[UL] Die Ulmer Straßenbahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Kleine Info am Rande, die als Baumaßnahme auch die Straßenbahn direkt vor den Toren des Betriebshofs tangieren wird:
Sofern Ulm das Geld zusammenkratzen kann (das klingt angesichts der heutigen Finanzsituation etwas bizarr), soll ab (frühestens) 2019 der Theodor-Heuss-Platz umgestaltet werden. Aus der heutigen "Riesenkreuzung" ohne Platzcharakter soll ein echter Platz werden, die Straßenbahnhaltestelle nicht mehr in Mittellage der Straße, sondern seitlich auf dem südlichen Teil des Platzes liegen. Dazu müssen die Gleise neuverlegt werden, einschließlich der Zufahrt zum Betriebshof. Kostenpunkt 6,6 Millionen Euro (von insgesamt 15 Millionen für die gesamte Neugestaltung des Platzes).

Weiteres samt Grafik der Planung bei der SWP: https://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/...l-15555622.html
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Auch in diesem Jahr wird es wieder heißen: An Adventssamstagen kostenlos mit Bus und Bahn in die Ulmer Innenstadt.
120.000 Euro lässt man sich diese Aktion wieder kosten, um den Verkehrskollaps auf den baustellengeplagten Straßen zu verringern. Anders als im Vorjahr gab es diesmal allerdings Gegenstimmen von FWG und CDU:
„Ich halte das für einen Schmarrn, das ist rausgeschmissenes Geld“, schimpfte Ried und implizierte, die Fahrgäste damit zum Schwarzfahren zu erziehen: „Das hat den pädagogischen Effekt, Leistung für lau zu empfangen: Vier mal zahlt man nichts uns beim fünften Mal auch nicht.“
Letztes Jahr hat man durch diese Aktion 11.000 zusätzliche Fahrgäste befördert.

SWP: https://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/...s-15843931.html

(angesichts der Tatsache, dass die Stadt Ulm dieses Jahr 30 Millionen mehr Steuern einnimmt als im Haushalt eingeplant, sollte dieser Betrag eigentlich gar nicht auffallen)
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Wird denn das Angebot an den Adventssamstagen dann verdichtet, wie beispielsweise in Augsburg?
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Soweit ich mich ans letzte Jahr erinnere: Regulärer Takt von Mo-Fr mit größtmöglicher Kapazität auf den Hauptlinien und abrufbaren Einsatzbussen für Zusatzfahrten.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

SWP: SWU tauschen Wartehäuschen aus

Zuerst natürlich für alle neuen Haltestellen der Linie 2, danach aber auch sukzessive an der Linie 1 sowie den Bushaltestellen: Es soll ein neues Einheits-Wartehäuschen in Ulm geben (Visualisierung im Artikel). Darin eingeschlossen aber praktisch die gesamte Bahn- und Bussteigausstattung mit Spritzschutzwänden, Beleuchtung, Abfallbehältern, Sitzbänken und Info-Stelen. Lediglich die elektronischen FIS werden wohl die bekannten bleiben.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Sehen die schick aus. Warum kann München nicht sowas haben?
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
146225
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Beitrag von 146225 »

Ein wenig fad, aber grau passt in den Ulmer Nebel.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
cilio
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Beitrag von cilio »

Jean @ 9 Jan 2018, 20:32 hat geschrieben: Sehen die schick aus. Warum kann München nicht sowas haben?
Meine Rede! Das Ulmer Häuschen ist schön minimalistisch modern. Die von der MVG gefallen mir auch nicht mehr. Könnte man mal ein wenig updaten, gerne auch in dieser Art.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Ulmer... bloß in blau.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Im SWU-Blau würden die in Ulm aber genauso gut wirken. Die alten Häuschen waren teilweise blau. Mag man wohl nicht mehr.
cilio
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Beitrag von cilio »

Jean @ 9 Jan 2018, 21:55 hat geschrieben: Die Ulmer... bloß in blau.
Selbst der moderene Grünwalder Wartehäuschen-Typ gefällt mir viel besser.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Infos zum neuen Avenio:

Dem Vernehmen nach fand in der Nacht von vorgestern auf gestern die erste Probefahrt im Altnetz mit dem neuen Avenio statt.

