Das Auto abschaffen

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ich bin auch nie ohne Sprinter o.ä. umgezogen, wozu gibt es diese Fahrzeuge sonst?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

eine Vierzimmerwohnung kriegst Du beim besten Willen nicht in einer Fuhre damit geschafft.
Hat das jemand gesagt? ;)

Es ging mir nicht drum zu sagen, dass alles auf einmal drin war, sondern darum, dass man mit ganz normalen Familienkutschen locker bei jedem IKEA auftauchen kann und mehr mitnehmen kann als nur ein kleines Regal. Allein hier in der Straße wohnen neben vielen Kombis, mindestens drei Mercedes Vito, ein VW T4 und (etwas kleiner) ein Fiat Doblo. Und meinen Zugzielanzeiger (1,85m lang, über 100 Kilo schwer) hab' ich damals mit 'nem Audi A4 Avant geholt, der mit 'nem Kofferraum nur knapp über Golf-Niveau und relativ kleiner Heckklappe eigentlich eher für den Transport von Designerköfferchen und Golf-Bags gebaut ist...
NÖ.
DOCH.
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Beitrag von BMI »

Jörg.L.E. @ 23 Feb 2009, 21:20 hat geschrieben: Der Weg ist das Ziel. B)
So wie bei den ersten Reichsautobahnen, wo ein grosser Wert darauf gelegt wurde, dass die Streckenführung dem Fahrer einen schönen Ausblick zeigt??? http://www.ak190x.de/Bauwerke/Die%20Reichs...sautobahnen.htm
"...Bei der Streckenlegung fanden landschaftliche Besonderheiten und Kulturdenkmäler besondere Berücksichtigung. Die Menschen sollten die Schönheiten und Bauwerke ihres wieder erstarkten Vaterlandes buchstäblich "erfahren". Dieser Richtlinie entsprechend nahm man bei der Projektierung auch Umwege in Kauf. ..."
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Autobahn @ 24 Feb 2009, 17:28 hat geschrieben:@Musikus

Im Zug bin ich ja auch „Beifahrer“. Und ich kann nun mal nicht lesen, schlafen usw., wenn sich das Fahrzeug bewegt.
ok, jetzt hab ich's kapiert. :)
Ich habe Koflalcher sehr wohl richtig verstanden. Er argumentiert mit dem  Entfernungsfaktor gegen das Auto und verschweigt dabei, dass die Eisenbahn schon viel früher als das Auto die Überbrückung weiter Entfernungen ermöglicht hat.

Das ist entweder unehrlich oder inkonsequent.
Äh, die Zeit fragt aus gutem Grund nicht, ob uns die Eisenbahn verrückt macht, sondern das Auto.
Weiterhin bezieht sich Knoflacher eben auf das 20. Jahrhundert und den Autoverkehr, und nicht auf die Erfindung der Eisenbahn oder des Rades vor Jahrtausenden.

Aber jetzt bringe ich auch einen historischen Vergleich, die Nutzung des Waldes. Seit Jahrtausenden wir der Wald vom Menschen gennutzt und gerodet. Das ging solange prima, bis aufgrund des Bevölkerungswachstums und des technischen Fortschrittes die Schäden am Wald ein gefährliches Maß annahmen. Der zunächst positive Fortschritt verkehrte sich ins Gegenteil und wurde zur Bedrohung für Mensch und Natur. Daraufhin gewann der Fortschritt eine neue Qualität hinzu, die nachhaltige Forstwirtschaft.
Und dieses Schwelle ist eben beim Verkehr schon länger überschritten, es gibt keine Verbesserungen mehr, sondern nur Beschleunigungen.
Daher musst du seine Kritik eben nach dieser Schwelle ansetzen, und nicht bei der Erfindung des Rades oder der Eisenbahn.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

@Musikus: Was für gute Gründe sind denn das genau?
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Das war zugegebenermaßen etwas salopp dahergeredet; für den Grund solltest du besser die Zeit fragen als mich.

Ich vermute mal, weil das Auto im Gegensatz zur Eisenbahn einen riesigen Einfluss auf unser Alltagsleben hat, insbesondere in denen nach den Bedürfnissen des Autoverkehrs gestalteten Städten. Die Alltäglichkeit, verbunden mit den bekannten negativen Auswirkungen des Autoverkehrs, lässt diese Frage entstehen.
Wäre es andersherum, hätten sie vielleicht gefragt, ob die Eisenbahn uns verückt macht.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

JNK @ 24 Feb 2009, 17:52 hat geschrieben:

Weder noch. Wer fährt mit der Eisenbahn zu IKEA?
Ich schon - zumindest, wenn es möglich ist.

