MVV plant Ausdehnung auf die ganze Metropolregion

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Wahrscheinlich nutzt er nur Kurzstreckenkarten und stückelt die an jeder Haltestelle. :P
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schackschirack
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Beitrag von schackschirack »

Mein Post bezieht sich auf Besuche z.B. in London oder Hongkong. Dort kann es eintreten, dass ein Teil des aufgeladenen Guthabens verfällt. Ansonsten habt Ihr natürlich Recht. In München benutze ich hauptsächlich Streifenkarte..:-)
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Beitrag von GSIISp64b »

schackschirack @ 15 Aug 2013, 15:30 hat geschrieben: Mein Post bezieht sich auf Besuche z.B. in London oder Hongkong. Dort kann es eintreten, dass ein Teil des aufgeladenen Guthabens verfällt. Ansonsten habt Ihr natürlich Recht. In München benutze ich hauptsächlich Streifenkarte..:-)
So was fände ich auch ziemlich mistig, aber man kann Oyster-Modelle natürlich auch ohne solchen Quark umsetzen (und Guthabenverfall ist vermutlich eh eher Touristensteuer, weil regelmäßige Nutzer viel zu oft nachladen um betroffen zu sein).
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vuxi
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Beitrag von vuxi »

In London kann man die Karten doch auch zurückgeben und erhält den draufgeladenen Betrag zurück.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Ich gehe jede Wette ein, sicher sie zu gewinnen, dass jedes kartengebundene EDV System grandios scheitert und von der Masse nicht angenommen wird, wenn man den Leuten die Wahl lässt und parallel das alte System beibehält als "anonyme Alternative". Und wenn man die Leute "zwingen" muss, indem man z.B. die Streifenkarten abschafft, dann lehne ich es schon prinzipiell ab, weil ich "Zwangsbeglückungen" dieser Art ablehne.
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Beitrag von GSIISp64b »

In London gibts auch noch Papierkarten und trotzdem sind die Oyster-Nutzer ziemlich in der Mehrheit.
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Mir wird schlecht, wenn ich mir vorstelle, wie in jeder Tram und jedem Bus sich erst einmal die einsteigenden Horden einbuchen und die aussteigenden Fahrgäste ausbuchen.

Schon heute stören die Streifenkartennutzer nicht unwesentlich den Einstieg.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Hab ich eigentlich schon meine für beide Seiten (Betreiber und ich) sehr aufwandsarme Lösung hingewiesen?
Einmal im Jahr bekomm ich so ein laminiertes Papierkarterl im Scheckkartenformat, das ich bequem im Geldbörs jahrein jahraus hab
und einmal im Jahr der Betrag vom Girokonto eingezogen wird.

Kein dauerndes Ein-/Auschecken an irgendwelchen Terminals, keine Gebühren an E-Ticket- oder Mobilfunkfirmen für den Betreiber, kein
permanenter Strombedarf.
:D
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

TravellerMunich @ 16 Aug 2013, 19:31 hat geschrieben: Mir wird schlecht, wenn ich mir vorstelle, wie in jeder Tram und jedem Bus sich erst einmal die einsteigenden Horden einbuchen und die aussteigenden Fahrgäste ausbuchen.
So ist es in Tallinn. Auch die Einwohner, welche den ÖPNV kostenfrei nutzen dürfen, müssen das tun.
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Beitrag von TravellerMunich »

spock5407 @ 16 Aug 2013, 19:33 hat geschrieben: Hab ich eigentlich schon meine für beide Seiten (Betreiber und ich) sehr aufwandsarme Lösung hingewiesen?
Einmal im Jahr bekomm ich so ein laminiertes Papierkarterl im Scheckkartenformat, das ich bequem im Geldbörs jahrein jahraus hab
und einmal im Jahr der Betrag vom Girokonto eingezogen wird.

