[CB] Cottbus bald ohne Tram
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Cottbus könnte bald seine 4 Trambahnlinien verlieren.
Das aus der Tramlinien hätte zur Folge, das noch mehr Busse die Stadt verstopfen.
Die Bürger dürfen da wohl mitentscheiden, ob es zur Einstellung der Trambahnen kommt oder nicht.
Studie zur Einstellung des Trambetriebes in Cottbus
Gruß 4-1254 | 100-B3 :rolleyes:
Das aus der Tramlinien hätte zur Folge, das noch mehr Busse die Stadt verstopfen.
Die Bürger dürfen da wohl mitentscheiden, ob es zur Einstellung der Trambahnen kommt oder nicht.
Studie zur Einstellung des Trambetriebes in Cottbus
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Die Gutachter haben ganz offensichtlich ihre Präferenzen, wenn man bedenkt, für welche Lösung sie gleich einen Zeitplan mitliefern ==> Stilllegung des gesamten Straßenbahnnetzes.
Einen Knackpunkt hat der Plan allerdings noch: Gefordert wird von den Gutachtern selbst die „Beibehaltung der heutigen Angebotsqualität“. Na, da sollen diese „Experten“ erst einmal genau erläutern, wie sie das mit Bussen hinbekommen wollen! Wenn die Cottbuser nur einmal hart genug nachfragen, kommen die Damen und Herren „Experten“ vermutlich ganz schnell ins Schleudern.
Einen Knackpunkt hat der Plan allerdings noch: Gefordert wird von den Gutachtern selbst die „Beibehaltung der heutigen Angebotsqualität“. Na, da sollen diese „Experten“ erst einmal genau erläutern, wie sie das mit Bussen hinbekommen wollen! Wenn die Cottbuser nur einmal hart genug nachfragen, kommen die Damen und Herren „Experten“ vermutlich ganz schnell ins Schleudern.
Man darf nicht den Einwohnerschwund Cottbuses vergessen. Nach Gebietsstand von 1989 ging die Einwohnerzahl von knapp 130'000 auf gut 80'000 zurück. Für 2020 wird eine Einwohnerzahl von 70'000 prognostiziert.KBS 855 @ 13 Feb 2009, 19:29 hat geschrieben: In anderen Ländern werden neue Straßenbahnlinien gebaut, ständig stoßen neue Städte dazu und hier ist man immer noch auf Anti-Tram-Kurs.
Trotzdem, wenn die Tram mal weg ist, wird der erst mal dichtere Takt der Busse weiter ausgedünnt und irgendwann haben wir dann Landshuter Qualitäten (30 Minuten Takt).
Die Cottbuser sollen sich ein Beispiel an Krefeld und Mönchengladbach nehmen. In diesen beiden Städten wurde von denselben „Experten“ Gutachten angefertigt, die in beiden Fällen die Stilllegung der Straßenbahn und Umstellung auf einen Busverkehr empfahlen. Mönchengladbach folgte diesem Gutachten zur Gänze und ist heute bekannt als eine der Städte in Deutschland mit dem schlechtesten öffentlichen Personennahverkehr. Krefeld forderte ein neues Gutachten und hat noch heute vier Straßenbahnlinien.
In Bochum (und anderen Städten) gab es vor einiger Zeit eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zum Regionalen Flächennutzungsplan
(RFNP) der Planungsgemeinschaft der Städte Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen, hier der entsprechende Link dazu. Ein Zitat fiel mir dabei ins Auge:
<_<
In Bochum (und anderen Städten) gab es vor einiger Zeit eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zum Regionalen Flächennutzungsplan
(RFNP) der Planungsgemeinschaft der Städte Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen, hier der entsprechende Link dazu. Ein Zitat fiel mir dabei ins Auge:
Die Antwort der Verwaltung fiel recht deutlich aus:Andere Städte sind dabei, die Straßenbahnen abzubauen, und Bochum will seine Linien ausbauen. Das angesprochene Revival der Straßenbahnen wird stark bezweifelt. In den Spitzenzeiten kann man zwar viele Leute transportieren, aber über den Tag verteilt ist das ein veraltetes Verkehrsmittel. Es wurde angemerkt, dass Langendreer eine solche Straßenbahn nicht nötig hat, weil die jetzige Trassenführung völlig ausreichend ist. Ferner wurde befürchtet, dass die Unterstraße durch den Bau einer Straßenbahnlinie sehr schmal wird. Außerdem wurden eine jahrelange Baustelle und erhebliche Behinderungen im Straßenverkehr während der Bauphase befürchtet.
