Tf-Wechsel bei internationalen Zügen

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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drehgestell
König
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Beitrag von drehgestell »

Luchs @ 11 Oct 2011, 21:48 hat geschrieben:Vor allem weil ihr vergessen habt, dass Frankfurt - London über Belgien geht
Und Frankreich - Abzweig bei Lille, dann Calais ...
Mit mindestens 3 Signalsystemem: dem deutschen Zoo, Belgien klassisch
Nicht nur das. Da haben wir auf den zwei zu befahrenen SFS ab Grenze D noch ETCS (Level 2) und TBL 2 im Angebot!
LGV.
Bei Frankreichausbildungen muss man quasi als "Grundmodul" erst die Ausbildung für das klassische Netz (=KVB) erhalten bevor man die TVM-Ausbildung (=LGV) machen darf. Ist auch sinnvoll falls mal umgeleitet werden muss.
Wobei ich für die NBS in GB keine Zusatzausbildung vermuten würde
Ob in GB für die LGV/CTRL1+2 ebenfalls die Ausbildung fürs klassische Netz Voraussetzung ist, weiss ich nicht aber auch hier bietet sich im Störungsfalle Umleiterverkehr auf der konventionellen Trasse an (Stromschiene, bis vor wenigen Jahren noch durch die TGV-TMST/Eurostar planmässig befahren).

PS: Nein, Saarbrücken gilt nicht als Grenzbahnhof. Forbach ist es, und bis dorthin läuft betrieblich alles auf deutsch (oder so ähnlich :P :lol: ).
MfG, drehgestell

Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

leinfelder @ 11 Oct 2011, 21:07 hat geschrieben:Nun Zugbegleiter und Servicepersonal sollten es sowieso beherrschen, gibt ja auch viele internationale Fahrgäste. Und die meißten Tf's werden es auch ganz gut können, man lernt es ja schließlich mehrere Jahre in der Schule und wärend der Ausbildung in der Berufschule. Also sollte das kein großes Problem dastellen.
Was von den "mehreren Jahren" Schulenglisch am Ende übrig bleibt und ob das von einem Franzosen, der auch "mehrere Jahre" Schulenglisch genossen hat, auch wirklich verstanden wird, steht auf einem anderen Blatt. Der schlichte und nicht sicherheitsrelevante Satz: "Thank You for travelling with Deutsche Bahn" hat sogar im englischen verschiedene Aussprachen, je nachdem wo ein Natural Speaker herkommt (schon mal darauf geachtet, wie unterschiedlich BBC und CNN in der Aussprache sind?). Und wie soll dann ein bayrisches Englisch mit einem französischen Englisch klar kommen?

Das Problem liegt daran, dass die Menschen mit einer Muttersprache aufwachsen. Kinder, die zweisprachig aufwachsen, lernen auf natürliche Weise zwei "Muttersprachen". Wenn sei dann eine weitere Fremdsprache schulisch erlernen, übernehmen sie zum einen die Linguistik der Muttersprache und die mögliche Sprachfärbung des Lehrers.

Deutschen macht besonders das "th" zu schaffen, weil es in der deutschen Linguistik nicht vorkommt. Aber auch das "R" ist nicht unproblematisch. Ich kannte mal eine Fremdsprachenkorrespondentin, die perfekt war, wenn es um Texte in schriftlicher Form ging. Aber ihre Aussprache war mehr als katastrophal. Die hätte auch ein Natural Speaker nicht verstanden.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von P-fan »

viafierretica @ 11 Oct 2011, 22:35 hat geschrieben:
P-fan @ 11 Oct 2011, 19:39 hat geschrieben: War das an einem Samstag abends der EC 197? Bei dem hieß es, dass er deswegen 70 Minuten Verspätung erhält. Wenn man mit dem österreichischen Regionalzug weiterfuhr, erreichte man in Lindau den ALEX um 20:30 Uhr und war dadurch deutlich vor dem verspäteten EC in München.
Ja, so war es. Der EC zockelte am Ende dem Alex hinterher, kam knapp später an.
Dann war es doch ein anderer Tag, denn der Abstand betrug ca. eine halbe Stunde.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Zumindest in der Anfangszeit der TGV Paris-Stuttgart 2007 war es so, dass das Fahrpersonal ausschließlich von der SNCF gestellt wurde und in Stuttgart nach Ankunft den Zug verließ und dafür zwei in SNCF Uniformen gekleidete Herren mit Handschuhen(!) den TGV übernommen und in die Abstellanlage überführt hatten. Dieses Prozedere hat mich damals extrem verwundert!

