[AT] WESTbahn

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

spock5407 @ 20 May 2012, 09:06 hat geschrieben: Warum sollte man auch? Das ist genau die Konkurrenz, die Du gut findest. Warum sollte man der ÖBB Geld geben und mit der Westbahn fahren dürfen? Letztere ist ein Wirtschaftsunternehmen, kein Wohlfahrtsinstitut.

Die gegenseitige Anerkennung würde einen Verbund (was ich auch besser fände!) bedingen und damit einen guten Teil des Konkurrenzmodells wieder zunichte machen.
Das muss es nicht, siehe im Nahverkehr - da werden ja auch Fahrkarten gegenseitig anerkannt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Was aber nur teilw. was bringt, weil nicht auf allen Strecken mehrere Betreiber unterwegs ist. Ausserdem orientiert sich der übliche Fahrgast nicht an der Firma, die dann auf seiner Strecke fährt, sondern an der Abfahrtszeit die ihm passt.

Ausserdem ist das halt Teil der Ausschreibungsbedingungen des subventionierten Nahverkehrs.

Für eigenwirtschaftlichen FV kann das jedes Unternehmen selbst für sich bestimmen.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

In der Schweiz gibt es private Bahnunternehmen und gegenseitige Tarifanerkennung. Vom Ticketautomaten und am Schalter kann ich ein durchgehendes Ticket zu praktisch jeder Postbushaltestelle lösen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wo auf vergleichbaren Strecken? Wir reden von parallelem FV oder überregionalverkehr über längere Distanzen, nicht von kleinen lokalen Bähnchen.
Zeig mir private und reisezeitlich vergleichbare Alternativen zur SBB auf IC-Relationen wie Bern-Zürich, oder Basel-St. Gallen oder auch zur RHB oder MGB entlang deren Netz.
Insofern ist das in der Schweiz nicht vergleichbar mit der ÖBB-Westbahn, die auf der Hauptlinie des Landes im IC-Verkehr fährt.

Wie ist das aktuell eigentlich in England? Dort gibts parallele IC-Verkehre ja auf manchen Strecken. Z.b: Eastcoast zwischen Newcastle und York oder Doncaster. Da fährt Eastcoast, aber auch CrossCountry. Zu meiner Zeit dort (1996/7) konnt man zum (superteuren) Standardtarif alle Züge nutzen, aber bei vergünstigten Tickets wie Apex, Saver,Weekend etc. nur Züge der ausgebenden Gesellschaft, wenn man nicht gar Zugbindung hatte.
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Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 20 May 2012, 09:12 hat geschrieben: Das muss es nicht, siehe im Nahverkehr - da werden ja auch Fahrkarten gegenseitig anerkannt.
Damit sind wir dann mal wieder beim schönen Thema "Wettbewerb um den Markt" (wie im MVV-Regionalbusverkehr) vs. "Wettbewerb im Markt" (wie bei der WESTbahn).
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 20 May 2012, 10:10 hat geschrieben: Wie ist das aktuell eigentlich in England? Dort gibts parallele IC-Verkehre ja auf manchen Strecken. Z.b: Eastcoast zwischen Newcastle und York oder Doncaster. Da fährt Eastcoast, aber auch CrossCountry. Zu meiner Zeit dort (1996/7) konnt man zum (superteuren) Standardtarif alle Züge nutzen, aber bei vergünstigten Tickets wie Apex, Saver,Weekend etc. nur Züge der ausgebenden Gesellschaft, wenn man nicht gar Zugbindung hatte.
So ists im wesentlichen immer noch.
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Beitrag von JeDi »

Electrification
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 22 Nov 2012, 00:42 hat geschrieben: WESTbahn denkt über Südbahn nach
Ah schön, eigene Töchter, damit das Personal ja eintönig keine Abwechslung bekommt. Verrücktes Konzept, das keine langfristige Zufriedenheit schafft.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 22 Nov 2012, 17:20 hat geschrieben: Ah schön, eigene Töchter, damit das Personal ja eintönig keine Abwechslung bekommt. Verrücktes Konzept, das keine langfristige Zufriedenheit schafft.
Genau, das wird's sein :rolleyes:
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Beitrag von Südostbayer »

