Schießerei im alex bei Kempten

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14227
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Scheißerei im Zug bei Kempten. :blink:

BR: Täter offenbar tot - zwei Polizisten verletzt
Merkur Online: Im Zug: Täter schießt auf Polizist und flüchtet

In einem Zug zwischen Kaufbeuren und Kempten gab es anscheinend ein Zwischenfall bei einer normalen Personenkontrolle der Bundespolizei oder/und die mitfahrenden Bundespolizisten wollten einen Streit schlichten. Einer der Täter sei aus dem fahrenden Zug gesprungen und tot, der andere ist flüchtig. Der Bahnhof Kempten ist abgeriegelt.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5149
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

Hier gibts nen aktuellen Ticker. Wann Kempten wieder aufgemacht wird, ist wohl noch nicht mal ansatzweise absehbar.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14227
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Den zu entnehmenden Angaben nach ist dann wohl ALX 84148/84168 der betroffene Zug gewesen.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5149
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

Kempten Hbf ist wieder offen, der Verkehr rollt wohl wieder an, Günzach-Kempten bleibt aber bis auf weiteres noch zu.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Benutzeravatar
DSG Speisewagen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3482
Registriert: 17 Mär 2014, 00:04

Beitrag von DSG Speisewagen »

Warum das? Die Täter sind doch entweder im Krankenhaus oder hinüber, warum weiterhin die Behinderungen und Sperren?
Man kann ja neben dem Gleis ermitteln und auf dem Gleis in Zugpausen oder nachts. Es kann doch nicht der Zugbetrieb unter so einem Irrsinn leiden, was will man da auch finden?
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17519
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

DSG Speisewagen @ 21 Mar 2014, 20:26 hat geschrieben: Warum das? Die Täter sind doch entweder im Krankenhaus oder hinüber, warum weiterhin die Behinderungen und Sperren?
Man kann ja neben dem Gleis ermitteln und auf dem Gleis in Zugpausen oder nachts. Es kann doch nicht der Zugbetrieb unter so einem Irrsinn leiden, was will man da auch finden?
Bist Du vor Ort? Ermittler? Staatsanwalt?

Nein?

Wie kannst Du es dann korrekt beurteilen, wo Du noch nicht einmal alle Informationen hast?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Luchs
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2008
Registriert: 07 Apr 2007, 11:33
Wohnort: München

Beitrag von Luchs »

@DSG Speisewagen: schon mal was von Spurensicherung gehört? Hier geht es um ein Kapitalverbrechen (oder der Versuch desselben), da müssen alle Spuren gesichert werden. Eben auch bei den Leiche bzw. schwer Verletzen am Rand der Trasse. Eventuell muss man auch die Kugeln irgenwo am Rand der Strecke suchen.

Luchs.
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5149
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

Heute wird sowieso offenbar weiterermittelt, aktuell läuft der Verkehr noch, aber gegen halb 10 wird Günzach-Kempten bis 12:30 Uhr wieder wegen polizeilicher Ermittlungen gesperrt.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7807
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Etwas Klarheit zu dem Vofall im ALX:
-Süddeutsche\ @ 20. Mar 2014, 20:00 hat geschrieben:(...) Die Beamten wollten die Fahrgäste auf der Strecke von Kaufbeuren nach Kempten kontrollieren (...) Gegen 14.30 Uhr stellten sie bei einem 20-Jährigem fest, dass er zur Fahndung ausgeschrieben war. Der Mann war wegen räuberischen Diebstahls zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. (...) es kam zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung bei der auch Schüsse fielen. (...) Ein zufällig mitfahrender LKA-Beamter hatte den Vorfall offenbar auch bemerkt. "Er begab sich zu dem Abteil und gab im weiteren Verlauf mehrere Schüsse auf die Tatverdächtigen ab", (...) bei Günzach kam es deshalb zu einer Notbremsung (...) Einige Fahrgäste flüchteten dort aus den Waggons. (...) die beiden Männer noch vor der Notbremsung unbemerkt aus dem Zug gesprungen waren; dabei zog sich der eine offenbar schwere Verletzungen zu, der andere wurde wohl überrollt. (...) Der Zug fuhr anschließend weiter bis nach Kempten. Der Bahnhof wurde sofort abgeriegelt und die Waggons durchsucht. Weil die Täter nicht gefunden werden konnten, begann eine Großfahndung. (...) Ein Teil der etwa 400 Fahrgäste des "Alex"-Expresses 81148 musste psychologisch betreut werden.
sueddeutsche.de

