Neue subventionierte Produktklasse im Fernverkehr?

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die Bahn will eine neue Produktgruppe auf den Markt bringen: Fernzüge eine Stufe unter dem ICE, die auch Mittelzentren anbinden und für Nahverkehrstickets offen stehen. Die Bundesländer sollen für diese Tariföffnung einen Ausgleich zahlen. Nun wird nach OTZ-Informationen beim Land intern geprüft, ob ein Zuschuss für ein solches Bahnangebot möglich ist. Bedenken bestehen, weil das Oberlandesgericht Düsseldorf jüngst Direktvergaben, die ohne Ausschreibung erfolgen, gekippt hat. Andererseits kann der Freistaat keine Fernbahnlinie ausschreiben, da nur der Regionalverkehr in seinen Einflussbereich fällt.
TLZ [url=http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Neuer-Fernzug-auf-Saalebahn-moeglich-1524475140]http://www.tlz.de/startseite/detail/-/spec...lich-1524475140[/url]
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Beitrag von Bayernlover »

Kommt der IR zurück? Und vor allem: Woher das Geld nehmen?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bayernlover @ 2 Apr 2011, 11:56 hat geschrieben: Kommt der IR zurück? Und vor allem: Woher das Geld nehmen?
Wenn ich das Konzept richtig lese. So ne Art ORoder Spar ICE gegen Bares der Bundesländer.Wobei ich annehme, dass letztere wieder auf Bundesmittel plädieren. Das wird noch ein langen K®ampf.
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Beitrag von Bayernlover »

Ganz ehrlich: Das wird doch nie was. Wer kümmert sich dann eigentlich um die Bestellung? Wieder die Aufgabenträger des Nahverkehrs?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

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1. Wir haben als Land kein Geld für so etwas.

2. Mann will nur mögliche private Konkurrenten im Fernverkehr unterbieten.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Das gibt es doch schon heute im MeckPomm zwischen Rostock und Rügen, dass dort auch Nahverkehrstickets im IC gelten. Dazu gibt es noch die Ulm-Oberstdorfer RE, die als IC nach Norden durchgebunden sind, nicht sogar auf Freilassing-Berchtesgarden. Und IR-Ersatzverkehr gibt es auch mehr als genug, Geld ist schon da, wenn der Wille nicht fehlt.

Da es im konkreten Fall wieder um Jena und seine Direktverbindung nach Berlin geht, ist man hoffentlich so schlau und bemüht nicht nur die DB, sondern auch den Betreiber des Interconnex. Dessen Verlängerung von Leipzig nach Jena bei einigen Zugpaaren pro Tag, im besten Fall natürlich 2-h-Takt, sollte das Passende sein. Und wenn nicht, zeigt das zumindest Alternativen zur DB und ihrem Hochprofit-Hochgeschwindigkeits-Verkehr auf.
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Beitrag von Galaxy »

Naseweis @ 2 Apr 2011, 12:26 hat geschrieben: Geld ist schon da, wenn der Wille nicht fehlt.
Nein, Geld ist nicht genug da. Jeder Bürger müsste über €23.000 zahlen um die Bundesschulden zurückzuzahlen. Zählt man die Landes- und Municipalschulden hinzu kann man, je nach Bundesland und Gemeinde, das mehr als verdoppeln.

Wenn wir kein Fiatgeld hätten, wäre das System schon lange kollabiert.
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 12:55 hat geschrieben: Nein, Geld ist nicht genug da. Jeder Bürger müsste über €23.000 zahlen um die Bundesschulden zurückzuzahlen. Zählt man die Landes- und Municipalschulden hinzu kann man, je nach Bundesland und Gemeinde, das mehr als verdoppeln.

