[M] S-Bahn Stadtring

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Airdinger
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Beitrag von Airdinger »

Das Thema ist zwar schon immer mal wieder in verschiedenen Strängen andiskutiert worden, aber einen eigenen Strang dazu habe ich nicht entdeckt.

Es ist mir klar, dass jetzt alle mit eigenen besseren Konzepten gleich über mich herfallen werden, aber ich möchte trotzdem ein paar Dinge (wie NKF) zu dem Thema besser verstehen.

Also was habe ich gemacht... ich habe ein Verkehrsplanungs-PDF von www.muenchen.de "gekapert" und darin als Laie herumgemalt (ich hoffe die eingemalten Korridore stimmen so).

Das Ergebnis ist ein S-Bahn Stadtring auf bestehenden Trassen (S1 Laim->Moosach im Westen, Güter-Nordring als nördliche Ringverknüpfung, S8 Johanneskirchen->Ostbahnhof im Osten, Südring Ostbahnhof->Laim):


Die Idee dabei ist ohne den Neubau von Strecken (ein teilweiser Ausbau bestehender Strecken und zusätzliche bzw. umgebaute Bahnhöfe sind natürlich trotzdem erforderlich, aber zum Teil sind diese aufgrund anderer Projekte ohnehin in Planung) auszukommen um so die Kosten niedrig zu halten, andererseits aber möglichst viele Verknüpfungen mit dem bestehenden Streckennetz herzustellen ohne die Stammstrecke zusätzlich zu belasten, und ohne andererseits bestehende Linien von der Stammstrecke abzuziehen.

Eine wirkliche Ringverbindung fehlt München schon immer. <_<

Dass dabei (wie im Norden) nicht immer durch Wohngebiete gefahren wird und so wenig zusätzliches Aufkommen generiert wird (zum Teil also wenig Nutzen durch Neuerschliessung) wäre verschmerzbar, da aufgrung bestehender Strecken auch wenig Kosten entstehen. Der eigentliche Nutzen entsteht im wesentlichen durch eine attraktive Vernetzung bestehender Linien ohne die Stammstrecke zu belasten und ohne kilometerlange Tunnels graben zu müssen.

Natürlich würde dabei von anderen Strecken zum Teil etwas Verkehr abgezogen, aber einigen Strecken wie der U3/U6 im Innenbereich würde eine zusätzliche "Einspeisung" weiter draussen nicht schaden.
Im Berufsverkehr alle 10 Minuten ein Zug in beiden Richtungen sollte (nach dem Ausbau der S8 im Osten im Kontext der Flughafenanbindung) machbar sein. Ob die Strecke ausserhalb der Rushour viel befahren würde, weiß ich nicht - aber in der Rushour könnte sie vielen dabei helfen auf dem Weg zur Arbeit abzukürzen.

Falls es einen eigenen Strang zu dem Thema doch schon gibt, dürft Ihr mich jetzt gerne abwatschen. :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ob man so einfach beim Südring einen Takt 10 fahren könnte weiß ich nicht, der ist relativ dicht befahren, deswegen wurden ja auch die Südring Light Konzepte abgeleht. Weiterhin dürfte die Ausfädelung Laim zum Heimeranplatz inkl Umbau desselben nicht billig werden, wie man aus diversen Südringausbaustudien weiß. Weiterhin dürfte Moosach - Entflechtung Neulustheim 3 gleisig (1 für Güterverkehr) den Mehrverkehr nicht packen.
Ich denke für nach dem Ausbau der S8 könnte man erstmal den Nordring perspektivisch anpacken. Bis dahin sollte dort auch ne Menge Wohnbebaung sein und ein oder zwei Tramlinien als Zubringerverkehr. Lässt man die S28 oder wieauchimmer in Moosach an den östlichen Gleisen enden spart man hier teure Überferfungen und eine Menge Geld. Wenn man die Zeiten halbwegs gut legt sollte ein Umstieg zur S1 machbar sein.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Problem ist beim Nordring nur, das man aufgrund der relativ grossen Entfernung keinen vernünftigen Übergang zur U-Bahn hinbekommt. Damit dürfte die Entlastungswirkung eher gering sein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Lazarus @ 11 Apr 2010, 17:18 hat geschrieben: Problem ist beim Nordring nur, das man aufgrund der relativ grossen Entfernung keinen vernünftigen Übergang zur U-Bahn hinbekommt. Damit dürfte die Entlastungswirkung eher gering sein.
Nun die Tatsache der mangelnden Weitsicht beim U-Bahnbau bzgl Nordring sollte hinlänglich bekannt sein. Allerdings liegt der Nordring zu einigen sehr aufkommenstarken BMW Arbeitsstätten günstiger als die Ubahn dazu Schwabing Nord mit SL23 Anschluss in Zukunft auch ned so verkehrt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

