Deutsche Gesellschaftspolitik

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Benutzeravatar
Michi Greger
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4159
Registriert: 06 Sep 2002, 22:06
Wohnort: mehrfach

Beitrag von Michi Greger »

S-Bahn Rostock @ 30 Apr 2003, 22:21 hat geschrieben: Also, Grundsatz ist, Jeder deutsche muss etwas für sein Vaterland tuen.
Hör bitte auf mit solchen Sprüchen. Das hatten wir zuletzt vor etwa 70 Jahren, und wie das geendet hat, ist (hoffentlich) allgemein bekannt.

MFG Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Also wenn ich solche Sätze wie "jeder muß was für sein Vaterland tun" höre, dann kommt mir die Galle hoch. Warum ist dem so? Deswegen:
@ S-Bahn Rostock: Dieser Urzeit-Paragraph muss meiner Meinung nach genauso verschwinden! Ausserdem macht demnach ja eine Frau nichts für ihr Vaterland, oder? Und JEDER ist nunmal JEDER... wie war das mit der Gleichberechtigung und so...??
Ich sehe das nicht als Argument! Im zuge der Europäisierung gibt es sowieso kein Vaterland mehr (und ganz ehrlich, rein politisch gesehen ist es wirklich das aller letzte in diesem Land! Von wegen für MEIN VATERLAND was tun!?!). Nebenbei bemerkt: Ich erhalte dieses Steinzeitland am Leben, indem ich arbeiten gehe, und dem Staat das Geld in den Rachen schiebe, das er es mit vollen Händen wieder rausschmeißen kann. Solang sich da nix ändert, sehe ich meine Pflichten als Bürger erfüllt.
Es wird früher oder später eine Euro-Armee geben, die durch die Berufsheere zusammengefügt werden.
MAN BRAUCHT UM HIMMELSWILLEN KEINE WEHRPFLICHT MEHR!!!
Und was soll das mit den Abstimmungen? Mal Wehrpflicht, und nächstes Jahr mal wieder nicht? Dann wird es aber in diesem Land Aufstände geben, das alles zu spät ist! Das hat ja dann in keinster Weise mehr was mit Gleichberechtigung zu tun!?!!
Zu der Sicherheit: Mir kann kein Mensch erzählen, das einer der vor 20 Jahren seinen Wehrdienst abgeleistet hat, im Falle eines Falles zur Verteidigung beitragen kann! Oder will man dann bei einem plötzlichen Krieg mal eben kurz anfangen, ein paar Mio deutsche Männer nachzuschulen? I glaub die Zeit is dann wohl abgelaufen. Es gibt einfach hint und vorn koan Sinn!
@Flok: Du hast mir wahrhaftig aus der Seele gesprochen...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Chefanwender
Kaiser
Beiträge: 1016
Registriert: 16 Nov 2002, 13:32

Beitrag von Chefanwender »

Ich stimme S-Bahn Rostock voll und ganz zu.

Schaut euch doch mal Engländer, Franzosen, Amerikaner oder Türken an; Die sind (ich möchte jetzt keinen Flächenbrand auslösen) stolz, Angehöriger ihrer Nation zu sein.
Da hisst am "Independence Day" jeder seine Amerika Flagge im Vorgarten. Dort ist man auch bereit alles für sein Vaterland zu machen; z.B. Soldaten im Irak: "Krieg, naja, aber als Amerikaner halten wir zusammen und unterstützen unseren Präsidenten."

Es ist wirklich traurig, dass man hier in Deutschland oft als Rechtsradikaler beschimpft wird, wenn man sich nur für sein Vaterland ausspricht.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

@Alexander: Sag mir mal bitte, worauf man in diesem Land stolz sein kann?!

Das einzige was mir einfällt, ist unsere bezaubernde Vielfalt der Landschaften!

Ansonsten nix. Man könnte ALLE derzeit groß vertretenen Parteien in den Müll schmeißen, und man würde diesem Land nur gutes tun!

