[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ich finde vorallem die Verschiebung Mist. Damit ist der Stachus dann endgültig nicht mehr fussläufig erreichbar.
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Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Lazarus @ 21 Jun 2018, 18:42 hat geschrieben: Ich finde vorallem die Verschiebung Mist. Damit ist der Stachus dann endgültig nicht mehr fussläufig erreichbar.
200 Meter. Oh mein Gott.

Könntest Du endlich mal aufhören, einfach nur zu meckern um des Meckerns Willen ohne Sinn und Verstand?
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Mark8031 @ 21 Jun 2018, 18:58 hat geschrieben: 200 Meter. Oh mein Gott.
Vermutlich ist der reale volkswirtschaftliche Nutzen sogar positiv, weil die 200m extra Fußweg gut für die Gesundheit sind? :-)

Aber grundsätzlich sehe ich es auch so, dass es schade ist dass es den Aufgang nicht gibt. Es sind ja nicht nur die 200m, sondern vermutlich auch ein angenehmerer Weg, da wettergeschützt und weitgehend per Rolltreppe, und im Gegensatz zum Nukleus hätte man auch nicht mehrmals eine 180°-Kurve machen müssen um auf die nächste Rolltreppe zu wechseln.

Also schade ist es schon, aber kein Weltuntergang.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 21 Jun 2018, 18:37 hat geschrieben: Grüne fordern Baustop bei der 2. Stammstrecke

Wenn ich die Begriffe Vieregg und Experte in einem Satz lese, kriege ich das Brechen.

Und durch diese Forderung ist die Partei für mich bei der Landtagswahl endgültig unwählbar geworden. Wir brauchen jetzt eine Lösung und keine Spinnereien von V&R.
Vieregg... Sind doch die die mit der CSU sympatisere... Und den verrückten Straßentunnel in Giesing vorgeschlagen haben. Die sind unglaubwürdig!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Jean @ 21 Jun 2018, 22:17 hat geschrieben: Vieregg... Sind doch die die mit der CSU sympatisere... Und den verrückten Straßentunnel in Giesing vorgeschlagen haben. Die sind unglaubwürdig!
Eigentlich nicht. Vieregg&Rößler macht auch view für die Grünen etc. Studien. Die machen halt für jeden Studien der zahlt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 21 Jun 2018, 21:37 hat geschrieben: Die machen halt für jeden Studien der zahlt.
Bei denen schwanke ich immer zwischen Wut und Mitleid. Beim Nordtunnel bin ich mir bis heute nicht sicher, ob die nicht eine sarkastische Bemerkung von mir hier im Forum als Grundlage genommen haben und Gefälligkeitsstudien lehne ich auch zutiefst ab. Auf der anderen Seite wurde hier auch mal der Umsatz ihres Büros genannt, da erbarmt es einen dann doch.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Iarn @ 21 Jun 2018, 17:37 hat geschrieben: Und durch diese Forderung ist die Partei für mich bei der Landtagswahl endgültig unwählbar geworden. Wir brauchen jetzt eine Lösung und keine Spinnereien von V&R.
Jepp, immer schön den Kopf in den Sand stecken.

Nach Deiner Logik sind am Schluss vermutlich die Grünen schuld, dass bei der Stammstrecken-Planung von Anfang an Finanzierung und Bauzeiten schöngerechnet wurden und die technische Planung komplette Grütze ist.
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Beitrag von Iarn »

mmouse @ 22 Jun 2018, 08:56 hat geschrieben: Jepp, immer schön den Kopf in den Sand stecken.

