[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 18 May 2018, 06:51 hat geschrieben: Ja. Aber ehrlich gesagt halte ich so was nicht für zielführend. Wir haben ja jetzt ein Problem, also sollten wir das bauen, was baureif ist. Und sollte Stamm2 scheitern (und ich glaube ich würde dann extrem wütend), dann blieben nur die üblichen Notlösungen (Südring Light, Sendlinger Spange etc).
Der Tunnel würde wohl genausoviel kosten wie Stamm 2 und davon würden gerade mal 2 Außenäste profitieren.

Ich bin da absolut bei dir. Soche Gedankenspiele bringen einen nicht weiter. Stamm 2 muss jetzt gebaut werden. Und während das gebaut wird, muss man schon die nächsten Projekte planerisch in Angriff nehmen.


Alles andere bedeutet nochmal jahrelangen Stillstand.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es gibt keine Alternative... Sonst haben wir die nächsten 20 Jahre nichts!
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NatchO
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Beitrag von NatchO »

Ich sehe das auch so, dass jetzt einfach weitergebaut werden muss.

Auch einen Südring, den ich persönlich sehr befürworte, weil er die Umsteigebahnhöfe entlastet, müsste erstmal gebaut werden. Sprich 4 Gleise und Lärmschutz, was sicherlich, jemand erwähnte es bereits, die Anwohner etwas verärgern könnte.
Nichtsdestotrotz sollte man das trotzdem schon planen, damit man 2030 anfangen kann zu bauen.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ja, es ist schrecklich, dass die Verkehrsplanung verpennt wurde und noch schlimmer, dass alles auf ein nicht besonders sinnvolles Projekt konzentriert wurde. Trotzdem kann nicht sein, dass am Ende irgendwas viel zu teuer gebaut wird, nur damit am Ende irgendwas fertig ist!
Da sollte man jetzt in den sauren Apfel beißen und für das nächste Mal draus lernen, dass man die Politiker mit sowas nicht nochmal durchkommen läßt!

Zu den Anwohnern am Südring: zumindest die BAs waren sehr für den Ausbau. Neben besserer Anbindung käme nämlich endlich ein Recht auf besseren Lärmschutz und eine Erneuerung der alten lauten Stahbrücken.

Zum NKF: man mag dazu stehen wie man will und sicherlich kann man die Methoden kritisieren, dennoch bleibt es dabei, dass eine reine Entlastungsstrecke ohne neue Verbindungen immer DEUTLICH weniger lohnend ist, als eine Strecke die zuminddst zum Teil neue Verbindungen erschließt.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Hot Doc @ 18 May 2018, 13:42 hat geschrieben:

Zu den Anwohnern am Südring: zumindest die BAs waren sehr für den Ausbau. Neben besserer Anbindung käme nämlich endlich ein Recht auf besseren Lärmschutz und eine Erneuerung der alten lauten Stahbrücken.
BA steht für?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Du könntest auf den Südring teilweise ein Deckel drauf machen...zumindest da wo er in Mulden liegt...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 18 May 2018, 12:42 hat geschrieben: Ja, es ist schrecklich, dass die Verkehrsplanung verpennt wurde und noch schlimmer, dass alles auf ein nicht besonders sinnvolles Projekt konzentriert wurde. Trotzdem kann nicht sein, dass am Ende irgendwas viel zu teuer gebaut wird, nur damit am Ende irgendwas fertig ist!
Da sollte man jetzt in den sauren Apfel beißen und für das nächste Mal draus lernen, dass man die Politiker mit sowas nicht nochmal durchkommen läßt!
Nein ich habe keinen Bock bis Mitte der 30er Jahre nahezu zwangsweise das Auto nehmen zu müssen, nur weil das S-Bahn System kollabiert (was es jetzt schon gelegentlich tut). Und ja das wäre das, was die Leute draus lernen, nimm das Auto, weil der Nahverkehr kriegt es eh nicht auf die Reihe was zu bauen.

