Möglicher Regionalzughalt Poccistraße

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Nachdem diese Idee ja doch seit einigerzeit durch die Politik geistert, heute für mich eine persönliche Überraschung:
SZ
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) begrüßt grundsätzlich die Einrichtung eines Regionalzug-Haltepunkts an der Poccistraße.
weiter
Der Vorschlag sei bisher aber 'nur eine Idee', erklärte eine MVG-Sprecherin auf SZ-Anfrage. 'Daher gibt es unsererseits auch noch keinen Bedarf für planerische Aktivitäten'. Sinnvoll sei es aber, sich die Möglichkeit für einen entsprechenden Umbau 'baulich offen zu halten', heißt es weiter. Das Unternehmen habe daher bei der Stadt darum gebeten, bei der anstehenden Erneuerung der Eisenbahnbrücke über die Lindwurmstraße eine solche Erweiterung zu berücksichtigen. 'Grundsätzlich finden wir alle Ideen gut, die für eine Entlastung des hoch frequentierten U-Bahnnetzes in der Innenstadt sorgen würden', heißt es von der MVG weiter. Umsteiger an der Poccistraße würden, so die Sprecherin, die ohnehin belasteten U-Bahnhöfe am Hauptbahnhof und am Sendlinger Tor entlasten.
Bisher war ich nach den Anhörungen zum Südring davon ausgegangen, dass die MVG keinen zusätzlichen Verkehr an der Poccistraße will, nun betont man den Aspekt der Entzerrung.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 27 Mar 2012, 11:28 hat geschrieben: Bisher war ich nach den Anhörungen zum Südring davon ausgegangen, dass die MVG keinen zusätzlichen Verkehr an der Poccistraße will, nun betont man den Aspekt der Entzerrung.
Da sehe ich jetzt keinen grundsätzlichen Widerspruch - der Regionalzughalt an der Poccistraße würde die Bahnhöfe Marienplatz und Odeonsplatz entlasten, was der Südring im direkten Vergleich mit dem zweiten Tunnel nicht macht.

Man muss ja immer die Alternativen anschauen - zum Regionalzughalt lautet die Alternative "gar nichts", zum S-Bahnhalt Poccistraße lautet die Alternative Halt am Marienhof - und hier ist der Halt am Marienhof auch meiner Meinung nach für die U-Bahn besser als der Halt an der Poccistraße.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Boris Merath @ 27 Mar 2012, 15:14 hat geschrieben:Man muss ja immer die Alternativen anschauen - zum Regionalzughalt lautet die Alternative "gar nichts", zum S-Bahnhalt Poccistraße lautet die Alternative Halt am Marienhof - und hier ist der Halt am Marienhof auch meiner Meinung nach für die U-Bahn besser als der Halt an der Poccistraße.
Auch die Regionalzüge von Rosenheim und Mühldorf (wenn elektrisch) könnten - prinzipiell, wie die geplanten Regionalzüge vom Flughafen (ÜFEX) - durch die Stamm-2 fahren und so am Marienhof halten. Logischweise steht der Aufwand dafür in keinem Vergleich zu ein paar Bahnsteigen mit Zugängen und Wartehäuschen auf DB-Gelände der Poccistraße, während für die S-Bahn der Südring ein zumindest ähnlicher Aufwand wie die Stamm-2 ist.
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Beitrag von Cloakmaster »

Stamm-2 sollte doch auf jeden Fall auch von Regiozügen genutzt werden. Also wäre auch für Regionalzüge der Halt Marienhof eine Alternative. Der Unterschied ist, daß es bereits heute Regiozüge gibt, welche die Poccistr. - bisher natürlich ohne Halt - passieren, wogegen derzeit am/unterm Marienhof keinerlei Bahnverkehr statt findet.
Wenn der Regiohalt erst mal eingerichtet ist, dann ist es auch nicht mehr weit, S-Bahnen dort halten zu lassen. Von da her finde ich es auch eine gute Idee, das Projekt Poccistr. voranzutreiben.
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Beitrag von bayerhascherl »

Kann ich mir nicht vorstellen dass dazu Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Von der immensen Bürokratie im Eisenbahnrecht einen neuen "Haltepunkt" einzurichten gar nicht zu reden.

