Elektrifizierung von Bahnstrecken

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Wie mein Name schon sagt bin ich ein großer Freund elektrifizierter Bahnstrecken und überzeugt von der haushohen Überlegenheit der E-Traktion in jeder Hinsicht.
Gerade in Hinblick auf den immer teuerer werdenden Diesel wird man hier Fakten schaffen müssen.

Für Bayern liste ich mal auf welche Strecken elektrifiziert werden müssten bzw. welche ich gerne elektrifiziert hätte.

Mittelfristig:
Freilassing - Mühldorf - Markt Schwaben
Rosenheim - Mühldorf - Landshut
Burghausen - Tüßling
Augsburg - Buchloe
Regensburg - Hof
Nürnberg - Pegnitz - Marktredwitz - Schirnding Gr

Langfristig:
Mühldorf - Simbach - Neumarkt-Kallham
Bayrischzell/Tegernsee/Lenggries - Holzkirchen
Schongau - Weilheim - Geltendorf
Buchloe - Kempten - Hergatz
Oberstdorf - Immenstadt
Kempten - Memmingen - Neu-Ulm
Augsburg - Ingolstadt
Bogen - Straubing - Neufahrn (Beseitigung der Dieselinsel)
Furth Gr - Schwandorf - Hartmannshof
Neukirchen - Weiden
Hersbruck (rP) - Pommelsbrunn
Oberkotzau - Hochstadt-Marktzeuln
Neuenmarkt-Wirsberg - Pegnitz


Weitere Möglichkeiten:
Biessenhofen - Füssen
Kempten - Reutte
Landsberg - Bobingen
Bad Wörishofen - Türkheim Bf.
Weißenhorn - Senden
Bayerisch Eisenstein - Plattling
Eichstätt Bf - Eichstätt Stadt
Simmelsdorf-H. - Neunkirchen am Sand (S-Bahn)
Fürth - Cadolzburg (S-Bahn)
Siegelsdorf - Markt Erlbach (S-Bahn)
Schweinfurt - Mellrichstadt (-Meiningen/Erfurt)
Aschaffenburg - Miltenberg
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Also im Grunde fast alle. Schön. :rolleyes:
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Beitrag von Electrification »

Die eine oder andere habe ich ausgespart. ;)

Meiner Meinung ein Zukunftsprojekt. Hierfür müssen natürlich Gelder bereit gestellt werden, aber dafür auf das eine oder andere Prestigeprojekt verzichten und es kann los gehen. B-)
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Wichtigste und erste bewusst oder unbewusst vergessen?
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Folgende Strecken gehören ganz klar zusammen:
Landsberg-Bobingen, Türkheim-Wörrishofen, (buchloe-)Biessenhofen-Füssen gehören zu Augsburg-Buchloe(-Biessenhofen).
Weißenhorn-Senden gehört zu Ulm-Memmingen-Kempten.
Und mittels (Buchloe-)Biessenhofen-Kempten-Immenstadt-Hergatz und Immenstadt-Oberstdorf hängt schließlich Alles zu sammen.

Im Allgäu befahren verschiedene Linien verschiedene Strecken, sodass man bei Teilumsetzung entweder Linien brechen oder lange unter Draht dieseln müsste.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auch Augsburg - Ingolstadt und Eichstätt Bf - Eichstätt Stadt müsste man zusammennehmen, wenn man keinen einzelnen VT allein in Eichstätt behalten will und/oder die Züge Eichstätt - Ingolstadt (wegen 5 km Nebenbahn) unter Draht dieseln will.

Andererseits muss man bei Elektrifizierungen auch dran denken, wo der Strom herkommt und ob sich der Aufwand gerade auf Nebenbahnen wirklich lohnt. Der Spritverbrauch der kleinen VT ist jetzt nicht die Welt und für eine Nebenbahn, wo alle Stunde ein 628 oder 648 pendelt, könnte ich mir vorstellen, ist das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen nicht so gut. Auch für die Umwelt ist es unter Umständen sogar besser, in einem VT direkt 60 Liter Diesel auf 100 km zu verbraten (und den Innenraum mit der Abwärme zu heizen) als wenn man erst Kohle verstromt und im Falle der Heizung mit vielen Verlusten den Strom dann wieder in Wärme umwandelt. Nur weil ein Fahrzeug keinen Auspuff mehr hat, muss es noch lange nicht umweltfreundlicher sein.

Auch muss man die Energie -> Diesel sehen, die benötigt wird, um die Strecke zu elektrifizieren, was recht viel sein kann, wenn man Gleise tieferlegen oder Brücken neu bauen muss. Oftmals steckt da so viel Diesel für Baugeräte drin wie der 628 oder 648 in zig Jahren auf der Strecke nicht verfährt.

