Interregio

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Die Abschaffung des InterRegio ist heuer genau zehn Jahre her. „Die abenteuerliche Geschichte eines beliebten Zugsystems“ ist leicht erzählt – und abgeschafft wurde er völlig zurecht. Eine Wiedereinführung wäre ein großer Rückschritt ist längst überwundene Zeiten einer Behördenbahn mit Gutsherrenmentalität.
Und weiter:
Nach heutigem Dafürhalten wäre der InterRegio im Vergleich zum Status Quo ein großer Rückschritt. Die Probleme des Fernverkehrs von übermorgen kann man nicht mit Rezepten von vorgestern lösen. Es braucht bestellten SPFV, dieser muss – wie im Nahverkehr – ordnungsgemäß ausgeschrieben werden.
Quelle
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Rev
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3369
Registriert: 28 Nov 2011, 20:15

Beitrag von Rev »

Ich bin ja immer noch der Meinung das die öffentliche Ausschreibung der Untergang des Deutschen Bahn Systems ist. Sieht man in UK denke ich ganz gut. Für eine Strecke braucht man unternehmen A, B und C die jeweils unterschiedliche Preise haben und keine Kooperation. Mir braucht da keiner erzählen das ich für 29€ 1000 km und mit drei Bahnunternehmen fahren kann und übersichtlicher wird das ganze auch nicht... und was bei umstiegen Verspätung und umstiegen passierte stelle ich mir lieber auch nicht vor... von daher ist mir das Bahn Monopol sehr lieb...

Sieht man momentan auch bei den Stromkonzernen ganz gut was passiert wenn sie ein paar den Markt teilen...


Interregio gibt es meiner Ansicht nach schon lange wieder. Der München Nürnberg Express könnte in die Kategorie fallen, oder ach die RE's zwischen Bremen und Hannover.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Nürnberg-Hof-Dresden (von DB))
München-Regensburg-Hof (Alex nord)
München-Kempten-Lindau/Oberstdorf (Alex Süd)
=> auch eigentliche ex-IR.


"Rumgestanden", wie in dem Artikel geschrieben, sind die Wagen wirklich nicht. Die waren ja vorher als D-Züge unterwegs und wurden nach und nach schlicht refurbished. Warum auch nicht, wenn Technik+Hülle ok der Am/Bm waren bzw. die Langen Halberstädter noch recht neuwertig. Der Fahrgastzuwachs auf den IR-Linien gegenüber den vorherigen D-Zügen war teilw. enorm.
echter HGV
Jungspund
Beiträge: 15
Registriert: 14 Jan 2012, 19:34

Beitrag von echter HGV »

Wie war das eigentlich genau mit dem Preissystem des Interregio. Den Zug habe ich zwar selber noch erlebt aber für das Kaufen von Fahrkarten war ich dann doch etwas zu jung.
Konnte man die Interregios auch mit jeden Nahverkehrstickets benutzen, was verglichen mit heute für Fahrten in REs berechtigt? Wenn es damals etwas wie die Ländertickets oder das Quer durchs Land Ticket gab. Durfte man damit auch den IR benutzen?
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18084
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

echter HGV @ 12 Mar 2012, 19:28 hat geschrieben: Wie war das eigentlich genau mit dem Preissystem des Interregio. Den Zug habe ich zwar selber noch erlebt aber für das Kaufen von Fahrkarten war ich dann doch etwas zu jung.
Konnte man die Interregios auch mit jeden Nahverkehrstickets benutzen, was verglichen mit heute für Fahrten in REs berechtigt? Wenn es damals etwas wie die Ländertickets oder das Quer durchs Land Ticket gab. Durfte man damit auch den IR benutzen?
Der IR war zumindest zu seligen vor-PEP-Zeiten im Gegensatz zu IC/ICE dadurch billiger, daß er nicht zuschlags- oder aufpreispflichtig war. Auf einzelnen Relationen wurde allerdings für Fahrten bis 50 km, teilweise auch nur für Zeitkarten, ein Schnellzugzuschlag (ja, gabs auch mal) erforderlich. Verbundfahrausweise und Sonderangebote des Nahverkehrs, soweit es diese schon gab, galten im IR nicht, aber auch da galt wieder: Keine Regel ohne Ausnahme.

