Versandhandel, Arbeitnehmerrechte & Globalisierung

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karhu
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Beitrag von karhu »

Ich gehe davon aus das Amazon seine Niederlassungen nicht verlagern würde, wenn es in PL und CZ die gleichen Arbeitsbedinungen und Löhne als in Deutschland geben würde. Beweisen kann man es nicht, aber es ist davon auszugehen das die Verlagerung rein aus kapitalistischen Gründen getätigt wird und nicht weil man in CZ und PL etwas gutes für die Menschen machen will und Arbeitsplätze schafft.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

karhu @ 30 Sep 2013, 22:48 hat geschrieben: Ich gehe davon aus das Amazon seine Niederlassungen nicht verlagern würde, wenn es in PL und CZ die gleichen Arbeitsbedinungen und Löhne als in Deutschland geben würde. Beweisen kann man es nicht, aber es ist davon auszugehen das die Verlagerung rein aus kapitalistischen Gründen getätigt wird und nicht weil man in CZ und PL etwas gutes für die Menschen machen will und Arbeitsplätze schafft.
Das macht es aber nach meinen (utilitaristisch geprägten) Maßstäben noch lange nicht amoralisch.
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

karhu @ 30 Sep 2013, 21:48 hat geschrieben:Ich gehe davon aus das Amazon seine Niederlassungen nicht verlagern würde, wenn es in PL und CZ die gleichen Arbeitsbedinungen und Löhne als in Deutschland geben würde. Beweisen kann man es nicht, aber es ist davon auszugehen das die Verlagerung rein aus kapitalistischen Gründen getätigt wird und nicht weil man in CZ und PL etwas gutes für die Menschen machen will und Arbeitsplätze schafft.
Ob man in Polen und in Tschechien von gleichen Löhnen bei unterschiedlichen Währungen aufgrund des Wechselkurses, wenn man die Kaufkraftparitäten nicht berücksichtigt, sprechen kann, ist fraglich.

Sollte es in beiden Ländern bei gleicher Arbeitsbedingung und unter etwaiger Berücksichtigung von Kaufkraftparität gleiche Löhne geben und die Währungen wechselkursbedingt billiger sind, so ist die Verlagerung nicht auszuschließen. Durch den günstigen Wechselkurs können die Firmen in Polen oder Tschechien vielleicht mehr verdienen, als hier.

Allein wegen der Wechselkurssituation finde ich es gegenüber den zwei Seiten unfair, weil die eine Seite billiger auf die Gegenseite und die Gegenseite aber teurer auf die Seite einkaufen kann. Daher sollten die Banken, oder wer(?) ihr Wechselkursgebaren einmal überdenken.

Zwei Wochen Schweiz letztes Jahr mit überteuerten Franken haben mir gereicht (2007 konnte ich für einen Euro 1,6 sFr bekommen, das war näher an die Kaufkraftparität, als heute mit 1,2 sFr pro €). Der Frankenkurs entspricht in keinster Weise dem, was die Waren und Dienstleistungen in der Schweiz und in der EU (Übertragen auf das Lohn-Preis-Verhältnis) kosten. Übertragen auf Polen und Tschechien ist es durchaus vorstellbar, daß die Situation auch das gleiche ist, wie Deutschland - Schweiz.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Wir betreiben hier keine volkswirtschaftlichen Analysen, sondern sind im realen Leben. Damit kannst du dir deine Kaufkraftparitäten (ja, ich weiß, das Wort klingt so schön gebildet) sonstwohin schieben. Die Spreu vom Weizen trennt sich jedoch in einer sinnvollen Anwendung.
rabauz
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Beitrag von rabauz »

Das tägliche Leben gibt es auch in CZ und PL nicht für umsonst. Es gibt zwar durchaus Migranten in der anderen Richtung, die in PL einen landesüblich bezahlten Job bekommen und dort besser leben als hier von H4 oä. aber die Kosten in Polen etc. sind nicht soviel niedriger als in DE. Die Preise im Supermarkt sind auf fast dem gleichen Niveau, weswegen auch dort Discounter sehr beliebt sind. Wer will kann ja gerne mal einen Ausflug machen ...
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Beitrag von Auer Trambahner »

