Personalmangel beim fahrenden Personal in Bayern
Die Süddeutsche thematisiert heute in Print und online das Problem des mangelnden Personals in Bayern, auch wenn der Artikel im München Teil steht. Aber wie immer sind die Probleme in der Region München wohl aufgrund der abschreckenden hohen Lebenshaltungskosten wohl am gravierendsten.
Das Problem wurde in anderen Themen auch schon angeschnitten, aber ich denke dort ist es i.d.R. off-topic.
Deswegen habe ich mir erlaubt ein neues Thema aufzumachen.
Das Problem wurde in anderen Themen auch schon angeschnitten, aber ich denke dort ist es i.d.R. off-topic.
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Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Naja, das sich Lokführer net grad darum reissen, nach München zu kommen, kann ich schon verstehen. Der bekommt ja z.b. in Hamburg dasselbe Geld bei deutlich geringeren Lebenshaltungskosten. Das die Bahn in München freiwillig soviel mehr bezahlt, das sich das wieder ausgleicht, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
der Beruf Lokführer ist in der heutigen Zeit auch einfach nichtmehr attraktiv genug.
Früher wurden die Lokführer von den Leuten angesehen, heute ist man der tägliche Prügelknabe für alles....
dann kommt noch dazu, wer schlägt sich gern die Nächte um die Ohren und arbeitet gern am Wochenende, an Feiertagen, Weihnachten, Neujahr. Da sagen sich die meisten Jugendlichen, für fast das gleiche Geld arbeite ich lieber z.Bsp. in einer Bank und habe angenehmere Arbeitszeiten.
Früher wurden die Lokführer von den Leuten angesehen, heute ist man der tägliche Prügelknabe für alles....
dann kommt noch dazu, wer schlägt sich gern die Nächte um die Ohren und arbeitet gern am Wochenende, an Feiertagen, Weihnachten, Neujahr. Da sagen sich die meisten Jugendlichen, für fast das gleiche Geld arbeite ich lieber z.Bsp. in einer Bank und habe angenehmere Arbeitszeiten.
mfg Daniel
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Sie werden es aber vermutlich irgendwann unfreiwillig machen müssen, wenn sie vermeiden wollen, dass der Betrieb komplett zusammenbricht.Lazarus @ 8 Dec 2012, 13:47 hat geschrieben: Das die Bahn in München freiwillig soviel mehr bezahlt, das sich das wieder ausgleicht, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Dabei ist der Mangel an Lokführern in meinen Augen noch das geringere Problem - wenn ein Lokführer fehlt, fällt halt ein Zug aus. Weit schlimmer ist in meinen Augen der Mangel an Fahrdienstleitern - wenn ein Stellwerk nicht besetzt ist, hat das weit gravierendere Auswirkungen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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2300 Brutto? Waren das nicht mal weniger?
Naja, je nach dem, welcher Lokführer kurzfristig ausfällt kann das bei manchen Schichten schon auch mehrere Züge zum Ausfallen oder verspäten bringen. Am schlimmsten bei Regio ist aber derzeit gar nicht München, eher südwestlich davon. München fährt sogar noch fleißig Aushilfe überall. Letzte Nacht Pasing, in einigen Stunden Regensburg, ...
Jetzt erst mal frühstücken...
Edit: mal den Link geöffnet. Ach, haben sie nach einem Monat mal den Brief ans Tageslicht gefördert? Den bekamen alle, die Einsatzstellen mit gerade so ausreichendem Personal, als auch die mit fast ohne, welche sich dann erst mal auf dem Boden kugelten vor Lachen. Aber für befristet weg? Dieses Befristet kennen wir schon. Und Familienheimfahrten, doppelte Haushaltsführung...
ICH MACH TROTZDEM MIESE UND BIN DAFÜR AUCH NOCH NICHT ZUHAUSE!!!
Einzig S-Bahn wäre interessant, auch noch in München, dann Drehstrom und 423, LZB, und eigentlich hätte mich S-Bahn ja auch interessiert. Aber u.a. bei den tollen Doppelschichten jedes Mal zum Ostbahnhof gondeln etc., nee, da müssen die schon mehr bieten.