Wenn wir kein Fiatgeld hätten, wäre das System schon lange kollabiert.
Solange wir es uns leisten können, kübelweise Geld in Kriegenam Hindukusch, Prestigebauprojekten ller Art und einem unsäglichen Verwaltungsapparat zu verbrennen, solange sollte auch Geld für zusätzlichen Zugverkehr übrig sein.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

146225 @ 2 Apr 2011, 12:58 hat geschrieben: Solange wir es uns leisten können, kübelweise Geld in Kriegenam Hindukusch, Prestigebauprojekten ller Art und einem unsäglichen Verwaltungsapparat zu verbrennen,
... oder Pleitestaaten wie Griechenland oder Portugal mit Milliarden zu Unterstützen.

Geld wäre da wenn man es an anderer Stelle locker machen und für etwas sinnvolles ausgeben würde.
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 12:55 hat geschrieben:Nein, Geld ist nicht genug da. Jeder Bürger müsste über €23.000 zahlen um die Bundesschulden zurückzuzahlen. Zählt man die Landes- und Municipalschulden hinzu kann man, je nach Bundesland und Gemeinde, das mehr als verdoppeln.
Dann schließen wir doch einfach Alles und gehen zurück in die Steinzeit, Problem gelöst. Dass die öffentlichen Haushalte fast alle verschuldet sind und trotzdem neue Schulden gemacht werden, ist doch nichts Neues.

Ein IR Berlin-Leipzig-Jena, für den vermutlich Jena + Thüringen (ggf. auch Naumburg und Weißenfels + Sachsen-Anhalt bei Hakt dort) zahlen würden, ist deshalb nicht unmöglich.
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Beitrag von Galaxy »

146225 @ 2 Apr 2011, 12:58 hat geschrieben:
Galaxy @ 2 Apr 2011, 12:55 hat geschrieben: Nein, Geld ist nicht genug da. Jeder Bürger müsste über €23.000 zahlen um die Bundesschulden zurückzuzahlen. Zählt man die Landes- und Municipalschulden hinzu kann man, je nach Bundesland und Gemeinde, das mehr als verdoppeln.

Wenn wir kein Fiatgeld hätten, wäre das System schon lange kollabiert.
Solange wir es uns leisten können, kübelweise Geld in Kriegenam Hindukusch, Prestigebauprojekten ller Art und einem unsäglichen Verwaltungsapparat zu verbrennen, solange sollte auch Geld für zusätzlichen Zugverkehr übrig sein.
Oh ja die Verwaltung. Ein wunderschönes Beispiel für Verschwendung haben mal wieder der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei der WM gezeigt. ARD, ZDF waren mit zwei kompletten Mannschaften dort, + BR, HR usw. Kosten = Egal, die Bürger zahlen das. OK das ist keine typische Staatsverwaltung, aber das präsentiert das System auf dem Silbertablett.


Was Afghanistan angeht, imo schwierig. Es war ein Verteidigungsfall und dort haben wir gewissen pflichten. Die Frage ist ob durch Missmanagement der Einsatz unnötig teuer geworden ist? Man darf nicht vergessen, das wir bei der Verteidigung eher günstig weg kommen, da die kompletten Streitkräfte der USA impliziert hinter uns stehen (Wir haben 12 Flugzeugträgerkampfgruppen + 20 strategische B2 Bomber ohne dafür zahlen zu müssen, abgesehen von Einsätzen wie Desert Storm.) , was West-BRD in der Vergangenheit wahrscheinlich erspart hat das Statuen von Stalin in den Innenstädten aufgestellt werden.





Ich Frage mich ob es nicht billiger ist für Sozial schwache einfach X IC/ICE Tickets zu bezahlen anstatt eine komplett neue subventionierte Zuggattung zu erschaffen?
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Beitrag von Bayernlover »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 13:51 hat geschrieben: Ich Frage mich ob es nicht billiger ist für Sozial schwache einfach X IC/ICE Tickets zu bezahlen anstatt eine komplett neue subventionierte Zuggattung zu erschaffen?
Es sind nicht nur die sozial schwachen die nicht mit dem ICE fahren.
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Beitrag von viafierretica »

