Europapolitik

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Antworten
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13808
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 1 Feb 2013, 19:30 hat geschrieben: Über die "Qualifikation" dieser Leute brauchen wir uns wohl nicht zu streiten, oder?
Die Frage ist halt, ob es wirklich mehr als 10 verschiedene Versender geben muss, oder ob nicht drei reichen würden. Der Postbote, der für 12€ die Pakete bringt, bringt sie wenigstens zuverlässig, fährt in einem halbwegs verkehrssicheren Fahrzeug herum und kennt seine Kunden.

Um dann 10 Cent pro Brief einzusparen, wird so dermaßen an der Qualitätsschraube gedreht, dass es einem die Fußnägel aufrollt.
Das geht so weit, dass ich mittlerweile Online-Shops meide, die mit Hermes versenden. Was ich da schon erleben musste...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Boris Merath @ 1 Feb 2013, 19:23 hat geschrieben: Und da hab ichs bisher noch nicht geschafft mir da eine eigene zu bilden, ob das wirklich ein Problem ist.
Same here. Fakt ist aber, soweit ich das sehe, dass sehr viele Leute sich im Internet eine Meinung gebildet haben, ohne vorher die Fakten zu kennen. Das deutet schon darauf hin, dass es in die Richtung massive Ressentimens gibt, sonst wäre die Bereitschaft, jeden Quatsch unreflektiert zu glauben, nicht so groß.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Boris Merath @ 1 Feb 2013, 19:23 hat geschrieben: Jein. Konkret geht es um den offenbar gar nicht so seltenen Fall, dass man teilprivatisierte Stadtwerke hat. München wäre wohl kein Problem, die sind 100% in städtischer Hand - aber viele Gemeinden sind offenbar bei ihren Stadtwerken nicht alleiniger Eigentümer, sondern haben noch ne Beteiligung von EON o.ä. mit drin. Und bei genau dem Fall wird eben befürchtet, dass es zu verpflichteten Ausschreibungen kommen wird.
Ja. In dem Fall wird sich aber eine einvernehmliche Lösung zur Rekommunalisierung finden - wie bei diversen teilprivatisierten ÖPNV-Betrieben. Für den beteiligten Konzern ist die Beteiligung im Falle einer Ausschreibung unattraktiv (und zur Not gründet die Kommune eben die $Kommune Wasserversorgung als eigene Gesellschaft) - das erleichtert das ganze.
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9524
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 1 Feb 2013, 19:52 hat geschrieben:Das geht so weit, dass ich mittlerweile Online-Shops meide, die mit Hermes versenden. Was ich da schon erleben musste...
Was ich schon mit meinem DHL-Zusteller (kein Angestellter eines Subunternehmers, sondern direkt DHL!) oder einem Zusteller von GLS erleben musste, könnte Bücher füllen.

Im ersten Fall hat der arabische Einwanderer im Dienste der DHL meine Sendung (ich habe das Trecking verfolgt) drei Tage durch die Gegend gefahren, weil er unter meiner Adresse kein Frau anbaggern konnte. Die Sendung habe ich nur bekommen, weil ich den Zusteller auf seiner Tour aufgespürt habe.

Im zweiten Fall hat der Zusteller behauptet, die Adresse sei falsch (Auch hier das Trecking verfolgt) . Die Sendung musste ich mir dann im Depot in Neuss abholen.

Fazit: "Private" sind auch nicht besser, als die Deutsche Post AG.

@ Elektrification

Lohnfindung ist Sache der Tarifparteien und nicht die Sache des Staates. Ein "Verbot" ungeliebter Geschäftsmodelle ist nicht die Lösung.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10429
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Hoffentlich hast auch ordendliche Treckingstiefel angehabt. :rolleyes:
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Autobahn @ 2 Feb 2013, 22:08 hat geschrieben: Im ersten Fall hat der arabische Einwanderer im Dienste der DHL meine Sendung (ich habe das Trecking verfolgt) drei Tage durch die Gegend gefahren, weil er unter meiner Adresse kein Frau anbaggern konnte. Die Sendung habe ich nur bekommen, weil ich den Zusteller auf seiner Tour aufgespürt habe.
Inwiefern ist die Nationalität des Mannes und seine Staatszugehörigkeit für Deine Geschichte relevant?
Fichtenmoped
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2286
Registriert: 05 Jul 2010, 16:12
Wohnort: LK Freising

