USA Sammelthema

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Um nicht andere Threads mit off-topic zuzumüllen eröffne ich ein USA Sammelthema.

Trauriger Anlass im konkreten ein Grundschulen Massaker mit zweistelligen Toten Spiegel
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andreas
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Beitrag von andreas »

naja, ganz einfache Lösung (nach Argumentation des NRA): hätten die Kinder alle Waffen getragen, dann wäre nichts passiert....

Aber wenn ich sowas lese, dann bin ich immer wieder froh um unsere strengen Waffengesetze
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Das interessante ist ja dass die Leute jetzt massenweise die Waffenläden stürmen, verrückter geht es nicht. Angeblich wäre es die Angst vor schärferen Waffengesetzen.

Ich bezweifle leider dass man sich gegen die übermächtige Waffenlobby durchsetzen wird und in der Bevölkerung sind ja auch viele schon so mit der Propaganda infiltriert dass sie auch gegen schärfere Regeln kämpfen werden.

Die hohe Kriminalitätsstatistik zeigt ja dass Waffen eben nicht schützen.
Mag sein dass sich jemand der solche Geschichten plant nicht aufhalten lässt, der bekommt das auch illegal. Nur wird immer übersehen dass der größte Teil der Taten Gelegenheitstaten sind und wer eine Waffe hat und leicht rankommt, der kommt damit auch leichter auf dumme Gedanken.
Ist ähnlich wie beim Diebstahl, wo bei günstigen Gelegenheiten eben Leute klauen die das sonst nie machen würden.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

...und der Durchschnittsdeutsche schüttelt über die laxen Waffengesetze den Kopf - und brettert dann mit 210 über die Autobahn....
elchris
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Beitrag von elchris »

JeDi @ 19 Dec 2012, 15:36 hat geschrieben: ...und der Durchschnittsdeutsche schüttelt über die laxen Waffengesetze den Kopf - und brettert dann mit 210 über die Autobahn....
Das tötet weniger Menschen!
ropix
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Beitrag von ropix »

elchris @ 19 Dec 2012, 19:16 hat geschrieben: Das tötet weniger Menschen!
da wäre ich mir nicht mal so sicher.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

naja, ganz einfache Lösung (nach Argumentation des NRA): hätten die Kinder alle Waffen getragen, dann wäre nichts passiert....

Aber wenn ich sowas lese, dann bin ich immer wieder froh um unsere strengen Waffengesetze
Mit Waffen hat diese Geschichte wenig zu tun. In Lateinamerika ist es kaum schwieriger an die Waffen zu kommen als in den USA. In Israel oder in der Schwez hat fast jeder Erwachsene eine Waffe zu Hause. Aber dort passiert sowas nie. Die Ursache liegt woanders und das wisst Ihr selber.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Ich hatte ursprünglich nicht vor hier zu Antworten aber nun ja. Ein paar Kommentare

Das größte Problem das eine schärfer Regulierung der Waffen in den USA verhindert ist nicht die NRA, sondern das oberste US Bundesgericht. Die haben 2010 noch mal betont das aus ihrer Sicht das Recht Waffen zu tragen auf der gleichen Stufe wie Meinungsfreiheit steht.

Das bei diesem Attentat benutzte halbautomatische AR-15 Sturmgewehr ist in Deutschland legal zu kaufen. Allerdings muss es derart modifiziert werden das maximal 3 Patronen simultan in der Waffe sein können. Das ist möglicherweise auch eine Option für die USA. Nicht das man das Magazine nicht nachträglich modifizieren kann, aber es ist eine Hürde wenn jemand spontan ausrastet.

Die hohe Waffen Kriminalität in den USA geht primär auf das Konto von Gangs wie die Hells Angels usw.. Wenn man Waffen verbietet haben die die Ressourcen eigene zu bauen. Allgemein gilt jedoch für die USA das in den letzten 20 Jahren wie Anzahl der Waffen in Privatbesitz sich verdoppelt haben, die kriminelle Nutzung jedoch in den meisten Gebieten zurückgeht.

Faszinierend finde ich wie unterschiedlich Polizisten in den USA, und Deutschland das Thema Schusswaffen im Privatbesitz betrachten. Die Polizei in Deutschland würde sie am liebsten komplett verbieten, während die US Polizei es sogar positive sieht wenn Menschen sich bewaffnen. Im Endeffekt ist es einfach ein kultureller Unterschied.

