Arbeitsplatz und Führungskraft

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146225
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Beitrag von 146225 »

Servus Gemeinde,

nachdem es hierzuforum zwischen mir und Bayernlover bzw. anderen zu unterschiedlichen Ansichten über Führungskräfte und Führungsqualitäten am Arbeitsplatz gekommen ist, mache ich hier im 10 vorne mal eine neue Diskussionsrunde zu dieser Thematik auf - bei den Störungen der S-Bahn München ist es ja wirklich etwas offtopic.

Stein des Anstoßes war die Klage, das man bei mangelhafter Bahn- oder ÖPNV-Betriebsqualität nicht pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen kann und diese Problematik von der Führungskraft sanktioniert wird. Meine Gegenthese hierzu war, daß es - bestimmte Berufsfelder und Tätigkeiten ganz klar ausgenommen - an sich - abseits von vorsätzlicher Schlamperei - kein Problem in der Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Führungskraft geben darf, weil das nicht ureigenste Aufgabe einer Führungskraft sein kann und darf.

Natürlich muß man unzweifelhaft differenzieren: Das Verhältnis zwischen eigenverantwortlicher Gestaltung der Arbeit und Aufsicht durch die Führungskraft kann nicht an jedem Arbeitsplatz gleich sein. Prinzipiell wird eine einfache / geringfügige / monotone / geringqualifizierte Tätigkeit natürlich eine höhere Quote an disziplinarischem Wirken durch die Führungskraft verlangen, weil hier die Motivation der Mitarbeiter oftmals relativ gering ist - man geht halt "malochen" weil es sein muß, nicht weil die Arbeit ein interessanter Teil des Lebens ist. Wer für 400 € nebenbei das Regal mit den Fertigsuppen im Supermarkt auffüllt, der tut das nicht, weil er sich darin weiterentwickeln und sich einbringen kann.

Doch reden wir hier ernsthaft nur von solchen Arbeitsverhältnissen? Ohne diese gering zu achten oder deren Notwendigkeit aus den Augen zu verlieren, gehe ich doch davon aus, daß der weitaus größere Teil der Forumsteilnehmer sich zu Höherem berufen fühlt, ob nun schon praktisch vollziehend oder durch Ausbildung anstrebend. Und deshalb soll hier von dem Teil der Arbeitswelt vorrangig die Rede sein, in welchem die Initiative und die Leistung der Mitarbeiter für den Arbeitserfolg wesentlich mit entscheidend ist. Und von den für solche Arbeitsplätze notwendigen Führungskräften und Führungsqualitäten.

Von der Pünktlichkeit am Arbeitsplatz war die Rede. Pünktlichkeit ist definitiv eine Tugend, ohne Zweifel, und man sollte persönlich jedes Mal so aufs neue egal zu welchem Anlass um sie bemüht sein. Allerdings muß das auch innerhalb plausibler Grenzen passieren: Auf jeder Minute hochnotpeinlich herumzuhacken, bringt keinen der am Arbeitsprozeß Beteiligten irgendwie wirklich weiter. Wir leben nicht mehr in den 1950ern, wo am Morgen mit dem Tröten der Werkssirene 2000 Mann durch das Tor in die Fabrikhalle einmarschiert sind, um am Nachmittag mit dem wiederholten Tröten die Arbeit liegen zu lassen, um im gleichen Trott wieder auszumarschieren. Freitags mit Lohntüte. Die heutige Welt bei Industrie, Handel und Dienstleistern als auch Verwaltungen sieht doch eher so aus, daß Teams und Arbeitsgruppen bestimmte Bereiche oder Projekte gemeinschaftlich zur Bearbeitung übernehmen. Das wird der Qualifikation der Arbeitnehmer auch besser gerecht, und oftmals übernehmen an derartigen Positionen mit entsprechendem Freiraum ausgestattete Fachkräfte erstaunliche Schritte um den Unternehmenserfolg zu sichern und zu mehren. In diesem Bezug kostet eine Führungskraft, welche Mitarbeiter in die "innere Kündigung" führt also das Unternehmen richtig, richtig Geld.

Nochmals: Wir alle kennen irgendwoher mal Menschen, die einfach von ihrer Grundeinstellung her gefährlich schlampig sind und mit ihrer "Leck mich doch!" - Einstellung jedweder ordentlichen Leistung einen Dämpfer verpassen. Ich möchte hier nicht überzogener Toleranz das Wort reden, aber bitte auch nicht überzogener Schikane. Deswegen spricht dieser Beitrag vom normalen Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit allen menschlichen Höhen und Tiefen.

