Tempolimit auf Straße und Schiene

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ich packe jetzt mal ein heikles Thema an, das mir viele Gegner bescheren wird, aber ich denke man sollte darüber diskutieren.

Es geht um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen:
Ich bin für ein generelles Limit auf Autobahnen von 120 oder 130 km/h, was ökologisch sinnvoll und absolut ausreichend ist. Auch würde es die vielen Raser einbremsen die mit 200 km/h und schneller meinen sie hätten die Autobahn für sich gepachtet.

Geht es nur mir so oder reist man auf Autobahnen im Ausland nicht entspannter? Ich finde es angenehmer und stressfreier z. B. in Österreich auf der Autobahn zu fahren und mitzuschwimmen. Man hat nicht diesen Stress, weil die meisten ein gleichwertiges Tempo fahren und man so viel flüssiger und entspannter unterwegs ist.

Wie sind hier die Meinungen zum Thema? Selbst der Bau von Autobahnen könnte günstiger gestaltet werden, wenn sie nur noch für Geschwindigkeiten von max. 120/130 ausgelegt sein müssten, statt auf No-Limit-Standard für unsere ganzen Raser und Drängler.
Einhergehend müsste eine flächendeckende Geschwindigkeitskontrolle geben mit hohen Geldstrafen und Fahrverboten für Überschreitungen.

Wo liegen Vor- und Nachteile eines Limits?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Solange Schwarz-Gelb die Bundesregierung stellt, dürfte das leider kein Thema werden, denn vor allem die FDP ist gegen ein Tempolimit auf Autobahnen.

Ich persöhnlich halte 120/130 für zu wenig, aber z.b. 160 da könnte man durchaus darüber diskutieren.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 11 Jun 2012, 17:45 hat geschrieben:Solange Schwarz-Gelb die Bundesregierung stellt, dürfte das leider kein Thema werden, denn vor allem die FDP ist gegen ein Tempolimit auf Autobahnen.

Ich persöhnlich halte 120/130 für zu wenig, aber z.b. 160 da könnte man durchaus darüber diskutieren.
<Ironie>Unter Rot-Grün wurde das Tempolimit ja eingeführt.</Ironie>
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Zum Electrifications Ursprungsbeitrag:
Dem ganzen Beitrag stimme ich vorbehaltslos zu. Zu erwähnen ist es, daß, so denke ich, in Deutschland die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen von 130 km/h das Maximum sein sollte. Allerdings sollte die Geschwindigkeit an Autobahndreiecken und -kreuzen, sowie Engstellen auf 100 (Dreiecken und Kreuze) und 80 Engstellen mit Reißverschlußbildung begrenzt werden; Aber nur, wenn das Verkehrsaufkommen an Kreuzen und Dreiecken hoch ist.

Die hohe Geldstrafe für die Autofahrer finde ich ein guter Ansatz zur Verkehrserziehung. Denn bei einer hohen Geldstrafe werden sich die Autofahrer zweimal überlegen müssen, ob sie weiterhin die Geldstrafe zahlen müssen, wenn sie bei einem Verstoß erneut erwischt werden, oder vorschriftsmäßig fahren. Und: Da das Risiko, erwischt zu werden einfach zu gering ist, halte ich die hohe Geldstrafe für angemessen.

Ansonsten sehe ich die Geschwindigkeitsbegrenzung darin mehr Vorteile, als Nachteile, weil man dadurch im Verkehrsstrom richtig mitschwimmen und am Ende schneller ankommen kann.

@Lazarus: 160 km/h ist trotzdem zuviel für meinen Geschmack. Die Verkehrswissenschaftler, die die Stauforschung betreiben sind aber anderer Auffassung und daß die Geschwindigkeitslimit bis zu 130 km/h die richtige Wahl wäre, weil das zum einen aufgrund der geringen Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem Auto, der auf der linken Spur fährt und einem LKW, der gerade eben die Fahrspur wechselt, ohne darauf zu achten, daß sich der bereits überholende nähert, die Staubildung vermeiden helfen könnte.