Was das mehr Geld in München angeht, die S-Bahn hat das wohl, ich in keinster Weise.
Naja, je nach dem, welcher Lokführer kurzfristig ausfällt kann das bei manchen Schichten schon auch mehrere Züge zum Ausfallen oder verspäten bringen. Am schlimmsten bei Regio ist aber derzeit gar nicht München, eher südwestlich davon. München fährt sogar noch fleißig Aushilfe überall. Letzte Nacht Pasing, in einigen Stunden Regensburg, ...
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Edit: mal den Link geöffnet. Ach, haben sie nach einem Monat mal den Brief ans Tageslicht gefördert? Den bekamen alle, die Einsatzstellen mit gerade so ausreichendem Personal, als auch die mit fast ohne, welche sich dann erst mal auf dem Boden kugelten vor Lachen. Aber für befristet weg? Dieses Befristet kennen wir schon. Und Familienheimfahrten, doppelte Haushaltsführung...
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Einzig S-Bahn wäre interessant, auch noch in München, dann Drehstrom und 423, LZB, und eigentlich hätte mich S-Bahn ja auch interessiert. Aber u.a. bei den tollen Doppelschichten jedes Mal zum Ostbahnhof gondeln etc., nee, da müssen die schon mehr bieten.
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Dann lass man Feldmoching für 8 Stunden unbesetzt sein.Martin H. @ 8 Dec 2012, 14:42 hat geschrieben: Naja, je nach dem, welcher Lokführer kurzfristig ausfällt kann das bei manchen Schichten schon auch mehrere Züge zum Ausfallen oder verspäten bringen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Das anderswo die Lebenshaltungskosten billiger sind als in München, ist richtig. Dafür aber ausgerechnet Hamburg als Beispiel auszusuchen war ein verdammt schlechter Witz... :rolleyes:Lazarus @ 8 Dec 2012, 13:47 hat geschrieben: Naja, das sich Lokführer net grad darum reissen, nach München zu kommen, kann ich schon verstehen. Der bekommt ja z.b. in Hamburg dasselbe Geld bei deutlich geringeren Lebenshaltungskosten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
versteh ich jetzt grad net ganz....146225 @ 8 Dec 2012, 21:16 hat geschrieben: Das anderswo die Lebenshaltungskosten billiger sind als in München, ist richtig. Dafür aber ausgerechnet Hamburg als Beispiel auszusuchen war ein verdammt schlechter Witz... :rolleyes:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Hamburg hat zwar ähnlich hohe Lebenshaltungskosten wie München (für mich wären sie höher, da ich gerne auswärts einen Trinken gehe), aber dafür hat Hamburg noch ein preiswertes Umland.146225 @ 8 Dec 2012, 21:16 hat geschrieben: Das anderswo die Lebenshaltungskosten billiger sind als in München, ist richtig. Dafür aber ausgerechnet Hamburg als Beispiel auszusuchen war ein verdammt schlechter Witz... :rolleyes:
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Im dortigen Umland sind die Wege allerdings auch in der Regel deutlich weiter als im dicht besiedelten Süden.Iarn @ 8 Dec 2012, 21:26 hat geschrieben: Hamburg hat zwar ähnlich hohe Lebenshaltungskosten wie München (für mich wären sie höher, da ich gerne auswärts einen Trinken gehe), aber dafür hat Hamburg noch ein preiswertes Umland.
EDIT: Stimmt, und anständiges Bier ist dort in der Kneipe wirklich recht oft ein Luxusgut jenseits der 4 oder 5 €uronen...das sind mal wahre Härten...
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Naja, ich denke mal dass man zur MVG viel leichter kommt, die dürften so gut wie jeden nehmen, während es bei der Eisenbahn zum Glück schon gewisse Mindestanforderungen gibt.Zp T @ 8 Dec 2012, 22:29 hat geschrieben: Mich wunderts, dass die MVG kaum Personalsorgen hat, obwohl dort deutlich weniger Lohn gezahlt wird, als bei der Bahn... Kommt doch zur S-Bahn, da kriegt ihr mehr und werdet von Ude nicht ausgebeutet!
