NZZ Artikel: Zug oder Flug?

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
Antworten
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Die NZZ hat einen interessanten Artikel zum Thema "Zug oder Flug" veröffentlicht, in dem dargestellt wird, wie rund um die Schweiz in einem Radius von etwa 5 Reisestunden der Zug die Nase vorn hat und man vergleicht auch auf einer Karte die internationalen Reisezeiten von Flugzeug und Bahn, was auch angesichts der nicht immer optimalen Reisezeiten nach Deutschland nicht selbstverständlich ist. So wird z.B. von der Schweiz aus dank der Rheintrasse und der NBS Frankfurt-Köln eine Reisezeit von 3:53 nach Köln per Bahn angegeben, wogegen das Flugzeug 3:45 braucht und damit nur leicht darunter liegt. Bei Reisen nach Stuttgart oder München sind die Zeiten natürlich anders, aber auch dort dem Flieger überlegen. Spitzenreiter dürfte wohl die Verbindung von Zürich nach Innsbruck sein, die mit dem Zug in 3:26 und mit dem Flieger in 7:00 erreicht wird!

Auch viele andere Relationen sind gut zu vergleichen, wobei natürlich auffällt dass die Strecken mit hohem NBS-Anteil wesentlich besser abschneiden und längere Verbindungen ermöglichen.

Des weiteren wird auf die Rolle der Geschäftsreisenden hingewiesen, nicht ohne Seitenhiebe auf die DB, wenn angemerkt wird, dass man bei ängstlichen Mitarbeitern bei wichtigen Geschäftsterminen schonmal einen Zug früher nimmt:
Bei einem wirklich wichtigen Termin nehme deshalb auch er einen früheren Zug; etwas, was ihm bei Reisen in der Schweiz kaum in den Sinn käme.
Ansonsten wird auch von Geschäftsreisenden sehr geschätzt, dass man bei der Bahn einfach jede Stunde in einen Zug einsteigen könnte, was beim Flugzeug so nicht immer so leicht möglich ist.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3611
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Im Grunde gebe ich diesem Rechenspiel schon recht, allerdings ist es in meinen Augen nicht immer objektiv. Zum einen Fehlen solche Verbindung wie München - Basel, die erheblich zugunsten des Flugzeuges entfallen und zweitens sind die Zeiten für das Flugzeug schon äußerst konservativ und nicht unbedingt realistisch kalkuliert.

Es ist beispielsweise überhaupt kein Problem München Innenstadt - Basel Innenstadt in deutlich unter drei Stunden mit dem Flugzeug abzuliefern, ähnliches dürfte auch für Zürich gelten (das kann ich jedoch nicht aus persönlicher Erfahrung bestätigen). Die Häufigkeit der FLüge München - Basel ist so schlecht auch nicht.

Dass solche Verbindung wie Frankfurt - Basel völlig unstrittig pro Zug ausfallen ist klar.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Cloakmaster
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9963
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Solche Rechenspiele sind in meinen Augen so gut wie nie objektiv, weil es zu viele individuelle Faktoren zu berücksichtigen gibt. Ebenso sind die Reisezeiten extrem unterschiedlich, je nachdem wann bzw. unter welchen Bedingugnen die Reise statt findet.
Über 7 Stunden von Zürich nach Innsbruck muss eine extrem ungünstige Umsteigeverbindung über Frankfurt oder München sein, es gibt aber auch gelegentlich Direktflüge, welche die Zugfahrt Reisezeitmässig deutlich unterbieten.

Aber es kommt in meinen Augen auch nicht auf die reine Zeit an, sondern auf das "Gesamtpaket". Fliegen ist zwar "geiler" als Bahnfahren - für viele zumindest, es ist aber eben auch meist teurer, und nicht wirklich komfortabler, so lange man in erster Lilie nach preisgünstigen Flügen sucht.

Und: In der Bahn kann man die Zeit wesentlich besser nutzen. Wenn ich gute 5 Stunden im ICE sitze, wird mir kaum langweilig. Ich habe Platz um mich, einen Tisch vor mir, meinen Laptop, etc. ich kann mich gut beschäftigen - dauerhaftes, stabiles, und einigermassen flüssiges Internet vermisse ich noch, dann wäre alles paletti.

Ein Flug von 5 Stunden wird aber irgendwann langweilig, weil draussen nix als Wolken zu sehn sind. Das verliert recht bald seinen Reiz. Und in einem engen Eco-Sitz kann man bestenfalls noch ein Buch lesen, und das wars dann. IFE ("In-Flight-Entertainment", Boardunterhaltung, gemeint ist damit ein Moitor für jeden Sitzplatz, mit diversen Möglichkeitenm diesen zu nutzen) ist in der Eco bei vielen Airlines noch nicht wirklich Standard, und einen Film auf einem kleinen Monitor an der Decke 10 Reihen weiter vorne ansehen kein Brüller.

