Rohrbacher @ 26 Jan 2021, 17:59 hat geschrieben: Erinnert mich ganz arg an die Stelle aus "Manta Manta", wo's heißt, dass Berti nicht nach Malle mitkommt, wie soll er denn seinen Manta in den Flieger kriegen ... :rolleyes:
An sich halte ich Autoreisezüge für ein Relikt aus der autogerechten Zeit, die jetzt hier auch nicht so ganz Thema ist. Richtig ist aber, dass der Transrapid neben den Kosten für die Technik an sich auch an der mangelnden Schwerlastfähigkeit gescheitert ist. Selbst wenn man den Transrapid gebaut hätte, hätte man die Eisenbahn dennoch im Grunde in der gesamten Netzausdehnung behalten müssen, um den für den Güterverkehr abzuwickeln. Bis MORA C diente das Bahnnetz nunmal vor allem dem flächendeckenden Güterverkehr. Man stelle sich einen magnetschwebenden
Kohlezug vor mit Laufweg von irgendeinem Kaff in NRW oder heute Polen in ein Kaff in Bayern. Dafür brauchst du ein flächendeckendes Verkehrssystem, das große Lasten kann. Wobei ich mich immer schon gefragt habe, warum man in Bayern ein Kohlekraftwerk baut und die Kohle (offenbar kam die per Seeschiff von irgendwo aus der Welt!) herkarrt statt gleich nur den Strom per Leitung von irgendwo zu importieren. Egal. Auch beim Thema Autotransport muss man schon eher an die Logistik von Neuwagen auf dem genau umgekehrten Weg (also von Bayern zu den Seehäfen) denken als an die immer schon kleine Nische mit den Autoreisezügen. Auch diesen Nachteil umgeht Bögl übrigens mit seiner Stadtbahn-Konzeption, wo man wirklich nur den Personenverkehr hat.
Es geht nicht um autogerecht. nB ist es weniger Problematisch, sein Auto per Luftfracht von München nach Malle zu bekommen, als es per Bahnfracht von München nach Westerland zu verfrachten. Natürlich gibt es den Frachtflug nicht zum Schnäppchenpreis, aber wenigstens GIBT es ihn, wogegen es bei der Bahn oft genug heisst, daß eine Fahrt vom Autoterminal A (zB München Ost) nach Autoterminal B (zB Westerland) schlicht und einfach nicht angeboten wird.
Es geht um, wenn schon Auto sein muss, dann lieber eines, für das ich keine Rechenschaft ablegen muss, wenn hier ein Fleck und da ein Kratzer, und dort ein vergessenes Bonbonpaiper eines Kleinkindes etc, pp. Wie gesagm, ich habe es jahrelang gemacht, und durchaus auch ganz gute Erfahrungen verbucht, aber eben auch einige Situationen erlebt, wo ich auf die Bahn und /oder das Carsharing nur noch so fluchen konnte, so daß mein Fazit eben ist, daß die aktuellen Angebote noch nicht ausreichen, um meine Bedürfnisse abzudecken. Und als die Firma mir die BC100 nicht mehr finanzierte folgte eben die Entscheidung, statt von meinem Geld weiter die BC100 zu finanzieren, es doch mit einem eigenen Auto unterm Strich weniger Probleme gibt.
Im Urlaub auf Male braucht man das eigene Auto sicher nicht, aber bei Familienfahrten nach Nord- Ost- oder Süddeutschland geht es oft genug - nicht ohne Auto. Alternative für den dicken Geldbeutel wären zwei Autos, die jeweils am Ort verbleiben, aber da macht mein Geldbeutel nicht mit. Ein so guter ÖPNV, daß ein Auto wirklich vollkommen verzichtbar wird, ist in diesem Leben sicher nicht mehr zu erreichen, das ist leider nicht zu ändern.
Aber auch mein meine aktuelle Relation Gauting - Bad Reichenhall. Würde ich gerne mit der Bahn pendeln, nur leider macht der Fahrplan da eben nicht mit. Werktags vor 8 in R'hall ankommen geht nicht, und auch Abends muss man schon früher los fahren, als es in meine Terminplanung passt, wenn man nicht nachts stundenlang in Rosenheim oder woanders pausieren will. Lockdown jetzt mal natürlich ausgeklammert.
Ich fände es gut, wenn die Autoreisezüge aus der Nische heraus kämen, und eigentlich denke ich mir, daß gerade der e-Auto Hype dabei sogar noch helfen könnte, weil diese die "Reichweite" des e-Auto eben drastisch steigern können - noch mehr, wenn die Fahrzeuge während dem Transport auch gleich noch die Batterien geladen bekommen. Und die Reichweite ist ja das, was derzeit als das "Hauptmanko" der e-Autos angesehen wird.
Aber eigentlich geht es hier ja eher um die - höchst theoretischen - Anwendungsgebiete einer neuen Magnetschwebebahn. Für die sähe ich noch am ehesten Chancen beim "Flug auf Höhe Null", ergo auch wirklich wie bei einem Flugzeug, und angeschlossen an die großen Flughäfen. Mit 'Checkin/checkout, Securtity etc, und genauso sollten die Flugzeugtypischen Frachtcontainer wie LD3 schnell und einfach im Sicherheitsbereich umgeladen werden können. So ein Container wiegt voll beladen um die 6.5 to, das ist jetzt nicht soo viel, das bekommt man auch magnetisch noch gehoben - fragt sich nur, wie hoch der Energieaufwand dafür ist.
Aber ja, es wäre immer noch ein peripheres Ergänzungssystem: ungeeignet, sowohl Rad/Schiene, als auch Flugzeug vollkommen zu ersetzen, wie es früher einmal propagiert wurde. Und dann sind wir wieder beim Problem, daß der Aufwand - sowohl finanziell , wie auch organisatorisch - für ein perpheres System in keinerlei #Relation zum Zusatznutzen steht.