[M] MVG-Buszüge

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
Antworten
P-fan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3313
Registriert: 02 Mai 2007, 13:21

Beitrag von P-fan »

P-fan @ 9 Nov 2017, 20:58 hat geschrieben: Die Haltestelle Diakon-Kerolt-Weg einwärts auf der Linie 55 wird um ca. 70 Meter zurückverlegt an eine Stelle, an der die Straße deutlich SCHMALER ist als an der jetzigen Position. Die neue Haltestellenstange wurde wohl heute montiert. Da ich vermute, dass dies mit dem beabsichtigten Einsatz von "Buszügen" zusammenhängt, und obendrein kein anderes passend(er)es Thema gefunden habe, schreib ichs mal hier rein.
Nach drei Monaten Betrieb wurde die Haltestellenverlegung heute - zumindest vorübergehend - rückgängig gemacht. Der Fahrbahnbelag wurde teilweise abgefräst.

Das noch vorhandene Haltestellenhäuschen am "alten" Ort kann nun wieder einige Tage seine angedachte Funktion erfüllen. Am Ort der neuen Haltestelle gibt es keine Sitzmöglichkeiten, manche wartende Fahrgäste setzen sich auf dort vorhandene große Steine.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
P-fan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3313
Registriert: 02 Mai 2007, 13:21

Beitrag von P-fan »

Das war eine Power-Baustelle, wie man es in Bremen nennen würde. Der Fahrbahnbelag ist bereits erneuert und die Hst wieder an der im Dezember neu eingerichteten Position.

Immerhin war es einen Tag lang möglich, dass die Buszüge in einer "Linkskurve" hielten, es geht also doch.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

In Sachen weitere Buszüge für die MVG tut sich etwas: Solaris hat die ersten fünf Zugfahrzeuge bereits geliefert. Die zehn HESS Anhänger sind bereits vollständig geliefert. Sie werden nun - nach und nach - bei AGK "verheiratet" und mit den MVG spezifischen Einbauten (Fahrkartenautomaten etc.) aufgerüstet.
md11
König
Beiträge: 753
Registriert: 31 Mär 2007, 23:38

Beitrag von md11 »

Inzwischen sind alle 10 neuen Solaris Buszüge für die MVG dort, werden aufgerüstet und stehen kurz vor der Zulassung
EasyDor
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2518
Registriert: 12 Aug 2002, 22:20

Beitrag von EasyDor »

Reinhard Busfan @ 17 May 2018, 19:33 hat geschrieben: Sie werden nun - nach und nach - bei AGK "verheiratet" und mit den MVG spezifischen Einbauten (Fahrkartenautomaten etc.) aufgerüstet.
"Verheiraten" bedeutet aber in diesem Fall nicht, dass Anhänger A nur mit Zugfahrzeug A kann/darf, oder?

Wie schaut es eigentlich allgemein mit der Kuppelbarkeit aus? Gibt es hier Einschränkungen oder hat man für die Hinterachssteuerung sowie das FIS eine Standardschnittstelle verwendet/entwickelt?
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

"Verheiraten" bei den Buszügen bedeutet grundsätzlich nicht, dass die Zugfahrzeuge und die Anhänger nicht untereinander tauschbar sind. Allerdings ist die neueste Serie Solaris / HESS vom Design her angepasst worden - wie die zehn der letzten Serie aus 2017 auch. Hier wird man - die dann insgesamt 20 Buszüge - der neuesten Lieferungen nur untereinander durchtauschen, sofern betrieblich notwendig. Vom Standpunkt der Gewährleistung her ist es dann auch kein Problem, da in beiden Fällen (letzte zwei Serien) der gleiche Generalunternehmer Lieferant ist.

Mit dem "verheiraten" ist die softwaremäßige Abstimmung der Zugfahrzeuge und der Anhänger gemeint. Da die HESS Anhänger eine rein mechanische Vorderachs- und Hinterachslenkung haben, gibt es auch keine Abstimmungsprobleme bei der Hinterachse des Anhängers.
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

Heute auf der Website von AGK Feldkirchen gefunden: Die ersten fünf Solaris / HESS Buszüge werden am 01. Juni an die MVG geliefert. Sie sind mit den Betriebsnummern 4981 bis 4985 für die Zugfahrzeuge und 5951 bis 5955 für die Anhänger eingereiht. Sie haben bereits amtliche Kennzeichen, sind also zugelassen.
EasyDor
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2518
Registriert: 12 Aug 2002, 22:20

Beitrag von EasyDor »

Warum gibt es eigentlich keinen Einsatz der Buszüge auf dem 194er?
Das wäre eigentlich ein Paradebeispiel für einen Einsatzort... In der Hauptverkehrszeit sehr hohe Auslastung (Stehplätze komplett belegt) und in der NVZ kaum Auslastung - man könnte den Anhänger stehen lassen.