Wobei heute leider genug Leute irgendwo sind, bei denen man bei der Bundesbahn die Bewerbung lachend in den Papierkorb wandern hätte lassen und das zurecht!
Hat früher die Stadt nicht sogar mal mehr bezahlt? Ich denke erst durch die 20%-Kürzungsorgie dürfte sich das Blatt gewendet haben.
Man wird zusätzlich zum Gehalt nicht umhin kommen für bestimmte Städte und Regionen die besonders teuer sind, einen Regionalaufschlag zu zahlen, der die Lebenshaltungskosten abfedert. Das wäre dann eben ein spezieller Zuschlag unabhängig vom Gehalt.
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Diese sogenannte "Ballungsraumzulage" hat man auch in anderen städtischen Bereichen erfolgreich abgeschafft. So auch z.B. beim Münchenstift, die mehrere Altenheime in München betreiben. Das Ende vom Lied: Man findet zu den Gehaltsvorgaben keine Pflegekräfte, und muss dann kurzfristig auf Zeitarbeiter zurückgreifen. Deren Stundensätze sind aber höher, ergo, nix gespart
Aber man konnte sich sicher irgendwann im Rathaus damit profilieren.
Aber man konnte sich sicher irgendwann im Rathaus damit profilieren.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Ich kann das bewerten und es ist so. Die DB lässt sich halt nicht vom Arbeitsamt die Leute casten (mit entsprechender Drohung, dass ALG2 gestrichen wird, wenn man nicht spurt).Jojo423 @ 8 Dec 2012, 22:52 hat geschrieben: Haha, der war gut...
Die Personallage ist zwei Managementfehlern geschuldet:
- Man hat sich zu lange von Leuten "aus dem Osten" ernährt - die ziehen so langsam allesamt wieder zurück, neue kommen nicht nach.
- Man hat zu lange zu wenig in Ausbildung vor Ort investiert, 10 Lehrlinge jedes Jahr einstellen bringt nichts, wenn die erst in drei Jahren fahren können und vorher jedes Jahr 20 Leute in Pension gehen oder wegziehen. Die Firma hat sich dann noch den Luxus geleistet, Leute, die das wollen nach der Schule nicht mal anzuschauen sondern gleich ohne Begründung abzulehnen... (die entsprechende Person hat dumm geschaut, als ich ihr das vor versammelter Mannschaft ins Gesicht gesagt hab!).
Jetzt kostets halt entsprechend...
Man möge mir den Sexismus kurz verzeihen, aber mir war es schon beim durchlesen des Beitrags klar, dass es sich um eine weibliche Personalerin handelt. Ich weiß nicht wieso, aber in den letzten zehn Jahren hat sich das Personalwesen unter Betriebswirten zu einer absoluten Frauendomäne entwickelt, weil viele Möchtegern-Alpha-Weibchen beweisen möchten, dass auch sie Personal führen möchten. Die entsprechend übertriebene Dominanz geht dann vor allem in technischen Betrieben wie der Bahn nach hinten los.elchris @ 9 Dec 2012, 15:21 hat geschrieben: ...(die entsprechende Person hat dumm geschaut, als ich ihr das vor versammelter Mannschaft ins Gesicht gesagt hab!)...
Das sage ich aus leidvollen Erfahrungen meines Studiums - es war allen klar, welche Karrierefrauen nach dem 5. Semester den Schwerpunkt Personal belegen, dieser Schwerpunkt war dann auch zu 90% weiblich. Ergebnis war, dass es bei uns Controllern (also theoretisch spießigen Rechnungsheinis) viel lockerer und teamorientierter war als bei den Personalerinnen, die die Grundsätze der Teamarbeit erlernt haben wie eine Fremdsprache.
Genug Studiengeschichten..
Was wäre denn am wichtigsten, um mehr Tfs anzuwerben, ist es nur die Bezahlung oder ist auch die Einteilung der Arbeit entscheidend? Spielt die Anerkennung durch die Mitbürger auch eine Rolle? Ich stelle mir letzten Aspekt weniger wichtig vor, weil man bei der Arbeit eher wenig direkten Fahrgastkontakt hat. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Noch ein Wort zu den Fahrdienstleitern: Ganz klar, dass es wenig Bewerber gibt, schließlich kennen >90% der Bevölkerung diesen Beruf überhaupt nicht. Da muss die Bahn viel mehr Werbung betreiben.