Hätte man das Produkt konsequent weitergepflegt und würde z.B. gerade sich in der laufenden Umstellung von den -im(z) - Wagenbauarten auf Neubaufahrzeuge stecken, wäre sicherlich auch heute noch ein gewisser Marktanteil für einen "niederschwelligen" Fernverkehr da.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 12 Mar 2012, 19:54 hat geschrieben: Hätte man das Produkt konsequent weitergepflegt und würde z.B. gerade sich in der laufenden Umstellung von den -im(z) - Wagenbauarten auf Neubaufahrzeuge stecken, wäre sicherlich auch heute noch ein gewisser Marktanteil für einen "niederschwelligen" Fernverkehr da.
Und vor allem gäbe es "Zwischen"-Fernverkehr, der komfortmäßig über einem Regionalzug und fahrtzeittechnisch unter dem ICE liegt.

Perspektivisch denke ich allerdings, dass der ICE das schnellste Verkehrsmittel sein sollte, während so Schleichlinien wie Nürnberg - Dresden wohl zum IC (oder wie auch immer das dann heißt) aufsteigen werden. Allerdings wird man dort den Fehler machen, weit höhere Preise als heute zu verlangen. Was auch wieder sinnlos Fahrgäste kostet.

Und ja, Mittelstreckenfernverkehr sollte ausgeschrieben werden, und nicht von den Ländern bitte. Dann gibt es jedesmal so ein Theater wie beim FSX, wo sich fünf Besteller einig werden müssen (was sowieso nicht gelingt)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Benutzeravatar
Ubile
Haudegen
Beiträge: 640
Registriert: 01 Feb 2006, 18:01

Beitrag von Ubile »

Wenn es damals etwas wie die Ländertickets oder das Quer durchs Land Ticket gab. Durfte man damit auch den IR benutzen?
Zumindest für das Bayern-Ticket konnte man einen Aufpreis von 13 Euro zahlen und dann damit auch IR- und D-Züge nutzen. Abgeschafft wurde diese Option erst 2007.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

146225 @ 12 Mar 2012, 19:54 hat geschrieben: Der IR war zumindest zu seligen vor-PEP-Zeiten im Gegensatz zu IC/ICE dadurch billiger, daß er nicht zuschlags- oder aufpreispflichtig war. Auf einzelnen Relationen wurde allerdings für Fahrten bis 50 km, teilweise auch nur für Zeitkarten, ein Schnellzugzuschlag (ja, gabs auch mal) erforderlich. Verbundfahrausweise und Sonderangebote des Nahverkehrs, soweit es diese schon gab, galten im IR nicht, aber auch da galt wieder: Keine Regel ohne Ausnahme.
Nicht ganz. Die Ausnahme war eher, dass Verbundtickets und Ländertickets NICHT galten - aber eben nur gegen Zuschlag (1,50 DM, zum Ländertickets 15 DM, soweit ich mich erinnere)
Hätte man das Produkt konsequent weitergepflegt und würde z.B. gerade sich in der laufenden Umstellung von den -im(z) - Wagenbauarten auf Neubaufahrzeuge stecken, wäre sicherlich auch heute noch ein gewisser Marktanteil für einen "niederschwelligen" Fernverkehr da.
Hätte man den Interregio zu Ende eingeführt, würde es auf den allermeisten Deutschen Bahnstrecken nichts mehr unter dem IR gegeben - das war nämlich der Grundgedanke, den ungeliebten Nahverkehrszug an den Geschäftsbereich Bahnbus zu übertragen. Eilzugmäßiges Fahren 2.0 sozusagen.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Ich bin nur einmal mit einem Interregio gefahren, irgendwann Mitte der 1990er Jahre. Von Düsseldorf nach Erfurt. Der Komfort war unterdurchschnittlich für die lange Reisezeit. Im Bistro ließ es sich aushalten, es war aber kein Vergleich mit einem Speisewagen in einem IC.

Leider werden diese ehemaligen IR-Wagen heute auch in IC eingestellt. Ich musste das leidvoll erfahren, als ich vor einigen Monaten nach Münster fuhr. Komfort gleich Null und ratternde Geräusche durch Flachstellen. Da fahre ich dann doch lieber mit einen DOSTO :P, der sogar noch billiger ist :lol:

Ich kenne die Bilanz des Interregio nicht, daher kann ich nicht beurteilen, ob er wirtschaftlich war. In Anbetracht, das irgendwann das Rollmaterial erneuert werden musste, denke ich schon, das er es nicht war. Auch der IC wird diesen Weg gehen.