Zunehmend klagen Unternehmen aller Branchen über akuten Fachkräftemangel. Was liegt also näher, als diejenigen Fachkräfte, welches ein Unternehmen (durch Ausbildung) gewinnen kann, möglichst lange an das Unternehmen zu binden? Fluktuation kostet Geld, und ist sie auffällig hoch, ist sie eines der deutlichsten Anzeichen, daß im Unternehmen etwas nicht stimmt. Wie also motiviere ich Mitarbeiter möglichst lange möglichst beste Leistung für das Unternehmen zu erbringen? Geld ist die eine Seite, wo die Flocken am Monatsende nicht passen, ist das Vergnügen meist sehr einseitig (und kurzfristig), aber noch lange nicht alles: Ist die Führungskraft ein menschlicher Totalausfall und das Betriebsklima mies, bringt auch die schönste Bezahlung auf Dauer nichts. Ich spreche da aus Erfahrung, ich habe einen halbjährlichen Gang durch die Hölle des Bossing (-> Mobbing durch Führungskräfte) hinter mir und bin seitdem überzeugt: Bevor nochmals ein Vorgesetzter mit mir so umgeht, kann er sich einen anderen Mitarbeiter suchen. Und so dürfte nicht nur ich denken, man stelle sich den hochqualifizierten Ingenieur mit diversen Abschlüssen und Weiterbildungen vor, der für einen Maschinenbauer ein mehrmonatiges komplexes Projekt durchführen soll, und den sein Chef jeden Morgen anschnauzt: "Meier, Sie sind schon wieder 5 Minuten zu spät!" - warum sollte der Ingenieur sich das auf Dauer antun, vor allem dann, wenn sein Chef ansonsten dort, wo es darauf ankommt, versagt? Wenn Mitarbeiter nicht motiviert sind, ist das nicht nur deren eigener Fehler, sondern leider auch viel zu oft ein Versagen der Führungskraft. "Innere Kündigung" ist die Folge, ein kostspieliger Prozeß, der den Mitarbeiter genau dort fehlen lässt mit Einsatz und Leistung, wo es dringend erforderlich wäre.

Um ein wenig bei der Kernkompetenz des Forums zu bleiben und den Bogen zurück zum Auslöser der Diskussion zu schlagen: Dabei ist es doch für den Unternehmenserfolg vollständig egal, warum Mitarbeiter nicht gleichförmig jeden Tag zur selben Sekunde durch die Türe treten und wie sie von zu Hause zur Arbeit und zurück kommen, oder was auch immer sonst der Grund für die Verzögerung war. Eine Präferenz einzelner Verkehrsträger wegen vermeintlicher Vorteile ist hier nicht objektiv meßbar, wo heute die S-Bahn verspätet war, kann morgen der Verkehrsunfall an der übernächsten Kreuzung den Straßenverkehr aus dem Gleichgewicht bringen. Objektiv ist nur, daß ich als Unternehmer gerade in Verdichtungsräumen wie München froh um jeden Mitarbeiter wäre, der nicht mit dem Auto zur Arbeit kommt, den Parkplätze binden teuren Grund, sind aber ansonsten absolut unproduktive Kosten. Und über diese Klassiker hinaus gibt es zigtausend weitere diverseste Gründe, so wie es unterschiedliche Menschen gibt. Von der Notwendigkeit der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf reden (fast) alle, wenn aber Mütter/Väter oder auch pflegende Angehörige im Beruf laufend angeblafft werden, weil der Nachwuchs oder die pflegebedürftigen Eltern ab und zu mal nicht streng nach Plan etwas mehr Zeit benötigt haben, schenkt diesen Sprüchen auch keiner mehr Glauben, und es geht wieder ein Mitarbeiter für das Unternehmen verloren...

Was also ist die Aufgabe einer qualitativ hochwertigen Führungskraft? Sie muß auf Harmonie bei der Teambildung achten, Ziele definieren und gemeinsam mit den Mitarbeitern die richtigen Wege und Instrumente finden, um diese Ziele zu erreichen. Sie muß unterstützen und mithelfen, wenn für den einzelnen Mitarbeiter die Dimensionen zu umfassend werden, muß koordinieren und Hindernisse aus dem Weg räumen. Sie muß fördern, fordern, anleiten, motivieren, Fehler zu Vorteilen und Probleme zu Lösungen verwandeln helfen. In diesem großen Zusammenhang gibt es 1000 Dinge und noch viel mehr zu tun, aber sicherlich nicht Mitarbeiter mit kleinlichem Hick-Hack zu demotivieren, und ich warne jeden, der selbst mal Führungskraft von mehr als der Putzkolonne im Discounter werden will, sich auf dieses nicht vorhandene Niveau herabzulassen. Guter Chef ist man nicht, wenn man gegenüber seinen Untergebenen möglichst oft den großen Macker heraushängt.