Zwei Videoanimationen von PTVVision:
1. Ohne Geschwindigkeitsbegrenzung: YT1
2. Mit Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h (als Beispiel): YT2

@An alle: Was man auf der Autobahn brauchen kann, ist eine variable Geschwindigkeitsbegrenzung von zwischen 80 und 130 km/h je nach Verkehrsaufkommen.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Electrification @ 11 Jun 2012, 17:35 hat geschrieben: Ich bin für ein generelles Limit auf Autobahnen von 120 oder 130 km/h, was ökologisch sinnvoll und absolut ausreichend ist.
Nicht nur ökologisch: Tausende sterben jedes Jahr im Straßenverkehr, und das vorallem durch zu hohe Geschwindigkeiten (jenseits der 130). Blos wird man das niemals durchbekommen. Die Masse, die dagegen wäre, ist einfach zu groß für Politiker. <_<
Viele Grüße
Jojo423
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

yeg009a @ 11 Jun 2012, 17:59 hat geschrieben: @An alle: Was man auf der Autobahn brauchen kann, ist eine variable Geschwindigkeitsbegrenzung von zwischen 80 und 130 km/h je nach Verkehrsaufkommen.
Gibt es die nicht schon? Nennt sich doch Verkehrsleitsystem, wenn mich nicht alles täuscht.
Viele Grüße
Jojo423
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Jojo423 @ 11 Jun 2012, 18:02 hat geschrieben: Gibt es die nicht schon? Nennt sich doch Verkehrsleitsystem, wenn mich nicht alles täuscht.
Schon, aber das nützt nicht, wenn der Verkehr bereits vor dem Verkehrsleitsystem dicht wird. Zum Beispiel: Ein Autofahrer fährt und auf großer Entfernung kein Verkehrsleitsystem in Sicht. Vor seinen Augen erkennt er eine Kolonne, die sich mit verminderter Geschwindigkeit fortbewegt und im Verkehrsstrom mitschwimmt. Dann bremst er sein Auto behutsam (eine "Schnellbremsung" führt dazu, daß der nachfolgende Verkehr ebenfalls abbremsen muß, was es zu einer unerwünschten Effekt führen kann) ab und paßt die Geschwindigkeit an die Kolonne an, um die Staubildung hinter ihm zu verhindern.
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Beitrag von christian85 »

Nicht nur ökologisch: Tausende sterben jedes Jahr im Straßenverkehr, und das vorallem durch zu hohe Geschwindigkeiten (jenseits der 130). Blos wird man das niemals durchbekommen. Die Masse, die dagegen wäre, ist einfach zu groß für Politiker.
Ich bin der Meinung, dass ein allgemeines Tempolimit von 120 oder 130 sinnvoll ist und mittelfristig (10 Jahre?) auch kommen wird. Auch wenn viele dagegen sind, war ja beim Rauchverbot auch so, und jetzt ist es kein Problem mehr. Zudem hat man in fast allen anderen Ländern in Europa auch ein Tempolimit, warum sollte es Deutschland nicht funktionieren?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich fand den Kärntner Versuch nicht schlecht: 130 Regel und signalisiert ggf. Freigabe je nach Verkehrsverhältnisse (Sicht, Dichte, Wetter) auf 160.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Es gibt nichts angenehmeres als Schweizer Autobahnen. (Tempolimit 120 - die dafür aber auch von allen PKW gefahren werden)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 11 Jun 2012, 17:59 hat geschrieben: Nicht nur ökologisch: Tausende sterben jedes Jahr im Straßenverkehr, und das vorallem durch zu hohe Geschwindigkeiten (jenseits der 130). Blos wird man das niemals durchbekommen. Die Masse, die dagegen wäre, ist einfach zu groß für Politiker. <_<
Durch Al Kaida sind evtl 20-30 Deutsche gestorben trotzdem nimmt man den Krampf gegen den Terror als Vorwand um uns fast aller der ursprünglich im Grundgesetz verbrieften Rechte zu berauben.
Im Straßenverkehr konnte man sich jedes Jahr hunderte Tote sparen aber da wird die angebliche Freiheit vor das Menschenleben gestellt.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Ich bin dagegen. Die Technik hat sich enorm weiterentwickelt, man fahrt Heute mit 220 so entspannt wie vor 20 Jahren mit 120. Wie auf Schienen könnte man sagen. Wäre allerdings dafür das Technologie wie Radar-Tempomat und andere Assistenten pflicht werden.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Auch als passionierter und regelmäßiger Autofahrer bin ich dafür. Zumindest mein Auto ist bei 130 km/h deutlich sparsamer als bei 160-170 km/h (sind bald 2 Liter Unterschied pro 100km), und wesentlich entspannter ist es auch.

