Reiseerlebnisse mit der Bahn

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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146225
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Beitrag von 146225 »

Der Bodenseehafen des Kantons St. Gallen – Rorschach – hat auch einen recht ansprechenden Stadtkern. Egal, ob vom „Hauptbahnhof“, dem Hp am Hafen oder dem Hp „Stadt“ an der Strecke nach St. Gallen, alles ist leicht zu Fuß erreichbar. Empfehlenswert, vor allem wenn man sich auch den nächsten Abschnitt der Reise anschaut, der sehr museal sein wird. Wer aufmerksam mitgelesen hat und sich in der Ostschweizer Bahnwelt etwas auskennt, weiß gleich, was ich meine und einen Absatz vorher elegant unterschlagen habe: Die ex-RHB-Zahnradstrecke nach Heiden AR, neben den Bahnen auf die Rigi die einzige Schweizer Zahnradbahn auf Normalspur. Seit 2006 gehört der vormals eigenständig Betrieb zu den Appenzeller Bahnen – also auf geht’s, AB-fahren. Und wo ist jetzt der museale Teil? Nun, vor dem modernen Stadler-Gelenktriebwagen BDeh 3/6 25 hängt vorgestellt ein Leichtstahl-Vierachser als Velowagen, und, Knaller: alle 5 erhaltenen zweiachsigen, offenen Sommerwagen von 1875. So steht der Zug in Rorschach Heiden zur Abfahrt bereit:

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Wie man sieht: Da hängt kein Steuerwagen an der Zugspitze, und es wird an den Endbahnhöfen nicht umgesetzt, sondern, Zahnradbahn-gerecht, der Gelenk-ET hängt stets in Richtung Rorschach an der Talseite:

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Wie wird der Betrieb dann abgewickelt? Zugeständnis an die Zugslänge ist eine Begleiterin, die mit dem Tf über Sprechfunk in Verbindung steht. Der Tf steht bei der Bergfahrt auf der Plattform des vordersten Sommerwagens und steuert den ET über Funk fern, genauso per Bauchladen, wie man das in Deutschland von Rangierloks kennt. Kleiner Unterschied: hier wird ein Reisezug bewegt, der bei voller Belegung sicherlich dreistellige Fahrgastzahlen hat, zuerst quer über Hauptgleise und durch einen nicht ganz kleinen Bahnhof, dann als Zahnradbahn mit einer max. Neigung von 93,6 Promille. In Deutschland kaum vorstellbar – oder? Nun, es kann ja jemand beim EBA so etwas vorschlagen und den multiplen Herzanfällen zuschauen.

Dann wäre ja soweit alles klar, aber der Zug fährt noch nicht ab. Das Bodensee-Kursschiff aus Lindau ist leicht verspätet, und das AB-Zugsteam beschließt, noch einen Moment auf potentielle Umsteiger zu warten. Tatsächlich kommen vom Anleger auch noch ein paar Leute angelaufen, die in den Zug einsteigen. Als es Planabfahrt +3 ist, meldet sich die Begleiterin per Funk beim Tf: „Solle mr no warte?“ – worauf dieser nur einen Blick auf den (leeren) Bahnsteig und einen zweiten auf die längst geschlossenen Barrieren und das freie Ausfahrsignal wirft, und fast gleichzeitig mit seiner Antwort „Nai, mir goonn jetz!“ ruckt der Zug dann an. Gleich hinter der Ausfahrt von Rorschach Bf. liegt nicht nur die Eigentumsgrenze SBB/AB, sondern neben der AB-Abstellanlage auch die Einfädelung in die Zahnstange System Riggenbach, die der Zug bis zur Endstation auch nicht mehr verlässt. Alle Zwischenhalte sind „Halt auf Verlangen“, da nicht alle in Anspruch genommen werden, sind die +3 vom Fahrgastservice am Rorschacher Hafen bis Heiden wieder egalisiert. Zwischendurch verwöhnt die stetig ansteigende Strecke mit einer wunderschönen Aussicht über den Bodensee, bis sie mit dem Halt in Wienacht-Tobel nicht nur im Halbkanton Appenzell-Ausserrhoden angekommen ist, sondern sich auch vom See langsam abgewendet hat. Für so eine schöne Zugsfahrt viel zu schnell ist der Endbahnhof Heiden erreicht. Und jetzt?