Man hat auch schon die Premierenfahrt datiert: Am Sonntag, den 10. Juni soll die erste Fahrt mit Fahrgästen stattfinden. Allerdings nicht im regulären Linienbetrieb auf der Linie 1, sondern als Sonderfahrt. Dafür gibt es limitierte Tickets zum Preis von 10 Euro. Der Erlös wird anschließend gespendet.

SWP-Meldung auch mit Infos zum Tag der offenen Tür in einer Woche: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/n...t-25291838.html
Didy
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Beitrag von Didy »

Lobedan @ 15 Apr 2018, 08:54 hat geschrieben: Dem Vernehmen nach fand in der Nacht von vorgestern auf gestern die erste Probefahrt im Altnetz mit dem neuen Avenio statt.
Zutreffend, Freitag auf Samstag wurde mit Avenio 51 das erste mal im Netz gefahren.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Dem weiteren Vernehmen nach fanden in der vergangenen Nacht weitere Testfahrten mit einem parallel fahrenden Combino statt, um die Profilfreiheit zu testen. Leider war ich zu müde, um das ganze anzuschauen und festzuhalten, meine Kamera hätte aber vermutlich eh keine guten Bilder bei Dunkelheit geliefert.
Diese Fahrten scheinen problemlos abgelaufen zu sein, denn vorhin fuhr mir ganz unerwartet Wagen 51 am Ehinger Tor vor die Nase und stoppte sogar kurz für zwei Sichtungsbilder:

Bild

Bild

Vergeblich versuchten einige sich an den Türöffnern, ist aber auch fies, im Nachmittagsstoß am Umsteigeknoten anzuhalten. :P

Äußerlich gefällt er mir definitiv, die Front ist sehr schnittig und die blaugerahmten Türen passen auch sehr gut.
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Beitrag von Lobedan »

Es folgen einige Eindrücke vom heutigen Tag der offenen Tür bzw. speziell vom Avenio M. Insgesamt sind bereits vier Fahrzeuge in Ulm, die heute auch alle zugänglich waren. Dem Vernehmen nach laufen die Test- und Abnahmefahrten sehr gut.

Kleine Fahrzeugschau auf dem Betriebshof. Wagen 10 rechts hat gerade eine Ladung Besucher hergebracht und wartet auf Rückfahrt zum Donaustadion. Die Pendelfahrten heute nutzen erstmals die neue Wendeschleife auf dem Hof, die erst vor kurzem ihre Fahrleitung erhalten hat. Im Hintergrund einige Zweiachser, links Avenio M Nummer 3 (Wagennummer 53):

Bild

In der Wagenhalle hat es sich Wagen 51 bequem gemacht, er ist als einziger der vier Avenios auch aufgerüstet, sodass man ein wenig mit den Türen spielen kann. Am eingebauten Fahrscheinautomaten hätte man auch Tickets erwerben können. Ansicht von hinten:

Bild

Science Park II als Fahrtziel wird dem derzeitigen Stand nach für den Ast Eselsberg/Wissenschaftsstadt eingeführt. Das finde ich persönlich schade, weil mir Wissenschaftsstadt besser gefällt.

Und von vorne:

Bild

Das schwarze Viereck unter der Wagennummer ist einer von drei Sensoren für das Fahrassistenzsystem. Dieses soll Gefahrensituationen, die zu Kollisionen führen können, erkennen und als Warnton in die Fahrerkabine spielen. Erfolgt keine Reaktion vom Fahrer, wird eine Betriebsbremsung (keine Gefahrenbremsung) mit voller Kraft eingeleitet, bis der Fahrer den Fahrschalter verändert.