DSG Speisewagen @ 21 Mar 2014, 20:26 hat geschrieben:Warum das? Die Täter sind doch entweder im Krankenhaus oder hinüber, warum weiterhin die Behinderungen und Sperren?
Man kann ja neben dem Gleis ermitteln und auf dem Gleis in Zugpausen oder nachts. Es kann doch nicht der Zugbetrieb unter so einem Irrsinn leiden, was will man da auch finden?
Teile der Leiche, persönliche Gegenstände dieser, ggf. gestohlene oder eigene Schusswaffe des Täters, Kugeln, weitere Spuren und Beweise ...
Es wäre viel zu gefährlich den Zugbetrieb vor Abschluss der Ermittlungen wieder aufzunehmen (Personen im Gleis). Man muss beachten, dass Betriebsfremde Personen nicht mit den Vorschriften des Bahnbetriebs vertraut sind. Daher werden Strecken grundsätzlich gesperrt, wenn solche im oder am Gleisbereich arbeiten.
Solange die Staatsanwaltschaft und dann der Notfallmanager der Bahn die Strecke nicht freigegeben haben, bleibt diese gesperrt.
Es gibt -zum Donnerwetter noch mal :angry: - Umstände, wo man als Fahrgast eben etwas Verständnis für Verspätungen und Zugaufälle aufzubringen hat, statt ständig an allem herum zu meckern. :rolleyes:
Strecke ist inzwischen übrgens wieder frei.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14149
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

218 466-1 @ 22 Mar 2014, 08:27 hat geschrieben: Teile der Leiche, persönliche Gegenstände dieser, ggf. gestohlene oder eigene Schusswaffe des Täters, Kugeln, weitere Spuren und Beweise ...
Also bislang liest sich das eher so als ob nur und ausschließlich Polizisten bzw. genauer ein Polizist geschossen hätte[n]?

Und wieso man über eine Stunde braucht um mal in Richtung dem Zug entflohener Personen zu blicken wird hoffentlich auch irgendwann mal erklärt. Genauso wie Leute einfach untertauchen können auf die ein Polizeibeamter schon mehrere Schüsse abgegeben haben soll - in einem Vollbesetzten Zug. Das dürfte nun wirklich jeder mitbekommen haben.

Aber ja, da muss die Staatsmacht jetzt großes Brimborium veranstalten, das würde ich auch bevor sich vielleicht ein Anfangsverdacht ergibt die Polizei habe völlig überreagiert (und ganz ehrlich - wenn auf mich jemand schießt würde ich es vielleicht auch mit dem Fenster probieren.)

ob http://www.sueddeutsche.de/muenchen/toter-...eamte-1.1919186 ebenfalls aus dieser Woche wohl eher gut oder eher schlecht dazu passt?
-
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7807
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Vmtl. hat jemand von den Fahrgästen gesehen, dass zwei Personen aus dem Zug gesprungen sind, darum auch die Notbremse gezogen. Aber das haben die Polizisten wohl nicht gesehen, (sie waren verletzt und konnten nicht folgen, der LKA-Beamte hat wohl zunächst richtigerweise erste Hife geleistet, statt die Täter im Auge zu behalten) und so war wohl zunächst nicht klar, wer den Zug verlassen hat und wer noch drin war. Es hätten ja auch verängstigte Dritte gewesen sein können die gesprungen sind und die Täter sich im WC oder sonst wo verschanzt haben können. Daher gilt: Größtmögliche Sicherheit bis alles zweifelsfrei geklärt ist.

Inwiefern das Zugpersonal möglicherweise einen Einlauf bekommen wird, die Fahrt trotz PU fortzusetzen, wird auch noch zu klären sein.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14149
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Naja - von einem PU war zu dem Zeitpunkt nichts bekannt. (Oder zumindest war es offiziell nicht bekannt, schon gar nicht dem Lokführer)

Nachdem die Notbremse schätzungsweise sehr nahe dem Ort des Geschehnisses gezogen wurde dürfte es die Anweisung der Polizisten an den Zub gewesen sein weiter nach Kempten zu fahren - was erstmal sinnvoll scheint, bis dorthin hat man wenigstens rudimentär Polizei zusammengezogen, Krankenhaus ist auch deutlich leichter erreichbar.

Überhaupt nicht passt derzeit ins Bild: Laut Az wurde nach der Anfahrt des Zuges durchgesagt, man befände sich in Sicherheit, nahe Kemptens wurde aber wieder geschossen. Gut, letzteres könnte auch eine missinterpretierte Weiche sein. Oder der Täter ist dort erst auf die Idee gekommen aus dem Fenster zu flüchten. Was aber wiederum nicht mit den sonstigen Erklärungen übereinstimmt.

