Zukunft von Modellbahn und -herstellern

Alles über Modelleisenbahnen
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Ja, das ist in der Tat das Problem.... Geld und Platz. Ich denke das viele Jugendliche gerne mit dem Hobby anfangen würden, vor allem jetzt wo der PC seinen Selbstzweck als Hobby (das war eher meine Generation) verloren hat und wie der Fernseher zu einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand geworden ist. Das Hobby PC an sich ist glaub ich ziemlich rückläufig.
Aber wie du schon sagst, die Modellbahnhersteller haben sich auf das gut betuchte Publikum eingeschossen. Und selbst die sehen es nicht ein so unverhältnismäßig viel zu bezahlen.
Wenn man z.B. mal in den RC-Modellbau schaut, den ich lange betrieben habe: Hier bekommt man Dinge wie Servos mittlerweile hinterhergeworfen.. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo ein Microservo 70 Euro gekostet hat.
Jetzt gibts den bei Conrad für sage und schreibe 3,95.
Das liegt nicht daran dass der Markt größer geworden ist, im Gegenteil, der hatte genauso unter dem PC zu leiden. Aber die Hersteller nutzen einfach neue Fertigungsmethoden.
Der angesprochene 3D-Drucker ist das nicht, aber Dinge wie CNC oder Laser, die komplizierte Bauteile zu tausenden pro Tag ausspucken.
Wenn ich mich da an die Fertigungshallen von Märklin erinnere, die während einer Exkursion im Studium mal besucht habe... Das war alles mehr oder weniger auf dem gleichen Stand wie vor 40 Jahren...
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
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Beitrag von GSIISp64b »

EasyDor @ 30 Dec 2013, 21:24 hat geschrieben: Ja, das ist in der Tat das Problem.... Geld und Platz. Ich denke das viele Jugendliche gerne mit dem Hobby anfangen würden, vor allem jetzt wo der PC seinen Selbstzweck als Hobby (das war eher meine Generation) verloren hat und wie der Fernseher zu einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand geworden ist. Das Hobby PC an sich ist glaub ich ziemlich rückläufig.
Nette These.

Deckt sich aber nicht mit den Umsatzzahlen der Videospieleindustrie - Pech gehabt.
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Beitrag von 146225 »

EasyDor @ 30 Dec 2013, 21:24 hat geschrieben: Wenn ich mich da an die Fertigungshallen von Märklin erinnere, die während einer Exkursion im Studium mal besucht habe... Das war alles mehr oder weniger auf dem gleichen Stand wie vor 40 Jahren...
Wenn es denn so wäre, dann bekäme man für sein Geld vermutlich wenigstens die unverwüstliche Qualität von damals. Selbst bei den als "Metallbrocken" u.ä. verschrieenen Märklin-Loks hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges geändert, auch hier haben Detailreichtum und Elektronik stetig zugenommen. Für meinen Geschmack allerdings zuweit, ich sehe es nicht ein, einen Aufpreis für 47 digitale Geräusch-, Licht- und sonstwas-Funktionen zu bezahlen, die ich ohnehin nicht nutze. So kommt es, dass mein (zugegeben ohnehin großer) Fuhrpark seine letzten Zugänge an Loks alle aus dem Gebrauchtsektor gesehen hat. Darunter war eine durchaus moderne 290 in o/b, welche bei Neuerscheinung ab Werk als limitierte Serie zu den von Guido zurecht angeprangerten Mondpreisen verkauft werden sollte. Meine hat dann - gebraucht, aber nie benutzt - noch 120 € gekostet. Soweit, so schön - die Lok ist natürlich schon recht fein detailliert, ob für die Ober-Hyper-Freaks mit der Lupe fein genug, kann ich nicht beurteilen, es ist mir auch egal. Schön ist natürlich, dass dank LEDs Dinge wie die am Rahmen angebrachten Stirnlampen der 290 leicht nachzubilden sind. Aber ansonsten? Fahren? Ich kann nicht unbedingt feststellen, dass diese 290 besser, feinfühliger, ruhiger fährt oder deutlich mehr Zugkraft aufs Gleis bringt, als eine ebenfalls gebraucht erworbene 104 (= 65 €) aus den frühen 1980ern - und meine Modellbahnlokomotiven sind immer noch dazu da, Züge zu ziehen, nicht, um in der Vitrine gut auszusehen.

Vielleicht wäre also der Verzicht auf Spielereien und Schnickschnack zugunsten alltagstauglicher Langzeit-Qualitäten - gerade auch im Blick auf Kinderhände - durchaus ein Schritt, den die Branche wieder einmal nötig hätte?
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Beitrag von GSIISp64b »

Wobei auch 120€ für eine Lok immer noch nicht wirklich billig ist, wenn man mal vergleicht, was man heutzutage für das Geld ansonsten kriegt. Zum Beispiel zwei aktuelle Vollpreisvideospiele.

Und ja, ich sehe durchaus ein, dass es noch billiger eben nicht geht.
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Beitrag von 146225 »

GSIISp64b @ 30 Dec 2013, 23:03 hat geschrieben: Und ja, ich sehe durchaus ein, dass es noch billiger eben nicht geht.
Gehen tut es schon. Wenn man ignoriert, zu welchen Bedingungen die Lok irgendwo fernöstlich gefertigt wurde und man auf die Langzeitqualitäten keinen Anspruch erhebt, dann kann man durchaus auch für 70 - 80 € schon etwas sehen. Aber das ist wie mit allen Produkten, man sollte nicht allein den Preis kennen, sondern ab und zu auch mal den Wert.
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Beitrag von GSIISp64b »

146225 @ 30 Dec 2013, 23:19 hat geschrieben: Aber das ist wie mit allen Produkten, man sollte nicht allein den Preis kennen, sondern ab und zu auch mal den Wert.
Genau das ist der Punkt: In der heutigen Welt hat ein kleiner Kasten aus Metall, der auf Schienen vor und zurück fährt, eben einen niedrigeren Wert als ein AAA-Videospiel. Aber es ist ziemlich schwierig, den kleinen Kasten aus Metall für geringere Stückkosten zu produzieren als das AAA-Videospiel.