Nach Deiner Logik sind am Schluss vermutlich die Grünen schuld, dass bei der Stammstrecken-Planung von Anfang an Finanzierung und Bauzeiten schöngerechnet wurden und die technische Planung komplette Grütze ist.
Sorry aber ein Gefälligkeitsgutachten eines Zweimannbüros, die keinen einzelnen eigenen Ingenieur beschäftigen, kann doch keine Grundlage sein. Entweder man kommt mit was belastbaren oder ich weigere mich das als Gesprächsgrundlage zu sehen. Ich bin seit über 10 Jahren im EF und weigere mich als mittlerweile Diskussionen auf Basis von Aussagen der beiden Herren V&R zu führen.
Das hat auch nichts mit Parteipolitik zu tun, ich kriege auch Pickel wenn irgendwelche CSU Lokalpolitiker eine Idee anschleppen, die von den beiden ausgeheckt wurde.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 22 Jun 2018, 13:42 hat geschrieben: Sorry aber ein Gefälligkeitsgutachten eines Zweimannbüros, die keinen einzelnen eigenen Ingenieur beschäftigen, kann doch keine Grundlage sein. Entweder man kommt mit was belastbaren oder ich weigere mich das als Gesprächsgrundlage zu sehen. Ich bin seit über 10 Jahren im EF und weigere mich als mittlerweile Diskussionen auf Basis von Aussagen der beiden Herren V&R zu führen.
Im Prinzip hast du ja recht. Aber mit deiner hier aufgeführten Argumentation kannst so ziemlich jedes Gutachten zerpflücken. Weil die meisten sind alle so geschrieben, das der genau das zu lesen bekommt, der es bezahlt.
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Beitrag von Hot Doc »

Jean @ 21 Jun 2018, 22:17 hat geschrieben: Vieregg... Sind doch die die mit der CSU sympatisere... Und den verrückten Straßentunnel in Giesing vorgeschlagen haben. Die sind unglaubwürdig!
Immerhin so unglaubwürdig, dass sie schon vor zig Jahren ziemlich genau wußten, wie teuer der Stamm2 werden würde (als offiziell noch von rund einer Milliarde die Rede war), sie vor vielen Jahren die endgültugen Kosten und Probleme für S21 ziemlich genau augerechnet und benannt hatten, deren Kostenschätzung für den Südring von einem renomierten schweizer Planungsbüro (die, die Zürich unterbuddelt haben) 1:1 bestätigt wurde und dass sie an einigen kleineren Projekten Denkanstöße geliefert haben, die zu Umplanungen geführt haben.

V&R sind ein Planungsbüro, dass sich mehr als Ideenschmiede und Vorschlaggeber für Verkehrsprojekte sieht. Hier werden im Stadium der Entwurfsplanung mögliche Alternativen durchleuchtet und auch grob finanziell berechnet. Meistens wird hier auf Vergleichsprojekte zurückgegriffen, deren Kosten dann hochgerechnet und mit einem Teuerungsfaktor multipliziert werden. Damit liegen die beiden bisher deutlich genauer als die offiziellen Zahlen der allermeisten Projekte, die ich verfolgt habe. (Ausnahme die Tramstrecken in München, die meistens im Kostenrahmen blieben, für die allerdings auch V&R nie was berechnet hat, soweit ich weiß.)

@Boris:
Aber grundsätzlich sehe ich es auch so, dass es schade ist dass es den Aufgang nicht gibt. Es sind ja nicht nur die 200m, sondern vermutlich auch ein angenehmerer Weg, da wettergeschützt und weitgehend per Rolltreppe, und im Gegensatz zum Nukleus hätte man auch nicht mehrmals eine 180°-Kurve machen müssen um auf die nächste Rolltreppe zu wechseln.

Also schade ist es schon, aber kein Weltuntergang.
Jede einzelne Umplaung ist für sich kein Weltuntergang, aber so langsam wird das Projekt halt auf der einen Seite zu Tode gestrichen und umgeplant und auf der anderen Seite trotzdem immer teurer und immer später fertig. Das ist halt das Problem, wenn man politisch etwas durchzudrücken versucht, was verkehrsplanerisch und auch technisch nicht die beste Lösung ist. Inzwischen wurden mehrere Stationen gestrichen, der Abzweig nach Giesing, man musste die Tiefstlage der Stationen irgendwie verkaufen (anfangs dacht man ja noch, man kommt in Mittellage da irgendwie durch), es gibt berechtigte Einwände bei der Brandschutzuntersuchung am HBF und jetzt kommt halt noch das endgültige Abhängen des Stachus. Auf dem Plan sind es erstmal nur 80 Meter. Die Ausgänge werden sich aber wohl wesentlich weiter nach Westen verschieben.
Ich weiß noch, wie wir vor Jahren heftig diskutiert haben, ob man den Halt am Stachus einfach steichen kann - und ich bin weiterhin der Meinung, dass das nicht geht - und die (vorgeschobene) Argumentation war immer, dass ja der Ausgang nur wenig Meter entfernt liegt. Das hielte ich schon damals für eine Mogelpackung, da alles außer ein direkter Anschluss an das Stachus-Untergeschoss keinen Sinn macht in meinen Augen.
Jetzt wird der Stachus komplett abgehängt. Das kommt dann meiner Sicht nach doch einem Weltuntergang ziemlich nahe.