Die Partnerstadt von Cottbus ist Gelsenkirchen und die beiden sind ein klassisches Beispiel für den Aufbau Ost. Ähnlich groß, ähnlich hoch verschuldet, aber die eine völlig marode, die andere frisch saniert, und die Überweisungen fließen praktisch 1:1. Soll Gelsenkirchen jetzt etwa auch seine Straßenbahnen stilllegen? Oder soll Cottbus gleich ganz dicht gemacht werden? Den Bevölkerungsrückgang wird man so jedenfalls kaum stoppen können. Oder vielleicht sollte der Cottbuser ÖPNV auf Postkutschen umgestellt werden? Dann könnte man zumindest die guten alten Cottbuser Postkutschenkutscher wieder einführen!Heute gibt es auch international eher ein Revival der Straßenbahn. Es fangen Städte an, Straßenbahnen neu einzusetzen, die jahrelang keine Straßenbahn hatten. Die Stadt Bochum hat mit dem Bau der A 43 und dem Ausbau der Universitätsstraße die Bevölkerungsschwerpunkte in Langendreer massiv in Richtung Unterstraße verlagert. An der Baroper Straße fällt spätestens mit der nächsten Straßenbahngeneration die eingleisige Strecke weg. Daraus ergibt sich, dass man entweder eine Trasse dort hinlegt, wo die Kunden sind, oder auf Dauer auf eine Bahnverbindung nach Witten verzichtet. Die Unterstraße weist einen Querschnitt auf, der nach Aussage der Planer völlig ausreicht. Es entfallen kaum Parkräume. Durch die neue Trasse partizipieren ca. 20.000 Menschen. Während dort, wo sie jetzt verläuft, 2.500 Menschen wohnen. Heute gibt es dort nur zwei Buslinien, die 372 und 369. Die Bahn fährt dann im 10-Minuten-Takt.

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Auch hierzulande werden vielerorts neue Straßenbahnlinien gebaut. Städte wie Freiburg oder Bremen haben in den vergangenen Jahren viele Millionen investiert, um aufstrebende Stadtteile, expandierende Universitäten oder dergleichen an das ÖPNV-Netz anzubinden. Doch Situation im Osten Deutschlands ist meist eine andere. Neben dem beinahe flächendeckenden Phänomen der Abwanderung stehen viele Städte noch vor einem weiteren Problem. Ohne das Cottbusser Straßenbahnnetz ansatzweise zu kennen, vermute ich mal, dass in den nächsten Jahren einerseits umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Gleisanlagen anstehen und andererseits der Fahrzeugpark erneuert werden muss. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht ist es daher gut möglich, dass sich solche Investitionen mit den Fahrgastzahlen nicht rechtfertigen lassen. Dass eine Einstellung des Straßenbahnbetriebs katastrophale Auswirkungen auf den Modal Split haben wird, muss allerdings auch klar sein...KBS 855 @ 13 Feb 2009, 19:29 hat geschrieben: In anderen Ländern werden neue Straßenbahnlinien gebaut, ständig stoßen neue Städte dazu und hier ist man immer noch auf Anti-Tram-Kurs.
FÜR DEN AUSBAU DER WÜRZBURGER STRASSENBAHN
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
Wir brauchen neue Straßenbahnstrecken nach Versbach, Lengfeld, Gerbrunn und Höchberg!
In CB dürfte man seit der Wende vermute ich mal einiges am Tramnetz saniert haben. Aber 2020 dürfte in etwa die prognostizierte
Lebensdauer der umgebauten KTNF6 sein.
Das man in Städten kleiner 100k EW ne Strassenbahn halten kann, zeigen aber z.B. Plauen, Nordhausen, Halberstadt, Dessau.....
Sofern die Trassen in CB die Haupt-Fahrgastströme abdecken, sollte man nach Möglichkeit diese Strecken beibehalten. Wie wärs
mit Leolinern dort als neue Fahrzeuge? Dürfte die richtige Fassungsgröße sein.
Lebensdauer der umgebauten KTNF6 sein.
Das man in Städten kleiner 100k EW ne Strassenbahn halten kann, zeigen aber z.B. Plauen, Nordhausen, Halberstadt, Dessau.....
Sofern die Trassen in CB die Haupt-Fahrgastströme abdecken, sollte man nach Möglichkeit diese Strecken beibehalten. Wie wärs
mit Leolinern dort als neue Fahrzeuge? Dürfte die richtige Fassungsgröße sein.
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In Cottbus wurde erst vor Kurzem die Strecke von der Station "Görlitzer Strasse" bis zur Station "Stadtpromenade" komplett saniert für mindestens 1 Million €. Ist richtig schön geworden, bin selbst im Dezember da gewesen. Es entsteht auch sonst viel neues in der Stadt. Der Bevölkerungsschwund ist schon enorm. Allerdings wird es nicht wirklich besser, wenn dann auch noch der Stadtverkehr ausgedünnt wird.
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...dem ist nichts mehr hinzuzufügen... außer dem aktuell, aufgrund der räumlichen Nähe am Besten passendsten Beispiel: Regensburg.KBS 855 @ 13 Feb 2009, 19:29 hat geschrieben: In anderen Ländern werden neue Straßenbahnlinien gebaut, ständig stoßen neue Städte dazu und hier ist man immer noch auf Anti-Tram-Kurs.
Ich hab mir die Studie mal näher angeschaut. Es gibt 4 Szenarien:
1) Beibehaltung des Istzustandes
2) Optimiertes Anpassungsnetz an die künftigen Verkehrsströme
3) Sparnetz
4) reines Busnetz
Ich vergleiche mal die Varianten 2-4:
Beim optimierten Netz fallen die geringsten Investitionskosten an: 45,95 Mio EUR. Zusätzlich müssten 1,48 Mio EUR an Fördergeldern zurückerstattet werden. Bei den Betriebskosten schneidet es mit 7,43 Mio EUr pro Jahr am schlechtesten ab.
Beim Sparnetz fallen nur 44,32 Mio EUR an Investitionskosten an, aber es müssten 4,70 Mio EUR zurückerstattet werden. Gleichzeitig weist es die schlechteste Bedienqualität (Takt und Netzdichte) auf.