Die Ikeas in München kommen leider nicht in Frage, da sie sehr abgelegen sind und schlecht zu erreichen sind. Aber dankenswerterweise hat Salzburg einen Ikea günstig in der Nähe einer S-Bahn- und Obus-Station platziert. Brauche ich also mal was von Ikea, dann verbinde ich das eben mit einem kleinen Salzburg-Ausflug. Kleinere Gegenstände (z.b. Schreibtischlampe) transportiere ich dann selber. Möbel würde ich mir liefern lassen, habe ich aber noch nicht gemacht.
Wo ist das Problem?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hier Links zu (fast) autofreien Städten:

Feste Zons
Karte

Aigues-Mortes
Karte

Dabei handelt es sich um mittelalterliche Stadtkerne mit noch komplett vorhandener Stadtmauer, die man in wenigen Minuten durchschreiten kann. Weltweit gibt es sicher viele davon, diese beiden sind mir aber aus eigener Kenntnis spontan eingefallen.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Autofreie Städte?

Wie wärs mit Zermatt? Dort ist soweit ich weiß privater Autoverkehr nicht erlaubt, die Anreise erfolgt nur mit der Bahn.

Ansonsten natürlich Venedig...

Auch die Hauptinsel der Bermudas "Grand Bermuda" erlaubt keine Automiete von Touristen (es gibt auch keine Mietwagenfirmen). Touristen bewegen sich mit Rädern, Bussen oder Motorrollern über die Insel.
Wo ist das Problem?
Narrenspiel
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Beitrag von Narrenspiel »

Hm... also erstmal:
Ich hab momentan ganz große Probleme einen Job ohne Auto (und passenden Führerschein) zu bekommen - ganz viele Firmen fordern ja mittlerweile eine entsprechende Mobilität.

Nun, ich bin ja auch Bahn bzw. in meinem Fall U- und S-Bahn Vielnutzerin (was bin ich über meine Isar-Card dankbar :D ), aber es gibt ganz einfach fälle, wo es ohne Auto leider nicht geht...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Narrenspiel @ 25 Feb 2009, 12:01 hat geschrieben: Hm... also erstmal:
Ich hab momentan ganz große Probleme einen Job ohne Auto (und passenden Führerschein) zu bekommen - ganz viele Firmen fordern ja mittlerweile eine entsprechende Mobilität.

Nun, ich bin ja auch Bahn bzw. in meinem Fall U- und S-Bahn Vielnutzerin (was bin ich über meine Isar-Card dankbar :D ), aber es gibt ganz einfach fälle, wo es ohne Auto leider nicht geht...
Wobei die meisten Firmen einen Führerschein wollen, aber für Dienstreisen einen Wagen stellen. Wir dürfen z.B. gar nicht mehr mit eigener Karre auf Dienstreise.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 24 Feb 2009, 22:15 hat geschrieben: Sind wir krank? Wer richtet sich jeden Tag die Wohnung neu ein? Ich persönlich mit Sicherheit nicht. Manchmal muss ich mir bei IKEA neue Glühkörper für die beknackte Lampe kaufen, die ich sonst nirgendwo finde, aber das wars dann schon.
Glühkörper werden eh nicht geliefert ;), und für sowas fahr ich bestimmt nicht 30km zum IKEA wenn ich in 1km entferung min 3 Geschäfte habe die selbiges anbieten.

Und kleinere Sachen kann man auch per Bus und Bahn transportierten, wozu gibts die IKEA-Sackkarren?
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Beitrag von Fastrider »

glemsexpress @ 25 Feb 2009, 12:33 hat geschrieben: Glühkörper werden eh nicht geliefert ;), und für sowas fahr ich bestimmt nicht 30km zum IKEA wenn ich in 1km entferung min 3 Geschäfte habe die selbiges anbieten.
Wenn du das zietierte genauer gelesen hättest, wüsstest du, dass es den Glühlörper sonst nirgends gibt. So schafft man sich Dauerkunden ;)
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Iarn @ 25 Feb 2009, 12:32 hat geschrieben: Wobei die meisten Firmen einen Führerschein wollen, aber für Dienstreisen einen Wagen stellen. Wir dürfen z.B. gar nicht mehr mit eigener Karre auf Dienstreise.
Ist oft so. Bei uns ist es auch so, dass man aus Abrechnungsgründen eher einen Mietwagen bevorzugt, als dass man einen Mitarbeiter im eigenen Wagen auf Dienstreise schickt.
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Beitrag von JeDi »