OVB: "Westbahn" nimmt Kurs auf Rosenheim (und München)
OVB @ 12 Nov 2012, 00:00 hat geschrieben: Im Jahr 2015, so die vorsichtige Prognose, wolle das private Bahnunternehmen ihre bestehende Fernverkehrsverbindung zwischen Wien und Freilassing über Rosenheim bis nach München erweitern
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer @ 23 Nov 2012, 20:37 hat geschrieben: Genau, das wird's sein :rolleyes:
Warum braucht man eine eigene Gesellschaft? Es würde ja ein eigener Produktname reichen, aber unter einem Dach mit dem gleichen Personal.
Heute gibt es vielerorts den Drang alles zu entflechten, das macht auch die DB, wo es so kuriose Situationen gibt, dass an einem Standort 2 oder 3 Verkehrsbetriebe gibt und bei jedem das Personal nur eine oder zwei Strecken hat. So schafft man unzufriedene, unmotivierte Mitarbeiter und nebenbei dürfte es einen höheren Personalaufwand geben, da man hier keine flexiblen Dienstpläne machen kann.
Da wundern sich die Leute dann aber über die hohe Unzufriedenheit beim Personal.
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 23 Nov 2012, 20:45 hat geschrieben: Warum braucht man eine eigene Gesellschaft?
Im Wirtschaftsblatt-Artikel steht "... , um die Kosten und Problematiken nicht zu vermischen". Darüber kann man geteilter Meinung sein, aber die "Verhinderung von Abwechslung für das Personal" dürfte sowohl generell als auch bei einem Unternehmen, dass eh hauptsächlich mit Mietpersonal (MEV, WLB, GySEV) fährt, keine Rolle spielen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Bitte bedenke dabei, dass Mietpersonal nicht bedeutet, dass diese Kollegen jeden Tag etwas anderes fahren. Ich kenne einige Kollegen z.B. bei der MEV, die dann monatelang NUR für Metronom, HGK oder sonstige Schwalbenbahnen gefahren sind - und schon hast du genau dasselbe Problem wie bei direkt dort eingestellten Lokführern.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer @ 23 Nov 2012, 21:00 hat geschrieben: Darüber kann man geteilter Meinung sein, aber die "Verhinderung von Abwechslung für das Personal" dürfte sowohl generell als auch bei einem Unternehmen, dass eh hauptsächlich mit Mietpersonal (MEV, WLB, GySEV) fährt, keine Rolle spielen.
Das wirft natürlich die Frage auf wieso man nach so langer Zeit immer noch mit Mietpersonalen fahren muss. Ein auf Dauer agierendes Unternehmen schaut i. d. R. dort Festangestellte zu haben und meines Wissens wurden diese auch gesucht.

Natürlich spielt das Personal in den Überlegungen keine Rolle und genau das ist das fatale, denn der Unternehmenserfolg hängt auch mit von den Mitarbeitern ab.
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Beitrag von Caesarion »

Ob ein Eisenbahnunternehmen erfolgreich ist hängt nicht unbedingt von der Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter ab *duckundweg*
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Beitrag von Electrification »

Caesarion @ 24 Nov 2012, 03:25 hat geschrieben: Ob ein Eisenbahnunternehmen erfolgreich ist hängt nicht unbedingt von der Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter ab *duckundweg*
Das denken sich fast alle EVU, aber ich behaupte es ist ein Schuss der nach hinten losgeht.
Als Beispiel würde ich z. B. die Energiekosten bringen, wenn ich nicht motiviert bin, dann verbrauche ich auch mehr kWh als sonst und das kann man munter fortsetzen. Langfristig verhelfen nur zufriedene Mitarbeiter zum Firmenerfolg, egal in welcher Branche und fast überall ist man so arrogant und elitär das nicht zu erkennen.

Man sollte immer bedenken dass KEIN EVU ohne die Mitarbeiter existieren könnte, sie sind letztendlich mitverantwortlich über Erfolg und Misserfolg der Firma.
In Zeiten eines Mangels wird es sicher auch mal noch Netzwerke geben, wo intern eine Rangliste der EVU und die Bedingungen für die Arbeitnehmer abrufbar sind.