ok, wenn ich Bremen-München fliege statt fahre, sitze ich keine 5 Stunden im Flieger, sondern nur eine, und da ist der Flug noch ein "Erlebnis", weil man mit etwas Glück noch einen Blick auf Deutschland werfen kann, und die Reisezeit eben nicht so lang ist. Aber ich habe mit Einchecken, Gepäck aufgeben, abholen etc. wesentlich mehr Aufwand, weshalb ich den Flug nicht wirklich als angenehmer oder komfortabler bezeichnen würde., auch wenn ich unterm Strich (Haustür-Haustür) via Erding trotzdem etwas schneller bin als via Hannover, Kassel, Fulda etc.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9524
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

c-a-b @ 14 Dec 2011, 11:14 hat geschrieben:Spitzenreiter dürfte wohl die Verbindung von Zürich nach Innsbruck sein, die mit dem Zug in 3:26 und mit dem Flieger in 7:00 erreicht wird!
Klar, geht auch über Berlin-Tegel :lol: (Bahn = 17 Stunden)

Bei der Berechnung dürfte man sich auf den Verkehrmittelvergleich der Deutschen Bahn berufen. Bei den Standarteinstellungen schummelt die Bahn ein wenig und nimmt nicht immer die schnellste Flugverbindung. Wenn man dann noch mit dem Taxi (oder eigenem Auto) zum Flughafen fährt und eine kürzere Ein- und Auscheckzeit wählt, sieht die Welt schon anders aus. So lässt sich Zürich - Paris auf 2:53 h drücken ;) Aber auch bei den Standarteinstellungen kommt man da auf 3:53 h mit dem Flieger - Bahn 4:03 h.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Dazu kommt vielleicht auch, dass einem der Flug kürzer vorkommt, da so eine Flugreise viel zerstückelter ist. Und 5h im Zug sitzen langweilt mich auch, eben wegen dem Internet und auch sonst, 5h sitzen nervt. Da finde ich es beim Fliegen wesentlich interessanter, wenn man dauernd irgendwas machen muss :D

Aber solche allgemeinen Aussagen sind recht wertlos, wenn es nur um ein paar Minuten geht. Da kann mal das eine, mal das andere vorn liegen.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 14 Dec 2011, 12:28 hat geschrieben: Dazu kommt vielleicht auch, dass einem der Flug kürzer vorkommt, da so eine Flugreise viel zerstückelter ist. Und 5h im Zug sitzen langweilt mich auch, eben wegen dem Internet und auch sonst, 5h sitzen nervt. Da finde ich es beim Fliegen wesentlich interessanter, wenn man dauernd irgendwas machen muss :D

Aber solche allgemeinen Aussagen sind recht wertlos, wenn es nur um ein paar Minuten geht. Da kann mal das eine, mal das andere vorn liegen.
Das liegt doch auch immer im eigenen Betrachtungswinkel. Nicht jeder ist so zeitfixiert dass er wegen einer Stunde mehr gleich das Flugzeug nimmt. Es ist vieles reine Einstellungssache.
Ich persönlich finde fliegen langweilig und beim Start und Landen bekomme ich stärkere Kopfschmerzen als im schlimmsten 612er. Das wirkt dann oftmals einige Zeit nach. Aber es gibt natürlich Distanzen da nimmt man das Flugzeug, klar.

Bei Inlandsreisen vermeide ich jedoch wo es geht zu fliegen, schon mal aus ökologischen Gründen. Wobei natürlich SNCF-mäßige Reisezeiten München - Hamburg (woran sich ja scheinbar gar nichts ändern soll, obwohl viel zu lange, trotz NBS-Anteil) noch mehr verlagern könnte, siehe eben Frankreich. Da ist ja Paris - Marseille fast schneller als München - Stuttgart wenn man es mal übertreibt.

Es gibt komischerweise die Leute denen das Zugfahren langweilig wird, was ich nicht verstehe. Ich schaue mir gerne die Landschaft an und vielleicht bin ich einer der wenigen, aber mir gefällt das von unten eher (es sei denn es geht über die Alpen), aber man kann auch lesen, durch den Zug gehen wenn man will oder man schaut sich via Laptop eine DVD an oder arbeitet nebenbei.

Wie gesagt, das ist doch immer im Auge des Betrachters und nicht für jeden ist die Reisezeit das einzige Kriterium. Natürlich würde man sich aber bahntechnisch so ein perfektes System wie in der Schweiz wünschen.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14200
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Bei Reisen nach Stuttgart oder München sind die Zeiten natürlich anders, aber auch dort dem Flieger überlegen.
Es ist beispielsweise überhaupt kein Problem München Innenstadt - Basel Innenstadt in deutlich unter drei Stunden mit dem Flugzeug abzuliefern, ähnliches dürfte auch für Zürich gelten (das kann ich jedoch nicht aus persönlicher Erfahrung bestätigen).
Das ist aber auch eine Preisfrage. Ich wollt's ja schon mal ausprobieren, aber wenn man München - Zürich direkt fliegen, was summa sumarum etwa 3 Stunden dauern sollte, sollte man bei Swiss/Lufthansa für einen einfachen Flug über 600 Euro locker machen, weil das nicht viel mehr ist als ein Großraumtaxi mit Flügeln... Oder man fliegt für ca. 80 Euro mit AirBerlin via Düsseldorf, dann sollte die Reisezeit aber bei etwa 8 Stunden liegen. Aber irgendwie ist das nix gegen gemütlich ab 49 Euro mit dem EC in der 1. Klasse durch's Allgäu tuckern...