Beim reinen Busnetz sind die Investitionskosten am höchsten: 61,66 Mio EUR, gleichzeitig müssten zusätzlich noch 20,97 Mio EUR Fördergelder zurückbezahlt werden. Mit 4,17 Mio EUR sind die Betriebskosten am geringsten. In der Anfangsphase würde eine ähnliche Bedienqualität wie beim optimierten Netz entstehen. Jedoch ist meiner persönlichen Meinung nach zu befürchten, dass diese selbst schon nach wenigen Jahren nicht mehr aufrechterhalten wird und wir dann die schon beschriebenen Landshuter Verhältnisse haben werden.
1) Beibehaltung des Istzustandes
2) Optimiertes Anpassungsnetz an die künftigen Verkehrsströme
3) Sparnetz
4) reines Busnetz
Ich vergleiche mal die Varianten 2-4:
Beim optimierten Netz fallen die geringsten Investitionskosten an: 45,95 Mio EUR. Zusätzlich müssten 1,48 Mio EUR an Fördergeldern zurückerstattet werden. Bei den Betriebskosten schneidet es mit 7,43 Mio EUr pro Jahr am schlechtesten ab.
Beim Sparnetz fallen nur 44,32 Mio EUR an Investitionskosten an, aber es müssten 4,70 Mio EUR zurückerstattet werden. Gleichzeitig weist es die schlechteste Bedienqualität (Takt und Netzdichte) auf.
Beim reinen Busnetz sind die Investitionskosten am höchsten: 61,66 Mio EUR, gleichzeitig müssten zusätzlich noch 20,97 Mio EUR Fördergelder zurückbezahlt werden. Mit 4,17 Mio EUR sind die Betriebskosten am geringsten. In der Anfangsphase würde eine ähnliche Bedienqualität wie beim optimierten Netz entstehen. Jedoch ist meiner persönlichen Meinung nach zu befürchten, dass diese selbst schon nach wenigen Jahren nicht mehr aufrechterhalten wird und wir dann die schon beschriebenen Landshuter Verhältnisse haben werden.
Dem gesagten ist nichts mehr hinzuzufügen: Cottbus verlöre weiter an Attraktivität, gäbe es dort keine Tram mehr. Es wäre ein trauriges Schauspiel, würde man dort wiederholt die gleichen Fehler machen, welche anderswo den Nahverkehr schon kaputt gemacht haben.
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Das Gutachten erinnert mich etwas an das MVV-Konzept von 1982, wo auch nur verschiedenen Szenarien des Rückbaus der Tram untersucht wurden......nachdem der Gutachter selbst ein anerkanntes Planungsbüro ist, das auch in vielen Städten den Ausbau der Tram empfiehlt, stellt sich mir hier die Frage nach dem Auftrag des Gutachtens....durch Innovation zeichnet es sich jedenfalls nicht aus, und das war wohl auch nicht der Wunsch.
Die Lage des ÖPNV in Cottbus ist sicher sehr schwer, und real würde ein Bus sicher ausreichen, wenn man bei Taktfolgen von 10 Minuten bleiben will (das ist wohl auch mit "Beibehaltung der Angebotsqualität" gemeint). Besser ein Bus alle 10 als ein Tram alle 20 Minuten - theoretisch. Bei diesem Abwärtsszenario dauert es aber nicht lange, bis der Bus auch auf 20 Min. ausgedünnt würde. Die Tram ist hier eher als Struktur- und Standortpolitik zu verstehen, und als Symbol, etwas für die Stadt zu tun. Und zu tun gäbe es einiges, z.B. bessere Anbindung des Hauptbahnhofs. Vielleicht wäre auch ein Zwickauer Modell sinnvoll, denn der der Hbf liegt schon sehr abseits (und dann auch noch auf der stadtabwärtigen und damit "falschen" Seite).
Die Lage des ÖPNV in Cottbus ist sicher sehr schwer, und real würde ein Bus sicher ausreichen, wenn man bei Taktfolgen von 10 Minuten bleiben will (das ist wohl auch mit "Beibehaltung der Angebotsqualität" gemeint). Besser ein Bus alle 10 als ein Tram alle 20 Minuten - theoretisch. Bei diesem Abwärtsszenario dauert es aber nicht lange, bis der Bus auch auf 20 Min. ausgedünnt würde. Die Tram ist hier eher als Struktur- und Standortpolitik zu verstehen, und als Symbol, etwas für die Stadt zu tun. Und zu tun gäbe es einiges, z.B. bessere Anbindung des Hauptbahnhofs. Vielleicht wäre auch ein Zwickauer Modell sinnvoll, denn der der Hbf liegt schon sehr abseits (und dann auch noch auf der stadtabwärtigen und damit "falschen" Seite).
Man liest immer nur Cottbus verliert Einwohner und blutet aus. Es sei mal gefragt, wieso das immer so anstandslos hingenommen wird? Wieso tut man nichts dagegen? Der demografische Wandel alleine wird, so scheint es, als gottgegeben hingenommen, statt dass man mal die Familienpolitik zukunftsweisend gestaltet und dort investiert um dem entgegenzutreten. Nur Frankreich und Großbritannien haben derzeit eine Geburtenrate die annähernd den Bevölkerungsrückgang stoppen kann. Was machen die anders als wir, die wir den demografischen Wandel als nicht abänderbar hinnehmen?