Zufälligerweise hat ein österreichisches Gericht grad ein Urteil gefällt, das in der Sache auch in die Hände spielt:

heise.de/newsticker/meldung/Buchpreisbindung-Rabattgutscheine-von-Thalia-at-sind-legal
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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karhu
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Beitrag von karhu »

rabauz @ 1 Oct 2013, 00:57 hat geschrieben: Das tägliche Leben gibt es auch in CZ und PL nicht für umsonst. Es gibt zwar durchaus Migranten in der anderen Richtung, die in PL einen landesüblich bezahlten Job bekommen und dort besser leben als hier von H4 oä. aber die Kosten in Polen etc. sind nicht soviel niedriger als in DE. Die Preise im Supermarkt sind auf fast dem gleichen Niveau, weswegen auch dort Discounter sehr beliebt sind. Wer will kann ja gerne mal einen Ausflug machen ...
Und genau deswegen sollte Amazon dort die nahezu gleichen Löhne und Arbeitsbedingungen bieten wie in Deutschland auch. Auch CZ und PL werden bald den € einführen und die Preise sich immer mehr an den EU weit üblichen annähern. Nur dann sehe ich die Verlagerung unbedenklich.
Sollten die Löhne und Arbeitsbedingungen stark ins negative abweichen bin ich absolut dagegen, denn dann wird es nur aus kapitalistischer Geldgier gemacht, und dem sollte eindeutig entgegengetreten werden, mit starken Gewerkschaften und wenn das nicht hilft mit EU-Gesetzen die sowas unterbinden. Denn dann wird hier rücksichtslose Gewinnmaximierung auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, und Amazon steht wirtschaftlich gut da.
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Beitrag von GSIISp64b »

Ist es denn auch amoralisch, dass die DB Züge fährt? Sie tut dies ja aus kapitalistischer Geldgier (das heißt: Mit dem Ziel, Geld zu verdienen).

Wenn nicht - wie lautet denn jetzt das moralische Prinzip, dem du folgst und das du verstoßen siehst? Zum xten Mal?
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Beitrag von 146225 »

Ich möchte mich jetzt nicht unbedingt jeder Parole aus der Tiefe des Klassenkampfes anschließen, aber gebe doch eines zu bedenken: Ein Unternehmen hat tatsächlich auch eine moralische Verantwortung für seine Mitarbeiter, und zwar in guten wie in schlechten Zeiten. Wer als Unternehmen die Arbeit sinnvoll von motivierten Mitarbeitern erledigt haben möchte, ist in der Regel eben gut beraten, in diesen mehr zu sehen, als beliebig variable und austauschbare "menschliche Rohstoffe".

Wer diese moralische Verantwortung nicht sieht, bzw. gekonnt ignoriert, sollte eventuell seinen Wertekompass zum Nachjustieren geben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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karhu
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Beitrag von karhu »

Mein moralisches Prinzip ist das man sein Profitstreben nicht auf dem Rücken der Beschäftigten austrägt. Das man nur aus Geldgier handelt und nicht zum wohle der Mitarbeiter. Das die Beschäftigten angemessen bezahlt werden und gute Arbeitsbedinungen herschen und man nicht ständig Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

karhu @ 1 Oct 2013, 19:47 hat geschrieben:Auch CZ und PL werden bald den € einführen und die Preise sich immer mehr an den EU weit üblichen annähern.
Da bin ich recht skeptisch. Für die Einführung von € und Abschaffung der jeweiligen Landeswährungen sind die Kaufkraftparitätswerte als fester Wechselkurs nötig, um diesen Schritt zu tun. Das wurde m.W. EU-Weit vor der €-Einführung gemacht, was auch richtig so ist. Das war auch nötig, um die Lohn- und Preisdiskrepanzen zwischen den Ländern zu vermeiden.


Auch meine Frage auf JeDis Beitrag, was die Lokführer in Polen und Tschechien in der jeweilen Landeswährung verdienen, wurden nicht beantwortet.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 1 Oct 2013, 22:52 hat geschrieben: Auch meine Frage auf JeDis Beitrag, was die Lokführer in Polen und Tschechien in der jeweilen Landeswährung verdienen, wurden nicht beantwortet.
Bist du zu dumm "800 EUR in CZK" und "800 EUR in PLN" in Google einzugeben? Wenn ja: Klick mich und mich.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Einen solchen Mist mache ich nicht! Wie Du es weißt, halte ich absolut nichts von Wechselkursen, die nicht der Realität entsprechen!