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Das ist jetzt wirklich zu trivial.
Andere Forenteilnehmer würden das als antiquiert, rückständig oder nicht mehr zeitgemäß charakterisieren.

Heute muss es blinken, mindestens einmal ein Smartphone für eine Fahrt genutzt werden und Datenspuren muss man auch überall hinterlassen.

Ehrlich, ich weiß auch nicht warum es so toll ist, dass die Londoner alle Oyster-Cards nutzen statt einfach eine Monatskarte zu haben.

Sinnig wäre es jedoch, aus München eine einzige Zone zu machen, so wie es in Wien auch der Fall ist.
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Beitrag von vuxi »

TravellerMunich @ 16 Aug 2013, 20:01 hat geschrieben:
spock5407 @ 16 Aug 2013, 19:33 hat geschrieben: Hab ich eigentlich schon meine für beide Seiten (Betreiber und ich) sehr aufwandsarme Lösung hingewiesen?
Einmal im Jahr bekomm ich so ein laminiertes Papierkarterl im Scheckkartenformat, das ich bequem im Geldbörs jahrein jahraus hab
und einmal im Jahr der Betrag vom Girokonto eingezogen wird.

Kein dauerndes Ein-/Auschecken an irgendwelchen Terminals, keine Gebühren an E-Ticket- oder Mobilfunkfirmen für den Betreiber, kein
permanenter Strombedarf.
:D
Das ist jetzt wirklich zu trivial.
Andere Forenteilnehmer würden das als antiquiert, rückständig oder nicht mehr zeitgemäß charakterisieren.

Heute muss es blinken, mindestens einmal ein Smartphone für eine Fahrt genutzt werden und Datenspuren muss man auch überall hinterlassen.

Ehrlich, ich weiß auch nicht warum es so toll ist, dass die Londoner alle Oyster-Cards nutzen statt einfach eine Monatskarte zu haben.

Sinnig wäre es jedoch, aus München eine einzige Zone zu machen, so wie es in Wien auch der Fall ist.
Wenn Wikipedia recht hat, dann gibt es auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten im Oyster-Card-System. Wenn du keine Datenspuren hinterlassen willst nimmst halt eine nicht personalisierte Card. Im Prinzip könnte man die Monatskarten auch unpersonalisiert machen. Dann müsste man halt bar zahlen beim aufladen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Ja, es gibt Travelcards.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

TravellerMunich @ 16 Aug 2013, 20:01 hat geschrieben: Sinnig wäre es jedoch, aus München eine einzige Zone zu machen, so wie es in Wien auch der Fall ist.
Du meinst Ringe 1-4? Ja, das macht im Kontext der Umstellung auf einen Flächen-/Wabentarif dann durchaus Sinn. Sonst verstehts keiner mehr.
Oder einem ABC-System a la Berlin im VBB.

"A" wäre dann vielleicht im Süden der Eisenbahnsüdring und dieser an der Stammstrecke virtuell nach Norden gespiegelt.
"AB" = heutige Ringe 1-4
"ABC" = München XXL.
"BC" entsprechend XXL abzgl. "A"
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Beitrag von Bayernlover »

spock5407 @ 16 Aug 2013, 20:26 hat geschrieben: "A" wäre dann vielleicht im Süden der Eisenbahnsüdring und dieser an der Stammstrecke virtuell nach Norden gespiegelt.
"AB" = heutige Ringe 1-4
"ABC" = München XXL.
"BC" entsprechend XXL abzgl. "A"
Ne. A wäre München, AB wäre München XXL und ABC wäre alles. Einfacher gehts kaum.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Auch ne Möglichkeit. Wenn ich mich recht entsinne, gabs das so als Vorschlag "1-2-3 Tarif" in den 90ern mal als Idee.
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Beitrag von TravellerMunich »

