Freihandelsabkommen

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Grüezi mitenand!

Hier mal die Wahrheit über das Märchen vom erfolgreichen Freihandelsabkommen, das sollte sich jeder Befürworter anschauen.
Die Ausflüchte des Wettbewerbskommissars, die heimliche Aktion vorbei an Parlament zusammen mit Lobbyisten. Europa versklavt sich gegenüber den USA und will einfach Bestimmungen lockern und macht sich typisch zur Marionette.

Selbst die Gefälligkeitsstudie der Institute bringt kaum Wachstum durch diese Aktion von der nur multinationale Konzerne profitieren.
Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu, hier sind gekaufte Leute im Spiel die die Interessen der Lobbyisten vertreten.

Freihandel - Das Märchen vom Jobmotor


Hier werden Bürgerrechte und europ. Vorschriften den internationalen Konzernen geopfert. Europa als Befehlsempfänger.
Bin auf die vielen Befürworter dieses Irrsinns gespannt, vielleicht glauben die ja die verbreiteten Lügen, im Bericht wird ja erwähnt wie die EU-Bürger manipuliert werden sollen!

Als weiteren Link die kritischen Berichte auf "Der Standard", wo die Leute in ihren Kommentaren dieses Abkommen genau durchschauen.
Abkommen wackelt
Man sollte natürlich nicht Blick, Bild oder Krone lesen, dann ist man selber schuld...
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Ich empfehle auch den - zwar mit Vorsicht zu genießenden, da teils recht einseitigen, aber dennoch als Denkanstoß sehr brauchbaren - Artikel in der Monde Diplomatique (Gut, da wundert die politische Voreinfärbung kaum).
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich sehe die Inhalte skeptisch und ich denke man sollte die USA für ihr Verhalten in den letzten Jahren nicht auch noch belohnen. Wir sollten unsere Beziehungen mit den USA auf ein Niveau herunterfahren wie wir es mit China haben. Sie sind zu groß und wichtig um sie zu ignorieren, aber keine Geschenke und immer die Tatsache im Blick, dass das keine Freunde sind, sondern Konkurrenten die mit harten Bandagen kämpfen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 5 Feb 2014, 14:29 hat geschrieben: Ich sehe die Inhalte skeptisch und ich denke man sollte die USA für ihr Verhalten in den letzten Jahren nicht auch noch belohnen.
Die Frage ist - wird die USA belohnt? Sowohl die EU als auch die USA treiben das Abkommen voran.

Sofern der Artikel in der Monde Diplomatique zutrifft, bedeutet das aber nicht nur für stapelweise Errungenschaften der EU ein aus, sondern auch für zahlreiche der USA.

Von daher würde ich das Abkommen weniger als EU vs. USA sondern eher als Bürger/Verbraucher/Staat vs. Großkonzerne betrachten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Entenfang »

Entenfang @ 25 Oct 2013, 16:01 hat geschrieben:Juhu, dann wird der Import von Gensch...mais noch einfacher!
JeDi @ 25 Oct 2013, 17:36 hat geschrieben:Quatsch.
Ganz so falsch war meine Befürchtung wohl leider nicht.

Abgesehen vom Versuch, die Demokratie zu untergraben, finde ich die Lockerung der Vorschriften für Lebensmittel am schlimmsten, zumal man sich dagegen wirklich schwer wehren kann.
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Beitrag von Russischer Spion »

Hier mal die Wahrheit über das Märchen vom erfolgreichen Freihandelsabkommen, das sollte sich jeder Befürworter anschauen.
Fuer die USA ist dieses Abkommen von grosser Bedeutung weil es fuer amerikanische Wirtschaft fast nur Vorteile bringt. Fuer die s.g. "Europa" und insbesondere Deutschland koennte es fatale Folgen haben. Dem "deutschen Michel" sollte es schon von Anfang an klar sein ohne Artikel in den Zeitungen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Russischer Spion @ 5 Feb 2014, 20:07 hat geschrieben: Fuer die USA ist dieses Abkommen von grosser Bedeutung weil es fuer amerikanische Wirtschaft fast nur Vorteile bringt. Fuer die s.g. "Europa" und insbesondere Deutschland koennte es fatale Folgen haben. Dem "deutschen Michel" sollte es schon von Anfang an klar sein ohne Artikel in den Zeitungen.
Gut, dass der deutsche Michel von unseren Freunden in Russland gesagt bekommt, wo es lang geht!

Nicht.
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Beitrag von Russischer Spion »

Gut, dass der deutsche Michel von unseren Freunden in Russland gesagt bekommt, wo es lang geht!
"Man muss klare Sprache sprechen!" ©

Mutti Merkel

;)
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Beitrag von GSIISp64b »

Russischer Spion @ 5 Feb 2014, 20:29 hat geschrieben: "Man muss klare Sprache sprechen!"
Wenn du drauf bestehst, spreche ich mal klare Sprache:

Deine Anti-US- und Pro-Putin-Rhetorik disqualifiziert dich in dieser Debatte von vorneherein und deine Pauschalbeleidigungen gegen den "deutschen Michel" kannst du gefälligst deiner Oma erzählen.