Fastrider @ 25 Feb 2009, 12:46 hat geschrieben: Wenn du das zietierte genauer gelesen hättest, wüsstest du, dass es den Glühlörper sonst nirgends gibt. So schafft man sich Dauerkunden ;)
Der Lampenspezialist hier im Ort konnte mir sogar eine Energiesparlampe für eine Ikea-Lampe anbieten - obwohl ich die Leuchtmittel vorher noch nirgends anders als bei IKEA gesehen hab...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 25 Feb 2009, 12:33 hat geschrieben:Glühkörper werden eh nicht geliefert  ;), und für sowas fahr ich bestimmt nicht 30km zum IKEA wenn ich in 1km entferung min 3 Geschäfte habe die selbiges anbieten.

Und kleinere Sachen kann man auch per Bus und Bahn transportierten, wozu gibts die IKEA-Sackkarren?
Ich habe mal gegoogelt, Dein Wohnort ist in Bezug auf Ikea total unterversorgt :D . Aber ich fahre auch nicht extra die 7,5 Km zur nächsten Ikea, sonder erledige das, wenn ich ohnehin beruflich unterwegs bin mit der Firmenkutsche ;)
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Beitrag von Narrenspiel »

Iarn @ 25 Feb 2009, 12:32 hat geschrieben:
Wobei die meisten Firmen einen Führerschein wollen, aber für Dienstreisen einen Wagen stellen. Wir dürfen z.B. gar nicht mehr mit eigener Karre auf Dienstreise.
Hm... das ist gerade in meinem Job eigentlich nicht das Problem - eigentlich sollte man meinen, im Innendienst ist man nicht so oft auf Dienstreise :rolleyes:
Aber es wird trotzdem überall danach gefragt, und man hart recht schlechte Karten, wenn mans verneint *seufz*
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Narrenspiel @ 26 Feb 2009, 09:20 hat geschrieben:Hm... das ist gerade in meinem Job eigentlich nicht das Problem - eigentlich sollte man meinen, im Innendienst ist man nicht so oft auf Dienstreise  :rolleyes:
Aber es wird trotzdem überall danach gefragt, und man hart recht schlechte Karten, wenn mans verneint *seufz*
Im Innendienst braucht man tatsächlich keinen Führerschein. Die meisten Jugendlichen streben diesen aber dennoch an, auch wenn sie sich kein Auto leisten können. Und es gibt nur wenige "Überzeugungstäter", die ganz bewusst darauf verzichten. Die Arbeitgeber denken daher wohl, dass Du aus anderen Gründen (geistig oder körperlich ungeeignet) keinen Führerschein hast und schließen fälschlicherweise daraus, dass Du auch für den Job nicht geeignet bist. Bei Menschen, die Maschinen bedienen, wird aber zu Recht auch eine geistige und körperliche Eignung vorausgesetzt.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Sorry wenn für manche eine Welt zusammenbricht, aber ein Führerschein der Klasse B gehört heute zu den Grundkenntnissen, genauso wie die Computerkenntnisse ohne die man heute auch nicht mehr allzu weit kommen wird. Wieder eine Benachteiligung von finanziell schwachen Personenkreisen, denn so ein "Lappen" kostet auch für relativ talentierte Fahrschüler selten unter 1500 Euro. Und manche Chefs vermuten bei Personen, die keinen Führerschein haben, in der Tat, dass geistige oder körperliche Einschränkungen vorliegen, denn wie sagt man so schön "normal ist das nicht". Oder was denkt ihr, wenn einer kommt, der Computer (-kenntnisse) aus irgendwelchen Gründen aus Prinzip ablehnt?