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Das wiederum kann ich bestätigen, ist heute aber nicht mehr mein Problem.elchris @ 9 Dec 2012, 15:21 hat geschrieben:Die Firma hat sich dann noch den Luxus geleistet, Leute, die das wollen nach der Schule nicht mal anzuschauen sondern gleich ohne Begründung abzulehnen.
Es kann nicht besonders sinnvoll sein, einen Menschen, der sich mit der Eisenbahn identifiziert (-> diese Zielgruppe macht am meisten mit und läuft auch eher selten weg, siehe unten) und deswegen zu diesem Zeitpunkt schon aktiver "Museumsbahner" war, erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch einzuladen. Besonders in einer Branche mit einem Imageproblem. Das größte Problem meiner Meinung nach ist einfach, dass viele typische Bahnberufe nicht attraktiv oder bei vielen Leuten schlicht unbekannt sind (siehe Fahrdienstleiter), wenn das mit dem Superstar doch nicht geklappt hat... Denn schlecht bezahlte Jobs mit miesen Arbeitszeiten und dem ganzen Rest gibt's anderswo ja auch, aber die haben oft ein viel cooleres Image. Als ich als Praktikant in einer mittelgroßen Werbeagentur angefangen hatte, sind Freunde von mir teilweise vor Neid ausgeflippt als wär' ich Vorstandsvorsitzender oder sowas geworden, allein wegen des supermegatollen Image vom "Kreativberuf" mit ganz vielen Apple-Produkten um uns rum. :rolleyes:
Manche Bahnen haben aber noch ein anderes Problem. Die haben in der Wirtschaftskrise, als bei den Autoherstellern die Bänder stillstanden, Umschüler geholt, die jetzt oftmals fast alle wieder in ihre alten Berufe zurückgegangen sind. Jetzt muss man sich eben mal fragen, warum die Eisenbahn die Leute nicht halten kann.Die Personallage ist zwei Managementfehlern geschuldet
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Zur Einstellungspolitik der S-Bahn München möchte ich als Zuständiger für die EiB-Ausbildung doch das ein oder andere sagen.
Mit zwei wirtschaftskrisenbedingten Ausnahmen stellen wir seit 2008 immer mindestens 20 Azubis ein.
Dabei ist es in den letzten Jahren immer so gewesen, dass wir alle geeigneten Bewerber eingestellt haben.
Wenn eine Absage ohne Vorstellungsgespräch kommt, kann es eigentlich nur an den Zeugnissen oder am zu späten Bewerbungseingang liegen, ansonsten schauen wir uns den Bewerber schon persönlich an.
Ob jemand nun Museumseisenbahner ist oder erst im letzten Jahr seine Liebe zur Eisenbahn entdeckt hat, spielt für uns keine Rolle.
Wohl aber kommt es auf die fachliche und persönliche Eignung an, auf Gesundheit, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit.
Ein Museumseisenbahner mit fehlender sozialer Eignung mag da genauso durchfallen wie ein Eisenbahnfrischling mit fehlender fachlicher Eignung.
Da bleiben im Auswahlverfahren schon einige hängen, doch wir wollen nicht des Personalmangels wegen unsere Ansprüche herunterschrauben.
Bisher konnten wir auch jedes Jahr alle Plätze besetzen, also müssen wir es auch nicht.
Insgesamt haben wir im laufenden Jahr über Berufsausbildung, Umschulung und Tf-Einstellung über 70 künftige Lokführer eingestellt, bei einem Personalbestand von 560 Lokführern.
Eine Begründung gibt es bei Absagen grundsätzlich nicht mehr, denn wegen Antidiskriminierungsgesetzen ist quasi jede Begründung arbeitsrechtlich anfechtbar. Das halten aber eigentlich alle größeren Firmen so.