Nichtsdestotrotz sollte man es ab einer gewissen Autozahl pro Abschnitt auch mal krachen lassen dürfen, einfach aus dem psychologischen Aspekt heraus, dass man es noch darf. Ich sehe keinen Grund, warum nachts auf der freien, dreispurigen A9 geschlichen werden sollte.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

@Galaxy:
Du gehörst also zu denen, der Stau produzieren will!?

Übrigens: Vor über 20 Jahren wurde auch schnell gefahren. Mein Onkel fuhr auf der BAB auch mit 160 Sachen auf der Autobahn, als damals jugendlicher Beifahrer hatte es mir spaß gemacht, daß sein Auto so schnell auf der Autobahn bretterte.

Heute ist einfach das Umdenken angesagt, weil das auf Dauer mit dem No-Limit nicht gut geht. Auch mit niedriger Geschwindigkeit kann man genau so entspannt auf der Autobahn reisen, wie mit der Raserei.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Jojo423 @ 11 Jun 2012, 17:59 hat geschrieben: Tausende sterben jedes Jahr im Straßenverkehr, und das vorallem durch zu hohe Geschwindigkeiten (jenseits der 130). Blos wird man das niemals durchbekommen. Die Masse, die dagegen wäre, ist einfach zu groß für Politiker.
Falsch. Die Autobahn ist die sicherste Straße, und das weltweit. Die meisten Menschen sterben auf der Landstraße.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Galaxy @ 11 Jun 2012, 20:08 hat geschrieben: Wäre allerdings dafür das Technologie wie Radar-Tempomat und andere Assistenten pflicht werden.
Und ne Ansage "Autobeeinflussung.....Autobeeinflussung.....Autobeeinflussung....."? :lol:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 11 Jun 2012, 20:08 hat geschrieben: Ich bin dagegen. Die Technik hat sich enorm weiterentwickelt, man fahrt Heute mit 220 so entspannt wie vor 20 Jahren mit 120. Wie auf Schienen könnte man sagen. Wäre allerdings dafür das Technologie wie Radar-Tempomat und andere Assistenten pflicht werden.
Genau das ist die Gefahr. Man fährt so entspannt wie mit 120 - aber nicht so sicher wie mit 120.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

yeg009a @ 11 Jun 2012, 20:09 hat geschrieben: @Galaxy:
Du gehörst also zu denen, der Stau produzieren will!?
Nein, ich habe überhaupt nichts dagegen das temporäre Tempolimits eingeführt werden um Staus zu verhindern. Ich finde man sollte das allerdings besser kommunizieren. Viele Menschen wundern sich warum auf lehren Autobahnen die Leuchttafeln angeschaltet sind, realisieren nicht das es um die Verkehrsentzerrung geht.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 11 Jun 2012, 20:12 hat geschrieben: Genau das ist die Gefahr. Man fährt so entspannt wie mit 120 - aber nicht so sicher wie mit 120.
Du weißt genau was ich meinte. Das es Menschen gibt die beim Autofahren einen Big Mac verzehren, und dabei ihr Facebook Account aktualisieren ist eine ganz andere Problematik.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Bayernlover @ 11 Jun 2012, 20:09 hat geschrieben: Zumindest mein Auto ist bei 130 km/h deutlich sparsamer als bei 160-170 km/h (sind bald 2 Liter Unterschied pro 100km),
Könnte an deinem Auto liegen? :P