Mir ist natürlich klar dass den meisten Konzernen egal ist wie es den Mitarbeitern geht, diese Entwicklung ist bedenklich und heute schlimmer als in früheren Jahren. Auch hier mag es Leute geben denen Arbeitnehmerrechte egal sind, PdK oder MdK eben.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

chris232 @ 23 Nov 2012, 23:04 hat geschrieben:Bitte bedenke dabei, dass Mietpersonal nicht bedeutet, dass diese Kollegen jeden Tag etwas anderes fahren.
Natürlich und zum Glück nicht.

chris232 @ 23 Nov 2012, 23:04 hat geschrieben:Ich kenne einige Kollegen z.B. bei der MEV, die dann monatelang NUR für Metronom, HGK oder sonstige Schwalbenbahnen gefahren sind - und schon hast du genau dasselbe Problem wie bei direkt dort eingestellten Lokführern
Welches Problem? Die Tf, mit denen ich zu tun habe, sind alle über Schichten froh, die ihnen ein geregeltes Privatleben ermöglichen. Ein täglicher kompletter Wechsel des Einsatzgebiets geht ja noch über das hinaus, was "Electrification" vorschwebt, und schon dessen Einwand kommt mir recht untypisch vor.

Electrification @ 23 Nov 2012, 23:26 hat geschrieben:Das wirft natürlich die Frage auf wieso man nach so langer Zeit immer noch mit Mietpersonalen fahren muss.
Oder möchte. Eine Vollbesetzung mit festangestellten Tf dürfte bei dem doch eher überschaubaren Personalbedarf der Westbahn ein arg ungünstiges Verhältnis zwischen Planbesetzung und Reserve bedeuten.

Electrification @ 23 Nov 2012, 23:26 hat geschrieben:Natürlich spielt das Personal in den Überlegungen keine Rolle und genau das ist das fatale, denn der Unternehmenserfolg hängt auch mit von den Mitarbeitern ab.
Ersteinmal kein Widerspruch, aber das Befahren unterschiedlicher Strecken steht doch irgendwo auf Prio 52...
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer hat geschrieben: Welches Problem? Die Tf, mit denen ich zu tun habe, sind alle über Schichten froh, die ihnen ein geregeltes Privatleben ermöglichen. Ein täglicher kompletter Wechsel des Einsatzgebiets geht ja noch über das hinaus, was "Electrification" vorschwebt, und schon dessen Einwand kommt mir recht untypisch vor.
Wir reden da glaube ich aneinander vorbei. Es geht nicht darum dass ein Tf dann jeden Tag wo anders Dienstbeginn hat. Aber nehmen wir mal an die Westbahn befährt auch die Südbahn, dann braucht man auch in Wien eine Einsatzstelle. Warum sollten die Wiener Tf der Westbahn nicht auch die Südbahnstrecke befahren und so mehr Abwechslung haben? Für sie entsteht ja kein Nachteil, denn Dienstbeginn ist weiterhin in Wien.
Bei einem geteilten Plan fährt jeder nur "seine" Strecke und genau das kritisieren neben mir die meisten Tf. Mag ja sein dass es Regionen gibt wo man das anders sieht, mir ist bisher keine bekannt.