München - Basel ist eine Verbindung, die ist echt mäßig. Die schnellste regelmäßige Verbindung mit 4:49 Stunden Fahrzeit ist ja die mit ICE nach Ulm und von da mit'm IRE via Friedrichshafen nach Basel Bad Bf dieselsprintern. Vielleicht wird die Strecke mit einem Ausbau der Hochrhein- und Südbahn ein bisschen schneller, aber ich fürchte, die zerhauen eher die Verbindung in einen GNT-Teil (Lindau- ) Friedrichshafen - Basel und fahren auf der Südbahn nur die IRE Lindau - Friedrichshafen - Ulm - Stuttgart21 (- Karlsruhe). Andererseits bestünde dann die Möglichkeit die GNT-Strecken Basel - Lindau und Lindau - München in Form einer schnellen IRE- oder IC(E)-Linie (oder so eine neuartige Mischung daraus) mit elektrischen Neigezügen zu verknüpfen, vielleicht alle 2 Stunden, wobei zusammen mit dem ICE via Bregenz nach Zürich ein Stundentakt München - Lindau entsteht. Blöderweise muss man befürchten, dass Lindau - Friedrichshafen auch 2020, wenn Süd- und Hochrheinbahn sowie Allgäubahn vielleicht elektrifiziert und ausgebaut sind, vielleicht inkl. Friedrichshafen - Singen, eine E-Netzlücke von 24 km bleibt. Da ist ja ne Landesgrenze. :ph34r:
Da finde ich es beim Fliegen wesentlich interessanter, wenn man dauernd irgendwas machen muss :D
Kein Problem. Die Zahl der Umsteigevorgänge kannst du nahezu beliebig erhöhen. ;)
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Wie sagt es einer in dem Artikel so schön: Beim Zug hat man die komplette Reisezeit als Nutzzeit, beim Flug nur das wo man im Flugzeug sitzt. ;)

Ich empfinde 5 Stunden im ICE jetzt auch nicht als lang, besonders wenn man sich zwischendrin die Beine vertreten und mal ins Bistro schauen kann oder man nimmt sich eben etwas Unterhaltung mit. Der Sitzabstand dürfte auch größer als im durchschnittlichen Flieger sein.

Was auch angesprochen wurde, es gibt beim Flugzeug eben nicht auch immer nur Sparpreise ab 19 Euro sondern eben auch Strecken auf denen kein Billigflieger fliegt und die dann mal richtig ins Geld gehen.
Wobei natürlich SNCF-mäßige Reisezeiten München - Hamburg (woran sich ja scheinbar gar nichts ändern soll, obwohl viel zu lange, trotz NBS-Anteil) noch mehr verlagern könnte, siehe eben Frankreich. Da ist ja Paris - Marseille fast schneller als München - Stuttgart wenn man es mal übertreibt.
Mein Reden! Da wäre noch einiges rauszuholen wenn man es mal richtig angeht und an einer ganzen Latte von Unterwegsbahnhöfen mal schnellere Durchfahrten ermöglichen würde. In Frankreich gibt es dank TGV Leute, die in Lyon wohnen und zur Arbeit mit dem TGV nach Paris pendeln, eben weil es so schnell geht. Die DB versucht es ja auch mit Sprintern, aber die haben zum einen "etwas" längere Reisezeiten und zum anderen auch noch einen Aufpreis. Wenn es diese Züge als Ergänzung zu den üblichen Großstadt-S-Bahnen gäbe und die Strecken das auch hergeben würden, könnte man hier sicher auch einige solche Phänomene erleben.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

c-a-b @ 14 Dec 2011, 15:08 hat geschrieben: In Frankreich gibt es dank TGV Leute, die in Lyon wohnen und zur Arbeit mit dem TGV nach Paris pendeln, eben weil es so schnell geht. Die DB versucht es ja auch mit Sprintern, aber die haben zum einen "etwas" längere Reisezeiten und zum anderen auch noch einen Aufpreis. Wenn es diese Züge als Ergänzung zu den üblichen Großstadt-S-Bahnen gäbe und die Strecken das auch hergeben würden, könnte man hier sicher auch einige solche Phänomene erleben.
Das ist ökologischer Wahnsinn.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Prokurist
Foren-Ass
Beiträge: 98
Registriert: 03 Dez 2011, 19:21
Wohnort: Tangerhütte/Bad Canstatt

Beitrag von Prokurist »

c-a-b @ 14 Dec 2011, 15:08 hat geschrieben: ... In Frankreich gibt es dank TGV Leute, die in Lyon wohnen und zur Arbeit mit dem TGV nach Paris pendeln, eben weil es so schnell geht. Die DB versucht es ja auch mit Sprintern, aber die haben zum einen "etwas" längere Reisezeiten und zum anderen auch noch einen Aufpreis. Wenn es diese Züge als Ergänzung zu den üblichen Großstadt-S-Bahnen gäbe und die Strecken das auch hergeben würden, könnte man hier sicher auch einige solche Phänomene erleben.
Irgendwie aber schon, ich kann mir nicht helfen, ein faszinierender Gedanke... <_<
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Bayernlover @ 14 Dec 2011, 15:16 hat geschrieben: Das ist ökologischer Wahnsinn.
Auch hierzulande wird auf Relationen gependelt die ökologischer Wahnsinn sind, nur eben mit dem Auto.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

c-a-b @ 14 Dec 2011, 16:09 hat geschrieben: Auch hierzulande wird auf Relationen gependelt die ökologischer Wahnsinn sind, nur eben mit dem Auto.
Ja, aber nur, wenn man die entsprechende Infrastruktur bereithält. Im Laufe der Zeit hat sich die täglich aufgewendete Zeit der Menschen für die verschiedenen Wege nicht geändert, nur die Entfernungen sind größer geworden. Das ist auch der Grund, warum besser ausgestattete Schienen- und Straßenwege mehr Verkehr induzieren.