Unser Sozialsystem ist wegen ständiger Fehlpolitik am Ende.
Alle Kassen sind leer, die Arbeitslosenquote steigt jeden Tag.
Das noch vorhandene Geld wird mit allen Mitteln zum Fenster rausgeschmissen (Bundesimmobilien, Transrapid, Phillip Holzmann, Wehpflicht ...).
Die Manager und Herrn Politiker stopfen sich die Taschen voll, auf kosten des "einfachen" Bürgers.
Man lässt immer noch mehr Ausländer rein, bevor die die schon da sind überhaupt mal vernünftig deutsch sprechen (braucht keiner abstreiten; Blick in die Fußgängerzone München oder Augsburg genügt!) Wer bezahlt´s? Natürlich, der Steuerzahler. Und wenn einer was dagegen sagt, isser gleich ein Nazi!
Unfähige Justiz! Siehe Fall Mehmet!

Wies Richtig gemacht wird, sieht man z.B. in Holland oder Dänemark. Wisst ihr was diese Länder für eine Arbeitslosenquote haben? : 2% !!!
In Canda und den USA darfst du nur bleiben, wenn du eine GreenCard hast. Auf die musst du aber erst mal mind. ein Jahr warten. D.h., man bringt Geld mit zu überleben; der Staat stopft einem da nix nei!

Auf was bitteschön ist man in diesem Land stolz?

Übrigens war heute in der Zeitung zum lesen, das Schröder eine Euro-Armee plant. Hm?!!! Weg mit der Wehrpflicht! Sie hat keinen praktischen Nutzen, kostet nur unnötig Geld das nicht da ist!
S-Bahn Rostock
Routinier
Beiträge: 387
Registriert: 31 Mär 2003, 16:32

Beitrag von S-Bahn Rostock »

Zugegeben, es ist schwer auf etwas "stolz" zu sein in Deutschland. Aber, Deutschland ist nun mal Pleite, dafür hat deutschland auch nicht alle Nebenbahnen rausgerissen wie England. Oder hat ein so marodes Schienennetz. Deutschland hat auch keine richtigen Slums so wie in amerika, weil man dort noch nicht mal genügend geld hat um eine Wohnung zu bezahlen. Allerdings möchte ich auch sagen das Deutscland tief in der Scheiße steckt. Na klar hat England nur 2% arbeitslose, weil wenn man dort mutwillig nicht arbeiten geht bekommt man GAR NICHTS MEHR AN ARBEITSLOSENHILFE. Außerdem hat England eine ganz andere Struktur in der wirtschaft, dort kann eine firma zB sagen: "Ok leute, wir haben einen mortsauftrag, deshalb werden wir 50 neue Leute einstellen, die wir danach wieder rauswerfen werden". Dort kann man nähmlich ganz einfach Leute einstellen und wieder feuern, weil man dort, wenn man gefeurt worden ist auch nach spätestens 4 Wochen wieder eine Arbeit hat. Außerdem ist dort das Politik System ganz anders, dort gibt es zwar auch Parteien, aber die Partei die gerade an der macht ist, hat auch die macht. Dort gibt es auch Diskussionen, (wo im übrigen auch mal wirklich gute vorschläge kommen von der oposition, die auch von der regierung umgesetzt werden) aber wenn die Regierung sagt "So machen wir dat!" dann wird dat so auch gemacht. Ach ja, zu guter letzt, hat sich einer schon mal gefragt warum es in Deutschland nicht vorwärts geht? weil keiner veränderungen haben will, der Politiker wird sofort schlecht gemacht, siehe Schröder, na klar, seine vorschläge sind nicht grad das gelbe vom ei, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. (Wobei das rentenalter auf 67 Jahren auc nicht die beste lösung ist). Aber, es ist wenigstens ein anfang. Aber NEIN, das wird total schlecht geredet. Vorallem durch die Oposition, (Egal ob SPD oder CDU). nun denn, genug aufgeregt!