Viele ländliche Gegenden werden verlieren, gerade im Osten, aber Cottbus ist doch ein Oberzentrum mit sehr gutem Verkehrsanschluss, hier müsse doch eigentlich Potenzial liegen.
Wenn man die Stadt infrastrukturiell zurückbaut (und der Bus ist immer ein Rückschritt!), dann unerstützt man den Niedergang nur.
Es soll ja Berlin - Cottbus auf 160 km/h ausgebaut werden. Wie lange ist dann noch die Fahrzeit? Kann man das nicht als Wohnort ausbauen für Leute die in Berlin arbeiten. Wobei das ja auch eine gescheiterte Stadt ist, die unfähig ist aus ihrem Potenzial was zu machen.
Viele ländliche Gegenden werden verlieren, gerade im Osten, aber Cottbus ist doch ein Oberzentrum mit sehr gutem Verkehrsanschluss, hier müsse doch eigentlich Potenzial liegen.
Wenn man die Stadt infrastrukturiell zurückbaut (und der Bus ist immer ein Rückschritt!), dann unerstützt man den Niedergang nur.
Es soll ja Berlin - Cottbus auf 160 km/h ausgebaut werden. Wie lange ist dann noch die Fahrzeit? Kann man das nicht als Wohnort ausbauen für Leute die in Berlin arbeiten. Wobei das ja auch eine gescheiterte Stadt ist, die unfähig ist aus ihrem Potenzial was zu machen.
KBS 855, die Frage geht in die richtige Richtung, nur die Antwort ist vermutlich nicht ganz so einfach. Was willst Du dagegen tun ? Sowohl Einwohner als auch Wirtschaft sind in Deutschland frei in ihren Entscheidungen und daher nur bedingt lenkbar, ob sie sich nun hier oder dort ansiedeln.KBS 855 @ 14 Feb 2009, 17:49 hat geschrieben: Man liest immer nur Cottbus verliert Einwohner und blutet aus. Es sei mal gefragt, wieso das immer so anstandslos hingenommen wird?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Es geht halt um Arbeitsplätze. Und da siehts schlecht aus. Während in grenznahen Gebieten zu den gebrauchten Bundesländern noch Zulieferer Richtung Wesen angesiedelt werden und sich ebenfalls um die Autowerke in Leipzig, Eisenach und Ludwigsfelde was ansiedelt, ist CB von allem zu weit entfernt. Und die Qimonda Pleite tut Sachsen noch viel mehr weh, als wenn das im Westen passiert wäre. Selbst im erfolgsverwöhnten Dresden verdiet ein Dr.-Ing oft weniger als ein DoktorandKBS 855 @ 14 Feb 2009, 17:49 hat geschrieben: Man liest immer nur Cottbus verliert Einwohner und blutet aus. Es sei mal gefragt, wieso das immer so anstandslos hingenommen wird? Wieso tut man nichts dagegen? Der demografische Wandel alleine wird, so scheint es, als gottgegeben hingenommen, statt dass man mal die Familienpolitik zukunftsweisend gestaltet und dort investiert um dem entgegenzutreten. Nur Frankreich und Großbritannien haben derzeit eine Geburtenrate die annähernd den Bevölkerungsrückgang stoppen kann. Was machen die anders als wir, die wir den demografischen Wandel als nicht abänderbar hinnehmen?

Wozu?KBS 855 @ 14 Feb 2009, 17:49 hat geschrieben: Es soll ja Berlin - Cottbus auf 160 km/h ausgebaut werden.
Damit die letzten verbliebenen Cottbusser besonders schnell vom sinkenden Schiff abdampfen können?
Ich war letzten Sommer einen Tag in Cottbus - und ich war geschockt! Man macht sich ja als normaler "Wessi" keine Vorstellung davon, wie schlimm es wirklich in der westpolnischen Provinz aussieht! Die ganzen Zahlenwerte die man immer hört über Abwanderung, Arbeitslosigkeit usw. können nicht den Eindruck vermitteln, den man kriegt, wenn man dann tatsächlich dort ist!
Zuerst ist mir aufgefallen, dass insgesamt weniger Menschen dort auf der Straße zu sehen, aber auch allgemein unterwegs sind. Man überlege sich: Ein RE Dresden - Cottbus mit 3 Wagen, bzw 2(!) DBuz oder ein RE Eisenach - Cottbus mit 4 Wagen, eine RB Calau (NL) - Senftenberg mit 1 Wagen - was will man dazu noch sagen? Und die Züge waren noch nichtmal voll!
In Stuttgart fahren wir den ganzen Tag über 6-Wagenzüge auf manchen Strecken, im Berufsverkehr bis zu 9 Wagen, aber gestopft voll!
Dann ist auffällig, dass man wenig junge Menschen sieht, viele Alte oder vielleicht mal Muttis mit Kinderwagen.
Viele Häuser sind am verfallen, stehen leer oder werden nicht saniert, Gehwege sind kaputt und das Unkraut sprießt.
Kommt man aus dem Hauptbahnhof steht man im Nichts - es gibt zwar ein neues Einkaufszentrum schräg gegenüber, aber ansonsten tote Hose.