Bayernlover @ 16 Aug 2013, 20:32 hat geschrieben:
spock5407 @ 16 Aug 2013, 20:26 hat geschrieben: "A" wäre dann vielleicht im Süden der Eisenbahnsüdring und dieser an der Stammstrecke virtuell nach Norden gespiegelt.
"AB" = heutige Ringe 1-4
"ABC" = München XXL.
"BC" entsprechend XXL abzgl. "A"
Ne. A wäre München, AB wäre München XXL und ABC wäre alles. Einfacher gehts kaum.
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Beitrag von Bayernlover »

TravellerMunich @ 16 Aug 2013, 20:45 hat geschrieben: Du sprichst mir aus der Seele!
Gern :D

Vor allem wäre das bei unserer zentralistischen Struktur gar nicht so das Problem. Man könnte zur Not die Zonen allerdings auch einzeln verkaufen.
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Beitrag von bayerhascherl »

Das schafft ganz neue Probleme. Ich sehs doch hier in Augsburg, die Zone 10 ist nur in Augsburg, die Zone 20 deckt noch das direkte Umland ab, beides zusammen nennt man "Innenraum" und liegt in der Zuständigkeit der Stadtwerke Augsburg. Eigentlich sehr simpel, trotzdem gibt es hier in den Übergängen zwischen den Zonen die üblichen Probleme und es ist umgekehrt ja auch so dass die 10er Zone schon recht groß ist und es irgendwo ärgerlich ist für wenige Haltestellen genauso viel zahlen zu müssen als wenn man einmal quer durch Augsburg fährt. Also hat man kürzlich eine Kurzstreckenkarte zusätzlich eingeführt.

Wie man es also dreht..

In Berlin funktioniert es meiner Erfahrung nach, ich habe da auch mal einige Zeit gelebt, aus diversen nicht übertragbaren Gründen ganz gut auf diese Art und Weise. Erstens ist nach Presseberichten die Finanzlage der Träger des ÖPNV im Raum Berlin defizitär, das heißt schon einmal eine ganz andere Prämisse als im Raum München, wo man stets versucht in Richtung "schwarze Null" zu kommen. Das bedingt schon ganz andere Rahmenbedingungen für die Tarifkalkulation, wenn der durchschnittliche Vielnutzer bei voller Netznutzung so und soviel bezahlen muss, da ist es schon ein Unterschied ob man von 50 oder 70 Euro im Monat redet, ob die Leute einen Pauschalbetrag hinnehmen oder sich sagen "moment Mal, den Großteil des Netzes nutze ich ja quasi nie, wieso soll ich dann für alles mitbezahlen?". Und dann beginnt man kleiner einzuteilen um den monatlichen Betrag zu drücken, nur darum geht es ja im Prinzip. Dem Bürger ist es ja wurscht ob er in Augsburg unterwegs ist oder im 10x so großen Berlin, deswegen hat er in Berlin auch nicht 10x soviel Geld im Monatsbudget für ÖPNV als in Augsburg zur Verfügung. Es dreht sich immer um gewisse Beträge, die sich freilich von Stadt zu Stadt je nach lokalen Durchschnittseinkommen unterscheiden. Und wenn man dann noch in die Kalkulation nimmt wie stark lokal der ÖPNV defizitär bezuschusst wird von der öffentlichen Hand und die laufenden Ausgaben miteinbezieht dann weiss ich nicht, ob man sich in München einen Gefallen damit tun würde, Zonen aufzulösen und damit zwangsläufig den Stammkunden höhere Kosten aufzubürden. Denn wäre die Nachfrage da, dann gäbe es ja bereits jetzt eine hohe Nachfrage nach Abos die ganz München mit Umland abdecken und "kleinere Abos" wären schon längst mangels Nachfrage abgeschafft worden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Beitrag von Luas »

Interessant ist ein Blick nach Österreich. Da decken zahlreiche Verkehrsverbünde ein ganzes Bundesland ab. Beispiele: Verkehrsverbund Ost-Region (inklusive Wien), Verkehrsverbund OÖ, VVTirol und und und... :rolleyes:

Aber auch in Deutschland gibt es diverse Musterschüler: Das gesamte Ruhrgebiet ist in der Hand des VRR. Der Rhein-Main-Verbund dehnt sich von Mainz über Frankfurt bis Darmstadt und Hanau. Der VRS umfasst Köln und Bonn. :)
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Der VOR deckt Niederösterreich nicht komplett ab, dafür gibts den VVNB.

