An der technischen Reife der Hängerbusse zweifele ich nicht, Sendlinger. Ich glaube auch nicht, daß sich die MVG mit Einsatz dieser Fahrzeuge mit einer Taktausdünnung das Produkt Metrobus kaputtmacht. Das traut sich nicht mal König Herbert.
Ich halte sie für ein verkehrspolitisch falsches Signal. Sie täuschen über fehlende Kapazitäten hinweg, wo eine Straßenbahn oder eine Verdichtung auf unter 10 Minuten sinnvoller ist.
Warum sind sie nicht für den 52er vorgesehen, wo mehr Kapazitäten (auch) sinnvoll sind, weil dort eine Trambahn aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich/unrealistisch ist?
Wie gesagt: diese Fahrzeugbeschaffung beschäftigt auch Juristen.
Nun ja, die Sache ist recht einfach: Mit jeder Straße, die man für die Hängerbusse freigibt, genehmigt man auch Fahrtwege für die
EuroCombis, also alles, was als LKW mehr als 40 Tonnen auf die Waage bringt (meine "Gerüchtelage"; verifiziere ich noch). Daß man die am Rindermarkt nicht gerne sieht, leuchtet mir ein. Aber sie en passant in einer engen Flaniermeile wie der Hohenzollernstraße freizugeben, nur um die Hängerbusse dort fahren lassen zu können – dafür fehlt mir jegliches Verständnis.
Mit dieser engstirnigen Haltung gewinnt man, so als Nebenaspekt, auch keine Freunde für eine Trambahnstrecke. Selbst wenn Christian Ude die Radieserl am Nordfriedhof von unten sieht...
Hinzu kommt: Den Komfort im Hänger bezweifele ich wirklich, vor allem im Hinblick auf Straßen, die nach strengen Wintern eher vestibülären Fleckerlteppichen gleichen. Die sind hinter dem Faltenbalg eines Gelenkbusses schon kein Vergnügen...
Kurzum: Ich halte diese Fahrzeuge eher für eine Kompensation denn für eine Lösung.