Mittlerweile ist davon nichts mehr zu sehen und aus den Triebköpfen steigen meinen Beobachtungen nach deutsche Tfs.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

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JNK
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 11 Oct 2011, 23:25 hat geschrieben: Und wie soll dann ein bayrisches Englisch mit einem französischen Englisch klar kommen?
Oh Danke Autobahn! Du hast mir die Augen geöffnet! Ich werde nie wieder fliegen, da müssen doch die indischen, türkischen, griechischen, irischen, polnischen, französischen, bayrischen, italienischen, spanischen, britischen, skandinavischen, rumänischen, russischen, japanischen, arabischen, österreichischen, alle miteinander kommunizieren! Auf Englisch! AHHHHHH! Wir stürzen bestimmt ab! [/Sarkasmus]
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Autobahn @ 11 Oct 2011, 23:25 hat geschrieben: Was von den "mehreren Jahren" Schulenglisch am Ende übrig bleibt und ob das von einem Franzosen, der auch "mehrere Jahre" Schulenglisch genossen hat, auch wirklich verstanden wird, steht auf einem anderen Blatt. Der schlichte und nicht sicherheitsrelevante Satz: "Thank You for travelling with Deutsche Bahn" hat sogar im englischen verschiedene Aussprachen, je nachdem wo ein Natural Speaker herkommt (schon mal darauf geachtet, wie unterschiedlich BBC und CNN in der Aussprache sind?). Und wie soll dann ein bayrisches Englisch mit einem französischen Englisch klar kommen?

Das Problem liegt daran, dass die Menschen mit einer Muttersprache aufwachsen. Kinder, die zweisprachig aufwachsen, lernen auf natürliche Weise zwei "Muttersprachen". Wenn sei dann eine weitere Fremdsprache schulisch erlernen, übernehmen sie zum einen die Linguistik der Muttersprache und die mögliche Sprachfärbung des Lehrers.

Deutschen macht besonders das "th" zu schaffen, weil es in der deutschen Linguistik nicht vorkommt. Aber auch das "R" ist nicht unproblematisch.  Ich kannte mal eine Fremdsprachenkorrespondentin, die perfekt war, wenn es um Texte in schriftlicher Form ging. Aber ihre Aussprache war mehr als katastrophal. Die hätte auch ein Natural Speaker nicht verstanden.
Auch wenn du mir es jetzt nicht glauben wirst, aber genau das was du da so vehement bestreitest, funktioniert in der Realität überraschend gut. Gerade im Businessbereich, aber auch wie bereits angesprochen in der Luft- und Seefahrt ist das alltägliche Praxis. Englisch wird hier zwar von einer eigentlichen Sprache (also mit Kultur, Literatur, Idiomatik, usw.) zu einem Werkzeug verändert (manch konservativer Sprachwissenschaftler würde sagen "degradiert"), aber dieses Werkzeug funktioniert eben.

Binnen kürzester Zeit verändert sich dieses gesprochene Englisch zu einer recht spezialisierten aber hochfunktionalen Sprache, die für Außenstehende (gleichgültig ob es sich um Lernende oder Muttersprachler handelt) oftmals nicht zu verstehen ist. Rein formal bestehen da teilweise erhebliche Defizite, sofern diese aber für das Verständnis nicht relevant sind führen die aber nicht zu Kommunikationsfehlern. Dabei ist es völlig egal ob der Deutsche Schwierigkeiten mit dem "th" oder der Diskriminierung zwischen v und w hat, der Italiener beinahe Zwanghaft an jeden b, p, g, k, d und t Auslaut ein Schwa (verschlucktes e) anhängt, der Franzose kein h im Anlaut benutzt oder es sich um stark verschliffenes Indian English handelt (und das gilt gemeinhin als muttersprachliches Englisch).