Dass reihenweise Fahrgäste den Zug verlassen haben muss eigentlich aufgefallen sein. Nach denen suchte genau wer? Oder waren die alle so brav, kaum war der Zug weg hat man eine geordnete Gruppe gebildet und ist zum nächsten Bahnhof/Bus/Gemeindehaus maschiert?
-
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7807
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Man hätte aber den Grund für das Ziehen der Notbremse in Erfahrung bringen müssen, bevor man weiter fährt, wobei die ensprechende Person und Zeugen evtl. auch geflüchtet sind.
Notbremse, weil jemand während der Fahrt aus dem Zug gesprungen ist, oder wegen der Schüsse, oder sogar beides (vlt. wurden mehrere Notbremsen betätigt und daher gibt es unterschiedliche Aussagen)?
Falls dem ZuB aber der Sprung bekannt gewesen war, hätte die Fahrt nicht fortgesetzt werden dürfen.
Und warum lässt man Fahrgäste im Wald stehen? DieTäter hätten unter ihnen sein können, jedenfalls waren sie nur wenige hundert Meter entfernt, wenn auch tot bzw. verletzt.
Hat man nachgeschaut, ob jemand unter oder hinter dem Zug ist, bevor man weiter gefahren ist?
Wie auch immer- der Zug hätte nicht weiter fahren dürfen. Das EBA wird sich dafür noch interessieren.
Auch aus Sicht der Polizei war das Unsinn. Das betroffene Gebiet hätte man um den Umkreis von ca. einem Km vom Standort des Zuges eingrenzen können. So wurde unnötig der weitere Streckenverlauf von 20 km und Kempten in die Sache mit einbezogen.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

Herrlich, die geballte Forenkompetenz ist hier versammelt und beurteilt Sachen und Vorgänge die sie bislang vermutlich nur aus dem Kino oder der Glotze kennen dürfte. Da ich berechtigte Zweifel hege, dass von den Polizeikritisierern hier jemand dabei war sollte man wohl vielleicht einfach die Ermittlungen abwarten. Das ganze als Staatsmacht zu bezeichnen finde ich frech. Wenn euch einer mit der Wumme im Gesicht rumfummelt und euch gar noch anschießt egal warum habt ihr auch einen Anspruch auf Rettung und grundlegende rechtstaatliche Ermittlungen oder?

Aber klar, auf den Staat und die Polizei lässt es sich Super Schimpfen ;-)
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14149
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Zp9 @ 22 Mar 2014, 11:05 hat geschrieben: Aber klar, auf den Staat und die Polizei lässt es sich Super Schimpfen ;-)
ja, siehe verlinkter Zeitungsartikel.

Aber so geballt bin ich dann doch noch nicht. Solltest du übrigens auch nicht dabei gewesen sein darfst du gerne deine Meinung kundtun, aber Rückbezüge über jemand anderen sein Text verbieten sich dann doch - du kannst ja auch nichts gegenteiliges behaupten.

Wäre mein Text falsch würde man dazu jedenfalls schon seitenweise Darstellungen der Polizei lesen können. Immerhin - aus der Täter entwendete die Waffe ist ja mittlerweile ein dritter Polizist kam hinzu und eröffnete das Feuer geworden. Gut, sollte sich das wieder drehen muss ich alles zurücknehmen. Aber solange die Aussage im Raume steht scheint die Polizei hier - und das ist ja bei weitem nicht das erste mal - der Situation nicht angemessen gehandelt zu haben.
-
Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

Ich hörte gerade im Radio dass bei einem Täter sowohl die Dienstwaffe als auch eine Pistole gefunden wurde. Wenn jemand einen Polizisten entwaffnet muss er eben damit Rechnen an - oder gar Erschossen zu werden. Ich behaupte dass keiner der drei Polizisten an diesem Tag aufgestanden und zum Dienst erschienen ist mit der Maßgabe jemanden anzuschießen oder von einem potentiellen Straftäter angegriffen und entwaffnet zu werden. Dass ein anderer Polizist dann im Rahmen der Notwehr vermutlich ebenfalls seine Waffe einsetzt erwarte ich als Bürger in diesem Land. Ich bin jedem Polizisten dankbar dass er für die 3,50 Euro im Monat seinen Rüssel hinhält.
Benutzeravatar
DSG Speisewagen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3482
Registriert: 17 Mär 2014, 00:04

Beitrag von DSG Speisewagen »

Ich frage mich wieso ein Polizist nicht kontrolliert, während der andere absichert? Heute muss man leider mit allem rechnen. Gut, wer rechnet damit, hinterher ist man immer schlauer, doch in Zukunft wird man die Kontrollen so machen müssen. Optimal wäre wenn der kontrollierende Polizist keine Waffe hat, dann besteht da auch weniger Gefahr.