Ich habe versucht, eine Speicherkarte für meine Kamera zu kaufen, bei uns bei jedem Kiosk, Zeitschriftenhändler, Tabakladen, Bäcker, Metzger und allen sonstigen unmöglichen Einrichtungen kein Problem - aber in Cottbus? Der Drogeriemarkt im Hauptbahnhof hatte zwar eine gut frequentierte Abteilung zur Filmentwicklung (so richtig mit Tüten, Abreißscheinen, Schlitz zum Einwerfen und so - also richtig nostalgisch, dachte nicht dass es sowas heute noch gibt!) Aber Speicherkarten hatte man auf Nachfrage keine!
Nach langer erfolgloser Suche bin ich dann in einem Elektromarkt fündig geworden - was bei uns ein einfaches ausm Regal nehmen und zur Kasse gehen ist, war dort aber sehr zeremoniell - dass sie nicht den Tagespreis noch per Fernschreiber abgefragt haben war echt alles!
Bei meinem Besuch glänzte die Straßenbahnhaltestelle durch Abwesenheit von Schienenverkehr, da die ganze Linie auf SEV umgestellt war. Der Zugang vom Hauptbahnhof zur Haltestelle ist ja an sich schon genial: Während bei uns ja jede Straßenlaterne nen eigenen Unterführungszugang hat, darf sich der geneigte ÖPNV-Nutzer ohne Ampel oder Zebrastreifen durch den Verkehr schummeln (der zum Glück nicht allzu dicht ist für ne Hauptstraße vor einem Hauptbahnhof, weil keine Menschen mehr da... aber das hatten wir ja schon...)
Insgesamt also ein sehr trauriges Bild von Cottbus, der Niedergang der Stadt ist mehr als deutlich und wird auch erstmal nicht aufzuhalten sein!
Dass man sich angesichts dieser Situation überlegt, wie man Kosten einspart und den aufgeblähten ÖPNV aus (besseren?) DDR-Zeiten der neuen Situation anpasst, finde ich durchaus legitim und zeitgemäß. Auch eine Reduzierung des Trambetriebs darf kein Tabu sein! Wo kaum noch Menschen leben und arbeiten ist ein teurer Tramverkehr im 10min-Takt fehl am Platz!
Westdeutsche Städte vergleichbarer Größe haben sich ihrem defizitären Straßenbahnbetrieb schon vor Jahrzehnten entledigt. Ich sehe nicht, warum für die paar Rentner die in Cottbus noch ÖPNV brauchen ein angepasster modifizierter Busbetrieb nicht ausreichen würde. Letztendlich sind es unsere Steuergelder, die dort verschwendet werden!
Mittelfristig wird sich die Bundesrepublik Deutschland Gedanken machen müssen, was sie mit den entvölkerten Gebieten im Osten anstellen will: Es lohnt sich kaum mehr - und wird auch zunehmends schwieriger-, eine Infrastruktur von Straßen, Elektrizität, Wasserversorgung, Schulen, Kindergärten, Ärzten, Polizei oder Feuerwehr vorzuhalten, die immer weniger genutzt wird.
Ich persönlich bin ja dafür, Gebiete wie zum Beispiel die Lausitz oder Altmark als Nationalparks auszuweisen, Zäune aufzustellen und einst hier heimische Tier- und Pflanzenarten wieder anzusiedeln. Wölfe gibt es ja teilweise schon wieder! Die Natur könnte so das einst vom Menschen besiedelte Land zurückgerobern und neu gestalten, es würden Biotope entstehen, welche die Schäden die der Mensch dem Land zugefügt hat verheilen ließen. Und unsere Enkel könnten sehen, wie es in Berlin vor 200 Jahren aussah.
Soviel dazu.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Also das Szenario 2 (3 Strassenbahnlinien) bietet die beste Option. Erstens wird das Liniennetz neu geordnet, überdimensionierte Strecken werden aufgegeben, gleichzeitig sind auch Verlängerungen in "Nachwende-Neubaugebiete" drin.viafierretica @ 14 Feb 2009, 15:46 hat geschrieben: Das Gutachten erinnert mich etwas an das MVV-Konzept von 1982, wo auch nur verschiedenen Szenarien des Rückbaus der Tram untersucht wurden......nachdem der Gutachter selbst ein anerkanntes Planungsbüro ist, das auch in vielen Städten den Ausbau der Tram empfiehlt, stellt sich mir hier die Frage nach dem Auftrag des Gutachtens....durch Innovation zeichnet es sich jedenfalls nicht aus, und das war wohl auch nicht der Wunsch.
Der Vergleich hinkt aber ein wenig, denn Stuttgart und Umgebung ist Ballungsgebiet. Cottbus hingegen eine Stadt, wo drumherum schon wieder Nimmerland ist (wie leider in vielen Regionen Brandenburgs).Plochinger @ 14 Feb 2009, 21:21 hat geschrieben: Man überlege sich: Ein RE Dresden - Cottbus mit 3 Wagen, bzw 2(!) DBuz oder ein RE Eisenach - Cottbus mit 4 Wagen, eine RB Calau (NL) - Senftenberg mit 1 Wagen - was will man dazu noch sagen? Und die Züge waren noch nichtmal voll!
In Stuttgart fahren wir den ganzen Tag über 6-Wagenzüge auf manchen Strecken, im Berufsverkehr bis zu 9 Wagen, aber gestopft voll!
Das ist bedauerlicherweise die aktuelle Bevölkerung in Brandenburg: alte Leute und Leute, die gerade noch einen Job und evtl. ein Haus dort haben.Dann ist auffällig, dass man wenig junge Menschen sieht, viele Alte oder vielleicht mal Muttis mit Kinderwagen.