Mit den Türen spielen heißt: Die dreifarbigen LED-Leisten ausprobieren. Zwei Farben davon hier im Bild:

Bild

Die dritte Farbe hat es auf die Aufnahme der Seitenansicht geschafft (an der linken Doppeltür):

Bild

Ist das blau? Ja blau, SWU-Blau! Das haben nur die beiden Türen an den Multifunktionsbereichen und es zeigt an, dass der "Kinderwagentüröffner" betätigt wurde: Diese Türen schließen erst nach Rücknahme der Türfreigabe. Die zur Öffnung freigegebenen, aber noch geschlossenen Türen leuchten grün, schließende Türen (auch noch freigegebene) blinken rot. Wird noch vor der Türfreigabe die Haltewunschtaste bzw. der Türöffner betätigt, sollen die LED-Bänder rot durchlaufen, um den Haltewunsch und das automatische Öffnen der jeweiligen Tür nach Freigabe anzuzeigen.

Frontvergleich Combino und Avenio M, diesmal vertreten durch Wagen 52 in der Werkstatthalle:

Bild

Dieser Combino war übrigens eine Art Prototyp für das Fahrassistenzsystem, wofür man ihn extra mit drei Sensoren an der Front ausgestattet hat, um Testdaten zu sammeln. Da dieses System nun beim Avenio verbaut wurde, verlief der Test offensichtlich erfolgreich.

Und ein Heckvergleich:

Bild
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Schauen wir ins Innere. Der Einstiegsbereich an der ersten Tür wurde gegenüber dem Combino deutlich vergrößert. Anstatt eines schmalen Gangs an der Fahrerkabine gibt es nun sehr viel mehr Freiraum. Die beiden Einzeltüren an den Wagenenden sind zudem 15 cm breiter als beim Combino, was dem Fahrgastwechsel ebenfalls zugute kommen sollte.

Bild

Blick weiter nach hinten. Im Vergleich zum Combino ist der Mittelgang 14 cm breiter, was den Wagen insgesamt breiter wirken lässt:

Bild

Der hintere Wagenteil mal bei Sonnenlicht:

Bild

Bei selber Fahrzeuglänge und Türanordnung wie beim Combino hat man insgesamt zwar zwei oder drei Sitzplätze weniger, dafür zehn Stehplätze mehr. Zwischen den Doppeltüren sind jeweils vier Sitzplätze längs angeordnet und die gebogenen 3er "Logen" sind entfallen, was das ganze durchgängiger machen sollte. An der ersten Doppeltür befindet sich eine Klapprampe.
Anstelle der DING-Card-Lesegeräte hat man nun USB-Steckdosen an die Haltegriffe montiert. Zwei Anschlüsse schauen jeweils nach oben zu den Stehplätzen und zwei nach unten zu den Sitzplätzen:

Bild

In der anderen Werkstatthalle war Wagen 54 aufgebockt:

Bild

Das vordere Drehgestell von der Seite:

Bild

Und von unten:

Bild

Das mittlere Drehgestell:

Bild

Und der recht unspektakuläre Wagenboden zwischen den Drehgestellen:

Bild

Zu technischen Detailfragen kann Didy wahrscheinlich bessere Auskunft geben als ich. Ich habe versucht, so viele Infos zum Fahrzeug wie möglich, die ich heute zu hören bekommen habe, hier unterzubringen. Viele Komponenten sind denen des Combinos ähnlich, einige Teile wird man sogar eins zu eins zwischen beiden Fahrzeugtypen austauschen können, darauf hat man explizit im Lastenheft bestanden.