Zugbegleiter werden bestätigen können dass Fahrgäste immer rabiater, rücksichtsloser und brutaler werden, besonders angetrunkene und zu bestimmten Tageszeiten bzw. am Wochenende.
Manche flippen richtig aus, wenn sie ohne Fahrschein erwischt werden oder sogar wegen Verspätungen und greifen das Zugpersonal oder andere an!
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Benutzeravatar
abzwanst
Routinier
Beiträge: 349
Registriert: 18 Nov 2010, 15:01
Wohnort: Straubing / St. Pölten / München
Kontaktdaten:

Beitrag von abzwanst »

Da es scheinbar hier noch nicht verlinkt wurde: auf den Seiten des Polizeipräsidiums München gibt es eine Pressemittelung zu dem Vorfall. Darin heißt es unter anderem:
Nach der mehrmaligen erfolglosen Aufforderung, die Waffe niederzulegen, machte der [LKA-]Polizeibeamte von seiner Schusswaffe Gebrauch.
Unmittelbar danach sprangen beide Täter aus dem mit etwa 80 - 100 km/h schnell fahrenden Zug. Hierbei wurde einer der Täter vom Zug überrollt und war sofort tot. Der zweite Täter wurde durch den Aufprall schwer verletzt. Der Zugführer eines entgegenkommenden Zuges entdeckte den Leichnam auf dem Gegengleis und alarmierte die Rettungskräfte.

Durch das Öffnen der Türen wurde eine automatische Notbremsung ausgelöst, der Zug kam auf freier Strecke in einem Waldgebiet zum Stillstand. Bei dieser Gelegenheit flüchteten mehrere Fahrgäste des mit rund 300 Personen besetzten Zuges in den nahen Wald. Diese Personen fanden Hilfe in einem nahen Anwesen und wurden von dort aus nach Kempten gebracht. Aus taktischen Gründen wurde die Fahrt des Zuges wenige Minuten nach dem Nothalt fortgesetzt und endete ohne weitere Zwischenstopps am Bahnhof in Kempten, wo die Passagiere von einem Großaufgebot an Einsatzkräften, darunter auch Angehörige des KIT, in Empfang genommen und betreut wurden.
Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

http://www.polizei.bayern.de/schwaben_sw/n...dex.html/196932

Liest sich in meinen Augen nicht wirklich als "übertrieben gehandelt"...
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14149
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Zp9 @ 23 Mar 2014, 15:04 hat geschrieben: http://www.polizei.bayern.de/schwaben_sw/n...dex.html/196932

Liest sich in meinen Augen nicht wirklich als "übertrieben gehandelt"...
ja, das klang gestern morgen noch anders, das muss ich zugeben. In dem Falle also alles richtig gemacht, aber wie siehts mit dem von mir verlinkten SZ-Artikel aus?
-
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7807
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Es stört mich immer noch, dass der Zug nach dem Nothalt weiter gefahren ist...
http://www.polizei.bayern.de/schwaben_sw/n...dex.html/196932
Aus taktischen Gründen wurde die Fahrt des Zuges wenige Minuten nach dem Nothalt fortgesetzt und endete ohne weitere Zwischenstopps am Bahnhof in Kempten, wo die Passagiere von einem Großaufgebot an Einsatzkräften, darunter auch Angehörige des KIT, in Empfang genommen und betreut wurden.
Der Zugführer eines entgegenkommenden Zuges entdeckte den Leichnam auf dem Gegengleis und alarmierte die Rettungskräfte.  (...)
Da lag eine Person im Gleis und niemand hat sich gekümmert. Wenn IC 2085 schon im Blockabstand dahinter gewesen wäre und die Person noch gelebt hätte. dann wurde hier der Tatbestand der fahrlässigen Tötung vorliegen.
Zudem wurde der Gegenzug fahren gelassen, obwohl hier ggf. Personen im Gleis (die geflüchteten Fahrgäste hätten die Strecke überqueren können) sein konnten.
Von seiten des Bahn wurde hier nicht alles richtig gemacht.
Polizisten dürfen sich eigentlich auch nicht über Sicherheitsvorschriften der Bahn hinwegsetzten? :unsure: Schon gar nicht aus "taktischen Gründen".
Einsatzkräfte hätten das Waldgebiet (und damit den Zug) vmtl. etwas später erreicht als in Kempten, aber hier wurde insgesamt unnötig mehr Gefahr hervorgerufen.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Benutzeravatar
Luchs
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2008
Registriert: 07 Apr 2007, 11:33
Wohnort: München

Beitrag von Luchs »

Mir ist jetzt nicht klar, ob denn die Strecke für nachfolgende Züge gesperrt wurde. Ich vermute desweiteren, dass die Polizisten davon ausgegangen sind, dass die Herren beim Aussteigen nicht (stark) verletzt wurden; als Leiche einige 100m weiter hinten spielte es jedenfalls keine Rolle für eine solche Entscheidung. Da sie Waffen bei sich trugen, halte ich eigentlich die Entscheidung weiterzufahren für richtig. Wenn nicht ein Teil der Fahrgäste ausgestiegen wäre ...