Die Alternative zur 2. Stammstrecke ist das Auto nicht der Südring!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Wenn das so weiter geht, wird die U-Bahn nach Pasing noch vor Stamm2 fertig. Hätte ich vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

  Die Alternative zur 2. Stammstrecke ist das Auto nicht der Südring!
Zumindest nicht für die nächsten 20 Jahre...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 18 May 2018, 15:08 hat geschrieben: Zumindest nicht für die nächsten 20 Jahre...
Korrekt, aber ich persönlich hoffe darauf, dass mir das Schicksal in 20 Jahren Altersteilzeit vergönnt. Dann bin ich nicht mehr auf funktionierende Öffis zur HVZ angewiesen B-)

PS mir ist bewusst, dass das egoistisch ist
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Jean @ 18 May 2018, 15:51 hat geschrieben: Du könntest auf den Südring teilweise ein Deckel drauf machen...zumindest da wo er in Mulden liegt...
Also das noch die Zustimmung von Bezirksausschüssen da wäre liegt daran, dass man zuerst noch die Vorteile sieht. Ein Protest gegen massive Baumassnahmen kommt ja üblicherweise erst wenn man richtig anfängt mit dem Plänen. Dann wird üblicherweise erst auch von der Mehrheit verstanden dass einen Preis für die Verbesserung gibt, den man zu entrichten hat.

Also, wer Südring bauen will muss klar machen, für welche der 2 Varianten er sich entscheidet:

Also tatsächlich billig - dann kommen aber irgendwann eben die massive Proteste gegen die damit einhergehende massive optische Verwandlung der Gegend. Die muss man dann eben ignorieren und es eben durchdrücken.

Will man das nicht machen, kann man eben stattdessen so verträgliche Lösungen bauen wie eben Einhausung etc. Also doch eine Tunnellösung, nur wo anders- aber eben auch nicht billiger als jetzt 2. Stamm

Weiter mit dem Südring im entsprechenden Thema: https://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...d5e8c68bc3f91a1
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Zur Fehlplanung am Hauptbahnhof. Und, Überraschung, vielleicht auch am Ostbahnhof...

2. Stammstrecke: So schlimm ist die Fehlplanung der Bahn

Weitergebaut wird natürlich trotzdem, ist ja alles alternativlos :ph34r:
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ein bisserl reißerisch ist der Artikel ja schon und ich bin mir nicht sicher wie viel davon der liebe Herr Runge der tz in die Feder diktiert hat.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Was hier schon mehrfach diskutiert wurde, wurde auch von der Süddeutsche noch mal aufgegriffen.
Kommentar: Zu schön um wahr zu sein
Dass es auf einigen Streckenabschnitten, wie dem jetzigen gemeinsamen Abschnitt von S4 und S6 West zu Angebotsverschlechterungen kommt.

Man muss hier festhalten, dies ist kein zwingender Effekt der zweiten Stammstrecke, es ist die Frage des Startkonzeptes. Auch wenn ich das Infrastruktur Projekt als alternativlos halte, das Startkonzept ist es nicht. Ich denke, die BEG sollte sich schleunigst noch mal an den Schreibtisch setzen und ein Startkonzept erarbeiten, welches von Fahrgästen und Medien akzeptiert wird. Klar dem Boulevard wie der tz kann man es nicht recht machen, gefährlich wird es aber, wenn auch besonne Medien wie die Süddeutsche an dem Projekt zweifeln.
Um das Projekt nicht zu gefährden, muss es ein Startkonzept geben, welches wirklich für den Großteil der Fahrgäste Verbesserungen bringt. Wenn jetzt Malching eine Bahn pro Stunde weniger hat, who cares. Aber bei Orten wie Baldham und Vaterstetten ist das wirklich zu hinterfragen. Klar kann man bis 2026 keine Wunder vollbringen, aber evtl. doch noch ein paar Wendekreise oder Überleitungen mehr bauen. Und auch Takt 10 plus Express darf kein Tabu sein. Und wenn beides nicht geht, ist zu hinterfragen ob nicht Takt 10 besser als 15 + Expresse für die Mehrheit der Fahrgäste ist.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 14 Jun 2018, 11:43 hat geschrieben: Man muss hier festhalten, dies ist kein zwingender Effekt der zweiten Stammstrecke, es ist die Frage des Startkonzeptes.
Das ist halt so nicht ganz falsch, aber halt auch nicht richtig!
Stamm2 ist halt nur über den NKF gemogelt worden, da man aus dem ominösen Startkonzept irgendwie versucht hat, so viel wie möglich rauszuquetschen. Da hat man an einigen stellen herbe Einschläge einfach übersehen. Es bedeutet im Rückschluss aber auch, dass praktisch alle anderen möglichen Lösungen insgesamt trotzdem nicht besser sind. Man braucht halt trotzdem massive Ausbauten ins Außennetz. Dafür Geld aufzutreiben, nachdem man > 3 Milliarden verbuddelt hat wird nicht einfach.
Auch wenn ich das Infrastruktur Projekt als alternativlos halte, das Startkonzept ist es nicht.
Ich sehe das ziemlich genau anders herum. Es gibt genügend Vorschläge für Alternativen für den Tunnel. Teilweise sogar bessere. Wenn der Tunnel aber kommt, wird man das Startkonzept fahren müssen. Es ist nach langem Gerechne wohl insgesamt das lohnendste und nur unter dieser Vorraussetzung wurden die Fördergelder genehmigt. Wird jetzt ein anderes Konzept gefahren, geht die Förderfähigkeit evtl. flöten. Jede Gemeinde die bei irgendeinem ÖPNV-Projekt zu kurz gekommen ist, könnte klagen.
Einzige Möglichkeit ist, das Startkonzept zu verbessern. Das wird aber schwierig, weil mehr S-Bahnen auch mehr Investitionen bedeuten. Da muss erstmal reingefahren werden.