Wert ist eben eine höchst subjektive Angelegenheit.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

GSIISp64b @ 30 Dec 2013, 21:25 hat geschrieben: Nette These.

Deckt sich aber nicht mit den Umsatzzahlen der Videospieleindustrie - Pech gehabt.
Videospiel ist aber PC als Gebrauchsgegenstand, nicht PC als Hobby. PC als Hobby würde ich eher sehen im Sinn von selber rumbasteln, sei es Software, sei es Hardware, so wie man halt auch an der Modellbahn rumbastelt.

Ob das wirklich rückläufig ist - keine Ahnung. Wäre schlecht für den HighTech-Standort Deutschland.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Guido »

andreas @ 30 Dec 2013, 18:11 hat geschrieben: naja, ich denke, die Vorbildfanatiker tuen auch ihr übriges dazu. Es gibt ja von Fleischmann in Spur N den Modussteuerwagen und einen Modus 2. Klasse Wagen - da haben dann die ganz genauen gejammert, sie können ja keinen Zug bilden, weil ja alle 2. Klassewägen die gleiche Wagennummer haben - in Spur N, wo es sowieso keiner ohne Lupe lesen kann....
Also ich kann meine Wagennummern in N auch ohne Lupe lesen, und ich wage zu behaupten, daß ich nicht keiner bin.

Aber es geht da auch nicht so sehr drum, ob man das jetzt lesen kann, zumindest bei mir ist das so, es geht da mehr ums Prinzip. Wenn man nur einen einzigen Zug, oder 2 oder 3 hat, mag das vielleicht egal sein, wie oft man die gleiche Nummer eines Wagens hat. Wenn man aber bei einer Wagenzahl von mehreren Hundert angekommen ist, dann liegt der Reiz eben darin, daß eben nicht alle die gleichen sind, sondern da unterschiedliche Wagennummern aufgedruckt sind. Auch ich habe zum Beispiel einige Wagen mit den gleichen Nummern, weils gar nicht anders geht, zum Beispiel die Italiener von Roco, da gab es einen 1.Klasse und einen 2.Klasse und das wars, um da einen ganzen Zug zusammen zu stellen gab es keine andere Möglichkeit als ein und den selben Wagen mehrfach zu kaufen. Aber es stellt sich halt die Frage, ob es von so einem Brot und Butterwagen wie dem Bn in verkehrsrot wirklich nur eine einzige Nummernvariante geben muß (zumindest bei Fleischmann, aber die sind eh grottig). Und ja, man kann sie lesen!

Und natürlich kann man vom Modus einen ganzen Zug bilden, wenn man will:

Bild


(Aber das geht langsam wirklich sehr weit weg vom ursprünglichen Thema)
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von 146225 »

GSIISp64b @ 30 Dec 2013, 23:20 hat geschrieben: Genau das ist der Punkt: In der heutigen Welt hat ein kleiner Kasten aus Metall, der auf Schienen vor und zurück fährt, eben einen niedrigeren Wert als ein AAA-Videospiel. Aber es ist ziemlich schwierig, den kleinen Kasten aus Metall für geringere Stückkosten zu produzieren als das AAA-Videospiel.

Wert ist eben eine höchst subjektive Angelegenheit.
In diesem Fall ist es vor allem die Werthaltigkeit, die mir subjektive Sorgen macht. Ich habe da noch ein paar so uralte Metallklötze im Fuhrpark. Wetten, dass diese dank ihrer ursimplen Technik auch noch in Jahr(zehnt)en die Gleise auf und ab fahren können, wo Dein Videospiel schon längst zu nichts mehr kompatibel ist?
(Aber das geht langsam wirklich sehr weit weg vom ursprünglichen Thema)
EDIT: @Guido: Ich dachte mir auch schon, dass es ausufert - kann man einen Teil zu "Grundsatzdiskussion Modellbahn" oder irgendetwas ähnliches abhängen und umrangieren, bitte, Danke!?
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Beitrag von GSIISp64b »

Boris Merath @ 31 Dec 2013, 01:00 hat geschrieben: Videospiel ist aber PC als Gebrauchsgegenstand, nicht PC als Hobby. PC als Hobby würde ich eher sehen im Sinn von selber rumbasteln, sei es Software, sei es Hardware, so wie man halt auch an der Modellbahn rumbastelt.
Im Kontext dieser Debatte ist diese Entscheidung aber völlig überflüssig, weil es ja recht egal ist, ob jetzt Hardware oder Software der Modellbahn die Marktanteile wegnimmt.

Hardwarebasteln war meines Erachtens übrigens immer ein irrelevantes Nischenhobby. Gaming ist heute definitiv Mainstream.
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Beitrag von Hans Mayerson »

Modellbahnbau ist sicher ein interessantes Hobby. Vor 50 Jahren hatte ich auch einmal eine "elektrische Eisenbahn". Ein paar Gleise, einige Loks und einige Wagen. Nicht besonders viel, aber auch nicht besonders wenig. Technisch war ich damals allerdings auf der Höhe der Zeit.

Leider war/bin ich handwerklich nicht besonders begabt. Genauer gesagt, ich habe zwei linke Hände.