Den Führerschein haben, heißt ja nicht, dass man auch ein Auto halten muss und ständig auch privat damit fahren muss, es heißt nur, dass man eine Fähigkeit hat, die heute praktisch selbstverständlich ist, selbst wenn sie für den Beruf eigentlich nicht zwingend wäre. Das ist nunmal ein Fakt, egal ob man das gut oder schlecht findet.
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Beitrag von autolos »

Rohrbacher @ 26 Feb 2009, 15:58 hat geschrieben: Sorry wenn für manche eine Welt zusammenbricht, aber ein Führerschein der Klasse B gehört heute zu den Grundkenntnissen, genauso wie die Computerkenntnisse ohne die man heute auch nicht mehr allzu weit kommen wird. Wieder eine Benachteiligung von finanziell schwachen Personenkreisen, denn so ein "Lappen" kostet auch für relativ talentierte Fahrschüler selten unter 1500 Euro. Und manche Chefs vermuten bei Personen, die keinen Führerschein haben, in der Tat, dass geistige oder körperliche Einschränkungen vorliegen, denn wie sagt man so schön "normal ist das nicht". Oder was denkt ihr, wenn einer kommt, der Computer (-kenntnisse) aus irgendwelchen Gründen aus Prinzip ablehnt?

Den Führerschein haben, heißt ja nicht, dass man auch ein Auto halten muss und ständig auch privat damit fahren muss, es heißt nur, dass man eine Fähigkeit hat, die heute praktisch selbstverständlich ist, selbst wenn sie für den Beruf eigentlich nicht zwingend wäre. Das ist nunmal ein Fakt, egal ob man das gut oder schlecht findet.
Für mich gehört die zertifizierte Fähigkeit, ein Auto fahren zu können, nicht zu den zu beherrschenden Grundtechniken. Wenn Du das so siehst, muß ich unterstellen, daß Du diese Sichtweise gutheißt und ebenfalls diesbezüglich vorurteilsbehaftet bist.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ autolos

Das Zertifikat "Führerschein" heißt ja nicht zwangsläufig, dass man auch wirklich Auto "fahren" kann. Es bescheinigt lediglich, dass man in einem Lehrgang die StVO mehr oder weniger gelernt hat, einige Übungsstunden unter Aufsicht hinter dem Steuer gesessen und ein Fahrzeug bewegt hat und dies - ebenfalls unter Aufsicht - von einmem Prüfer bestätigt wurde. ;)

Es soll ja auch Leute geben, die sich nach der mit Mühe bestanden Prüfung niemals wieder ans Steuer gesetzt haben.

Zu den zu beherrschenden Grundtechniken eines Menschen gehört es nicht, da hast Du Recht. Sicher gibt es Menschen, die es sich einfach nicht zutrauen, selber zu fahren. Und da ist es besser, sie lassen es. Ich z.B. traue mir nicht zu, eine Werkzeugmaschine in einer Fabrik zu bedienen oder mit einem Kran oder Bagger zu arbeiten.

Aber auf Grund der von mir geschilderten Verhältnisse ist der Führerschein für die meisten jungen Menschen ein "Muss". Nenne es meinetwegen Gruppenzwang, aber wer dreimal durch die Prüfung gerasselt ist, wird von der Gruppe ausgelacht oder schräg angesehen.

Ende der 40er/Anfang der 50er war es noch ungewöhnlich, dass eine Frau den Führerschein machen wollte. Viele Prüfer waren daher bei (den wenigen weiblichen Prüflingen) besonders kritisch. Die Generation der heute 60 - 80 jährigen weiblichen Führerscheininhaber ist daher sehr gering. Und heute steuern Frauen ganz selbstverständlich Busse und schwere LKW.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

autolos @ 26 Feb 2009, 17:09 hat geschrieben: Für mich gehört die zertifizierte Fähigkeit, ein Auto fahren zu können, nicht zu den zu beherrschenden Grundtechniken. Wenn Du das so siehst, muß ich unterstellen, daß Du diese Sichtweise gutheißt und ebenfalls diesbezüglich vorurteilsbehaftet bist.
Und warum musst du mir unterstellen, dass ich es gutheiße?
Ist es überhaupt relevant, ob ich ein Fakt gutheiße oder ablehne oder pflegst du nur gerne deine Feindbilder?

Du kannst ja gerne sehen was du willst, aber die Realität sieht anders aus. Ich bin bis jetzt bei jedem (!) Vorstellungsgespräch danach gefragt worden, weil man auch von einem Grafikdesigner heute erwartet, dass er nicht nur mit Computern und einem Telefon umgehen kann, sondern auch im Notfall mal zu 'nem Kunden hinfahren kann, bei der Druckerei oder der Pizzaria was abholen oder einfach nur das Auto vom Chef umparken kann, wenn's sein muss. Ein Auto ist schlicht ein Alltagsgegenstand mit dem man heute umgehen können sollte.