Warum das funktioniert? Gut, die Antwort dürfte derzeit der heilige Gral der angewandten Linguistik sein, aber ein durchaus nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass schon die Muttersprachler alleine teils erheblich vom jeweiligen (Regional)Standard abweichen. General American (also die "Hochsprache" des amerikanischen Englisch) fordert beispielsweise auch die saubere Auflösung des "th". Faktisch verschleifen aber selbst sehr eloquente Sprecher das meistens Richtung d. Noch viel schlimmer sind die Engländer: dort werden bisweilen sogar die Vokale diphtongisiert (= Doppellaute wie au, eu, eo, oe, usw.), Wörter wie "idea" und "is" werden völlig unorthodox mit r gebunden und was oben im Norden und in Schottland abgeht ist sowas von non-Standard, dass die ja eigentlich gar keiner verstehen dürfte (dort hat man vor ca. 500 Jahren eine Vokalverschiebung nicht mitgemacht) - und da soll noch einer behaupten Standard English sei einfacher zu verstehen als General American, zumal SE eigentlich von niemandem gesprochen wird, GA aber schon.


Gerade die Deutschen haben einen unglaublich hohen Anspruch an "korrekte Aussprache" (oder das, was sie dafür halten) obwohl das für die Kommunikation in dieser Form völlig unerheblich ist. Der hierzulande stigmatisierte Satz "Sänk you for träffelink..." ist nur hierzulande ein Politikum, ein nicht-Deutschsprachiger (oder gar Native Speaker) nimmt das als Englisch mit einem deutschen Akzent einfach hin. Verstanden hat er es trotzdem.


Für weiterführende Literatur seien unter anderem die einschlägigen Publikationen von Jenkins, Seidlhofer und speziell für die Businesswelt Ehrenreich, S. - Englisch als lingua franca der internationalen Kommunikation in deutschen Unternehmen (in Press) angeraten (bezieht sich auf internationale Kommunikation auf höherer Betriebsebene eines großen schwäbischen Automobilherstellers), grundlegend natürlich (einfach und amüsant zu lesen) David Crystal.

Edit
Als Einstieg gibt es auch bei SPON noch ein recht interessantes Interview mit Seidlhofer frei zum lesen (man beachte auch die Kommentare im Forum die an Absurdität kaum zu überbieten sind).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ DumpShitAward
Ey Alda, was du wolle


;) Das kommt mir in den Sinn, wenn ich das Interview mit Frau Seidlhofer lese.

Zur eigentlichen Frage, laut Andreas Fuhrmann, Stellv. Pressesprecher Personenverkehre der Deutschen Bahn, fahren die deutschen Tf bis Paris und die französischen bis Frankfurt oder Stuttgart. Und das sowohl auf den ICE wie auch auf dem TGV.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von tobster »

DumbShitAward @ 12 Oct 2011, 10:33 hat geschrieben:
Autobahn @ 11 Oct 2011, 23:25 hat geschrieben: Was von den "mehreren Jahren" Schulenglisch am Ende übrig bleibt und ob das von einem Franzosen, der auch "mehrere Jahre" Schulenglisch genossen hat, auch wirklich verstanden wird, steht auf einem anderen Blatt. Der schlichte und nicht sicherheitsrelevante Satz: "Thank You for travelling with Deutsche Bahn" hat sogar im englischen verschiedene Aussprachen, je nachdem wo ein Natural Speaker herkommt (schon mal darauf geachtet, wie unterschiedlich BBC und CNN in der Aussprache sind?). Und wie soll dann ein bayrisches Englisch mit einem französischen Englisch klar kommen?