Ein größeres Problem ist tatsächlich, die Mitarbeiter zu halten, da bisher auf dem Flächentarifvertrag bestanden wird, um den Menschen in Vorpommern die gleichen Gehälter zahlen zu können wie in München.
Des weiteren ist der Fernverkehr erst in diesem Jahr in die Berufsausbildung eingestiegen, sodass hier ein Ungleichgewicht in der Mitarbeiterfluktuation herrscht.
Mit zwei wirtschaftskrisenbedingten Ausnahmen stellen wir seit 2008 immer mindestens 20 Azubis ein.
Dabei ist es in den letzten Jahren immer so gewesen, dass wir alle geeigneten Bewerber eingestellt haben.
Wenn eine Absage ohne Vorstellungsgespräch kommt, kann es eigentlich nur an den Zeugnissen oder am zu späten Bewerbungseingang liegen, ansonsten schauen wir uns den Bewerber schon persönlich an.
Ob jemand nun Museumseisenbahner ist oder erst im letzten Jahr seine Liebe zur Eisenbahn entdeckt hat, spielt für uns keine Rolle.
Wohl aber kommt es auf die fachliche und persönliche Eignung an, auf Gesundheit, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit.
Ein Museumseisenbahner mit fehlender sozialer Eignung mag da genauso durchfallen wie ein Eisenbahnfrischling mit fehlender fachlicher Eignung.
Da bleiben im Auswahlverfahren schon einige hängen, doch wir wollen nicht des Personalmangels wegen unsere Ansprüche herunterschrauben.
Bisher konnten wir auch jedes Jahr alle Plätze besetzen, also müssen wir es auch nicht.
Insgesamt haben wir im laufenden Jahr über Berufsausbildung, Umschulung und Tf-Einstellung über 70 künftige Lokführer eingestellt, bei einem Personalbestand von 560 Lokführern.
Eine Begründung gibt es bei Absagen grundsätzlich nicht mehr, denn wegen Antidiskriminierungsgesetzen ist quasi jede Begründung arbeitsrechtlich anfechtbar. Das halten aber eigentlich alle größeren Firmen so.
Ein größeres Problem ist tatsächlich, die Mitarbeiter zu halten, da bisher auf dem Flächentarifvertrag bestanden wird, um den Menschen in Vorpommern die gleichen Gehälter zahlen zu können wie in München.
Des weiteren ist der Fernverkehr erst in diesem Jahr in die Berufsausbildung eingestiegen, sodass hier ein Ungleichgewicht in der Mitarbeiterfluktuation herrscht.
Ausbildung oder Schülerpraktikum bei der S-Bahn München: S-Bahn-München-Azubis.de
Das ist einer falschen Gewerkschaftspolitik geschuldet. Früher gab es im öffentlichen Dienst (Beamte und Angestellte) einen Tarif und je nach Region die so genannten "Ortszuschläge". In der freien Wirtschaft ist es heute noch so, dass die Tarifverträge je nach Region variieren.Froschkönig @ 9 Dec 2012, 18:50 hat geschrieben: Ein größeres Problem ist tatsächlich, die Mitarbeiter zu halten, da bisher auf dem Flächentarifvertrag bestanden wird, um den Menschen in Vorpommern die gleichen Gehälter zahlen zu können wie in München.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Quatsch. Das erzählen nur einige Haus und Hofjuristen von ebenjenen größeren Firmen.Froschkönig @ 9 Dec 2012, 18:50 hat geschrieben: Eine Begründung gibt es bei Absagen grundsätzlich nicht mehr, denn wegen Antidiskriminierungsgesetzen ist quasi jede Begründung arbeitsrechtlich anfechtbar. Das halten aber eigentlich alle größeren Firmen so.
Dann formuliere doch mal eine hieb- und stichfeste Begründung, die vor dem Antidiskriminisierungsgesetz Bestand hatJeDi @ 9 Dec 2012, 19:17 hat geschrieben: Quatsch. Das erzählen nur einige Haus und Hofjuristen von ebenjenen größeren Firmen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Aaalso - Erstmal: Arbeitgeber MÜSSEN Begründen - eine unbegründete Ablehnung IST bereits eine Diskriminierung. (EuGH, AZ C-415/10)Autobahn @ 9 Dec 2012, 19:26 hat geschrieben: Dann formuliere doch mal eine hieb- und stichfeste Begründung, die vor dem Antidiskriminisierungsgesetz Bestand hat
Im Zweifel: Fehlende Qualifikation, fehlende Erfahrung, widersprüchlicher Lebenslauf, fehlerhafte Anschreiben, etc...