Außerdem kommt immer das Argument dass durch jeden Halt die Fahrtzeiten verlängert würden.
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Beitrag von Cloakmaster »

Es ist ja kein neuer Bahnhalt. Es ist die Reaktivierung eines alten.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

@Boris Du hast recht, so hatte ich das nicht betrachtet.

@Cloakmaster ich fürchte das ganze läuft auf einen Südring ultra leicht raus. Die CSU schafft wohl leider nicht die Finanzierung der 2. Stammstrecke was dann aber auch für einen echten Südring gilt; und die SPD hätte selbst wenn sie in Bayern die Regierung stellen könnte keinen passenden Koalitionspartner.
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Beitrag von christian85 »

Da sehe ich jetzt keinen grundsätzlichen Widerspruch - der Regionalzughalt an der Poccistraße würde die Bahnhöfe Marienplatz und Odeonsplatz entlasten
Die Bahnhofsbelastung wird entzerrt, das ist richtig. Allerdings wird der U3/U6 Abschnitt Poccistraße-Sendlinger Tor (-Odeonsplatz) stärker belastet, dafür wird die U5 Ostbahnhof-Odeonsplatz und die S-Bahn Stammstrecke Ostbahnhof-Marienplatz etwas entlastet. Darum wundert es mich zumindest ein wenig, da der U3/U6 schon jetzt sehr stark belastet ist und durch verschiedene Maßnahmen (U6 nach Martinsried, Bauprojekte entlang der U3-Süd, Mangfalltalbahn zum Harras) die Belastung steigen sollte, auch wenn die Westtangente kommt. Und bei der U5 ist der Abschnitt Innsbrucker Ring-Ostbahnhof am stärksten (offenbar noch ein Tick stärker als Ostbahnhof-Max-Weber-Platz, wenngleich ich rein durch "Zuschauen" am Ostbahnhof nicht sagen könnte, ob morgens stadteinwärts mehr Leute dort ein- oder aussteigen) belastet. Und IR-Ostbhf wird durch Regionalzüge zu Poccistraße nicht entlastet.
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Beitrag von andreas »

christian85 @ 27 Mar 2012, 21:30 hat geschrieben: Die Bahnhofsbelastung wird entzerrt, das ist richtig. Allerdings wird der U3/U6 Abschnitt Poccistraße-Sendlinger Tor (-Odeonsplatz) stärker belastet, dafür wird die U5 Ostbahnhof-Odeonsplatz und die S-Bahn Stammstrecke Ostbahnhof-Marienplatz etwas entlastet. Darum wundert es mich zumindest ein wenig, da der U3/U6 schon jetzt sehr stark belastet ist und durch verschiedene Maßnahmen (U6 nach Martinsried, Bauprojekte entlang der U3-Süd, Mangfalltalbahn zum Harras) die Belastung steigen sollte, auch wenn die Westtangente kommt. Und bei der U5 ist der Abschnitt Innsbrucker Ring-Ostbahnhof am stärksten (offenbar noch ein Tick stärker als Ostbahnhof-Max-Weber-Platz, wenngleich ich rein durch "Zuschauen" am Ostbahnhof nicht sagen könnte, ob morgens stadteinwärts mehr Leute dort ein- oder aussteigen) belastet. Und IR-Ostbhf wird durch Regionalzüge zu Poccistraße nicht entlastet.
zumindest der Abschnitt Marienplatz - Poccistraße wird von den Fahrgästen entlastet, die vom Ostbahnhof kommen und ihr Ziel südlich der Poccistraße haben.
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Beitrag von Hot Doc »

Der Abschnitt Marienplatz-Poccistr. würde aller Vorsaussicht nach erstmal in beide Richtungen etwas entlastet. Dazu kommt aber natürlich eine Attraktivitätserhöhung, die natürlich wieder Fahrgäste generiert (was aber auch nur im Sinne des Erfinders sein kann).
Im besten Fall steigen die Zahlen so weit, dass auch der U9-NKF weiter steigt und hier dann eine Lösung gefunden werden muß/kann.