Insgesamt sicher nicht perfekt gelaufen, aber auf solche Situationen ist man weder besonders vorbereitet noch (gottseidank) darin geübt.

Interessant wäre auch, wer entschieden hat, weiterzufahren: Alex/Netinera oder die Polizei, vor Ort oder nach Rücksprache mit den jeweiligen Zentralen. Wenn man nicht in einem Funkloch war.

Luchs.
Benutzeravatar
DSG Speisewagen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3482
Registriert: 17 Mär 2014, 00:04

Beitrag von DSG Speisewagen »

218 466-1 @ 23 Mar 2014, 20:05 hat geschrieben: Da lag eine Person im Gleis und niemand hat sich gekümmert. Wenn IC 2085 schon im Blockabstand dahinter gewesen wäre und die Person noch gelebt hätte. dann wurde hier der Tatbestand der fahrlässigen Tötung vorliegen.
Zudem wurde der Gegenzug fahren gelassen, obwohl hier ggf. Personen im Gleis (die geflüchteten Fahrgäste hätten die Strecke überqueren können) sein konnten.
Von seiten des Bahn wurde hier nicht alles richtig gemacht.
Polizisten dürfen sich eigentlich auch nicht über Sicherheitsvorschriften der Bahn hinwegsetzten? :unsure: Schon gar nicht aus "taktischen Gründen".
Einsatzkräfte hätten das Waldgebiet (und damit den Zug) vmtl. etwas später erreicht als in Kempten, aber hier wurde insgesamt unnötig mehr Gefahr hervorgerufen.
Warst du denn dabei? Hinterher kann man immer schlau daherreden und sagen was man besser machen hätte können. In Extremsituationen wird nicht immer rational reagiert und jemand der das nicht selbst erlebt hat, der kann hier auch nicht große Sprüche klopfen.
Fahrlässige Tötung? Was faselst du da nur für eine gequirlte Sowieso?
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16126
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 23 Mar 2014, 20:05 hat geschrieben: Da lag eine Person im Gleis und niemand hat sich gekümmert. Wenn IC 2085 schon im Blockabstand dahinter gewesen wäre und die Person noch gelebt hätte. dann wurde hier der Tatbestand der fahrlässigen Tötung vorliegen.
Zudem wurde der Gegenzug fahren gelassen, obwohl hier ggf. Personen im Gleis (die geflüchteten Fahrgäste hätten die Strecke überqueren können) sein konnten.
Man hat einen vollbesetzten Zug, mit drei Polizisten drin. Von diesen ist einer leicht, einer schwer verletzt. Draußen hüpfen zwei extrem gewalttätige Personen herum, die mit scharfen Schusswaffen ausgerüstet sind, und von denen keiner weiß, was sie vorhaben. Die hätten ja schließlich auch den Zug unter Beschuss nehmen oder Geiseln nehmen können. Und da soll dieser eine unverletzte Polizist, mit nur einer Pistole und ohne jede weitere Schutzausrüstung hinterlaufen und nachschauen ob die verletzt sind? Bist Du wahnsinnig?

Wer eine Schießerei in einem Zug beginnt, und dann aus dem Zug springt, ist selber schuld, wenn er das nicht überlebt. Es ist jedenfalls nicht vermittelbar, wegen einer möglicherweise nötigen ersten Hilfe für den, der das ganze angestellt hat, das Leben eines Polizisten und u.U. vieler Fahrgäste aufs Spiel zu setzen.

Und was die anderen ausgestiegenen Fahrgäste betrifft - ich wär mir nicht sicher, ob das irgendeiner mitbekommen hat zu dem Zeitpunkt. Ich denke, der Polizist hat die Weisung an das Zugpersonal gegeben, sofort weiterzufahren, um ein Wiedereinsteigen des Schützen zu verhindern. Da diskutiert man nicht erst mal 15 Minuten was zu tun ist, so eine Entscheidung muss sofort gefällt werden, da kann nicht alles bedacht werden.

Dazu kommt, dass die Versorgung der (teils schwer) verletzten Polizisten in Kempten mit Sicherheit wesentlich besser zu organisieren war, als da auf der freien Strecke - und ob zu dem Zeitpunkt bekannt war, ob noch andere Fahrgäste verletzt sind und Versorgung benötigen, wäre ich mir auch nicht sicher. Und es hätte ja auch sein können, dass noch weitere bewaffnete Personen im Zug sind. Und das alles, nur um den Schützen, von dem ja auch wohl kaum bekannt war, ob er überhaupt verletzt ist, zu versorgen?