Ein bestellter Fernverkehr hat den Sinn, die Eisenbahn im Fernverkehr auch in der Fläche zu erhalten. Dabei soll aber nicht der Monopolist bevorzugt, sondern durch Ausschreibungen der günstigste Anbieter gefunden werden. Und keine Sorge, wenn das kommt, gibt es auch weiterhin einheitliche Tarife. Auf jeden Fall müssen es Verträge sein, wo das EVU die Fahrgeldeinnahmen weitgehend behalten darf.

Was es aber nicht geben darf, ist die Anerkennung von Nahverkehrstickets. Die Preise müssen deutlich über dem Nahverkehr, aber auch deutlich unter dem ICE-Tarif liegen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18084
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 12 Mar 2012, 22:09 hat geschrieben: Was es aber nicht geben darf, ist die Anerkennung von Nahverkehrstickets. Die Preise müssen deutlich über dem Nahverkehr, aber auch deutlich unter dem ICE-Tarif liegen.
Von einem einheitlichen Tarif für alle Eisenbahnen in ganz Deutschland, einfach so, würde die Welt auch nicht untergehen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

146225 @ 12 Mar 2012, 22:29 hat geschrieben:Von einem einheitlichen Tarif für alle Eisenbahnen in ganz Deutschland, einfach so, würde die Welt auch nicht untergehen.
Wenn sie nicht in Konkurrenz stehen, wie beim Ticket in einem Verkehrsverbund sicher nicht, da gibt es ja eine Einnahmeaufteilung. Anders sieht es aber aus, wenn eigenwirtschaftliche EVU auf einer Linie im Wettbewerb stehen. Du kannst nicht verlangen, das der Interconnex die Tickets der DB anerkennt und umgekehrt.

Du bezahlst ja Deine Brötchen auch nicht bei Bäcker Müller und holst sie beim Bäcker Becker ab ;)
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Systemfehler
Kaiser
Beiträge: 1699
Registriert: 09 Okt 2010, 01:41
Wohnort: München

Beitrag von Systemfehler »

Autobahn @ 12 Mar 2012, 22:45 hat geschrieben:Du bezahlst ja Deine Brötchen auch nicht bei Bäcker Müller und holst sie beim Bäcker Becker ab  ;)
Beim Bäcker Müller holt zur Zeit niemand mehr seine Brötchen Semmeln! ;)
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Das System IR als ganzes war diversen Berichten nach kostendeckend (nicht einzelne Züge/Linien).

Nen Wagen mit nem Platten kann man überall erwischen, das ist kein Argument. Ferner waren in den Sitzgruppen jeweils nur 5 statt 6 Plätze in den Bm-Abteilen.
Gegenüber den ICx mit ihrer Busbestuhlung sind die Bim/Bimz ein wahrer Gnadenakt. Und sie haben wie die Bm Fenster zum drauflehnen und Wind um die Nase wehen lassen. Bei 200 km/h und warmen Wetter (mit Brille!) ein echter Genuss. :D
Benutzeravatar
c-a-b
Kaiser
Beiträge: 1431
Registriert: 09 Dez 2008, 17:51
Wohnort: Mal hier, mal da
Kontaktdaten:

Beitrag von c-a-b »

Ach früher gab es auch noch ganz anderen Wahnsinn, da konnte man sich bis zur Mehdornigen Ära ganz legal ein VVS Tagesticket auf den Fahrpreis mit dem ICE anrechnen lassen oder auch nicht genutzte Aufschläge am Schalter kostenlos zurückerstattet bekommen. Das waren noch Zeiten…

An den IR habe ich eigentlich nur gute Erinnerungen, die Einrichtung war nicht übermässig komfortabel aber hübsch und mit etwas mehr Fantasie eingerichtet, es wirkte damals einfach recht modern und selbst heute finde ich die Einrichtung noch ansprechender (wenn auch nicht komfortmässig höherwertiger) als einen IC. Immerhin die Bistros haben überlebt nachdem sie nun die verschrotteten und verscherbelten IC Restaurants ersetzen mussten.

Schön fand ich früher allerdings die Möglichkeit aufschlagfrei und trotzdem schnell mitten aus der Pampa irgendwohin zu kommen und das ohne erst einmal eine halbe bis Dreiviertel Stunde Regionalbahn fahren zu müssen.