Persönlich sehe ich das Thema differenziert. Leider ist es (zumindest noch nicht) möglich das sich Waffen beim verlassen des Grundstücks deaktivieren. Für das eigene Haus kann ich mich mit der "castle doctrine" sehr anfreunden. Wenn ein kriminelle in ein Haus einbrechen will um die Bewohner zu schaden sollte er sich nicht beklagen dürfen wenn er von einer Winchester double shot empfangen wird. In der Öffentlichkeit sehe ich das ganze kritischer. Sicherlich, eine zierliche Frau kann einen Vergewaltiger mit einer Schusswaffe stoppen, allerdings ist die Gefahr wenn jemand ausrastet doch sehr hoch. Man benutzt schnell die Waffe, statt die Fäuste.

Für diejenigen hier die das Thema Sicherheit komplett beim Staat sehen wollen will ich noch folgendes sagen: Die herrschende Meinung im Forum ist ja das der ÖPNV eine Staatsaufgabe ist, außerdem scheint die Mehrheit der Ansicht zu sein, das der ÖPNV eher schlecht geführt wird. Zumindest wird hier viel genörgelt. Wenn Ihr der Auffassung seit das der Staat euch nicht mal adäquat von A nach B bringen kann, warum wollt ihr eure Sicherheit komplett der gleichen Organisation anvertrauen?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Es ist ja nicht nur der Besitz einer Schusswaffe, auch der richtige Umgang will gelernt sein. Sonst schießt man sich noch selbst die E.... ab.

Daher ist das Argument, man könne sich mit einer Schusswaffe selbst verteidigen, schizophren.

Frei nach Wyaett Earp, wer kann schneller ziehen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Autobahn @ 19 Dec 2012, 21:47 hat geschrieben:Es ist ja nicht nur der Besitz einer Schusswaffe, auch der richtige Umgang will gelernt sein. Sonst schießt man sich noch selbst die E.... ab.

Daher ist das Argument, man könne sich mit einer Schusswaffe selbst verteidigen, schizophren. 

Frei nach Wyaett Earp, wer kann schneller ziehen.
http://www.airliners.net/aviation-forums/g...s/checkmark.gif

+ 100

Das sollte aber zumindest in den USA kein wirkliches Problem sein. Die Pfadfinder bieten Waffenkurse an. Es gibt überall Trainingsplätze und 300 Schuss .22 Munition gibt es für ca. $15. Außerdem muss jede Schule und Universität die Bundesgelder annimmt eine Art Pentagon Jugend Programm anbieten. Die bekommen ebenfalls Waffenkunde. Ich weiß nie ob ich die sogenannten JROTC Programme belustigend oder beängstigend finden sollte. :unsure:

http://www.youtube.com/watch?v=WvenLdd2pPg

"How about you open your mouth!?" Yup der Tag wird ungemütlich. :D

Edit: Bitte keine Bilder von anderen Seiten einbinden, auch wenn sie noch so klein sind.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Galaxy @ 19 Dec 2012, 23:01 hat geschrieben: http://www.youtube.com/watch?v=WvenLdd2pPg

"How about you open your mouth!?" Yup der Tag wird ungemütlich. :D
Entschuldigung, aber ich musste das wegklicken. Das ist nur noch krank.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Bayernlover @ 19 Dec 2012, 23:09 hat geschrieben:
Entschuldigung, aber ich musste das wegklicken. Das ist nur noch krank.
Vor allem mit der Geschichte der Hitler Jugend zweifelhaft, und auch in den USA umstritten. Allerdings sind die USA nicht die einzigen die derartiges treiben. Unter anderem Canada und Großbritannien haben ähnliche Programme.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Galaxy @ 19 Dec 2012, 21:12 hat geschrieben:
Persönlich sehe ich das Thema differenziert. Leider ist es (zumindest noch nicht) möglich das sich Waffen beim verlassen des Grundstücks deaktivieren. Für das eigene Haus kann ich mich mit der "castle doctrine" sehr anfreunden. Wenn ein kriminelle in ein Haus einbrechen will um die Bewohner zu schaden sollte er sich nicht beklagen dürfen wenn er von einer Winchester double shot empfangen wird.
Naja - gibt nur ein Problem: In den USA sterben die meisten Menschen, die durch Schusswaffen getötet werden... zu Hause!
Meistens entweder durch "Unfälle" oder weil sich ein Einbrecher irgendwie der Waffe bemächtigen konnte!