Allerdings kommt es mit so vor als hat man die Nutzungspraxis dahingegend geändert, dass man die Buszüge ganztägig auf stark ausgelasteten Strecken einsetzt und die Flexibilität (ggf. wegen Abstellflächen?) gar nicht nutzt?
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
bestia_negra
Kaiser
Beiträge: 1972
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

EasyDor @ 2 Jun 2018, 11:20 hat geschrieben: Warum gibt es eigentlich keinen Einsatz der Buszüge auf dem 194er?
Das wäre eigentlich ein Paradebeispiel für einen Einsatzort... In der Hauptverkehrszeit sehr hohe Auslastung (Stehplätze komplett belegt) und in der NVZ kaum Auslastung - man könnte den Anhänger stehen lassen.

Allerdings kommt es mit so vor als hat man die Nutzungspraxis dahingegend geändert, dass man die Buszüge ganztägig auf stark ausgelasteten Strecken einsetzt und die Flexibilität (ggf. wegen Abstellflächen?) gar nicht nutzt?
Ich gehe mal davon aus, dass es noch genug Strecken gibt auf denen die Buszüge ganztägig gebraucht werden.

Solange man mehr Bedarf für ganztägigen Buszugeinsatz als Buszüge hat macht es ja keinen Sinn die Anhänger nutzlos rumstehen zu lassen...
Sweetfeja
Routinier
Beiträge: 389
Registriert: 21 Okt 2010, 14:28

Beitrag von Sweetfeja »

EasyDor @ 2 Jun 2018, 12:20 hat geschrieben: Warum gibt es eigentlich keinen Einsatz der Buszüge auf dem 194er?
Das wäre eigentlich ein Paradebeispiel für einen Einsatzort... In der Hauptverkehrszeit sehr hohe Auslastung (Stehplätze komplett belegt) und in der NVZ kaum Auslastung - man könnte den Anhänger stehen lassen.

Allerdings kommt es mit so vor als hat man die Nutzungspraxis dahingegend geändert, dass man die Buszüge ganztägig auf stark ausgelasteten Strecken einsetzt und die Flexibilität (ggf. wegen Abstellflächen?) gar nicht nutzt?
Buszüge auf dem 194er?? Das ist wohl ein Witz!! Zwischen Trudering und Riem, sitzt man fast alleine in dem Bus. Da reichen die Solos vollkommend aus.
Benutzeravatar
168er
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3206
Registriert: 20 Dez 2008, 10:58
Wohnort: Dresden

Beitrag von 168er »

EasyDor @ 2 Jun 2018, 12:20 hat geschrieben: Allerdings kommt es mit so vor als hat man die Nutzungspraxis dahingegend geändert, dass man die Buszüge ganztägig auf stark ausgelasteten Strecken einsetzt und die Flexibilität (ggf. wegen Abstellflächen?) gar nicht nutzt?
Das hat man in München von Anfang an nie anders gehandhabt. Es war mangels Möglichkeiten im Stadtgebiet und auch aufgrund ganztags hoher Auslastung immer nur eine Trennung (wenn überhaupt) im Betriebshof vorgesehen und auch nicht für Schwankungen der Nachfrage untertags sondern nur Schultage <-> Ferien/Wochenende. Wobei auch das abnimmt dank konstant steigender Fahrgastzahlen.
Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man hat - Theodor Storm
Alex101
Haudegen
Beiträge: 711
Registriert: 04 Jan 2011, 15:02

Beitrag von Alex101 »