Die Zeit der offenen Fenster fand ich auch noch prima, mir persönlich gefiel das immer sehr gut die Nase in den Fahrtwind hängen zu können, das gehörte für mich einfach zu einer Zugreise dazu.

Wenn es den IR von der DB noch gäbe und er als Heckeneilzug eingesetzt werden würde hätte ich auch nichts dagegen, denn als IC Ersatz sehe ich den nun wirklich nicht, auch wenn er nun denselben Lack trägt.
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

flickr Youtube Twitter[/font]
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14693
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Ferner waren in den Sitzgruppen jeweils nur 5 statt 6 Plätze in den Bm-Abteilen.
Genau das war/ist betriebswirtschaftlicher Wahnsinn. Nur 60 Sitzplätze pro Bimz gegenüber 72 im Bm oder 75 in einem Bpmz.

Sowas grenzt eigentlich an Verschwendung, besonders weil bei der Aufteilung im Bimz außer einer leeren Fläche eigentlich kein Vorteil bei rauskommt, wenn ich im Großraum neben dem Gang einfach je 'nen Sitz ausbaue. Okay, die Sitze sind seitlich etwas versetzt, bringt ggf. etwas mehr Fußraum. Sieht besonders seltsam aus gegenüber den im Gang angebrachten Klappsitzen, die die deutsche Waggonindustrie in den 50er Jahren in ihre 6-Platz-Abteilwagen (UIC-X) eingebaut hat, weil vielen europäischen Bahnen schon ein Wagen mit 6 Plätzen pro Abteil, eben der erwähnte Bm, viel zu verschwenderisch war gegenüber den bisherigen Wagen mit 8 Plätzen pro Abteil.

Jetzt mal rein unabhängig vom IR, öffnungsfähigen Fenstern, Klimaanlage, Türen, der Art der Sitze in den Beispielwagen und den eigenen Vorlieben, aber in einen sauber bestuhlten Großraumwagen passen selbst mit größerem Sitzreihenabstand mehr Leute rein. Wie man im Vergleich sieht, besteht eine Bimz-Landschaft viel zu sehr aus Gang und Totfläche, ohne dass man als Fahrgast wirklich was davon hätte.



Zum IR... es gibt den IR ja, ich weiß gar nicht was ihr habt. Es ist halt ein anderer (sinnvollerer) Tarif und nicht explizit ein IR als Produkt an sich, aber der alex ist fast ein IR wie aus'm Bilderbuch, gewisse andere RE/IRE-Linien sind im Grunde auch nichts anderes als ein IR, nur sinnvollerweise in das RE-System integriert, weil RE und IR heutzutage auf vielen Linien nebeneinander ziemlich sinnfrei wären.
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3612
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

spock5407 @ 13 Mar 2012, 08:53 hat geschrieben: Gegenüber den ICx mit ihrer Busbestuhlung sind die Bim/Bimz ein wahrer Gnadenakt. Und sie haben wie die Bm Fenster zum drauflehnen und Wind um die Nase wehen lassen. Bei 200 km/h und warmen Wetter (mit Brille!) ein echter Genuss. :D
Und im Winter ziehts, im Herbst schiffts rein weils mal wieder undicht ist oder Spaßvögel überall die Fenster aufgemacht haben, im Hochsommer wirst du gekocht weil irgendeine Omma wieder bei 40 Grad Raumtemperatur meint eine Lungenentzündung zu bekommen und das Fenster schließt, bei 200 Sachen und offenem Fenster hauts bei jeder Begegnung und jedem Tunnel zumindest mir das komplette Innenohr durch den Kopf, Heuschnupfenbetroffene kriegen eine Franz-Josef-Strauß-Gedächnisfresse und wenn vorne dran noch die 218 schnorchelt bekommt man bald eine rosige Hautfarbe aufgrund der Kohlenmonoxidvergiftung (gut, jetzt übertreibe ich).