Mein Fazit: Der Titel bringt das Dilemma des Stamm2 (und von S21 und dem TR und vom BER und der Elbphilharmonie.....) auf den Punkt. Die Projekte sind "Zu schön um wahr zu sein." Die anfängliche Idee besticht, die anfänglichen Kostenschätzungen schauen toll aus. Schaut man ins Detail, bleiben viel zu hohe Kosten die mit Streichungen versucht werden einzufangen und am Ende wird bei lauter Hetzer hinter dem Ziel her der eigentliche Sinn (und oft auch die Kosten) aus den Augen verloren.

Es war mein eine 2. Röhre mit 5-6 Halten geplant. Ein Abzweig nach Giesing und 10 Minuten Takt für alle Linien. Das ganze kostete anfangs 650 bis 850 Millionen.
Inzwischen haben wir die Zahl der Halte halbiert, was westlich des HBF und östlich der Isar noch verschmerzbar war, der Abzweig ist Geschichte und der 10 Minuten-Takt wurde einem wirtschaftlich optimierten, aber aus Fahrgastsicht dämlichen Express-System mit Ausnahmen und Löchern geopfert.
Der Doppelhalt HBF-Stachus war von Anfang an ein Schildbürgerstreich. Dieser ist jetzt durch die neuerlichen Umplanungen nochmal verschlimmbessert worden. RESPEKT!
Die Kosten haben sich inzwischen mehr als vervierfacht. Witziger Weise hat die Nutzenberechnung da ständig Schritt gehalten. :blink: :ph34r:
Das Projekt ist nur noch das Skelett der eigentlichen Idee bei ausufernden Kosten.
Der Vergleich mit dem Südring wurde nur duch nachgewiesenes Schlechtrechnen desselben geradeso gewonnen.

Die Mär vom tollen günstigen zweiten Tunnel der alle Verkehrsprobleme löst ist leider einfach zu schön um wahr zu sein!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Dass der Tunnel günstig ist hat niemand behauptet. In einer massiv wachsenden Millionenstadt reicht aber halt nunmal keine billige Lösung, sondern man braucht die Lösung mit dem größten Nutzen - nur so kann der ÖPNV fit für die nächsten Jahrzehnte gemacht werden. Hätte man damals Mitte der 60er das Schnellbahnnetz nach dem Prinzip "Hauptsache kein Geld ausgeben" wäre München schon längst zusammengebrochen.