Aus ökologischer Sicht sollte man damit aufhören. Auf der Schiene wie auf der Straße.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Prokurist
Foren-Ass
Beiträge: 98
Registriert: 03 Dez 2011, 19:21
Wohnort: Tangerhütte/Bad Canstatt

Beitrag von Prokurist »

Bayernlover @ 14 Dec 2011, 16:12 hat geschrieben: Ja, aber nur, wenn man die entsprechende Infrastruktur bereithält. Im Laufe der Zeit hat sich die täglich aufgewendete Zeit der Menschen für die verschiedenen Wege nicht geändert, nur die Entfernungen sind größer geworden. Das ist auch der Grund, warum besser ausgestattete Schienen- und Straßenwege mehr Verkehr induzieren.

Aus ökologischer Sicht sollte man damit aufhören. Auf der Schiene wie auf der Straße.
Ich sage 'mal so: Lieber auf der Schiene, als auf der Straße!
Es gibt nunmal viele Pendler aus strukturschwachen, ländlichen Gegenden, die so oder so pendeln. Mit der Schaffung einer anständigen Infrastruktur, kann man diese Leute auf die Schiene bringen. Besser, als wenn sie mit ihren alterschwachen Karren die Luft verpesten...
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Prokurist @ 14 Dec 2011, 16:17 hat geschrieben: Besser, als wenn sie mit ihren alterschwachen Karren die Luft verpesten...
Das machen sie aber nur, wenn die entsprechenden Straßen vorhanden sind. Ansonsten fährt auch keiner 3 Stunden auf die Arbeit, wenn es über Land geht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Prokurist
Foren-Ass
Beiträge: 98
Registriert: 03 Dez 2011, 19:21
Wohnort: Tangerhütte/Bad Canstatt

Beitrag von Prokurist »

Bayernlover @ 14 Dec 2011, 16:26 hat geschrieben: Das machen sie aber nur, wenn die entsprechenden Straßen vorhanden sind. Ansonsten fährt auch keiner 3 Stunden auf die Arbeit, wenn es über Land geht.
Oh doch, genau das machen sie.
Beispiel: Mann hat Häuschen und Familie in Brandenburg. Wo wird er wohl das Geld verdienen für beides?
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3611
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

c-a-b @ 14 Dec 2011, 15:08 hat geschrieben: Wie sagt es einer in dem Artikel so schön: Beim Zug hat man die komplette Reisezeit als Nutzzeit, beim Flug nur das wo man im Flugzeug sitzt. ;)

Ich empfinde 5 Stunden im ICE jetzt auch nicht als lang, besonders wenn man sich zwischendrin die Beine vertreten und mal ins Bistro schauen kann oder man nimmt sich eben etwas Unterhaltung mit. Der Sitzabstand dürfte auch größer als im durchschnittlichen Flieger sein.

Was auch angesprochen wurde, es gibt beim Flugzeug eben nicht auch immer nur Sparpreise ab 19 Euro sondern eben auch Strecken auf denen kein Billigflieger fliegt und die dann mal richtig ins Geld gehen.
Naja ganz so finde ich das nicht, auch eine Bahnreise kann ziemlich zerstückelt sein.

Vorweg: bitte verstehe das nicht als eine Glorifizierung des Flugzeugs, ich bin in den letzten zwei Jahren wohl mehr Bahn (ohne ÖPNV) gefahren als mit dem Flugzeug unterwegs gewesen, trotz zweier Transatlantikflüge.

Auch die Reise in der Bahn ist ziemlich zerstückelt: hier nur mal am Beispiel München - Basel gezeigt.

- Fußmarsch zur U-Bahn, 5 Minuten.
- Anfahrt zum Hbf 10 Minuten incl. einmal umsteigen
- am Bahnhof etwas zu Essen organisieren, zum Gleis latschen, Platz suchen (okay, in München meist kein Problem) -> insgesamt 20 Minuten ohne in Hektik zu verfallen.
- Fahrt nach Mannheim, 3 Stunden. In Ulm steigt dann die Bundeswehr ein (Arbeiten kannst vergessen). Die schläft dann (betrunkenerweise) spätestens im Filstal ein. In Stuttgart kommt dann der Berufsverkehr dazu, Arbeiten wieder nur bedingt möglich.
- Umstieg in Mannheim, 20 Minuten.
- Fahrt bis Basel 2h, Halligalli nochmal in Karlsruhe, ab Offenburg passts dann
- Zur Haustüre, ca. 20 Minuten (10 Minuten bis zur Tramhaltestelle wenn viel los ist, 10 Tramfahrt).