Das Problem, wenn ein Einbrecher einem Lauf einer (vielleicht geladenen) Waffe entgegenschaut ist hauptsächlich eins: Der Einsatz erhöht sich enorm. Für den Einbrecher geht es jetzt um Leben und Tod. Also wird der EInbrecher hier die Eskalation suchen!
Auf der anderen Seite der Hausbesitzer. Der wird aufgeschreckt und muss jetzt entscheiden - still verhalten oder agressiv mit der Waffe vorgehen. Im ersten Fall kann er sich und seine Familie sichern indem er sich verbarikadiert. Im zweiten Falle läuft es ebenfalls auf Eskalation hinaus - hat der Einbrecher eine Waffe? Oder nicht? Wird er freiwillig gehen? Oder lieber kämpfen?
Da kommt noch eine psychologische Komponente hinzu - hat derjenige mit der Waffe den MUMM sazu, auch abzudrücken? Nix für ungut - eine Waffe in den Händen zu halten, sie handhaben zu können und wöchentlich 5x am Schießstand das Magazin mit 30 Schuss leerballern befähigt nicht automatisch dazu auf "lebende" Ziele zu feuern. Dazu gehört etwas mehr. Eine Abgebrühtheit - die man aber nicht im normalen Zivilleben erlernt!

Der beste Schutz ist immer noch eins: Den Einbrecher NICHT ins Haus zu lassen. Ist er drin, ist es zu spät. Da hilft auch keine Waffengewalt...
Das ist auf beiden Seiten des Atlantiks so. Nur die Gesetze unterscheiden sich...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Fichtenmoped @ 19 Dec 2012, 23:38 hat geschrieben: Naja - gibt nur ein Problem: In den USA sterben die meisten Menschen, die durch Schusswaffen getötet werden... zu Hause!
Meistens entweder durch "Unfälle" oder weil sich ein Einbrecher irgendwie der Waffe bemächtigen konnte!

Das Problem, wenn ein Einbrecher einem Lauf einer (vielleicht geladenen) Waffe entgegenschaut ist hauptsächlich eins: Der Einsatz erhöht sich enorm. Für den Einbrecher geht es jetzt um Leben und Tod. Also wird der EInbrecher hier die Eskalation suchen!
Oder er sucht den Rückzug weil ihm das Risiko zu groß ist.


Auf der anderen Seite der Hausbesitzer. Der wird aufgeschreckt und muss jetzt entscheiden - still verhalten oder agressiv mit der Waffe vorgehen. Im ersten Fall kann er sich und seine Familie sichern indem er sich verbarikadiert. Im zweiten Falle läuft es ebenfalls auf Eskalation hinaus - hat der Einbrecher eine Waffe? Oder nicht? Wird er freiwillig gehen? Oder lieber kämpfen?
Da kommt noch eine psychologische Komponente hinzu - hat derjenige mit der Waffe den MUMM sazu, auch abzudrücken? Nix für ungut - eine Waffe in den Händen zu halten, sie handhaben zu können und wöchentlich 5x am Schießstand das Magazin mit 30 Schuss leerballern befähigt nicht automatisch dazu auf "lebende" Ziele zu feuern. Dazu gehört etwas mehr. Eine Abgebrühtheit - die man aber nicht im normalen Zivilleben erlernt!
Bei Delikten wie Diebstahl würden die meisten definitive zögern. Wenn bei einer Frau der Vergewaltiger schon im Haus ist, ist die Hemmschwelle sicherlich wesentlich geringer.
Der beste Schutz ist immer noch eins: Den Einbrecher NICHT ins Haus zu lassen. Ist er drin, ist es zu spät. Da hilft auch keine Waffengewalt...
Das ist auf beiden Seiten des Atlantiks so. Nur die Gesetze unterscheiden sich...
Ja, in Amerika könnte man in der Tat mal in bessere Türen investieren.