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Interessant. Warum fallen dann nach wie vor reihenweise Taktverstärker wegen Personalmangels aus und warum schieben so viele Bahner unendlich viele Überstunden vor sich her? Weil man genug Leute einstellt?Froschkönig @ 9 Dec 2012, 18:50 hat geschrieben: Bisher konnten wir auch jedes Jahr alle Plätze besetzen
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Wenn ich so einen Schwachsinn schon wieder lese!Froschkönig @ 9 Dec 2012, 18:50 hat geschrieben: Ein größeres Problem ist tatsächlich, die Mitarbeiter zu halten, da bisher auf dem Flächentarifvertrag bestanden wird, um den Menschen in Vorpommern die gleichen Gehälter zahlen zu können wie in München.
Des weiteren ist der Fernverkehr erst in diesem Jahr in die Berufsausbildung eingestiegen, sodass hier ein Ungleichgewicht in der Mitarbeiterfluktuation herrscht.
Es wird die Arbeitsleistung bezahlt und nicht die Lebenshaltung, das ist für die Tätigkeit nun mal nicht relevant. Der Kollege in Mecklenburg-Vorpommern arbeitet das gleiche, also hat er auch den gleichen Verdienst verdient.
Es spricht doch aber nichts dagegen über das normale Gehalt hinaus eine Zulage für teuere Regionen zu zahlen, ohne anderen was wegzunehmen. Diese Zulage wäre eben eine Lebenshaltungs-/Ortszulage.
Warum sollte ein Flächentarif das verbieten? Der definiert doch nur Mindestregelungen und es ist nicht verboten mehr zu zahlen. Übertarifliche Regelungen bzw. Zusätze zu Tarifverträgen sind jederzeit möglich, solange es eine Verbesserung ist und das wäre hier ja der Fall.
Alles andere ist einfach Käse. Dem Mitarbeiter in München geht es auch nicht besser wenn der in MV weniger verdient. Aber wenn beide gleich verdienen, schließlich machen sie die gleiche Arbeit, aber der Kollege in München eben auch eine zusätzliche Ortszulage bekommt, wegen der Lebenshaltungskosten, dann ist das fair.
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Zu meiner Zeit wurde noch technisches Interesse allgemein und an der Eisenbahn im besonderen gaaaaaanz dick und fett hervorgehoben. Heute nicht mehr? Egal. Aber genau dieses alles wurde ja mangelns Gespräch/Test damals vor fast 10 Jahren sowohl bei Sause, Regio und Cargo nie festgestellt, ein von mir anfangs gar nicht angefragtes Praktikum wurde das erste Mal ja gleich automatisch mitabgelehnt. Zur BOB wollte ich damals nicht (die 609 waren mir damals warscheinlich "zu heiß"...) und was anderes gab's ja noch nicht wirklich. :rolleyes:Froschkönig @ 9 Dec 2012, 18:50 hat geschrieben:Zur Einstellungspolitik der S-Bahn München möchte ich als Zuständiger für die EiB-Ausbildung doch das ein oder andere sagen. (...) Ob jemand nun Museumseisenbahner ist oder erst im letzten Jahr seine Liebe zur Eisenbahn entdeckt hat, spielt für uns keine Rolle.
Wohl aber kommt es auf die fachliche und persönliche Eignung an, auf Gesundheit, Sozialkompetenz und Teamfähigkeit.