Daher habe ich niemals eine komplette Anlage bauen können. Gelegentlich habe ich die Gleise zusammen gesteckt und die Züge darauf fahren lassen. Ein paar Häuser von Faller hatte ich auch, aber das basteln hat mir keinen Spaß gemacht. Irgendwann hatte ich dann den Spaß daran verloren. Ich habe keine Ahnung, wo das Zeug abgeblieben ist.

Mit den Simulationen für den PC komme ich auch nicht klar. Allerdings auch nicht mit anderen PC-Spielen.

Heute bewundere ich Modellbahnwelten. Leider habe ich es noch nicht geschafft, in das Modellbahnwunderland nach Hamburg zu kommen. Aber was noch nicht ist, kann noch werden.
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Beitrag von GSIISp64b »

Hans Mayerson @ 31 Dec 2013, 21:27 hat geschrieben: Heute bewundere ich Modellbahnwelten. Leider habe ich es noch nicht geschafft, in das Modellbahnwunderland nach Hamburg zu kommen. Aber was noch nicht ist, kann noch werden.
Das hat dir zwar wahrscheinlich schon wer anders erzählt, aber: Das lohnt sich wirklich.
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Beitrag von Hans Mayerson »

GSIISp64b @ 31 Dec 2013, 21:29 hat geschrieben:Das hat dir zwar wahrscheinlich schon wer anders erzählt, aber: Das lohnt sich wirklich.
Das es sich lohnt, ist mir schon klar. Aber in einem Tag wird das nicht zu schaffen sein. Die Anlage ist so groß, dass man mindestens zwei Tage braucht, um alles zu sehen. Sonst macht es keinen Sinn.

Allein die Anreise dauert schon mehr als vier Stunden. Die Rückreise mindestens ebenso lange. Wenn man, wie ich, nicht gerne früh morgens oder in der Nacht fährt, muss man schon drei Übernachtungen einplanen.

An ersten Tag die Hinfahrt, Übernachtung im Hotel. Am zweiten und dritten Tag Besichtigung des Wunderlandes mit weiterer Übernachtung. Am vierten Tag erfolgt dann die Rückfahrt.

Ich weiß, es gibt dafür Pauschalangebote. Die beinhalten sogar die Zugfahrt.

Mit etwas Geschick kann man das sogar noch preiswerter haben. Stichwort: Sparpreise sowohl bei der Bahn als auch im Hotel. Mal schauen, was das Jahr 2014 so bringt.
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Beitrag von JeDi »

Hans Mayerson @ 31 Dec 2013, 22:25 hat geschrieben: Ich weiß, es gibt dafür Pauschalangebote. Die beinhalten sogar die Zugfahrt.

Mit etwas Geschick kann man das sogar noch preiswerter haben. Stichwort: Sparpreise sowohl bei der Bahn als auch im Hotel. Mal schauen, was das Jahr 2014 so bringt.
Dein Reisebüro berät dich gerne.
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Beitrag von NJ Transit »

Zur Vollmerpleite? Das ist aber nicht Reisebürokernkompetenz ;)
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von Hans Mayerson »

JeDi @ 31 Dec 2013, 22:40 hat geschrieben:Dein Reisebüro berät dich gerne.
Witzig, aber das kann ich auch selber. Ich bin zwar +60, aber im Internet fitter als zu Fuß.
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Beitrag von GSIISp64b »

146225 @ 31 Dec 2013, 07:54 hat geschrieben: In diesem Fall ist es vor allem die Werthaltigkeit, die mir subjektive Sorgen macht. Ich habe da noch ein paar so uralte Metallklötze im Fuhrpark. Wetten, dass diese dank ihrer ursimplen Technik auch noch in Jahr(zehnt)en die Gleise auf und ab fahren können, wo Dein Videospiel schon längst zu nichts mehr kompatibel ist?



EDIT: @Guido: Ich dachte mir auch schon, dass es ausufert - kann man einen Teil zu "Grundsatzdiskussion Modellbahn" oder irgendetwas ähnliches abhängen und umrangieren, bitte, Danke!?
Sorry - den Beitrag hatte ich überlesen.

Aber ja, das mit den Kompatibilitätsproblemen stimmt und wird von der Industrie leider sogar ziemlich forciert. Und das sehe ich als ein Riesenproblem. Das ist genau so, wie wenn Filme, die damals™ auf VHS erstveröffentlicht wurden, nie eine DVD- oder BluRay-Version erhalten hätten oder wenn zehn Jahre alte Bücher einfach zerfallen würden und es keinen Nachdruck gäbe. Ein Haufen großartiger Kultur geht völlig verloren, teils aus technischen Gründen und teils einfach wegen des Urheberrechts, weil der Vertrieb schon längst eingestellt wurde, aber die Schutzrechte noch die nächsten sechzig Jahre auslaufen.

Andererseits: Ein Spiel, das man einmal gespielt hat, steht danach ja nicht nur einfach im Regal, sondern wie jedes Kulturgut behältst du ein Stück davon - als liebevolle Erinnerung oder auch als prägendes Erlebnis. Diese Macht hat die Modellbahn meines Erachtens eher wenig.

Das soll übrigens die Modellbahn keineswegs abwerten - dass ich dieses Hobby sehr sympathisch finde, ist hoffentlich in meinen obigen Beiträgen durchgeklungen ;) Es gibt nur halt Dinge, die ich ganz persönlich lieber mag.