PS.: Ich wäre auch gespannt, was das bei einer neuen Nutzenberechnung ausmacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Faktor von gaaaaanz-knapp-über-1 so gehalten werden kann.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Hot Doc @ 22 Jun 2018, 13:29 hat geschrieben: Immerhin so unglaubwürdig, dass sie schon vor zig Jahren ziemlich genau wußten, wie teuer der Stamm2 werden würde (als offiziell noch von rund einer Milliarde die Rede war), [...]
Halt, halt, halt. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir die Glaubwürdigkeit eines Planungsbüros an der Genauigkeit ihrer vergangenen Gutachten festmachen - und nicht an der Größe der Büro-Glasfasade oder des Geschäftsführer-Porsches. :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wir reden von einer 2 Mann Klitsche, die sich aus genau einem Grund Planungsbüro nennen: in Bayern dürfen sie den Begriff des Ingenieurbüros nicht verwenden, weil sie keinen einzigen festangestellten Ingenieur haben.

Für mich kann ein Planungsbüro keine Alternative zu einem Ingenieurbüro darstellen, wie für die meisten Ärzte ein selbst erklärter Heiler keine Alternative zu einer Arztpraxis darstellt.

Es gibt aus meiner Sicht einen Grund, warum man in Deutschland für einige Tätigkeiten eine bestimmte Berufsausbildung oder ein bestimmtes Studium braucht.

Meiner Meinung nach kann man das Schicksal der Münchner Verkehrsplanung nicht von einen Psychologen und einem Wirtschaftswissenschaftler abhängig machen, da müssen echte Experten (mit passendem Diplom oder Master) ran.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 22 Jun 2018, 14:29 hat geschrieben: Ich weiß noch, wie wir vor Jahren heftig diskutiert haben, ob man den Halt am Stachus einfach steichen kann - und ich bin weiterhin der Meinung, dass das nicht geht - und die (vorgeschobene) Argumentation war immer, dass ja der Ausgang nur wenig Meter entfernt liegt. Das hielte ich schon damals für eine Mogelpackung, da alles außer ein direkter Anschluss an das Stachus-Untergeschoss keinen Sinn macht in meinen Augen.
Den direkten ANschluss hätte man sicherlich später noch nachrüsten können, da hätte ja ein kurzer Fußgängertunnel in einfacher Tiefenlage gereicht.
Jetzt wird der Stachus komplett abgehängt. Das kommt dann meiner Sicht nach doch einem Weltuntergang ziemlich nahe.
Naja, schauen wir mal an wie schlimm der Weltuntergang wirklich ist.

Was gibt es am Stachus, was es am Hbf nicht gibt?
  • Ein Einkaufszentrum
  • Einen 300m kürzeren Fußweg zur Fußgängerzone
  • Den Nachtlinienknoten
  • Die Tramlinie 27/28
Habe ich noch etwas übersehen?

Wirklich relevant ist da in meinen Augen nur die 27/28 und der Nachtknoten, alles andere ist nun wirklich in fußläufiger Entfernung. Und zumindest das Problem mit der 27/28 könnte man abmildern indem man eine der beiden Tramlinien durch die Barerstraße über den Hauptbahnhof führt.

Unschön - natürlich, sehe ich genauso, aber Weltuntergang und das Ende des hochheiligen gottgegebenen NKF? Eher nicht.
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Beitrag von eherl2000 »

Wie "wichtig" dieser Knoten ist, kann man in einem Vergleich zwischen Hbf. und Odeonspl. einerseits und dem Stachus andererseits sehen. Dabei schneidet der Stachus grottenschlecht ab.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Für mich liegt der Stachus generell in fußläufiger Entfernung des Hauptbahnhofs. Insbesondere wenn man den runtergekommenen, eigentlich auf ganzer Länge nur noch aus gefährlichen Stolperfallen bestehenden Bodenbelag der Fußgängerzone Schützenstraße nach 46 Jahren endlich mal neu aufpflastern würde. Aber entfernungsmäßig ist das eigentlich kein Thema.