Sweetfeja @ 2 Jun 2018, 14:55 hat geschrieben:Buszüge auf dem 194er?? Das ist wohl ein Witz!! Zwischen Trudering und Riem, sitzt man fast alleine in dem Bus. Da reichen die Solos vollkommend aus.
Naja, zur morgendlichen HVZ ist der Abschnitt Trudering->Moosfeld Gewerbegebiet schon sehr gut ausgelastet. Außerhalb davon ist die Nachfrage tatsächlich ziemlich schwach.
Wenn man die Buszüge tatsächlich untertags trennen und bilden könnte/würde, könnte man sich ggf. die HVZ-Verstärker sparen. Aus Fahrgastsicht ist aber der dichtere Takt eindeutig zu bevorzugen.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 20424
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Alex101 @ 3 Jun 2018, 10:40 hat geschrieben: Naja, zur morgendlichen HVZ ist der Abschnitt Trudering->Moosfeld Gewerbegebiet schon sehr gut ausgelastet. Außerhalb davon ist die Nachfrage tatsächlich ziemlich schwach.
Wenn man die Buszüge tatsächlich untertags trennen und bilden könnte/würde, könnte man sich ggf. die HVZ-Verstärker sparen. Aus Fahrgastsicht ist aber der dichtere Takt eindeutig zu bevorzugen.
Also dem kann ich irgendwie nix abgewinnen. Weil die Buszüge braucht man auf anderen Linien wirklich dringender. Das Betriebskonzept für den 194 würde ich nicht ändern, das passt durchaus. Da traue ich mir schon ein Urteil zu, weil ich den Bus selbst oft nutze von Truderring zum Stahlgruberring.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16336
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Solange die Linie nicht standardmäßig einen 10 Minuten Takt hat (auch durch zwei überlagernde Linien) dann finde ich gehört auf der Linie kein Buszug!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Luas
König
Beiträge: 918
Registriert: 11 Feb 2015, 19:04
Wohnort: Umweltzone

Beitrag von Luas »

Reinhard Busfan @ 1 Jun 2018, 14:59 hat geschrieben: Heute auf der Website von AGK Feldkirchen gefunden: Die ersten fünf Solaris / HESS Buszüge werden am 01. Juni an die MVG geliefert. Sie sind mit den Betriebsnummern 4981 bis 4985 für die Zugfahrzeuge und 5951 bis 5955 für die Anhänger eingereiht. Sie haben bereits amtliche Kennzeichen, sind also zugelassen.
Die Zugfahrzeuge aus der zweiten Lieferserie sind mittlerweile auf Linie. Meinerseits wurden heute am 134er die Wagen 4982 sowie 4985 gesichtet.
No animals were harmed in the making of this Signature
Alex101
Haudegen
Beiträge: 711
Registriert: 04 Jan 2011, 15:02

Beitrag von Alex101 »

Lazarus @ 3 Jun 2018, 15:45 hat geschrieben:Also dem kann ich irgendwie nix abgewinnen. Weil die Buszüge braucht man auf anderen Linien wirklich dringender. Das Betriebskonzept für den 194 würde ich nicht ändern, das passt durchaus.
Ich ja auch nicht, denn wie gesagt ist das aktuelle Konzept aus Fahrgastsicht besser.

Aber: Wenn man die Anhänger tatsächlich zum Abfangen von Lastspitzen einsetzen würde (also vor der Spitze anhängen, danach abhängen), wäre der 194er zumindest aus Betreibersicht ein nachvollziehbarer Kandidat.
Da die MVG die Buszüge aber als mehr oder weniger als "größere Gelenker" betrachtet steht das sowieso nicht zur Diskussion.
bestia_negra
Kaiser
Beiträge: 1972
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

Alex101 @ 3 Jun 2018, 19:54 hat geschrieben: Ich ja auch nicht, denn wie gesagt ist das aktuelle Konzept aus Fahrgastsicht besser.

Aber: Wenn man die Anhänger tatsächlich zum Abfangen von Lastspitzen einsetzen würde (also vor der Spitze anhängen, danach abhängen), wäre der 194er zumindest aus Betreibersicht ein nachvollziehbarer Kandidat.
Da die MVG die Buszüge aber als mehr oder weniger als "größere Gelenker" betrachtet steht das sowieso nicht zur Diskussion.
Solange der Bedarf so groß ist, dass man die Anhänger ganztägig braucht macht es ja auch keinen Sinn.


Soll man jetzt den Buszug von einer Linie abziehen, die ganztägig einen Buszug verträgt, nur damit man auf einer anderen Linie dann nach der HVZ den Anhänger abhängen und sinnlos rumstehen lassen kann?



Aktuell brauchen wir vor allem möglichst viel Kapazität.