(Und beklag dich nicht, dass du angemault wirst, wenn du schon explizit drum bittest.)
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Beitrag von ms0815 »

Die Tatsache, dass die Verhandlungen geheim sind, dass da keinerlei Verbraucherschützer / Gewerkschaften / etc. dabei sind, dafür die Firmen-Lobbyisten sich die Klinke in die Hand geben, das reicht schon völlig aus. Dass man am EU-Parlament vorbeiarbeitet ist da auch nicht überraschend.

Es kann nur etwas schlechtes dabei rauskommen.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Deine Anti-US- und Pro-Putin-Rhetorik disqualifiziert dich in dieser Debatte
Meine Rhetorik ist weder "Anti-US" noch "Pro-Putin". Ich bleibe sachlich und ganz neutral. Dieses Abkommen wuerde deutsche Wirtschaft schaden, egal was fuer "Rhetorik" ich habe. Und ob sich hier jemand "disqualifiziert" sollst nicht du entscheiden . B-)
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Beitrag von GSIISp64b »

ms0815 @ 5 Feb 2014, 21:03 hat geschrieben: Die Tatsache, dass die Verhandlungen geheim sind, dass da keinerlei Verbraucherschützer / Gewerkschaften / etc. dabei sind, dafür die Firmen-Lobbyisten sich die Klinke in die Hand geben, das reicht schon völlig aus. Dass man am EU-Parlament vorbeiarbeitet ist da auch nicht überraschend.
Dem stimme ich allerdings voll und ganz zu!
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 4 Feb 2014, 20:29 hat geschrieben:Man sollte natürlich nicht Blick, Bild oder Krone lesen, dann ist man selber schuld...
Nun, der ARD/WDR Monitor Beitrag ist genau so populistische wie ein Bild Beitrag, und die schüren gezielt Ängste.. Neutral ist was anders. Immerhin muss man die Bild Zeitung nicht kaufen, ARD/WDR treiben ihr Geld wie Al Capone ein.

Iarn @ 5 Feb 2014, 14:29 hat geschrieben:Ich sehe die Inhalte skeptisch und ich denke man sollte die USA für ihr Verhalten in den letzten Jahren nicht auch noch belohnen. Wir sollten unsere Beziehungen mit den USA auf ein Niveau herunterfahren wie wir es mit China haben. Sie sind zu groß und wichtig um sie zu ignorieren, aber keine Geschenke und immer die Tatsache im Blick, dass das keine Freunde sind, sondern Konkurrenten die mit harten Bandagen kämpfen.
Das ist eine sehr pragmatische Haltung. Exzellent. Aber deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahren besser in den USA gewirtschaftet als US-Firmen in Deutschland. Das würde durch ein Freihandelsabkommen eher noch verstärkt. Also sein kein schlechter Gewinner! :D
Boris Merath @ 5 Feb 2014, 14:41 hat geschrieben:Die Frage ist - wird die USA belohnt? Sowohl die EU als auch die USA treiben das Abkommen voran.

Sofern der Artikel in der Monde Diplomatique zutrifft, bedeutet das aber nicht nur für stapelweise Errungenschaften der EU ein aus, sondern auch für zahlreiche der USA.

Von daher würde ich das Abkommen weniger als EU vs. USA sondern eher als Bürger/Verbraucher/Staat vs. Großkonzerne betrachten.

Was für Großkonzerne gut ist, ist nicht zwangsläufig für Bürger/Verbraucher/Staat schlecht. Das z.B. Autokonzerne wollen das die EU und USA sich auf Zulassungsstandards einigen damit man ein Auto nicht zweimal entwickeln muss ist erstens nachvollziehbar und für Kunden nicht wirklich von Nachteil.

Allerdings fände ich es auch nicht schlecht wenn man in einem solchem Abkommen auch gewisse Umwelt- und Sozialstandards behandeln würde.
Entenfang @ 5 Feb 2014, 18:26 hat geschrieben: Ganz so falsch war meine Befürchtung wohl leider nicht.