Generell hoffe ich, dass Stamm 2 trotz der notwendigen Umplanung gebaut wird und nicht doch noch irgendwie kippt. Sonst ist München der endgültige Verkehrskollaps ca. 2030 sicher. Manche, die aus purer Ideologie gegen Stamm 2 sind, übersehen vielleicht ganz einfach, dass es hier um die Sicherung des elementarsten Faktors der milliardenschweren Wirtschaftsregion München geht: darum, dass die große Masse an Pendlern irgendwie halbwegs pünktlich zum Arbeitsplatz gelangt! Die notwendige Investition in Stamm 2 ist im Vergleich dazu auf Sicht der nächsten 50 Jahre selbst dann noch lächerlich, wenn das Ding unterm Strich bei 10 Millarden Baukosten landet.

Die Alternative, der Südring? Dass ich nicht lache. Ohne viergleisigen Vollausbau ist die Strecke doch jetzt schon voll belegt und maximal für eine Lokalbedürfnisse ergänzend abdeckende S-Bahn im Takt 20 tauglich.

Erst schreien die grünen Ideologen samtsonders nach dem Südring als Alternative, und sobald dann dort die Bagger anrollen sollen, wird dann ganz schnell und laut nach einer Volluntertunnelung vom Heimeranplatz bis zum Ostbahnhof geschrien, weil jeder realisiert, dass eine Baustelle in den Wohnvierteln entlang des Südrings nicht unbedingt angenehmer ist als eine im Stadtzentrum, und damit die arme Isaruferbuschspannerechse nicht umgesiedelt werden muss und damit die armen Kinder aus Untergiesing nicht für 10 Jahre auf einem staubigen Spielplatz spielen müssen.

Lasst uns doch alle den Rest unseres Lebens im Stau stehen, dann muß gar nix mehr gebaut werden, lassen wir doch die Infrastruktur einfach so wie sie ist, die paar hunderttausend Zuzügler packen wir doch easy aufs Dach der Züge rauf!
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Oliver-BergamLaim @ 22 Jun 2018, 16:24 hat geschrieben: Lasst uns doch alle den Rest unseres Lebens im Stau stehen, dann muß gar nix mehr gebaut werden, lassen wir doch die Infrastruktur einfach so wie sie ist, die paar hunderttausend Zuzügler packen wir doch easy aufs Dach der Züge rauf!
Genau das macht man doch schon die letzten 20 Jahre. Und an den Grünen liegt das noch am wenigsten.
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Beitrag von Mark8031 »

Oliver-BergamLaim @ 22 Jun 2018, 17:24 hat geschrieben: Manche, die aus purer Ideologie gegen Stamm 2 sind, übersehen vielleicht ganz einfach, dass es hier um die Sicherung des elementarsten Faktors der milliardenschweren Wirtschaftsregion München geht: darum, dass die große Masse an Pendlern irgendwie halbwegs pünktlich zum Arbeitsplatz gelangt!
Ich war noch nie ein Freund von Stamm2, wäre aber auch kein Freund davon ihn nun zu beerdigen. Der große Heilsbringer, wie einige Politiker und so mancher auch hier im Forum behaupten, ist Stamm2 in keinster Weise - wäre aber auch der Südring nicht.

Was man schon seit Jahrzehnten verpennt, verpennt man auch weiterhin: einen kompletten Plan unter Einbeziehung aller ÖPNV-Verkehrsmittel entwickeln und Maßnahmen für ein sinnvolles Verkehrssystem aus einem Guss erarbeiten. Nur damit erreicht man, dass
die große Masse an Pendlern irgendwie halbwegs pünktlich zum Arbeitsplatz gelangt!
Stamm2 ist für diesen Faktor lächerlich und mehr als nur vernachlässigbar. Es fehlt am großen Ganzen. Und daran wird sich leider auch in den nächsten Jahrzehnten nichts ändern, weil immer nur in klein-klein gedacht wird.