Solange hier noch ein Mehrbedarf besteht braucht man gar nicht darüber nachdenken die Anhänger ungenutzt rumstehen zu lassen.
EasyDor
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2518
Registriert: 12 Aug 2002, 22:20

Beitrag von EasyDor »

Alex101 @ 3 Jun 2018, 19:54 hat geschrieben: Aber: Wenn man die Anhänger tatsächlich zum Abfangen von Lastspitzen einsetzen würde (also vor der Spitze anhängen, danach abhängen), wäre der 194er zumindest aus Betreibersicht ein nachvollziehbarer Kandidat.
Da die MVG die Buszüge aber als mehr oder weniger als "größere Gelenker" betrachtet steht das sowieso nicht zur Diskussion.
Genau so habe ich das auch gemeint...

Denn bevor die Buszüge kamen wurden sie damit beworben eben Flexibel auf Spitzen zu reagieren, genau wie du schreibst.
So wie man sie derzeit einsetzt hätte man genauso XXL-Gelenker anschaffen können.

Dass man für Spitzen auf "Außenlinien" keinen Buszug von einer Metrobuslinie abzieht ist ja klar.

Aber mich wundert es eben, warum man sich das mit den Anhängern antut, wenn man sie nur als fest gekuppeltes XXL-Fahrzeug verwendet...

M.E. bräuchte es einfach beides: XXL-Fahrzeuge für konstant sehr ausgelastete Linien und Anhänger um Spitzen abzufangen...
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

XXL Fahrzeuge haben leider auch einen "XXL" Wendekreis! Beide - Doppelgelenkbus als auch CapaCity L - sind nur knapp unter dem erlaubten Höchstwert des BO-Kraftkreises von 25,00 m Außenradius (CapaCity L 24,49 m). Dagegen sind die Anhängergespanne bei unter 23 m Wendekreis (je nach Zugfahrzeug). Wenn es also mal eng wird, ein nicht zu unterschätzender Vorteil für den Buszug.

Wenn es mal zu Unfällen kommt, bei denen das Zugfahrzeug beschädigt wird (Klassiker Missachten der Vorfahrtregelungen), kann ein anderes Zugfahrzeug übernehmen und davon hat die MVG bekanntlich ja genügend zusätzliche in Petto. Es steht also nicht die komplette Kapazität bis zur abgeschlossenen Reparatur.

Und so ganz nebenbei: es passen auch noch mehr Fahrgäste in ein Busgespann als bei einem CapaCity L (130 Buszug, 118 CapaCity L). Dazu gibt es noch mehr Sitzplätze (60 Buszug, 43 CapaCity L).

Will hier jemand ernsthaft auf eine "Komforterhöhung" durch den Wegfall von Sitzplätzen raus? Das sollte vielleicht auch mal in die Waagschale geworfen werden. Anderenorts dürfen sich die Fahrgäste über zunehmend von Sitzplätzen entrümpelten Gelenkbussen freuen! Bei der Hamburger Hochbahn laufen fünftürige CapaCity L mit lediglich 37 festen Fahrgastsitzen. Den Ausdruck "stehen Sie bequem" kenne ich nur von meiner Bundeswehrzeit her.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12143
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Reinhard Busfan @ 4 Jun 2018, 13:01 hat geschrieben: Anderenorts dürfen sich die Fahrgäste über zunehmend von Sitzplätzen entrümpelten Gelenkbussen freuen!
Andernorts...?
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

TramBahnFreak @ 4 Jun 2018, 12:33 hat geschrieben: Andernorts...?
Laut Duden ist "anderenorts" die gehobene Ausdrucksweise und damit auch richtig verwendet.
bestia_negra
Kaiser
Beiträge: 1972
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

Reinhard Busfan @ 4 Jun 2018, 12:01 hat geschrieben: XXL Fahrzeuge haben leider auch einen "XXL" Wendekreis! Beide - Doppelgelenkbus als auch CapaCity L - sind nur knapp unter dem erlaubten Höchstwert des BO-Kraftkreises von 25,00 m Außenradius (CapaCity L 24,49 m). Dagegen sind die Anhängergespanne bei unter 23 m Wendekreis (je nach Zugfahrzeug). Wenn es also mal eng wird, ein nicht zu unterschätzender Vorteil für den Buszug.

Wenn es mal zu Unfällen kommt, bei denen das Zugfahrzeug beschädigt wird (Klassiker Missachten der Vorfahrtregelungen), kann ein anderes Zugfahrzeug übernehmen und davon hat die MVG bekanntlich ja genügend zusätzliche in Petto. Es steht also nicht die komplette Kapazität bis zur abgeschlossenen Reparatur.

Und so ganz nebenbei: es passen auch noch mehr Fahrgäste in ein Busgespann als bei einem CapaCity L (130 Buszug, 118 CapaCity L). Dazu gibt es noch mehr Sitzplätze (60 Buszug, 43 CapaCity L).