Bitte nicht falsch verstehen - auch für die Schützen muss natürlich so bald wie nötig eine medizinische Versorgung organisiert werden. Aber Eigenschutz und Schutz unbeteiligter geht vor - und damit bitte zuerst das SEK, und dann der Notarzt. Wenn der Schütze das nicht überlebt - Pech gehabt.

Gegenzug anhalten - wer hätte das machen sollen? Der LKA-Mann, der von Bahn keine Ahnung hat? Die beiden unter Schock stehenden Bundespolizisten? Der Zugbegleiter, für den eine Schießerei nun alles andere als alltäglich ist, und der vielleicht unter Schock steht? Der Lokführer, der von alldem wohl nichts mitbekommen hat außer der Zwangsbremsung und der Weisung der Polizei, sofort weiterzufahren?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7807
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Luchs @ 23 Mar 2014, 20:24 hat geschrieben:Mir ist jetzt nicht klar, ob denn die Strecke für nachfolgende Züge gesperrt wurde.
Wenn dem so wäre, dann hätte man IC 2085 ab [acronym title="MBU: Buchloe <Bf>"]MBU[/acronym] bereits umgeleitet, oder in Kaufbeuren gestoppt. Tatsächlich ist er aber noch bis Günzach gefahren und nur wegen der Meldung des Tf des Gegenzuges dort gestoppt worden. Der Gegenzug war zum Zeitpunkt des Vorfalls in Kempten noch nicht abgefahren (14:32 Uhr plan).
Ich vermute desweiteren, dass die Polizisten davon ausgegangen sind, dass die Herren beim Aussteigen nicht (stark) verletzt wurden
Ausstieg bei 80-100 km/h nicht stark verletzt? :lol: :lol: :lol:
als Leiche einige 100m weiter hinten spielte es jedenfalls keine Rolle für eine solche Entscheidung.
Nicht stark verletzt oder tot, was denn nun? Jedenfalls wird eine Strecke, wenn eine Leiche im Gleis liegt immer gesperrt, was hier zunächst nicht geschehen ist.
Da sie Waffen bei sich trugen, halte ich eigentlich die Entscheidung weiterzufahren für richtig. Wenn nicht ein Teil der Fahrgäste ausgestiegen wäre ...
Es sind aber einige ausgestiegen. Auch ein Grund hier nicht weiter zu fahren. Deren Leben wurde sowohl duch die Täter, als auch durch fahrende Züge aufs Spiel gesetzt.
Interessant wäre auch, wer entschieden hat, weiterzufahren: Alex/Netinera oder die Polizei, vor Ort oder nach Rücksprache mit den jeweiligen Zentralen. Wenn man nicht in einem Funkloch war.
Ich hoffe sehr, dass derjenige sich vor dem EBA zu verantworten haben wird.