In einem Deutschland mit deutlich höherem Anteil regenerativer Energie, sieht das dann vielleicht mal anders aus.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 28 Jan 2012, 15:15 hat geschrieben:Wie mein Name schon sagt bin ich ein großer Freund elektrifizierter Bahnstrecken und überzeugt von der haushohen Überlegenheit der E-Traktion in jeder Hinsicht.
Aber das ist doch Quatsch, was sollen denn die Dampflokfreunde sagen, wenn eine 01 unter Draht fährt. Das sieht doch SCH.... aus :D

Aber Scherz beiseite, ich würde mir gar nicht erst die Mühe machen, Strecken aufzulisten, alle müssen nach und nach elektrifiziert werden. Man kann allerdings über die Priorität streiten. Aber da halte ich mich raus.
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Beitrag von Electrification »

Naseweis @ 28 Jan 2012, 15:48 hat geschrieben:
Wichtigste und erste bewusst oder unbewusst vergessen?
Geltendorf - Buchloe - Memmingen - Kißlegg - Lindau
Die Strecke habe ich nicht vergessen, aber die dortige Elektrifizierung ist ja bereits beschlossen. Die Frage ist ja nur wann sie mal beginnt und fertig ist.
Rohrbacher hat geschrieben: Auch Augsburg - Ingolstadt und Eichstätt Bf - Eichstätt Stadt müsste man zusammennehmen, wenn man keinen einzelnen VT allein in Eichstätt behalten will und/oder die Züge Eichstätt - Ingolstadt (wegen 5 km Nebenbahn) unter Draht dieseln will.
Das versteht sich von selbst, wenn man diese durchgehende Linie erhalten will, muss man die kleine Nebenbahn mitelektrifizieren.
Für Augsburg - Ingolstadt stelle ich mir dann aber auch Direktverbindungen Augsburg - Regensburg vor.
Rohrbacher hat geschrieben: Andererseits muss man bei Elektrifizierungen auch dran denken, wo der Strom herkommt und ob sich der Aufwand gerade auf Nebenbahnen wirklich lohnt.
Ich habe daher ja bewusst Münchberg - Helmbrechts, Zwiesel - Grafenau oder Cham - Waldmünchen nicht erwähnt. Aber im Allgäu z. B. geht es auch um den Erhalt von Direktverbindungen, z. B. nach Füssen oder Bad Wörishofen, daher muss man diese mit den großen Allgäuhauptstrecken mitelektrifizieren.

Anderes Beispiel ist die Strecke Neufahrn - Straubing - Bogen, die ja eine Inseldieselstrecke ist. Hier könnte man elektrifizieren und dann eine Linie Bogen - Neufahrn - Landshut einführen, womit man auch den Alex Regensburg - Landshut ohne Halt fahren lassen könnte.

Bei den Nebenbahnen im Nürnberger Raum würde sich die Einbindung in das S-Bahn-System anbieten, jedoch müsste dazu Nürnberg - Fürth nochmals so umgebaut werden dass der S-Bahn zwei Gleise und damit ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Im Grunde muss man alle Hauptbahnen in Bayern elektrifizieren, jedoch hängen oftmals Nebenbahnen direkt daran und viele Direktverbindungen und um nicht unter Fahrdraht dieseln zu müssen oder einen Insel-Dieselbetrieb zu vermeiden mit hohen Vorhaltungskosten, muss man diese Mitelektrifizieren.
Dem Dieselbetrieb wären dann nur noch Strecken wie Bodenmais - Zwiesel - Grafenau, Bad Steben - Hof - Selb und derartige Verbindungen vorbehalten.
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Beitrag von TGV99 »

Ich würde mich erstmal aufs Allgäu und den Linienstern Mühldorf konzentrieren.Regensburg-Hof/Furth im Wald.
Die S-Bahn München soll IMMER über den Südring fahren, nicht nur bei der Stammstreckensperrung.
Mit Halt am Heimeranplatz und zukünftig noch am Kolumbusplatz und an der Poccistraße!
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Beitrag von TGV99 »