Naja, da ist Cottbus ja sogar noch gut bedient. Fahr' mal in die nördlicheren Brandenburger Gebiete, wie meiner Heimatregion Prignitz. Dort hast du Bahnhöfe und Haltepunkte, die liegen 1 bis 2 Kilometer vom eigentlichen Ort entfernt.Viele Häuser sind am verfallen, stehen leer oder werden nicht saniert, Gehwege sind kaputt und das Unkraut sprießt.
Kommt man aus dem Hauptbahnhof steht man im Nichts - es gibt zwar ein neues Einkaufszentrum schräg gegenüber, aber ansonsten tote Hose.
Wer soll die ganze neue Technik zahlen, dieIch habe versucht, eine Speicherkarte für meine Kamera zu kaufen, bei uns bei jedem Kiosk, Zeitschriftenhändler, Tabakladen, Bäcker, Metzger und allen sonstigen unmöglichen Einrichtungen kein Problem - aber in Cottbus? Der Drogeriemarkt im Hauptbahnhof hatte zwar eine gut frequentierte Abteilung zur Filmentwicklung (so richtig mit Tüten, Abreißscheinen, Schlitz zum Einwerfen und so - also richtig nostalgisch, dachte nicht dass es sowas heute noch gibt!) Aber Speicherkarten hatte man auf Nachfrage keine!
1. von alten Leuten nicht bedient werden kann?
2. sich aufgrund der "armen Rentner" nicht mehr rentiert, weil sie nur noch das günstigste kaufen?
In den Läden in Cottbus herscht im Grunde genau das, was überall herrscht: die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wenn dort also alle 2 Jahre mal jemand nach einer Speicherkarte für die "Digi-Cam" fragt, wird man die nicht täglich vorrätig halten. Und da denke ich, dass (wenn überhaupt) ältere Leute eben die gute alte analoge Technik bevorzugen.
Das wird sicherlich auch mal in Stuttgart vorkommen, denke ich.Bei meinem Besuch glänzte die Straßenbahnhaltestelle durch Abwesenheit von Schienenverkehr, da die ganze Linie auf SEV umgestellt war.
Also ne Ampel ist dort aber !!Der Zugang vom Hauptbahnhof zur Haltestelle ist ja an sich schon genial: Während bei uns ja jede Straßenlaterne nen eigenen Unterführungszugang hat, darf sich der geneigte ÖPNV-Nutzer ohne Ampel oder Zebrastreifen durch den Verkehr schummeln (der zum Glück nicht allzu dicht ist für ne Hauptstraße vor einem Hauptbahnhof, weil keine Menschen mehr da... aber das hatten wir ja schon...)
Das ist schon richtig, aber wir verbinden ja auch Ballungsgebiete mit 6-Wagen-Nahverkehrszügen, z.B. Stuttgart - Nürnberg. Oder Stuttgart - Ulm um mal ein von der EWZ her vergleichbares Oberzentrum wie Cottbus zu nennen.Der Vergleich hinkt aber ein wenig, denn Stuttgart und Umgebung ist Ballungsgebiet. Cottbus hingegen eine Stadt, wo drumherum schon wieder Nimmerland ist (wie leider in vielen Regionen Brandenburgs).
Dresden - Cottbus würde ich schon vergleichbar mit Stuttgart - Ulm nennen, auch von Größe und Bedeutung der Unterwegshalte. Aber vergleiche mal: 3 Flachwagen oder 2 DBuz als quasi Alleinverkehr im Zweistundentakt gegen 5 Dosto im Stundentakt mit etlichem anderen Verkehr.
Aber dann nicht gleich für einige Monate...Das wird sicherlich auch mal in Stuttgart vorkommen, denke ich.
Aber nicht wenn man direkt vom Bahnhof rauskommt, oder? seitlich kann sein, da erinner ich mich jetzt nicht mehr genau. Wollte eben mal in Google Earth nachschauen, aber die Qualität in der Cottbus in GE vorliegt lässt noch nichtmal sagen, ob das da vor dem Bf eine Straßenbahnhaltestelle oder eine weiß lackierte elektrische Mausefalle ist.Also ne Ampel ist dort aber !!
Man von der Qualität des Google Earth-Kartenmaterials ja auch Rückschlüsse auf die Bedeutung einer Stadt / Gegend ziehen...
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Naja, so viele Leute, die durchgehend Cottbus - Dresden fahren, wird es nicht geben, da müssten die 3 Flachwagen reichen.Plochinger @ 14 Feb 2009, 22:35 hat geschrieben:Das ist schon richtig, aber wir verbinden ja auch Ballungsgebiete mit 6-Wagen-Nahverkehrszügen, z.B. Stuttgart - Nürnberg. Oder Stuttgart - Ulm um mal ein von der EWZ her vergleichbares Oberzentrum wie Cottbus zu nennen.
Dresden - Cottbus würde ich schon vergleichbar mit Stuttgart - Ulm nennen, auch von Größe und Bedeutung der Unterwegshalte. Aber vergleiche mal: 3 Flachwagen oder 2 DBuz als quasi Alleinverkehr im Zweistundentakt gegen 5 Dosto im Stundentakt mit etlichem anderen Verkehr.