So, das war jetzt viel Text und nun könnt ihr sagen, der Alte aus Heilbronn ist doch nur ein Labersack. Vielleicht manchmal auch das, aber er kommt aus Deutschlands Region der Weltmarktführer (Heilbronn-Franken), und solche Erfolge sind nur durch einen fleißigen, kreativen, innovativen, arbeitswütigen Menschenschlag möglich, der in seinem Tatendrang nicht unnötig gebremst wird, sondern für seine Leistungen geachtet wird, und niemals aufhört, erst durch das Bessere zu beweisen, was gut ist. Natürlich haben da auch viele Unternehmen und Führungskräfte noch Defizite und Besserung täte not, aber das zeigt sich am langfristigen Erfolg, wo es funktioniert und wo nicht. Meine eigene Arbeit lehrt mich das mal wieder, sie berücksichtigt viele Dinge aus dem obigen Absätzen. Es geht um eine mit multiplen Aufgaben versehene Handelstätigkeit im (präzisions-)technischen Bereich, und hier haben die Kollegen und meine Wenigkeit als starkes Team innerhalb der europaweit operierenden Unternehmensgruppe mal wieder mit 10% aller Mitarbeiter doch 26% vom Gesamtumsatz erstritten. Ein Zufall? Ich glaube es nicht.

In diesem Sinne hoffe ich, daß dieser Beitrag noch eine positive und angeregte Diskussion hervorbringt, und bedanke mich bei denen, die bis hierher durchgehalten haben, für die Aufmerksamkeit.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Meh, wenn Du ein guter Mitarbeiter bist der Werte generierst wird es deinem Arbeitgeber akzeptieren wenn Du eine Verspätung plausibel erklären kannst solang es nicht überhand nimmt.

Was das bezahlen angeht: Im Prinzip muss ein Unternehmen einem Mitarbeiter nur so viel zahlen damit er nicht kündigt. Das Problem dabei ist, das der Mitarbeiter dann nur gerade so viel leistet damit er nicht gefeuert wird. Unternehmen sind durchaus bereit mehr zu zahlen damit Talente sich wohlfühlen. Das Problem in Deutschland bei tariflich organisierten Mitarbeitern ist das die Gewerkschaften es fast unmögliche machen besonder Arbeit besonders zu honorieren. Sozialistische betrachtet sind alle Mitarbeiter leider gleich. Wie Du selbst berichtest ist das kompletter Schwachsinn. Es gab leider Gerichtsurteile die selbst eine Flasche Champagner als Dank als Rechtswidrig einstuften. Nein, dann müssen alle eine Flasche bekommen.
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Beitrag von Bayernlover »

Im Prinzip hat der 146er ja Recht. Nur: Wenn die Pünktlichkeit das Einzige ist, was der Chef so an einem moniert, sollte das kein Kriterium sein, den Job zu wechseln. Denn Pünktlichkeit ist jetzt auch kein Ding der Unmöglichkeit (okay, die Leute innerhalb des MVV sehen das naturgemäß anders), über das es es sich lohnt so lang aufzuregen. Ich bin in 99% der Fälle pünktlich, und das werde ich auch weiter durchziehen. Ich fahr ja nun auch schon so los, dass ich es im Idealfall 20 Minuten früher schaffe, das sollte auch der MVV hinbekommen ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 01:30 hat geschrieben: Denn Pünktlichkeit ist jetzt auch kein Ding der Unmöglichkeit (okay, die Leute innerhalb des MVV sehen das naturgemäß anders), über das es es sich lohnt so lang aufzuregen.
Doch, Pünktlichkeit ist ein Ding der Unmöglichkeit. Man kann noch so sorgfältig sein - ein zu spät kommen kann man nicht ausschließen. Der Zug kann zu spät kommen, mit dem Auto kann man in einem Stau stehen oder einen Unfall haben, und selbst wenn man zu Fuß geht kann man auf vereister Straße stürzen. Und selbst wenn man an der Arbeitsstelle wohnt und nur das Zimmer wechseln muss kann es passieren dass der Wecker den Geist aufgibt. Von daher würde mich mal interessieren, ob einmaliges zu spät kommen tatsächlich ein zulässiger Grund für eine Abmahnung ist.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich denke, man muss da noch mal ganz klar zwischen Verträge mit Festzeiten und Gleitzeit unterscheiden. Letztere gibt es dann noch mit und ohne Kernanwesenheitszeiten.
Bei Gleitzeitjobs dürfte das schon mal kein Problem sein, solange man seine Aufgaben erfüllt. Steht z.B. ein Trambahner aber nicht passend zur Ablöse bereit, dürfte das unangenehmer werden.