Und zum Abhängen: In den Thread müsste dann aber eigentlich alles außer den ersten beiden Beiträgen, weil es zur Vollmer-Pleite anscheinend recht wenig zu diskutieren gab. Daher sehe ich den Sinn nicht so vollständig.
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Der Titel so genehm? :)
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Beitrag von 146225 »

NJ Transit @ 31 Dec 2013, 23:23 hat geschrieben: Der Titel so genehm? :)
Danke sehr! :)
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Beitrag von Chemin de fer »

Kann man dann auch über die virtuelle Modellbahn diskutieren? Ich finde EisenbahnX ist für Anfänger viel zu aufwändig und kompliziert.
Ich bin kein Gamer und hatte früher mal TransportTycoon (90er Jahre), da war der Umbau der Landschaft, das Verlegen der Schienen usw. total unkompliziert, bei EisenbahnX braucht man ewig und tw. stimmen die Schienen nicht überein und man muss rumtüfteln.
Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig für sowas. ;)
Eisbrecher
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Beitrag von Eisbrecher »

@ TravellerMunich:
Ich war stolzer Besitzer einer Märklin 03 mit Dampfeinsatz.
Gemäß Märklin kostet die inzwischen je nach Ausführung 350 bis 400 Euronen.
Die Aussage, dass man sich eine Modelleisenbahn heutzutage nicht mehr recht leisten kann, auf die Preise von Märklin-Dampfern in der Vitrine beim Händler zu stützen, ist natürlich auch irgendwie gewagt.

Für einen Wendezug mit einer Roco-V100, 2 n-Wagen und dem dazugehörigen Steuerwagen würde ich bei meinem Modellbahn-Händler aktuell 277 Euro auf den Tisch legen - per Ebay geht das wohl auch noch günstiger.

Güterwagen darf die V100 ja auch gerne ziehen, also investiert man meinetwegen weitere 120 Euro in ein paar Güterwagen und hat dann was bei der Hand für eine Nebenbahn o.ä und ist noch im Bereich dessen, was eine Märklin-Lok kostet. ;)

Aber zum eigentlichen Thema... Schade um Vollmer, auch wenn man in der Tat vielleicht ein wenig den Sprung nach vorne verpasst hat, aber es gab/gibt auch einige schöne Bausätze.

Grüße,
Eisbrecher
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Beitrag von 146225 »

Eisbrecher @ 5 Jan 2014, 22:52 hat geschrieben: Die Aussage, dass man sich eine Modelleisenbahn heutzutage nicht mehr recht leisten kann, auf die Preise von Märklin-Dampfern in der Vitrine beim Händler zu stützen, ist natürlich auch irgendwie gewagt.

Für einen Wendezug mit einer Roco-V100, 2 n-Wagen und dem dazugehörigen Steuerwagen würde ich bei meinem Modellbahn-Händler aktuell 277 Euro auf den Tisch legen - per Ebay geht das wohl auch noch günstiger.

Güterwagen darf die V100 ja auch gerne ziehen, also investiert man meinetwegen weitere 120 Euro in ein paar Güterwagen und hat dann was bei der Hand für eine Nebenbahn o.ä und ist noch im Bereich dessen, was eine Märklin-Lok kostet. ;)

Aber zum eigentlichen Thema... Schade um Vollmer, auch wenn man in der Tat vielleicht ein wenig den Sprung nach vorne verpasst hat, aber es gab/gibt auch einige schöne Bausätze.

Grüße,
Eisbrecher
Die Frage ist aber, ob man in Hersteller wie Roco noch investieren möchte, die zwar zweifelsohne mit einem großen Detailreichtum glänzen, aber bei denen in den letzten Jahren mehr als einmal unklar war, ob es den gesamten Laden nächste Woche noch gibt. Natürlich war selbst Märklin in der Insolvenz gewesen und ich habe so meine ganz eigenen Vermutungen, was mit dazu geführt haben könnte. Fakt bleibt aber: selbst wenn Märklin nächste Woche den Laden zusperrt, gibt es aufgrund der großen Verbreitung noch ein Gebrauchtmarktpotenzial für die nächsten Jahrzehnte, die so bei allen anderen Herstellern, selbst bei der weitgehend untergegangenen Gleichstrom-Größe Fleischmann, nie existiert hat.

Es ist ja auch grundsätzlich dann die Frage, was man als Ziel anstrebt. Wenn ich nämlich nur so ein bisschen nebenbei basteln will, dann brauche ich auch von Märklin nicht das turbo-hochgezüchtete Digitalmonster für 300,- € kaufen, dann erhalte ich eben jene 212 in eben jenem Ebay, aber auch bei vielen Händlern in mehreren Varianten und Zuständen auch deutlich günstiger. Als Besitzer von zwei relativ altertümlichen Märklin-212 kann ich dazu nur sagen: Es mag nicht die letzte Schraube detailliert stimmen, aber die Loks sehen aus wie 212 und sie fahren, fahren, fahren, fahren - zuverlässig, ohne Mucken, seit Jahrzehnten, bei wenig und simpelster Pflege. Eigentlich genau das, was für "Modellbahn nebenher" geeignet ist. Die hochgezüchtete 03 mit digitalem Schaufelgeklapper des Heizers ist dann mehr was für Schauanlagen und 150%-Freaks, die sonst keine Lebensinhalte haben.