Generell wäre ich auch für eine verkehrsabhängige Geschwindigkeitsbegrenzung, wie sie auch schon angedeutet wurde - grundsätzlich mal nen Wert irgendwo bei 120-130 km/h als Limit festsetzen, dieser stellt jedoch kein Dogma dar und kann, wenn es - wie im Beispiel mit der leeren A9 - die äußeren Umstände zulassen, auch mal angehoben werden :)
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Beitrag von Bayernlover »

TramBahnFreak @ 11 Jun 2012, 20:25 hat geschrieben: Könnte an deinem Auto liegen? :P
Das ist wahr, 102 PS sind einfach nicht zum Rasen geeignet ;)

Es ist aber auch mit einem großen Motor sparsamer, langsam zu fahren. Es kann sogar so sein, dass ein 200 PS-Motor bei 130 km/h sparsamer ist als ein 100 PS-Motor.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Galaxy @ 11 Jun 2012, 20:08 hat geschrieben: Ich bin dagegen. Die Technik hat sich enorm weiterentwickelt, man fahrt Heute mit 220 so entspannt wie vor 20 Jahren mit 120. Wie auf Schienen könnte man sagen. Wäre allerdings dafür das Technologie wie Radar-Tempomat und andere Assistenten pflicht werden.
Wo kann man bitte mit 220 km/h entspannt fahren? Du glaubst doch nicht ernsthaft dass du am Tag längere Zeit konstant 220 km/h fahren kannst und mit ständigem abbremsen und beschleunigen ist das alles andere als entspannend und zudem kostet es einiges an Sprit.

Ich habe schon oft Situationen erlebt wo von hinten Autos mit 200 km/h oder mehr angerast kamen, Lichthupe an und den freien Weg für sich fordernd. Da fühlt man sich belästigt und bedrängt. Die Autobahn ist für alle da und nicht nur für Raser, die scheinbar auch Tote und Unfälle unbeteiligter in Kauf nehmen, so wie sich manche dieser Raser manchmal verhalten.

Vergleich doch selber und fahr mal in der Schweiz, Österreich oder anderswo auf der Autobahn und dann weißt du was entspannendes Fahren ist.
Irgendwie wird man an der deutschen Grenze immer aus der Urlaubsstimmung gerissen, weil dort das Recht des Stärkeren gilt, auch nirgends ist mir so eine aggressive Fahrweise, auch vor allem gegenüber langsameren Fahrzeugen bekannt.

Was die Geschwindigkeitsüberwachung betrifft kann ich mir durchaus vorstellen dass Autos in Zukunft mit einem Gerät ausgestattet werden das die Fahrt aufzeichnet und das stichprobenartig ausgewertet wird nach Geschwindigkeitsüberschreitungen und dementsprechend geahndet werden.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Eine wesentlich ausgebaute Telematik wäre sicher was, dann braucht es auch kein generelles Tempolimit. Und ja, ich kann durchaus auch bei Tempo 160-180 entspannt fahren, sofern Wetter&Verkehr mitspielen. Nur hab ich auch kein Problem damit, einen 120er-Schnitt anzulegen, und damit wesentlich Sprit- und kostensparender fahren. Geht einem nur auch mit der Zeit auf den Geist, gerade bei längeren Strecken. Und konstantes Fahren mit der gleichen Geschwindigkeit führt erwiesenermassen zu schnellerer Ermüdung.
elchris
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Beitrag von elchris »

Dagegen...