=> Es kommt zum guten Teil auf den Job und Vertrag an, ob das problematisch wird oder nicht. Allerdings leg ich schon Wert drauf, Verlässlichkeit zu zeigen oder zu sein. Wenn ich sag, ich bin 0900 zu einer Besprechung, dann muss man da auch dann da sein.
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 16 Dec 2012, 09:44 hat geschrieben: => Es kommt zum guten Teil auf den Job und Vertrag an, ob das problematisch wird oder nicht. Allerdings leg ich schon Wert drauf, Verlässlichkeit zu zeigen oder zu sein. Wenn ich sag, ich bin 0900 zu einer Besprechung, dann muss man da auch dann da sein.
Kann man uneingeschränkt so stehen lassen.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 16 Dec 2012, 03:18 hat geschrieben:Doch, Pünktlichkeit ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Also nachdem es Millionen täglich schaffen rechtzeitig auf ihrer Arbeitsstelle zu sein halte ich diese Aussage für gewagt. Ok, pünktlich auf die Microsekunde schafft natürlich niemand, insofern hast du damit recht. Aber allgemein gehts ja nur ums zu spät kommen, niemand hindert dich daran früher zu erscheinen (außer der Aussage dass alles vor 20 Uhr 30 zu früh ist)
Man kann noch so sorgfältig sein - ein zu spät kommen kann man nicht ausschließen.
Aber minimieren. Und dafür braucht man halt mehr oder weniger Zeit die einem im Leben dann schlicht fehlt weil auf fast schon sinnlost mögliche Art verbraten
Der Zug kann zu spät kommen, mit dem Auto kann man in einem Stau stehen oder einen Unfall haben, und selbst wenn man zu Fuß geht kann man auf vereister Straße stürzen. Und selbst wenn man an der Arbeitsstelle wohnt und nur das Zimmer wechseln muss kann es passieren dass der Wecker den Geist aufgibt. Von daher würde mich mal interessieren, ob einmaliges zu spät kommen tatsächlich ein zulässiger Grund für eine Abmahnung ist.
Kommt auf die Arbeit des Arbeitnehmers an. Und natürlich auch auf den Grund. Nicht-selbstverschuldet wird nicht zu einer Abmahnung führen, mit welchem Grund auch (oder sagen wir mal so - diese Abmahnung ist sehr gut anfechtbar)

Es gibt noch ein viel besseres Beispiel - du bist als Zeuge vorgeladen vor Gericht und erscheinst nicht [pünktlich] zur Verhandlung. Jetzt kann man dich bis zum neuen Termin einfach einknasten, sprich sicherstellen dass du zur nächsten Verhandlung erscheist. Ist die dann wegen Terminmangels erst in einem halben Jahr bleibste dieses halt in Haft. Dagegen ist eine Abmahnung doch wirklich harmlos :)