Letztlich kommt bei den meisten Landesverbünden ein so verpfuschtes System wie im VBB raus: Der Krampfhafte Zwang, Stadttarif mit Regionaltarif in gewachsenen Strukturen kombinieren zu müssen. Oder auch: Warum die Kurzstrecke Berlin nicht das günstigste Angebot von Königs Wusterhausen nach Zeuthen ist.
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Beitrag von viafierretica »

JeDi @ 10 May 2015, 22:23 hat geschrieben: Der VOR deckt Niederösterreich nicht komplett ab, dafür gibts den VVNB.

Letztlich kommt bei den meisten Landesverbünden ein so verpfuschtes System wie im VBB raus: Der Krampfhafte Zwang, Stadttarif mit Regionaltarif in gewachsenen Strukturen kombinieren zu müssen. Oder auch: Warum die Kurzstrecke Berlin nicht das günstigste Angebot von Königs Wusterhausen nach Zeuthen ist.
Dennoch finde ich die unaufdringlichen Landesverkehrsverbünde in Österreich (nur in Wien, NÖ und Burgenland stimmen Bundesland und VV nicht überein) wesentlich besser als der Flickerlteppich hier. Einen verkrampfen Eindruck kann ich da nicht entdecken.
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Beitrag von spock5407 »

Das von JeDi angesprochene Problem bei Großverbünden bzgl. Tarifen ist in der Tat nicht von der Hand zuweisen.

IMO hilft ein durch zig Zugeständnisse und Sonderregelungen komplizierter Großverbundstarif nicht weiter; es macht alles nur für den Verbraucher unübersichtlich und führt zu Frusterlebnissen.
Dabei soll das ganze doch Fahrgäste anlocken und diesen das Leben etwas erleichtern. Und auch die Verhandlungen zu Preis- und Angebotsänderungen sowie Einnahmeaufteilungen verkomplizieren sich.

Was nutzt es "ein Verbundsystem" draufzupinseln, wenn dann für jede Stadt doch wieder unterschiedliche Systematiken zur Tarifierung gibt.
Und über einen Kamm scheren kann mans dann aber doch wieder nicht in einem Großverbund, zu unterschiedlich sind die Verkehrsangebote, Einzugsräume der Städte, Gemeinden und Überlandverkehrsströme sowie die heutigen lokalen Ticketpreise oder Möglichkeiten mit BC-Tickets.

Dass ist alles nicht so einfach und da muss man arg aufpassen, um nicht unnötig Kollateralschäden hervorzurufen.
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Didy
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Beitrag von Didy »

Streng nach Landesgrenzen hilft aber genausowenig weiter. Siehe Mannheim/Ludwigshafen, Ulm/Neu-Ulm usw.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

spock5407 @ 10 May 2015, 23:56 hat geschrieben:sowie die heutigen lokalen Ticketpreise
Eine Fahrt in die Kreisstadt (ca. 11 km) kostet mich nach DB-Tarif 3,70 Euro, nach dem Haustarif eines lokalen Busunternehmens 3,50 Euro und nach INVG-Tarif 3,40 Euro. Das sollte man doch echt unter einen Hut bringen können, oder? Ja klar, das geht wunderbar. Beim VGN kostet eine vergleichbare Fahrt, z.B. Solnhofen - Treuchtlingen, mit 3,30 Euro nicht viel weniger. Die selbe Fahrt würde nach MVV-Tarif nur 2,70 Euro (!) kosten. Kein Wunder, dass der VGN wächst, der MVV nur mäßig. Nicht jeder Verbund muss das Geld so raushauen wie der MVV und zwischen 1 Zone = 2,70 Euro und 2 Zonen = 5,40 Euro keine Abstufung mehr haben.