Nördlich der alten Wagenhalle befindet sich derzeit auch noch eine weitere Wagenhalle in Bau, die Platz für 20 Straßenbahnen bieten wird. Damit findet also nicht nur der aktuelle Fuhrpark einschließlich der 12 neuen Avenios einen überdachten Platz, auch die sechs Optionsfahrzeuge der aktuellen Bestellung könnte man dort noch unterbringen.
Je nachdem, wie sich künftig die Fahrgastzahlen entwickeln, wird man diese sechs Fahrzeuge durchaus auch abrufen, ohne weitere Strecken zu bauen. Sollte man dann immer noch ans Limit stoßen, bestehen zwei Möglichkeiten: Verlängerung der Avenios vom Fünf- zum Siebenteiler auf 42 Meter Wagenlänge. Oder Einsatz von Avenio M-Doppeltraktionen auf einzelnen Fahrten. Die Wagen sind dafür ausgelegt und, soweit ich das verstanden habe, auch bereits dafür zugelassen. Dafür müsste man allerdings einige Haltestellen verlängern, denn auch die Neubauten entlang der Linie 2 werden teilweise nur 40 Meter lang. Lediglich die wichtigen Haltestellen mit mehreren Linien bzw. die Umsteigepunkte werden von vornherein 60 Meter oder länger.

Ein interessantes Detail, das zum Ast Eselsberg angesprochen wurde: Mangels ausreichend vorhandenem Mittelspannungsnetz bauen die SWU entlang der Strecke eine eigene Leitung auf, mit der sie dann die Unterwerke und die Fahrleitung speisen. Das sorgt ganz nebenbei dafür, dass man Lastspitzen besser abfangen und die Rückeinspeisung beim Bremsen auf dem gesamten Streckenast verteilen kann, sodass sich deutlich mehr Abnehmer dafür finden und der Gesamtstromverbrauch ein wenig sinkt. Mit den Combinos nutzt man im Bestandsnetz durch die Rückeinspeisung bereits 37 % der eingespeisten Leistung erneut, bei den Avenios erwartet man dank moderner Bauteile noch ein, zwei zusätzliche Prozentpunkte.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Danke für die Berichterstattung; ich konnte gestern leider nicht vor Ort sein, auch wenns mich wahnsinig interessiert :)

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich danke ebenso für den interessanten Bericht.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Supertom
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Beitrag von Supertom »

Vielen Dank für den Bericht!
Je nachdem, wie sich künftig die Fahrgastzahlen entwickeln, wird man diese sechs Fahrzeuge durchaus auch abrufen, ohne weitere Strecken zu bauen. Sollte man dann immer noch ans Limit stoßen, bestehen zwei Möglichkeiten: Verlängerung der Avenios vom Fünf- zum Siebenteiler auf 42 Meter Wagenlänge. Oder Einsatz von Avenio M-Doppeltraktionen auf einzelnen Fahrten.
Sehr vernünftig, dass so vorauschauend geplant wird. Mit ab Dezember 2 Tramlinien hat man ein für die Größe der Stadt gutes Tramnetz, moderne und gut designete Züge und auch die Option zur Weiterentwicklung.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Auch von mir vielen Dank für die vielen interessanten Hintergrundinfos!
Lobedan @ 21 Apr 2018, 19:23 hat geschrieben:Science Park II als Fahrtziel wird dem derzeitigen Stand nach für den Ast Eselsberg/Wissenschaftsstadt eingeführt. Das finde ich persönlich schade, weil mir Wissenschaftsstadt besser gefällt.
Vielleicht hat man Science Park II einfach wegen der geringeren Länge gewählt, damit es auf die Anzeige passt? :huh:

Zum Innenraum:
Positiv, dass es keine "Haltegriffatrappen" wie in München gibt.

Negativ, dass man wie in München auf die Querstange hinter dem Führerstand verzichtet hat. Finde ich persönlich besonders schade, weil ich gerne dem Fahrer über die Schulter schaue.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Didy
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Beitrag von Didy »