ist auch Interessant.
Die S-Bahn München soll IMMER über den Südring fahren, nicht nur bei der Stammstreckensperrung.
Mit Halt am Heimeranplatz und zukünftig noch am Kolumbusplatz und an der Poccistraße!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TGV99 @ 28 Jan 2012, 17:40 hat geschrieben:Ich würde mich erstmal aufs Allgäu und den Linienstern Mühldorf konzentrieren.Regensburg-Hof/Furth im Wald.
Und ich mich auf den Niederrhein, das Münsterland, das Bergische Land, Ostwestfalen-Lippe :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 28 Jan 2012, 17:32 hat geschrieben: Anderes Beispiel ist die Strecke Neufahrn - Straubing - Bogen, die ja eine Inseldieselstrecke ist. Hier könnte man elektrifizieren und dann eine Linie Bogen - Neufahrn - Landshut einführen, womit man auch den Alex Regensburg - Landshut ohne Halt fahren lassen könnte.
Dafür ist die Elektrifizierung allerdings keine Bedingung. Die Wendezeit in Neufahrn reicht im aktuellen Fahrplan für eine Fahrt nach Landshut und zurück aus, was für die Züge 59711 und 59738 sowie ggf. Fahrzeugtausch mit aus Mühldorf nach Landshut kommenden Triebwagen auch genutzt wird.
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 28 Jan 2012, 16:11 hat geschrieben:Auch für die Umwelt ist es unter Umständen sogar besser, in einem VT direkt 60 Liter Diesel auf 100 km zu verbraten (und den Innenraum mit der Abwärme zu heizen) als wenn man erst Kohle verstromt und im Falle der Heizung mit vielen Verlusten den Strom dann wieder in Wärme umwandelt.
Das sehe ich genauso. Ich frage mich, warum ETs keine ölgefeuerte Heizung haben. Die würde mit einem wesentlich besseren Wirkungsgrad heizen als die elektrische Heizung. Bei ETs wie dem 423, die unterirdische Stationen bedienen müssen, wäre das zugegeben problematisch. Bei reinen Überland-ETs wie z.B. dem 440 jedoch nicht. Wenn man es intelligent konstruiert, könnte man es evtl. sogar so einrichten, dass Kühlaggregate und ölgefeuerte Heizgeräte samt Öltank tauschbar sind. Im Winterhalbjahr würde das Fahrzeug mit Heizausrüstung fahren, im Sommerhalbjahr mit Kühlausrüstung. Aber selbst wenn sich diese Tauschbarkeit konstruktiv nicht umsetzen ließe, wäre eine ölgefeuerte Heizung noch eine sinnvolle Sache.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Oh ja, unbedingt. Und wenn man dann eh schon zum Strom tanken fährt kann man ja die Öltanks auch gleich noch auffüllen. Und zu den Jahreszeiten, wo es morgens kalt und tagsüber warm ist, kann man dann ja in 5 min Wendezeit am Arsch der Welt noch eben paar Ölheizungen gegen Kühlaggregate tauschen. Gute Idee.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von sbahnfan »

chris232 @ 28 Jan 2012, 21:11 hat geschrieben:Oh ja, unbedingt. Und wenn man dann eh schon zum Strom tanken fährt kann man ja die Öltanks auch gleich noch auffüllen. Und zu den Jahreszeiten, wo es morgens kalt und tagsüber warm ist, kann man dann ja in 5 min Wendezeit am Arsch der Welt noch eben paar Ölheizungen gegen Kühlaggregate tauschen. Gute Idee.
Unsachlich werden kann jeder. Jetzt weiß ich wieder, warum ich mich fast ein Jahr aus diesem Forum ausgeklinkt habe... Werde ich wohl bald wieder tun.

Auf dein abstruses Argument mit dem Auftanken will ich hier nicht eingehen. Ich meine irgendwo mal gehört zu haben, dass andere Fahrzeuge wie VTs auch gelegentlich mal zum Auftanken müssen...

Dein Argument mit den Übergangszeiten ist nicht ganz abwegig, aber der Ton, in dem du es vorbringst, verleidet mir auch hier die Lust, darauf einzugehen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Naja, aber es ist so. Mit der E-Lok zum Tanken fahren fand man schon Anfang des 20. Jahrhunderts sehr unpraktisch, weshalb sich auch E-Loktypen mit Dampfkessel wie die bayerische EP 3/6 von 1914 nicht durchgesetzt haben, obwohl bis dahin alle Wagen eine Dampfheizung hatten und man eigentlich keinen einzigen Wagen hätte umbauen müssen. :D Energetisch ist es bei thermischer Stromerzeugung eigentlich immer Blödsinn, weil ineffizient, elektrisch zu heizen, aber unter'm Strich ist der Nachteil in einem Fahrzeug (mal abgesehen von Akkufahrzeugen) so groß halt auch nicht. Traktionsseitig dürfte der Einspareffekt den Nachteil beim Heizen mehr als ausgleichen. Ansonsten gäb's sicher noch E-Loks mit Heizkessel.

