"Vater des Konzepts ist laut der "Augsburger Allgemeinen" ein CSU-Mann, nämlich der Verkehrsexperte Ulrich Lange. Er betont, mit der jetzigen Struktur könne die Bahn weder das laufende Geschäft sichern noch ihre hochgesteckten Wachstumsziele erfüllen, weder im Fern-, noch im Güterverkehr. Lange zeigt sich überzeugt, dass eine Zerschlagung der Bahn viele Probleme lösen könnte, auch dadurch, dass private Konkurrenten die Chance bekämen, "dem Platzhirschen Marktanteil abzujagen". Denn im Modell von CDU und CSU könnten andere Anbieter das Schienennetz stärker nutzen als bisher."
Vorweg sei gesagt, Ulrich Lange ist dieser nicht unbekannte "Experte", der seltsamerweise hier ein riesen Problem hat(te), wenn "andere Anbieter das Schienennetz stärker nutzen" wollen und sich nicht damit abfinden wollen, dass den Museumszügen = de jure dem eigenwirtschaftlichen Fernverkehr kackdreist die Bahnsteige eingekürzt werden: "
Kontroverse um Bahnhofsumbau in Nördlingen" Also Herr Lange, sollen sie jetzt oder sollen Sie nicht? Komisch, dass die anderen Anbieter dann ganz eigene Interessen haben. Donnerwetter!
Zum Text: Wir haben mit an die 400 EVU in Deutschland so viele wie in fast der ganzen restlichen EU zusammen! Mh, das mit dem fehlenden Markt ist vielleicht echt nicht unser Problem ... Politiker, die es aber immer noch gut und positiv finden, dass dem Staatsbetrieb lukrative Marktanteile abgenommen werden, aber z.B. der im Gegensatz zu anderen potentiell teuren Kleinigkeiten wie dem Deutschlandticket für die Verkehrswende eigentlich noch viel wichtigere Einzelwagen-Güterverkehr immer unfinanzierbarerer wird und sich "am Markt" immer weniger behaupten kann. Noch heute sinkt die Anzahl der Güteranschlüsse. Noch heute reden wir leidenschaftlich drüber, ob wir für 100 Millionen Euro Bahnstrecken für eine Takt-RB reaktivieren, was ja in Ordnung ist, aber es hat niemand einen Plan von staatlicher Seite wieder Güterverkehr als Netzwerk in die Fläche zu bringen. Das wäre eigentlich das viel größere Ding oder die eine oder andere Kleinstadt in 15 Jahren per Bus oder per Regionalbahn + Bus angebunden wird. Das ist auch ein Problem seit der ganzen Aufspalterei: Der Güterverkehr, der zum Reiseverkehr finanziell heute nichts mehr beiträgt, das Betriebsergebnis der Ganzzüge landet ja heute überwiegend bei privaten Firmen und finanziert den Bummelzug, der mit der "Cargolok" gefahren wird, nicht mehr mit, ist bei Wahlen egal - außer es geht um Lärm oder "Nachtfahrverbote" oder sowas.
Das wäre natürlich eine Sache, wenn diese Infrastruktur-Reform a.) ein locker 500-Mrd-"Sondervermögen" für Nebenbahnen, Dorfbahnhöfe und Gleisanschlüsse beinhalten würde, b.) eine Entbürokratisierung und regeltechnische Vereinfachung bei der Umstetzung von solchen Baumaßnahmen, c.) ein Konzessionsmodell und Taktmodell ähnlich dem SPNV für Einzelwagen inkl. Vorrang, damit so ein System überhaupt funaktioniert und d.) eine entsprechende finanzielle Umverteilung durch die Lkw-Transporte und Ganzzüge sich entsprechend beteiligen.
Außerdem muss die Konzessionierung von Lkw ab 50 km und über 3,5 bzw. ggf. neu 4,25 t wieder her. Es muss nicht nur am Brenner irgendwie Obergrenzen für den gewerblichen Lkw-Verkehr geben. Mit "Obergrenzen" kennen sich Teile der Union ja gut aus ...
"Im Gegensatz zum Regierungsbündnis plädieren CDU und CSU dafür, die Speditionstochter Schenker in jedem Fall bei der Bahn zu halten. Schenker sorgt bei der Bahn für satte Erträge und hat im vergangenen Jahr für den Löwenanteil des operativen Gewinns gesorgt."
Das ist durchaus richtig. Aber auf der anderen Seite müsste Schenker nicht so viel beitragen, wenn man DB Cargo nicht durch einen unregulierten Markt auf Straße wie Schiene auf der einen und staatspolitische Ansprüche wie den Einzelwagenverkehr auf der anderen Seite nicht wissentlich und sehenden Auges in die Sch++ße reiten würde. Die DB kann auch im Fahrbetrieb nicht auf der einen Seite staatspolitische Aufgaben erfüllen sollen/müssem und auf der anderen Seiten von jedem Rosinenpicker auch noch unter Beifall der Politik, die doch eigentlich zum Wohle der Gesellschaft agieren sollte, einfach so zerlegt werden. Das ist das eigentliche Problem der DB.