Übrigens Notwehr wird in Deutschland anscheinend auch relative groszügig betrachtet.

http://www.morgenpost.de/vermischtes/artic...ingestellt.html
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 20 Dec 2012, 00:02 hat geschrieben: Übrigens Notwehr wird in Deutschland anscheinend auch relative groszügig betrachtet.

http://www.morgenpost.de/vermischtes/artic...ingestellt.html
Der Springerpresse glaub ich sowas erstmal nicht...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also auch wenn das jetzt politisch unkorrekt ist und bestimmt gegen eine Forenregel verstößt, für mich ist Galaxy:
Entweder
Troll
seelisch gestört
Oder US Bürger
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Warum Oder ? :)

Für mich haben die meisten Amis einen an der Klatsche... Trotzdem bin ich immer wieder mal ganz gerne dort, und könnte mir prinzipiell auch vorstellen, längerfristig drüben zu verweilen, falls zB ein interessantes Jobangebot mir den Weg dorthin öffnen würde.

Zum Waffenthema: Es ist was anderes, wenn du in einer Grossstadt wohnst, und das Polizeirevier 50 Meter um die Ecke ist, oder auf einer Ranch und der nächste Nachbar 200 Meilen weit weg ist. Hier muss man sich gegen Angreifer - unter anderem auch vierbeinige Angreifer selbst zur Wehr setzen, denn eine Hilfe, welche erst hinzugerufen werden muss, wird in jedem Falle zu spät eintreffen. Der Vierbeiner hat zwar keine Schusswaffe, ist dafür aber auch nicht für irgendwelche Vernunftsgespräche zu haben, und oft nicht ungefährlicher als ein Zweibeiner.

Dem Rancher die Waffe zu erlauben, dem Städter aber nicht, wäre eine grobe ungelcih-Behandlung, man muss sich also entscheiden, welche Rechte man beiden zugestehen will, oder nicht.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Bei der hohen Kriminialitätsrate dürfte auch das unmenschliche bzw. nicht vorhandene Sozialsystem (ist ja sozialistisch und bähhh) eine Rolle spielen. Wenn man ansieht dass wenige Meter abseits der Touristen- und Prachtstraßen das Elend herrscht, dann braucht man sich nicht wundern dass hier eine explosive Spannung entsteht.

Ein gesundes Sozialsystem ist in gewisser Weise auch ein Schutz vor hoher Kriminalität und Unruhen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 20 Dec 2012, 17:22 hat geschrieben:Bei der hohen Kriminialitätsrate dürfte auch das unmenschliche bzw. nicht vorhandene Sozialsystem (ist ja sozialistisch und bähhh) eine Rolle spielen.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Auch in Staaten mit guten Sozialsystemen gibt es Mord und Totschlag sowie Eigentumsdelikte.

Es hat sich auch gezeigt, dass es bei Amokläufen nicht um soziale Gerechtigkeit geht. Es sind in der Regel psychisch Gestörte, die für einen kleinen Moment ihre Macht ausleben wollen. Dies wird durch laxe Waffengesetze erleichtert, denn wenn sie nur ihre Fäuste hätten, kämen sie nicht weit.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

Naja, der hohe Zahl an Raubmorden in den USA deutet schon auf eine wirtschaftliche Motive hin.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 20 Dec 2012, 01:11 hat geschrieben:Also auch wenn das jetzt politisch unkorrekt ist und bestimmt gegen eine Forenregel verstößt, für mich ist Galaxy:
Entweder
Troll
seelisch gestört
Oder US Bürger
Brauchst nicht politisch Korrekt zu sein, das nimmt auf beiden Seiten des Atlantiks überhand.


Ich nehme an für dich ist C = a +b? :ph34r: ;)

Für einen Troll bin ich, behaupte ich mal, zu höflich, seelisch gestört hoffentlich nicht, US Bürger allerdings auch nicht. Ich lebte jedoch 9 1/2 in den USA und fühlte mich dort sauwohl. Meine 3 Töchter sind dort geboren, weshalb ich die Kritik Amerikaner sind alle ungebildete rednecks teilweise doch persönlich nehme. Außerdem habe ich den größten Teil meiner Kindheit und Jugend in Canada verbracht. Das deutsche Bildungssystem kenne ich nur vom Kindergarten und der 1. Klasse. Ich bin also schon angelsächsisch geprägt, obwohl mich meine Eltern "deutsch" erzogen haben, und ich in Kanada auch teilweise auf einer deutschen Schule war. Der Flagge Allianz pledgen wollte ich, zumindest bis jetzt, jedoch nicht.