Der längste RE in Brandenburg ist der RE1 (Magdeburg/Brandenburg - Berlin - Frankfurt/Eisenhüttenstadt) mit 5 Dosto-Waggons, der Rest verkehrt mit 4 Waggons.
Das haste ja net geschriebenAber dann nicht gleich für einige Monate...

Wenn du direkt gerade auf die Straße zugegangen bist, dann nicht. Der Überweg mit Ampel befindet sich an der Zufahrt zum Parkplatz des Bahnhofes, also ein Stück linkerhand (vom Bahnhofsausgang rausgehend gesehen).Aber nicht wenn man direkt vom Bahnhof rauskommt, oder? seitlich kann sein, da erinner ich mich jetzt nicht mehr genau.
Es ist wirklich wenig los im Berufsverkehr, nicht nur in Cottbus, selbst im industriellen Sachsen. Im besten Berufsverkehr auf der sogenannten Franken-Sachsen-Magistrale fährt kaum jemand mit dem Zug! Dabei ist es doch in der Gegend vergleichsweise gut im Gegensatz zu anderen ostdeutschen Regionen, aber ich denke auch dass man im Osten Autofixierter ist, vielleicht auch aus historischen Gründen. Aber wenn selbst auf wichtigen Hauptstrecken im Berufsverkehr wenig los ist, dann ist das schon ein trauriges Zeichen.
Der Zustand einiger Städte ist auch erschreckend, wie wäre das erst gekommen wenn es die DDR länger gegeben hätte? Selbst in Leipzig und Dresden, sind ja wie es heißt die Boom-Towns im Osten, gibt es viele leer stehende und verfallende Häuser. Das hat zwar einen morbiden Charme, ist aber traurig anzusehen und nicht gerade einladend.
Aber ich denke das gibts auch in einigen Regionen des Westens, z. B. im Ruhrgebiet, aber das kann ich nicht sagen, weil ich dort noch nicht war.
Vielleicht sollte man im Osten einen Plan entwickeln und vor allem abgelegene Orte aufgeben, d. h. dort keine Neubauten mehr genehmigen und sie aussterben lassen. Die Siedlungsstruktur auf Entwicklungsachsen konzentrieren, vor allem natürlich an den wichtigen Bahnlinien entlang um diese zu stärken, denn eine Zersiedlung einer sinkenden Bevölkerung auf viele Orte wird den ÖPNV irgendwann ganz eliminieren und das bei einer immer älter werdenen Bevölkerung, die dann weit entfernt vom nächsten Arzt, der nächsten Post, dem nächsten Supermarkt usw. ist.
@Plochinger
Nenn mir eine westdeutsche Stadt die sich aus einem vernünftigen Grund von ihrer Trambahn getrennt hat? Das war alles im Autowahn der 50-70er Jahre. Es gab meines Wissens keine Stadt unter 100.000 Einwohner die eine Tram hatte und jede Stadt ab dieser Zahl hat eine Trambahngröße. Gerade bei Hamburg war es ein großer Fehler, der ja jetzt hoffentlich rückgängig gemacht wird.
Der Zustand einiger Städte ist auch erschreckend, wie wäre das erst gekommen wenn es die DDR länger gegeben hätte? Selbst in Leipzig und Dresden, sind ja wie es heißt die Boom-Towns im Osten, gibt es viele leer stehende und verfallende Häuser. Das hat zwar einen morbiden Charme, ist aber traurig anzusehen und nicht gerade einladend.
Aber ich denke das gibts auch in einigen Regionen des Westens, z. B. im Ruhrgebiet, aber das kann ich nicht sagen, weil ich dort noch nicht war.
Vielleicht sollte man im Osten einen Plan entwickeln und vor allem abgelegene Orte aufgeben, d. h. dort keine Neubauten mehr genehmigen und sie aussterben lassen. Die Siedlungsstruktur auf Entwicklungsachsen konzentrieren, vor allem natürlich an den wichtigen Bahnlinien entlang um diese zu stärken, denn eine Zersiedlung einer sinkenden Bevölkerung auf viele Orte wird den ÖPNV irgendwann ganz eliminieren und das bei einer immer älter werdenen Bevölkerung, die dann weit entfernt vom nächsten Arzt, der nächsten Post, dem nächsten Supermarkt usw. ist.
@Plochinger
Nenn mir eine westdeutsche Stadt die sich aus einem vernünftigen Grund von ihrer Trambahn getrennt hat? Das war alles im Autowahn der 50-70er Jahre. Es gab meines Wissens keine Stadt unter 100.000 Einwohner die eine Tram hatte und jede Stadt ab dieser Zahl hat eine Trambahngröße. Gerade bei Hamburg war es ein großer Fehler, der ja jetzt hoffentlich rückgängig gemacht wird.
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Dann trage ich mal zur Wissenserweiterung bei. Alt-/Neuötting, Bamberg, Emden, Flensburg, Hanau, Hildesheim, Kaiserslautern, Landshut, Neunkirchen (Saar), Reutlingen, Schleswig und Worms nur als Beispiele, dazu Überlandstraßenbahnen wie Esslingen–Nellingen–Denkendorf.KBS 855 @ 14 Feb 2009, 23:17 hat geschrieben:Es gab meines Wissens keine Stadt unter 100.000 Einwohner die eine Tram hatte
Viele Betriebe wurden schon früher, vor dem Aufkommen des MIV, aufgegeben und durch Bus oder O-Bus ersetzt.KBS 855 @ 14 Feb 2009, 23:17 hat geschrieben:Das war alles im Autowahn der 50-70er Jahre.