Bei DB Regio gibt es auch diese verrückte sture Verkehrsbetriebseinteilung, so dass z. B. an einem Standort zwei VBs sind und die Tf strikt getrennt, statt sie flexibel zusammen einzusetzen, was eine Win-Win-Situation für alle wäre. Genau an dieser Situation gab es schon oft zurecht Kritik und ich kritisiere auch Ausschreibungen mit einer oder zwei Strecken, daher bin ich für einen Fahrzeugpool, damit man fair größere Netze ausschreiben kann.
Ich schreibe eben aus Arbeitnehmersicht, das ist was bei mir im Vordergrund steht.
Südostbayer hat geschrieben: Oder möchte. Eine Vollbesetzung mit festangestellten Tf dürfte bei dem doch eher überschaubaren Personalbedarf der Westbahn ein arg ungünstiges Verhältnis zwischen Planbesetzung und Reserve bedeuten.
Ich glaube nicht dass das der Grund ist. Man hört ja so einiges, aber das will ich hier nicht breittreten.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 24 Nov 2012, 15:46 hat geschrieben: Wir reden da glaube ich aneinander vorbei. Es geht nicht darum dass ein Tf dann jeden Tag wo anders Dienstbeginn hat. Aber nehmen wir mal an die Westbahn befährt auch die Südbahn, dann braucht man auch in Wien eine Einsatzstelle.
Nicht zwingend. Derzeit hat die WEST in Wien ja auch keine Einsatzstelle.
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 24 Nov 2012, 15:46 hat geschrieben:Wir reden da glaube ich aneinander vorbei. Es geht nicht darum dass ein Tf dann jeden Tag wo anders Dienstbeginn hat.
Mir ist das schon klar, aber der Beitrag von "chris232" geht etwas in die Richtung.

Electrification @ 24 Nov 2012, 15:46 hat geschrieben:Aber nehmen wir mal an die Westbahn befährt auch die Südbahn, dann braucht man auch in Wien eine Einsatzstelle. Warum sollten die Wiener Tf der Westbahn nicht auch die Südbahnstrecke befahren und so mehr Abwechslung haben?
Das kann durchaus auch für einen Bahnbetreiber sinnvoll sein, da flexibel einsetzbares Personal die Dienstplanung doch deutlich erleichert. Von daher verstehe ich auch den Einwand nicht, dass die vorgeschlagene Struktur ein solchen Einsatz zwangsläufig verhindern würde. (Auch wenn ein Linzer Tf kaum Linz - Wien - Graz fahren wird.)

Electrification @ 24 Nov 2012, 15:46 hat geschrieben:
Südostbayer hat geschrieben: Oder möchte. Eine Vollbesetzung mit festangestellten Tf dürfte bei dem doch eher überschaubaren Personalbedarf der Westbahn ein arg ungünstiges Verhältnis zwischen Planbesetzung und Reserve bedeuten.
Ich glaube nicht dass das der Grund ist. Man hört ja so einiges, aber das will ich hier nicht breittreten.
Ja, ne, is klar. Unbegründete negative Aussagen in den Raum stellen, dann aber zurückrudern, dass man da ja eigentlich gar nichts dazu sagen wollte, ist ein toller Diskussionsstil, der mir neulich auch woanders schon auffiel...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 23 Nov 2012, 20:45 hat geschrieben:Heute gibt es vielerorts den Drang alles zu entflechten, das macht auch die DB, wo es so kuriose Situationen gibt, dass an einem Standort 2 oder 3 Verkehrsbetriebe gibt und bei jedem das Personal nur eine oder zwei Strecken hat. So schafft man unzufriedene, unmotivierte Mitarbeiter und nebenbei dürfte es einen höheren Personalaufwand geben, da man hier keine flexiblen Dienstpläne machen kann.
Da wundern sich die Leute dann aber über die hohe Unzufriedenheit beim Personal.
Da hat es doch der Beamte im Finanzamt deutlich besser. Jeden Tag wird eine andere Steuernummer bearbeitet. Das ist Abwechslung pur. :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von chris232 »

Südostbayer @ 24 Nov 2012, 14:38 hat geschrieben: Welches Problem? Die Tf, mit denen ich zu tun habe, sind alle über Schichten froh, die ihnen ein geregeltes Privatleben ermöglichen. Ein täglicher kompletter Wechsel des Einsatzgebiets geht ja noch über das hinaus, was "Electrification" vorschwebt, und schon dessen Einwand kommt mir recht untypisch vor.
Ein geregeltes Privatleben hat damit aber gleich überhaupt nichts zu tun. Ich kann auch bei einem Betrieb, wo ich nur eine Strecke rauf und runter fahr, abwechselnd 12-Stunden- und 24-Stunden-Übergänge bauen und somit jegliches Privatleben ausschließen - genauso kann ich mit 10 verschiedenen Strecken einen halbwegs sinnvollen Dienstplan zusammenschustern.