Im Endeffekt muss ich in München alles auspacken, in Mannheim wieder einpacken, nach Umstieg wieder auspacken und in Basel wieder einpacken. Gehen auch schonmal 20-30 Minuten drauf.


Unter'm Strich 6 Stunden unterwegs gewesen (WENN alles klappt), von denen ich höchstens 4 1/2 in der THEORIE arbeiten kann, wenn ich in Stuttgart und Karlsruhe umsteige noch weniger und im IRE kann ich persönlich überhaupt nicht arbeiten (zu eng, zu laut, zu unangenehme Fahrgäste)

Flugzeug:

- 5 Minuten Fußweg zur U-Bahn
- 45 Minuten bis zum Flughafen incl. einem Umstieg. (Arbeiten nur bedingt möglich)
- Ankunft am Flughafen, 30 Minuten vor Boarding (gut, ich mach's auch mit 10 aber dann darf bei der S-Bahn nichts schief gehen): 5-10 Minuten bis zum Gate (Arbeiten unmöglich), 20 Minuten Lounge, Bar, Sitzecke, Raucherkabuff, etc. (Arbeiten möglich)
- 10 Minuten Boarding (Arbeiten teilweise möglich)
- 1h Flug, Lufthansa (Arbeiten möglich)
- 10 Minuten vom Flugzeug bis zur Bushaltestelle (Arbeiten unmöglich)
- 15 Minuten Fahrzeit bis zur Tram (nix Arbeit)
- 10 Minuten Tram (erst recht nicht Arbeit)
da (Wochenende... wieso Arbeit?).

Macht unter'm Strich 3h 5 Minuten, von denen ich etwa eine Stunde arbeiten konnte. Im Endeffekt kann ich die gesparte Zeit auch wieder mit Arbeit verbringen und komme netto auf fast das selbe Pensum, habe aber 3/4 der Zeit GARANTIERT meine Ruhe.

Preislich ist das ganze bei früher Buchung ebenfalls nicht groß unterschiedlich, beide Fahrten kosten ca. 90€ (19€ Sparpreise gibts per Definition auf der Strecke nicht und 29€ und 39€ Preise wenn überhaupt mit dem IRE, sobald das Bermuda-Dreieck Stuttgart-Mannheim-Karlsruhe dabei ist, kann man's vergessen).

n.b.
Billigflieger sind gerade im innerdeutschen und europäischen Verkehr vielfach nicht (viel) billiger als echte Airline und das auch ganz ohne "Nicht-aufgepasst-Zuschlag" à la Koffergebühren, usw. (gut, wens dabei erwischt, der ist echt selbst schuld).


Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich "einchecken, Koffer aufgeben" absichtlich nicht mit einberechne, denn für die meisten Geschäftstermine tuts auch Handgepäck (in die 1l-Zip Loc Tüten passt mehr rein als man glaubt und außerdem fällt diese Regelung auch bald), was im übrigen ziemlich groß sein darf und mal ehrlich: wer ohne Not am Schalter eincheckt, der verdient es zu warten.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

Rohrbacher @ 14 Dec 2011, 14:50 hat geschrieben:München - Basel ist eine Verbindung, die ist echt mäßig. Die schnellste regelmäßige Verbindung mit 4:49 Stunden Fahrzeit ist ja die mit ICE nach Ulm und von da mit'm IRE via Friedrichshafen nach Basel Bad Bf dieselsprintern. Vielleicht wird die Strecke mit einem Ausbau der Hochrhein- und Südbahn ein bisschen schneller, aber ich fürchte, die zerhauen eher die Verbindung in einen GNT-Teil (Lindau- ) Friedrichshafen - Basel und fahren auf der Südbahn nur die IRE Lindau - Friedrichshafen - Ulm - Stuttgart21 (- Karlsruhe).
Nicht ganz:
- S21-IRE5 Würzburg - Stuttgart - Alb-NBS - Ulm - Friedrichshafen
- S21-RE6 Karlsruhe - Stuttgart - Filstal - Ulm - Lindau
Andererseits bestünde dann die Möglichkeit die GNT-Strecken Basel - Lindau und Lindau - München in Form einer schnellen IRE- oder IC(E)-Linie (oder so eine neuartige Mischung daraus) mit elektrischen Neigezügen zu verknüpfen, vielleicht alle 2 Stunden, wobei zusammen mit dem ICE via Bregenz nach Zürich ein Stundentakt München - Lindau entsteht.
Woher sollen denn die Fahrgäste für einen Stundentakt herkommen, gerade teurer ICE? Vielleicht wäre das als RE denkbar, wenn man den Verkehr über Kempten einschränkt, also den RE München-Kempten (gemeint ALEX) nur nach Oberstdorf, nicht Lindau. Buchloe-Hergatz bleibt übrigens eingleisig, die Strecke schreit nicht nach Mehrbelastung.
GNT-Strecken Basel - Lindau ... Blöderweise muss man befürchten, dass Lindau - Friedrichshafen auch 2020, wenn Süd- und Hochrheinbahn sowie Allgäubahn vielleicht elektrifiziert und ausgebaut sind, vielleicht inkl. Friedrichshafen - Singen, eine E-Netzlücke von 24 km bleibt. Da ist ja ne Landesgrenze. :ph34r:
Nicht ganz, Radolfzell - Friedrichshafen bleibt Diesellücke - schließlich Badisch-Schwäbische "Landesgrenze", dann bis Lindau wird elektrifiziert wegen der Südbahn-RE, sowieso Alles Schwaben. Von Ulm nach Basel, so wie heute der IRE-Sprinter, müsstest du in Friedriuchshafen und Singen umesteigen. Deswegen:

München -01:15- Ulm -00:30- Stuttgart -00:45- Karlsruhe -01:30- Basel => 4 h Kantenzeit . Alb-NBS und Rheintal-ABS ;)
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3611
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Naseweis @ 14 Dec 2011, 16:34 hat geschrieben: München -01:15- Ulm -00:30- Stuttgart -00:45- Karlsruhe -01:30- Basel => 4 h Kantenzeit . Alb-NBS und Rheintal-ABS ;)
Karlsruhe - Basel sind doch derzeit schon "nur" 1.35h und die ABS soll ja angeblich eine Fahrzeitverkürzung von 30 Minuten bringen...

Edit: oder meinst du Basel SBB? Wobei da ja je nach Zug schon ein gehöriger Aufenthalt in Basel Bad Bf. dabei ist
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

DumbShitAward @ 14 Dec 2011, 16:45 hat geschrieben:Karlsruhe - Basel sind doch derzeit schon "nur" 1.35h und (...)
Edit: oder meinst du Basel SBB? Wobei da ja je nach Zug schon ein gehöriger Aufenthalt in Basel Bad Bf. dabei ist
Ich meinte SBB, denn das ist ja der Hauptknoten. Du hast aber insoweit eine gute Anmerkung gemacht, dass @Rohrbacher vom Hochrhein auch in Bad. Bf. landet und somit die 04:49 h heute vermutlich dafür gelten.
Karlsruhe - Basel Bad. Bf. sind dann vermutlich nur 01:15 h Kantenzeit, also München-"Basel" nur noch 03:45 h.
... die ABS soll ja angeblich eine Fahrzeitverkürzung von 30 Minuten bringen...
Die SMA-Fahrplantapete sagt 01:10 bzw. 01:14 h Fahrzeit voraus. 1 von 4 zweistündlichen Linie kein Halt in Baden-Baden/Offenburg. (Edit:) Zum einen sind die 30 min Beschleunigung vermutlich auf den Ursprungszustand vor dem Ausbau Baden-Baden-Offenburg bezogen, zum anderen wurden seit den 90er Jahren bekanntlich die Verspätungszuschläge erhöht, Diskussion ist immer anhand München-Ulm.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14200
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Woher sollen denn die Fahrgäste für einen Stundentakt herkommen, gerade teurer ICE?
Stundentakt ICE via Memmingen ist vielleicht zu viel, gedacht hab ich mehr dran, den heutigen alex als RE/IRE/IR, was auch immer, dazu zu verwenden um abwechselnd auch eine schnelle Verbindung via Kempten zu herzustellen. Klar, das gibt natürlich keinen sauberen Takt, geht ja auch nicht wirklich, wenn der Zug ein Regionalzug sein soll, reden wir eher von stündlichen Fahrten. Wenn die Diesellücke doch so groß ist, man über Kempten fährt und bei S21 die RE/IRE-Linien verschwurbelt werden, täte es nicht weh, auch Lindau - Basel zu dieseln, von daher wäre dieses hier sogar wieder vorstellbar und sogar sinnvoll, wie ich finde:

Stunde 1: ICE München - Memmingen - Lindau-Reutin - Bregenz - Winterthur - Zürich
Stunde 2: IRE München - Kempten - Lindau Hbf - Friedrichshafen - Radolfzell - Schaffhausen - Waldshut - Basel

Letzterer dürfte auch nicht viel länger als 4 Stunden brauchen, ganz ohne NBS und Umweg/Umsteigen. Jedenfalls wäre die Bahnverbindung Schweiz/Südbaden - Bodensee - Bayern deutlich verbessert und endlich wieder umsteigefrei! Damit dürfte dort mehr los sein als auf'm alex Nord heute. :ph34r:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

Diesel-Wagenzug-RE (ALEX), München-Kempten-Lindau ca. 02:40 h
Diesel-Wackel-RE aus Augsburg auf Buchloe-Lindau knapp 15 min schneller
geplanter Elektro-Wackel-EC, München-Memmingen-Lindau ca. 01:50 h