Sogar am Gymnasium (zumindest in Wolnzach) geht man davon aus, dass die Oberstufe gefahren wird oder irgendwie selbst zur Schule kommt. Nicht nur, dass die Busfahrt nicht mehr kostenlos ist, nö bei den Unterrichtszeiten wird schlicht keine Rücksicht auf die Buszeiten genommen, unter Umständen endet die letzte Stunde erst nach der Abfahrt des letzten Bus.

Von einer "zu beherrschenden Grundtechnik" will ich nicht sprechen, wie mit den Computer- und Englischkenntnissen, im Zweifel hat man eben einfach Pech. Wenn ich zwei "identische" Bewerber mit der selben Qualifikation hätte, nur mit dem Umschied, dass nur einer einen Führerschein hat, würde ich auch in 'nem Büro den mit Führerschein vorziehen. Oder warum sollte ich mir diese Qualifikation entgehen lassen?
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sonne
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Beitrag von sonne »

Die Rettungsmaßnahmen erscheinen mir als Laien schwachsinnig. Leute bezahlen, damit sie ihre noch guten Autos verschrotten und neue kaufen? Das ist doch Realsatire oder? Wer sein Haus niederbrennt bekommt 50.000 Euro - rettet die Bauindustrie. Das soll Wirtschaftspolitik sein?

Bei den Banken, kommt mir auch so einiges sehr spanisch vor. Stellt sich doch nur die Frage , wer profitiert wirklich von der Krise, naja den Beamten kanns ja egal sein.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
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Musikus
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Beitrag von Musikus »

Rohrbacher @ 26 Feb 2009, 15:58 hat geschrieben: Sorry wenn für manche eine Welt zusammenbricht, aber ein Führerschein der Klasse B gehört heute zu den Grundkenntnissen, genauso wie die Computerkenntnisse ohne die man heute auch nicht mehr allzu weit kommen wird. Wieder eine Benachteiligung von finanziell schwachen Personenkreisen, denn so ein "Lappen" kostet auch für relativ talentierte Fahrschüler selten unter 1500 Euro. Und manche Chefs vermuten bei Personen, die keinen Führerschein haben, in der Tat, dass geistige oder körperliche Einschränkungen vorliegen, denn wie sagt man so schön "normal ist das nicht". Oder was denkt ihr, wenn einer kommt, der Computer (-kenntnisse) aus irgendwelchen Gründen aus Prinzip ablehnt?
Also, bei dieser Aussage nehme ich an, dass du nicht in großstädtischem Umfeld großgeworden bist, denn sonst würdest du mehrere Leute kennen (auch wenn man sie an den Händen abzählen kann), die komplett ohne Führerschein leben und aufgrund ihrer Qualifikation kein Problem haben, gutbezahlte Arbeit zu finden. Computer gehört heute zu quasi jeder Hochschulabschluss-Arbeitsstelle, wenn aber das Auto nicht zwingend im Beruf gebraucht wird, ist das jedem Arbeitgeber wurscht, ob Lappen oder nicht.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Wer sein Haus niederbrennt bekommt 50.000 Euro - rettet die Bauindustrie. Das soll Wirtschaftspolitik sein?
Theoretisch ja. Nur ist es in der Bauindustrie so, dass man da nicht "künstlich" abwracken muss, es gibt genug Bahnhöfe, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Rathäuser und sonstige Verwaltungsgebäude, wo man die Bauindustrie beschäftigen könnte, ohne dass man künstlich Bruchbuden schaffen muss.^^

Bei den Autos würde ich das mittlerweile durchaus sogar als soziale Maßnahme sehen, die dafür sorgt dass auch finanziell schwächere Leute an sparsamere und vor allem auch sicherer Autos kommen! In einem Ford Fiesta von 1990 ist das Überleben im Zweifel schwieriger als in einem Ford Fiesta von 2009. Und wenn man durch Händlerrabatte und Abwrackpräme so ein Auto für effektiv schon ab 5000 Euro bekommen kann, kann ich das auch in Sachen Verkehrssicherheit nur befürworten. Der Umwelt bringt's eher nix, den Leuten aber schon. Und anders als Kritiker behaupten, bringt diese Regelung ausnahmsweise den relativ reichen Leuten gar nix, denn die haben meistens keine solch "wertlosen" Autos.