Seltsam: als vor 10 Jahren der IR eingestellt wurde, haben alle gejammert, wie schlimm und falsch das doch sei.
Wenn jetzt de facto wieder ein IR eingeführt werden soll, weil die Abschaffung ein Fehler war, jammern hier schon wieder alle, ist doch nicht möglich, kein Geld da, was soll der Quatsch usw.
Man muss sich sicher über die Finanzierung Gedanken machen, aber zwischen ICE und Bummelzügen fehlt einfach etwas. Dass das nicht eigenwirtschaftlich geht, ist auch klar. Vorgemacht haben es die Franzosen - hier kommt der Staat für die Erhaltung der Intercités auf, da sonst ganze Regionen vom hochwertigen Verkehr abgehängt wären.
Das ganze hat auch nichts mit dem Euro zu tun.
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Beitrag von Galaxy »

Naseweis @ 2 Apr 2011, 13:02 hat geschrieben: Dann schließen wir doch einfach Alles und gehen zurück in die Steinzeit, Problem gelöst. Dass die öffentlichen Haushalte fast alle verschuldet sind und trotzdem neue Schulden gemacht werden, ist doch nichts Neues.

Ein IR Berlin-Leipzig-Jena, für den vermutlich Jena + Thüringen (ggf. auch Naumburg und Weißenfels + Sachsen-Anhalt bei Hakt dort) zahlen würden, ist deshalb nicht unmöglich.
Es ist gar nicht nötig alles zu schließen. Der Fernverkehr ist ja angeblich rentable. Das Schienennetz kostet natürlich etwas, aber ich denke wir sind uns relative einig das Schienen und Straßen zu den fundamentalen Aufgaben eines Staates gehören.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Die Bahn hat diese Idee schon länger. Nicht aber aus Menschenfreundlichkeit, sondern um noch mehr Kohle von Staat locker zu machen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ja, von dieser Idee habe ich schon vor ein paar Monaten gelesen. Es wäre ja auch wirklich sinnvoll.

Eventuell benutzt man dafür ja dann die Dosto-ICs. Sobald die ICx da sind, wären die vom Komfort her wahrscheinlich genau zwischen IC und RE und damit ideal. Eine Höchstgeschwindigkeit von 180-190 km/h passt auch gut zwischen RE (160 km/h) und zukünftigem IC (230 km/h) und dank fehlendem Bistro und Doppelstockwagen liegen die Kosten wohl auch nur geringfügig über denen des Regionalverkehrs. Falls man das mit der Subentionierung politisch hinbekommt, wieso nicht? B)

Und auch von der Anzahl der bestellten Züge her würde es wohl gut hinkommen, um einige Linien im Zweistundentakt zu betreiben.
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Beitrag von Galaxy »

Bayernlover @ 2 Apr 2011, 13:55 hat geschrieben: Es sind nicht nur die sozial schwachen die nicht mit dem ICE fahren.
Kann man als Bürger wirklich fordern das jeder Bahnhof an das Fernverkehrsnetz angeschlossen ist? Abgesehen davon steigen bei den durchschnittlichen IR Zeiten nicht doch die meisten gleich ins Auto, oder nehmen das Auto zum ICE Bahnhof?
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 13:56 hat geschrieben:Es ist gar nicht nötig alles zu schließen. Der Fernverkehr ist ja angeblich rentable. Das Schienennetz kostet natürlich etwas, aber ich denke wir sind uns relative einig das Schienen und Straßen zu den fundamentalen Aufgaben eines Staates gehören.
Und es werden viele Milliarden in die SFS Nürnberg-Erfurt-Halle/Leipzig gesteckt, hauptsächlich Bundesmittel, damit die Bahn ihre rentablen ICE fahren lassen kann.

Und wird das Angebot etwa ausgweitet? Nein, praktisch nicht, da es beim Stundentakt bleibt nur ein paar Sprinter dazukommen. Mit diesem Stundentakt, den Sprinter und Güterzügen, wobei ich mir nicht sicher wäre, wieviele am Ende die Strecke nutzen, schließlich hohe Trassenkosten, herrscht auf der Strecke die meiste Zeit gähnende Leere.