Weil die MVV-Außenraumzonen immer weiter raus immer weniger unterteilt sind, kann man u.U. lange Strecken für 2,70 Euro fahren: Mainburg - Freising sind immerhin 33 km auf'm kürzesten Weg, ist aber die selbe Zone! Zum Vergleich, der angesprochene Busunternehmer einen Landkreis weiter hätte dafür nach Haustarif 6,80 Euro in der Preisliste stehen, nach INVG-Verbundtarif wären es 6,30 Euro.

Aber das ist eigentlich noch harmlos: Unter Ausnutzung der zulässigen Höchstfahrzeit von 3 Stunden, kann man mit zwei Streifen auf der Streifenkarte um die 70 km weit fahren, nämlich von Mainburg bis hinter Dorfen zur Mühldorfer Landkreisgrenze, einmal quer durch die Landkreise Freising und Erding, DAS sagt eigentlich alles über eines der Hauptprobleme des MVV:

14:20 ab Mainburg, Griesplatz mit Bus 683 nach Moosburg, Bahnhof an 14:54
15:05 ab Moosburg, Bahnhof mit Bus 501 nach Erding, Bahnhof an 15:51
16:13 ab Erding, Bahnhof mit Bus 564 nach Dorfen, Bahnhof an 16:41 - oder weiter bis Grüntegernbach, Tappberger Feld an 16:54

Es ist die schnellste MVV-Verbindung und funzt Montag bis Freitag, sogar an schulfreien Tagen, ... :lol:
spock5407 @ 10 May 2015, 23:56 hat geschrieben:führt zu Frusterlebnissen.
... andererseits kostet eine Fahrt von Gröbenzell nach Pasing 5,40 Euro, steigt man eine Station vorher in Langwied aus, reicht eine Kurzstrecke für 1,40 Euro. Die 2,6 km dazwischen scheinen also 4,00 Euro wert zu sein. Für Frustsituationen muss man den MVV gar nicht zu einem Großverbundstarif erweitern, das geht jetzt schon, nicht nur bei BahnCard-Kunden. :ph34r:
spock5407 @ 10 May 2015, 23:56 hat geschrieben:IMO hilft ein durch zig Zugeständnisse und Sonderregelungen komplizierter Großverbundstarif nicht weiter
Apropos Dorfen. Kann es noch unglücklichere Sonderregelungen geben als zu sagen, ihr könnt mit dem MVV nach Dorfen fahren, aber halt nur mit'm Bus, im Zug gilt der MVV-Tarif nur bis Markt Schwaben und das auch nur, wenn der Zug dort hält, sonst muss man ab Ostbahnhof ggf. doppelt zahlen?

Gut und den Flughafen künstlich eine Zone weiter zu platzieren, ist auch eine Sonderregelung zugunsten des MVV. Von der Entfernung her wären München - Flughafen drei Zonen, also 8,10 Euro, man nimmt aber eine Zone mehr. Zumal da eh das Geld bei den Unwissenden geholt wird. Das "Airport-City-Day-Ticket" mit seinem sperrigem Namen, klingt erstmal gut, wenn man ggf. nicht deutschsprachig auf der Suche nach der richtigen Fahrkarte ist, fährt man aber nur in die Innenstadt und nicht am selben tag wieder zurück, ist eine Tageskarte Gesamtnetz, was das Ding ja faktisch ist, ja nochmal teurer. Kann man wissen und rausfinden, muss man aber nicht.