Wenn man in München im Stundentakt losfährt, ist der RE über Kempten kurz vor dem nächsten EC in Lindau. Zum Umsteigen von Kempten nach Zürich ganz gut. ;)
Jenseits Singens wird nach der Elektrifizierung der Hochrheinbahn sicher kein Dieselzug mehr fahren. In Sachen Wackellinien könnte es ja eine Durchbindung Augsburg-Kempten-Lindau-Singen geben. Außer natürlich man stellt den heutigen ALEX auch auf Wackler um, dann ging es auch ab München.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14200
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Außer natürlich man stellt den heutigen ALEX auch auf Wackler um, dann ging es auch ab München.
Natürlich, sonst vertust du auf der Hochrheinbahn, wo du mit GNT bis zu 160 km/h fahren kannst, richtig viel Zeit, wenn du da mit einem ER20 mit ungewackelten Vmax = 140 km/h "rumtuckerst" und kaum aus'm Quark kommst. Fahr' da mal 218-Ersatzzug, du meinst, du kommst nie an... Die 611er, als die besseren Wackler, die nach den ganzen Verdrahtungen frei werden, könnte man aufhübschen und auf so einer langen Linie super verwenden. Irgendwann fallen auch die alex-Bm auseinander...
Zum Umsteigen von Kempten nach Zürich ganz gut. ;)
Passt doch, ein Konzept wie aus einem Guss. Blöd eigentlich, dass der eine Zug zum Kopfmachen eher nach Lindau Hbf fährt, der andere nach Reutin. Muss man vielleicht doch noch eine dritte Abstimmung in Lindau machen, ob vielleicht doch was in Aeschach geht. :D
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 14 Dec 2011, 16:12 hat geschrieben: Das ist auch der Grund, warum besser ausgestattete Schienen- und Straßenwege mehr Verkehr induzieren.

Aus ökologischer Sicht sollte man damit aufhören. Auf der Schiene wie auf der Straße.
Auf der Schiene ist Mehrverkehr doch gut, da es das Bahnangebot insgesamt wirtschaftlicher macht. Natürlich ist es besser man wohnt vor Ort. Aber was macht jemand der mit seiner Familie in Lyon wohnt, dort ein Haus gebaut hat und beruflich aber nach Paris versetzt wird. Man hat vielleicht kleine Kinder die ihren Freundeskreis, ihr gewohntes Umfeld haben. Selbst hat man auch einen festen Freundeskreis, der zur Lebensqualität dazu zählt.
Da ist es doch besser die Person pendelt jeden Tag, als würde sie nur am Wochenende heimkommen und daran evtl. die Familie und/oder gute Freundschaften zerbrechen.

Muss ja nicht der Regelfall sein, der Bedarf ist aber da. Es gibt auch einen anderen Fall, Leute die in Paris die ganze Woche arbeiten und an der Côte d’Azur ihr Ferienhaus haben. Die können dann auch bequem per TGV runterdüsen und von dort mit dem Mietauto oder was auch immer zu ihrem Feriendomizil.
Rohrbacher hat geschrieben: Stunde 2: IRE München - Kempten - Lindau Hbf - Friedrichshafen - Radolfzell - Schaffhausen - Waldshut - Basel
Das wäre die perfekte Verbindung und meines Wissens gab es das doch mal als Schnellzugverbindung oder? In den nächsten Jahren wird der Alex-Betrieb Süd doch eh neu ausgeschrieben und in BW wird das auch langsam angegangen. Da könnten sich NVBW und BEG doch zusammenschließen und diese Linie so ausschreiben, da wäre ein ungemeines Potential vorhanden.
Genauso wie man die RE nach Memmingen nach Sigmaringen verlängern sollte, ist ja jetzt auch nichts neues.

Vielleicht sollte man mal BEG und NVBW anschreiben und dafür werben. Ob sich da was tut ist die Frage, aber man könnte es wenigstens versuchen.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14200
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Das wäre die perfekte Verbindung und meines Wissens gab es das doch mal als Schnellzugverbindung oder?
Ja, war eine klassische D-Zugverbindung, später als Eilzug bis ca. 1990. Genaues müsste ich jetzt im Keller recherchieren... Zum Schluss gab es sogar Taktverkehr als RE alle 2 Stunden im Abschnitt Basel - Radolfzell - Lindau - Kempten, hier waren zeitweise einzelne Züge noch oder wieder nach/von München durchgebunden. Und dann kam die Regionalisierung... ;) Einen "Restzug" München - Lindau - Radolfzell müsste es bis ca. 2002 noch gegeben haben.

Zumindest einzelne Verbindungen am Tag auf alex-Niveau wären wirklich toll, zumal viele Leute diese Richtung fahren, das Auto hier mangelns Autobahn nicht schneller ist, Fliegen eher teuer ist und die Strecke durchweg landschaftlich reizvoll ist: Allgäu, Bodensee, Rheinfall. Wäre also bestimmt kein Reinfall. :D
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Es ist schon reiner Hohn, dass ausgerechnet eine schweizer Zeitung die Reisezeit-Vorteile der Bahn gegenüber dem Flugzeug herausstreicht, wenn die Fahrzeitgewinne ausschliesslich in den Nachbarländern heraus geholt wurden. Die Schweiz profitiert von den SFS in Frankreich und Deutschland, während in der Schweiz selbst auch weiterhin nur gebummelt wird.

Basel - Köln 4 h
Strasbourg - Milano 6 h

Nur nehmen und so gut wie nichts geben. Das ist typisch Schweiz.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

firefly @ 15 Dec 2011, 13:57 hat geschrieben: Es ist schon reiner Hohn, dass ausgerechnet eine schweizer Zeitung die Reisezeit-Vorteile der Bahn gegenüber dem Flugzeug herausstreicht, wenn die Fahrzeitgewinne ausschliesslich in den Nachbarländern heraus geholt wurden. Die Schweiz profitiert von den SFS in Frankreich und Deutschland, während in der Schweiz selbst auch weiterhin nur gebummelt wird.