Und jetzt soll es schlecht sein, wenn Thüringen und Jena paar Euro in die Hand nehmen wollen um einen IR Jena-Berlin zu erhalten?
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Beitrag von firefly »

Naseweis @ 2 Apr 2011, 13:02 hat geschrieben: Ein IR Berlin-Leipzig-Jena, für den vermutlich Jena + Thüringen (ggf. auch Naumburg und Weißenfels + Sachsen-Anhalt bei Hakt dort) zahlen würden, ist deshalb nicht unmöglich.
Wie erklärst du den Menschen in Nordhausen, Suhl oder Gera, dass die Landesregierung Geld aufwendet, damit Jena und gegebenenfalls Saalfeld einen FV-Anschluss bekommen und alle anderen abgehängt bleiben? Dessau, Bernburg und Aschersleben würden ähnliche Fragen an ihre Landesregierung stellen.

Also entweder kreiert man ein durchgehendes IR-Netz, dass fast alle Städte wieder anbindet. Oder man lässt es ganz bleiben. Insellösungen werden jedenfalls nicht zum Ziel führen.
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Beitrag von Naseweis »

Nebenbei finde ich interessant, dass Ostdeutschland mit Berlin als Ziel das Keimgebiet neuer IRs zu sein scheint.

- Interconnex: Leipzig-Berlin-Rostock
- Voglandtexpress: Plauen-Chemnitz-Berlin
- Otto-der-Große (DB): Magdeburg-Berlin
- in gewisser Weise auch der Safran (DB): Nürnberg-Dresden

- Edit: Gibt/gab es nicht auch HEX-Züge vom Harz über Magdeburg nach Berlin?

Dazu könnten in Zukunft kommen:
- Jena-Berlin (Verlängerung/mehr Züge über Leipzig)
- Rügen-Berlin
- mehr Züge nach Chemnitz



Im Westen wurde dagegen als IR-Ersatz stündlicher RE-Verkehr aufgezogen:
- Schwarzwaldbahn Karlsruhe-Konstanz
- Main-Lahn-Dill-Sieg-Lenne-Ruhr: Frankfurt-Gießen-Siegen-Hagen-Essen
- Moselstrecke Koblenz-Trier-Luxemburg (zukünftig)
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Beitrag von Naseweis »

firefly @ 2 Apr 2011, 14:21 hat geschrieben: Wie erklärst du den Menschen in Nordhausen, Suhl oder Gera, dass die Landesregierung Geld aufwendet, damit Jena und gegebenenfalls Saalfeld einen FV-Anschluss bekommen und alle anderen abgehängt bleiben? Dessau, Bernburg und Aschersleben würden ähnliche Fragen an ihre Landesregierung stellen.

Also entweder kreiert man ein durchgehendes IR-Netz, dass fast alle Städte wieder anbindet. Oder man lässt es ganz bleiben. Insellösungen werden jedenfalls nicht zum Ziel führen.
Ich habe nicht gesagt, dass ich unbedingt für diesen IR und erst recht nicht gegen IR von anderen Orten nach Berlin bin.

Aber ich denke, die Erkläung lief vor allem über einen konservativen Gedankengang: Jena hat bisher den stündlichen ICE gehabt. Ein zweistündlicher IR, der zumindest nach Berlin die Fahrzeit+Direktverbindung weiter bietet, wäre ein Ersatz. Gera hat dagegen in letzter Zeit nichts dergleichen gehabt, wird also auch nichts erhalten, erhofft sich nichts. Und Suhl oder Nordhausen kann man vermutlich nicht mit Jena und Gera vergleichen.
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Beitrag von Galaxy »

Naseweis @ 2 Apr 2011, 14:14 hat geschrieben: Und es werden viele Milliarden in die SFS Nürnberg-Erfurt-Halle/Leipzig gesteckt, hauptsächlich Bundesmittel, damit die Bahn ihre rentablen ICE fahren lassen kann.