Wenn mir am Samstag um 14.30Uhr einfällt, ich muss in 103km bis spätestens 16Uhr eine Besorgung getätigt haben, dann geht das nur ohne Tempolimit - aber:

Wie folgt (Tempolimit) [Meine Geschwindigkeit]

- Wohnstraße (30) [35], Radfahrer vor mir - ich kam ihm nicht nach, ich musste Gegenverkehr durchlassen (und wurde vom etwa 60 fahrenden Mercedes überholt, der dann vom Gegegenverkehr zurecht angeblinkt wurde)

- Tübinger Straße (50) [60], Ampelphase noch bei Grün geschafft, Tram wollt schon wieder den Block zumachen - hab mir 2,5 Minuten Ampelstehen gespart - der Mercedes von vorhin ist mit etwa 45 dann bei Rot hinter mir auch noch drüber.

- Auffahrt auf Mittlerer Ring in den Trappentreutunnel (60) [75] - da is kein Blitzer drin, ich war ausser denen, die eh immer mit und die, die ihren Lichtsensor richtig eingestellt haben, der Einzige mit eingeschaltetem Licht im Tunnel - von ganz rechts auf ganz links gezogen, in der Mitte wird 40 gefahren, angeführt von nem Ösi, ohne Licht, der sich offensichtlich nicht auskennt.

- Baustelle Donnersberger Brücke (40) [45] - aufgrund gemeiner Bauzustände fahr ich da äusserst brav, werde vom kurz vor der Baustelle am durchgezogenen Strich auf die Linke Spur gewechselten, orientierungslosen Ösi (dazu später) angeblinkt, mit Blinker links. Ihr kennt die Baustelle? Links Betonbegrenzer, rechts Leitplanke - er will wohl wieder alle Vorurteile gegen seine Alpenrepublik... Idiot.

- Mittlerer Ring West bis Oly (60) [65-75] - mal wenig Deppen unterwegs, fahre linke Spur und werde zweimal von plötzlich Rausziehenden (die offensichtlich zu doof sind, die von Nympenburg kommenden einfach reinzulassen) ausgebremst (die fahren btw. 40...). Fahre mal kurz nach Rechts um den Ösi vorbeizulassen. Heute mal leider kein Blitzer an der Dom-Pedro-Straße, bis zu der warte ich meistens mitm rüberfahren - grins!

- Überleitung Mittlerer Ring West auf Mittlerer Ring Nord am Oly vorbei: (60) [70], es ist trocken - man geht direkt auf die rechteste Spur, lässt auf die Linke also Leute einfahren, die da von Norden von der damischen Einfahrt kommen (bin der Einzige, der da rechts fährt, der links fahrende bescheuerte Ösi bemerkt die Verkehrssituation zu spät und kracht beinahe auf den einfahrenden Golf). Ich wechsle am Ende der Kurve auf links, lass den Blinker drin und wechsel vorbildlich mit Spiegel- und Schulterblick auf die ganz linke Spur.

- Petuelringtunnel (50) [65]: Garnix los - normalerweise bremst die Kollone direkt bei erblicken der "50" aus Panik auf gefühlte Schrittgeschwindigkeit. Heute kuller ich wieder auf die rechte Spur gewechselt (will ja im Tunnel auf die Autobahn und nicht wie so manch anderer - richtig, der Ösi - im Tunnel dann von links auf ganz rechts) gemütlich durch. Schon lang nix mehr von meinem Österreichischen Freund gesehen, ach doch, da vorne blinkt er - immerhin! - und nötigt einen Fiesta auf der Mittelspur zum Bremsen.