AUCH weil gelegentlich mal Bimz-Wagen im IC mitlaufen meide ich diese Zugattung!
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

Rohrbacher @ 13 Mar 2012, 13:41 hat geschrieben:Jetzt mal rein unabhängig vom IR, öffnungsfähigen Fenstern, Klimaanlage, Türen, der Art der Sitze in den Beispielwagen und den eigenen Vorlieben, aber ...
Diese Art Wagen ist tatsächlich bald Geschichte, ganz unabhängig von Kategorie, Funktion, Tarif und Finanzierung des IR.
Zum IR... es gibt den IR ja, ich weiß gar nicht was ihr habt. Es ist halt ein anderer (sinnvollerer) Tarif und nicht explizit ein IR als Produkt an sich, aber der alex ist fast ein IR wie aus'm Bilderbuch, gewisse andere RE/IRE-Linien sind im Grunde auch nichts anderes als ein IR, nur sinnvollerweise in das RE-System integriert, weil RE und IR heutzutage auf vielen Linien nebeneinander ziemlich sinnfrei wären.
Zwei Probleme tuen sich aber auf, die der IR nicht hatte:

1.) Ländergrenzen: So gibt es eben selten weit über Landesgrenzen durchgebundene RE. Fang ich mal mit den Alex-REs an, mit jeweiligen Nachbar-REs zusammengelegt:
- München - Kempten - Lindau - Singen - Basel
- München - Regensburg - Hof - Gera/Gößnitz - Leipzig
- Frankfurt - Gießen - Siegen - Hagen - Essen

Aber auch so lächerliche Dinge wie:
- Bremerhaven - Bremen - Osnabrück - Münster (heute toller 55-min-Anschluss in Osnabrück, kurzer Abschnitt Münster-Osnabrück als separate RB)

2.) Hauptrouten mit IC/ICE-Verkehr: Der IR Konstanz - Karlsruhe - Kassel - Hamburg z.B. ist heute in Karlsruhe in einen RE- und einen IC-Teil aufgespalten. Natürlich kann man auch eine alternativen RE-Verknüpfungen anstreben, z.B. Konstanz - Karlsruhe - Mainz, erhält dann aber nicht mehr so attraktive Durchbindungen über Langstrecken. Die Leistungen der IR wurden zwar überwiegend durch RE und IC direkt ersetzt, aber die attraktiven Durchbindungen fielen vielerorts weg. Wenn man jetzt auf die Idee kommt, den IC über eine Bezuschussung als RE im durchgehenden 2h-Takt auf Nebenrouten weiterzuführen, wie z.B. zwischen Bremen und Norddeich angedacht, kommt es zu Wettbewerbsverzerrung, da so Regionalisierungsmittel ohne Ausschreibung an die DB wandern und zum anderen (noch schlimmer) die DB sogar die Länder mit der Androhung der Einstellung anderer IC-Abschnitte erpressen kann.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

"218 schnorchelt vorn", des war super. ROTFL, You made my Day. :D
Aber das stimmt wirklich, bei der Großrussin stank das nich so wie bei ner 18er.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Naseweis @ 13 Mar 2012, 14:55 hat geschrieben:So gibt es eben selten weit über Landesgrenzen durchgebundene RE.
Das liegt schon im Namen Regional-Express = eine Region in den Ländern, die den Verkehr bestellen. Interregio = Verbindungen zwischen Regionen. Es war doch von der Bahn gewollt, den B-Fernverkehr auf den IC oder noch besser auf den ICE zu lenken. Damit lässt sich leichter Geld verdienen. Vor allem, wenn man durch die Länder auch noch die RE-Leistungen bezahlt bekommt. Doch "damals" hatte man noch nicht erahnen können, das bei den notwendigen Ausschreibungen auch viele Mitbewerber zum (sprichwörtlichen) Zuge kommen. Das schmerzt den Bahnvorstand.
Naseweis @ 13 Mar 2012, 14:55 hat geschrieben:Wenn man jetzt auf die Idee kommt, den IC über eine Bezuschussung als RE im durchgehenden 2h-Takt auf Nebenrouten weiterzuführen, wie z.B. zwischen Bremen und Norddeich angedacht, kommt es zu Wettbewerbsverzerrung, da so Regionalisierungsmittel ohne Ausschreibung an die DB wandern und zum anderen (noch schlimmer) die DB sogar die Länder mit der Androhung der Einstellung anderer IC-Abschnitte erpressen kann.
Genau das ist die Strategie des Bahnvorstandes. Wenn die Länder nicht so wollen, wie der Bahnvorstand, werden die IC-Linien einfach eingestellt. Dann müssen die Länder auf den auf ihrem Gebiet liegenden Strecken eben RE-Leistungen bestellen. Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle, den mehr Regionalisierungsgelder gibt es nicht, eher weniger. Dann wird der IC von Norddreich-Mole nach Leipzig eben eingestellt und dafür der RE Norddeich - Hannover verstärkt.