Und wird das Angebot etwa ausgweitet? Nein, praktisch nicht, da es beim Stundentakt bleibt nur ein paar Sprinter dazukommen. Mit diesem Stundentakt, den Sprinter und Güterzügen, wobei ich mir nicht sicher wäre, wieviele am Ende die Strecke nutzen, schließlich hohe Trassenkosten, herrscht auf der Strecke die meiste Zeit gähnende Leere.
Sie haben Recht, man muss Projekte wie Nürnberg-Erfurt-Berlin hinterfragen. Ich persönlich bin der Ansicht das solche Projekte einen positiven Volkswirtschaftlichen nutzen haben, allein deshalb weil unser Kapazitäten an schnellen Verkehrsverbindungen (i.e. vor allem Autobahnen) begrenzt sind.
Und jetzt soll es schlecht sein, wenn Thüringen und Jena paar Euro in die Hand nehmen wollen um einen IR Jena-Berlin zu erhalten?
Da Thüringen beim Länderausgleich netto-Empfänger ist zahlen das die anderen Länder mit.
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Beitrag von 218 466-1 »

Warum hat man das nicht vor 10 Jahren gleich so gemacht?
Die IR waren da. Statt sie stur abzuschaffen, hätte die DB sagen sollen, dass der IR eigenwirtschaftlich nicht zu halten ist und wer ihn weiterhin haben will, soll was beisteuern.
Herr M. hatte nur Börse im Kopf. Da war kein Platz für nützliche Ideeen. :ph34r:
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Beitrag von firefly »

Naseweis @ 2 Apr 2011, 14:33 hat geschrieben: Aber ich denke, die Erkläung lief vor allem über einen konservativen Gedankengang: Jena hat bisher den stündlichen ICE gehabt. Ein zweistündlicher IR, der zumindest nach Berlin die Fahrzeit+Direktverbindung weiter bietet, wäre ein Ersatz. Gera hat dagegen in letzter Zeit nichts dergleichen gehabt, wird also auch nichts erhalten, erhofft sich nichts.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Jena wurde bislang bevorzugt. Dann wäre jetzt Gera an der Reihe, um eine bessere Nord-Süd-Verbindung als Jena zu bekommen.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 14:10 hat geschrieben: Kann man als Bürger wirklich fordern das jeder Bahnhof an das Fernverkehrsnetz angeschlossen ist? Abgesehen davon steigen bei den durchschnittlichen IR Zeiten nicht doch die meisten gleich ins Auto, oder nehmen das Auto zum ICE Bahnhof?
Es ist eine völlig legitime Forderung.

Man sollte im Falle von Jena bitte nicht vergessen, dass es eine Unistadt ist und nach Erfurt das zweitgrößte Wirtschaftszentrum von Thüringen.

Dort den Fernverkehr abzuschaffen wäre von Thüringen auf Deutschland übertragen in etwa so, wie wenn man den Flughafen von München schließen würde...

Ich für meinen Teil sehe einen weitgehend positiven Nutzen von dieser Idee.
MfG Markus (ICE-T-Fan)
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Beitrag von ICE-T-Fan »

firefly @ 2 Apr 2011, 15:49 hat geschrieben: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Jena wurde bislang bevorzugt. Dann wäre jetzt Gera an der Reihe, um eine bessere Nord-Süd-Verbindung als Jena zu bekommen.
Beide Städte haben es mit Sicherheit verdient, immerhin #2 und 3 von der Einwohnerzahl in Thüringen.

Man kann ja den IR als Triebwagenzug fahren lassen und ihn in Saalfeld teilen... ein Teil über Gera und Zeitz nach Leipzig und ein Teil über Jena und Naumburg.