Wie weit wir schon sein könnten, wenn man bei den ersten Anzeichen von Überlastung, also dem Zeitpunkt als Stamm2 als Idee aufkam, damit begonnen hätte. Vielleicht hätte man auch nie über Stamm2 gesprochen, weil man mit der Verteilung der Fahrgäste im Stadtgebiet schon bessere Lösungen hätte. Und wieviel effizienter das Geld eingesetzt wäre, wenn man nicht nur vereinzelt Kosmetik betreibt, sondern gesamtheitliche Lösungen umsetzt. Stattdessen werden die Moneten nur so verbrannt, weil jeder nur in seinen Zuständigkeiten denkt und sich ja nicht andere einmischen sollen.
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Beitrag von gt670dn »

Wo ist denn eigentlich der Zusammenhang zwischen Bahnhof verschieben müssen und Ausgang Richtung Stachus nicht bauen zu können? Wenn man sich nichtmal traut die U-Bahn mit einem Fußgängertunnel zu unterfahren geht man vor der U1/U2 auf Ebene -3, also überquert die Halle und unterquert das Sperrengeschoss und kommt dort raus wo es geplant war. Zusätzlich gibt es Laufbänder, die man eigentlich auch gleich bis Stachus durchziehen könnte - wo wäre dann noch das Problem?

In Tokio hat man übrigens eine U-Bahn-Linie direkt unter der anderen mit nur wenigen Metern Abstand unterquert während der volle Betrieb weiter lief und es ist nichts passiert.
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Beitrag von Martin H. »

Unser Tokio heißt Rastatt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

An dem Beispiel sieht man aber auch den Unterschied zu Japan. Im übrigen würde man sich dort stark wundern, wenn jemand auf die Idee käme, sich beim Tunnelbau von einem Psychologen und einem Wirtschaftswissenschaftler beraten zu lassen.
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Beitrag von Hot Doc »

Stimmt, da läuft das genau so wie hier: irgendein Politiker (meist gelernter Jurist oder auch mal Lehrer) wird so mir nichts dir nichts Verkehrsminister und entscheidet was gebaut werden muss. Beraten von großen Baufirmen, deren Partnerplanungsfirmen die Planungen anfertigen und welche dann selber den Auftrag bekommen und ausführen.
Und die dann über ein paar Ecken familiär bis bekanntschaftlich mit anderen Ragierungsmitgliedern verbunden sind.

:blink: :ph34r: :( :angry:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc, Du bist Mediziziner oder? Vielleicht verrätst Du uns auch die Fachrichtung und ob Du gewillt wärst, alternative Vorgehensweisen von Leuten ohne medizinische Ausbildung anzunehmen.

PS das Ironische ist, ich bin im Gegensatz zu den beiden Ingenieur und traue es mir wegen anderer Fachrichtung etc nicht zu.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ja, läuft leider immer so ab. Es wird entschieden dieses Projekt wird es... Wird dann schön gerechnet und die Alternativen schlecht gerechnet!
Übrigens fahren in Wien auf der Stammstrecke auch Regionalzüge...und zwar teilweise Doppelstockwagen. Wie sie das Proem mit dem Fahrgastwechsel gelöst haben weiß ich aber nicht. Ebenerdiger Einstieg ist auch nur bei neueren Fahrzeugen gegeben!
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Beitrag von Iarn »

Auch wenn es nur nicht verifiziertes Wikipedia Wissen ist. Die S-Bahn Wien hat 300 k Fahrgäste am Tag und damit etwa ein Drittel Münchens.
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Beitrag von 143 »

Iarn @ 22 Jun 2018, 15:30 hat geschrieben: Es gibt aus meiner Sicht einen Grund, warum man in Deutschland für einige Tätigkeiten eine bestimmte Berufsausbildung oder ein bestimmtes Studium braucht.
Das stimmt so aber nur für Ärzte, Juristen, usw.