- Auffahrt A9 (40) [50] - da hab ich mich als Führerscheinneuling mal verschalten, statt in den 3. hab ich den 1. erwischt - denk ich jedesmal dran - scheint aber nicht schlimm gewesen zu sein, hier fahen die meisten eh 30 weil der Straßenzustand eher der Republik Kongo als einer Deutschen Autobahnauffahrt ähnlich ist - passt. Dem Ösi ists egal, er überholt zwei vor mir Fahrende mit etwa 80.

-A9 Anfangsteil (80) [95] - Ich bleibe rechts, auf den linken Spuren wird abwechselt 60-120km/h gefahren, mein österreichischer Freund fährt einem links fahrenden Dänen mit rostigem Jetta auf etwa 25cm auf, der Däne fährt in etwa so schnell wie ich und hat Eier - er setzt den Blinker Links, kurbelt das Fenster runter und zeigt dem Ösi den Mittelfinger - guter Mann!

-A9 Baustelle bis Neufahrn und dann bis Allershausen (80-100) [90-110]: Wechsel munter, natürlich blinkend und schulterblickend von der Rechten Spur auf die Mittelspur und zurück - LKWs werden überholt und dann wieder rechts gefahren. Links wird abwechselnd mit 70 bis 130 gefahren - die Langsamen werden u.a. von Ösis und Luxemburgern in der Mitte überholt usw. Irgendwo vor mir muss doch der Ösi...

-A9 freie Bahn (---] [max.160]: Fahre bis zur Ausfahrt Langenbruck dem Ösi mit 130-140km/h mit ausreichendem Sicherheitsabstand nach, linke Spur. Wechsel Munter mal auf die Mittlere oder gar Rechte - möchte nicht rechts überholen obwohl ich es wohl ohne Gefährdung könnte. Denke an den Dänen und wünsche mir nen Stein oder irgendwas zum werfen...

Fazit:
Die Österreicher haben 130km/h, sind offensichtlich zu doof Rechtsfahrgebote und Tempolimits, die darunter gehen einzuhalten - aber auch schneller zu fahren. Mein nächstes Auto hat vorn einen ausfahrbaren Pizzawender um solche Dumpftrottel in den Straßengraben zu heben.

Was hat das nun mit Tempolimit zu tun? Nun, die Probleme ergeben sich nicht aus einer angeblich zu hohen Endgeschwindigkeit, die sowieso nur von einem Bruchteil ausgefahren werden KANN und WIRD - die Hauptprobleme liegen in fehlender Umschau, zu dichtem Auffahren. Ich befürchte mit einem Tempolimit garnicht mehr davon zu kommen, weil dann noch mehr Autofahrer auch an freien Stellen das Rechtsfahrgebot missachten und links alles aufhalten, weil sie ja "eh schon am Limit" fahren...

- Freu mich schon auf schlaue Kommentare von Bahn- und Radfahrern, mein Auto hat jetzt 200.000km drauf, den Hauptteil davon habe ich erarbeitet...
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Beitrag von mapic »

Electrification @ 11 Jun 2012, 20:47 hat geschrieben:Ich habe schon oft Situationen erlebt wo von hinten Autos mit 200 km/h oder mehr angerast kamen, Lichthupe an und den freien Weg für sich fordernd. Da fühlt man sich belästigt und bedrängt. Die Autobahn ist für alle da und nicht nur für Raser, die scheinbar auch Tote und Unfälle unbeteiligter in Kauf nehmen, so wie sich manche dieser Raser manchmal verhalten
Da bin ich absolut deiner Meinung. Allerdings ist alles das was du hier erwähnt hast bereits heute verboten. Vielleicht sollte man das einfach mal deutlich schärfer kontrollieren.