Basel - Köln 4 h
Strasbourg - Milano 6 h

Nur nehmen und so gut wie nichts geben. Das ist typisch Schweiz.
In der Schweiz werden als nicht zwei Tunnel für Milliarden gebaut? Dort wurde die Kapazität die letzten Jahre nicht erweitert? Dort gab es, wo es sinnvoll ist also keine NBS oder Linienverbesserungen?
Sag mal wo lebst du? Es gibt in der Schweiz eingleisige Strecken die leistungsfähiger sind als bei uns zweigleisige GWB-Strecken, dank DB Netz.

Wer schafft es denn nicht den Gotthardzulauf fertigzustellen? Wer baut denn seit 1987 an der Rheintalachse, ohne Aussicht auf zeitnahe Fertigstellung? Wer verstößt regelmäßig gegen Staatsverträge, egal um welchen Anschluss es sich handelt (CH, CZ etc.)?
Italien bekommt den Zulauf fertig, nur Deutschland blamiert sich mal wieder.

Wenn Deutschland mal das investieren würde was die Schweiz in die Schiene investiert, dann hätte man deutlich mehr Mittel zur Verfügung um das Netz auszubauen, auch gerade im Güterverkehr.
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14200
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

firefly @ 15 Dec 2011, 13:57 hat geschrieben:Es ist schon reiner Hohn, dass ausgerechnet eine schweizer Zeitung die Reisezeit-Vorteile der Bahn gegenüber dem Flugzeug herausstreicht, wenn die Fahrzeitgewinne ausschliesslich in den Nachbarländern heraus geholt wurden. Die Schweiz profitiert von den SFS in Frankreich und Deutschland, während in der Schweiz selbst auch weiterhin nur gebummelt wird. (...) Nur nehmen und so gut wie nichts geben. Das ist typisch Schweiz.
Fahr' einmal mit dem EC aus München oder dem IC aus Stuttgart nach Zürich. Du wirst dich vor Scham auf den Boden werfen und vor Schmerz krümmen für so ein Geschreibsel. Ich weiß schon, warum viele Schweizer "die Deutschen" und ihre große Klappe nicht mögen. <_<
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
riedfritz
Haudegen
Beiträge: 631
Registriert: 31 Jan 2011, 17:04
Wohnort: Bayern, Oberpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von riedfritz »

Electrification: Zitat
Auf der Schiene ist Mehrverkehr doch gut, da es das Bahnangebot insgesamt wirtschaftlicher macht
Aus ökologischer Sicht ist er aber nur dann gut, wenn er Verkehrsverminderung auf der Straße oder im Luftverkehr bedeutet.


Viele Grüße,

Fritz
[font=Arial]Meine Vorbildfotos unter [/font]Meine Eisenbahnfotos
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

riedfritz @ 15 Dec 2011, 15:22 hat geschrieben: Aus ökologischer Sicht ist er aber nur dann gut, wenn er Verkehrsverminderung auf der Straße oder im Luftverkehr bedeutet.
Und auch weniger Verkehr auf der Schiene ist ökologisch sinnvoll, Stichwort Flächen- und Energieverbrauch.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
firefly
Kaiser
Beiträge: 1667
Registriert: 02 Feb 2008, 13:02
Wohnort: UWEH
Kontaktdaten:

Beitrag von firefly »

Electrification @ 15 Dec 2011, 14:23 hat geschrieben:In der Schweiz werden als nicht zwei Tunnel für Milliarden gebaut? Dort wurde die Kapazität die letzten Jahre nicht erweitert? Dort gab es, wo es sinnvoll ist also keine NBS oder Linienverbesserungen?
Sag mal wo lebst du? Es gibt in der Schweiz eingleisige Strecken die leistungsfähiger sind als bei uns zweigleisige GWB-Strecken, dank DB Netz.
Kapazität bringt keine Reisezeitverkürzung. Und entsprechend langsam ist die SBB. Zwischen Basel und Chiasso ist man selbst mit dem Auto eine Stunde schneller als mit der Schweizer Bummelbahn.

NBS in der Schweiz sind noch kürzer als hier in Deutschland und werden anschliessend noch langsamer befahren. Das ist alles kein Ruhmesblatt.
Electrification @ 15 Dec 2011, 14:23 hat geschrieben:Wer schafft es denn nicht den Gotthardzulauf fertigzustellen? Wer baut denn seit 1987 an der Rheintalachse, ohne Aussicht auf zeitnahe Fertigstellung? Wer verstößt regelmäßig gegen Staatsverträge, egal um welchen Anschluss es sich handelt (CH, CZ etc.)?
Italien bekommt den Zulauf fertig, nur Deutschland blamiert sich mal wieder.
Halt dich mal an die Fakten. Die Zulaufstrecken aus Deutschland sind seit anderthalb Jahrhunderten fertig.
Electrification @ 15 Dec 2011, 14:23 hat geschrieben:Wenn Deutschland mal das investieren würde was die Schweiz in die Schiene investiert, dann hätte man deutlich mehr Mittel zur Verfügung um das Netz auszubauen, auch gerade im Güterverkehr.
Das können wir machen sobald die Diktatoren dieser Welt ihre Vermögen nur noch in Deutschland bunkern.
Antworten