Auch ist ein Klimagerät komplizierter als du es dir jetzt hier möglicherweise vorstellst. Was machst du, wenn du früh morgens im Zug etwas heizen musst, weil's nur 10 Grad hat, nachmittags das nächtliche Sauwetter aber weg ist und es 30 Grad werden?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Außerdem hat die Klimaanlage in modernen Fahrzeugen teilweise auch die Funktion die Traktionsstromrichter etc. zu kühlen.

Ja, natürlich klappt das mit dem Betanken von Dieselfahrzeugen auch - hat aber einen entsprechend hohen Aufwand - u.a. die ganze Betankungslogistik. Und den ganzen Diesel mitzuschleppen ist auch ein gewisser Aufwand.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von firefly »

sbahnfan @ 28 Jan 2012, 19:48 hat geschrieben: Das sehe ich genauso. Ich frage mich, warum ETs keine ölgefeuerte Heizung haben. Die würde mit einem wesentlich besseren Wirkungsgrad heizen als die elektrische Heizung.
Grundsätzlich mögen Öl-befeuerte Heizungen ja einen besseren Wirkungsgrad haben, als Elektro-Heizungen. Doch stellt sich die Frage, ob das auch in einem mobilen Fahrzeug so ist. Ich stell mir die Öl-Feuerung schwerer vor als die E-Heizung. Die zusätzlich nötige Energie, die man braucht, um die zusätzliche Masse zu beschleunigen, dürfen den Vorsprung des Öls ganz schnell wieder dahin schmelzen lassen.
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Beitrag von Electrification »

firefly @ 29 Jan 2012, 00:40 hat geschrieben: Grundsätzlich mögen Öl-befeuerte Heizungen ja einen besseren Wirkungsgrad haben, als Elektro-Heizungen. Doch stellt sich die Frage, ob das auch in einem mobilen Fahrzeug so ist. Ich stell mir die Öl-Feuerung schwerer vor als die E-Heizung. Die zusätzlich nötige Energie, die man braucht, um die zusätzliche Masse zu beschleunigen, dürfen den Vorsprung des Öls ganz schnell wieder dahin schmelzen lassen.
Man darf auch die zusätzlichen Personalkosten nicht vergessen, denn die Rangierzeit zur Tankstelle, auftanken/füllen usw. ist alles als Arbeitszeit zu berechnen, die bei einem reinen E-Tfz wegfällt, das nun mal nicht an die Tankstelle muss.

Die Kosten dürften den zweifelhaften Nutzen um einiges übersteigen.
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Beitrag von Meikl »

Aber ist es bei den ETs wie den 423 nicht ohnehin so, daß für die Innenraumheizung die Abwärme aus Motor, Stromrichter und Trafo mitverwendet wird?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Richtig, außerdem noch die BNV (Bordnetzversorgung - auf deutsch HBU). Zusätzlich gibt's für die Untersitzheizgeräte noch Durchlauferhitzer falls die Abwärme nicht reicht.
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Beitrag von Electrification »

Was hat das alles eigentlich noch mit dem Grundthema zu tun? ;)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Es ging in meinem Beitrag um die Elektrifizierung der Strecke vom Trafo zur Heizung ;)
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Beitrag von 143 »

Meikl @ 29 Jan 2012, 09:16 hat geschrieben: Aber ist es bei den ETs wie den 423 nicht ohnehin so, daß für die Innenraumheizung die Abwärme aus Motor, Stromrichter und Trafo mitverwendet wird?
Reicht die Abwärme denn aus, um einen ganze Triebzug an einem durchschnittlichen Wintertag zu beheizen?
Wie hat man sich denn die technische Umsetzung hierbei vorzustellen? Wird die Kühlluft der Trafos, Stromrichter, etc. schlichtweg in den Innenraum geblasen?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

143 @ 29 Jan 2012, 16:44 hat geschrieben: Wird die Kühlluft der Trafos, Stromrichter, etc. schlichtweg in den Innenraum geblasen?
Die Bauteile sind öl- und wassergekühlt, das heißt da ist noch ein Wärmetauscher dazwischen.
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Beitrag von 218 466-1 »

Anmeldungen des Landes Bayern für den Bundesverkehrswegeplan 2015
Die gesamte Liste des bayerischen Anmeldevorschlags für die Schiene umfasst somit folgende Maßnahmen:

ABS/NBS Nürnberg – Erfurt (VDE 8.1)*

ABS/NBS Hanau – Nantenbach*

ABS Stuttgart – Ulm – Augsburg (Geschwindigkeitserhöhung)*

ABS Ulm – Friedrichshafen – Lindau*

ABS München – Mühldorf – Freilassing Grenze*

ABS Nürnberg – Marktredwitz – Hof / – Grenze D/CZ (– Prag)* mit Bayreuth - Schnabelwaid