nur bezweifel ich aber, das das Fahrgastaufkommen ausreicht, um dort einen 10er S-Bahn-Takt zu rechtfertigen. Zumal dort erstmal einige Millionen investiert werden müssten. Vorallem zwischen Laim und Moosach sowie Johanneskirchen und Leuchtbergring dürfts auf den Gleisen doch recht eng werden.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Lazarus @ 11 Apr 2010, 18:09 hat geschrieben: nur bezweifel ich aber, das das Fahrgastaufkommen ausreicht, um dort einen 10er S-Bahn-Takt zu rechtfertigen. Zumal dort erstmal einige Millionen investiert werden müssten. Vorallem zwischen Laim und Moosach sowie Johanneskirchen und Leuchtbergring dürfts auf den Gleisen doch recht eng werden.
immer noch besser als ein paar Milliarden für einen Tunnel mit fragwürdigen Nutzen.

Das man den Nordring für den ÖPNV in allen bisherigen Planungen bisher so ignoriert hat ist einer der größten Fehler der in der Münchner Verkehrspolitik gemacht hat - man hat alle U-bahnhöfe in der nähe so gebaut, daß kein sinnvolles Umsteigen möglich ist, man hat sogar fast paralell eine U-bahn in einem Teilstück gebaut.

Ging ja schon los mit dem S-bahnhof Olympiastadion - also das man da keine normale S-bahnline im 20 Minutentakt hinfahren hat lassen nur um danach zwei u-bahnlinien da vorbeizugraben werde ich nie verstehen
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Die fragwürdige Planung was den Nordring betrifft ist glaube ich allen klar. Trotzdem sehe ich das als das geringere Problem.
Nachdem der Südringausbau zu Gunsten des 2. Stammtunnels nicht mehr verfolgt wird, sehe ich kein Projekt, das die doch relativ hohen Investitionen, die dort auf die Dauer anfallen würden, in einen positiven NKF-Rahmen setzten könnte.
Die schlechten Verbindungen am Nordring könnte man noch mit Laufbändern ö.ä. halbwegs erträglich machen, die Investitionen am Südring sind nur für eine Ring-S-Bahn leider nicht zu stemmen.
Das wäre ein schöner Nebeneffekt des Südringausbaus gewesen, dass man mit wenig zusätzichem Aufwand eine vernünftige Ring-S-Bahn hätte realisieren können.

EDIT: Man könnte natürlich auch noch die Ring-S-Bahn durch den neuen Stamm schicken, wäre dann ne reine Nordringbahn. Allerdings würde ich hier erstmal mit nem 20er Takt anfangen, aber ne Prüfung wäre es auf jeden Fall wert.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

nur wenn sich der Südringausbau laut Gutachten schon net lohnt, wie will man dann erst beim Nordring einen positiven Nutzen hinbekommen? Dort hat man noch deutlich weniger Fahrgastpotenzial....
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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Ich halte nicht ganz soviel von der Sache. Zumal die neue U3 nach Moosach teilweise ziemlich parallel läuft. Eher sollte man die Gartentram schnell realisieren und ggf. bis Engelschalking verlängern. Ausserdem könnte man noch über eine äussere Tram-Nordtangente bwim Frankfurter Ring nachdenken.

Auch noch wichtig halte ich Verbindungn zwischen den S-Bahn-Aussenästen, auch wenn sich das erst einmal nur mit Bussen realisieren läst. Aber ein Expressbus Starnberg - Gilching - Fürstenfeldbruck - Dachau - Garching - Is,maning - Feldkirchen - Ottobrunn - Unterhaching. Dazu eventuell noch Stanberg - Herrsching und Gauting - Wessling - DLR-Zentrum. Oder wird schicken den grossen Ring über das DLR-Zentrum. Auch im Umland gibt es zahlreiche radiale Pendlerströme und vielleicht kann manche Familie dann auf den Zweitwagen verzichten. Natürlich müsste mindestens ein Stundentakt existieren, besser ein 20 Minuten-Takt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Airdinger @ 11 Apr 2010, 15:12 hat geschrieben: Also was habe ich gemacht... ich habe ein Verkehrsplanungs-PDF von www.muenchen.de "gekapert" und darin als Laie herumgemalt (ich hoffe die eingemalten Korridore stimmen so).
Und genau deswegen musste ich den Plan entfernen - man kann nicht einfach fremde Pläne bearbeiten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 11 Apr 2010, 22:01 hat geschrieben: Und genau deswegen musste ich den Plan entfernen - man kann nicht einfach fremde Pläne bearbeiten.
Ich hab mich auch gewundert - gibt's nicht ein Copyright, das besagt, dass man die Pläne nicht verändern darf?

Edit zum Thema: Ich glaube nicht, dass dieser Ring großartig Sinn machen würde.
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Beitrag von Airdinger »

Ah ja, das war mir so nicht klar.