Die Fahrt von München Hbf/Ost mit der S8 zum Flughafen kostet also a.) als IC-Normalpreis mit BC50 4,75 Euro, b.) als IC-Normalpreis mit BC25 7,10 Euro, c.) als Kombination MVV-Tageskarte Außenraum + Einzelfahrt Innenraum 8,90 Euro, d.) als IC-Normalpreis ohne BC 9,50 Euro, e.) mit der MVV-Streifenkarte 10,40 Euro, f.) als MVV-Einzelfahrt 10,80 Euro und g.) als MVV Airport-City-Day-Ticket 12,00 Euro. Was soll ein Großverbund hier denn noch schlimmer machen? ;)

Der Airportbus von AO/Lufthansa kostet einfach 10,50 Euro und mit Rückfahrt - wann auch immer man die machen will - 17,00 Euro. Punkt.
spock5407 @ 10 May 2015, 23:56 hat geschrieben:es macht alles nur für den Verbraucher unübersichtlich
Wenn du momentan von Eichstätt nach Ingolstadt willst, hast du folgende Optionen: a.) Mit dem Zug nach DB-Tarif, Normalpreis oder irgendein Sonderangebot, b.) mit dem Zug mit dem INVG-Tarif oder c.) mit dem Schnellbus nach Jägle-Haustarif inkl. "CityTicket" für Ingolstadt. Was soll an einem großen Verbundtarif, der im besten Fall bis auf das Bayern-Ticket das alles ersetzt, unübersichtlicher sein? Klar, auf den Tarifdschungel noch eine Dschungelebene mit ebenso lustigen Eigenheiten draufsetzen, wie es im Artikel angedeutet wird, wäre natürlich alles andere als übersichtlich, aber wie gesagt, darauf käme es eigentlich auch nicht mehr an.

Anderer Fall, du willst ohne Rückfahrt am selben Tag von München, Goetheplatz nach Ingolstadt-Unterbrunnenreuth, was weiß ich, z.B. weil du dort bei deiner Freundin übernachtest. Da brauchst du derzeit z.B. eine MVV-Kurzstrecke (1,30 Euro mit Streifenkarte), einen DB-Normalpreis für 17,90 Euro und eine INVG-Einzelfahrt für 2,00 Euro, denn beim Bayern-Ticket würdest du draufzahlen. Du kannst aber auch mit deiner Streifenkarte drei Zonen nach Petershausen fahren (7,80 Euro), dann mit einer DB-Einzelfahrt für 1,50 Euro schnell bis Paindorf und ab da mit einer INVG-Einzelfahrt für 11 Zonen (8,70 Euro) nach Ingolstadt weiterfahren. Das kostet gesamt nur 18,00 Euro, erfordert aber das genauere Studium dreier Tarifsysteme und du musst unterwegs wenigstens in Paindorf zum Kauf des INVG-Tickets aussteigen, wo du dann eine Stunde Zeit hast, dem sprichwörtlichen Dornbusch beim Vorbeirollen zuzuschauen. Wenn man's mag, aber es wäre schon irgendwie cool, wenn man am Goetheplatz einfach EIN Ticket für diese Fahrt lösen könnte. ;)
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von 146225 »

Nach regionalen Zusammenhängen in größeren Einheiten ist glaube ich wirklich der sinnvollste Weg, der bereits erwähnte VRN ist da ein schönes Beispiel, zeigt er doch, dass es auch über 5 Bundesländer hinweg gehen kann, wenn man will. Denn wenn man diesen Raum nach üblem Baden-Württembergischen-Vorbild in Kleinstverbünde atomisieren würde, kämen dabei mal mindestens ein Quadarate-Tarif, ein Rhein-Neckar-Tarif, ein Neckar-Odenwald-Tarif, ein Main-Tauber-Tarif, ein Südhessen-Odenwald-Tarif, ein Südhessen-Bergstraße-Tarif, ein Vorderpfalz-Tarif, ein Südpfalz-Tarif, ein Weinstraßen-Tarif, ein Westpfalz-Tarif und weiß der Fuchs was noch bei heraus. Für eine Runde OEG bräuchte man in diesem Spiel dann 3 oder 4 Fahrkarten je nach Laune der Kommunen und Landkreise - das könnte es also auch nicht sein.