ABS Neu-Ulm – Augsburg (3-gleisiger Ausbau)*

ABS München – Rosenheim – Kiefersfelden Grenze D/A* mit Landshut - Rosenheim

ABS Nürnberg – Passau – Grenze D/A*

ABS München – Lindau – Grenze D/A*

Großknotenbereiche München, Nürnberg*

Knoten Augsburg, Ingolstadt, Regensburg, Passau*

2-gleisiger Ausbau Buchloe – Türkheim

3-gleisiger Ausbau Augsburg – Gessertshausen

Beschleunigung und Elektrifizierung München – Regensburg – Furth i. Wald Grenze D/CZ mit Anbindung Flughafen München

Ausbau (insbes. Elektrifizierung) Regensburg – Marktredwitz

2-Gleisigkeit Landshut – Plattling

Ausbau (insbes. Elektrifizierung) Nürnberg – Hartmannshof - Amberg – Irrenlohe (– Schwandorf)

Schienenlückenschluss Coburg – Südthüringen

Elektrifizierte Anbindung des Hafens Aschaffenburg

3-gleisiger Ausbau Augsburg – Meitingen

Elektrifizierung Augsburg – Buchloe

Elektrifizierung Buchloe – Kempten – Hergatz (– Lindau)

Elektrifizierung Ulm – Memmingen – Kempten – Oberstdorf

Elektrifizierung (Hof –) Oberkotzau – Bayreuth / – Kulmbach – Hochstadt-Marktzeuln

Komplette Übersicht mit Eräuterungen:
bayern.de
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Mühldorfer
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Beitrag von Mühldorfer »

Electrification @ 28 Jan 2012, 16:15 hat geschrieben: Wie mein Name schon sagt bin ich ein großer Freund elektrifizierter Bahnstrecken und überzeugt von der haushohen Überlegenheit der E-Traktion in jeder Hinsicht.
Gerade in Hinblick auf den immer teuerer werdenden Diesel wird man hier Fakten schaffen müssen.

Für Bayern liste ich mal auf welche Strecken elektrifiziert werden müssten bzw. welche ich gerne elektrifiziert hätte.

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Freilassing - Mühldorf - Markt Schwaben
Rosenheim - Mühldorf - Landshut
Burghausen - Tüßling
Hallo, ein Zitat von:

https://www.kupferinstitut.de/de/werkstoffe...hnfahrzeug.html

Bei der DB gilt die Elektrifizierung einer Strecke ab einem Transportvolumen von 1350 t pro Stunde als rentabel und wird folglich durchgeführt, denn die Dieselloks beanspruchen zu allem Ungemach auch noch mindestens die 3-fache Instandhaltungskapazität gegenüber E-Loks. Schließlich erwarten die Fahrgäste heute flotte Bedienung zusammen mit allerhand Komfort.

Kann jemand diese Zahlen als Planungsrichtschnur für die DB AG irgendwie bestätigen? Die Kupferleute wollen Fahrdraht verkaufen, das ist klar.

Es wird für München-Mühldorf genannt 3 Mio Tonnen Güter im Jahr, das wären täglich um 10 000t, als 7,5-mal mehr als oben als Minmum genannt...
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Neues Sonderprogramm Elektrifizierung von Güterstrecken (es gibt auch noch eines zur Elektrifizierung von Regiostrecken, das ist wieder was anderes). Bayern meldet folgende Strecken an - Auswahl durch den Bund noch 2019:
•  Mühldorf – Wasserburg – Rosenheim  (Oberbayern) (61,7km, Hoch lebe der vollständige Ostkorridor)

•  Traunstein – Garching /Traunreut (15,8km; Oberbayern)

•  Rohrbach – Wolnzach (Oberbayern) (5,3 km; Da wird sich ein Forenmitglied besonders freuen ;))

•  Mühldorf – Simbach (Niederbayern/Oberbayern) (39 km; Österreich will die andere Hälfte elektrifizieren, so dass durchgängige E-Züge möglich wären)

•  Weiden - Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz) (51,7 km, war erwartet worden, da im BVWP abgeleht)

•  Hochstadt-Marktzeuln – Oberkotzau  (Oberfranken) (81,4 km Riesenstück, womit Bamberg-Hof komplett elektrisch wäre)

•  Neustadt (Aisch) – Steinach – Rothenburg o.d. Tauber (Mittelfranken, 40km, aber ob sich das rentiert? An den Streckenenden gibts jeweils Netz, da würde ein Akku-ET reichen, aber gut Güterumleiter vielleicht)

•  Aschaffenburg Hbf. –Miltenberg (Unterfranken, 37,1km, war die Strecke nicht schon im Regioelektrifizierungsprogramm genannt?)

