DB flüchtet aus den USA

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Wie das Abendblatt etwas reisserisch schreibt, flüchtet zieht sich die DB wegen defizitärer Geschäftslage aus dem Inlandsfrachtverkehr per Schiff und Flugzeug in den USA zurück. Das globale Netzwerk der US-Tochter wolle man jedoch beibehalten.
Das Geschäft mit Lkw-Transporten und Luftfracht war bis zuletzt ein defizitäres Geschäft. Bei Umsätzen von rund 350 Millionen Euro wurde ein Verlust in niedriger zweistelliger Millionenhöhe eingefahren. Die Bahn übernahm 2006 das US-Frachtunternehmens Bax, doch in den 5 Jahren rentierte sich das Inlandsgeschäft nur 2007 und 2008. Ein besonderes Interesse hat die Deutsche Bahn an Bax vor allem wegen des globalen Luft- und Seefrachtnetzes. Dieses interkontinentale Geschäft steht aber nicht zur Disposition.
Weniger weltweite Abenteuer und mehr inländisches Tagesgeschäft würde ich auch gutheissen.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

c-a-b @ 21 Jun 2011, 14:37 hat geschrieben: Weniger weltweite Abenteuer und mehr inländisches Tagesgeschäft würde ich auch gutheissen.
Naja, man muss schon schauen mit der SNCF mitzuhalten, sonst geht man unter und würde evtl. irgendwann von der SNCF geschluckt die ja staatlich gepusht wird.
Aber man sollte sich auf strategisch wichtige Dinge beschränken, vor allem sollte es sich auf den Landtransport beschränken.

Beim Inlandstagesgeschäft muss man einfach dazu übergehen dass der Bund gesetzlich festlegt dass alle Einnahmen von DB Netz wieder ins Netz investiert werden müssen, sprich ein Verbot dass nur ein Cent zur Holding wandert. Alternativ, falls das dem Konzern nicht passt, steht ja noch die Netztrennung im Raum (die schwieriger durchzusetzen ist).
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 21 Jun 2011, 14:51 hat geschrieben: Naja, man muss schon schauen mit der SNCF mitzuhalten
Wobei ich mich frage welchen Sinn ein Engagement der DB haben soll wenn sie gegen die SNCF bestehen will. Dann sollte man sich lieber mal paar mehr frankreichtaugliche Züge zulegen und versuchen auf dem französischen HGV-Markt Fuß zu fassen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 21 Jun 2011, 16:37 hat geschrieben: Wobei ich mich frage welchen Sinn ein Engagement der DB haben soll wenn sie gegen die SNCF bestehen will. Dann sollte man sich lieber mal paar mehr frankreichtaugliche Züge zulegen und versuchen auf dem französischen HGV-Markt Fuß zu fassen.
Die SNCF ist auch weltweit aktiv, z. B. über Keolis. Gerade im Personennahverkehr ist die DB da bisher eine kleine Nummer gegenüber der SNCF.
Im HGV gegen die SNCF zu bestehen und einen Konkurrenzkampf zu liefern halte ich nicht für gut, da ist eine Kooperation besser für alle. Aber gerade im Güterverkehr muss die DB versuchen weiter vor der SNCF zu liegen.

Insgesamt halte ich das alles zwar für Schwachsinn, es wäre besser die Staatsbahnen würden sich auf ihr Land konzentrieren, aber da das nicht so ist kann man der SNCF nicht das Feld alleine überlassen, wir brauchen auch einen großen Verkehrskonzern. In Frankreich wird ja nicht nur die SNCF gepusht, sondern auch Veolia-Transdev und denn Konzern könnte niemals ein außerfranzösischer Konzern übernehmen.
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Beitrag von Mühldorfer »

Electrification @ 21 Jun 2011, 14:51 hat geschrieben: Naja, man muss schon schauen mit der SNCF mitzuhalten, sonst geht man unter und würde evtl. irgendwann von der SNCF geschluckt die ja staatlich gepusht wird.
Warum nicht eine gemeinsame deutsch-französische Staatsbahn, eine hinter der BEIDE Regierungenmit Herzblut und Verstand samt Geld ( nicht rausziehen ) stehen?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Mühldorfer @ 21 Aug 2011, 19:43 hat geschrieben: Warum nicht eine gemeinsame deutsch-französische Staatsbahn, eine hinter der BEIDE Regierungenmit Herzblut und Verstand samt Geld ( nicht rausziehen ) stehen?
Ähm... es klappt ja oft nicht mal wenn zwei deutsche Landkreise was zusammen machen sollen. :rolleyes: Dann wird gestritten, weil man immer glaubt der andere bescheißt genauso gut wie man selber ... Wenn man hinter die Kulissen von Airbus oder dem Euro schaut, dann ist das auch weniger was gemeinsames als ein interner Machtkampf. Von daher: Keine bilateralen Abenteuer und mehr inländisches Tagesgeschäft.

Allerdings wäre das auch Schmarrn, denn im Grunde verdient der DB Konzern außerhalb Deutschlands unter'm Strich gutes Geld, auch wenn's jetzt in den USA nicht so geklappt hat. Ja mei. Und wenn ich das richtig sehe, will die DB ja das behalten, was sie eigentlich haben wollte: Das globale Luft- und Seefrachtnetz von Bax. Am Inlandsgeschäft hatte man wohl eh kaum Interesse. Das interessante behalten, den Rest dichtmachen. Komisch, wäre das in Deutschland passiert, würden alle "Heuschrecke" rufen ... ;)
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