Beitrag von Fichtenmoped »

JNK @ 2 Feb 2013, 22:52 hat geschrieben:
Autobahn @ 2 Feb 2013, 22:08 hat geschrieben: Im ersten Fall hat der arabische Einwanderer im Dienste der DHL meine Sendung (ich habe das Trecking verfolgt) drei Tage durch die Gegend gefahren, weil er unter meiner Adresse kein Frau anbaggern konnte. Die Sendung habe ich nur bekommen, weil ich den Zusteller auf seiner Tour aufgespürt habe.
Inwiefern ist die Nationalität des Mannes und seine Staatszugehörigkeit für Deine Geschichte relevant?
Eigentlich gar nicht. Auch GLS hat zu 100% sich zur Auslieferung des Subunternehmermodels bedient.
Was im Depot Erding in dem Jahr, wo ich dort war an Subunternehmern in die Insolvenz ging, geht auf keine Kuhhaut. Dazu dann die Schwierigkeit gutes Personal zu finden...
Das ging sogar so weit, das Subunternehmer A einen Paketfahrer eingestellt hatte, der nach zwei Wochen von Subunternehmer B abgeworben zu werden. In der dritten Woche ist der Fahrer dann in eine Polizeikontrolle gekommen, wo sich dann rausstellte, dass der Fahrer gar keinen Führerschein hatte!
Das ist weder GLS aufgefallen (die normalerweise die Hoheit über die Paketfahrer haben, Stichwort Franchise!), noch den beiden Subunternehmern. Wirft natürlich kein gutes Licht auf die Firmen...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 2 Feb 2013, 22:08 hat geschrieben: Lohnfindung ist Sache der Tarifparteien und nicht die Sache des Staates. Ein "Verbot" ungeliebter Geschäftsmodelle ist nicht die Lösung.
Du weißt ganz genau (das hat die Union auch schon erkannt) dass es Branchen gibt, wo es keine Tarifparteien gibt, da die Arbeitgeber nicht in den Arbeitgeberverbänden sind und/oder die Arbeitnehmer keine Druckmittel haben (schlecht oder gar nicht organisiert, Subunternehmer etc.).

Natürlich ist ein Verbot die Lösung oder soll man menschenverachtende Geschäftsmodelle einfach so laufen lassen. Das ist moderne Sklaverei!
Ein Paketdienst kann seine Leistungen auch selbst erbringen, wer das nicht will, der soll eben aufgeben, es gibt genug andere Paketdienste und es würde genug geben die sich an die Vorgaben halten würden. Wer das nicht braucht, Pech.
Geschäftsmodelle die auf Ausbeutung und Gesundheitsgefährundung von Menschen setzen sind unbrauchbar. Wer solche Modelle gut findet ist nur menschenverachtend und eiskalt.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9191
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Bei mir haben sich nur mal Telekom und DHL gleichzeitig was Großes gemeinsames geliefert, ansonsten top, auch der Zusteller den ich mittlerweile besser kenne. Wenn's mal nicht klappt, am nächsten Werktag ab elf Uhr im "Postamt" in 300 Meter Entfernung.

Die Privaten hingegen, gehen direkt nach Klingeln wieder, immer wieder kommen sie wenn man nicht da ist und abholen kann man dann Nirgends. Und der Vito der hier für Hermes fährt, hätte nicht gedacht, dass dieses Vehikel noch fahren kann.

Einzig das Abenteuer Packstation hat sich schnell erledigt. Nie war sie frei, also Amt, als ich dann mal ein fremdes Paket aus der Station holte, hat sich das für mich erledigt gehabt.
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6033
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

Martin H. @ 3 Feb 2013, 16:39 hat geschrieben: Die Privaten hingegen, gehen direkt nach Klingeln wieder, immer wieder kommen sie wenn man nicht da ist und abholen kann man dann Nirgends.
Stimmt, aber sie kommen wieder. Im Gegensatz zu DHL, wo man nach ein Mal klingeln gleich zur Post darf, die in meinem Fall dann etwas weiter weg ist als 300m und die üblichen Behördenöffnungszeiten, gefühlt Mo-Do 11-12 Uhr hat. Dann wart ich lieber drauf dass es am nächsten Tag noch mal klingelt, als (wahre Geschichte) extra zur Post zu fahren und bei der Rückkehr einen Schein im Briefkasten zu finden, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte und ich doch am nächsten Tag bitte noch mal zur Post fahren soll.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

chris232 @ 3 Feb 2013, 16:59 hat geschrieben: Stimmt, aber sie kommen wieder. Im Gegensatz zu DHL, wo man nach ein Mal klingeln gleich zur Post darf, die in meinem Fall dann etwas weiter weg ist als 300m und die üblichen Behördenöffnungszeiten, gefühlt Mo-Do 11-12 Uhr hat.
Die Post kommt aber auf Wunsch auch nochmal wieder...
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6033
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