•  Augsburg – Buchloe  (Schwaben, 40km, endlich, das würde mal Zeit werden, die Lücke endlich zu beseitigen)

•  Neu-Ulm – Memmingen  (Schwaben, 50km)

Außerdem angemeldet von BaWü:

Brenzbahn Ulm - Aalen (wenige Streckenkilometer verlaufen in Bayern)
Was ich vermisse ist die Allgäubahn Lindau-Kempten-Buchloe, aber sowas wie Buchloe-Augsburg ist sicherlich erstmal wichtiger.

@Rohrbacher: Weisst Du, was man mit Draht in Wolzach anfangen würden? Vielleicht nen Wolzachexpress nach München, gibts da schon weitere Pläne (außer Deinen eigenen Wunschvorstellungen;)?



Kompletter Text, fürs Geschichtsbuch:
Sonderförderprogramm für Elektrifizierung von Bahnstrecken
München, 19.03.2019
Bayerns Verkehrsminister Dr. Reichhart setzt Bayern unter Strom: Zehn Güterstrecken im Bahnland Bayern beim Bund angemeldet

    Bayern folgt Streckenbenennungs-Appell des Bundesverkehrsministeriums
    Im Idealfall Oberleitung für über 550 Kilometer Gleislänge
    Strecken zwischen 8 und 80 Kilometer Länge
    Auswahl durch Bund voraussichtlich noch in 2019



Bayern schickt zehn Bahnstrecken aus allen Landesteilen ins Rennen für das neue Sonderförderprogramm des Bundes zur Elektrifizierung von Güterverkehrsstrecken. Darunter befinden sich zweigleisige Hauptstrecken wie Augsburg – Buchloe genauso wie die, aktuell nur vom Güterverkehr, genutzte Stichstrecke Rohrbach – Wolnzach im nördlichen Oberbayern. Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart will den Bund von der Notwendigkeit dieser Strecken überzeugen. „Das Bahnnetz in Bayern muss noch mehr unter Strom gesetzt werden, um attraktivere, kostengünstigere und noch umweltfreundlichere Verkehre anbieten zu können. Als starker Wirtschaftsstandort und bedeutendes Transitland brauchen wir für den Schienengüterverkehr mehr elektrische Trassen und Ausweichrouten.“

Das Bundesverkehrsministerium will im Laufe dieses Jahres entscheiden, welche Strecken beim neuen Programm  „Elektrische Güterbahnen“ zum Zuge kommen werden. Daneben konzipiert der Bund derzeit ein weiteres Sonderförderprogramm zur Elektrifizierung von Regionalstrecken, die hauptsächlich im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) genutzt werden – nach Einschätzung von Reichhart das für den Freistaat sogar noch wichtigere Förderprogramm.

Die folgenden zehn Strecken wurden von Reichharts Verkehrsministerium angemeldet:

•  Mühldorf – Wasserburg – Rosenheim  (Oberbayern)

•  Traunstein – Garching /Traunreut (Oberbayern)

•  Rohrbach – Wolnzach (Oberbayern)

•  Mühldorf – Simbach (Niederbayern/Oberbayern)

•  Weiden - Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz)

•  Hochstadt-Marktzeuln – Oberkotzau  (Oberfranken)

•  Neustadt (Aisch) – Steinach – Rothenburg o.d. Tauber (Mittelfranken)

•  Aschaffenburg Hbf. –Miltenberg (Unterfranken)

•  Augsburg – Buchloe  (Schwaben)

•  Neu-Ulm – Memmingen  (Schwaben)

Mit dem Nachbarland Baden-Württemberg ist zudem vereinbart, dass von dortiger Seite die Brenzbahn von Ulm nach Aalen angemeldet wird, die wenige Streckenkilometer auch im Freistaat verläuft.

Mit diesen Elektrifizierungsmaßnahmen sollen laut Minister Reichhart zum einen Lücken im Streckennetz mit überwiegendem Güterverkehrsnutzen geschlossen werden und Ausweichtrassen für stark befahrene und störungsanfällige Korridore geschaffen werden sowie zum anderen noch fehlende „letzte Meilen“ zu Güterverkehrsstandorten attraktiver erschlossen werden. Reichhart: „Mit den beiden schwäbischen Projekten wollen wir  beispielsweise eine elektrische Verbindung zwischen der Hauptstrecke Stuttgart – München und der ab 2020 elektrifizierten internationalen Bahnstrecke München – Lindau schaffen.“ 

Das Projekt von Mühldorf nach Simbach würde einen elektrischen Lückenschluss zwischen Oberösterreich und Südostbayern schaffen, nachdem Österreich erwägt, die Strecke bis Braunau zu elektrifizieren und auf deutscher Seite sich die Elektrifizierung der Strecke München – Mühldorf – Freilassing in der Umsetzung befindet.