Ich habe absolut nichts gegen Geschwindigkeiten um die 200, so lange es die Verkehrssituation zulässt. Das ist allerdings nur recht selten der Fall, und viel zu oft werden solche Geschwindigkeiten gefahren, obwohl der Verkehr eigentlich viel zu dicht ist.
Ich fahre selbst gerne um die 160-180, was mit einem entsprechenden Auto definitiv auch sehr entspannt möglich ist. Nur wenn man dann alle paar Meter wieder abbremsen muss, ist es natürlich nicht mehr entspannt, aber dann ist es auch sinnlos, überhaupt so schnell zu fahren.
Electrification @ 11 Jun 2012, 20:47 hat geschrieben:Vergleich doch selber und fahr mal in der Schweiz, Österreich oder anderswo auf der Autobahn und dann weißt du was entspannendes Fahren ist.
Irgendwie wird man an der deutschen Grenze immer aus der Urlaubsstimmung gerissen, weil dort das Recht des Stärkeren gilt, auch nirgends ist mir so eine aggressive Fahrweise, auch vor allem gegenüber langsameren Fahrzeugen bekannt.
Also ich habe in Österreich auch schon die tollsten Sachen erlebt. Das beste war ja ein Sprinter, der mir bei ca 135 km/h so dicht aufgefahren ist, dass ich im Rückspiegel nur noch seine Motorhaube gesehen habe, noch nicht mal mehr die Scheinwerfer. Als dann auf der rechten Spur endlich mal eine LKW-Lücke auftauchte, in die ich mich geflüchtet habe, hat er angefangen mit schätzungsweise 1-2 km/h Vorsprung zu überholen, im Timing exakt so, dass er genau neben mir ist, wenn ich auf den nächsten LKW auflaufe.
Und genau diesen Vorgang (allerdings ohne das vorherige dichte Auffahren) erlebt man leider in Österreich viel zu oft. Deshalb finde ich es dort auch nicht wesentlich entspannter als bei uns. Sobald man in Österreich rechts fährt, wird man überholt, auch wenn man schon 140 fährt. Nur die Überholvorgänge dauern dann gerne mal eine Minute oder länger. Da wärs mir schon wesentlich lieber, wenn der Überholende mal Gas geben würde.
Das einzige, was wirklich entspannt ist, ist wenn z.B. auf der Inntalautobahn mit "100 IG-L" gefahren wird. Daran halten sich fast alle, und man kann dann wirklich schön gemütlich mit dem Tempomat durchfahren. Das liegt auch daran, dass die Strafen in diesem Fall empfindlicher ausfallen, als bei einer normalen Geschwindigkeitsbegrenzung.
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 11 Jun 2012, 20:47 hat geschrieben:Wo kann man bitte mit 220 km/h entspannt fahren? Du glaubst doch nicht ernsthaft dass du am Tag längere Zeit konstant 220 km/h fahren kannst und mit ständigem abbremsen und beschleunigen ist das alles andere als entspannend und zudem kostet es einiges an Sprit.
Die A45 zwischen Seligenstädter Dreieck und Gambacher Kreuz ist z.B. meistens fast komplett leer, oder teile der A4, wenn man mal durch die Mittelgebirge ist.

Übrigens beschleunigen macht mit am meisten Spaß, wobei ich mal behaupte das auch Eisenbahner dieser Sünde verfallen. Bild

Ich habe schon oft Situationen erlebt wo von hinten Autos mit 200 km/h oder mehr angerast kamen, Lichthupe an und den freien Weg für sich fordernd. Da fühlt man sich belästigt und bedrängt. Die Autobahn ist für alle da und nicht nur für Raser, die scheinbar auch Tote und Unfälle unbeteiligter in Kauf nehmen, so wie sich manche dieser Raser manchmal verhalten.
Das ist etwas was mich am Eisenbahnforum stört. Viele hier sind anscheinend der Meinung das die meisten Autofahrer so fahren. Ich ärgere mich auch über Drängler. Manchmal geht es halt nicht schneller.
Vergleich doch selber und fahr mal in der Schweiz, Österreich oder anderswo auf der Autobahn und dann weißt du was entspannendes Fahren ist.
Danke habe ich gemacht.
Irgendwie wird man an der deutschen Grenze immer aus der Urlaubsstimmung gerissen, weil dort das Recht des Stärkeren gilt, auch nirgends ist mir so eine aggressive Fahrweise, auch vor allem gegenüber langsameren Fahrzeugen bekannt.
Man darf sich von denen nicht aus der ruhe bringen lassen. Einen Auffahrunfall wollen die auch nicht.
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Beitrag von Bayernlover »

