U-Bahn Moskau | Auf den Hund gekommen

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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JNK
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Beitrag von JNK »

Wie Kynologen behaupten, zählt Moskau heute bis zu 100 000 herrenlose Hunde.

In dieser Masse von Tieren, die gezwungen sind, einen schonungslosen Kampf ums Dasein zu führen, sind ungewöhnlich intelligente Hunde aufgekommen.

Dieser Erscheinung galt eine spezielle Pressekonferenz, auf welcher der Moskauer Zoopsychologe Andrej Neuronow sprach. Er sagte: "Unter den streunenden Hunden ist eine neue Art - Alleingänger, die selbstständig ihre Wege wählen - aufgekommen. Das ist eine völlig andere Population. Solche Hunde überholen die anderen beim weitem an Intelligenz."

Die Hunde-Elite habe es gelernt, sagte der Zoopsychologe, die Moskauer Metro zu benutzen. Die Tiere stehlen sich unbemerkt an den Kontrolleuren vorbei, steigen furchtlos mit der Rolltreppe hinunter, wählen die nötige Richtung, betreten einen Wagen und steigen, was am erstaunlichsten ist, an einer bestimmten Station aus.

Am häufigsten fahren die Hunde zu den großen Stadtmärkten: den Metrostationen "WDNCh", "Tscherkisowskaja" oder "Sportiwnaja", wo sie immer etwas zu fressen finden. Auch Bahnhöfe sind ein Lieblingsziel der Hunde. Neben der U-Bahn benutzen sie auch Straßenbahnen und Trolleybusse.

Die "intellektuellen" Hunde kennen Moskau in- und auswendig.

Das russische Volk hat einen bösartigen Scherz: Schlägt man einen Hasen lange genug, so lernt er, Streichhölzer anzuzünden.

Leider hat Moskau Hunde gelehrt, Streichhölzer anzuzünden. (Anatoli Koroljow, RIA Nowosti.)
Quelle: http://russlandonline.ru/mainmore.php?tpl=...lles&iditem=555

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Tagesanzeiger "Straßenhunde pendeln gezielt durch Moskau"

Wall Street Journal Reportage
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Wau, äh Wow! Was die Hunde wohl an Transportentgelt unterschlagen?

Jedenfalls ist es immer wieder interessant, zu sehen, wozu die Natur fähig ist.

Interessant wäre es noch, ob die Hunde gezielt zu einem bestimmten Punkt reisen oder da aussteigen wo es am besten riecht. ZZAs lesen dürfte ja recht schwer sein.
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frizzos
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Beitrag von frizzos »

Taschenschieber @ 14 Jun 2009, 20:42 hat geschrieben:ZZAs lesen dürfte ja recht schwer sein.
Brauchen sie in Moskau auch nicht, da nur eine Linie pro Bahnsteig fährt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hunde haben einen ausgeprägten Orientierungssinn. Dabei hilft ihnen auch ihre überaus empfindliche Nase. Auch sind sie in der Lage, sich bestimmte Worte der menschlichen Sprache zu merken. Bestes Beispiel sind die ausgebildeten Hunde bei Polizei und Rettungsdiensten.

Daher gehe ich davon aus, dass sie sich an den Ansagen orientieren.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Autobahn @ 15 Jun 2009, 07:09 hat geschrieben: Hunde haben einen ausgeprägten Orientierungssinn. [...]

Daher gehe ich davon aus, dass sie sich an den Ansagen orientieren.
Und woher können die Hunde denn russisch? :lol: :P ;)
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Gerüchten zufolge heist "Wau...wuff....knrrr...wuff" "zurückbleiben bitte.." ;) :lol:
Es war einmal.....abgelehnt am 09.06.2024 per Bürgerentscheid:
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gmg
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Beitrag von gmg »

JNK @ 14 Jun 2009, 20:20 hat geschrieben: [


Am häufigsten fahren die Hunde zu den großen Stadtmärkten: den Metrostationen "WDNCh", "Tscherkisowskaja" oder "Sportiwnaja", wo sie immer etwas zu fressen finden. Auch Bahnhöfe sind ein Lieblingsziel der Hunde. Neben der U-Bahn benutzen sie auch Straßenbahnen und Trolleybusse.
Die Frage ist halt, warum sie nicht einfach an diesen Märkten bleiben, anstatt immer zu pendeln.