Aber wenn es Dir danach ist:

800€ in PLN lt. stats.oecd.org auf Basis von 2012:
  • n. Wechselkurs ca. 3347 PLN
  • n. Kaufkraftparität nach BIP ca. 1415 €


800€ in CZK s. oben:
  • n. Wechselkurs ca. 20124 CZK
  • n. Kaufkraftparität nach BIP ca. 1160 €
Ergo: Der Tf verdient in PL Real ca. 1415 € und in CZ ca. 1160 €.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 1 Oct 2013, 23:14 hat geschrieben: Einen solchen Mist mache ich nicht! Wie Du es weißt, halte ich absolut nichts von Wechselkursen, die nicht der Realität entsprechen!
Dann solltest du dir deine Kaufkraftparitäten in xxx xxxxx xxxxxxxx - offenbar weißt du nicht, was sie bedeuten.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Ich weiß sehr wohl, daß die Kaufkraftparitäten etwas mit der Preisrealität zu tun hat und ist Grundlage zum besseren Verständnis, was im Land A wirklich kostet. Wechselkurse dagegen nicht.

Ein gut erklärtes Beispiel über die Kaufkraftparität zeigt vimentis: http://www.vimentis.ch/d/lexikon/152/Kaufk...tparit%E4t.html
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Nun - die Lebenshaltungskosten in Prag liegen zwischenzeitlich sogar höher als in Berlin - insofern kannst du deine Betrachtungen in den Wind schießen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Auch wenn natürlich jeder seine eigene Meinung vertritt, wäre es trotzdem möglich, sachlich zu bleiben und den anderen nicht zu beleidigen?

Danke
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Hier mal wieder was interessantes aus Frankreich, wo man plant dass Firmen bestraft werden wenn sie Standorte schließen die gewinnbringend sind.
Strafe für Fabrikschließungen

Nach dem Modell wäre Amazon erst mal kräftig abkassiert worden und das zurecht, die machen Milliardengewinne und gehen dabei über Leichen. Gut, manch einer bejubelt das hier, selbst ist man ja nicht betroffen, zumindest halten sie kräftig zu Amazon, aber jeder wie er will.

Es ist eh schon eine Sauerei dass Amazon hier kaum Steuern zahlt, weil das meiste in Luxemburg versteuert wird. Hier muss die Regelung her dass dort versteuert werden muss, wo der Umsatz gemacht wird.
Für alles was in Deutschland verkauft wird und die Einnahmen daraus, müssen hier Steuern gezahlt werden und nicht im Wunschland mit den niedrigsten Steuern. Ich mach die Welt wie sie mir gefällt, das sollte man den Großkonzernen austreiben. Amazon ist auf Europa auch angewiesen (und wenn nicht gibt es europäische Anbieter die das machen können) und hat sich dann auch an Spielregeln zu halten die man schaffen muss.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 2 Oct 2013, 13:22 hat geschrieben: Hier mal wieder was interessantes aus Frankreich, wo man plant dass Firmen bestraft werden wenn sie Standorte schließen die gewinnbringend sind.
Strafe für Fabrikschließungen
Und das soll was bringen? Dann sorge ich halt vorher dafür, dass der Standort Verlust macht.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 2 Oct 2013, 13:30 hat geschrieben:
Electrification @ 2 Oct 2013, 13:22 hat geschrieben: Hier mal wieder was interessantes aus Frankreich, wo man plant dass Firmen bestraft werden wenn sie Standorte schließen die gewinnbringend sind.
Strafe für Fabrikschließungen
Und das soll was bringen? Dann sorge ich halt vorher dafür, dass der Standort Verlust macht.
Das lässt sich sicher nicht ausschließen, aber gewisse User finden das moralisch sicher auch in Ordnung.
Aber hier sollte das Unternehmen dann erst mal jeden Schritt der letzten Jahre offen legen und genau nachvollziehen warum und wieso es dazu gekommen ist.

Man kann entweder alles hinnehmen und als "alternativlos" bequatschen oder man versucht es wenigstens.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Electrification @ 2 Oct 2013, 13:42 hat geschrieben: Das lässt sich sicher nicht ausschließen, aber gewisse User finden das moralisch sicher auch in Ordnung.
Meinst du damit zufällig mich?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

GSIISp64b @ 2 Oct 2013, 13:49 hat geschrieben: Meinst du damit zufällig mich?
Wieso beziehst du das auf dich? Das war allgemein gehalten, weil eben diese Meinung kommen wird. Vielleicht denkst du hier ja anders, wer weiß das schon.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 2 Oct 2013, 13:22 hat geschrieben: Hier mal wieder was interessantes aus Frankreich, wo man plant dass Firmen bestraft werden wenn sie Standorte schließen die gewinnbringend sind.
Strafe für Fabrikschließungen
Warum sollte jemand in solch einer Unternehmen feindlichen Atmosphäre überhaupt eine Fabrik eröffnen? :huh:

Welche Vorteile kann Frankreich denn überhaupt noch bieten? Mir fallen nur Nachteile ein.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Galaxy @ 2 Oct 2013, 14:43 hat geschrieben: Warum sollte jemand in solch einer Unternehmen feindlichen Atmosphäre überhaupt eine Fabrik eröffnen? :huh:
Was ist bitteschön Unternehmerfeindlich wenn Betriebe nicht geschlossen werden dürfen die Gewinne (!) machen.
Es verträgt sich natürlich nicht mit zügelloser, menschenverachtender Gier, aber es gibt menschlich betrachtet keinen vernünftigen Grund etwas zu schließen was rentabel ist.