Und den Wunsch muss ich wo in dreifacher Ausführung schriftlich beantragen?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

chris232 @ 3 Feb 2013, 17:11 hat geschrieben: Und den Wunsch muss ich wo in dreifacher Ausführung schriftlich beantragen?
Das steht auf der Abholkarte drauf - geht inzwischen auch online...
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16123
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

chris232 @ 3 Feb 2013, 16:59 hat geschrieben: Stimmt, aber sie kommen wieder. Im Gegensatz zu DHL, wo man nach ein Mal klingeln gleich zur Post darf, die in meinem Fall dann etwas weiter weg ist als 300m und die üblichen Behördenöffnungszeiten, gefühlt Mo-Do 11-12 Uhr hat.
Ist mir lieber, als wenn der private Zusteller vier Mal kommt wenn ich nicht da bin, und das Paket dann zurückgeht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9191
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Mein Postler kennt mich mittlerweile, und wenn nach kurzer Zeit Niemand auf macht, gibt er es wenn möglich auch bei Nachbarn ab, teilweise auch im Haus schräg gegenüber, dort wohnt ein Kollege von ihm. Dass ich wirklich diese 300 Meter (auf dem Arbeitsweg) gehen muss, ist selten.

Negativ, da war er aber in Urlaub, war am 31.12.2009. Wir waren den ganzen Tag zu Hause, am 04.01 kommt eine Karte, wir wären nicht da gewesen. Zuvor vergaß schon die Telekom den Router mitzuschicken und schließlich stand auf der Karte auch noch die falsche Filiale. So waren wir dann mal eben fast drei Wochen ohne Internet un Telefon.
Caesarion
Haudegen
Beiträge: 706
Registriert: 09 Dez 2011, 22:43
Wohnort: München

Beitrag von Caesarion »

Abseits davon, dass diese Paketdienstgeschichten absolut langweilig sind, wo ist der europapolitische Bezug?
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9191
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Privatisierung des Postwesens früher, und aktuell die Wasserversorgung, und mit Bahn war da auch noch irgendwas.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Nochmal: Die Mär von der erzwungenen Privatisierung der Wasserversorgung ist kompletter Bullenscheiß.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Caesarion @ 3 Feb 2013, 18:55 hat geschrieben: Abseits davon, dass diese Paketdienstgeschichten absolut langweilig sind, wo ist der europapolitische Bezug?
Der ist vielleicht nur indirekt gegeben, aber einmal mehr beweist du mit "langweilig" dass dir die betroffenen Arbeitnehmer sonstwo vorbeigehen, richtig zynisch.
GSIISp64b hat geschrieben: Nochmal: Die Mär von der erzwungenen Privatisierung der Wasserversorgung ist kompletter Bullenscheiß.
Von dir hätte ich nichts anderes erwartet, allerdings finde ich die Ausdrucksweise bedenklich.
Die Mär ist eine Mär wie die Mär von der Alternativlosigkeit. ;)
Neoliberal geht Europa zugrunde.
Caesarion
Haudegen
Beiträge: 706
Registriert: 09 Dez 2011, 22:43
Wohnort: München

Beitrag von Caesarion »

Zudem hatte die EU mit der Privatisierung der Bundespost sowie der Umstrukturierung der Bundesbahn eher am Rande zu tun.

Edit: Electrification, während meines Studium war ich bei einem Sub von Hermes als Aushilfe tätig. Zwei Monate lang, dann habe ich mir was besseres gesucht. Niemand ist gezwungen, dort zu arbeiten.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Electrification @ 3 Feb 2013, 19:41 hat geschrieben: Von dir hätte ich nichts anderes erwartet, allerdings finde ich die Ausdrucksweise bedenklich.
Wenn du es von mir erwartest, dass ich dir mit Fakten in die Quere komme und daran nur auszusetzen hast, dass dir die Wortwahl missfällt, dann ist ja alles gut. ;)
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Electrification @ 3 Feb 2013, 19:41 hat geschrieben: Von dir hätte ich nichts anderes erwartet, allerdings finde ich die Ausdrucksweise bedenklich.
Die Mär ist eine Mär wie die Mär von der Alternativlosigkeit. ;)
Neoliberal geht Europa zugrunde.
Ganz ehrlich, jetzt reicht es.