Gruß
S-Bahn Rostock
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

ICH! ICH! ICH! will Änderungen!!! Was ist denn daran so schwer?? Das will mir einfach nicht in die Birne rein! Wieso schaffen es unsere Regierungen nicht zu sagen: "Schauts her Leut, in dem Land ist das so , und in dem Land ist das so. Und alle Länder haben unsere Probleme nicht! Wollt ihr auch, das es uns so gut geht??"
Man muss doch dem dummen deutschen Volk das mal vor Augen führen, bevor sie was anfangen zum verstehen. Aber das haben unsere Politiker anscheinend nicht verstanden (oh, ich stelle fest: eine Übereistimmung mit dem "einfachen" Volk :blink: )!!
Genauso funzt das mit der Arbeit in den anderen Ländern! Da hat jeder Arbeit, und auch eine gute soziale Absicherung. BLOOOS IN DIEIEIESEM LAND GEHT DAS NICHT :quietsch:

Naja, mal zurück zum Thema ...
S-Bahn Rostock
Routinier
Beiträge: 387
Registriert: 31 Mär 2003, 16:32

Beitrag von S-Bahn Rostock »

*lol* "eine gute soziale absicherung"

also, in England hat man gerade so viel das man überleben kann. Nix mit fernseher oder urlaub. GAR NICHTS.

Desweiteren, die, die gegen dese reformen sind, haben nun mal viel macht, und wenn ich sehe wie viele Gewerksschafts mitglieder Schröder ausgepfiffen haben...naja

Gruß
S-Bahn Rostock
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Mit den Briten kenn ich mich nicht so aus. Ich rede da wie gesagt mehr von Danmark und Nederlande. Da haut des hie, und zwar ohne irgendwas!


:offtopic:
S-Bahn Rostock
Routinier
Beiträge: 387
Registriert: 31 Mär 2003, 16:32

Beitrag von S-Bahn Rostock »

tjaja, ich kenn mich halt mit Engalnd aus, dafür weniger mit den anderen Ländern. Denoch, eigentlich könnte man dieses Thema schon wieder splitten weil Bild


Grüße aus Rostock
Chefanwender
Kaiser
Beiträge: 1016
Registriert: 16 Nov 2002, 13:32

Beitrag von Chefanwender »

Auf was wir als Deutsche Stolz sein können?

- auf unsere Kultur (Feste, Traditionen),

- auf unser Grundgesetz; Verfassung,

- auf die Geschichte unserer Nation (ausgenommen die Jahre 1933 - 1945),

- auf die friedliche Wiedervereinigung im Jahr 1989,

- auf den Sieg über den Nationalsozialismus,

- auf (wie oben schon gesagt) die schöne Landschaft,

- auf die ganzen Dichter, Denker und Wissenschaftler (z.B.: Schiller, Goethe; Gottlieb Daimler, Carl Benz), die unser Land so berühmt gemacht haben,

- auf unser gut ausgebautes Verkehrssystem,

- ...

- ...
Daniel S
Routinier
Beiträge: 308
Registriert: 23 Jun 2002, 23:03

Beitrag von Daniel S »

S-Bahn Rostock @ 2 May 2003, 22:09 hat geschrieben:also, in England hat man gerade so viel das man überleben kann. Nix mit fernseher oder urlaub. GAR NICHTS.
Hart gefragt: Wer braucht Urlaub, wenn er nicht arbeitet?
Alexander @ 3 May 2003, 14:10 hat geschrieben:Auf was wir als Deutsche Stolz sein können?

[...]

- auf unser gut ausgebautes Verkehrssystem,

- ...
- darauf, das Menschen anderer Länder nach Deutschland wollen, um z. B. zu lernen, wie man Autos baut, oder

- um hier zu leben - denn dann muss es ja besser sein, wer würde sonst seine Heimat verlassen?
S-Bahn Rostock
Routinier
Beiträge: 387
Registriert: 31 Mär 2003, 16:32

Beitrag von S-Bahn Rostock »

in good old germany schon. Ich kenne ein paar, die machen das.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

o.k. Alex, da muss ich die Recht geben. Es gibt ein paar Dinge, auf die man schon Stolz sein kann. Dazu zähle ich auch auf jeden Fall unsere deutschen Qualitätsprodukte, und die bei uns entwickelten Technologien aller Art. Ich finde es auch sehr schön, das Menschen extra nach Deutschland kommen, um sich hier Wissen anzueignen.
Und es würden noch viel mehr Dinge sein, wenn wir eine mitdenkende, vernünftige Politik in diesem Lande hätten.