Bedenke bitte, dass bei den Mietpersonalen häufig der Wohnsitz *irgendwo* ist und nicht mit der Arbeitsstelle zusammenhängt. Und wenn ich sowieso bis zu 10 Tage nur aus dem Koffer lebe, hab ich doch lieber Abwechslung dabei statt monatelang immer wieder die selbe Strecke zu fahren.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer @ 24 Nov 2012, 18:58 hat geschrieben: Ja, ne, is klar. Unbegründete negative Aussagen in den Raum stellen, dann aber zurückrudern, dass man da ja eigentlich gar nichts dazu sagen wollte, ist ein toller Diskussionsstil, der mir neulich auch woanders schon auffiel...
Ich berufe mich dabei auf die Aussage eines dorthin gewechselten Tf. Ich will sowas aber nicht verbreiten, denn das ist erstens heikel und zweitens glaube ich es zwar, aber ich will keine falschen Gerüchte verbreiten.

Was die Geschichte in Rheinland-Pfalz angeht, geht es darum dass es ursprünglich keinen einzigen Bewerber neben der DB gab und wenn du näheres wissen willst, kannst du ja per PN nachfragen. Das ist aber nichts für die Öffentlichkeit.
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Beitrag von Guido »

Du brauchst zur WESTbahn nichts zu schreiben, das haben andere in einem österreichischen Forum schon erledigt. Ich verlinke mal ein sehr heikles Thema bei EBFÖ, welches man auch als nicht registrierter Nutzer öffentlich lesen kann. Was davon stimmt oder nicht stimmt weiß ich nicht, möge sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden.

Link zu EBFÖ
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von Electrification »

Guido @ 26 Nov 2012, 12:03 hat geschrieben: Du brauchst zur WESTbahn nichts zu schreiben, das haben andere in einem österreichischen Forum schon erledigt. Ich verlinke mal ein sehr heikles Thema bei EBFÖ, welches man auch als nicht registrierter Nutzer öffentlich lesen kann. Was davon stimmt oder nicht stimmt weiß ich nicht, möge sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden.
Teile davon habe ich genau so von einem Tf bzw. in dem Fall Tfzf gehört, der die Firma wieder verlassen hat. Ich glaube kaum dass die Leute alle Märchen erzählen. Ob alles was im EBFÖ steht so ist weiß ich nicht, aber schwer vorstellbar, wo ist da dann Vida?
Allerdings will ich mich mit einer Wertung zurückhalten, da ich es nicht aus eigener Erfahrung erzählen kann.

Interessant ist ja der Dienstplan. Mir ist keine deutsche Privatbahn im SPNV bekannt die so extreme Arbeitszeiten und so extreme Zeitabzüge hat! Dazu haben Gastfahrten wenigstens 50% Anrechnung, bei guten EVU auch 100%, da das ja kein Freizeitvergnügen ist und ein Arbeitgeberrisiko.
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Beitrag von Martin H. »

Ein Positives haben die dort verlinkten Pläne. Zehn Minuten sind für´s Putzen der Scheibe veranschlagt. Das würde hier manchmal auch nicht schaden.
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Beitrag von Electrification »

Martin H. @ 26 Nov 2012, 15:06 hat geschrieben: Ein Positives haben die dort verlinkten Pläne. Zehn Minuten sind für´s Putzen der Scheibe veranschlagt. Das würde hier manchmal auch nicht schaden.
Ach wie gnädig. ;)

Wenn es bezahlt würde, würden es vielleicht mehr machen, obwohl ich es z. B. auch so mache, weil ein sauberer Arbeitsplatz einfach dazugehört.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich versuche halt immer auch das Positive zu sehen :D
Aber ansonsten sind die Pläne wirklich unmenschlich.
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Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 26 Nov 2012, 16:04 hat geschrieben: Aber ansonsten sind die Pläne wirklich unmenschlich.
...wenns wirklich so stimmt...
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 26 Nov 2012, 16:05 hat geschrieben: ...wenns wirklich so stimmt...
Genau, da hat sich jemand ein (nicht billiges) Programm zur Dienstplanerstellung gekauft und sich selbst einen zusammengebastelt. ;)
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