Dir wurde mehrmals, von verschiedener Seite, erläutert und nachgewiesen, dass deine Ausführungen bezüglich der Privatisierung der Wasserversorgung falsch sind.

Anfangs konnte man deine Behauptungen vielleicht noch mit mangelnden Wissen oder falschem Verständnis entschuldigen, aber inzwischen sind sie schlicht und einfach nur noch eines: Dreiste Lügen. Ganz einfach.

Damit hast Du Dich als ernstzunehmender Gesprächspartner verabschiedet.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
Caesarion
Haudegen
Beiträge: 706
Registriert: 09 Dez 2011, 22:43
Wohnort: München

Beitrag von Caesarion »

Lieber Catracho, so weit würde ich nicht gehen. Electrification sieht halt deie Sache durch proletarische Revolutionsbrille - die Interessen der Gesellschaft sind gleich den Interessen der Niedriglohn-Beschäftigten. Dass die Gesellschaft als Ganzes an Besten in Freiheit und Marktwirtschaft gedeiht, erschließt ihm nicht.
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Caesarion @ 3 Feb 2013, 21:10 hat geschrieben: Lieber Catracho, so weit würde ich nicht gehen. Electrification sieht halt deie Sache durch proletarische Revolutionsbrille - die Interessen der Gesellschaft sind gleich den Interessen der Niedriglohn-Beschäftigten. Dass die Gesellschaft als Ganzes an Besten in Freiheit und Marktwirtschaft gedeiht, erschließt ihm nicht.
Das halte ich jetzt aber auch für die Sorte Weisheit, die durch Wiederholung nicht richtiger wird.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Caesarion
Haudegen
Beiträge: 706
Registriert: 09 Dez 2011, 22:43
Wohnort: München

Beitrag von Caesarion »

Als ich zuletzt in ein Geschichtsbuch geschaut habe, ist der Arbeiter- und Bauernstaat und nicht die faschistoid-imperiale Marionette der Amerikaner zusammengebrochen. Kann aber sein, dass die Historiker diese Tatsache revidiert haben :P
GSIISp64b
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4308
Registriert: 14 Feb 2011, 16:45

Beitrag von GSIISp64b »

Es gibt auch noch Schattierungen zwischen Turbokapitalismus und Kommunismus.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Catracho
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2819
Registriert: 26 Apr 2006, 09:52

Beitrag von Catracho »

Bitte verschone uns mit irgendwelchen Diskussionen über Ideologien. Darum geht es nicht. Ich kann es nicht ab wenn jemand Fakten ignoriert, völlig egal welche Weltanschuung dahinter steckt und ob ich sie teile oder nicht. Ich teile durchaus die eine oder andere Meinung von Electrification, aber dieses dreiste Festhalten an einer Behauptung die mehrmals widerlegt wurde, das geht mir gegen den Strich.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17483
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Entschuldigung, ich produziere hier mal eben den radikalen Bruch und mische mich mitten in die Nichteinmischung hinein:

Ganz ehrlich: Wenn ich lese, was einige von euch so zum Thema Europa von sich geben, möchte ich hektoliterweise mein Frühstück ausspeien. Die armselige Bemerkung, daß "EU-Skeptiker" sein gerade in diversesten Formen und europäischen Staaten in Mode ist, macht es dennoch nicht weniger schauderhaft.

Könnte der eine oder andere eventuell einmal versuchen, seine Sichtweise etwas europäischer zu gestalten und nicht nur von den Befindlichkeiten abhängig zu machen, welche zufällig nahe an der eigenen Lebenswirklichkeit sind? Schon mal dran gedacht, daß Lebenswirklichkeiten eine sehr vielfältige Geschichte sind?