Aber ja - wenns nicht grad die Verpasste Auktion oder Präsentation der Firma in einem Wettbewerbsverfahren ist oder 30 Züge wegen des Nichterscheinens nicht starten konnten (oder oder oder) wird einmal zu spät kommen nicht zur Abmahnung führen. Das zweite mal innerhalb einer Zeitspanne aber ggf. doch. Und natürlich hängt es auch vom Zeitrahmen ab. Jemand der 4 Stunden verschläft bekommt viel schneller eine Abmahnung als jemand der 20 Minuten (oder sagen wir 10 Minuten) später erscheint.
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 16 Dec 2012, 03:18 hat geschrieben: Man kann noch so sorgfältig sein - ein zu spät kommen kann man nicht ausschließen. Der Zug kann zu spät kommen, mit dem Auto kann man in einem Stau stehen oder einen Unfall haben, und selbst wenn man zu Fuß geht kann man auf vereister Straße stürzen. Und selbst wenn man an der Arbeitsstelle wohnt und nur das Zimmer wechseln muss kann es passieren dass der Wecker den Geist aufgibt. Von daher würde mich mal interessieren, ob einmaliges zu spät kommen tatsächlich ein zulässiger Grund für eine Abmahnung ist.
Dein Wort in Gottes Ohr. Wenn in halb München der Strom ausfällt oder sonst irgendwelche unvorhersehbaren Ereignisse eintreten (dazu zähle ich auch, wenn sich jemand vor meine S-Bahn wirft und ich dann erstmal stehe) sagt der Arbeitgeber natürlich nichts. Was soll man auch machen. Aber wenn man jeden Tag schon 20 Minuten vor eigentlicher Fahrplanauskunft losfährt, um dann trotzdem wieder durch eine chronisch verspätete S-Bahn, eine ausgefallene U-Bahn oder einen vorzeitig wendenden Bus in zeitliche Probleme zu kommen, hat man die Nase einfach voll. Klar, man kann natürlich immer früher losfahren als am Tag davor, aber das wird dann zeitlich schnell unwirtschaftlich.

Also ein Zuspätkommen wegen krasser äußerer Umstände ist wohl kein Problem, aber jeden Morgen zu sagen "Die S-Bahn hat's wieder nicht hinbekommen" führt zwangsweise zu unangenehmen Fragen...
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Beitrag von ropix »

Vielleicht noch ein paar Links zu dem Thema:

http://www.impulse.de/recht-steuern/:Arbei...en/1012229.html
(alleiniges Problem des Arbeitnehmers pünktlich zu erscheinen)

http://rechtsanwaltarbeitsrechtberlin.word...iche-kundigung/

http://www.rab-friedrich-ramm.de/beitrag3.html
(zeigt ein paar Rechtsgrundlagen)
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 09:55 hat geschrieben: Also ein Zuspätkommen wegen krasser äußerer Umstände ist wohl kein Problem, aber jeden Morgen zu sagen "Die S-Bahn hat's wieder nicht hinbekommen" führt zwangsweise zu unangenehmen Fragen...
Das ist genau der Punkt wo ich mit einem "Jein" wieder einhaken muß: Natürlich ist das auf Dauer sowohl für einen selbst als auch für andere etwas unbefriedigend, weil es objektiv besser sein könnte. Doch jetzt beleuchten wir mal speziell Bayernlover vs. Führungskraft, und ich unterstelle mal 2 Szenarien:

Szenario I zeigt uns den Mitarbeiter Bayernlover als engagierten, fleißigen, fachkundigen Menschen, der mit Kollegen und externen Kontakten kompetent und lösungsorientiert zusammenarbeitet, dem man Aufgaben übertragen kann und der sie dann auch im Sinne des Unternehmens bestens löst. Einem solchen Mitarbeiter mache ich als Führungskraft nur bei vollständiger geistiger Umnachtung Streß, weil er in der Frühe hie und da mal 10 Minuten später kommt - das ist in einer Großstadt allgemeines Lebensrisiko.

Szenario II zeigt uns den Mitarbeiter Bayernlover als faulen, schlampigen "Komm-ich-heut-nicht-komm-ich-morgen-Typ" der mit seiner chilligen Einstellung eine Aufgabe nach der anderen versaut, Zusamenhänge ignoriert, kein Problem richtig lösen kann und nichts während der Arbeitszeit so gut kennt wie den Weg zum Kaffeeautomaten im Pausenraum. Mit diesem Mitarbeiter habe ich als Führungskraft mehr als nur das Problem, daß er morgens nach Lust und Laune erscheint.

Damit sollte klar sein: Es muß für die Führungskraft der Gesamtwert des Mitarbeiters im Blickfeld stehen, nicht dieser oder jener Einzelaspekt.
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Beitrag von Bayernlover »

Nein, bei uns in der Firma gibts a) keine faulen Mitarbeiter und b) werden da alle gleich behandelt. Es ist eine Grundregel, dass alle um 9 da zu sein haben. Ende der Diskussion. Das habe ich übrigens bei jedem Arbeitgeber bisher so erlebt.