@Daniel: Es kommen viele Menschen von ihrer Firma aus nach Deutschland. Diese Menschen bringen dem Land auch was.
Und andere kommen hier her, weil wir so ein tolles Sozialsystem haben!!

Ich kann zu diesem Thema nur sagen: Deutschland wird weiter den Bach runter gehen, wenn sich nicht bald was ändert. Wie´s richtig geht, machen uns viele Länder um uns herum vor. Man müsste nur mal den Mut haben, und dieses Land umkrämpeln!
Charly
Haudegen
Beiträge: 623
Registriert: 15 Sep 2002, 11:21
Wohnort: München

Beitrag von Charly »

Umkrempeln schon, bloss nicht "immer" auf Kosten der kleinen Leute ,die so blöd sind auch noch zum Arbeiten zu gehen. Wo wird denn gespart, in der Krankenversicherung : da buckelst dich ein Leben lang für diesen Staat ab , zahlst brav deine Beiträge und zahlst für jeden Dreck auch noch dazu (Medikamente,Behandlungen usw.) .
Dann werden dir deine Beiträge für die Rentenversicherung abgezogen , und glaubst du das du noch mal eine bekommst.
Dann die Sozialversicherungsbeiträge: Wehe du wirst mal arbeitslos , da kannste dann Scheisshaus putzen obwohl du vielleicht Diplomingenieur bist.
Schöner Staat ,der nur Arbeitscheue und Asoziale unterstützt und nicht mehr die Deppen die auf Arbeit gehen.

So weit sind wir.
Gruss Charly
Rettet den Gläsernen ! Auch wenn er jetzt in Augsburg steht.
Benutzeravatar
jadefalcon
Kaiser
Beiträge: 1857
Registriert: 19 Dez 2002, 10:20
Wohnort: Kronberg (Hessen)

Beitrag von jadefalcon »

*seufz*...irgendwas läuft (nicht nur) in diesem Lande wirklich verkehrt. Gefordert werden immer nur die Durchschnittsbürger (wie schätzungsweise die meisten, wenn nicht alle von uns hier im Forum), aber die Bonzen mit ihren prall gefüllten Taschen wagt keiner anzutasten. Wenn ihr mich fragt, wäre z.B. eine Vermögenssteuer hier genau das Richtige, um zumindest einen kleinen Schritt hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit zu tun...aber leider ist es halt immer noch so, dass 1) gerade die fetten Katzen eine viel zu gute Lobby haben, und 2) die Verantwortlichen in der Politik durch diese wissen, dass sie sofort ins Ausland abwandern würden, wenn nun eine Bundesregierung begänne, ihnen ans Säckel zu gehen :angry: . Doch sollte uns die Erfahrung aus der neueren Geschichte nicht gelehrt haben, dass die Vorstellung des "trickle down"-Effekts eine Illusion ist und die einzigen, die von der Anhäufung von Kapital in den Händen der oberen Schicht profitieren, eben diese Oberschicht selber ist? :( :angry:

Oder mal ein anderes Beispiel - wo ist denn bitte die Gerechtigkeit, wenn ein beliebiger Großkonzern Tausende von Jobs abbaut und zugleich seinen scheidenden Vorstandsmitgliedern Abfindungen in Zigmillionenhöhe mit auf den Weg gibt, selbst wenn sie noch so großen Mist gebaut haben?! :angry: :angry: :angry:

So traurig es auch ist, so sieht es halt leider aus :( :angry: .