---
Boris Merath @ 24 Mar 2014, 00:32 hat geschrieben:Man hat einen vollbesetzten Zug, mit drei Polizisten drin. Von diesen ist einer leicht, einer schwer verletzt. Draußen hüpfen zwei extrem gewalttätige Personen herum, die mit scharfen Schusswaffen ausgerüstet sind, und von denen keiner weiß, was sie vorhaben. Die hätten ja schließlich auch den Zug unter Beschuss nehmen oder Geiseln nehmen können. Und da soll dieser eine unverletzte Polizist, mit nur einer Pistole und ohne jede weitere Schutzausrüstung hinterlaufen und nachschauen ob die verletzt sind? Bist Du wahnsinnig?
Selbst wenn dem so gewesen wäre, es hätte ihen jede Menge Zeit zur Flucht ermöglicht. Im Zug konnte der LKA-Mann den Personen hinterherlaufen. Mit welcher Begründung draussen nicht?
Wer eine Schießerei in einem Zug beginnt, und dann aus dem Zug springt, ist selber schuld, wenn er das nicht überlebt. Es ist jedenfalls nicht vermittelbar, wegen einer möglicherweise nötigen ersten Hilfe für den, der das ganze angestellt hat, das Leben eines Polizisten und u.U. vieler Fahrgäste aufs Spiel zu setzen.
Fakt ist, im Zug war niemand in lebensgefahr. Draussen aber schon. Man hätte zumindest nachsehen müssen wo die gesprungen Täter sind.
Und was die anderen ausgestiegenen Fahrgäste betrifft - ich wär mir nicht sicher, ob das irgendeiner mitbekommen hat zu dem Zeitpunkt. Ich denke, der Polizist hat die Weisung an das Zugpersonal gegeben, sofort weiterzufahren, um ein Wiedereinsteigen des Schützen zu verhindern. Da diskutiert man nicht erst mal 15 Minuten was zu tun ist, so eine Entscheidung muss sofort gefällt werden, da kann nicht alles bedacht werden.
Die augestiegen Fahräste wurden mit den Tätern alleine vor Ort zurückgelassen. Das Zugprsonal MUSS das mitbekommen haben, dass sie ausgestiegen sind. Zumindest hätte man die BZ zwecks Streckensperrung informieren müssen. Zudem dürfen Eisenbahner auch in extremsituationen die Sicherheitsvorschrifen nicht ignorieren.
Dazu kommt, dass die Versorgung der (teils schwer) verletzten Polizisten in Kempten mit Sicherheit wesentlich besser zu organisieren war, als da auf der freien Strecke - und ob zu dem Zeitpunkt bekannt war, ob noch andere Fahrgäste verletzt sind und Versorgung benötigen, wäre ich mir auch nicht sicher. Und es hätte ja auch sein können, dass noch weitere bewaffnete Personen im Zug sind. Und das alles, nur um den Schützen, von dem ja auch wohl kaum bekannt war, ob er überhaupt verletzt ist, zu versorgen?
Es war "nur" eine Beinverletzung. Es bestand keine Lebensgefahr, im Gegensatz zu den Personen draussen. Die hätten sich im Gleisbereich aufhalten können und trotzdem wurde der Zugbetrieb nicht eingestellt.
Gegenzug anhalten - wer hätte das machen sollen? Der LKA-Mann, der von Bahn keine Ahnung hat? Die beiden unter Schock stehenden Bundespolizisten? Der Zugbegleiter, für den eine Schießerei nun alles andere als alltäglich ist, und der vielleicht unter Schock steht? Der Lokführer, der von alldem wohl nichts mitbekommen hat außer der Zwangsbremsung und der Weisung der Polizei, sofort weiterzufahren?
Die FdL oder die BZ hätten die Strecke gesperrt, wenn man sie informiert hätte. Das ist dann auch geschehen, aber erst als schon der nächste Zug im Bereuch unterwegs war mit über 15 Minuten Zeitverzug.

Ich bleibe dabei. Der Zug hätte auf jeden Fall stehen bleiben müssen und ich hoffe sehr, dass derjenige, der die Entscheidung zur Weiterfahrt getroffen hat, ab sofort keine Entscheidungen mehr treffen wird!
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2628
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Was hier schon wieder alles herumgeschwurbelt wird.... :blink:

Ich zitiere mal aus einer der ersten Pressemitteilungen der Polizei:
Der Zug, der im Bereich Günzach eine Notbremsung eingeleitet hatte, setzte seine Fahrt bis zum Hauptbahnhof Kempten fort. Offensichtlich haben im Rahmen des Nothalts bereits die ersten Personen den Zug verlassen. Der Rest der Fahrgäste verließ den Zug am Bahnhof Kempten. Der Bahnhof Kempten ist durch umfangreiche Polizeikräfte abgesperrt. Eine Überprüfung des Zuges führte nicht zur Feststellung der Täter.
Der letzte Satz ist entscheidend. Man ist wohl davon ausgegangen, dass sich der oder die Täter noch im Zug befanden. Dass Fahrgäste auf freier Strecke ausgestiegen sind, wusste man wohl schon, aber dass Personen den Zug noch während der Fahrt verlassen haben, wurde wohl erst später bekannt.
Im nächsten Nachtrag zur PM steht dann folgendes:
Im Bereich der Bahnstrecke auf Höhe Günzach wurde eine im Laufe des Nachmittags eine tote Person gefunden. Derzeit ist noch keine belastbare Aussage möglich, in welcher Form diese Person mit dem Vorfall in Verbindung steht
Man hat also dann eher zufällig (eben durch den Gegenzug) die Personen an der Strecke gefunden, und wusste auch noch nicht wer die waren. Das lässt ebenfalls darauf schließen, dass von den aus dem fahrenden Zug flüchtenden Tätern im Zug niemand etwas mitbekommen hat, der etwas zu entscheiden hätte.
Erst im nächsten Nachtrag werden die beiden dann zu Tatverdächtigen.
Und genau das ist auch der Grund, warum der Bahnhof so lange gesperrt war. Man hat die Täter ganz offensichtlich noch lange Zeit im Zug vermutet und hat von deren Flucht aus dem fahrenden Zug überhaupt nichts mitbekommen. Sonst wäre die Sache wohl sicher ganz anders gelaufen.
Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

218 466-1 @ 24 Mar 2014, 06:19 hat geschrieben:

Fakt ist, im Zug war niemand in lebensgefahr. Draussen aber schon. Man hätte zumindest nachsehen müssen wo die gesprungen Täter sind.
Stimmt, die Immunität gegen Schusswaffen die Eingesetzt wurden gibt's zur Fahrkarte gratis dazu.
Die Schussverletzung im Bein des Polizisten verschließt sich natürlich auch von gaaaaaanz allein und das verlorene Blut führt der Beamte in Refillflaschen in seiner Schusssicheren Weste mit.