Wenn man das als Führungskraft einmal schleifen lässt, kommt der eine 9:10 Uhr, der andere 9:15 Uhr und der nächste dann 9:35 Uhr. Ich finde auch, dass Pünktlichkeit kein Diskussionspunkt ist. Wenn es heißt, um 9 Uhr sind alle, dann sind um 9 Uhr alle da, ganz einfach.
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Beitrag von 146225 »

Gerechtigkeit ist auch wieder so ein nur oberflächlich beleuchtetes Thema. Natürlich muß eine Führungskraft getreu der alten Ulmer Schwörformel immer versuchen "Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein in allen gleichen, gemeinsamen und redlichen Dingen ohne allen Vorbehalt" - will sagen, dem Verdacht einer wie auch immer gearteten Günstlingswirtschaft (es sei denn, man ist bei der CSU, wo das Geschäftsmodell und Kernkompetenz ist) darf sich eine Führungskraft niemals aussetzen. "In allen gleichen Dingen" sagt aber auch, daß man unterscheiden können muß, wem man welche Freiheiten wann in welchem Ausmaß und warum wie oft gewährt und wem eben nicht. Freiheit ist nach Bismarck "ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann" - es kommt also auf den Umgang damit an. Findet kein vorsätzlicher Mißbrauch statt, sind Freiheiten für alle Beteiligten nur ein Gewinn.
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Beitrag von TravellerMunich »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 10:48 hat geschrieben: Nein, bei uns in der Firma gibts a) keine faulen Mitarbeiter und b) werden da alle gleich behandelt. Es ist eine Grundregel, dass alle um 9 da zu sein haben. Ende der Diskussion. Das habe ich übrigens bei jedem Arbeitgeber bisher so erlebt.

Wenn man das als Führungskraft einmal schleifen lässt, kommt der eine 9:10 Uhr, der andere 9:15 Uhr und der nächste dann 9:35 Uhr. Ich finde auch, dass Pünktlichkeit kein Diskussionspunkt ist. Wenn es heißt, um 9 Uhr sind alle, dann sind um 9 Uhr alle da, ganz einfach.
Wie sieht es denn mit Gleitzeit aus? :-)

Zudem: Da ich gerne auch mal deutlich länger als 17 Uhr am Arbeitsplatz sitzen darf, sollte mein Arbeitgeber tunlichst nicht rummeckern, wenn ich mal 10 Minuten nach 9 am Arbeitsplatz erscheine, zudem wenn dies auch noch MVG- oder S-Bahnbedingt ist.
Ansonsten muss ich zukünftig auch pünktlich um 17 Uhr leider meinen Bleistift fallen lassen...

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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 10:48 hat geschrieben: Nein, bei uns in der Firma gibts a) keine faulen Mitarbeiter und b) werden da alle gleich behandelt. Es ist eine Grundregel, dass alle um 9 da zu sein haben. Ende der Diskussion. Das habe ich übrigens bei jedem Arbeitgeber bisher so erlebt.
Mir ist bislang noch keine Firma untergekommen (von Weltbaukonzern bis 3-Mann-Klitsche), in der man bei sowas als Mitarbeiter in Szenario I (also ansonsten zuverlässig und pünktlich) nicht gewisse Gestaltungsmöglichkeiten gehabt hätte.
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Beitrag von Iarn »

Also ich denke jede Firma und jedes Team hat da seine eigenen Absprachen. Oft existiert ja eine Betriebsvereinbarung zum Thema. Oft heißt es da auch "soll" für Mitarbeiter und nicht "muss um x Uhr am Arbeitsplatz sein".
Insbesondere bei Gleitzeit ist das kein Thema. Bei mir im Team habe ich die Regelung wer sich verspätet oder gar nicht kommen kann, soll mich anrufen. Und wenn ich irgendwo fest hänge dann alarmiere ich meinen Stellvertreter und gebe dem Projektmanagement über mir Bescheid..

Bei Meetings und Konferenzen ist natürlich mehr Disziplin gefragt. Da kann man erwarten, dass die Mitarbeiter ggf. mehr Puffer einbauen. Aber irgendwo gibt es Grenzen. Wenn in Island ein Vulkan ausbricht dann kommen halt Leute Tage zu spät zur Arbeit. Das ist höhere Gewalt.