Das ist vielleicht sogar auch mit ein Grundproblem der Branche, dass man vor lauter "Höher, schneller, weiter!" die Wünsche dieser Gruppe von abgehobenen Freaks und Sammler nach immer ausgefalleneren Modellen soweit getrieben hat, dass die grundsoliden Basis-Modelle für jedermann darüber ins Vergessen geraten sind. Natürlich ist die Freak-und-Sammler-Gruppe diejenige, welche Unsummen Geld für jede Neuheit und Variante in den Markt pumpt und schnell mal dreistellige Zahlen Loks zu Hause stehen hat. Da ist dann auch die 103 mit ihrem digital heb- und senkbaren Panto scheinbar gerechtfertigt. Nur: Diese Zielgruppe ist relativ alt und in ihrer Masse beschränkt, und deshalb nicht allein seelig machend. Neben den kindgerechten Spielbahnen fehlt hier definitiv ein Mittelbau, wo sich all jene wiederfinden dürfen, die überschaubare Summen hin und wieder investieren möchten und könnten, die aber nicht zu Hause mit der Lupe nach dem fehlenden Niet suchen und die auch glücklich sind, wenn es pro Baureihe eine oder die gängigsten Standardausführung(en) gibt, ohne die spezielle Sonder-Variante aus 4 Wochen in 1967 zu berücksichtigen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Da liegt der Hund begraben. Für viel gibts nur schwarz und weiß, der Blick über den RoFl und MärTrix Tellerrand ist schwer.

Die Mittelklasse wird von Piko und etwas Jägerndorfer bedient, feines für die Vitrine kommt aus Italien, für betriebstaugliches in der oberen Mitte kann man auch bei Brawa schauen.
digital heb- und senkbaren Panto scheinbar gerechtfertigt. Nur: Diese Zielgruppe ist relativ alt und in ihrer Masse beschränkt
Da müßten die neuen Digitalgeschichten für die iGeneration selbiger bekannter gemacht werden.
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Beitrag von Guido »

Auer Trambahner @ 6 Jan 2014, 10:09 hat geschrieben: Die Mittelklasse wird von Piko und etwas Jägerndorfer bedient, feines für die Vitrine kommt aus Italien, für betriebstaugliches in der oberen Mitte kann man auch bei Brawa schauen.
Diese Aussage mag für H0 stimmen, in meiner Spur N schaut das etwas anders aus ...

Piko (neu) hat in N wunderschöne Modelle, die preislich im oberen Feld angesiedellt sind, um die 50 Euro für einen Personenwagen ist in N wirklich teuer, auch 200+x Euro für einen Triebwagen ist nicht gerade günstig. Dafür sind es wirklich schöne Modelle.

Jägerndörfer ist in N neu eingestiegen mit dem Railjet, die zugehörige Lok liefert Hobbytrain zu. Der Taurus von Hobbytrain ist, nun sagen wir mal so, etwas für den Spielbahner der nicht so genau hin schaut, so wie fast alle Modelle von Hobbytrain. Bei der ersten Serie passte nicht mal die Höhe zwischen Loks und Wagen überein. Die Wagen sind top anzuschauen, aber betriebssicher ist was anderes, die erste Wagenserie soll noch laufen, alle danach nicht mehr wirklich. Wenn man sich also so einen Railjet kauft, dann zahlt man inklusive der Spielzeuglok 470 bis 500 Euro (analog) für die Vitrine. Die Neuerscheinung der 2048 von letztem Monat liegt aktuell bei 150 Euro und soll auch nicht sooo berauschend sein, optisch gefällt sie - zumindest mir - wenn man nicht so genau hin schaut, aber für nicht so genau hinschauen sind 150 Euro auch schon etwas viel.

Aus Italien kommen in N Modelle von ACME unter dem Namen Pirata, wunderschön anzuschauen, unbezahlbar, aber da bestätige ich Deine Aussage, was feines für die Vitrine. Wie das da mit Betriebssicherheit aussieht weiß ich nicht, sind mir zu teuer. Pirata läßt bei sämtlichen Herstellern produzieren, so kommen einige Güterwagen von Fleischmann (Rumänien), Hobbytrain (China) und Dapol (England).

Und Brawa? Sehr schöne Modelle haben die, ohne Frage. Aber auch die sind in N eher was für Vitrinenbahner oder ambitionierte Bastler, die Loks kommen überfettet daher wodurch sie nur schwer laufen, 4-achsige Loks älteren Baujahrs haben zudem ein enormes Problem bei der Stromabnahme. Auch Wagen sind bei Brawa so eine Sache, anzuschauen wunderschön, wenn man teilweise darüber hinweg sieht, daß sie sich etwas bananenähnlich durchbiegen, aber betriebssicher ist auch da je nach dem was man hat was anderes. Ich habe hier ein paar ältere Güterwagen, das kann man komplett vergessen. Ich habe hier außerdem die DR-Rekowagen, die sind absolut top. Die Halberstädter hingegen sind wieder nur ein Fall für die Vitrine, sehr schick, aber nichts für sie Anlage.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von Eisbrecher »

Das mit Roco war eigentlich nur ein Beispiel, das mir gerade eingefallen ist, weil ich mich gerade anlagenplan-mäßig im Bereich V100 + n-Wagen beschäftige. In der Tat hat es für Roco und Fleischmann eine Zeit lang nicht so gut ausgesehen, dass man da vielleicht lieber zu "sicheren" Herstellern tendiert mag logisch erscheinen.

Von Piko habe ich einige Güterwagen im Bestand, aber mit Lokmodellen bin ich da noch nicht so weit - zumal man ja bei den Dieselloks eher im DDR-Bereich tätig ist - die DB-V200 sieht nicht schlecht aus, aber das die Frontschürzen bei Kurvenfahrten ausschwenken - so viel teurer kommt die Roco V200.0 dann auch nicht mehr.

Zum Thema Tellerrand, in meinem Bestand ist auch der Liliput-Wendezug der Pinzgauer Lokalbahn, das ist genug über den Tellerrand geschaut. ;)

Spur N ist ein gutes Thema - ich warte noch auf die angekündigten Straßenbahnen Typ M/N. Den seligen rot/weißen Nürnberger vom Lima in H0 findet man nur mit einigem Warten noch..