Die Rechnung geht für die Bahn allerdings nur auf, wenn sie bei den dann notwendigen Ausschreibungen die Nase vorn hat.

Das gleiche gilt auch, wenn der Bund (oder eine nachgeordnete AöR) einen B-Fernverkehr ausschreibt. Es gibt einige EVU, die würden sich die Finger danach lecken, im B-Fernverkehr Fuß zu fassen. Dabei muss es natürlich einen einheitlichen Tarif (wie in den Verkehrsverbünden) geben. Dieser müsste dann vom Bund festgelegt werden und die Fahrscheine müssten gegenseitig anerkannt werden, allerdings sollten Nahverkehrfahrscheine nicht akzeptiert werden.

Der DB AG bliebe dann nur noch der A-Fernverkehr, der sich dann lediglich auf den ICE beschränken würde. Doch der ist in vielen Fällen auch schon weichgespült worden, weil die DB aus "Komfortgründen" IC durch ICE ersetzt hat, ohne eine Fahrtzeitverbesserung herbei zu führen. Der wahre Grund waren natürlich die höheren Fahrpreise.

Das ist aber bitte nicht zu verwechseln mit den hoffentlich bald kommenden Angeboten von HKX und MSM. Beide Unternehmen sehen ihr Angebot als A-Fernverkehr.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 13 Mar 2012, 19:47 hat geschrieben: Das liegt schon im Namen Regional-Express = eine Region in den Ländern, die den Verkehr bestellen.
Und was hat eine Region mit den Grenzen zwischen Bundesländern zu tun?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 13 Mar 2012, 19:47 hat geschrieben: Das liegt schon im Namen Regional-Express = eine Region in den Ländern, die den Verkehr bestellen. Interregio = Verbindungen zwischen Regionen.
Und? In Norwegen ist ein Regiontog (wörtlich: Regionenzug) ein Zug, der Regionen verbindet. Also ein Interregio.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 13 Mar 2012, 20:33 hat geschrieben:Und was hat eine Region mit den Grenzen zwischen Bundesländern zu tun?
Kennst Du eine Region, die sich über mehrere Bundesländer erstreckt? O.K., die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg haben ein Hinterland in den benachbarten Bundesländern. Vielleicht noch die Region Leipzig/Halle (Sachsen, Sachsen-Anhalt). Aber dann hört es schon auf. Aber die genannten arbeiten beim Regionalverkehr recht gut zusammen.

Es geht um die Kosten, und da ist jedes Bundesland bestrebt, diese klein zu halten.
JeDi @ , hat geschrieben:Und? In Norwegen ist ein Regiontog (wörtlich: Regionenzug) ein Zug, der Regionen verbindet. Also ein Interregio.
Na und? Hat das mit einem RE in deutschen Bundesländern zu tun? Norwegen ist meines Wissens kein föderaler Staat, sondern eine Monarchie.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
echter HGV
Jungspund
Beiträge: 15
Registriert: 14 Jan 2012, 19:34

Beitrag von echter HGV »

Autobahn @ 13 Mar 2012, 21:50 hat geschrieben:Norwegen ist meines Wissens kein föderaler Staat, sondern eine Monarchie.
Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun. Oder hast du zentralistisch gemeint? Das deutsche Reich war übrigens auch eine föderale Monarchie. Es geht also.

Wenn wir und hier gerade um den Interregio unterhalten. Weiß eigentlich jemand wie der IRE 25 von Magdeburg nach Berlin und zurück angenommen wird? Da hat man nach der Einführung ja nur wenig gehört, wie ich finde.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Autobahn @ 13 Mar 2012, 21:50 hat geschrieben: Kennst Du eine Region, die sich über mehrere Bundesländer erstreckt?
  • Die Eifel
  • Euregio Maas-Rhein
  • Mittelrhein (Bonn-Bingen)
  • Weserbergland
  • Westerwald
Das alles nur in und um NRW. Den Rest verrät Dir Wikipedia.
Daniel Schuhmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3883
Registriert: 08 Apr 2005, 16:40
Kontaktdaten:

Beitrag von Daniel Schuhmann »

Autobahn @ 13 Mar 2012, 21:50 hat geschrieben: Kennst Du eine Region, die sich über mehrere Bundesländer erstreckt?
Das Vogtland zum Beispiel.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12589
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

oder Schwaben...

ich glaube, das könnte man noch recht lang weiterführen ;)
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