elchris @ 11 Jun 2012, 21:13 hat geschrieben: Fazit:
Die Österreicher haben 130km/h, sind offensichtlich zu doof Rechtsfahrgebote und Tempolimits, die darunter gehen einzuhalten - aber auch schneller zu fahren.
Da von einem auf alle zu schließen, halte ich für recht gewagt. Allerdings ist die Bereitschaft, mal den rechten Fuß beim Überholen fallen zu lassen, natürlich nicht gegeben, wenn man nicht dran gewöhnt ist.

Man muss aber auch mal zugeben, dass die großen Differenzgeschwindigkeiten öfter zu schweren Unfällen führen, und dass manche Fahrer gewisser PS-Boliden denken, dass die linke Spur automatisch für unbegrenzt freizuhalten ist. Daraus entstehen grausame Unfälle, denn 200-120 sind eben immer noch 80km/h, und das muss böse enden.

Wenn sich alle an den Sicherheitabstand und an den Blick nach hinten beim Überholen halten würden, bräuchten wir allerdings kein Tempolimit. Das ist aber pures Wunschdenken.
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rabauz
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Beitrag von rabauz »

Ich mache die Erfahrung dass immer mehr meinen dass sie ruhig links rüber ziehen können, der andere hat dann eben zu bremsen... Da wird maximal geschaut ob ein Crash unvermeidlich wäre, ansonsten wird rübergezogen und der andere zum Bremsen gezwungen. Diesel sei dank langt es dann meistens dem Tempomat wieder reinzunehmen und das Fahrzeug erreicht langsam wieder die ursprüngliche Geschwindigkeit. Aber dennoch bin ich schon desöfteren gewaltig in die Eisen gestiegen wegen solcher Vorfahrtverletzer.
Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Electrification @ 11 Jun 2012, 19:47 hat geschrieben: Irgendwie wird man an der deutschen Grenze immer aus der Urlaubsstimmung gerissen, weil dort das Recht des Stärkeren gilt, auch nirgends ist mir so eine aggressive Fahrweise, auch vor allem gegenüber langsameren Fahrzeugen bekannt.
Alles eine Sache der inneren Einstellung. Wenn Du die Aggressivität der Anderen an Dich ranlässt, dann ist die Stimmung dahin. Wenn Du aber in Deiner Urlaubsstimmung bleibst und es locker siehst, geht Dir auch die aggressive Fahrweise der anderen Verkehrsteilnehmer hinten vorbei.
elchris @ 11 Jun 2012, 20:13 hat geschrieben:Ich befürchte mit einem Tempolimit garnicht mehr davon zu kommen, weil dann noch mehr Autofahrer auch an freien Stellen das Rechtsfahrgebot missachten und links alles aufhalten, weil sie ja "eh schon am Limit" fahren...
Sieht man doch an jedem Abschnitt mit Tempolimit. Da ist der Mittelspurfahrer König und fährt gaaaaaaaaanz links. Weil darf ja eh niemand schneller.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Smirne76 @ 11 Jun 2012, 22:07 hat geschrieben: Sieht man doch an jedem Abschnitt mit Tempolimit. Da ist der Mittelspurfahrer König und fährt gaaaaaaaaanz links. Weil darf ja eh niemand schneller.
Jo, da fahr ich kurz hinten ran, lass dreimal aufblitzen, fahr dann rechts daneben, hupe, zeige nen Stinkefinger und geb Gas. Wirkt Wunder :)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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