Grüße,
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Beitrag von Rohrbacher »

Guido @ 6 Jan 2014, 13:59 hat geschrieben:aber nichts für sie Anlage.
Wobei das auch immer von der Anlage abhängt. Auf meiner alten Märklin-Nebenbahn (Realismus pur: Längst stillgelegt, abgebaut und der Standplatz mit anderen Sachen überbaut^^) mit maximal engen Radien und richtiger mieser Gleislage war wurscht wie die Fahrzeuge gebaut waren, da ist eh alle zwei Runden irgendwo was entgleist. Aber auf einer Anlage mit großen Radien, etwas Gleisüberhöhung, exakt verlegten Gleisen, vorbildgemäßen Fahrgeschwindigkeiten und gleichbleibend guter Stromversorgung auf allen Anlagenteilen sieht das möglicherweise schon wieder anders aus.
146225 @ 6 Jan 2014, 05:57 hat geschrieben:Das ist vielleicht sogar auch mit ein Grundproblem der Branche, dass man vor lauter "Höher, schneller, weiter!" die Wünsche dieser Gruppe von abgehobenen Freaks und Sammler nach immer ausgefalleneren Modellen soweit getrieben hat, dass die grundsoliden Basis-Modelle für jedermann darüber ins Vergessen geraten sind.
Okay, vielleicht bei Märklin mag das sein. Beim einen oder anderen Digitalmodell für 300 Euro, wo einfach ein paar Platinen mehr in einem 70er Jahre Gehäuse drin sind, finde ich die Preise durchaus bemerkenswert, wenn ich sie mal mit Modellen von Mitbewerbern vergleicht, z.B. der 151 von ESU oder der ebenfalls sehr sehenswerten 120 von L.S. Models, die es jeweils für ca. 380 Euro gibt. Auch die Schnellzugwagen von LS machen echt was her und sind gar nicht mal so teuer, verglichen mit dem was z.B. Märklin in "Großserie" anbietet. Da muss man sich eigentlich nicht wundern, dass Traditionsmarken wie Märklin Probleme haben, wenn sie für Spielbahner zu teuer und für Nietenzähler qualitativ nicht mithalten.

Dennoch gibt es am Markt ja zahlreise Hersteller, die eher auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis optimieren und in Zeiten des Internets auch einen großen Gebrauchtmarkt. Lustig übrigens, dass ausgerechnet du im Modell die zuverlässigen Altwagen gegenüber dem teuren Neubauzeugs bevorzugst. Das hat irgendwie 'ne gewisse Komik. ;)

Früher war das Hobby Modellbahn im Verhältnis nicht billiger als heute. In den 70er Jahren musste man für eine Lok von einer Hand voll verfügbarer Hersteller ähnlich viele Prozente eines Durchschnittseinkommens auf den Tisch legen als heute: Preisentwicklungsstudie für Märklin H0-Artikel. Es gibt ja vieles was gefühlt teurer geworden ist, man in Wahrheit heute eine vergleichbare Leistung teilweise sogar (wesentlich) billiger bekommt, z.B. Autos, die heute wesentlich billiger sind als noch vor 20 Jahren. Das fällt aber kaum auf, weil das Angebot nach oben extrem gewachsen ist, bekannte Modelle gewachsen und langsam hochgestuft wurden, während unten ein, zwei Klassen dazugewachsen sind bzw. innerhalb der Klasse unterschiedliche Marken unterschiedliche Marketingstrategien fahren, Stichwort Premium und so... Aber ein ca. 4m langer Pkw mit 5 Türen, 75 PS Benziner, Schaltgetriebe, Radio, dem aktuellen Stand von Airbags, ABS & Co. aus dem VW-Konzern ist heute inflationsbereinigt deutlich billiger geworden: 1994 bekam man diese Leistung für ca. 30.000 DM in Form eines VW Golf III, 2014 muss man dafür in die Preislisten von Skoda Fabia oder Seat Ibiza schauen, da kriegt man diese Leistung heute für ca. 15.000 Euro. Inflationsbereinigt ist das wesentlich billiger!

Ähnlich ist das trotz des schwierigen Marktes auch bei der Modellbahn. Der Markt ist nach oben hin wesentlich gewachsen, es gibt Exklusiv-Serien, Digitalmodelle etc. Eine schön gemachte "Standard-Lok" für 3-Leiter z.B. von Roco gibt es aber heute dennoch für teilweise unter 100 Euro, auch der 420 von MäTrix ist mit ca. 270 Euro Ladenpreis für einen dreiteiligen Triebwagen inkl. Digital nicht überteuert.

Es gab früher nicht so arg viel Auswahl, die Händler, die ich noch in den späten 90ern regelmäßig aufgesucht habe, hatten Märklin, Zubehör von Faller, ggf. noch Vollmer, Preiserleins, Brawa-Lampen und dann nicht mehr so arg viel. Punkt, aus. Die Berührungspunkte auch mit recht großen Marken wie Fleischmann, Trix und Roco waren schon eingeschränkt, die gab's allenfalls beim Obletter oder so. Kein Wunder, dass wir drei, vier Jungs, die wir in meiner Grundschulklasse eine Modellbahn hatten, wie die Väter früher, fast alle Märklin gefahren sind und mit Faller (und Lego *gg*) ein bisschen Landschaft gebaut haben. Keiner konnte ahnen, dass es noch mehr gibt als das was der Märklin-Katalog geboten hat.