Dieses vom Bund  vorangetriebene Förderprogramm ist Bestandteil des „Masterplans Schienengüterverkehr“, den der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt im Sommer 2017 erstmals vorgestellt hatte. Geprägt ist es von den Erfahrungen des Bauunfalls im badischen Rastatt mit den dadurch verursachten monatelangen Einschränkungen für den Schienengüterverkehr. Neben den Ländern sind auch noch die DB Netz und Verkehrsverbände vom Bund aufgerufen, Streckenvorschläge zu melden. Nutznießer können nur DB-eigene Strecken sein.

Dass sich unter der nunmehr erfolgten bayerischen Anmeldung lediglich zwei prioritäre Strecken aus der Bayerischen Elektromobilitätsstrategie Schiene (BESS) befinden, erklärt Reichhart dadurch, dass der Freistaat bei seiner Priorisierung die Effekte für den Schienenpersonennahverkehr im Fokus hat. Für die dort verankerten Strecken fordert er von diesem  Programm nun Ergebnisse. Hierbei gäbe es aber mit dem Bund noch erheblichen Gesprächsbedarf, sagte Reichhart: „Dieses Thema wird ein Punkt auf der nächsten Verkehrsministerkonferenz Anfang April in Saarbrücken sein.“

http://www.stmb.bayern.de/med/pressemittei...19/15/index.php
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner @ 19 Mar 2019, 17:57 hat geschrieben:@Rohrbacher: Weisst Du, was man mit Draht in Wolzach anfangen würden? Vielleicht nen Wolzachexpress nach München, gibts da schon weitere Pläne (außer Deinen eigenen Wunschvorstellungen;)?
Ich sag mal so, von elektrischen Zügen war bisher nie die Rede... :lol:

Für ARS Altmann werden über diese Strecke mittelschwere Güterzüge mit ca. 65 km Laufweg mit Diesel gefahren, obwohl davon ca. 60 km elektrifiziert sind. Aufwand und Nutzen stehen hier vermutlich in keinem so schlechten Verhältnis, zumal die Lokalbahn ja keine Tunnel hat und nur die Autobahn einmal unterquert.

Allerdings ist das ganze nur eine Wunschliste (!) des bayerischen Verkehrsministers in München an den anderen bayerischen Verkehrsminister in Berlin. Ich gehe aufgrund der Liste eher davon aus, dass die kürzeste und einzige Strecke ohne SPNV, die zudem keinerlei Durchgangsverkehr generieren kann, eher ganz bewusste Verhandlungsmasse ist. Aus meiner Sicht geht's in erster Linie um die auch im SPNV befahrenen Hauptbahnen und nach Umsetzung anderer Programme verbleibender Diesellücken für's explizit als "nach Meinung des Ministeriums" noch wichtigere Bahnland Bayern. So würde ich das jetzt mal einordnen.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher @ 19 Mar 2019, 19:09 hat geschrieben: Ich sag mal so, von elektrischen Zügen war bisher nie die Rede... :lol:
Wäre doch mal nett mit nem 420er bis Wolzach Bf fahren zu können ;)