Abgesehen vom Versuch, die Demokratie zu untergraben, finde ich die Lockerung der Vorschriften für Lebensmittel am schlimmsten, zumal man sich dagegen wirklich schwer wehren kann.
Natürlich kannst Du dich dagegen wehren. Nehmen wir mal an Heinz führt Ketschup mit gentechnisch veränderten Tomaten ein. Es zwingt dich keine das zu kaufen. Konsumenten haben eine große Macht. Und Organisation wie Foodwatch und Greenpeace werden wie ein Falke den Markt im Auge behalten und dich informieren.
ms0815 @ 5 Feb 2014, 21:03 hat geschrieben:Die Tatsache, dass die Verhandlungen geheim sind, dass da keinerlei Verbraucherschützer / Gewerkschaften / etc. dabei sind, dafür die Firmen-Lobbyisten sich die Klinke in die Hand geben, das reicht schon völlig aus. Dass man am EU-Parlament vorbeiarbeitet ist da auch nicht überraschend.

Es kann nur etwas schlechtes dabei rauskommen.
Das die Verhandlungen geheim sind, ist Prinzip nicht ungewöhnlich. Es ist ein Pokerspiel, keine will sich in die Karten gucken lassen. Aber damit das Abkommen ratifiziert wird muss es durch die Parlamente aller beteiligten Staaten. Die Gesetzesvorlagen sind dann öffentlich. Das US Congress hat in den letzten Jahren alle Freihandelsabkommen jahrelang blockiert und abgeschwächt.
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Beitrag von Electrification »

Netter Kommentar dazu, der zeigt was manche Wirtschaftsvertreter von Demokratie und Bürgerbeteiligung halten:
Interview mit Peter Esser
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Beitrag von ropix »

Galaxy @ 5 Feb 2014, 22:22 hat geschrieben:Nun, der ARD/WDR Monitor Beitrag ist genau so populistische wie ein Bild Beitrag, und die schüren gezielt Ängste.. Neutral ist was anders.  Immerhin muss man  die Bild Zeitung nicht kaufen, ARD/WDR treiben ihr Geld wie Al Capone ein.




Das ist eine sehr pragmatische Haltung. Exzellent. Aber deutsche Unternehmen haben in den letzten Jahren besser in den USA gewirtschaftet als US-Firmen in Deutschland. Das würde durch ein Freihandelsabkommen eher noch verstärkt. Also sein kein schlechter Gewinner!  :D
Boris Merath @ 5 Feb 2014, 14:41 hat geschrieben:Die Frage ist - wird die USA belohnt? Sowohl die EU als auch die USA treiben das Abkommen voran.

Sofern der Artikel in der Monde Diplomatique zutrifft, bedeutet das aber nicht nur für stapelweise Errungenschaften der EU ein aus, sondern auch für zahlreiche der USA.

Von daher würde ich das Abkommen weniger als EU vs. USA sondern eher als Bürger/Verbraucher/Staat vs. Großkonzerne betrachten.

Was für Großkonzerne gut ist, ist nicht zwangsläufig für Bürger/Verbraucher/Staat schlecht.
Das liegt im Ermessen der Großkonzerne. Und momentan muss man da leider sagen - doch, ist es. Die Großkonzerne sind allesamt nicht mehr auf Nachhaltigkeit aus und nichts schadet einem Staat - bzw hier der halben Welt mehr
Das z.B. Autokonzerne wollen das die EU und USA sich auf Zulassungsstandards einigen damit man ein Auto nicht zweimal entwickeln muss ist erstens nachvollziehbar und für Kunden nicht wirklich von Nachteil.
Doch, sowas wiederum ist für den Kunden durchaus von Vorteil, wenn nicht. Da die Gesetze der Physik auf der gesamten Welt gleich sind können auch die Standards gleich sein. Das spart Entwicklungskosten und vereinfacht die Produktion. Wenn nicht dadurch höchstens der Konzerngewinn gesteigert wird sondern der Preis tatsächlich weitergegeben wird. Es wäre für die Umwelt aber auch von erheblichem Vorteil wenn Deutschland und die USA spritsparendere Autos bauen müssten :D
Allerdings fände ich es auch nicht schlecht wenn man in einem solchem Abkommen auch gewisse Umwelt- und Sozialstandards behandeln würde.
Entenfang @ 5 Feb 2014, 18:26 hat geschrieben: Ganz so falsch war meine Befürchtung wohl leider nicht.