Entenfang @ 23 Apr 2018, 23:17 hat geschrieben:Vielleicht hat man Science Park II einfach wegen der geringeren Länge gewählt, damit es auf die Anzeige passt?  :huh:
Naja, dafür gibt es dann halt ne schmälere Schriftart. "Werkstattfahrt" passt ja auch, siehe die Bilder von Lobedan vom Dienstag.
Ich schätze eher, Unterscheidung zur 5 Wissenschaftsstadt. Wobei bislang ja auch 3 und 5 beide das Ziel Wissenschaftsstadt haben, mutmaßlich zum "Load balancing", damit nicht alle stur die 3 bevorzugen. Vielleicht will man das künftig nicht mehr, da jetzt eben die Tram schneller ist als der Bus 5 - bislang ist es in der Mitte (~Uni West) etwa gleich schnell. Klar, zur Uni Süd ist schon immer die 3 schneller.
Entenfang @ 23 Apr 2018, 23:17 hat geschrieben:Negativ, dass man wie in München auf die Querstange hinter dem Führerstand verzichtet hat. Finde ich persönlich besonders schade, weil ich gerne dem Fahrer über die Schulter schaue.
Da ist schon ne Stange. Schau mal in diesem Bild https://abload.de/img/swu87ppmd.jpg von Lobedan genau hin.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Die Ticketautomaten in den Avenios hatte ich ja kürzlich schon erwähnt, die Combinos haben diese neuen Automatenmodelle vor kurzem ebenfalls erhalten und am 4. Juni entfällt dann der Ticketverkauf beim Straßenbahnfahrer.
15.500 Euro pro Stück haben die SWU für die neue Generation ausgegeben, die alten waren knapp 20 Jahre im Einsatz und werden nun als Ersatzteilspender eingelagert. Hintergrund für die Umstellung ist eine neue EU-Richtlinie, die aus Sicherheitsgründen eine Verkaufsmöglichkeit im Fahrerbereich verbietet. Man erhofft sich dadurch natürlich auch eine schnellere Abfahrt und höhere Pünktlichkeit.
Die neuen Automaten nehmen Münzen, einen Geldschein pro Zahlung und ab 2019 auch EC-Karten an. Sie verkaufen Einzel- und Tagestickets für das gesamte DING-Gebiet sowie das Baden-Württemberg-Ticket, jedoch keine Zeitkarten.

SWP: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/t...n-25404474.html

Hat schon jemand von dieser EU-Richtlinie gehört und weiß, ob die irgendwann auch auf Busse angewendet wird?
Rev
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Beitrag von Rev »

Ich frag mich ernsthaft warum man nicht langsam mal anfängt Paypal oder zumindest nfc zu unterstützen dann kann man zumindest für diese Zahlung das komplette Programm an Fahrkarten freischalten...

Man spart sich letztendlich auch noch Geld da man Kontaktlose Dinge einfach weniger warten muss
146225
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Beitrag von 146225 »

Ja genau, nachdem sich bereits etablierte Banken als absolut "vertrauenswürdig" erwiesen haben, sollte man möglichst viele Bereiche des wirtschaftlichen Lebens auf irgendwelche Online-Zahlungsdienste umstellen - warum denn auch nicht beim Erwerb des Tramtickets jedem, der die gar nicht haben sollte, möglichst viele vertrauliche Daten liefern? Alles gute Ideen für die Zukunft...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Arcadia
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Beitrag von Arcadia »

Es wäre ein Fortschritt EC/MC und VISA anzunehmen. Die MVG kriegt dies ja hin, die Automaten sind ähnlich meines Erachtens.
Mace
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Beitrag von Mace »

Arcadia @ 1 May 2018, 16:53 hat geschrieben: Es wäre ein Fortschritt EC/MC und VISA anzunehmen. Die MVG kriegt dies ja hin, die Automaten sind ähnlich meines Erachtens.
In München macht dies meines Erachtens auch noch am meisten Sinn, weil dort viel mehr Touristen sind, die hauptsächlich mit Kreditkarte bezahlen. Natürlich könnte man 10 verschiedene Zahlungsmethoden anbieten, aber man darf auch nicht vergessen, dass gerade für solche Methoden hohe Gebühren seitens der Händler anfallen.