Ich kann mir gut vorstellen das einige hier meinen ich betrachte die Welt nur durch eine rot, weiß, blaue Flagge. Glaubt mir, mir ist durchaus bewusst das die USA einige Fehler hat. Was mich jedoch teilweise schon in rage bringt ist das in Deutschland tendenzielle alles die USA betreffend schlecht geredet wird. Man hat irgendwie immer was zu nörgeln. Teilweise recht abstrus. Als die NASA GRAIL Sonden vor ein paar Tagen gelenkt auf dem Mond zerschellten nörgelten bei Focus tatsächlich einige das es natürlich die Umwelt verschmutzende USA ist die jetzt anfängt den Mond voll zu müllen, man hätte die Sonden ja auch in die Sonne fliegen können. Ich hätte fast geantwortet das die GRAIL Sonden niemals genügend delta-v generieren könnten um den Mondorbit zu verlassen, geschweige den den Erdorbit, aber das wäre sicherlich pure Zeitverschwendung. Apropos Umweltschutz: Die USA machen sicherlich einiges falsch, aber sie als den größten Umweltsünde schlechthin zu bezeichnen ist eine weitere Sache die mich aufregt. Nach meiner Erfahrung wissen 95% der Deutschen nicht das Deutschland die Einführung des Katalysators verglichen mit der USA um 10 Jahre verschlafen hat. Und die EU hat es bis Heute nicht geschafft die Dieselabgase auf Benziner niveau zu bringen. Aber nein, der Golf TDI Fahrer fährt ökologisch ganz korrekt, es ist der F-150 Fahrer der eine Gefahr für die Menschheit darstellt, plus man hat in der Bild Zeitung irgendetwas von Kyoto gelesen.
andreas
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Beitrag von andreas »

ropix @ 19 Dec 2012, 19:23 hat geschrieben: da wäre ich mir nicht mal so sicher.
30 000 Schußwaffetote in den USA - gegen wieviele Verkehrstote? 5000?
andreas
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Beitrag von andreas »

Russischer Spion @ 19 Dec 2012, 19:26 hat geschrieben:
naja, ganz einfache Lösung (nach Argumentation des NRA): hätten die Kinder alle Waffen getragen, dann wäre nichts passiert....

Aber wenn ich sowas lese, dann bin ich immer wieder froh um unsere strengen Waffengesetze
Mit Waffen hat diese Geschichte wenig zu tun. In Lateinamerika ist es kaum schwieriger an die Waffen zu kommen als in den USA. In Israel oder in der Schwez hat fast jeder Erwachsene eine Waffe zu Hause. Aber dort passiert sowas nie. Die Ursache liegt woanders und das wisst Ihr selber.
ja und nein. Natürlich liegts nicht nur an den Waffengesetzen - aber die leichte Verfügbarkeit von Waffen erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß solche Tatan massiven Schaden anrichten massiv.

Ich wüßte jetzt so auf die schnelle nicht, wo ich grad mal eben ein Sturmgewehr und ein paar Pistolen herbekommen würde um morgen Amok zu laufen.

Und alle anderen theoretischen Varianten, vom Messer bis zum Auto sind meistens nicht so verheerend wie Schußwaffen.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 20 Dec 2012, 18:17 hat geschrieben: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Auch in Staaten mit guten Sozialsystemen gibt es Mord und Totschlag sowie Eigentumsdelikte.

Es hat sich auch gezeigt, dass es bei Amokläufen nicht um soziale Gerechtigkeit geht. Es sind in der Regel psychisch Gestörte, die für einen kleinen Moment ihre Macht ausleben wollen. Dies wird durch laxe Waffengesetze erleichtert, denn wenn sie nur ihre Fäuste hätten, kämen sie nicht weit.
Solche Amokläufe sind doch Randerscheinungen, so schlimm sie sind. Das sind natürlich Gestörte, aber es passieren abseits davon täglich tausende Morde und das hat durchaus wirtschaftliche Gründe.

Warum sind denn nirgends so viele Menschen in Gefängnissen wie in den USA und warum hat man dort so eine erschreckend hohe Kriminalitätsrate?