Abgesehen vom Versuch, die Demokratie zu untergraben, finde ich die Lockerung der Vorschriften für Lebensmittel am schlimmsten, zumal man sich dagegen wirklich schwer wehren kann.
Natürlich kannst Du dich dagegen wehren. Nehmen wir mal an Heinz führt Ketschup mit gentechnisch veränderten Tomaten ein. Es zwingt dich keine das zu kaufen. Konsumenten haben eine große Macht. Und Organisation wie Foodwatch und Greenpeace werden wie ein Falke den Markt im Auge behalten und dich informieren.
Und genau hier liegt ein sehr großes Problem. In den USA ist die gesetzliche Lage derzeit so, dass du eigentlich nichtmal behaupten darfst irgendwas ist mit genveränderten Lebensmitteln hergestellt. Du darfst nur brav für die Schmuckpflanzen auf deinem Balkon schonmal an alle Saatguthersteller Schutzgebühr bezahlen, da es ja sein könnte dass sich so eine Genveränderung bis in deine heimische Pflanze vorgearbeitet hat und du daher dafür zahlen musst. Von Getreide brauchen wir da gar nicht reden. Ein Windstoß und du zahlst oder vernichtest die Ernte und zahlst trotzdem. Dieses System auf Deutschland übertragen wäre das Ende der Zivilisation. Jetzt zahlen wir schon Milliarden, aber in Amiland läuft es tatsächlich so dass die Regierung jedes Jahr zig Billionen direkt an vier Unternehmen verteilt. Bauern die dazwischenliegen bekommen grad so viel dass es zum Überleben reicht. Wenn das nicht gestoppt wird dann ist mit dem transatlantischen Freihandelsabkommen tatsächlich das Ende der westlichen Zivilisation besiegelt
ms0815 @ 5 Feb 2014, 21:03 hat geschrieben:Die Tatsache, dass die Verhandlungen geheim sind, dass da keinerlei Verbraucherschützer / Gewerkschaften / etc. dabei sind, dafür die Firmen-Lobbyisten sich die Klinke in die Hand geben, das reicht schon völlig aus. Dass man am EU-Parlament vorbeiarbeitet ist da auch nicht überraschend.

Es kann nur etwas schlechtes dabei rauskommen.
Das die Verhandlungen geheim sind, ist Prinzip nicht ungewöhnlich. Es ist ein Pokerspiel, keine will sich in die Karten gucken lassen. Aber damit das Abkommen ratifiziert wird muss es durch die Parlamente aller beteiligten Staaten. Die Gesetzesvorlagen sind dann öffentlich. Das US Congress hat in den letzten Jahren alle Freihandelsabkommen jahrelang blockiert und abgeschwächt.
Naja. Es wird erstmal nicht mehr zustande kommen. Wenn doch sind viele Chancen drin, fehlgelaufene Prozesse in die richtigen Bahnen zu lenken. Wie der bei Quer so nett gesagt hat, Verbraucherschutz stört nur - kann aber durchaus im Abkommen nachher drinstehen. Zumindest in der EU wird ein reines Lobbyistenpapier nicht unterzeichnet werden. Und Amiland braucht das Abkommen. Wir profitieren davon höchstens (jetzt Essen mal ausgeklammert - aber ich denke da werden sinnvollere Regelungen als reiner Freihandel schon kommen. Niemand wird hierzulande Produkte kaufen wenn als Herkunftsland USA draufsteht und klar ist dass nicht darüber informiert werden darf ob genverändertes Zeugs drin ist oder nicht)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 5 Feb 2014, 22:22 hat geschrieben: Was für Großkonzerne gut ist, ist nicht zwangsläufig für Bürger/Verbraucher/Staat schlecht.
Ah, mal wieder das Märchen vom großartigen Großkonzern.

Klar, natürlich gibt es Großkonzerne, die nicht nur für die Aktionäre, sondern auch für die Mitarbeiter, die Kunden und die Bevölkerung verantwortungsvoll und gut agieren. Aber es gibt eben auch die Großkonzerne, die sich nur für Gewinnmaximierung interessieren. Und deswegen braucht es Regeln. Schon alleine, weil in der freien Marktwirtschaft das Recht des Stärkeren gilt, und damit die Konzerne, die die Kosten minimieren, bessere Überlebenschancen haben als die verantwortungsvollen Konzerne.

Schön sehen kann man das im Fleischmarkt, wo selbst einige Fleischereieigentümer den Mindestlohn fordern mit der Begründung, sie können es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren Billiglöhne zu zahlen, können aber auch nicht die Löhne erhöhen, weil sie dann im Markt keine Chance haben.
Das z.B. Autokonzerne wollen das die EU und USA sich auf Zulassungsstandards einigen damit man ein Auto nicht zweimal entwickeln muss ist erstens nachvollziehbar und für Kunden nicht wirklich von Nachteil.
Es ist nachvollziehbar und auch nicht schlecht - es kann aber nicht sein, dass man bei allen Zulassungsstandards dann das absolute Minimum ansetzt, und es keine Möglichkeit mehr gibt, die Standards zu erhöhen - außer alle an dem Abkommen beteiligten Staaten stimmen zu. Stell Dir mal vor, bei strengeren Abgasnormen müssten die halbe Welt zustimmen - da hat man keine Chance.
Natürlich kannst Du dich dagegen wehren. Nehmen wir mal an Heinz führt Ketschup mit gentechnisch veränderten Tomaten ein. Es zwingt dich keine das zu kaufen. Konsumenten haben eine große Macht. Und Organisation wie Foodwatch und Greenpeace werden wie ein Falke den Markt im Auge behalten und dich informieren.
Genmanipuliertes Essen ist in Deutschland nicht verboten - es muss nur draufstehen. Dann kann sich jeder Verbraucher selbst entscheiden, ob er es Essen will oder nicht.
Was laut den Artikeln im Freihandelsabkommen geplant ist ist, dass die Kennzeichnungspflicht entfällt, und eine Schadensersatzpflicht für verringerten Gewinn für die Unternehmen eingeführt wird - das könnte dann bedeuten, dass Heinz in diesem Fall Greenpeace und Foodwatch auf Schadensersatz für den Umsatzrückgang verklagen könnte. Wie soll sich da der Verbraucher bitte noch informieren?