Von daher: Bayern wird es überleben, wenn das Tarifgebiet des MVV wachsen sollte.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Rohrbacher @ 11 May 2015, 04:00 hat geschrieben: Weil die MVV-Außenraumzonen immer weiter raus immer weniger unterteilt sind, kann man u.U. lange Strecken für 2,70 Euro fahren. ...
Aber das ist eigentlich noch harmlos: Unter Ausnutzung der zulässigen Höchstfahrzeit von 3 Stunden, kann man mit zwei Streifen auf der Streifenkarte um die 70 km weit fahren, nämlich von Mainburg bis hinter Dorfen zur Mühldorfer Landkreisgrenze, einmal quer durch die Landkreise Freising und Erding, DAS sagt eigentlich alles über eines der Hauptprobleme des MVV!
Der MVV (und der Rest der beteiligten Welt) feierten doch die damalige Abschaffung des Zeitkarten-Tarifzonenflickenteppichs zugunsten der Ringe als große Revolution und "alles wird besser" und nun soll genau das das grösste Problem des MVV sein? Durch die massive Vereinfachung und ja auch effektive Preisreduzierung der Zeitkarten sollten die Abos doch nur so aus dem Boden spießen und über den Mehrabsatz die Kosten bei weitem wieder reinspielen....

So lang ist das ja noch nicht her, und nun willst du das Experiment als gescheitert erklären, und eine Rolle rückwärts zur alten Wabenstruktur? Ob das gut geht?
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Beitrag von Luas »

Danke an euch alle für die Erläuterung von Vor-und Nachteilen der XXL-Verkehrsverbände. Sehr interessant ist auch der flämische Nahverkehrbetreiber De Lijn, welches unzählige Linienbusverkehre im Niederländisch sprechenden Teil Belgiens betreibt. Zu De Lijn gehören außerdem die Straßenbahnbetriebe in Antwerpen und Gent sowie die Küstentram von Knokke nach De Panne. Hier würde mich ebenfalls interessieren, wie erfolgreich dieses System und wo der Wurm drin ist.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die EMM 1:1 als MVV-Gebiet zu nutzen, bringt auch wieder den Bedarf an weiteren Tarifen und Übergangsregelungen. Der Lkr. Kelheim wird zwar zur EMM gezählt, hat aber aus dem nördlichen Lkr (also z.B. Kelheim Stadt, Bad Abbach oder Saal) sicher die stärkeren Pendlerströme nach Regensburg rein als nach München.

Wichtig ist bei XXL-Verbünden IMO auch, dass es brauchbare Regelungen bzgl. FV-Zügen gibt. Ein Pendler Ingolstadt<>München (im Normalzustand ohne Bauarbeiten) nimmt sinnvollerweise eine ICE-Karte, um deutlich mehr schnelle Reisemöglichkeiten und auch eine Zeitersparnis zu haben. Da wird aber wieder die DB sicher nicht mitspielen wollen.
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Beitrag von viafierretica »

Luas @ 11 May 2015, 19:31 hat geschrieben: Danke an euch alle für die Erläuterung von Vor-und Nachteilen der XXL-Verkehrsverbände. Sehr interessant ist auch der flämische Nahverkehrbetreiber De Lijn, welches unzählige Linienbusverkehre im Niederländisch sprechenden Teil Belgiens betreibt. Zu De Lijn gehören außerdem die Straßenbahnbetriebe in Antwerpen und Gent sowie die Küstentram von Knokke nach De Panne. Hier würde mich ebenfalls interessieren, wie erfolgreich dieses System und wo der Wurm drin ist.
gleiches gilt übrigens für den wallonischen Teil mit der TEC. Dort sind die Fahrkarten eher noch billiger und man kommt für ein paar Euro quer durch die Wallonie.
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