Ich will das Land nicht generell kritisieren, es hat viele faszinierende Seiten und diesen stupiden Hass den es in manchen Foren bzw. von manchen Leuten gibt, kann ich nicht nachvollziehen.
Allerdings muss man einfach kritisieren dass es dort zu viele Verlierer des Systems gibt, weil es kaum ein soziales Netz gibt und die Leute oftmals vom Good-Will von Einzelpersonen abhängig sind, denen es oftmals darum geht sich damit ins Rampenlicht zu befördern. Tue Gutes und rede nicht darüber, nur dann kommt es von Herzen und ist nicht von Eigennutz bedient.

Alles in allem fehlt ein anständiges Sozialsystem. Man müsste ja nicht mal das europäische System 1:1 übertragen, aber man darf doch große Teile der Bevölkerung nicht ausschließen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Electrification @ 20 Dec 2012, 20:29 hat geschrieben:Alles in allem fehlt ein anständiges Sozialsystem. Man müsste ja nicht mal das europäische System 1:1 übertragen, aber man darf doch große Teile der Bevölkerung nicht ausschließen.
Gewinner und Verlierer gibt es in jedem (Sozial-)System. Du wirst kein staatliches System finden, wo es allen Menschen gleich gut geht. Selbst in sozialistischen Staaten gab es Unterschiede und Kriminalität um des Geldes Willen. Diese waren aber wegen der Pressezensur nicht bekannt und der private Waffenbesitz war dort so gut wie verboten.

Aber wenn es Dich beruhigt, ein nicht geringerer als Aaron Elvis Presley hat schon 1969 (!) auf diese Verhältnisse hingewiesen.
Während der Schnee fällt :
Wird An einem kalten grauen Chicago Morgen,
ein kleines armes Baby geboren,
im Ghetto...
Und seine Mutter weint...
weil das letzte was sie brauchen kann,
ein weiterer hungriger Mund ist, der gefüttert werden muss,
im Ghetto...

Aber die Menschen wollen nicht verstehen, dass dieses Kind eine helfende Hand braucht,
oder er wird eines Tages ein wütender junger Mann sein.
schaut euch selbst und mich an, sind wir zu blind um zu sehen ?
Oder drehen wir uns einfach weg um dann in eine andere richtung zu schauen ?

Die Welt dreht sich weiter :
Und der hungrige kleine Junge mit der laufenden Nase spielt in den Straßen wärend der kühle Wind bläst,
im Ghetto...
Und sein Hunger brennt...
so fängt er an sich in der Nacht auf den Straßen zu bewegen, so lernt er dort zu stehlen, so lernt er dort zu kämpfen,
im Ghetto...

Dann, in einer verzweifelten Nacht, bricht der junge Mann aus,
er kauft die "Waffe", er stiehlt das Auto, versucht zu flüchten doch er kommt nicht weit, und seine Mutter weint...

während sich eine Menschenmenge um den wütenden jungen Mann "zusammenrottet".
liegt er mit dem Gesicht zur Strasse und der "Waffe" in der Hand,
im Ghetto...

Und wärend der junge Mann stirbt :
Wird an einem kalten grauen Chicago Morgen,
ein anderes Baby geboren,
im Ghetto...

Und seine Mutter weint........
Das kann sich aber in der ganzen Welt zugetragen haben, nicht nur in den USA

Das Original
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Galaxy »

andreas @ 20 Dec 2012, 20:15 hat geschrieben:30 000 Schußwaffetote in den USA - gegen wieviele Verkehrstote? 5000?
32.367 Verkehrstote in 2011.

Von den 31.224 Toten durch Schusswaffen (2007) waren 17.352 (über 55%) Selbstmord. Natürlich immer noch zu hoch.

Interessant: In Boston hatten zwischen 1990-1994 75% alle Mordopfer durch Schusswaffen eine kriminelle Vergangenheit. In Philadelphia waren 1993 93% der Mordopfer vorher schon Kriminelle. Wenn sich die Hells Angels mit ihren Rivalen beschießen hat das auf mich eigentlich keine Auswirkung. Genau so wie die Hells Angels in Deutschland für die allgemeine Bevölkerung nicht eine allzu große Gefahr darstellt.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_motor...in_U.S._by_year

http://en.wikipedia.org/wiki/Gun_violence_...e_United_States

Ja Wikipedia, aber die zitieren Behörden.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 20 Dec 2012, 23:30 hat geschrieben: 32,367 Verkehrstote in 2011.
In Deutschland warens 4009 im Jahr 2011 - auf die Einwohnerzahl der USA hochgerechnet also etwa 15.200.