Das Problem ist nicht der Tunnel, das Problem ist die völlig schwachsinnige Berechnungsmethode der standardisierten Berechnugn.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 14 Jun 2018, 17:52 hat geschrieben:Dass der Tunnel günstig ist hat niemand behauptet.
Doch, genau das wurde behauptet. Vor allem sei er im Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen "günstig". Und das ist leider Schwachsinn.
In einer massiv wachsenden Millionenstadt reicht aber halt nunmal keine billige Lösung, sondern man braucht die Lösung mit dem größten Nutzen - nur so kann der ÖPNV fit für die nächsten Jahrzehnte gemacht werden.
Richtig, und das ist nicht der Tunnel.
Hätte man damals Mitte der 60er das Schnellbahnnetz nach dem Prinzip "Hauptsache kein Geld ausgeben" wäre München schon längst zusammengebrochen.
Blablablubb. Mehr steht in dem Satz nicht. Das Schnellbahnnetz war damals eine richtige Entscheidung und war auch gut durchgerechnet. Aber auch weil man dadurch Meilensteine mit durchgesetzt hat, wie z.B. die Fußgängerzone. Auch für die U-Bahn wurde viel geopfert, was man selbst jetzt nach Jahrzehnten nicht vollständig repariert hat (siehe Tramstrecken...).
Von "Hauptsache kein Geld ausgeben" hat keiner was geschrieben, das ist einfach eine lächerliche Unterstellung, die deine Argumentationslosigkeit nur so plakatiert! Südring und Nordring und Verbesserungen auf den Außenstrecken zusammen sind günstiger als der Tunnel, zumindest in Teilbereichen schneller einsetzbar und haben insgesamt einen größeren Nutzen. So einfach ist die Rechnung.
Du willst den Rolls Roys, ich den Passat, der mehr Stauraum, größere Zuverlässigkeit und weniger Verbrauch hat. Dein Argument ist: "Hätte damals Herr Benz nicht so viel in seine Erfindung gesteckt, wären wir mit Pferdekutschen unterwegs."
Das grenzt an absurdes Theater!
Das Problem ist nicht der Tunnel, das Problem ist die völlig schwachsinnige Berechnungsmethode der standardisierten Berechnugn.
Noch ganz bei der Sache?!? Die Berechnungsmethoden kann man sicher an der einen oder anderen Ecke kritisieren. Aber im Großen und Ganzen tun die Modelle ihre Arbeit. "Völlig schwachsinnig" ist auf jeden Fall eine Themaverfehlung!
Ob Tunnel, Südring oder was auch immer. Alle Varianten haben das gleiche Problem, dass sie als Ergänzung und Entlastung von Stamm1 gedacht sind, bei deren Berechnung von manchen ein Nachteil des NKF gesehen wird.
Es kommt am Ende nicht darauf an, wie sinnvoll diese Berechnung ist (in meinen Augen immer noch deutlich besser, als von den meisten hier geglaubt, da nicht verstanden). Es ist völlig egal - um zu entscheiden, welches die bessere Lösung ist, reicht ein Vergleich der Ergebnisse, da alle von einer Korrektur gleich profitieren würden.
Da hat der Tunneln nach x Preissteigerungen um ein Vierfaches ein noch sehr glaubwürdiges Ergebnis von 1,0x.
Der Südring, nach Korrektur nur der 3 eindeutigsten Fehlberechnungen (fehlende Sowieso-Kosten der Brückensanierungen, unnötiger Neubau Brücke Landsbergerstr., massiv überhöhte Kosten Lärmschutzfenster) einen Faktor von ca. 1,5. (Nicht mein Ergebnis, sondern das eines renomierten Schweizer Planungsbüros.), trotz auch sonst extrem hoch angesetzter Baukosten.

Ja ich würde gerne weniger Geld ausgeben. Aber für mehr Nutzen! Oder noch lieber das ganze Geld für noch mehr Nutzen!!!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Den Südring werden wir in 20 Jahre eh brauchen...also warum nicht jetzt mit der Planung anfangen? Dann kann man später den zweiten Tunnel immer noch dem Regionalverkehr zuschreiben.
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 14 Jun 2018, 16:52 hat geschrieben: Das Problem ist nicht der Tunnel, das Problem ist die völlig schwachsinnige Berechnungsmethode der standardisierten Berechnugn.
Sehe ich auch so. Ohne die schwachsinnige Berechnungsmethode wäre niemand auf die Idee gekommen auf Strecken, wo es keinen Sinn macht, 10 Minuten Takt für Expresse auf zu geben.
Und auch Hot Docs favorisierter Südring kam nur mit Express Takten in die Nähe der magischen eins.
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Beitrag von Jean »

Der Südring ist auch nicht wirklich für Express Verkehr geeignet. :lol:
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Beitrag von Iarn »

Jean @ 14 Jun 2018, 19:29 hat geschrieben: Der Südring ist auch nicht wirklich für Express Verkehr geeignet. :lol:
Trotzdem war der magische NKF bei Südring und Express höher als bei dem vergleichbaren Fall ohne Expresse.