Sorry, das musste ich mal loswerden...
who has placed the midnight sky / so a spirit has to fly? / as the heavens seem so far / now, who will hang the midnight star?
- eithne ní bhraonáin: paint the sky with stars
Daniel S
Routinier
Beiträge: 308
Registriert: 23 Jun 2002, 23:03

Beitrag von Daniel S »

Charly @ 4 May 2003, 09:06 hat geschrieben:Schöner Staat, der nur Arbeitscheue und Asoziale unterstützt und nicht mehr die Deppen die auf Arbeit gehen.
Damit hast Du leider recht, auch in meinen Augen.

Dass von den oberen Zehntausend nur schwer Kohle zu holen ist, ist zwar extrem unfair, im Vergleich mit dem Geld, was im wahrsten Sinne des Wortes "rausgeschmissen" wird, ist es vermutlich aber sowieso nur ein kleiner Teil.

Fakt ist: Irgendwo muss Geld eingespart werden, und zwar viel. Und das tut weh, jedem von uns. Das deutsche Sozialsystem ist mittlerweile einfach zu teuer und der Generationenvertrag funktioniert nicht mehr: Zum Einen werden die Menschen immer älter, zum Anderen gibt es zu wenig Nachwuchs.

Ganz Deutschland lebt über seine Verhältnisse. Wir können uns eigentlich keine 423er in München leisten, keine Autos (oder nicht so teure), keine Häuser oder große Wohnungen. Krasses Beispiel: Auch keine Kernspintomographen (ich hoffe, das ist so richtig) in jedem Krankenhaus, auch wenn einige Menschen dann nicht geheilt werden können, genauso wenig teure Operationen usw. Außerdem können wir uns Arbeitslosengeld und Sozialhilfe in dem Rahmen leisten, wie wir es im Moment tun (und wenn ich lese, dass man von der Sozialhilfe in den Urlaub fahren kann, kann man anscheinend da auch gut einsparen (versteht mich nicht falsch, unser soziales Netz ist eine großartige Einrichtung. Aber ich habe immer mehr den Eindruck, dass viele Menschen es schamlos ausnutzen!))

Schaut euch die Verhältnisse in anderen Ländern an, ich denke, England ist ein gutes Beispiel: Wer sich einem Londoner gegenüber über die hohen Mietpreise in München aufregt, wird milde belächelt.

Ich denke, unsere Politiker wissen das auch. Doch wenn die Regierung jetzt diese Klarheit schafft (in dem sie spart, z. B. die Krankenversicherungsbeiträge erhöht oder die Renten senkt, keine neuen Züge kauft oder die Straßen verrotten lässt), macht sie sich unbeliebt (wir alle haben weniger Sicherheit, weniger Geld, weniger Luxus) und würde nicht mehr gewählt werden. Also schiebt sie "die Wahrheit" vor sich her - je länger die Regierung (welche auch immer) wartet, um so heftiger sind vermutlich die Auswirkungen...
Charly @ 4 May 2003, 09:06 hat geschrieben:Dann die Sozialversicherungsbeiträge: Wehe du wirst mal arbeitslos , da kannste dann Scheisshaus putzen obwohl du vielleicht Diplomingenieur bist.
Ich möchte auch nicht Toiletten putzen, Mülleimer im englischen Garten ausleeren oder in der S-Bahn als Wachfuzzi rummarschieren. Würde ich aber meinen Job verlieren und in meiner Branche nicht mehr unterkommen, wäre ich bereit, meine Heimat zu verlassen und in anderen Städten zu arbeiten. Geht auch da nichts, mache ich, was möglich ist - und im Notfall putze ich Klos. Es ist ein Job, der nichts anderes tut, als mein Überleben zu sichern (außerdem hätte ich dann vermutlich geregelte Arbeitszeiten ;) ). Und irgendwann bekomme ich vielleicht auch wieder einen Job, der mir besser gefällt. Ich glaube, in Zukunft wird es auch so aussehen (müssen): Wer z. B. Sozialhilfe bezieht und körperlich und geistig in der Lage ist, zu Arbeiten, wird arbeiten müssen. Zum Beispiel die Jobs, die momentan (noch?) Zivildienstleistende erledigen...