Du kannst dir ja gerne mal ins Bein schießen und dann schauen wir nach, wielang du noch lebst ok?
Einen Bericht diesbezüglich bekommen wir hier sicher zum Nachlesen
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7807
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

mapic @ 24 Mar 2014, 08:36 hat geschrieben:Ich zitiere mal aus einer der ersten Pressemitteilungen der Polizei:
Der letzte Satz ist entscheidend. Man ist wohl davon ausgegangen, dass sich der oder die Täter noch im Zug befanden. Dass Fahrgäste auf freier Strecke ausgestiegen sind, wusste man wohl schon, aber dass Personen den Zug noch während der Fahrt verlassen haben, wurde wohl erst später bekannt.
Das deutet darauf hin, dass niemand den Bremsweg des Zuges abgesucht hat. Das war der entscheidende Fehler.
Man geht zwar davon aus, dass niemand so bescheurt ist, bei voller Fahrt aus dem Zug zu springen, aber man konnte es nicht ausschließen. Es hätte auch ein Fahrgast in Panikreaktion aus dem Zug gesprungen oder gefallen sein können bei eine Notbremsung durch geöffneter Türe.
Erst im nächsten Nachtrag werden die beiden dann zu Tatverdächtigen.
Und genau das ist auch der Grund, warum der Bahnhof so lange gesperrt war. Man hat die Täter ganz offensichtlich noch lange Zeit im Zug vermutet und hat von deren Flucht aus dem fahrenden Zug überhaupt nichts mitbekommen. Sonst wäre die Sache wohl sicher ganz anders gelaufen.
Wer aber glaubt, die Täter seien so deppert, den Aufenthalt des Zuges nicht zum Fluchtversuch zu nutzen, ist ein Narr.
Man wusste aber ziemlich sicher, dass überhaupt Personen ausgestiegen sind. Das alleine war schon Grund genug für eine Streckensperrung.
Der zweite Täter war ja auch noch am Leben und ob der andere tot war, wusste man auch nicht. Dazu hätte man das Gleis absuchen müssen, um sie überhaupt zu finden. Sie hätten leicht zur "Beute" des IC 2085 werden können, wenn der Tf des Gegenzuges (RE 3889) das nicht gesehen hätte. Wo die anderen Fahrgäste an der Strecke hinlaufen würden (ggf. im Gleisbereich!) war auch nicht klar.
Außerdem hätte man sich das ganze Theater in Kempten sparen können.

---
Zp9 @ 24 Mar 2014, 09:24 hat geschrieben:Stimmt, die Immunität gegen Schusswaffen die Eingesetzt wurden gibt's zur Fahrkarte gratis dazu.
Die Schussverletzung im Bein des Polizisten verschließt sich natürlich auch von gaaaaaanz allein und das verlorene Blut führt der Beamte in Refillflaschen in seiner Schusssicheren Weste mit.
Wie reden von der Situation ab dem Nothalt...
Und der in Kempten etwas früher als an der Strecke behandelten Schussverletzung, stehen ein Komapatient und eine Leiche gegenüber, die etwa 15 Minuten unbeachtet im oder am Gleis gelegen haben, weil niemand nachgeschaut hat, da Entscheidungen auf Basis von Mutmaßungen getroffen wurden.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Zp9
Tripel-Ass
Beiträge: 162
Registriert: 24 Feb 2005, 00:13

Beitrag von Zp9 »

Du willst also ernsthaft behaupten dass man lieber ~700 Reisende der Gefahr aussetzt gar in eine Geiselnahme verwickelt zu werden, als so schnell wie möglich Sicherheit durch Manpower sowie medizinischer Hilfe zu gewähren als zwei Tätern, die sich selbst durch Schusswaffengebrauch und dem Notöffnen der Türen in diese Lage gebracht haben., zu suchen (Allein, Ein Polizist auf welchen ebenso geschossen wurde?)
Auch wenn ich nicht dabei war danke ich dem sich in Zivil im Zug befundenen Polizisten für sein Eingreifen und die in meinen Augen umsichtige Entscheidung den Zug weiterfahren zu lassen.

Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass die Täter nicht der Medizinischen Hilfe wert gewesen sind allerdings sehe ich hier eindeutig - für mich - dass die Sicherheit der sich im Zug befindlichen Fahrgäste und der verletzten Polizisten vor bewaffneten umsich Schießende Täter geht.
Antworten