Europa ist nämlich durchaus mehr für jeden von uns als nur ein bißchen Mittelmaß, auch wenn erschreckenderweise genau dieses dieser Tage oft regiert. Was aus den Ruinen des 2. Weltkrieges heraus erst mit der EGKS von 1951 und dann mit den Römischen Verträgen von 1957 seinen Anfang nahm, ist kein Bürokratiemonster, keine Marionette von irgendwem und keine Diktatur durch irgendwen. Es ist die beste Chance auf Frieden, Freiheit, Zusammenarbeit und gemeinsame Fortschritte, die wir derzeit haben. Nur zur Erinnerung: Es ist noch keine 20 Jahre her, da wurden in Südosteuropa in einer blutigen Abfolge diverser Kriege diese Dinge brutal auf die Probe gestellt. Es war schwierig genug, diese Phase zu überwinden, aber sie konnte überwunden werden, auch in dem der 28. EU-Staat ab diesem Sommer Kroatien heißt. Stellen wir uns für einen Augenblick vor, jeder größere europäische Staat hätte auf dem Balkan stur nur nationale Interessen verfolgt, wo wären wir dort heute?

Nein, an einer fortschreitenden europäischen Integration - und zu dieser müssen auch die Staaten gehören, welche heute noch nicht dabei sind! - gibt es kaum sinnvolle Alternativen, auch wenn man bei den Briten genau das gerade mal wieder lauthals behauptet. Europa ist nur ein kleiner Teil dieser Welt und kann unter den veränderten Gegebenheiten nur gemeinsam in ihr die jahrhundertealten Werte des Kontinents verteidigen. Ich für meinen Teil habe nämlich keine Lust, in einer irgendwann von China dominierten Welt zu leben, nur weil sich Europa untereinander uneins sein will.

Aus diesem Blickwinkel ist es ätzend langweilig - auch in den Medien - immer nur die gleichen deutschen Jammerlappenstories über die ach so böse EU zu lesen. Statt daß wir stolz auf die Bereiche sind, wo wir Pionierleistungen schaffen - zum Beispiel den Atomausstieg - und andere zum Mitmachen bringen und dort, wo wir Nachholbedarf haben, von europäischen Partnern lernen, wie es besser geht, verstricken wir uns in den Niederungen von Alltagskleinigkeiten, messen das nachhaltige langfristige gemeinsame Europa an tagesaktuellen Aufregungen wie Gurken oder Glühbirnen. Wie langweilig, aber ich hoffe, die Briten schaffen es tatsächlich bis ein µm weit vor die Klippe des Austritts - als schlechtes Beispiel für alle anderen Phantasten, um dann in einer Minute kollektiven Nachdenkens festzustellen, daß es reichlich peinlich ist, Europa als Staatengemeinschaft für eigene Probleme und Versäumnisse verantwortlich machen zu wollen (skrupelloses Investmentbanking ist nun mal kein nachhaltiges Geschäftsmodell für eine Volkswirtschaft). Vielleicht besinnt man sich nach einer derartigen Tragödie wieder auf gemeinsames Arbeiten statt auf gegenseitiges Zerfleischen. Und die Metzgersliste ist lang: Die korrupten Griechen, die faulen Portugiesen, die bekifften Niederländer, die diebischen Polen, die mafiösen Bulgaren, die ewig nazitreuen Deutschen... wenn wir diesen Scheiß untereinander einmal aufhören könnten, ginge es auch allen besser, wetten?

Also: Hören wir auf, die europäische Welt nur aus den deutschen momentanen Befindlichkeiten beurteilen zu wollen, sondern fragen wir uns, welche Probleme wir gemeinsam nachhaltig lösen können. Ein rumänischer Arbeiter der mies bezahlt wird, kann davon genauso wenig leben wie einer in Deutschland, Schweden, Spanien oder Estland. Verbessern wir den Wissenstransfer und die Normung immer weiter: 1 km sind ja auch überall 1000 m, es gibt keinen Grund, warum das bei anderen Dingen, die durch naturwissenschaftliche Grundlagen vorgegeben sind, nicht auch so sein könnte. Warum in jedem Staat ein eigenes Modell der Gesundheitsvorsorge, wenn die Krankheiten doch überall die gleichen sind, weil die Menschen alle gleich sind? Was macht einen deutschen Krebskranken anders als einen in Irland oder Slowenien? Warum den Bildungsföderalismus, der schon in Deutschland mehr Schaden anrichtet als er nützt? Leute, auch wenns schwer fällt, aber 2+2 ergibt auch in Portugal tatsächlich hin und wieder 4. Und so könnte man die Liste ewig weiter fortführen, das schwierige daran ist: Sachliche Probleme muß man mit Vernunft lösen, nicht mit Ideologie.