Das Problem liegt daran, dass die Menschen mit einer Muttersprache aufwachsen. Kinder, die zweisprachig aufwachsen, lernen auf natürliche Weise zwei "Muttersprachen". Wenn sei dann eine weitere Fremdsprache schulisch erlernen, übernehmen sie zum einen die Linguistik der Muttersprache und die mögliche Sprachfärbung des Lehrers.

Deutschen macht besonders das "th" zu schaffen, weil es in der deutschen Linguistik nicht vorkommt. Aber auch das "R" ist nicht unproblematisch.  Ich kannte mal eine Fremdsprachenkorrespondentin, die perfekt war, wenn es um Texte in schriftlicher Form ging. Aber ihre Aussprache war mehr als katastrophal. Die hätte auch ein Natural Speaker nicht verstanden.
Auch wenn du mir es jetzt nicht glauben wirst, aber genau das was du da so vehement bestreitest, funktioniert in der Realität überraschend gut. Gerade im Businessbereich, aber auch wie bereits angesprochen in der Luft- und Seefahrt ist das alltägliche Praxis. Englisch wird hier zwar von einer eigentlichen Sprache (also mit Kultur, Literatur, Idiomatik, usw.) zu einem Werkzeug verändert (manch konservativer Sprachwissenschaftler würde sagen "degradiert"), aber dieses Werkzeug funktioniert eben.

Binnen kürzester Zeit verändert sich dieses gesprochene Englisch zu einer recht spezialisierten aber hochfunktionalen Sprache, die für Außenstehende (gleichgültig ob es sich um Lernende oder Muttersprachler handelt) oftmals nicht zu verstehen ist. Rein formal bestehen da teilweise erhebliche Defizite, sofern diese aber für das Verständnis nicht relevant sind führen die aber nicht zu Kommunikationsfehlern. Dabei ist es völlig egal ob der Deutsche Schwierigkeiten mit dem "th" oder der Diskriminierung zwischen v und w hat, der Italiener beinahe Zwanghaft an jeden b, p, g, k, d und t Auslaut ein Schwa (verschlucktes e) anhängt, der Franzose kein h im Anlaut benutzt oder es sich um stark verschliffenes Indian English handelt (und das gilt gemeinhin als muttersprachliches Englisch).

Warum das funktioniert? Gut, die Antwort dürfte derzeit der heilige Gral der angewandten Linguistik sein, aber ein durchaus nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass schon die Muttersprachler alleine teils erheblich vom jeweiligen (Regional)Standard abweichen. General American (also die "Hochsprache" des amerikanischen Englisch) fordert beispielsweise auch die saubere Auflösung des "th". Faktisch verschleifen aber selbst sehr eloquente Sprecher das meistens Richtung d. Noch viel schlimmer sind die Engländer: dort werden bisweilen sogar die Vokale diphtongisiert (= Doppellaute wie au, eu, eo, oe, usw.), Wörter wie "idea" und "is" werden völlig unorthodox mit r gebunden und was oben im Norden und in Schottland abgeht ist sowas von non-Standard, dass die ja eigentlich gar keiner verstehen dürfte (dort hat man vor ca. 500 Jahren eine Vokalverschiebung nicht mitgemacht) - und da soll noch einer behaupten Standard English sei einfacher zu verstehen als General American, zumal SE eigentlich von niemandem gesprochen wird, GA aber schon.


Gerade die Deutschen haben einen unglaublich hohen Anspruch an "korrekte Aussprache" (oder das, was sie dafür halten) obwohl das für die Kommunikation in dieser Form völlig unerheblich ist. Der hierzulande stigmatisierte Satz "Sänk you for träffelink..." ist nur hierzulande ein Politikum, ein nicht-Deutschsprachiger (oder gar Native Speaker) nimmt das als Englisch mit einem deutschen Akzent einfach hin. Verstanden hat er es trotzdem.