Unternehmerfeindlich wäre es wenn Betriebe mit hohen Verlusten über mehrere Jahre (nicht mal ein Jahr Flaute) nicht schließen dürften bzw. hohe Strafen auferlegt würden.
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Beitrag von Caesarion »

Eine kann Dutzende Gründe haben, wieso man rentable Standorte schließt. Beispielsweise kann sich der Gewinnrückgang an einem Standort abzeichnen, eine Zusammenlegung von Fertigungsstätten zwecks Kosteneinsparung kann sich lohnen, neue Märkte (z. B. Osteuropa) wollen auch erschlossen sein usw. Das einzige, was die Regierung dadurch erreicht, dass die Unternehmen jetzt gezwungen sind, Standorte vorgeblich schlecht zu rechnen oder gar tatsächlich verlottern zu lassen, um ihrer Tätigkeit nachgehen zu können. Lädt schon sehr dazu ein, Arbeit und Kapital in Frankreich anzulegen! Wenn ich dann noch an die aggressiven französischen Gewerkschaften denke, weiß ich mit Sicherheit, wo ich kein Unternehmen aufbauen möchte.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 2 Oct 2013, 14:56 hat geschrieben: Was ist bitteschön Unternehmerfeindlich wenn Betriebe nicht geschlossen werden dürfen die Gewinne (!) machen.
Es verträgt sich natürlich nicht mit zügelloser, menschenverachtender Gier, aber es gibt menschlich betrachtet keinen vernünftigen Grund etwas zu schließen was rentabel ist.

Unternehmerfeindlich wäre es wenn Betriebe mit hohen Verlusten über mehrere Jahre (nicht mal ein Jahr Flaute) nicht schließen dürften bzw. hohe Strafen auferlegt würden.
Was ist wenn ein Unternehmen davon ausgehen muss das eine noch rentable Fabrik in der Zukunft nicht mehr wirtschaftlich zu bedienen ist? Soll man wirklich warten bis das ganze gegen die Wand fährt? Wäre es nicht für das gesamt Unternehmen besser die Fabrik zu schließen bevor es in die rote Zahlen rutscht?



Es ist ja nicht nur diese Sache die in Frankreich dazu führt das das Land für Investoren unattractive ist. Die Agenda 2010 mag in vielen Fällen hart sein, vielleicht auch unfair, und es gibt ein paar Aspekte die ich auch korrigieren würde, aber unterm Strich kann man, glaube ich, doch sagen das die Agenda 2010 ein wichtiger Grund ist warum Deutschland wirtschaftlich in der Welt sehr gut da steht.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Der Schuhversand mit den hysterischen Weibern verlagert wohl derzeit die Retouren- und Reklabearbeitung nach Polen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Electrification »

Auer Trambahner @ 2 Oct 2013, 19:23 hat geschrieben: Der Schuhversand mit den hysterischen Weibern verlagert wohl derzeit die Retouren- und Reklabearbeitung nach Polen.
Die sind ja eh bekannt für Tarifverträge, gute Arbeitsbedingungen und hohe Standards und eine hohe Arbeitnehmerzufriedenheit.

Wie gesagt, Anstand, Moral und Menschlichkeit verlieren immer mehr an Wert in solchen elitären Kasten.
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Beitrag von spock5407 »

Kapital ist wie Strom: es sucht sich automatisch den Weg des geringsten Widerstands. Letzterer existiert in mehreren Formen: Gesetze, ordentliche Arbeitsbedingungen und Tarifverträge.
Und ist der genommene Weg ähnlich zu dünnem Draht, verbrennt er ihn. In den meisten Fällen also die Arbeitnehmer.
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Beitrag von Florarium »

Auer Trambahner @ 2 Oct 2013, 18:23 hat geschrieben: Der Schuhversand mit den hysterischen Weibern verlagert wohl derzeit die Retouren- und Reklabearbeitung nach Polen.
War absehbar, ich habe mich eh gefragt, wie das Geschäftsmodell (Schuhversand mit kostenloser Lieferung) aufgeht
Meine neue Webseite: http://unzegold.com/
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