Es kann nicht sein, dass wir als Bürger/Staat alle Einflussmöglichkeiten aufgeben, und uns voll dem Wohlwollen der Konzerne ausliefern. Wir sind eine Demokratie, und dazu gehört, dass die Bürger entscheiden - nicht die Großkonzerne. Und wenn die Bürger (ggf. indirekt über die gewählten Vertreter) etwas entscheiden, was den Konzernen nicht passt, dann hat in einer Demokratie der Konzern halt Pech gehabt. Alles andere ist keine Demokratie mehr.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

ropix @ 5 Feb 2014, 23:40 hat geschrieben:Das liegt im Ermessen der Großkonzerne. Und momentan muss man da leider sagen - doch, ist es. Die Großkonzerne sind allesamt nicht mehr auf Nachhaltigkeit aus und nichts schadet einem Staat - bzw hier der halben Welt mehrDoch, sowas wiederum ist für den Kunden durchaus von Vorteil, wenn nicht. Da die Gesetze der Physik auf der gesamten Welt gleich sind können auch die Standards gleich sein. Das spart Entwicklungskosten und vereinfacht die Produktion. Wenn nicht dadurch höchstens der Konzerngewinn gesteigert wird sondern der Preis tatsächlich weitergegeben wird. Es wäre für die Umwelt aber auch von erheblichem Vorteil wenn Deutschland und die USA spritsparendere Autos bauen müssten :D
Die Standards dürfen etwas strenger s ein, nur sie sollten auf beiden Seiten des Atlantiks gleich sein um doppelte Entwicklungsarbeiten zu verhindern. Allerdings auch aus Verbraucher sind zu strenge Standards manchmal ein Problem, wenn Produkte unbezahlbar werden, bzw den Standard reduzieren.
Und genau hier liegt ein sehr großes Problem. In den USA ist die gesetzliche Lage derzeit so, dass du eigentlich nichtmal behaupten darfst irgendwas ist mit genveränderten Lebensmitteln hergestellt. Du darfst nur brav für die Schmuckpflanzen auf deinem Balkon schonmal an alle Saatguthersteller Schutzgebühr bezahlen, da es ja sein könnte dass sich so eine Genveränderung bis in deine heimische Pflanze vorgearbeitet hat und du daher dafür zahlen musst. Von Getreide brauchen wir da gar nicht reden. Ein Windstoß und du zahlst oder vernichtest die Ernte und zahlst trotzdem. Dieses System auf Deutschland übertragen wäre das Ende der Zivilisation. Jetzt zahlen wir schon Milliarden, aber in Amiland läuft es tatsächlich so dass die Regierung jedes Jahr zig Billionen direkt an vier Unternehmen verteilt. Bauern die dazwischenliegen bekommen grad so viel dass es zum Überleben reicht. Wenn das nicht gestoppt wird dann ist mit dem transatlantischen Freihandelsabkommen tatsächlich das Ende der westlichen Zivilisation besiegelt
Was Du da schreibst ist entweder Falsch oder Halbwissen.

1. Jeder Abwandlung einer Wildpflanze (also jede neue Sorte) ist geschützt, egal ob durch Gentechnik oder konventionell hergestellt. Der Bauer der konventionelles Saatgut benutzt darf auch nicht ein Teil der Ernte für die nächste Aussaat benutzen. Dagegen protestieren viele Organisationen. Zu unrecht. Ein neue Sorte von Pflanzen herzustellen (wie gesagt egal ob GM, oder konventionell) ist so aufwändig wie ein neues Handy zu konstruieren. Die Firmen haben ein recht darauf das ihr Wissen geschützt wird.

2. 26 US Bundesstatten verlangen das GMO deklariert wird. Es ist aber umstritten wie man GMO genau definiert. So etwas wie die Flavor Saver Tomate ist eindeutig, aber was ist mit Rapsöl aus gentechnisch verändertem Raps? Das Öl ist bis die atomare Ebene nicht von Rapsöl von konventionellem Raps zu unterscheiden. Außerdem macht die Gentechnik teilweise genau das gleiche wie die konventionelle Züchtung, nur das die Molekularbiologen in 1 Jahr schaffen was ein Pflanzenzüchter in 10 Jahren schafft. Desweiteren werden mit der konventioneller Züchtung auch Pflanzen erzeugt die ein extreme verändertes Genom aufweisen, warum müssen die nicht als GMO deklariert werden?