Will hier jemand ernsthaft auf eine "Komforterhöhung" durch den Wegfall von Sitzplätzen raus? Das sollte vielleicht auch mal in die Waagschale geworfen werden. Anderenorts dürfen sich die Fahrgäste über zunehmend von Sitzplätzen entrümpelten Gelenkbussen freuen! Bei der Hamburger Hochbahn laufen fünftürige CapaCity L mit lediglich 37 festen Fahrgastsitzen. Den Ausdruck "stehen Sie bequem" kenne ich nur von meiner Bundeswehrzeit her.
Man könnte doch zur Kapazitätserhöhung die Anhänger mit minimaler Sitzplatzanzahl ausstatten (z.B. nur eine umlaufende Reihe mit Klappsitzen).

Dann wäre da schön viel Platz auf den vielbelasteten Linien und man könnte nachfragegerecht den Takt ausdünnen...

;)
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

Das es durch den Buszugeinsatz zu Kapazitätsausdünnungen gekommen wäre, halte ich für ein Gerücht. Vielmehr sieht es so aus, dass durch die steigende Nachfrage zusätzliche Kurse - also eine Taktverdichtung - notwendig würden, wenn auf kleinere Fahrzeuge gesetzt würde. Der Gag an dieser Sache: woher nehme ich das zusätzliche Fahrpersonal - selbst wenn mir die dadurch steigenden Kosten einerlei wären?

Bei der "fürstlichen" Bezahlung von Busfahrpersonalen ganz allgemein - und nicht nur im teuren München - eine Herausforderung an sich. Der Markt an Fahrerinnen und Fahrern ist nämlich ziemlich leergefegt. Es wird also künftig immer mehr Großraumfahrzeuge geben müssen, will man den ÖPNV zum einen bezahlbar gestalten, als auch das notwendige Personal zu bekommen.

Worüber nachgedacht werden könnte, ist das Personal an der erbrachten Produktivität lohnmäßig zu beteiligen. Wer bereit ist, mehr Verantwortung durch das Führen größerer Einheiten zu übernehmen und dies auch mit Hingabe ausführt, könnte auch mehr verdienen als die Kolleginnen und Kollegen die schon den Solobus als fahrerische Herausforderung ansehen.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 20424
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

bestia_negra @ 4 Jun 2018, 13:55 hat geschrieben:
Reinhard Busfan @ 4 Jun 2018, 12:01 hat geschrieben: XXL Fahrzeuge haben leider auch einen "XXL" Wendekreis! Beide - Doppelgelenkbus als auch CapaCity L - sind nur knapp unter dem erlaubten Höchstwert des BO-Kraftkreises von 25,00 m Außenradius (CapaCity L 24,49 m). Dagegen sind die Anhängergespanne bei unter 23 m Wendekreis (je nach Zugfahrzeug). Wenn es also mal eng wird, ein nicht zu unterschätzender Vorteil für den Buszug.

Wenn es mal zu Unfällen kommt, bei denen das Zugfahrzeug beschädigt wird (Klassiker Missachten der Vorfahrtregelungen), kann ein anderes Zugfahrzeug übernehmen und davon hat die MVG bekanntlich ja genügend zusätzliche in Petto. Es steht also nicht die komplette Kapazität bis zur abgeschlossenen Reparatur.

Und so ganz nebenbei: es passen auch noch mehr Fahrgäste in ein Busgespann als bei einem CapaCity L (130 Buszug, 118 CapaCity L). Dazu gibt es noch mehr Sitzplätze (60 Buszug, 43 CapaCity L).

Will hier jemand ernsthaft auf eine "Komforterhöhung" durch den Wegfall von Sitzplätzen raus? Das sollte vielleicht auch mal in die Waagschale geworfen werden. Anderenorts dürfen sich die Fahrgäste über zunehmend von Sitzplätzen entrümpelten Gelenkbussen freuen! Bei der Hamburger Hochbahn laufen fünftürige CapaCity L mit lediglich 37 festen Fahrgastsitzen. Den Ausdruck "stehen Sie bequem" kenne ich nur von meiner Bundeswehrzeit her.
Man könnte doch zur Kapazitätserhöhung die Anhänger mit minimaler Sitzplatzanzahl ausstatten (z.B. nur eine umlaufende Reihe mit Klappsitzen).

Dann wäre da schön viel Platz auf den vielbelasteten Linien und man könnte nachfragegerecht den Takt ausdünnen...