Was ich mit dem Kommentar aber nur sagen wollte (und das völlig ohne Wertung): Es gibt auch Gesetze (oder eben nicht-Gesetze) über die so ziemlich alle andren den Kopf schütteln - zumal um die US-Waffengesetze in unseren Nachbarländern kein so großer Hype gemacht wird.

Achja - du magst nicht zufällig den Punkt als 1000er-Trennzeichen benutzen? Mit dem Komma sieht das doch sehr gewöhnungsbedürftig aus...
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 20 Dec 2012, 20:29 hat geschrieben: Solche Amokläufe sind doch Randerscheinungen, so schlimm sie sind. Das sind natürlich Gestörte, aber es passieren abseits davon täglich tausende Morde und das hat durchaus wirtschaftliche Gründe.

Warum sind denn nirgends so viele Menschen in Gefängnissen wie in den USA und warum hat man dort so eine erschreckend hohe Kriminalitätsrate?

Ich will das Land nicht generell kritisieren, es hat viele faszinierende Seiten und diesen stupiden Hass den es in manchen Foren bzw. von manchen Leuten gibt, kann ich nicht nachvollziehen.
Allerdings muss man einfach kritisieren dass es dort zu viele Verlierer des Systems gibt, weil es kaum ein soziales Netz gibt und die Leute oftmals vom Good-Will von Einzelpersonen abhängig sind, denen es oftmals darum geht sich damit ins Rampenlicht zu befördern. Tue Gutes und rede nicht darüber, nur dann kommt es von Herzen und ist nicht von Eigennutz bedient.

Alles in allem fehlt ein anständiges Sozialsystem. Man müsste ja nicht mal das europäische System 1:1 übertragen, aber man darf doch große Teile der Bevölkerung nicht ausschließen.

Teilweise ja. Das Problem ist das die Spannweite recht groß ist. Es gibt sicherlich Menschen sie samt Kinder obdachlos worden. Anderseits werden vom Steuerzahler bezahlte Handys an die Armen verteilt. Ich bin eigentlich ein Gegner von Washington DC und sein streben immer mehr Macht zu zentralisieren, allerdings sind einige Programme vielleicht doch besser zentralisiert. Obamacare ist sicherlich ein guter Schritt, auch wenn ich mich frage warum das Gesetz über 1.000 Seiten lang ist. :huh:
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 20 Dec 2012, 23:36 hat geschrieben:In Deutschland warens 4009 im Jahr 2011 - auf die Einwohnerzahl der USA hochgerechnet also etwa 15.200.

Was ich mit dem Kommentar aber nur sagen wollte (und das völlig ohne Wertung): Es gibt auch Gesetze (oder eben nicht-Gesetze) über die so ziemlich alle andren den Kopf schütteln - zumal um die US-Waffengesetze in unseren Nachbarländern kein so großer Hype gemacht wird.
Es gibt sicherlich viele Waffengesetze die verbessert werden müssen. Keiner muss mit einer P-90 rumlaufen. Allerdings haben Länder wie die Schweiz eine ähnlich hohe Waffen dichte, ohne die Probleme. Die Frage ist warum? Die soziale Komponente mag eine Rolle spiele. Wenn die Antwort einfach wäre hätte man bestimmt schon reagiert.
Achja - du magst nicht zufällig den Punkt als 1000er-Trennzeichen benutzen? Mit dem Komma sieht das doch sehr gewöhnungsbedürftig aus..
Hoppla korrigiert.
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Beitrag von Galaxy »

andreas @ 20 Dec 2012, 20:17 hat geschrieben: Ich wüßte jetzt so auf die schnelle nicht, wo ich grad mal eben ein Sturmgewehr und ein paar Pistolen herbekommen würde um morgen Amok zu laufen.
Ich wüsste jetzt auch nicht wo ich Kokain, oder Crystal Meth herbekomme. Die denjenigen die es wollen kommen aber dran. Ich denke für Menschen die einen barbarischen Akt planen ist das alles kein Problem. Natürlich gibt es dann noch die spontan ausraster. Da spielt der Besitz von Schusswaffen eine destruktive Rolle.
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