mapic @ 7 Jun 2019, 17:23 hat geschrieben:Hat es denn jemals Gasturbinen Fahrzeuge mit elektrischen Antriebsmotoren gegeben?
Im "Voith-Land" meines Wissens nicht, aber der
TGV 001 war 1972 gasturbinen-elektrisch, ebenso schon 1938 die
Am 4/6 der SBB. Auch in den USA müsste es wenigstens in den 40ern und 50ern solche Lokomotiven gegeben haben, ohne da jetzt spontan konkret werden zu können. Die Kombination aus Gasturbine und Hydraulik traue ich es sogar zu, exklusiv westdeutsch gewesen zu sein. Wobei die vergleichsweise kleine Gasturbine in der
210 im Gegensatz zu den beiden anderen ja eh nur zusätzlich als Booster zum deutlich leistungsfähigeren Dieselmotor war und vermutlich auch als Analogie gedacht war zur berüchtigten Trafoumschaltung der zu der Zeit erscheinenden 103.1 mit dann kurzzeitig 12 MW. Vor dem TEE Bavaria wäre man mit der 103 halt nur bis Geltendorf gekommen und soweit der Schwung gereicht hätte.
(Heute hätten wir aber auch mehr davon, wenn die DB damals schon einfach Oberleitungen im Allgäu aufgehängt hätten.)
mapic @ 7 Jun 2019, 17:23 hat geschrieben:Gibts eigentlich irgendwo nähere Infos, warum das bei der 245 nicht so funktioniert, wie ursprünglich geplant?
Näher weiß ich es auch nicht. Soweit ich weiß, tut den Motoren in der Praxis bei wechselnden Temperaturen das ständige Hoch- und Runterfahren samt Starten und Abstellen nicht gut, sodass die teilweise schon getauscht werden mussten, wie ich hörte. Ich vermute mal ähnliche Probleme wie bei einem Auto, das dauernd und verschärft Kurzstrecken fährt: Kalt, Lauwarm, Warm, Kalt, Lauwarm... da stimmt dann auf Dauer die Schmierung nicht und es kann Risse geben. Wenn ich mir vorstelle, da gibt's Motoren, die werden auf München - Mühldorf dann meinetwegen 8x angeworfen und wieder abgestellt, um angestellt zu werden und gleich Vollast laufen sollen. Selbst wenn die Motoren dauernd vorgeheizt sind, gesund kann das über die bei der Bahn gefahrenen Distanzen nicht sein. Ist aber nur eine Vermutung. Und vor allem vor'm SyltShuttle scheinen die kleinen Industriemotoren einer 245 unter Dauerlast nicht so geeignet zu sein, um zwei (!) 215/218 zu ersetzen. Der Luftwiderstand der offenen Autotransportwagen in Kombination mit dem stetigen Westwind soll ja nicht zu vernachlässigen sein und lässt den Zug wohl dauernd "bergauf" fahren. Das Teil hat aber ca. 600 m und rund 1.000 t. Da kann ich mir auch vorstellen, dass das nicht das optimale Einsatzgebiet für die 245 ist und eine einmotorige und vielleicht mehr für Güterzüge hin optimierte Lok wie die Vectron DE mit einem für Lokomotiven entwickelten Motor standfester wäre.