Übrigens: Auch in den USA gibt es Lebensmitteln mit den verschiedensten Bio-Labels. Die sind GMO free.
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 6 Feb 2014, 00:49 hat geschrieben:Ah, mal wieder das Märchen vom großartigen Großkonzern.

Klar, natürlich gibt es Großkonzerne, die nicht nur für die Aktionäre, sondern auch für die Mitarbeiter, die Kunden und die Bevölkerung verantwortungsvoll und gut agieren. Aber es gibt eben auch die Großkonzerne, die sich nur für Gewinnmaximierung interessieren. Und deswegen braucht es Regeln. Schon alleine, weil in der freien Marktwirtschaft das Recht des Stärkeren gilt, und damit die Konzerne, die die Kosten minimieren, bessere Überlebenschancen haben als die verantwortungsvollen Konzerne.
Ich habe nicht gesagt das man keine Regeln braucht. Ich habe nur gesagt das ich es für Sinnvoll betrachte wenn die Regeln möglichst gleich sind, idealerweise auf dem gesamten Planeten, damit sich ein Unternehmen nur mit 10.000 Seiten an Vorschriften und nicht 1 Millionen Seiten an Vorschriften herumlagen muss um Produkte auf dem gesamten Planeten verkaufen zu dürfen.
Schön sehen kann man das im Fleischmarkt, wo selbst einige Fleischereieigentümer den Mindestlohn fordern mit der Begründung, sie können es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren Billiglöhne zu zahlen, können aber auch nicht die Löhne erhöhen, weil sie dann im Markt keine Chance haben.
Ein Mindestlohn finde ich auch gut, auch damit die Steuerzahler, über die Sozialhilfe, nicht mehr die Arbeiter subventionieren müssen.
Es ist nachvollziehbar und auch nicht schlecht - es kann aber nicht sein, dass man bei allen Zulassungsstandards dann das absolute Minimum ansetzt, und es keine Möglichkeit mehr gibt, die Standards zu erhöhen - außer alle an dem Abkommen beteiligten Staaten stimmen zu. Stell Dir mal vor, bei strengeren Abgasnormen müssten die halbe Welt zustimmen - da hat man keine Chance.
Die Standards zu erhöhen wird kein Problem sein, egal was Le Monde schreibt. Das ist bei NAFTA auch kein Hindernis.
Genmanipuliertes Essen ist in Deutschland nicht verboten - es muss nur draufstehen. Dann kann sich jeder Verbraucher selbst entscheiden, ob er es Essen will oder nicht.
Was laut den Artikeln im Freihandelsabkommen geplant ist ist, dass die Kennzeichnungspflicht entfällt, und eine Schadensersatzpflicht für verringerten Gewinn für die Unternehmen eingeführt wird - das könnte dann bedeuten, dass Heinz in diesem Fall Greenpeace und Foodwatch auf Schadensersatz für den Umsatzrückgang verklagen könnte. Wie soll sich da der Verbraucher bitte noch informieren?
Greenpeace wäre von einem Staaten verpflichtendes Abkommen nicht betroffen. Selbst wenn die Kennzeichnungspflicht für GMO in Europa wegfällt (wovon ich nicht ausgehe) kann man Lebensmittel immer noch als Gentechnik frei deklarieren. Wahrscheinlich wäre das für die Bio-labels ein großer Erfolg.
Es kann nicht sein, dass wir als Bürger/Staat alle Einflussmöglichkeiten aufgeben, und uns voll dem Wohlwollen der Konzerne ausliefern. Wir sind eine Demokratie, und dazu gehört, dass die Bürger entscheiden - nicht die Großkonzerne. Und wenn die Bürger (ggf. indirekt über die gewählten Vertreter) etwas entscheiden, was den Konzernen nicht passt, dann hat in einer Demokratie der Konzern halt Pech gehabt. Alles andere ist keine Demokratie mehr.
Ich Stimme dir im Prinzip zu, nur nicht dein letzter Satz "...was den Konzernen nicht passt, dann hat in einer Demokratie der Konzern halt Pech gehabt. Alles andere ist keine Demokratie mehr." Ein Konzern (bzw. die Eigentümer dahinter) hat, wie jeder natürliche Mensch, Pflichten aber auch Rechte. Der Konzern muss sich an Rechte halten, aber er ist kein Spielball der Gesellschaft. Es ist wurscht ob 90% der Wähler der Meinung sind Siemens sollte einen 500kmh schnellen ICE bauen, was die basteln entscheidet Siemens selber.
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Beitrag von GSIISp64b »