Heute, durch viele kleine und ausländische Anbieter, die früher kein Händler weit und breit im Sortiment hatte, das Internet und so Kleinigkeiten wie genormte Kupplungsschächte, ist das Angebot für alle Zielgruppen und Geldbeutel unter'm Strich wesentlich breiter geworden, auch für Wechselstrom-Bahner. Heute gibt's ja das meiste "auch für Märklin".
Auer Trambahner @ 6 Jan 2014, 10:09 hat geschrieben:Da müßten die neuen Digitalgeschichten für die iGeneration selbiger bekannter gemacht werden.
Das reicht ja nicht. Das Hobby (und auch der Beruf) "Eisenbahn" an sich hat ein massives Nachwuchsproblem, das ist nicht nur die Unterabteilung Modellbahn.
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Eisbrecher @ 6 Jan 2014, 15:43 hat geschrieben: Zum Thema Tellerrand, in meinem Bestand ist auch der Liliput-Wendezug der Pinzgauer Lokalbahn, das ist genug über den Tellerrand geschaut. ;)
Ich hab die Zillerer Garnitur hier, hübsch gemacht das.
Früher war das Hobby Modellbahn im Verhältnis nicht billiger als heute.
Stimmt, ich hab grad vorhin eine Schachtel vom Roco B3ie ausgegraben, der hat 48,50 Mark gekostet.
Da hat mich die Erinnerung an die Preise gewaltig getäuscht, ich hatte den eher um die 30 geglaubt.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Guido »

Auer Trambahner @ 6 Jan 2014, 18:14 hat geschrieben: Stimmt, ich hab grad vorhin eine Schachtel vom Roco B3ie ausgegraben, der hat 48,50 Mark gekostet.
Da hat mich die Erinnerung an die Preise gewaltig getäuscht, ich hatte den eher um die 30 geglaubt.
Auf der Schachtel für meine beiden ICE1-Triebköpfe klebt auch noch das Preisschild: 351,- DM (wobei da nur einer von motorisiert ist). Und die Mittelwagen haben dann auch nochmal 68 DM das Stück gekostet, der Speisewagen noch ein wenig mehr, vor gut 20 Jahren. Wenn man sich da die heutigen Preise zu den Fahrzeugen anschaut, ist das nicht wirklich mehr.
Gruß, Guido

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Beitrag von Guido »

Rohrbacher @ 6 Jan 2014, 16:33 hat geschrieben: Wobei das auch immer von der Anlage abhängt. Auf meiner alten Märklin-Nebenbahn (Realismus pur: Längst stillgelegt, abgebaut und der Standplatz mit anderen Sachen überbaut^^) mit maximal engen Radien und richtiger mieser Gleislage war wurscht wie die Fahrzeuge gebaut waren, da ist eh alle zwei Runden irgendwo was entgleist. Aber auf einer Anlage mit großen Radien, etwas Gleisüberhöhung, exakt verlegten Gleisen, vorbildgemäßen Fahrgeschwindigkeiten und gleichbleibend guter Stromversorgung auf allen Anlagenteilen sieht das möglicherweise schon wieder anders aus.
Schon klar. Ich behaupte jetzt auch nicht, daß meine Gleislage unbedingt die allerbeste ist, ich kann jedoch diverse Züge stundenlang unbeaufsichtigt fahren lassen ohne das irgendwas passiert. Und dann gibts da so ein paar Fahrzeuge, die zicken immer irgendwo rum, ältere 4-achsige Brawaloks (z.B. V100-Ost) auch gerne mal auf der Geraden. Kurvenüberhöhung habe ich aber zum Beispiel realisiert, das hilft wirklich etwas. Erstaulich wird das Ganze, wenn man bei gewissen Herstellern (z.B. Dapol oder Hobbytrain) anfängt die Radsätze zu tauschen, dann sind die Fahrzeuge urplötzlich auch betriebssicher - warum kann man das nicht ab Werk ausliefern?

Was ich halt bei einigen Herstellern (z.B. Dapol oder L.S.) nicht verstehe: Die übliche Heimanlage für den Ottonormalhobbymodelleisenbahner ist nun nicht riesengroß mit ensprechend weiten Kurvenradien und Gleismaterial Peco Code55, sondern ist eher kompakt gehalten mit handelsüblichem Gleismaterial der großen Anbieter, und das Spurunabhängig, und man kann wohl erwarten, daß für einen betriebssicheren Einsatz der Fahrzeuge nicht minimum R4 vorausgesetzt wird.
Gruß, Guido

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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 6 Jan 2014, 16:33 hat geschrieben:[...]wenn ich sie mal mit Modellen von Mitbewerbern vergleicht, z.B. der 151 von ESU oder der ebenfalls sehr sehenswerten 120 von L.S. Models, die es jeweils für ca. 380 Euro gibt. Auch die Schnellzugwagen von LS machen echt was her und sind gar nicht mal so teuer, verglichen mit dem was z.B. Märklin in "Großserie" anbietet.[...]
Gerade ESU oder L.S. Models sehe ich auch wieder als Hersteller für die "obere Freak- und Nietezählerkaste" - sowas stellt sich der "Nebenherbastler" auch nicht auf die Anlage. Der Vorteil liegt hier in der geringeren Unternehmensgröße, d.h. die Unternehmen können mit der begrenzten absetzbaren Stückzahl auch überleben.
Lustig übrigens, dass ausgerechnet du im Modell die zuverlässigen Altwagen gegenüber dem teuren Neubauzeugs bevorzugst. Das hat irgendwie 'ne gewisse Komik. ;)
Ich verstehe durchaus, was Du meinst. :lol: Das hat bei mir jetzt nicht unbedingt was mit bevorzugen zu tun, sondern mehr mit "haben" - was einmal im Modellbahnschrank vorhanden ist, kommt da nur sehr selten wieder raus, auch wenn ich zwischenzeitlich vielleicht das eine oder andere Element der Sammlung mal wegen "unpassend" bereinigen sollte. Es gibt schon auch bei den Neuheiten hin und wieder noch Modelle, die mich reizen würden, aktuell ist es der Brekina-626, der nachdenklich macht bzw. den einen oder anderen begehrlichen Blick anzieht. War auch beim Lima-627.0 schon so. Wobei sämtliche bisherigen Erfahrungen mit "Fremdfabrikaten für Märklin" trotz sauber verlegter Kunststoffgleise mit Ausnahme des Fleischmann 614/914 (Poplack!) eher durchwachsen waren. Es ist halt auch die Tatsache des "Habens", die mich von allzu großen Neukäufen abhält, allzu viele Baureihen gäbe es nicht mehr, die ich gerne noch in meinen Fuhrpark einreihen würde. Vielleicht sollten wir mal einen "Wunschzettel-Thread Modellbahn" eröffnen.