Puh, ganz schön abgeschweift von dem, was ich eigentlich sagen wollte. Das hatte ich eigentlich nicht vor, aber es wollte raus aus meinem Kopf :rolleyes:

Und ganz so schwarz wird die Zukunft auch nicht. Aber es muss etwas passieren!
Benutzeravatar
EiB München
Routinier
Beiträge: 416
Registriert: 13 Dez 2002, 18:31
Wohnort: München, Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von EiB München »

Hallo zusammen,

das ist schwer zu vergleichen, denn die (z.B. USA) haben eine ganz andere Ansicht von manchen Dingen z.B. Politisch.
Aber ich finde man darf einwenig stolz sein, aber man darf es nicht zu übertreiben das sonst was Rechtsradikals.


cu Eib München :D
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Meine Mutter hat Versicherungskauffrau gelernt, und nach der "Aufzucht" von mir und meinen 2 Geschwistern keine Stelle mehr gefunden ( um di 50 Bewerbungen). Was macht sie jetzt? Von 7 bis 14 Uhr für die Caritas Leute pflegen, dannach bis 17.30 putzen gehen!
Ich habe meine Mutter noch nie jammern gehört, weils halt einfach nicht anders geht! Sie könnte auch den Staat zahlen lassen, tut es aber nicht.
Und so sollten alle Menschen denken. So lang ich nichts in meinem Berufsfeld finde, mache ich halt was anderes, auch wenns schwer fällt.
Das Ami-System hat schon was; Wer nix tut, kriegt auch nix. Würde vielleicht in etwas milderer Form Deutschland auch gut tun.
Ich persönlich würde das so Regeln:
Arbeitslosengeld/hilfe max 14 Monate; mit jedem Monat sinkend, und nur in Verbindung mit einem Job aus dem sozialen Bereich (gibt ja dann kein Zivi mehr :D ). Nach Ablauf der 14 Monate wird das Geld gestrichen.
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Nur mal so am Rande bemerkt, weil hier von fetten Bonzen die Rede ist: Das ist eine sehr geringe Zahl an Leuten, und außerdem sollte dann noch genau festgelegt werden, was ein fetter Bonze ist, und was nur jemand, der sich sein Geld hart erarbeitet hat. Uns (also meiner Family) gehts auch nicht so schlecht, aber als fette Bonzen würde ich uns noch LANGE nicht bezeichnen. Außerdem: Wenn jemand etwas aus seinem Leben gemacht hat, sich ein gewisses Fettpolster angespart/erarbeitet hat, ja wieso soll der dann davon so viel Kohle abgeben? Das ist schon Kommunismus, und was der bringt, wissen wir ja.
Im Übrigen weiß ich sowieso, was auf mich im Alter zukommt, und das kotzt mich an: Wir, die wir hier noch jung sind (ich sag jetzt mal keinen Altersrahmen, damit sich niemand angegriffen fühlt), arbeiten zwar und zahlen brav unsere Sozialabgaben, aber ihr glaubt doch nicht im ernst, daß ihr in einigen Jahrzehnten, wenn es in die Rente geht (ist da wahrscheinlich ab 70), daß ihr auch nur einen Cent von euren Rentenbeiträgen noch sehen werdet, oder? Das Geld wird jetzt, wie Flok es so gut beschrieben hat, mit großer Hand zum Fenster rausgeworfen (Kohlekumpel, horrende EU-Beiträge, USW.), aber für die arbeitende Bevölkerung wird nichts mehr da sein. WENN es so weiter geht, dann werden wir bald ein Land sein, daß genauso Slums hat, Millionen Menschen ohne Wohnung, hohe Kriminalitätsrate, etc. Ich schreib jetzt mal net weiter, weil ich ansonsten Gefahr laufe, mich schon wieder AUFZUREGEN :angry:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

So war das mit den Bonzen glaub au net gemeint! Mei Onkel hat sich mit zwei kleinen Lotto-Läden hochgearbeitet, hat jetzt zwei verschiedene Firmen (Computerbranche) und besitzt mittlerweile die Immobilien einer ganze Straßenseite in München-Solln, und noch ein paar Häuser mehr. Warum sollte so einer nicht Reich sein dürfen? Es geht blos darum: Je mehr Geld du hast, desto weniger Steuern zahlst du (klingt komisch, ist aber in diesem Land so). Diese Gelder gehen dem Staat ab, und der Normalverdiener muss das dann wieder reinarbeiten...
So entsteht dieser brühmte Spalt zwischen "Normal" und "Reich".
Vor einiger Zeit wurde ein tolles Beispiel im Fernseher gezeigt: Eine Krankenschwester zahlt verhältnismäßig mehr Steuern als der ganze Siemens-Konzern in diesem Land.