Beim Thema Altmann stell ich mir die Frage, wie es da mit dem Autoladeverkehr unter offenen Wagen ausschaut. Da bräuchte man dann doch ne abschaltbare Oberleitung, oder? Vermutlich wäre denen schon mit einer der neuen Vectron Dual geholfen, oder brauchen die mehr als 2MW Leistung?Vielleicht reichte auch schon ein Hilfsdiesel, je nach angehängter Last und Streckenneigung. Schlimmstenfalls dann nur Vmax 5km/h aber da fährt sonst ja nichts.
zumal die Lokalbahn ja keine Tunnel hat und nur die Autobahn einmal unterquert.
Oh, da könnte es dann aber Probleme mit dem Fahrdraht geben, oder hat die Autobahn genügend Abstand? Naja notfalls dann halt bis dorthin elektrifizieren und den Rest dann mit Hilfsdiesel. Die paar Meter mehr im Schneckentempo sollten dann egal sein.
Eigentlich rentiert es sich ja schon zu elektrifizieren, denn ein Unterwerk braucht man für den Abschnitt ganz sicher nicht. Das bisschen Fahrdraht und die Masten sollten nicht großartig ins Gewicht fallen und wenn Wolnzach als Nebeneffekt wieder ne Zugverbindung bekäme, wär das sicher auch kein Fehler.
Allerdings ist das ganze nur eine Wunschliste (!) des bayerischen Verkehrsministers in München an den anderen bayerischen Verkehrsminister in Berlin. Ich gehe aufgrund der Liste eher davon aus, dass die kürzeste und einzige Strecke ohne SPNV, die zudem keinerlei Durchgangsverkehr generieren kann, eher ganz bewusste Verhandlungsmasse ist.
Ja die Stichstrecken sind schon etwas verwunderlich. Wolzach ist ja noch ok, da fährt was, aber Rothenburg? Gibts da auch nen Altmann? ;)
Ich hoffe das Buchloe-Augsburg und Rosenheim-Mühldorf durchkommt, dann noch zusätzlich Neukirchen - Weiden. Das wäre die halbe Miete. Bamberg-Hof wäre nett, aber das ist der dickste/teuerste Brocken und die Strecke schön hügelig (Stichwort schiefe Ebene), also ob da jemals ein Gz fahren würde?
Überrascht hat mich Traunstein – Garching /Traunreut, da gibts noch 3 große Güteranschlüsse, wäre für die Firmen sicher auch wünschenswert.
Mühldorf-Simbach .. hmm ja zur Entlastung Passaus vom Güterverkehr wohl auch sinnvoll, wenn die Öbb den Rest elektrifiziert.
Fragt sich dann nur noch von welchem Zeithorizont wir reden. Ob die erste Strecke bis 2030 schon Fahrdraht haben könnte? Bin gespannt.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Metropolenbahner @ 19 Mar 2019, 21:32 hat geschrieben: Ja die Stichstrecken sind schon etwas verwunderlich. Wolzach ist ja noch ok, da fährt was, aber Rothenburg? Gibts da auch nen Altmann? ;)
Ich hoffe das Buchloe-Augsburg und Rosenheim-Mühldorf durchkommt, dann noch zusätzlich Neukirchen - Weiden. Das wäre die halbe Miete. Bamberg-Hof wäre nett, aber das ist der dickste/teuerste Brocken und die Strecke schön hügelig (Stichwort schiefe Ebene), also ob da jemals ein Gz fahren würde?
Überrascht hat mich Traunstein – Garching /Traunreut, da gibts noch 3 große Güteranschlüsse, wäre für die Firmen sicher auch wünschenswert.
Mühldorf-Simbach .. hmm ja zur Entlastung Passaus vom Güterverkehr wohl auch sinnvoll, wenn die Öbb den Rest elektrifiziert.
Fragt sich dann nur noch von welchem Zeithorizont wir reden. Ob die erste Strecke bis 2030 schon Fahrdraht haben könnte? Bin gespannt.
Wenn ich das schon wieder lese, dass der Sinn von Elektrifizierungen einzelner Strecken hinterfragt wird. Bei den Straßenbauprojekten (und viele sind nun mal unsinnig) wird auch nichts hinterfragt, koste es was es wolle.

JEDE Elektrifizierung macht ihren Sinn, denn wir müssen hin zur Vollelektrifizierung in Bayern. Die Schweiz macht es vor. Ausnahmen könnte man höchstens bei Strecken wie Cham - Waldmünchen oder Zwiesel - Grafenau machen.

Neustadt - Steinach - Rothenburg ist perfekt, da könnte man durchgehende Züge nach Nürnberg planen, gerade wenn eh die S-Bahn kommen soll und wenn man die Strecke mal ausgebaut hätte, gute Direktverbindungen.

Ich vermisse schon wieder Augsburg - Ingolstadt, neben dem gesamten Allgäu und allen genannten enorm wichtig!
Auch Hochstadt - Oberkotzau ist wichtig und kann hier nicht runtergeschrieben werden. Für die Zukunft der Strecke wäre das enorm wichtig. Dann könnte man die Züge Frankfurt - Bamberg nach Hof verlängern. Übrigens gab es das lange Zeit mal als Direktverbindung! Nur mit solchen Direktverbindungen macht man die Eisenbahn attraktiver.

Das kostet Geld, aber das muss drin sein für eine radikale Verkehrswende und das sind dann Peanuts, lächerliche Peanuts.
Dafür kann man sparen, z. B. die sinnlose B15neu südlich Landshut, die unser Klima zerstört und gefährdet, weil sie den MIV fördert und attraktiviert. Weg mit solchen Maßnahmen! Da kann man auch moderat ausbauen und Transit hat da nichts verloren, sondern muss verlagert werden, was nur mit Elektrifizierung und einem massiven Kapazitätsausbau geht.

Man muss die Planungskapazitäten aufstocken und das durchziehen. Auch muss man endlich diese deutsche Verhinderungsmöglichkeiten bei Verkehrsprojekten auf ein sinnvolles Maß reduzieren, orientiert an unseren europäischen Nachbarn. Projekte sollten so schnell wie bei unseren Nachbarländern durchgezogen werden können.
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