JNK @ 13 Mar 2012, 22:06 hat geschrieben:
  • Die Eifel
  • Euregio Maas-Rhein
  • Mittelrhein (Bonn-Bingen)
  • Weserbergland
  • Westerwald
Das alles nur in und um NRW. Den Rest verrät Dir Wikipedia.
Und in allen Bereichen gibt es SPNV Verbindungen, die über die Ländergrenzen hinaus gehen :lol: Ich habe allerdings nur die großen Ballungsräume aufgezeigt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Benutzeravatar
karhu
Kaiser
Beiträge: 1502
Registriert: 18 Dez 2007, 17:03
Wohnort: Tampere (Stuttgart)

Beitrag von karhu »

Rohrbacher @ 13 Mar 2012, 13:41 hat geschrieben: Genau das war/ist betriebswirtschaftlicher Wahnsinn. Nur 60 Sitzplätze pro Bimz gegenüber 72 im Bm oder 75 in einem Bpmz.

Sowas grenzt eigentlich an Verschwendung, besonders weil bei der Aufteilung im Bimz außer einer leeren Fläche eigentlich kein Vorteil bei rauskommt, wenn ich im Großraum neben dem Gang einfach je 'nen Sitz ausbaue. Okay, die Sitze sind seitlich etwas versetzt, bringt ggf. etwas mehr Fußraum. Sieht besonders seltsam aus gegenüber den im Gang angebrachten Klappsitzen, die die deutsche Waggonindustrie in den 50er Jahren in ihre 6-Platz-Abteilwagen (UIC-X) eingebaut hat, weil vielen europäischen Bahnen schon ein Wagen mit 6 Plätzen pro Abteil, eben der erwähnte Bm, viel zu verschwenderisch war gegenüber den bisherigen Wagen mit 8 Plätzen pro Abteil.




Das Konzept des IR war ja für Familien mit Kindern in diesem Bereich, daher auch der kleine Klappsitz am Tisch. Also alles großzügig und auch Platz zum Spielen, Kinder sitzen ja nicht immer still. Und natürlich auch zum Gepäck abstellen, denn der IR ist vorallem in beliebte Urlaubsregionen gefahren. Für Leute die es ruhiger haben wollten waren die Abteile.

Der IR war also, anders als ICE und IC, nicht vorwiegend für Geschäftsreisende sondern für Ausflugsfahren und Familienreisen die umsteigefrei in Urlaubregionen wollten.

Ich bin gern mit dem IR von Stuttgart aus nach Oberstdorf oder Richtung Insbruck über die Arlbergbahn zum Skifahren gefahren. Heute muss man um nach Oberstdorf von Stuttgart zu kommen immer in Ulm oft auch in Immenstadt oder Kempten umsteigen mit dem ganzen Gepäck und Ski war es natürlich besser im Zug sitzen zu bleiben.

Die Wagen waren auch bequemer mit dem Gepäck, als Dostos wo man nicht weiß wohin damit.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

leinfelder @ 14 Mar 2012, 00:01 hat geschrieben: Das Konzept des IR war ja für Familien mit Kindern in diesem Bereich, daher auch der kleine Klappsitz am Tisch. Also alles großzügig und auch Platz zum Spielen, Kinder sitzen ja nicht immer still.
...und für Familien gibts im ICE mit dem Kleinkindabteil einen hundertmal besseren Ersatz.
Ich bin gern mit dem IR von Stuttgart aus nach Oberstdorf oder Richtung Insbruck über die Arlbergbahn zum Skifahren gefahren. Heute muss man um nach Oberstdorf von Stuttgart zu kommen immer in Ulm oft auch in Immenstadt oder Kempten umsteigen mit dem ganzen Gepäck und Ski war es natürlich besser im Zug sitzen zu bleiben.

Die Wagen waren auch bequemer mit dem Gepäck, als Dostos wo man nicht weiß wohin damit.
Gabs auf Stuttgart - Oberstdorf zu IR-Zeiten wirklich mehr als das derzeitige Angebot? (1 tägliches Zugpaar - heute IC und 1 saisonales Zugpaar - heute IRE)? Beide übrigens mit Flachwagen, der IRE sogar mit BDuu.

Gruß nach Finnland vom

JeDi
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13562
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Zwischen MH und NRH bin ich zu IR-Zeiten grundsätzlich EC/IR gefahren und hab die RE gemieden. Warum? Mehr Komfort, schneller und v.a. keine BT/SWT-Massen.
Antworten