Und diese Slums gibt es bereits schon. Wenn man sich zum Beispiel teile von Augsburg-Oberhausen oder -Lechhausen ansieht, möchte man schnell weiterkommen. Nur Ausländer, kriminalität und abbruchreife "Häuser". Wobei man sagen muss, das diese Leute selber schuld sind. Wenn man sich den neuesten 5er vor die Tür stellen kann, dann kann ich mir auch eine vernünftige Wohnung leisten.
Aber es gibt auch genug deutsche Familien, die am finanziellen Abgrund stehen.
Ich frage mich aber woran das liegt? Denn wer Arbeiten will, der findet auch Arbeit! Auch wenn´s momentan nicht in seinem ehem. Berufsfeld ist. Aber da sind die Deutschen glaub ich zu verwöhnt, oder zu unflexiebel.
Benutzeravatar
EiB München
Routinier
Beiträge: 416
Registriert: 13 Dez 2002, 18:31
Wohnort: München, Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von EiB München »

In unserem System ist es so das, manche mehr haben und manche weniger, aber das kommt daher wie schon von ET 423 erwähnt das manche Leute ganz schön rein klotzen und manche sich hängen lassen und nichts tuen. Es gibt auch leider Leute die nicht die Chance hatten sich aufzubauen.
Das war mein Statmant zu diesem Thema.


cu Eib München :D
Benutzeravatar
Tigerente290
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2146
Registriert: 25 Aug 2002, 00:58
Wohnort: München

Beitrag von Tigerente290 »

Ich will hier auch mal meinen Senf dazugeben:
- sorry, das ich jetzt damit anfange, aber in der DDR hatte JEDER Arbeit, die Kinder waren Nachmittags "aufgeräumt", alle hatten zu tun.
- @Alex und S-Bahn-Rostock: Ihr verdient ja noch kein eigenes Geld, aber spätestens wenn ihr Ausbildung macht, werd ihr es auch merken, wie schön es noch zu Hause war, wo man nix zahlen brauchte... (will euch damit nich angreifen, aber nur mal "klarstellen"!)
- int. Menschen in Dtl.: Ich hab nix gegen Ausis, aber irgendwann ist mal Schluss. Schaut euch mal z.B. BürgerKing München Hbf an. Kein einziger Deutscher, und die verstehen einen gar nicht, was man will.
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7415
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

oder geh man nach Hasenbergl/Feldmoching/Neuperlach oder so. Da läuft dir auch kein Deutscher mehr über den Weg. Bei mir in Kieferngarten/Freimann ist es auch schon schlimm, aber was kann man machen?? Solange sich die Leute aufführen wie normale Menschen und nicht denken würden sie seien die Größten dann wäre das gar nicht schlimm.
@Puky
so geht es aber fast bei jedem Burger King oder auch Mc Donalds zu. Aber die Deutschen sind sich für das ja zu fein. "Ich rühre das nicht an...."
mfg Daniel
Benutzeravatar
Tigerente290
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2146
Registriert: 25 Aug 2002, 00:58
Wohnort: München

Beitrag von Tigerente290 »