Oder sie sind doof. Der Opel Astra, der da bei Wetten-Dass in den Container gekloppt wurde... ich weiß nicht, ob der wirklich weniger als 5000 Euro (bei Gottschalk gab's die doppelte Prämie) gebracht hätte, kurz im Internet geschaut, blaue Astra Caravan Kombi in offensichtlich recht gutem Zustand, Baujahr 1999 bis 2000 werden je nach Zustand, Kilometerstand und Ausstattung grob zwischen 4000 und 7000 Euro angeboten. Der hat mir ehrlich gesagt schon wehgetan in den Augen, Fahranfänger oder junge Familien reißen sich um solche relativ modernen, geräumigen Autos. Ein neuer kostet auch jetzt mehr als das dreifache, auch wenn er aus Asien kommt. <_<
Also, bei dieser Aussage nehme ich an, dass du nicht in großstädtischem Umfeld großgeworden bist, denn sonst würdest du mehrere Leute kennen (auch wenn man sie an den Händen abzählen kann), die komplett ohne Führerschein leben und aufgrund ihrer Qualifikation kein Problem haben, gutbezahlte Arbeit zu finden.
Ich hab' in Unterschleißheim gewohnt und bin im Schnitt ein- bis zweimal die Woche in München gewesen, damals gab's noch bunte 420er.^^ Ich hab' nicht gesagt, dass man ohne Führerschein keinen Job bekommt oder nur schlecht bezahlte.
wenn aber das Auto nicht zwingend im Beruf gebraucht wird, ist das jedem Arbeitgeber wurscht, ob Lappen oder nicht.
Na wenn du das sagst. Welchen Bewerber würdest du nehmen?
Wenn ich zwei "identische" Bewerber mit der selben Qualifikation hätte, nur mit dem Umschied, dass nur einer einen Führerschein hat, würde ich auch in 'nem Büro den mit Führerschein vorziehen. Oder warum sollte ich mir diese Qualifikation entgehen lassen?
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 2 Mar 2009, 23:32 hat geschrieben:der sie sind doof. Der Opel Astra, der da bei Wetten-Dass in den Container gekloppt wurde... ich weiß nicht, ob der wirklich weniger als 5000 Euro (bei Gottschalk gab's die doppelte Prämie) gebracht hätte, kurz im Internet geschaut, blaue Astra Caravan Kombi in offensichtlich recht gutem Zustand, Baujahr 1999 bis 2000 werden je nach Zustand, Kilometerstand und Ausstattung grob zwischen 4000 und 7000 Euro angeboten.
Da paßt wohl das altbekannte Sprichwort lieber einen Spatz in der Hand, als eine Taube aufm Dach. Lieber habe ich 5000EUR sicher vom Gottschalk, als daß ich versuche, mein neun Jahre oder noch älteres Auto privat zu verkaufen für den gleichen Preis oder sogar noch mehr. Gerade eben jetzt in der Wirtschaftskrise (ich kanns net mehr sehen, das Wort...) dürfte sich die Nachfrage nach solchen alten Autos eher in Grenzen halten. Da wird entweder der eigene Wagen weitergefahren, oder die Abwrackprämie (dieses Wort könnte das Unwort des Jahres 2009 werden :D) einkassiert.