So ein Regionalzughalt wäre schon ein starkes Zeichen Richtung Südring und gegen den Stamm2.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 28 Mar 2012, 16:23 hat geschrieben: So ein Regionalzughalt wäre schon ein starkes Zeichen Richtung Südring und gegen den Stamm2.
Nur hat das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 28 Mar 2012, 16:38 hat geschrieben: Nur hat das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Eingeschränkt könnte dieses doch der Fall sein.

Steht erstmal in ein paar jahren ein Bahnsteig oder zwei an der Poccistraße und der Tunnel ist immer noch in der Warteschleife der Finanzierung oder mangels Fortschritt endgültig tot, könnte es schon sein, dass schrittweise einige wenige bescheidene Kapazitäten der S-Bahn dorthin verlagert werden.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 28 Mar 2012, 16:50 hat geschrieben: Steht erstmal in ein paar jahren ein Bahnsteig oder zwei an der Poccistraße und der Tunnel ist immer noch in der Warteschleife der Finanzierung oder mangels Fortschritt endgültig tot, könnte es schon sein, dass schrittweise einige wenige bescheidene Kapazitäten der S-Bahn dorthin verlagert werden.
Dazu muss die S-Bahn aber erstmal auf den Südring kommen, was momentan nur sehr eingeschränkt geht - und ich glaube nicht, dass man hier wirklich nennenswert investiert, um das zu ändern. Nicht nur auf dem Südring selbst, sondern in der Gesamtanordnung, hätte man so viele Zwangspunkte und Engstellen drin, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man das macht, nur weil da jetzt auf einmal ein Bahnsteig in der Landschaft steht. Maximal bei Umleitungen wegen Bauarbeiten am Wochenende oder sowas wären die Engpässe auf der Strecke einigermaßen tolerierbar.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Das ist mir bekannt. Allerdings ist es oft so dass die Möglichkeit, etwas zu fahren können, manchmal dazu führt dass etwas gefahren wird, auch wenn die Infrastruktur suboptimal ist und die Nachfrage übersichtlich.
Man nehme die S20. Die hat auch nicht wirklich die beste Infrastruktur (bissi wurde es ja verbessert) wird allerdings trotz überschaubarer Fahrgastzahlen weiter gefahren und steht sogar vor einem eventuellen Ausbau.
Der Tunnel in der Lindwurmstraße wurde auch weil er da war in die U-Bahn integriert, nicht weil durch in der U-Bahn Bau soviel effektiver oder billiger geworden wäre.
Insofern denke ich schon, dass sobald ein Bahnsteig an der Poccistraße liegt die Begehrlichkeiten größer werden.

Und beispielsweise bei den morgentlichen Expressen aus Erding macht eine Weiterfahrt über Poccistraße evtl sogar Sinn.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Eigentlich finde ich die S20 immer schön gefüllt (zumindest der um 17:50 nach Deisenhofen). Und die Verbindung ist auch alternativlos schnell. In 5 Minuten zum Heimeranplatz, trotz Langsamfahrstellen.
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Beitrag von christian85 »

Der Abschnitt Marienplatz-Poccistr. würde aller Vorsaussicht nach erstmal in beide Richtungen etwas entlastet.
Wieso? Wenn ich ganz konkret die Situation im Morgenstoß Richtung Norden betrachte: Wer bisher von Rosenheim zur U3/U6-Nord gefahren ist, steigt derzeit am Ostbahnhof in S- oder U-Bahn um und am Marienplatz oder am Odeonsplatz wieder. Die hätte man dann zusätzlich (im Morgenstoß nordwärts) im Abschnitt Poccistraße-Marienplatz.

Und die Morgenspitze ist höher als die Nachmittagsspitze, und morgens hat man dort stadteinwärts die höhere Auslastung (57%). Diese ist die höchste auf der U3/U6 und würde noch weiter steigen.

Südwärts (am Morgen) würde es sinken, doch diese Richtung ist nicht die Lastrichtung.
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Beitrag von Electrification »

Was spricht denn nun gegen einen Regionalzughalt an der Poccistraße? Für viele Menschen würden sich die Reisezeiten massiv verkürzen und man könnte die Stammstrecke damit (wenn auch nur leicht) entlasten.