Ich dachte, wenn ich auf das Original verlinke und meine "Ergänzungen" kommentiere, dann wäre das o.k.

Sorry.
P.S. Auf Google Maps als Nutzer Linien einzuzeichnen und dann auf diese Google Maps Seite zu verlinken ist aber erlaubt, oder?
Denn wozu würde Google diese Funktion (Beispiel Runway 3, MUC) sonst anbieten?
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Beitrag von Bayernlover »

Das mit Google ist erlaubt, ja. Oder Du fragst die Stadt explizit nach einer Genehmigung für das Verändern des PDF's, vielleicht sind sie ja so nett :rolleyes:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Manche öffentlichen Einrichtungen reagieren etwas allergisch auf das verändern, weniger auf das kopieren, weil sie Angst haben, dass jemand den Plan für einen offiziellen Plan halten würde.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Airdinger »

Bayernlover @ 11 Apr 2010, 22:46 hat geschrieben:... vielleicht sind sie ja so nett :rolleyes:
Ja, vielleicht. ;)
Aber mir fehlt die Zeit um das herauszufinden. :(

Aber ich habe was anderes im Netz entdeckt - Karte der S-Bahn München vom 06.04.2010 nebst Copyright-Informationen bei Wikimedia

Dort sind sowohl die S-Bahn Linien (in dickem Grün), die U-Bahnlinien (in dünnem Dunkelblau), die Trambahnlinien (in dünnem Rot) und die weiteren Bahnstrecken (in dünnem Dunkelgrau) relativ gut und vor allem recht maßstabsgerecht dargestellt.

Die Abschnitte für den Nordring und den Südring, welche das bestehende S-Bahnnetz zu einem S-Bahn Stadtring ergänzen könnten sind nur unschwer auszumachen, eine Bearbeitung mit neuem "share alike" erspare ich mir daher.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Die U-Bahn ist doch das städtische Massentransportmittel erster Wahl, die S-Bahn bindet doch vor allem die Vorstadt und das Umland an die Kernstadt an bzw. schafft Verbindungen innerhalb der Region. Auch von der Reisegeschwindigkeit und kleinräumigen Erschließung der Innenstadt sollte man wie ich meine auf die U-Bahn setzen. Warum nicht auch zu einer Metro ausbauen? Bisher ist die münchner U-Bahn ja wirklich nahezu eine reine Untergrundbahn. Es gibt aber keinen Grund warum es nicht mehr oberirdische Strecken geben sollte. Das wäre doch mal ein großer Wurf, ein Ausbauplan für die nächsten 20 Jahre so dass bis 2030 auch Pasing mit der U-Bahn erschlossen ist (was dort ganz von selbst eine massive Nachverdichtung auslösen wird) und um die Kernstadt eine Ringstrecke geschlossen wird, mit einem Abzweig zum Flughafen. :lol:
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

bayerhascherl @ 12 Apr 2010, 12:27 hat geschrieben: Die U-Bahn ist doch das städtische Massentransportmittel erster Wahl, die S-Bahn bindet doch vor allem die Vorstadt und das Umland an die Kernstadt an bzw. schafft Verbindungen innerhalb der Region. Auch von der Reisegeschwindigkeit und kleinräumigen Erschließung der Innenstadt sollte man wie ich meine auf die U-Bahn setzen. Warum nicht auch zu einer Metro ausbauen? Bisher ist die münchner U-Bahn ja wirklich nahezu eine reine Untergrundbahn. Es gibt aber keinen Grund warum es nicht mehr oberirdische Strecken geben sollte. Das wäre doch mal ein großer Wurf, ein Ausbauplan für die nächsten 20 Jahre so dass bis 2030 auch Pasing mit der U-Bahn erschlossen ist (was dort ganz von selbst eine massive Nachverdichtung auslösen wird) und um die Kernstadt eine Ringstrecke geschlossen wird, mit einem Abzweig zum Flughafen. :lol:
Problem bei Ring: Dreiecksfreiheit. Wenn Züge "im Dreieck" fahren können, also wenden können, gibt es Schwierigkeiten mit der LZB, zudem lassen sich die "Nordwagen" der U-Bahn, also der Teil eines Doppeltriebwagens, der immer Richtung Norden zeigt, nur mit "Südwagen" kuppeln und vice versa.

Zugegeben, das lässt sich beheben.

Allerdings finde ich, man sollte die Aufgaben verschiedener Verkehrsträger nicht so dogmatisch sehen, eine S-Bahn darf auch innerstädtisch Transportleistungen erbringen. Schau dir mal an, wie viele Leute die S-Bahn von Hbf. nach Stachus oder Marienplatz benutzen. Oder der Berliner S-Bahn-Ring hat sich ebenfalls bewährt, obwohl er noch zum innerstädtischen Verkehr gezählt werden kann.
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