[M] U-Bahn: Kurz- und Vollzüge?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Daniel Schuhmann @ 14 Jan 2010, 00:10 hat geschrieben: Trotzdem sollten die Fahrgäste in der Lage sein, Tram- und U-Bahn zu unterscheiden.
Soweit kommen die meisten glaub ich nicht. Klar wissen sie, dass das eine U-Bahn heißt, und das andere Tram. Aber was da technisch der Unterschied ist (zumal der C-Wagen ja jetzt auch so Knöpfe zum draufdrücken hat) oder z.B. den Unteschied zwischen U- und S-Bahn (außer der Farbe) kannste über 80% umsonst fragen.
Ich versuchs auch immer noch, vielleicht ist der U-Bahnfahrer ja so nett und macht nochmal auf. Dann wärs blöd, wenn mans nicht versucht hat.
(Ich bin oft auf der U4 in aller Früh gefahren. Da ist so viel Luft im Fahrplan da auf den Stationen nix los ist, dass die Fahrer oft noch anrennenden Fahrgästen die Türen nochmal geöffnet haben.)
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Hot Doc @ 14 Jan 2010, 01:20 hat geschrieben: Ich versuchs auch immer noch, vielleicht ist der U-Bahnfahrer ja so nett und macht nochmal auf. Dann wärs blöd, wenn mans nicht versucht hat.
Sicherlich gibts das öfter, grad im 20er-Takt. Da kommt's auch vor, dass die U-Bahn-Fahrer durchn Außenlautsprecher rufen "Komm, steig noch ein...". Da kann man auch nochmal versuchen, ein Knöpfchen zu drücken. Aber wenns nicht geht dann gehts nicht. Schlimm sind aber die, die im 2,5-Minuten-Takt am Sendlinger Tor in der HVZ am Türgriff reißen, wenn der Zug abfahrbereit ist und der nächste schon im Tunnel steht, dann vor Wut noch rumbrüllen, "dass der MVG scheiße ist" und gegen die Tür treten...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Martin H. @ 14 Jan 2010, 01:08 hat geschrieben: Meint die Automatik, an der 4 stehen zu bleiben, da aber der Abschnitt mindestens bis zum Signal am Spiegel frei ist kann man das einfach umgehen? Anders ist es natürlich umgekehrt.
Genau - die Fahrtfreigabe existiert bis zum Hauptsignal, die LZB überträgt zusätzlich noch mit, ob der Zug vorne, mittig oder hinten hält. Das Fahrzeuggerät der LZB leitet dann entsprechend dieser Information sowie des Zuglängenschalters im Fahrzeug die Bremsung früher ein. In wie weit man diese vorgezogene Bremskurve von Hand ignoriene kann weiß ich nicht, denkbar wärs aber schon, dass der die Bremskurve, die die Schwelle zur Schnellbremsung festlegt, nicht mitverschiebt bei kürzeren Zügen.
Ich bin dann da eingestiegen und das gleiche passierte auch an den anderen Stationen, zum Beispiel an der Endhaltestelle Westendstraße, wo auch hinten gehalten wird.
Was gegen ein bewusstes Eingreifen des Fahrers spricht ist hier aber, dass es viel einfacher wäre den Zuglängenschalter auf 6 zu stellen, dann würde der Zug von alleine immer nach ganz vorne fahren - allerdings habe ich momentan auch keine andere Erklärung für dieses Verhalten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
elchris
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Beitrag von elchris »

Aaalso, der Zuglängenschalter im Fahrzeug (A/B) kennt folgende Positionen: Leerzug, P2, P4, P6 (der im C nur Personen- oder Leerzug).

Entsprechend der Stellung dieses Schalters bremst das Fahrzeug die Bahnhöfe an. Im "Leerzug" fährt der Zug in der Automatik nurnoch etwa 50km/h und bleibt vor Stationen stehen, wenn die Fahrt nicht über diesen Bahnhof hinaus frei ist, ist die Fahrt frei durchfährt der Zug den Bf. mit maximal 40km/h (dies ist ebenso bei Handsteuerung einzuhalten - Bf. Durchfahrt = 40km/h).

Ist der Schalter in eine der "P" Stellungen verlegt, fährt der Zug natürlich auch bei Haltbegriff am Ausfahrtsignal/ Ende d. Bahnsteigs in den Bahnhof ein und hält an der in der LZB einprogrammierten Stelle. Es gibt Bahnhöfe mit 3 Haltepunkten (2, 4, 6) - meistens gibt es aber zwei, einen für P2 (Kurzzug) und einen für 4/6 - daher fahren an den Meisten Stationen auch P4 ("Vollzüge") bis zum Spiegel vor.

Wie schafft man es, auch mit einem P2 oder P4 bis zum Spiegel zu fahren? Man kann den Schalter jederzeit in die Stellung "6" bringen - der Zug wird, sofern er nicht schon kurz vorm Stillstand ist ("E4L" beim A), die Bremsung auflösen und vor zum Haltepunkt 6 - am Bahnsteigende - zuckeln, meist nur ROLLEN, evtl. sogar nochmal aufschalten - dann wirds aber ungemütlich...

Anders sieht es aus, wenn man dummerweise "6" am Schalter hat, aber gerne vorher halten würde - hier sollte man den Schalter nicht in 4 oder 2 verlegen - ist man weit über der Sollgeschwindigkeit, denkt die LZB, sie ist grad viel zu schnell (z.B. 80 bei nur erlaubten 40) und haut eine Schnellbremsung rein. Will man ohne die Gefahr einer Schnellbremsung vorher halten (z.B. als Vollzug auf der U5 am Innsbrucker Ring, wo der Haltepunkt 4 vorn am Spiegel ist, man aber in Bahnsteigmitte halten möchte) so geht man einfach von Hand in die Bremse. Man kann der LZB auch im Automatikbetrieb durch Hebelschubsen sagen, dass man gerne MEHR oder sogar VOLL oder SCHNELL Bremsen möchte, auch, dass man nicht mehr beschleunigen möchte. Nur SCHNELLER oder WEITER als die LZB zulässt geht nicht, nur bis Maximal Bahnsteigende - oder eben vorher, Gefahrbremsung usw. geht dadurch immer - muss ja auch. :)
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