Galaxy @ 6 Feb 2014, 01:20 hat geschrieben: Die Standards zu erhöhen wird kein Problem sein, egal was Le Monde schreibt.
Für eine Senkung der Standards ist es aber ein schlechtes Argument, dass man sie später ja theoretisch wieder anheben kann.
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 6 Feb 2014, 01:22 hat geschrieben:Für eine Senkung der Standards ist es aber ein schlechtes Argument, dass man sie später ja theoretisch wieder anheben kann.
Ich gehe aber nicht davon aus das die Standards gravierend gesenkt werden. Außerdem ist die Annahme falsch in den USA wäre alles lascher. Die Mehrheit der Autos die in den letzten Jahren in Europa zugelassen sind erfüllen nicht die US Abgasstandards. Die EU hat sich fast ausschließlich auf CO2 konzentriert und andere Abgase vernachlässigt.
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Beitrag von GSIISp64b »

Galaxy @ 6 Feb 2014, 01:31 hat geschrieben: Ich gehe aber nicht davon aus
(ohne weiteren Kommentar)
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 6 Feb 2014, 01:20 hat geschrieben: Die Standards zu erhöhen wird kein Problem sein, egal was Le Monde schreibt. Das ist bei NAFTA auch kein Hindernis.
Und wie, wenn das nur weltweit einheitlich geht und nicht als nationaler Alleingang?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 6 Feb 2014, 01:31 hat geschrieben: (ohne weiteren Kommentar)
Ich gestehe das die deutsche Haltung beim Thema Mindestlohn und Zeitarbeit durchaus die sozialen Standards in den USA senken könnte. :P
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 6 Feb 2014, 01:37 hat geschrieben:Und wie, wenn das nur weltweit einheitlich geht und nicht als nationaler Alleingang?
Das es zwangsweise nur weltweit ginge wäre vielleicht zu viel des guten. Idealerweise wäre das allerdings schon gut, vor allem da ja die chinesischen Abgase nicht an Chinas grenzen halt machen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Galaxy @ 6 Feb 2014, 01:37 hat geschrieben: Ich gestehe das die deutsche Haltung beim Thema Mindestlohn und Zeitarbeit durchaus die sozialen Standards in den USA senken könnte. :P
Ich gestehe, dass ich deine Meinung für völligen Quatsch halte.
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Beitrag von ropix »

Galaxy @ 6 Feb 2014, 00:53 hat geschrieben:Was Du da schreibst ist entweder Falsch oder Halbwissen.

1. Jeder Abwandlung einer Wildpflanze (also jede neue Sorte) ist geschützt
So ein Schmarrn. Lediglich in den USA hat man halt alles patentiert was nicht bei drei auf den Bäumen war. Trotzdem - konventionelles Saatgut darf natürluch zur Wiederaussaht verwendet werden. So funktioniert Argikultur seit Jahrmillionen. Nur die USA wollen anscheinend die Welt aushungern
egal ob durch Gentechnik oder konventionell hergestellt. Der Bauer der konventionelles Saatgut benutzt darf auch nicht ein Teil der Ernte für die nächste Aussaat benutzen. Dagegen protestieren viele Organisationen. Zu unrecht. Ein neue Sorte von Pflanzen herzustellen (wie gesagt egal ob GM, oder konventionell) ist so aufwändig wie ein neues Handy zu konstruieren. Die Firmen haben ein recht darauf das ihr Wissen geschützt wird. 
Ich breche hier ab, mit dir zu diskutieren macht ungefähr so viel Sinn einem anderen Nutzer erklären zu wollen dass Putin kein Lupenreiner Demokrat ist.

In den USA gibts die Todesstrafe? Dann wendet sie doch bitte bei denjenigen an, die das Leben von Millionen Menschen auf dem Gewissen haben.

Also wenn das Freihandelsabkommen hilft, diese Missstände in den USA wenigstens zu lindern bin ich voll dafür.
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Beitrag von Galaxy »

ropix @ 6 Feb 2014, 09:53 hat geschrieben:So ein Schmarrn. Lediglich in den USA hat man halt alles patentiert was nicht bei drei auf den Bäumen war. Trotzdem - konventionelles Saatgut darf natürluch zur Wiederaussaht verwendet werden. So funktioniert Argikultur seit Jahrmillionen. Nur die USA wollen anscheinend die Welt aushungern

Schon mal ins Sortenschutzgesetz geschaut?