;)
Wieder einer, der für die MVG arbeitet :ph34r: :ph34r:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12143
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Reinhard Busfan @ 4 Jun 2018, 14:15 hat geschrieben: Das es durch den Buszugeinsatz zu Kapazitätsausdünnungen gekommen wäre, halte ich für ein Gerücht.
Das bleibt dir unbenommen - es ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass es im Zusammenhang mit vermehrtem Buszug-Einsatz in München mitunter schon zu Taktausdünnungen gekommen ist.
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16336
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Man hat sehr wohl Takte ausgedünnt: der beste Beispiel: die Linie 60! Da wurde sofort am Anfang die Verstärker am Nachmittag einkassiert...gut sie fuhren zwar nur in Lastrichtung und auch nur während der Schule...aber trotzdem!

Anderes Beispiel: der 53 fährt am Samstag mit Buszüge...ohne müsste dieser verstärkt werden wie unter der Woche! Es wurde also in dem Fall zwar nichts gekürzt aber auch nichts verbessert Fahrplantechnisch!

Ich habe manchmal das Gefühl die MVG (wenn dies jemand von der MVG ist) will uns für Dumm verkaufen...und ich dachte mit einem neuen Chef wird es besser... :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12143
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Reinhard Busfan @ 4 Jun 2018, 13:48 hat geschrieben: Laut Duden ist "anderenorts" die gehobene Ausdrucksweise und damit auch richtig verwendet.
Ah, haben wir das Wort unterschiedlich geschrieben. Schön. Ist mir nichtmal aufgefallen.
Ich hab halt das genommen, was mir meine Autokorrektur vorgeschlagen hat...

Aber mit deinem Bezug auf sprachliche Feinheiten hast du gekonnt meine inhaltliche Frage vollkommen ignoriert, weshalb ich mir erlaube, sie nochmal zu wiederholen:

Ander(e)norts...?
Reinhard Busfan
Haudegen
Beiträge: 661
Registriert: 28 Sep 2015, 18:30

Beitrag von Reinhard Busfan »

TramBahnFreak @ 4 Jun 2018, 21:07 hat geschrieben: Ah, haben wir das Wort unterschiedlich geschrieben. Schön. Ist mir nichtmal aufgefallen.
Ich hab halt das genommen, was mir meine Autokorrektur vorgeschlagen hat...

Aber mit deinem Bezug auf sprachliche Feinheiten hast du gekonnt meine inhaltliche Frage vollkommen ignoriert, weshalb ich mir erlaube, sie nochmal zu wiederholen:

Ander(e)norts...?
Gut, jetzt habe ich es auch kapiert! Natürlich ist mir bewusst, dass auch in Münchens Gelenkbussen immer weniger Sitzplätze angeboten werden. Das ist spätestens seit der Einführung der viertürigen Fahrzeuge so. Alleine eine weitere Türe kostet schon einmal vier Sitzplätze. Wird dann noch eine zweite Sondernutzungsfläche im Hinterwagen des Gelenkbusses eingerichtet, gehen weitere Sitzplätze drauf. Allerdings sind bei einem Gelenkbus mit Standardlänge von 18 m 44 Sitzplätze noch nicht die ganz große Katastrophe, auch wenn mit bewusst ist, dass bei einem dreitürigen Gelenkbus gleicher Länge früher mal bis zu 55 Sitzplätze angeboten wurden. Wenn er dann allerdings auch noch 3 m länger ist - wie in Hamburg - und dann lediglich 37 Sitzplätze bietet, ist m. E. eine Grenze überschritten!

Viele mögen ja Münchens Buszüge als ein Produkt von gestern ansehen. Im Verhältnis zu ihrer Größe bieten sie aber beides: eine ordentliche Zahl an Sitzplätzen und eine hohe Stehplatzkapazität.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12143
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Unter 40 Sitzplätze auf 18 Meter Fahrzeuglänge schafft die MVG aber durchaus auch.
Wenn man bedenkt, dass der O405GN auf gleicher Länge 56 Sitzplätze bietet...


(Und ja, ich finde die Buszüge im Grunde auch eine gute Anschaffung - unter anderem, weil sie eben mehr Sitzplätze anbieten als andere Neufahrzeuge bei der MVG...)
bayernfan2
Doppel-Ass
Beiträge: 148
Registriert: 12 Jun 2015, 10:45

Beitrag von bayernfan2 »

Haben die Anhänger eigentlich Klimaanlage?
Antworten