Wenn man alles das ablehnt, dann aber bitte auch richtig: Dann ist auch Deutschland schon viel zu groß, um es zu ertragen: Wieso sollte man sich in Heilbronn mit faulen Berlinern abgeben, oder bei jeder politischen Diskussion die schauderhaften Phrasen von Bayern-Horsti mit seiner korrupten Amigo-Clique anhören? Was juckt mich Schleswig-Holstein, wenn mich Dänemark nicht interessiert? Was will ich mit Brandenburg, wenn ich Polen nicht ausstehen kann? Na, merkt ihr was? Am Ende sind wir wieder alle bei Provinzfürstentümern angelangt, und das kann auch nicht die erstrebenswerte Zukunft sein.

Also: Weniger Neid, weniger Momentdenken, mehr Gemeinsamkeit. Mehr Europa.

Danke für die Aufmerksamkeit - Drei Takte Orgel, Amen!
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Ich erkenne an dass es weiterhin möglich ist die Wasserversorgung in der öffentlichen Hand zu betreiben. Wieso gibt es aber quer durch alle Parteien und Bevölkerungsgruppen so große Kritiken an der Verordnung? Es ist eine kontroverse Diskussion.
Die EU-Kommission und deren Ideen (auch das könnte man als Ideologie bezeichnen) werden hier von einigen verteidigt, so dass man fast meinen könnte das wäre mehrheitsfähig und ich wäre der einzige und wüsste nicht wo es langgeht.
Ich akzeptiere eure Meinung, aber ich finde es nicht in Ordnung dass man mir hier vorwirft ich würde Fakten missachten, nur weil ich dies als Unsinn kritisiere, wie übrigens, um es nochmals zu erwähnen, auch große Teile der Union (damit man mir jetzt nicht unterstellt ich würde zu links schreiben).
Auch finde ich es ganz schön vermessen und frech mich in eine kommunismusverehrende Ecke zu stellen. Dieses Argument kommt immer wenn man nicht weiter weiß. Nur weil ich den Marktradikalismus kritisiere, muss ich deswegen nicht Tiefsozialistisch sein. Denn Gerechtigkeit geht nicht mit Extremen und die Wahrheit findet sich immer in der Mitte, aber es muss Menschlich, Sozial und Fair zugehen, das kann die ungezügelte freie Marktwirtschaft genauso wenig, wie eine Diktatur (ob jetzt rechts, links, religiös, was auch immer).

Klar lässt die derzeitige Lösung zur Wasserversorgung noch jede Option offen, aber Kritiker sagen eben dass das der erste Schritt hin zur kompletten Liberalisierung der Wasserversorgung ist.
Fakt ist dass der Verwaltungsaufwand durch die klare Abgrenzung steigen wird für die Kommunen und damit die Kosten und wer zahlt das? Der Bürger. Wo sind da die Vorteile? Wo sind die Vorteile sollte Nestle oder ein anderer Großkonzern die Wasserversorgung einer oder mehrerer Kommunen übernehmen? Glaubt einer das Wohl der Allgemeinheit würde da an erster Stelle stehen?

Die EU-Kommission hat doch schon mehrfach den Versuch gestartet diese Liberalisierung durchzudrücken. Das EU-Parlament hat die Kommission jedes Mal ausgebremst. Wieso war denn das Parlament dagegen?
In Deutschland gibt es eine geschlossene Wand gegen diese Verordnung (scheinbar nicht im Eisenbahnforum), ob das nun von den Grünen, der SPD oder auch von der Union ist.

Es wird immer vorschnell was als Ideologie bezeichnet. Wenn meine Haltung gegen diesen Schwachsinn der EU-Kommission eine Ideologie ist, dann sind also die Mehrheit des EU-Parlaments, die Mehrheit der politischen Vertreter in Deutschland, die Mehrheit der Menschen alles Ideologen?
Auch in Österreich ist man mehrheitlich gegen diese Pläne.

Informativ dazu auch diese Webseite:
Water Makes Money
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Electrification @ 3 Feb 2013, 22:35 hat geschrieben: Informativ dazu auch diese Webseite:
Water Makes Money
Water makes Money hat mit der hier diskutierten Problematik ja auch so viel zu tun...
Antworten