Was soll Veolia denn dazu sagen? Da ging es schließlich um Planungen der Stadt unter Einbeziehung der Bürger, und zwar mitten in NRW und nicht etwa im tiefsten Brandenburg. Es war also die Bochumer Stadtverwaltung. Ich hatte das einfach nur mal als Beispiel erwähnt.Auer Trambahner @ 14 Feb 2009, 15:09 hat geschrieben: Und was sagt Veolia dazu?
Oder ist mit
nicht die Stadtverwaltung gemeint?
Ein Kollege hat mir in dem Zusammenhang von Gladbeck berichtet, insgesamt sieht es meiner Ansicht nach aber gar nicht so schlimm aus. Klar, das Ruhrgebiet leidet schon seit langem unter einer Strukturkrise, aber es hat sich viel getan und tut sich immer noch. Ohne die Hilfe für den darbenden Osten würde es bei uns sicherlich ganz anders aussehen. (Allein dafür sollen dieser Sachse und dieser Saarländer in der Hölle schmoren!)KBS 855 @ 14 Feb 2009, 23:17 hat geschrieben:Der Zustand einiger Städte ist auch erschreckend, wie wäre das erst gekommen wenn es die DDR länger gegeben hätte? Selbst in Leipzig und Dresden, sind ja wie es heißt die Boom-Towns im Osten, gibt es viele leer stehende und verfallende Häuser. Das hat zwar einen morbiden Charme, ist aber traurig anzusehen und nicht gerade einladend.
Aber ich denke das gibts auch in einigen Regionen des Westens, z. B. im Ruhrgebiet, aber das kann ich nicht sagen, weil ich dort noch nicht war.
Übrigens, was die Instandhaltungskosten angeht: Bei mir in der Nähe (sprich: wieder in Bochum) ist eine alte Brücke über eine längst stillgelegte Güterbahnstrecke. Die Brücke ist inzwischen so marode, dass der darüber verkehrende Bus umgeleitet werden musste. Über ein Jahr hat man gebraucht, die Schäden zu taxieren und einen Sanierungsplan aufzustellen. Getan hat sich bis heute noch nichts. Die Ausweichstrecke müsstet ihr euch aber jetzt anschauen. Vermutlich fahren da auch LKWs, aber in erster Linie sechs Busse die Stunde. Die Straße ist teilweise sehr schmal und dank dauernd parkender Autos fahren die Busse (ganz normale Solobusse!) abschnittsweise wirklich alle über dieselbe Stelle. Inzwischen ist es absolut klar geworden, dass diese Straße niemals für derartige Belastungen gebaut worden ist. Der Zustand ist katastrophal. Mein Punkt ist also der, dass man für einen vernünftigen Vergleich der (volkswirtschaftlichen) Kosten die Instandhaltung der Straßen auf jeden Fall mit einbeziehen muss. Straßen für Busse sind eben nicht einfach so da, sondern müssen auch gebaut, gehegt und gepflegt werden.
Man muss sich nur mal Straßen ansehen, auf denen städtisch übliche Takte gefahren. Spurrillen ohne Ende...ganz schlimm an Hst.
Natürlich wird eine Strassenbahn alleine für die wenigsten ein Grund sein, in einer Stadt zu bleiben oder dort hinzuziehen.
Aber ich halte es für ein Stück Lebensqualität. Und ich finde es schon bezeichnend, wenn Städte wie Nordhausen oder gar Halberstadt
zu ihrer Tram stehen. Gut Halberstadt war Spitz auf Knopf, aber mit den Leolinern dürfte diese Art der Diskussion erst wieder in 15 oder 20 Jahren
kommen...
Und auch in Plauen hat man sich zumindest für begrenzte Zeit mit der Kreisverwaltung geeinigt.
CB müsste dafür sorgen, dass die Dinger entsprechend genutzt werden; in einen KTNF6 passen nun mal deutlich mehr Fahrgäste rein
als in einen Solobus oder Gelenker. Wenn die Trams voll wären, würde man sich das vielleicht anders überlegen, da viel mehr Buskurse notwendig wären.
Ist die Tram erstmal weg, weinen meist auf einmal alle dannach...("Jo mei, die guade olte zeid...")
Natürlich wird eine Strassenbahn alleine für die wenigsten ein Grund sein, in einer Stadt zu bleiben oder dort hinzuziehen.
Aber ich halte es für ein Stück Lebensqualität. Und ich finde es schon bezeichnend, wenn Städte wie Nordhausen oder gar Halberstadt
zu ihrer Tram stehen. Gut Halberstadt war Spitz auf Knopf, aber mit den Leolinern dürfte diese Art der Diskussion erst wieder in 15 oder 20 Jahren
kommen...
Und auch in Plauen hat man sich zumindest für begrenzte Zeit mit der Kreisverwaltung geeinigt.
CB müsste dafür sorgen, dass die Dinger entsprechend genutzt werden; in einen KTNF6 passen nun mal deutlich mehr Fahrgäste rein
als in einen Solobus oder Gelenker. Wenn die Trams voll wären, würde man sich das vielleicht anders überlegen, da viel mehr Buskurse notwendig wären.
Ist die Tram erstmal weg, weinen meist auf einmal alle dannach...("Jo mei, die guade olte zeid...")