Ja, aber zum Beispiel im Osten sind zu 90 % Deutsche. Ich weiß nicht, irgendein Unterschied zwischen den Ossi`s und Wessi`s besteht immernoch. Ich denke mal, das die Ossi`s es noch gewohnt waren, mit dem zufrieden zu sein, was sie hatten und deshalb machen sie da auch die Fast-Food-Jobs...
Oder zum Beispiel in Augsburg in der Tram, abends, wenn ich heimkomme, komme ich mir vor, als wäre ich Ausi, da mit allen möglichen Sprachen geredet, gestritten usw wird. Nur kein Deutsch. Ich denke, wenn die alle hier leben wollen, MÜSSEN bzw SOLLEN die auch (fließend) deutsch sprechen. Aber ich denke, ich geh jetzt hier zu weit und will keinen Streit.
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7415
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

Nur kein Deutsch. Ich denke, wenn die alle hier leben wollen, MÜSSEN bzw SOLLEN die auch (fließend) deutsch sprechen. Aber ich denke, ich geh jetzt hier zu weit und will keinen Streit.
dieser Meinung bin ich auch... aber ich könnte noch seiten weiter zu diesem Thema schreiben. (Ich will auch kein Streit oder so, deshalb lasse ich es)...
mfg Daniel
Benutzeravatar
EiB München
Routinier
Beiträge: 416
Registriert: 13 Dez 2002, 18:31
Wohnort: München, Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von EiB München »

Zu dem Thema Ausländer möchte ich auch was sagen:
und zwar ich hab nichts gegen Ausländer, aber irgendwann muß man sagen das Schluss ist mit Einwanderung. Denn irgendwann belastet es das Sozialsystem. Der Staat ist auch daran Schuld das es viele Ausländer ohne Job gibt, weil sie den Leute keine Arbeitserlaubnis geben. Die Folgen sind ja bekannt z.B. Drogenhandel u.s.w. aber nicht alle.



cu Eib München :D

------>NAZIS RAUS<------
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7415
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

meine Beiträge (oben) sollen nicht gegen Ausländer gerichtet sein. Dies ist nur meine persöhnliche Meinung.
mfg Daniel
Benutzeravatar
jadefalcon
Kaiser
Beiträge: 1857
Registriert: 19 Dez 2002, 10:20
Wohnort: Kronberg (Hessen)

Beitrag von jadefalcon »

Ich wiederum glaube, dass vieles, was man als einfachste Lösung einer vermeintlichen Unflexibilität bei der Jobwahl/-suche zuzuschreiben tendiert, aber zu einem guten Teil auch durch künstlich immer weiter hochgeschraubte Qualifikationsanforderungen mit verursacht wird. Sprich, man kann in dem Bereich, den man gelernt/studiert hat, vielleicht noch so gut sein, aber wenn Unternehmen sich vielfach einfach zieren, einen einzustellen, nur weil sie ihre Anforderungen so spezifisch zuschneiden. Zumal ja eine gewisse Einarbeitung im Betrieb ja ohnehin unumgänglich ist...warum also arbeitswillige Leute abweisen, weil sie, obwohl gut qualifiziert, in EINEM klitzekleinen Detail nicht ins Raster passen? :( :angry:

Von Arbeitnehmern wird ja immer ach so viel Flexibilität verlangt - sollte man das dann nicht umgekehrt auch von Arbeitgebern erwarten können?
who has placed the midnight sky / so a spirit has to fly? / as the heavens seem so far / now, who will hang the midnight star?
- eithne ní bhraonáin: paint the sky with stars
S-Bahn Rostock
Routinier
Beiträge: 387
Registriert: 31 Mär 2003, 16:32

Beitrag von S-Bahn Rostock »

Die arbeitgebern DÜRFEN nicht flexziebel sein. Mein Onkel hat druckerrei, der würde für ca. 2 monate pro im Jahr immer mehr einstellen. (Jedes Jahr großaufträge) Dies macht er aber nicht weil er sie dann nicht wieder loswerden würde. Da ist er billiger dran wenn die maschienen tag und nacht laufen und seine Mitarbeiter überstuinden machen.
Benutzeravatar
EiB München
Routinier
Beiträge: 416
Registriert: 13 Dez 2002, 18:31
Wohnort: München, Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von EiB München »

@S-Bahn Rostock

Das ist ja das Problem das wir zur Zeit haben, die ganze Sache mit dem Kündigungschutz.



cu Eib München :D
Antworten