Und was ich noch loswerden wollte: Bei meinen Internetrecherchen nach einem günstigen Gebrauchten (war nicht für mich selber) ist mir eines bewußt geworden: Die Anbieter verlangen fast durch die Bank weg mehr, als die Karrn eigentlich wert wären. Gut, das könnte wohl auch ein Pokerangebot nach oben sein, um sich bei Verhandlungen großzügig geben zu können. Aber ich denke nicht, daß du für einen Opel Astra (Caravan Kombi) in dem Alter noch über 5000EUR erhalten kannst. Da mußte schon einen blöden Käufer finden oder der Karrn muß durch irgendwas besonders hervorstechen, was dem potentiellen Käufer zusagt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Lieber habe ich 5000EUR sicher vom Gottschalk, als daß ich versuche, mein neun Jahre oder noch älteres Auto privat zu verkaufen für den gleichen Preis oder sogar noch mehr. Gerade eben jetzt in der Wirtschaftskrise (ich kanns net mehr sehen, das Wort...) dürfte sich die Nachfrage nach solchen alten Autos eher in Grenzen halten.
Wie gesagt: Eben nicht. Grad jetzt sind solche Kombis gefragt, die gibt's neu auch jetzt nicht für das Geld, viele wollen oder können nicht viel Geld ausgeben, brauchen aber eine familientaugliche Karre. Eine andere Statistik besagt nämlich, Deutschland hat ganz aktuell wieder Bock auf Kinderkriegen und wenn der 25-jährige Mechaniker in Kurzarbeit und die 24-jährige Büroangestellte in Mutterschutz ein Auto brauchen, wo nicht nur ein Kinderwagen reinpasst, wäre genau das möglicherweise das richtige Auto gewesen. Oder für den 18-jährigen Fahranfänger, für einen Handwerksbetrieb. Oder für den universellen Osteuropäer/Afrikaner. Der Wagen ist ja mit 9 Jahren meistens noch nicht völlig hinüber oder total veraltet, die Reihe wurde ja bis 2004 noch gebaut, der hatte sogar schon die EU4-Norm, wenn's ein Benziner war. Den brächte man auf jeden Fall los und wenn Opel pleite geht, dann nehmen die Opel-Freaks den Karren für's Museum...^^ Aber egal, weg ist weg. Das Megageschäft war das nur, wenn das Auto einen an der Waffel und 300000 km hatte. Ansonsten war's unnütz, wenn nicht sogar voreilig. So selten ist das gar nicht, kaum einer weiß so spontan, was sein Auto wirklich wert ist, die Händler hatten schon Leute da, die fast neue Autos abwracken wollten. Steht in der Zeitung. ;)
Bei meinen Internetrecherchen nach einem günstigen Gebrauchten (war nicht für mich selber) ist mir eines bewußt geworden: Die Anbieter verlangen fast durch die Bank weg mehr, als die Karrn eigentlich wert wären.
Natürlich stell' ich ein Auto, das 5000 Euro wert ist, mit 6000 Euro rein, damit ich nach'm Handeln mindestens die 5000 Euro hab', ist doch klar. Man könnte übrigens meinen, die DB macht es bei den Fahrscheinen genauso, hat aber nur das Handeln abgeschafft. :P
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Beitrag von JNK »

Rohrbacher @ 3 Mar 2009, 06:26 hat geschrieben: Deutschland hat ganz aktuell wieder Bock auf Kinderkriegen
Das hat sich meines Wissens widerlegt. Die von der Leyen hat als Jahreszahlen nur bis September präsentiert, im Oktober hat sich das dann relativiert. Ich find grad nur einen Artikel, wo sich von der Leyen dagegen wehrt.
http://www.rp-online.de/public/article/pol...eigen-doch.html
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Beitrag von elchris »

Rohrbacher @ 3 Mar 2009, 06:26 hat geschrieben: Ansonsten war's unnütz, wenn nicht sogar voreilig. So selten ist das gar nicht, kaum einer weiß so spontan, was sein Auto wirklich wert ist, die Händler hatten schon Leute da, die fast neue Autos abwracken wollten. Steht in der Zeitung. ;)
Ein 9 Jahre altes Auto ist doch noch neu! :unsure:

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Beitrag von autolos »

JNK @ 3 Mar 2009, 08:06 hat geschrieben: Das hat sich meines Wissens widerlegt. Die von der Leyen hat als Jahreszahlen nur bis September präsentiert, im Oktober hat sich das dann relativiert. Ich find grad nur einen Artikel, wo sich von der Leyen dagegen wehrt.
http://www.rp-online.de/public/article/pol...eigen-doch.html
Klar, wehrt sich die Ministerin, weil es nicht in ihr Weltbild paßt, daß es den Leuten beim Kinderkriegen halt nicht auf die Möglichkeiten zur Fremdbetreuung und das ein Jahr lang gezahlte Eltengehalt für Doppelverdiener ankommt. Wenn man zusätzlich noch bedenkt, daß noch ein Schaltjahr war, reduziert sich das geringfügige Plus, das sie bis September verkündet hatte, nochmal.

Aber warten wir doch mal die nächsten Monate ab. Es gibt ja seit Januar mehr Kindergeld. Vielleicht hilft das.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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