Ich wäre absolut dafür und man kann den Halt ja so anlegen dass für später immer noch die Option einer S-Bahn-Verbindung über den Südring möglich wäre.
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Beitrag von viafierretica »

Electrification @ 29 Mar 2012, 14:48 hat geschrieben: Was spricht denn nun gegen einen Regionalzughalt an der Poccistraße? Für viele Menschen würden sich die Reisezeiten massiv verkürzen und man könnte die Stammstrecke damit (wenn auch nur leicht) entlasten.

Ich wäre absolut dafür und man kann den Halt ja so anlegen dass für später immer noch die Option einer S-Bahn-Verbindung über den Südring möglich wäre.
Dagegen spricht, dass es einfach und vergleichsweise kostengünstig wäre, einen hohen Nutzen hat, für alle Optionen aufwärts kompatibel ist und daher nicht in Frage kommt. Wie soll man da noch die 2. Stammstrecke rechtfertigen, wenn es auch einfacher und schneller geht?
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Jean
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Beitrag von Jean »

viafierretica hat es wohl auf den Punkt gebracht... :ph34r: :ph34r:
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Beitrag von Cloakmaster »

Es fragt sich halt, wie man's macht bzw. was man will. Wenn man einfach an die beiden bestehenden Gleise Aussenbahnsteige dran klatscht, ist das zwar billig, wird aber wohl einen durchgehenden 4-gleisigen Ausbau, und damit stabilen Südring-Verkehr verbauen. Ausserdem hab ich - von unten her gesehen den Eindruck, daß genau auf der zu erneuernden Brücke, und damit in umittelbarer Nähe zur U-Bahn gar nicht soo arg viel Platz ist. Der alte Südbahnhof war ja ein Stückchen weiter, nur wird man beim Neubau wohl keinen langen Fussweg zur U-Bahn haben wollen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Kann man dort ein Mittelbahnsteig mit zwei neuen Gleise bauen (Oder zwei Seitenbahnsteige mit eigenen Gleisen)? Somit hätte man schon vorgebaut...Und selbst wenn man nicht zwei spezielle Gleise neu baut, nichts hindert daran es später für die S-bahn zu nutzen...
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Beitrag von Cloakmaster »

Können kann man vieles. Alles eine Frage des Kosten- und Planungsaufwandes, und damit auch des Realisierugnshorizonts. 2 Aussenbahnseige stehen relativ schnell. 2 neue Gleise, Verschwenkung damit Platz wird für einen Mittelbahnsteig dauert etwas länger.
Dann müssen die verschiedenen Parteien noch darüber zanken, wer wieviel zahlen soll, und schon geht weitere Zeit ins Land. Irgendwann stehen dann doch wieder Olympische Spiele an (2099 oder so), und dann hat mans plötzlich ganz, ganz eilig, und baut nicht mehr das, was geplant war, oder was am besten ist, auch nicht mehr unbedingt, was am billigsten ist, sondern nur, was am schnellsten fertig ist...
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Beitrag von Hot Doc »

Cloakmaster @ 29 Mar 2012, 19:04 hat geschrieben: Es fragt sich halt, wie man's macht bzw. was man will. Wenn man einfach an die beiden bestehenden Gleise Aussenbahnsteige dran klatscht, ist das zwar billig, wird aber wohl einen durchgehenden 4-gleisigen Ausbau, und damit stabilen Südring-Verkehr verbauen. Ausserdem hab ich - von unten her gesehen den Eindruck, daß genau auf der zu erneuernden Brücke, und damit in umittelbarer Nähe zur U-Bahn gar nicht soo arg viel Platz ist. Der alte Südbahnhof war ja ein Stückchen weiter, nur wird man beim Neubau wohl keinen langen Fussweg zur U-Bahn haben wollen.
Östlich von der Brücke wird das Gleisfeld nach einigen Metern wesentlich breiter, die beiden nördlichsten Gleisbetten (so schauts zumindest auf google aus) sind nicht mehr benutzt (das nörlichste davon abgebaut). Hier sollte also genug Platz sein um Bahnsteig und Verschwenkung ziemlich problemlos und sogar weitgehend unter rollendem Rad unterzubringen.
Für die Regionalzüge wäre das ziemlich passend. Wie es für die weitere Nutzung mit der S-Bahn aussähe...fraglich.