Ich persönlich möchte bei mir Unpünktlichkeit vermeiden auch wenn mir niemand den Kopf abreißt. Da spielen Dinge wie Vorbildfunktion, wie-du-mir-so-ich-dir mit genauso wie auch ein Gehalt was es ermöglicht das Taxi zu nehmen wenn die U-Bahn München mal wieder ihre Tage hat (kam im letzten Monat zweimal vor, dass ich nur durch spontane Taxifahrten pünktlich sein konnte).
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Beitrag von Bayernlover »

Bei mir existiert die Vereinbarung, dass man um 9 arbeitsbereit an seinem Platz zu sitzen hat. Da kommt es ungünstig, wenn man erst 9:05 Uhr die Tür betritt. Und das, obwohl man laut Fahrplanauskunft um 8:40 Uhr da sein sollte. Das ist das, was mich nervt.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 14:28 hat geschrieben: Bei mir existiert die Vereinbarung, dass man um 9 arbeitsbereit an seinem Platz zu sitzen hat. Da kommt es ungünstig, wenn man erst 9:05 Uhr die Tür betritt. Und das, obwohl man laut Fahrplanauskunft um 8:40 Uhr da sein sollte. Das ist das, was mich nervt.
Da trifft dich aber - wie hier ja schon festgestellt wurde - kein Verschulden. Damit drohen auch keinerlei Sanktionen seitens des Arbeitgebers.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 16 Dec 2012, 15:10 hat geschrieben: Damit drohen auch keinerlei Sanktionen seitens des Arbeitgebers.
Mir ist das aber unangenehm zu spät zu kommen? Die rechtliche Seite ist mir dabei recht egal.
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Beitrag von Lazarus »

JeDi @ 16 Dec 2012, 15:10 hat geschrieben: Da trifft dich aber - wie hier ja schon festgestellt wurde - kein Verschulden. Damit drohen auch keinerlei Sanktionen seitens des Arbeitgebers.
Da wär ich mir net so sicher. Ich seh das ebenso wie Spock. Es kommt entscheidend darauf an, was im Arbeitsvertrag steht. Ist da eine feste Arbeitszeit geregelt, hat man sich nunmal daran zu halten.
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Beitrag von spock5407 »

Bzw. Betriebsvereinbarung. Es kann ja dortdrin geregelt sein.

Abgesehen davon, selbst wenns dort liberal geregelt ist, hängts halt auch stark auf die Funktion ab, die man wahrnimmt. Manche Jobs sind unkritisch, bei manchen hats halt auch Auswirkungen auf mehrere oder viele andere. Und dann sollte man halt einfach dafür sorgen, dass es "läuft im Job", weil sonst heissts trotz Gleitzeit irgendwann mal "der/die is nie da, wenn er/sie gebraucht wird". Sorgt auch nicht grad für gute Leistungsbeurteilungen, auch wenns kein Verstoß gegen Betriebsregeln is.

Aber Gleitzeit ist schon ne praktische Sache. Es gibt durchaus auch Verträge wo sinngemäß drinsteht, dass man seine Arbeitszeit im Rahmen der übertragenen Aufgaben und Pflichten selbst bestimmen kann. Kann dann natürlich aber auch nach hinten losgehen, wenn man dann mal was z.B. im Rahmen von Projekten oder Sonderthemen ordentlich ranklotzen muss. Dafür kann man aber auch mal eher abrücken.

Genausogut gibts aber sicher Jobs und Chefs, bei denen man wegen 2 Minuten zusammengefaltet wird.
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Beitrag von ropix »

Lazarus @ 16 Dec 2012, 15:55 hat geschrieben: Da wär ich mir net so sicher. Ich seh das ebenso wie Spock. Es kommt entscheidend darauf an, was im Arbeitsvertrag steht. Ist da eine feste Arbeitszeit geregelt, hat man sich nunmal daran zu halten.
Ja, aber es gibt immer noch die Höhere Gewalt die sowas außer Kraft setzt. Nehmen wir an du nimmst den Zug eine Stunde früher, der wegen eines Personenunfalles zwei Stunden auf freier Strecke stehenbleibt, Polizei an jeder Tür die sicher verhindert dass du aus dem Zug kommst. Kein Arbeitsgericht der Welt wird eine Kündigung wegen so einem Vorfall bestätigen. Das ist und bleibt höhere Gewalt.

(Für mein Gerichtsbeispiel muss man halt dem Polizisten so lange auf den Nerv gehen bis der das Gericht verständigt)
spock5407 @ 16 Dec 2012, 16:13 hat geschrieben:Genausogut gibts aber sicher Jobs und Chefs, bei denen man wegen 2 Minuten zusammengefaltet wird.
Vor allem halt im Billiglohnsektor, wo der nächste Arbeiter sowieso billiger ist. Insofern diskutieren wir hier eigentlich nur über die schlechtbezahlten die keine oder wenig Chance auf einen anderen Arbeitsplatz haben. Hat der Arbeitnehmer noch die Wahl wird kein Chef der Welt sich über ÖPNV-begründete vereinzelte Verspätungen aufregen. Genau das ist das eigentliche Problem.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 15:21 hat geschrieben: Mir ist das aber unangenehm zu spät zu kommen? Die rechtliche Seite ist mir dabei recht egal.
klar, aber irgendwann kannst halt nicht mehr noch früher losfahren, weil es macht auch keinen Sinn, wenn du um halb 8 schon am Arbeitsplatz sitzt, nur damit du ja pünktlich bist.
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Beitrag von Bayernlover »