Das würde aber eine Elektrifizierung der Strecke Saalfeld-Gera-Leipzig bedingen.
MfG Markus (ICE-T-Fan)
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Beitrag von rockstar84 »

Naseweis @ 2 Apr 2011, 14:27 hat geschrieben: Im Westen wurde dagegen als IR-Ersatz stündlicher RE-Verkehr aufgezogen:
Inzwischen gibt es hier sogar "überregionale Regionalbahnen". Die RB 89 fährt mehrmals täglich von Münster nicht nur bis Paderborn sondern weiter bis Kassel Wilhelmshöhe. Was für eine Strecke für eine Regionalbahn :D
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Galaxy »

ICE-T-Fan @ 2 Apr 2011, 16:23 hat geschrieben: Es ist eine völlig legitime Forderung.

Man sollte im Falle von Jena bitte nicht vergessen, dass es eine Unistadt ist und nach Erfurt das zweitgrößte Wirtschaftszentrum von Thüringen.

Dort den Fernverkehr abzuschaffen wäre von Thüringen auf Deutschland übertragen in etwa so, wie wenn man den Flughafen von München schließen würde...

Ich für meinen Teil sehe einen weitgehend positiven Nutzen von dieser Idee.
Jena ist 15min von Weimar entfernt. Dort gibt es einen mehrere ICE Verbindungen. Man könnte das natürlich auch umdrehen. Aber soweit ich weiß, ist Weimar momentan besser angeschlossen als Jena.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 16:46 hat geschrieben:
ICE-T-Fan @ 2 Apr 2011, 16:23 hat geschrieben: Es ist eine völlig legitime Forderung.

Man sollte im Falle von Jena bitte nicht vergessen, dass es eine Unistadt ist und nach Erfurt das zweitgrößte Wirtschaftszentrum von Thüringen.

Dort den Fernverkehr abzuschaffen wäre von Thüringen auf Deutschland übertragen in etwa so, wie wenn man den Flughafen von München schließen würde...

Ich für meinen Teil sehe einen weitgehend positiven Nutzen von dieser Idee.
Jena ist 15min von Weimar entfernt. Dort gibt es einen mehrere ICE Verbindungen. Man könnte das natürlich auch umdrehen. Aber soweit ich weiß, ist Weimar momentan besser angeschlossen als Jena.
Jena hat Stundentakt der ICE-Linien 28.1 und 28.2 und Weimar Zweistundentakt IC 50.2 und einzelne Züge IC 51. Damit ist momentan Jena besser angeschlossen.

Gewöhnlicherweise sollte Weimar ja den Stundentakt der Linie 50 plus die paar Zugpaare der Linie 51 haben und somit besser angeschlossen sein, aber aufgrund der fehlenden GNT-Beschleunigung hat man zur Fahrzeitkompensation die Hälfte der Takt im Weimar gestrichen, was sich negativ in Richtung Leipzig bemerkbar macht. Nach Frankfurt kann man per Umstieg in Erfurt noch gut die RE 1/3 benutzen.

Langfristig würden Weimar und Jena jeweils Zweistundentakt von IR oder was auch immer reichen, die dann in Naumburg korrespondieren, sodass man von Jena und Weimar zweistündlich nach Leipzig-Dresden als auch nach Halle-Berlin kommt.
MfG Markus (ICE-T-Fan)
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Beitrag von Naseweis »

Galaxy @ 2 Apr 2011, 16:46 hat geschrieben:Jena ist 15min von Weimar entfernt. Dort gibt es einen mehrere ICE Verbindungen. Man könnte das natürlich auch umdrehen. Aber soweit ich weiß, ist Weimar momentan besser angeschlossen als Jena.
Mit der Inbetriebnahme der Thüringer NBS werden ...
- weder die Berlin-München-ICE (Linie 28) in Jena
- noch die Frankfurt-Dresden-ICE (Linie 50) in Weimar halten.
- Und in Gera fährt schon lange kein Fernverkehr mehr.
Nur noch in Erfurt und ggf. Eisenach/Gotha wird gehalten, da nur noch dort die ICE langfahren.

Weimar ist nur 15 min von Erfurt, deshalb ist der Wegfall der ICE nicht so dringend wie in Jena, das schon 35 min von Erfurt entfernt ist. Auch ist Jena, glaube ich, ein bisschen wichtiger.
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