@Oliver: Diese Hunde sind Russen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

frizzos @ 14 Jun 2009, 20:07 hat geschrieben: Brauchen sie in Moskau auch nicht, da nur eine Linie pro Bahnsteig fährt.
Tatsächlich? Das vereinfacht die Sache dann deutlich.
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Oliver-BergamLaim @ 15 Jun 2009, 10:10 hat geschrieben: Und woher können die Hunde denn russisch? :lol: :P ;)
Hunde lernen nie eine Sprache, sondern Laute. Ob die nun russisch, deutsch oder chinesisch sind, sie lernen sie und können sie sehr gut unterscheiden. So hört der Hund meiner Eltern nicht nur auf Sitz und Platz, sondern auch auf itz und atz... ;)
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

EasyDor @ 15 Jun 2009, 16:55 hat geschrieben:Hunde lernen nie eine Sprache, sondern Laute. Ob die nun russisch, deutsch oder chinesisch sind, sie lernen sie und können sie sehr gut unterscheiden. So hört der Hund meiner Eltern nicht nur auf Sitz und Platz, sondern auch auf itz und atz... ;)
Vor Jahren hatte ich auch einmal einen Hund. Wenn ich abends mit ihm Gassi ging, machte ich noch einen Abstecher in einer der vier Dorfkneipen. Beim Weggehen schaute er mich fragend an, soll heißen, wo gehen wir heute hin. Ich nannte den Namen der Kneipe und er schlug schon die richtige Richtung ein. Drei der Kneipen lagen nahe beieinander, aber er ging unbeirrt daran vorbei, wenn ich ihm eine andere genannt hatte. Dabei benutzte ich in drei Fällen die Namen der Wirte, die Vierte hieß einfach "Zur Post". Klar, er hatte nur die Laute erkannt, aber er konnte sie mit den Örtlichkeiten verknüpfen. Innerlich freute er sich schon auf die leckeren Frikadellen, die er vom Wirt bekam.

Ich habe mal aus Spaß ein kleines Experiment versucht. Einen in Deutschland ausgebildeten Polizeihund (Tabak- und Drogenschmuggel) habe ich mit niederländischen Kommandos ebenso steuern können, wie mit deutschen Befehlen. Die Sprachen sind sich nämlich sehr ähnlich. Aber auch mit vielen englisch gesprochenen Befehlen konnte er umgehen (Komm her, come here. Sit down, Sitz. Such, search) was logisch erscheint. Im Laufe seines Hundelebens merkt sich so ein Geschöpf immer mehr von der Sprache seines "Herrchens". Schließlich ist er ein Rudeltier und steht in seinem Selbstverständnis unter seinem "Schappigeber". Und dem will er auch gehorchen.

Die Hunde in der Moskauer U-Bahn sind herrenlos, aber sie sind den Menschen gewohnt. Jeder Hund hat sein eigenes Revier. So wie jeder Mensch seine eigene Wohnung hat. So wie die Menschen in die Märkte fahren, tuen es auch die Hunde. Sie haben beobachtet, wie die Menschen in ihrem Revier in die U-Bahn stiegen und irgendwann mit gefüllten Taschen zurück kamen. Also muss es doch dort etwas zu holen geben. Also rein in die U-Bahn und den Menschen gefolgt. Irgendwann bellt es sich dann herum.

[OT]Das die Tiere der menschlichen Zivilisation folgen, um bequemer an Nahrungsmittel zu kommen, ist ja auch in Alaska zu beobachten. Eisbären kommen in die Städte und plündern die Mülltonnen. Aber gut, da gibt es keine U-Bahn :lol:

Doch selbst da brauchen wir nicht weit zu reisen. Vor ein paar Wochen hat ein Wildschwein die Vorgärten in meiner Nachbarschaft nach Fressbarem durchgewühlt. Da es eine Gefahr für die Bevölkerung darstellete, musste es erschossen werden.[/OT]
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MadMax
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Beitrag von MadMax »

Gabs da nicht schon mal eine ähnliche Meldung, dass in London Tauben gezielt mit der U-Bahn von A nach B fahren? Ich meine, vor einigen Jahren sowas mal gelesen zu haben...
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