Platz benötigt, wie ihn sechs bis acht Radfahrer benötigen.

Die Kritik an den existierenden Radverleihsystemen kann ich nicht nachvollziehen. Bei nextbike versteh ich schon, wenn von einem veralteten System gesprochen wird. Aber Call-a-bike ist moderner denn je: Die Räder sind inzwischen mit GSM und GPS ausgestattet, so dass per Handy auf einfachem Weg der Standort des nächsten Rades ermittelt und selbiges ausgeliehen werden kann. Die Rückgabe erfolgt inzwischen vollautomatisch.
Das Problem von Call-a-bike ist in meinen Augen nur, dass es auf das Gebiet innerhalb des mittleren Rings beschränkt ist, und die Nutzung dadurch etwas eingeschränkt ist.

Den Kommentar von Reissl kann ich aber schon nachvollziehen - ein Problem gibt es beim Radverkehr: Die meisten Radler radeln nur in den Sommermonaten, und nutzen dann im Winter den ÖPNV oder das Auto. Das bringt natürlich auch Probleme mit sich. Daran könnte man aber etwas ändern, indem man die Bedingungen für die Radfahrer im Winter verbessert, z.B. in Form von besser geräumten Radwegen, und ggf. auch Salzeinsatz auf den Radlhauptstrecken.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Generell sind das in meinen Augen schon die richtigen Ansätze.
Du missverstehst mich wohl. Ich finde die Forderungen der Grünen absolut richtig. Ich kann nur nicht verstehen, dass die SPD offensichtlich den Radverkehr nicht stärken will, weil dann dem ÖPNV Fahrgäste weggenommen würden. Ausgerechnet hier in München, wo sowieso alles chronisch überlastet ist.
Natürlich gibt es im Winter wesentlich weniger Radfahrer als im Sommer, aber das bedeutet ja nicht, dass es nachteilig wäre, wenn dann wenigstens im Sommer der ÖPNV entlastet wird.
...
Alles andere würde ich genauso sehen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Wenn man Glück hat, schafft man in den Wintermonaten vielleicht 10%-20% des Radverkehrsanteils der Sommermonate.
Ähnliches gilt für Regentage.

Genau das ist der begrenzende Faktor für den Radverkehr.

Der Radverkehr ist quasi der Solarstrom des Stadtverkehrs: an schönen Tagen kann man Menschen besonders aus U-Bahn und Bus raus holen, doch spätestens an schlechteren Tagen strömen diese Menschen zurück und fluten die U-Bahn. Spätestens dann benötigt man doch die Kapazität.

Und ob das Radfahren wirklich eine Alternative zum Auto ist?

Beispiel Münster:
Hier gibt es zwar viele Radfahrer, aber dafür nur 15% Fußwege (München 25%) und 10% ÖV-Anteil.
Der Radverkehr geht folglich klar zu Lasten der Fußwege und des öffentlichen Nahverkehrs...
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Entenfang @ 9 May 2013, 19:32 hat geschrieben: Natürlich gibt es im Winter wesentlich weniger Radfahrer als im Sommer, aber das bedeutet ja nicht, dass es nachteilig wäre, wenn dann wenigstens im Sommer der ÖPNV entlastet wird.
Genau im Winter gibt es jedoch die maßgeblichen Engpässe im ÖV, im Sommer wäre hingegen noch Platz.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich bin dann eher immer an den schönen Tagen ÖV gefahren, da man sich mit dem Rad nur noch gegenseitig im Weg gestanden ist.
Auf dem schmalen Radweg in der Nymphenburger Straße fuhren rechts die Langsamen, links überholten Lenker an Lenker die Schnellen, und an der nächsten Ampel vermischte sich wieder alles. Ein Wunder, dass es da keine Stürze gab. Die ich auch mitbekommen habe oder beteiligt war.
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

TravellerMunich @ 9 May 2013, 19:44 hat geschrieben: Wenn man Glück hat, schafft man in den Wintermonaten vielleicht 10%-20% des Radverkehrsanteils der Sommermonate.
Ähnliches gilt für Regentage.

Genau das ist der begrenzende Faktor für den Radverkehr.
Das stimmt nur insofern, als das es einen Auftrag an die Stadt bedeutet, hier gegenzusteuern.
Wenn wie in Kopenhagen bei Schnefall als erstes die Radwege geräumt werden, fahren die Leute auch weiterhin Fahrrad.

In München wird zwar teilweise auch ganz ordentlich geräumt, etwa entlang der Leopoldstraße, aber insgesamt ohne irgendeine Spur von Konzept. Viele der ausgeschilderten Hauptrouten sind im Winter ohne Übung oder Spikes mit dem Rad völlig unbefahrbar, weil sich die Stadt einen Dreck darum schert, diese Hauptverbindungswege für Radfahrer zu räumen, sobald sie durch Grünanlagen oder Nebenstraßen führen. Wer das einmal probiert hat, steigt am nächsten Tag in die U-Bahn!
Eine ordentliche Strategie für den Winterdienst würde bedeuten, Hauptrouten und benutzungspflichtige Radwege kontinuierlich zu räumen und das auch zu kommunizieren, z.B. mittels eines eigenen "Winter-Radl-Stadtplans". Die restlichen meist überflüssigen Radwege, etwa in Tempo-30-Zonen, könnte man guten Gewissens als Schneelager gebrauchen und die Radfahrer darauf aufmerksam machen, dass sie dort auf der Fahrbahn sowieso sicherer unterwegs sind.

Und der Spaß am Radfahren im Regen wird auch nicht gerade erhöht, wenn Radwege eine einzige Pfützensammlung sind und man dank noch größeren Pfützen daneben auf der Fahrbahn auch noch von vorbeifahrenden Autos angespritzt wird.

Fazit: Mit der richtigen Infrastruktur, dem richtigen Winterdienst und der richtigen Öffentlichkeitsarbeit bekommt man auch im Winter genügend Leute auf das Fahrrad, und das mit Kosten, die einen Bruchteil der Kosten ausmachen, die entsprechenden Kapazitäten für ÖPNV oder MIV zur Verfügung zu stellen.
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