Deswegen macht es durchaus Sinn, weiterhin die Zahlung mit EC-Karte bzw. Bargeld zu forcieren, solange das noch verbreitete Zahlungsmethoden sind - und ich bin mir sicher, dass sowohl Ulm als auch München ein Auge darauf haben, welche Zahlungsmethoden von Kunden gewünscht werden und wie sich der Markt entwickelt.
Rev
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Beitrag von Rev »

Ja genau, nachdem sich bereits etablierte Banken als absolut "vertrauenswürdig" erwiesen haben, sollte man möglichst viele Bereiche des wirtschaftlichen Lebens auf irgendwelche Online-Zahlungsdienste umstellen - warum denn auch nicht beim Erwerb des Tramtickets jedem, der die gar nicht haben sollte, möglichst viele vertrauliche Daten liefern? Alles gute Ideen für die Zukunft...
Komm ab in die Höhle mit dir... zumal da so viel falsche Sachen drinnen standen da gehe ich jetzt ned drauf ein...
In München macht dies meines Erachtens auch noch am meisten Sinn, weil dort viel mehr Touristen sind, die hauptsächlich mit Kreditkarte bezahlen. Natürlich könnte man 10 verschiedene Zahlungsmethoden anbieten, aber man darf auch nicht vergessen, dass gerade für solche Methoden hohe Gebühren seitens der Händler anfallen.
Ich würde da nicht auf Touristen setzen... gerade die Monats / Wochenkarten Pendler Zahlen selten mit Bargeld da zu umständlich ... außerdem darf man die Kosten für Wartung und Bargeld Handling nicht vergessen die gerade in solchen Bahnen sicher sehr hoch sein dürften...
Deswegen macht es durchaus Sinn, weiterhin die Zahlung mit EC-Karte bzw. Bargeld zu forcieren, solange das noch verbreitete Zahlungsmethoden sind - und ich bin mir sicher, dass sowohl Ulm als auch München ein Auge darauf haben, welche Zahlungsmethoden von Kunden gewünscht werden und wie sich der Markt entwickelt.
Na ja das ist aber sehr kurzsichtig... Da investieren wir Millionen in Barriere Freiheit für die zwei Blinden die Täglich mit der Bahn Fahren aber sicherlich mehr Touristen die da mitfahren erschweren wir den Zugang...
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Beitrag von 146225 »

Rev @ 1 May 2018, 17:41 hat geschrieben: Komm ab in die Höhle mit dir... zumal da so viel falsche Sachen drinnen standen da gehe ich jetzt ned drauf ein...
Okay, die nächste Finanzkrise wird vermutlich durch den völlig überhitzten Immobilienmarkt ausgelöst, aber eines Tages wird es auch die Krise geben, die durch Datenmanipulation / -mißbrauch bei elektronischen Zahlungsverkehren und einen davon verursachten völligen Vertrauensverlust in derartige Systeme angeschoben wird - dann kannst Du moderner Mensch ja mal kurz an mich Höhlen-Opa denken, wenn Du versuchst mit deinem dummen Gesicht zu bezahlen.

Ansonsten gönne ich Dir deine andere Sichtweise von ganzem Herzen, bitte bedenke aber, dass sie nicht von jedem geteilt werden muss - so wie meine auch nicht.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ich glaube nicht, dass ein Tourist oder sonstwie Ortsfremder sich blindlings in ein Fahrzeug stürzt ohne darüber nachgedacht zu haben, ob er überhaupt ein geeignetes Zahlungsmittel für seine Fahrkarte dabei hat. Diese Gedanken macht er sich doch spätestens vor dem stationären Automaten an der Haltestelle und wenn er dafür nichts Passendes dabei hat, sucht er nach einer Verkaufsstelle oder im heutigen Zeitalter vielleicht auch nach einer App, die eine Kreditkarte oder digitale Zahlungsmöglichkeit unterstützt.
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Beitrag von 146225 »

Für Touris gibt es ja vernünftigerweise auch oft unkomplizierte Angebote, die neben den örtlichen Sehenswürdigkeiten auch den Nahverkehr als Flatrate beinhalten - was gerade für fremdsprachige Besucher eine starke Vereinfachung sein dürfte.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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