Weil halt Fahrzeitverkürzung quasi der einzig relevante Faktor ist.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ist doch Schwachsinn... :rolleyes: Ich habe nie verstanden warum ein besseres KNF raus kommt von Express-S-Bahn im Tunnel fahren...
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 14 Jun 2018, 20:37 hat geschrieben: Trotzdem war der magische NKF bei Südring und Express höher als bei dem vergleichbaren Fall ohne Expresse.

Weil halt Fahrzeitverkürzung quasi der einzig relevante Faktor ist.
Ist ne einfache Rechnung. Expresse schaffen ohne wesentlichen Mehraufwand an Fahrzeugen (eher sogar weniger als ein 10 Minuten Takt) gerade für die Außenbereiche eine deutliche Steigerung der Attraktivität. Eine Verlängerung des Taktes von 10 auf 15 Minuten (mit einer teilweisen Verkürzung von 20 auf 15 bei einigen Stationen) nur eine relativ geringe Verschlechterung.
So unwahrscheinlich ist das nicht, dass sich das lohnt.

Richtig wäre aber eine großzügige Angebotsverbesserung. Diese ist aber durch die Hohen Kosten von Stamm2 und den damit verbundenen geringen Spielräumen nicht möglich.

Bei den Alternativen sähe das deutlich besser aus.

@IarN:
Und auch Hot Docs favorisierter Südring kam nur mit Express Takten in die Nähe der magischen eins.
Ja, aber das in der - wie vorher geschrieben und schon mehrfach ausführlich dargelegt - maximal und schuldhaft verteuerten Version. Wie gesagt, allein die 3 größten nachgewiesenen Fehler berichtig, kommt man auf einen Faktor bei 1,5 und selbst da sehen die Schweizer Experten noch viel Luft zum sparen.
Da wäre ein Konzept 10 + Express locker drin.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Egal wie sehr Du Dich an Deine Strohhalme klammerst, es gibt keine Alternativen. Die Alternative zu Stamm2 ist 10 Jahre Stillstand. Es gibt keinen Plan B den man aus der Tasche ziehen kann. Alles würde erst mal Machbarkeitsstudie, Grobplanung, Feinplanung, Planfeststellung, inklusive diverser europaweiter Ausschreibungen bedeuten.
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Beitrag von Hot Doc »

Egal wie oft du das noch wiederholst, es ist und bleibt falsch. Das Gegenteil ist der Fall: Stamm2 bedeutet 10 Jahre Stillstand! Die aktuelle offizielle Eröffnung soll 2026 sein, also in 8 Jahren, wenn man jetzt schon sieht, dass am HBF noch umgeplant wird und für den Ostbahnhof auch komplett neue Planungen zumindest durchdacht werden, kann man sich ausmalen, wie das wirklich läuft...

Im Gegensatz dazu könnte man den aktuell in Planung befindlichen Halt Poccistr. für S-Bahnen nutzen oder sogar auf 96cm umplanen. Das wäre kurzfristig machbar, die Bahn hat ja zugegeben dass die Eröffnung (auch 2026) nur durch den Stamm2 verzögert wird.
Ja, das wäre nur ein Rest eines Südrings, aber man könnte locker ein-zwei Verstärkerlinien darüber schicken, lange bevor der Tunnel fertig wäre. Dazu noch übergangsweise ein Bahnsteig in Laim.
Dafür bräuchte man erstmal nur eine Genehmigung für einen temporären Bahnsteig in Laim und die eh laufende Genehmigung inkl. alles an der Poccistr.

Darauf aufbauend kann man Stück für Stück den Südring komplettieren. Dabei gibt es einzelne Überwerfungen (z.B. am Heimeranplatz), die alleine schon große Wirkung entfalten und auch sicher in kürzerer Zeit geplant und gebaut werden könnten. Änderungen am Gleisfeld am Ostbahnhof, die, da komplett auf Bahnland und kein Neubau auch relativ schnell zu planen sind.