Für weiterführende Literatur seien unter anderem die einschlägigen Publikationen von Jenkins, Seidlhofer und speziell für die Businesswelt Ehrenreich, S. - Englisch als lingua franca der internationalen Kommunikation in deutschen Unternehmen (in Press) angeraten (bezieht sich auf internationale Kommunikation auf höherer Betriebsebene eines großen schwäbischen Automobilherstellers), grundlegend natürlich (einfach und amüsant zu lesen) David Crystal.

Edit
Als Einstieg gibt es auch bei SPON noch ein recht interessantes Interview mit Seidlhofer frei zum lesen (man beachte auch die Kommentare im Forum die an Absurdität kaum zu überbieten sind).
Ich studiere zur Zeit in England. In meinem Studiengang sind über 100 Leute, davon vielleicht 20 Engländer. Der Rest sind reihenweise Inder und Griechen, außerdem einzelne aus Frankreich, China, Korea, Singapur, Bangladesh, irgendwo im nahen Osten, Uganda, Nigeria, usw. Und wir verstehen uns alle untereinander, wenn gleich die ein oder andere Nachfrage notwendig ist. Das Englisch ist zwar längst nicht immer korrekt, aber irgendwie kriegt man schon mit, was der andere einem sagen will. Kurz zusammengefasst: Es funktioniert. Irgendwie.
Um mal DumbShitAwards Theorie mit ein bisschen Praxis zu ergänzen ^^

Die Deutschen haben hier übrigens gar keinen schlechten Ruf, was ihr Englisch angeht, im Gegensatz z.B. zu den Franzosen, weil die immer Mal auf Französisch antworten, wenn man sie auf Englisch anspricht. Die Deutschen versuchens wenigstens auf Englisch.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

leinfelder @ 11 Oct 2011, 21:07 hat geschrieben: Und die meißten Tf's werden es auch ganz gut können, man lernt es ja schließlich mehrere Jahre in der Schule und wärend der Ausbildung in der Berufschule. Also sollte das kein großes Problem dastellen.
Vergiss es. Seit wann wurde z.B. in der DDR Englisch unterrichtet und wie viele Lokführer kommen aus Neufünfland? Wie viele Lokführer auch aus dem Westen haben nie Englisch gelernt? Versuch doch mal, von paar Lokführern auf Englisch eine Auskunft zu bekommen...

Was die Berufsschule angeht - das, was da an Englisch unterrichtet wird, ist eher ein schlechter Witz. Klar - wenn 30 Leute da sitzen, von denen einige in ihrem Hauptschulabschluss 'ne 5 in Englisch hatten, muss man eben den kleinsten gemeinsamen Nenner finden. Und da kannst schon froh sein, wenn überhaupt ein fehlerfreier Satz zustande kommt.

Um einen Lokführer auf den Standard zu bringen, wo man über *sicheren* Bahnbetrieb reden kann (also ohne Kommunikation über Hände und Füße, was sich am Funk immer schlecht macht), darfst du ihn locker mal zwei Monate nur noch zum Englischkurs schicken. Oder eben einfach beim bisherigen System bleiben und das Personal wechseln, was im Endeffekt auch nicht ineffizienter sein sollte, wenn man den Aufenthalt am Grenzbahnhof gleich als Pause nutzt.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Electrification »

Die Betriebsdienstprüfungen sind in der jeweiligen Landessprache zu machen und da muss man dann auch die Sprache entsprechend können, das klappt doch bisher hervorragend, denn es gibt genug Tf die z. B. zum nächsten Rangierbahnhof in den Niederlanden, in Belgien oder Frankreich fahren und dann braucht man die jew. Landessprache.

Also von meinen Kollegen aus dem Osten können die meisten Englisch, um mal deinen Vorurteilen entgegenzuwirken.
Da aber kein englischsprachiges Nachbarland an Deutschland grenzt ist das auch nicht weiter wichtig bei den älteren Kollegen. Wer die Ausbildung fürs Nachbarland bekommt, bekommt auch die jew. Landessprache wenn er sie noch nicht spricht. Wo ist das Problem?
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