Gwamperte 8er @ 25 Oct 2019, 07:01 hat geschrieben: Zum möglichen Halt der S20 am Harras, hat mir ein sehr erfahrener, langjähriger DB Mitarbeiter ein paar interessante Detaills verraten, die ich mit seinen Worten hier zitiere:
"Immer noch aktuell ist die Planung, für die von Pasing kommende Querlinie S 20 einen Haltepunkt Harras einzurichten.
Favorisiert wird von der DB die einfachste Lösung, einen Bahnsteig parallel zum bestehenden zu errichten.
Danke für die Info, ich hatte mich schon gefragt, was das mit den äußerst unpraktischen Weichen soll, und wie die Bahn auf so nen Unsinn kommt. Jetzt ist es klar .. die Stadt mauert. So wirds sicher was mit besserem ÖPNV ...
Zum Thema Signaltechnik:
Ich würde mal behaupten, dass Weichen und Signale das geringere Problem sind, das Problem ist einfach die Auslastung der Strecke. Man hat am Harras Gl 1+2 nur 2 größere Fahrplanlücken um die volle und halbe Stunde (jeeils 14 und 16 Min). Ansonsten fährt dort pro Gleis alle 5-11 Minuten ein Zug ab. Wenn jetzt mehrere S20 pro Stunde auch noch den Gegenverkehr kreuzen sollen, schmilzt der Zeitraum schlimmstenfalls auf 2-3 Minuten zusammen. Kurz: Ein paar Minuten Verspätung und schon fliegt einem der Fahrplan um die Ohren - selbstverständlich mit netten Nebeneffekten für die Züge, die durchs Stammtunnel fahren.
Reserven für weitere Taktverdichter (z.B. durch Stamm1, wenn Stamm2 irgendwann mal fertig ist, oder auch mehr Meridianzüge, hätte man damit ebenfalls nicht.
Stellwerksanpassungen sind bekanntlich teuer, das Geld wäre in Betongold in Bahnsteigsform ganz sicher besser investiert.
Eventuell gäbe es Spielraum für ne B-Lösung ohne Stadtflächen. Wenn man sich die Grundstücksgrenzen anschaut, dürfte nur der verengte Bahngrund im Süden, neben den bestehenden Aufgängen von/zur Albert Roßhaupterstr. problematisch sein. Wenn man den neuen Außenbahnsteig etwas versetzt weiter im Norden baute, hätte man etwas mehr Platz (ca. 28m Gesamtbreite des Bahngrundes, d.h. ca. 7m neben dem 3. Gleis, das müsste doch locker reichen). Die mögliche Bahnsteigmaximallänge beträgt 250m, da hätte man man also auch genügend Spielraum.
Es gibt bereits ein Verlängerung der Daxenbergerstr. in Form eines (Spielplatz-)Gehwegs in Richtung potentiellen Außenbahnsteig, der wäre durch den Außenbahnsteig praktisch automatisch angeschlossen.
Sicherlich hat man dann etwas mehr Laufweg in Richtung U-Bahn/Bus über die Bodenehrstr., aber der hält sich mit ca. 2x30m in Grenzen. Das wäre allemal besser, als für teures Geld einen neuen Engpass mit niveaugleichen Kreuzungen ins Netz einzubauen.
Karte:
https://abload.de/img/harras2nrkbm.jpg