Schlimm genug, dass die Bahn inzwischen zugibt, dass andere Projekte wg. Stamm2 verzögert werden, nur noch schlimmer, dass genug Menschen - inkl. einiger hier - auf den Kurs reinfallen.....immer noch.
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Eine 2-gleisiger Südring bringt dir eine Mischverkehrsstrecke im zentralen Bereich zwischen Laim und Ostbahnhof mit den üblichen Problemen, die wir auf zahlreichen Aussenstrecken bereits haben. Der ohnehin notwendige 4-gleisige Ausbau ist zwar oberirdisch, aber wegen Lärmschutz und notwendigen Überwerfungen auch kein Pappenstil. Hauptproblem werden unendliche Einsprachen sein.

Solche Umplanungen wie am Hbf und Ostbahnhof würde es beim Südring ganz sicher auch geben und obs billiger wird, bezweifele ich.

Nach dem Baubeginn nun Alles wieder einzustellen, wäre meiner Meinung nach ein Schildbürgerstreich.
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Beitrag von Jean »

Es gibt aber keine Verbindung Laim Bhf. - Südring. Und es verbietet nichts den Südring jetzt schon schrittweise auszubauen...außer natürlich die seit langem gefahrene Politik...
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 15 Jun 2018, 13:55 hat geschrieben:Im Gegensatz dazu könnte man den aktuell in Planung befindlichen Halt Poccistr. für S-Bahnen nutzen oder sogar auf 96cm umplanen. Das wäre kurzfristig machbar, die Bahn hat ja zugegeben dass die Eröffnung (auch 2026) nur durch den Stamm2 verzögert wird.
Ja, das wäre nur ein Rest eines Südrings, aber man könnte locker ein-zwei Verstärkerlinien darüber schicken, lange bevor der Tunnel fertig wäre. Dazu noch übergangsweise ein Bahnsteig in Laim.
Dafür bräuchte man erstmal nur eine Genehmigung für einen temporären Bahnsteig in Laim und die eh laufende Genehmigung inkl. alles an der Poccistr.
Wie Jean es schon sagt, das Problem liegt nicht an der Poccistraße. Und ich habe Dir neulich schon relativ detailliert aufgeschlüsselt, dass man eben nicht von Heimeranplatz West auf den Südring kommt. Das bedeutet der Südring hätte maximal den einen Halt Poccistraße und am Heimeranplatz einen eingleisigen Abschnitt, den sich eine hypothetische Südring S-Bahn auch noch mit der S20 teilen muss. Und ziemlich viele Fahrstraßenausschüsse. Die anderen Gleise auf dem Südring liegen da nicht zum Spaß rum.
Nebenbei bemerkt, wären 96cm meiner Meinung nach bei einem Gleis, an dem Regionalverkehr halten soll, Themaverfehlung. Oder willst Du den Regionalhalt kippen?
Darauf aufbauend kann man Stück für Stück den Südring komplettieren. Dabei gibt es einzelne Überwerfungen (z.B. am Heimeranplatz), die alleine schon große Wirkung entfalten und auch sicher in kürzerer Zeit geplant und gebaut werden könnten. Änderungen am Gleisfeld am Ostbahnhof, die, da komplett auf Bahnland und kein Neubau auch relativ schnell zu planen sind.
Wie kommst Du das die Überwerfungen "sicher" in kurzer Zeit geplant und gebaut werden können? Hat jetzt jemand die Zeitlinie von Neulustheim im Kopf? Das waren von der ersten Idee bis zum Projektabschluss auch sicher sechs, sieben Jahre bei größerem Abstand zur Bebauung.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich hab mal im Südringthema geantwortet.
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Beitrag von Iarn »

Grüne fordern Baustop bei der 2. Stammstrecke

Wenn ich die Begriffe Vieregg und Experte in einem Satz lese, kriege ich das Brechen.

Und durch diese Forderung ist die Partei für mich bei der Landtagswahl endgültig unwählbar geworden. Wir brauchen jetzt eine Lösung und keine Spinnereien von V&R.
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