Das Ingenieurgesetz besagt nur wer sich Ingenieur nennen darf und wer nicht. Ingenieurtätigkeiten darf aber jeder ausführen. Sicherheit gegen Entgleisen muss z.B. nicht von einem Ingenieur nachgewiesen werden, muß nur den einschlägigen Normen und dem Stand der Technik entsprechen. Ansonsten kann man das grundsätzlich auch ohne Studium tun und wird in der Industrie auch z.T. so gehandhabt.
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Beitrag von Rev »

Zumal ein Abschluss oft auch rein gar nix über die Qualifikation eines Menschen aussagt... Ich kenne so viele Leute mit Titel die aber Fachlich keine drei Cent wert sind...
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Beitrag von Iarn »

143 @ 23 Jun 2018, 08:47 hat geschrieben:
Iarn @ 22 Jun 2018, 15:30 hat geschrieben: Es gibt aus meiner Sicht einen Grund, warum man in Deutschland für einige Tätigkeiten eine bestimmte Berufsausbildung oder ein bestimmtes Studium braucht.
Das stimmt so aber nur für Ärzte, Juristen, usw.

Das Ingenieurgesetz besagt nur wer sich Ingenieur nennen darf und wer nicht. Ingenieurtätigkeiten darf aber jeder ausführen. Sicherheit gegen Entgleisen muss z.B. nicht von einem Ingenieur nachgewiesen werden, muß nur den einschlägigen Normen und dem Stand der Technik entsprechen. Ansonsten kann man das grundsätzlich auch ohne Studium tun und wird in der Industrie auch z.T. so gehandhabt.
Der Unterschied bei der Ausübung des Berufes ist korrekt.

Aber um bei Deinem Beispiel zu bleiben, beim Thema Sicherheit fordern die Normen "Fachkenntnis". Das ist natürlich vor Gericht genauso auslegbar wie eine "geringfügige Menge", die Standard Auslegung ist aber Ingenieur mit einschlägiger Berufserfahrung und geeigneten Schulungen. Klar kann auch mal ein Techniker oder anderes einen Bericht erstellen, aber deswegen kommen auf solche Dokumente auch mehrere Unterschriften. Ich kenne nur die Bereiche Luftfahrt und Verteidigung. Aber da waren in der Regel mindestens fünf Unterschriften notwendig (Ersteller, Prüfer, in der Regel ein Fachleiter/Abteilungsleiter, Produktsicherheitsverantwortlicher, QS, Projekt/Programmleiter). Davon waren immer zwei Ingenieure mit 10 Jahren Berufserfahrung aus verschiedenen Bereichen dabei, um die Themen unabhängige Prüfung und Fachkunde gerichtsfest zu dokumentieren. Und ich habe sowohl die Rollen Ersteller. Prüfer. Fachleiter und Programmleiter selber ausgeführt, da halte ich mich für aussagefähig.
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Beitrag von 143 »

Wie es in besagten Branchen aussieht weiß ich nicht.
Aber in der Bahnwelt geht der üblichen Weg ja ohnehin über das EBA bzw Gutachter (die im übrigen auch nicht zwingend Ingenieure sein müssen). Und die prüfen ausschließlich, ob die Dokumente dem Stand der Technik bzw den einschlägigen Normen entsprechen, zB die EN14363 um beim Beispiel zu bleiben. Wer die Dokumente letzten Endes erstellt hat ist dabei egal. Lauftechnik oder so ist jetzt auch kein Hexenwerk.
Und wie schon erwähnt sagt ein Titel in unserer Zeit, wo der Master zu einer Art Sitzschein verkommt, eigentlich wenig bis gar nix über die Kompetenz des Trägers aus. Speziell bei den Ingenieuren bekommt man mittlerweile fast an jeder Straßenecke einen Bachelor. Einen Ingenieur von der BA halte ich dann doch für weniger qualifiziert als einen staatlich geprüften Techniker. Etwas schade eigentlich, aber ist halt so.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

143 @ 23 Jun 2018, 10:16 hat geschrieben: Einen Ingenieur von der BA halte ich dann doch für weniger qualifiziert als einen staatlich geprüften Techniker.
Wir reden hier aber nicht von gelernten Technikern, sondern von einem Pschologen und einem Wirtschaftswissenschaftler.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

143 @ 23 Jun 2018, 11:16 hat geschrieben: Und wie schon erwähnt sagt ein Titel in unserer Zeit, wo der Master zu einer Art Sitzschein verkommt, eigentlich wenig bis gar nix über die Kompetenz des Trägers aus. Speziell bei den Ingenieuren bekommt man mittlerweile fast an jeder Straßenecke einen Bachelor.
Interessante Aussage.

Kannst du die auch irgendwie belegen oder ist das nur das übliche Bashing?
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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