Hinsichtlich Reisezugwagen hat es Märklin durch die Änderung des Längenmaßstabes geschafft, mich von Neukäufen abzuhalten. Mag ja sein, dass 1:93,5 oder gleich 1:87 "besser" ist als das kompromissbehaftete jahrzehntelange 1:100 - es gibt da nur das eine große "aber": Weil 1:100 lange Zeit der Standard war, sind bei mir Abstellgleise, Ausweichgleise, Bahnsteiglängen etc. so ausgerichtet, dass sie auf Züge mit dieser Wagenlänge passen, längere Züge würden hier wieder neue Probleme aufwerfen. Einfach Gleise verlängern scheitert dezent an der Raumgröße. Zumal Märklin dann so clever war, die "neuen" Wagen in abweichenden Lackierungen / Lackfarben zu den Vorgängern zu produzieren, so dass ein gemischter Zug aber mit einiger Sicherheit eine optische Bruchlandung wird. So haben z.B. alle meine 1:100 m-Wagen der Epoche IV das ozeanblau-beige der 80er-Jahre mit unterer Zierlinie. Der mit den langen Wagen neu gekommene ABm und BDms wären zwar interessant, haben aber das "Prototyp" - ozeanblau-beige der 70er-Jahre ohne untere Zierlinie bei gleichzeitig abweichenden blau- und beige-Tönen. Selbst Fleischmanns (schöne) alte Steildach-Bm 235 fallen da im Zugverband weniger auf. Vergiss es, das Geld spare ich mir, wenn ansonsten von der 111 bis zum Post-mrz alles einheitlich zusammenpasst. Höchstens wenn einmal eine komplett neue Serie käme, welche ich als ganzen Zug kaufen könnte - aber da gibt es nicht so viel, was mich nachdenklich machen könnte - naja gut, ein IC Stand 1988, mit Bvmz 185 und WRmz 137 vielleicht...oder gleich Stand 1992 mit einem Bomz 236 drin...

Ganze Züge ist auch so ein Stichwort - der Packungs- und Display-Wahn seitens Märklin der letzten Jahre mutet für mich auch befremdlich an, ich bin jetzt nicht der Typ, der 20 Wagen gleicher Bauart auf einmal kauft. Gut, wer unbedingt seinen Ganzzug braucht, für den ist es eine feine Sache, wenn ich aber bei diversen Händlern sehe, wie oft solche Modelle dann zum Einzelverkauf im "Restekorb" landen, bin ich mit dem "brauche ich so nicht" wohl auch nicht so ganz alleine.
Früher war das Hobby Modellbahn im Verhältnis nicht billiger als heute. In den 70er Jahren musste man für eine Lok von einer Hand voll verfügbarer Hersteller ähnlich viele Prozente eines Durchschnittseinkommens auf den Tisch legen als heute: Preisentwicklungsstudie für Märklin H0-Artikel.
Da sagst Du was, ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in den 1990ern für die damals neue 118 von Märklin - ein fein detailliertes, auch heute noch schönes Modell - gute 100 km hin-und-her gefahren bin, weil es die Lok dort für knapp 320,- DM gab und das inklusive Bahnfahrkarte immer noch deutlich billiger war als die Händler in der Nähe, die alle > 400 Mark wollten...

Kein Wunder, dass wir drei, vier Jungs, die wir in meiner Grundschulklasse eine Modellbahn hatten, wie die Väter früher, fast alle Märklin gefahren sind und mit Faller (und Lego *gg*) ein bisschen Landschaft gebaut haben. Keiner konnte ahnen, dass es noch mehr gibt als das was der Märklin-Katalog geboten hat.
Bei mir im Jahrgang waren es damals 6 - davon 3x Märklin HO, einmal Fleischmann in HO, und 2x N-Bahner, einer davon ebenfalls Fleischmann-affin, der andere (kraft Erbe) mehr bei Minitrix. Also halbwegs verteilt. ;)
Heute, durch viele kleine und ausländische Anbieter, die früher kein Händler weit und breit im Sortiment hatte, das Internet und so Kleinigkeiten wie genormte Kupplungsschächte, ist das Angebot für alle Zielgruppen und Geldbeutel unter'm Strich wesentlich breiter geworden, auch für Wechselstrom-Bahner. Heute gibt's ja das meiste "auch für Märklin".
Och, ich habe auch früher schon Brawa und Hag-Modelle beim einen oder anderen Händler gesehen, und gerade HAG hätte schon das eine oder andere interessante SBB-Modell im Programm gehabt im Laufe der Zeiten - aber das konnte und kann bzw. will ich mir wirklich nicht leisten.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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