Ich denke "Vorjahr" dürfte im Rahmen der Frist liegen und nein, an den Noten kann es eigentlich nicht liegen, wenn Leute von niedrigeren Schulformen mit schlechteren Noten, teils Abbrecher offensichtlich genommen wurden - aber eben ca. 5 Jahre später bzw. früher! Ist ja kein Geheimnis, man hat eine längere Zeit etwa zwischen 1997 und 2006 teils deutlich weniger ausgebildet als es nachhaltig nötig gewesen wäre. Es waren nach 1994 kurzfristig jede Menge nicht kündbare Lokführer und andere Mitarbereiter besonders aus Ostdeutschland, die wegen Streckeneinstellungen und Rationalisierungen in den folgenden Jahren übrig waren. Sicher, besonders im Regionalverkehr ist der Bedarf an Tf gewachsen, muss ja wer fahren die ganzen neuen Stunden- oder eben auch 10-Minutentakte. Gleichzeitig sollte der Konzern im Zuge der Bahnreform schlanker werden. Es wurden immer mehr Züge z.B. ohne zusätzlichen Zugführer gefahren, z.B. Triebwagen statt V100 + Bn/Bm/Bom, Streckenposten und Stellwerker wurden durch neue Technik oder Rückbauten wegrationalisiert, es gab MORA C, sodass man deutlich weniger neu eingestellt hat und stattdessen viele Leute intern zu Lokführern umgeschult hat. Diese Leute gehen jetzt aber so langsam in den Ruhestand und fehlen nun entsprechend. Dazu kommt, dass man derzeit, auch im Güterverkehr wieder recht viel zu fahren hat und wie gesagt, viele Umschüler aus der Wirtschaftskrise bei vielen EVU nicht gehalten werden können. Wenn besonders der DB jetzt also viele viele Leute fehlen, dann ist das Problem meiner Meinung nach hausgemacht und auch nicht wirklich überraschend.Wenn eine Absage ohne Vorstellungsgespräch kommt, kann es eigentlich nur an den Zeugnissen oder am zu späten Bewerbungseingang liegen
Deswegen hält sich mein Verständnis, wenn mein Zug wegen Personalmangel ausfällt, heute auch in besonders engen Grenzen.
Zur Not müsste man halt das höhere Management auf'm Führerstand ausbilden, wäre vielleicht generell nicht schlecht, wenn die BWL-Abteilung mal in Bahnbetrieb geschult würde... Vielleicht will die DB ja Herrn Seeger einen Job anbieten.
Man hat sogar ein Recht auf eine Begründung, damit eben gerade der Nachweis erbracht wird wegen Antidiskriminierung und so weiter, JeDi hat das ja erwähnt... Allerdings reichen eben die üblichen, meist nicht so ganz 100% greifbaren Floskeln aus.Eine Begründung gibt es bei Absagen grundsätzlich nicht mehr, denn wegen Antidiskriminierungsgesetzen ist quasi jede Begründung arbeitsrechtlich anfechtbar. Das halten aber eigentlich alle größeren Firmen so.
Kein Unternehmen wird dran gehindert lokal mehr als den Tarifvertrag zu zahlen oder die Stellen anderweitig attraktiver zu machen, wenn man wichtige Stellen anders nicht besetzt bekommt. Aber ich fürchte mit dem was die EVUs bieten (können), kriegt man eben keine Leute, die z.B. auch Mechatroniker bei Audi, BMW, o.ä. sein könnten. Ob da Imagefilme zur Primetime helfen? Ich bin da eher skeptisch, da die Marke DB hat wie gesagt ein massives und grundsätzliches Imageproblem, weil egal was du über die Eisenbahn irgendwo postet oder wen du fragst, die Assoziation der Leute ist fast immer sowas zwischen Verspätung, Preiserhöhung, Beamtenladen und "Drecksverein". Die Freaks stört das nicht, aber wer sonst will man dort arbeiten, wenn man auch was anderes machen könnte? Ich kenne keinen einzigen, der überhaupt zu irgendeinem Bahnunternehmen gegangen wäre, der nicht vorher schon irgendwie "freakig" gewesen wäre, abgesehen von einem BWL-Student (da haben wir's wieder...), der neulich kurz Praktikum bei der DB gemacht hat.Ein größeres Problem ist tatsächlich, die Mitarbeiter zu halten, da bisher auf dem Flächentarifvertrag bestanden wird, um den Menschen in Vorpommern die gleichen Gehälter zahlen zu können wie in München.
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