andreas @ 16 Dec 2012, 19:10 hat geschrieben: klar, aber irgendwann kannst halt nicht mehr noch früher losfahren, weil es macht auch keinen Sinn, wenn du um halb 8 schon am Arbeitsplatz sitzt, nur damit du ja pünktlich bist.
Richtig, deshalb nervt mich ja die Unzuverlässigkeit des MVV. Womit wir wieder am Anfang wären ;)
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 20:44 hat geschrieben: Richtig, deshalb nervt mich ja die Unzuverlässigkeit des MVV. Womit wir wieder am Anfang wären ;)
Dann geh zu Fuß.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 16 Dec 2012, 20:45 hat geschrieben: Dann geh zu Fuß.
Genau solche Antworten hab ich hier im EF erwartet :D

Man gibt also zu, dass eine pünktliche und zuverlässige Beförderung nicht möglich ist? Das wäre wenigstens eine ehrliche Aussage.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 20:50 hat geschrieben: Man gibt also zu, dass eine pünktliche und zuverlässige Beförderung nicht möglich ist? Das wäre wenigstens eine ehrliche Aussage.
Wieso? Bis +59 sind hinzunehmen, das gibt die Bahn schon seit über 3 Jahren so zu...
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 16 Dec 2012, 20:53 hat geschrieben: Wieso? Bis +59 sind hinzunehmen, das gibt die Bahn schon seit über 3 Jahren so zu...
Stimmt ich vergaß :D
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 16 Dec 2012, 20:50 hat geschrieben: Man gibt also zu, dass eine pünktliche und zuverlässige Beförderung nicht möglich ist? Das wäre wenigstens eine ehrliche Aussage.
Es ist unmöglich, im Verkehrsbereich eine pünktliche Ankunft zu garantieren. Das ist beim MIV aber auch nicht anders als beim ÖPNV. Die Frage ist halt wie oft es passiert dass es schiefläuft.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 16 Dec 2012, 21:33 hat geschrieben: Es ist unmöglich, im Verkehrsbereich eine pünktliche Ankunft zu garantieren. Das ist beim MIV aber auch nicht anders als beim ÖPNV. Die Frage ist halt wie oft es passiert dass es schiefläuft.
Im MIV sind Verspätungen aber planbar. Aufm Ring steht man fast jeden Tag an der selben Stelle im Stau, und als ich noch in Berlin gewohnt hab war die Fahrtzeit mit'm Auto auf meiner Strecke fast immer die gleiche.

Im ÖPNV gehen Anspruch und Wirklichkeit dafür viel weiter auseinander. Mal braucht man nur 40 Minuten, den nächsten Tag dann 1:10h. Und das wild durcheinander und aus den unterschiedlichsten Gründen. Ich warte eigentlich im Moment nur darauf, dass der Streckenagent für morgen in der früh auf der S2 wieder ausfallende Taktverstärker ankündigt.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Irgendwie hab ich allerdings auch das Gefühl, dass hier - mit Verlaub - teilweise aus einer Mücke ein Elefant zu machen versucht wird...
Klar, gibt es Tage, an denen gar nix rund läuft, wenn der Bus früh schon ne Viertelstunde zu spät kommt, und man auf alle anderen Verkehrsmittel mindestens ebenso lange warten muss. Aber das kommt doch gar nciht so oft vor, im letzten Jahr vielleicht zwei drei mal, meistens nach starken Schneefällen in der Nacht, oder bei den ach so häufigen Stromausfällen ;)
An allen anderen Tagen liegt die Ankunftsdifferenz bei gleicher Abfahrtszeit - zumindest bei mir - innerhalb von höchstens 10 Minuten, und das auch nur, weil der Anschluss am Max-Weber-Platz verdammt knapp ist, und die 19er in letzter Zeit meistens (zumindest auf der Hinfahrt) erstaunlich pünktlich ist, da ist die 16er sogar anfälliger...
Vielleicht liegt's an der Wahl der Verkehrsmittel, aber ich kann mich eigentlich nicht beklagen :)
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