§ 10 Wirkung des Sortenschutzes

1) Vorbehaltlich der §§ 10a und 10b hat der Sortenschutz die Wirkung, daß allein der Sortenschutzinhaber berechtigt ist,
1.
Vermehrungsmaterial der geschützten Sorte
a)
zu erzeugen, für Vermehrungszwecke aufzubereiten, in den Verkehr zu bringen, ein- oder auszuführen



Ich war nur in einem Detail nicht gänzlich präzise. Ein Landwirt darf ein Teil der Ernte wieder selbst aussäen, er muss dafür allerdings Lizenzgebühren zahlen.

Glaubst Du wirklich das man eine Saatgut (deren Entwicklung über $ 1 Milliarde kosten kann) einfach gratis kopieren kann???? Natürlich lauft der Sortenschutz wie ein Patent aus.
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Beitrag von ropix »

Fragt sich nur wer diese Regelung ins Leben gerufen hat. Natürlich kann man Saatgut kopieren. Das läuft auf dieser Welt überall so.

Nur in Nordamerika war jemand schlau genug daraus eine reine Gelddruckmaschine zu entwickeln. Man ging zur Biologiebehörde, patentierte alles was man fand und konnte fortan - für keine Leistung - erheblich viel Geld verlangen.

Mit diesem Konzept (zusammen damit, dass man Ländern dieses teure Zeugs verkauft was diese nur durch Export von Nahrungsmitteln kompensieren können) tötet man jählrich Millionen Menschen.

UND JA - ICH GLAUBE DAS EINE POLITIK MÖGLICH IST BEI DER NICHT WENIGE REICH ABER SEHR SERH VIELE LEUTE TOT WERDEN.

Egal was für Gesetze irgendwo stehen. Ich darf dich dran erinnern, der Holokaust ist auch gesetzlich geregelt.
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Beitrag von Galaxy »

ropix @ 6 Feb 2014, 11:25 hat geschrieben:Fragt sich nur wer diese Regelung ins Leben gerufen hat. Natürlich kann man Saatgut kopieren. Das läuft auf dieser Welt überall so.

Nur in Nordamerika war jemand schlau genug daraus eine reine Gelddruckmaschine zu entwickeln. Man ging zur Biologiebehörde, patentierte alles was man fand und konnte fortan - für keine Leistung - erheblich viel Geld verlangen.

Mit diesem Konzept (zusammen damit, dass man Ländern dieses teure Zeugs verkauft was diese nur durch Export von Nahrungsmitteln kompensieren können) tötet man jählrich Millionen Menschen.

UND JA - ICH GLAUBE DAS EINE POLITIK MÖGLICH IST BEI DER NICHT WENIGE REICH ABER SEHR SERH VIELE LEUTE TOT WERDEN.

Egal was für Gesetze irgendwo stehen. Ich darf dich dran erinnern, der Holokaust ist auch gesetzlich geregelt.
Ich-schreibe-nicht-von-Wildformen. Das habe ich deutlich formuliert. Wildformen und alte Zuchtformen darfst Du kopieren. Ich rede von neu gezüchteten Sorten. Keine Leistung? LOL Da steckt jahrelange arbeit drin. Bayer Crop Science gab 2012 € 782 Millionen für die Pflanzen Entwicklung aus. Das sollen die deine Meinung nach gratis zu verfügung stellen????????


:unsure:
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Beitrag von ropix »

Ich glaube, du willst es überhaupt nicht verstehen.

Erstens: Diese Entwicklung dient nur dazu, die Pflanzen von Chemikalien abhängig zu machen die für Geld zusätzlich erworben werden müssen. Es gibt keinerlei Entwicklung die jemand anders als diesen Konzernen nutzen würde.

Zweitens: Nein, ich kann in den USA keine Wildformen kopieren, da die Wildformen von manipulierten verseucht worden sind. Diese verseuchung, bei denen in Europa der Hersteller haften müsste führt im umgekehrten Wege dazu dass im Amiland dies nicht mehr angebaut werden darf.

Drittens: Das Geld wird direkt vom Staat in Form von Subvention gezahlt. Der Staat subventioniert also das Ende seiner Lebensmittelversorgung. Und er nimmt dabei gleich noch billigend in Kauf dass diese Konzerne weltweit mit ihrer Vermarktungsstrategie für Hunger, Ernteausfälle und damit massenhaft Toten sorgen.

Also ja. Schafft diese Firmen einfach mal ab und es geht der ganzen Welt sofort besser (ok, natürlich braucht es Saatguthersteller, aber die dürfen unter keinen Umständen auf blose Gewinnmaximierung aus sein. Weil ansonsten übernimmt man zuerst das gesamte Saatgut, schützt es dann mit dem Killer-Gen was eine Vermehrung außerhalb der Labors tatsächlich unmöglich macht. Und verlangt dann das zehntausendfache, es ist doch egal wenn auf einmal 4 Milliarden Menschen verhungern. Die USA haben genug Waffen. Das und kein geringeres ist das Problem mit den Saatgutherstellern)
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