PS.: Gerade jetzt bräuchte ich ne Verbindung Pasing-Poccistr....wann kommt die endlich! ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

viafierretica @ 29 Mar 2012, 18:57 hat geschrieben: Wie soll man da noch die 2. Stammstrecke rechtfertigen, wenn es auch einfacher und schneller geht?
Der Bau eines Bahnsteigs an einer existierenden Strecke ist doch noch mal ein "kleiner" Unterschied zu einem durchgehend viergleisigen Ausbau mit hochkomplizierten Ein- und Ausfädelungen an beiden Enden der Strecke.
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Hot Doc @ 29 Mar 2012, 21:40 hat geschrieben: PS.: Gerade jetzt bräuchte ich ne Verbindung Pasing-Poccistr....wann kommt die endlich! ;)
Ja, das wäre für auch alle Leute praktisch, die in die Nähe des Goetheplatzes müssten. Da gibt es immerhin einige große Kliniken.

Aber der Regionalzughalt an der Poccistraße wäre wohl nur für Züge auf dem Weg vom Ostbahnhof zum Hauptbahnhof. Eine Verbindung Pasing-Poccistraße-Ostbahnhof wäre schon ein "Südring-light" mit S-Bahn Betrieb. Da bräuchte man --wie oben bereits geschrieben-- deutlich mehr als nur die zwei Bahnsteige.
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von Iarn »

Merkur

Es geht um den Wunsch des Bezirksaussschusses nach einen S-Bahn halt mit folgender, gar nicht so uninteressanter Bahn Antwort
Die Bahn AG bestätigt auf Anfrage, dass die Erneuerung der Eisenbahnüberführung derzeit geplant wird. Der Wunsch der Errichtung eines S-Bahn-Haltepunktes sei bekannt und prinzipiell möglich. „Jedoch liegt uns keine konkrete Bestellung von Seiten des Freistaats vor, auch ist die Finanzierung noch unklar“, erklärte die Bahn- Sprecherin. „Der Freistaat hat eine Machbarkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben.“ Details könne die Bahn derzeit aber noch nicht nennen. Mit oder ohne S-Bahn:  Aufgrund von verschiedenen Randbedingungen könne die Realisierung eines neuen Haltepunkts Poccistraße „nicht vor dem Jahr 2023 erfolgen“, betonte die Bahn- Sprecherin.
Die Formulierung ist nicht mehr so kategorisch wie in der Vergangenheit, die Realisierungshorizont ist allerdings schon happig. Bevor hier jetzt wieder vom Südring geträumt wird, muss klar sein, dass die anderen Südring Elemente auch sehr langsam gehen würden.
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Beitrag von ropix »

Naja, im Prinzip nix neues.

Der Bahn ist bekannt dass der Freistaat gern einen Regionalzughalt hätte, die Planungshorizonte sind grob abgesteckt. Inbetriebnahme nicht vor 2026 steht hier glaub ich schonmal irgendwo. S-Bahn gibts keine weil niemand sie bestellt hat.

Und naja - ich sehe jetzt ganz ehrlich das Problem auch nicht. Da baut man halt mit 76cm, passend für einen Langzug (oder noch besser für 3 Meridian 6-Teiler um dort im Falle eines HBF-Problems drehen zu können. Ach ne ich habe vergessen, wir sind hier nicht bei sinnvoll sondern bei so kontraproduktiv wie möglich) und der Kas wäre gegessen.
-
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche mit Neuigkeiten zum Thema

Bayern übernimmt die Finanzierung ersten Planungsschritte, ursprünglich wollte der Freistaat ja einen Teil auf die Stadt abwälzen.

Baubeginn wohl Anfang der 20 er Jahre (Es werden 2020 und 2023 genannt, werde da nicht ganz schlau draus).
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Beitrag von Iarn »

RIS Unterlagen zum Thema

Der Bahnsteig soll 320m lang und 76 cm hoch werden, womit sich das Ringen um eine S- Bahn Tauglichkeit schnell als Sturm im Wasserglas herzustellet (so auch in Beschlussvorlage festgehalten)
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