Klar, natürlich könnte man im Taktfahrplan auch wieder mit dem Zug nach Rorschach zurückfahren. Aber dann wäre es erstens nicht „gekreiselt“ gemäß Berichtsmotto und zweitens auch nicht das, was der gemeine „Freak auf Reisen“ so tut. Wie geht es dann weiter, wenn von Heiden keine Gleise mehr weiterführen? In der Schweiz ist die Lösung die gelbe Klasse! Rund um den Heidener Kirchplatz etwas oberhalb vom Bahnhof, wobei die namensgebende Kirche ein sehr ansehnlicher Bau ist, stehen die „Poschtis“ dicht an dicht, die Szenerie erinnert ein wenig an den Neuenstädter Lindenplatz, allerdings ist dort am Samstagmittag das Angebot nicht so dicht. Ins Ostschweizer Zentrum nach St. Gallen ginge es sogar im Doppelstockbus, für mich steht als Linie 225 ein Irisbus Crossway LE bereit. Nota bene reicht hier das in der Schweiz etablierte Prinzip der Selbstkontrolle aus, schlechte Witze wie „kontrollierter“ Vordereinstieg sind hier unbekannt. Gleich wie an allen Busknoten der Welt stehen die Fahrer in ihrer Pause ratschend zusammen, allerdings sind die Poschtichauffeure im Gegensatz zum üblichen Prozedere bei den LVL pünktlich zur Abfahrtszeit in ihren Bussen. Auf schmalen Sträßchen geht es bergauf-bergab via Wolfhalden und Lachen nach Walzenhausen, ganz selbstverständlich auch mit dem bekannten Dreiklanghorn. An der Haltestelle Walzenhausen Post/Bahnhof steige ich wieder aus, um den nächsten Reiseabschnitt wieder auf der Schiene zurück zu legen. Die 2000-Einwohner-Gemeinde Walzenhausen AR ist mit einer knapp 2 km langen Zahnradbahn an die große Schienenwelt angebunden, ebenfalls System Riggenbach, heute ebenfalls Teil der Appenzeller Bahnen, aber mit 600 V Gleichstrom elektrifiziert und auf 1200 mm Spurweite. Der Bahnhof in Walzenhausen ist ein unscheinbarer Betonquader in der Ortsmitte, der erst auf den zweiten Blick auffällt – man sucht auch vergebens nach Gleisen oder Fahrdraht, weil der einzige Bahnsteig im Tunnel liegt und mit seiner Treppenform zum schrägen Gleis mehr an die Endstation einer Standseilbahn erinnert. Welches Fahrzeug mich erwartet ist von vorneherein klar, es gibt nur den einen, 1958 gebauten BDeh 1/2, der den Gesamtbetrieb abwickelt. Die Strecke hinab nach Rheineck SG ist wieder interkantonal, nur durch die direktere, kürzere Streckenführung mit einer deutlich größeren Steigung von max. 250 Promille, direkter Seeblick inklusive. Am Ruderbach kommt die SBB-Strecke von St. Margrethen nach Rorschach in Sicht, parallel zu dieser geht es noch rund 600 m ohne Zahnrad bis direkt auf den Hausbahnsteig des SBB-Bahnhofs. Die Wendezeit ist recht knapp, irgendwie verbummle ich das, und so muss sich der ET das Bild mit dem (wenigstens schönen) Bahnsteigdach teilen:

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Beitrag von 146225 »

Während der Zweiachser („S 26“) wieder bergauf klettert, soll es für mich mit der SOB-S4 wieder nach Rorschach gehen. Auf der neben dem Bahnhof verlaufenden Autobahn kommt derweil die DB in Form eines IC-Bus nach Zürich vorbei, ansonsten nervt der Krach einfach nur, bis meine persönliche Schweizer Chaosbahn SOB ihren Silberflirt mit +3 einfahren lässt, aus dem ich in Rorschach Bf. mit +2 wieder aussteige. Klar, St. Gallen wäre auch eine Reise wert gewesen, aber die direkt am See via Arbon nach Romanshorn führende Strecke fehlt mir in der Ostschweiz halt auch noch. Mein Kurs der S7 ist ein „kurzer“ E-GTW 2/6:

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Jetzt aber weiter, so reichlich ist die Umsteigezeit in der Schweiz ja auch nicht. Muss ja auch nicht, pünktlich geht es weiter, wobei die Strecke recht unspektakulär ist, die schöneren Seeuferabschnitte hat es aber westlich von Romanshorn. Als ich auf dem Kopfgleis dort eintreffe, bin ich eigentlich mit dem vorgesehenen Tagesprogramm durch. Was jetzt? Doch noch kurz nach St. Gallen? Der nächste Zug, der unübersehbar in mein Blickfeld fällt, ist der IC nach Brig, eine Schweiz-übliche 400 m-Leine aus 9 IC-2000-Doppelstöckern, 5 EW-IV-Flachwagen und 2x Re 460. Irgendwie treibt mich das noch immer schöne Wetter aber in den Hafen, wo die Fähre nach Friedrichshafen kurz danach ablegt. Für die nächste Dreiviertelstunde lasse ich mir auf dem Oberdeck den Sommerwind um die Ohren wehen und genieße das Panorama rundum. Ein Blick auf das Fahrzeugdeck unter mir zeigt: das erste Auto in der Schlange hat ein deutsches „LB“ – Kennzeichen, der Familienausflug erinnert mich wieder an einen Kollegen, der mir erst neulich erklärt hat, dass es absolut nicht verwunderlich ist, dass Ludwigsburg einen Kriminalitätsbrennpunkt als Bahnhof hat, weil der „normale“ Mensch da ja nicht hin muss und man ja ansonsten sowieso weiß, was für ein „Publikum“ in der Bahn unterwegs ist. Das klingt beim drüber nachdenken mitten auf dem Bodensee so surreal in meinem Kopf, dass ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen kann. Vielleicht hat er in seiner einfältigen Arroganz aber auch nur die Probleme seiner „Barockstadt“ unbewusst richtig umschrieben. Eine Weile später legt die Fähre dann auch in Friedrichshafen an. Mit dem Landgang habe ich dann übrigens 2x an einem Tag die Außengrenzen der EU gequert, plus eine Binnengrenze, ohne auch nur eine Andeutung von Kontrolle. Wenn das Horst mit seinen immerwährenden Ängsten bewusst wird, das reicht dann für mindestens für 3 CSU-Sonderparteitage. Oh, und falls sich jemand das gefragt haben sollte, für die Fahrt von Lindau bis Friedrichshafen via Bregenz, Heiden, Walzenhausen und Romanshorn wurde ein Euregio-Ticket Bodensee der Zone 1 benutzt, das gibt es mit vorhandener „nationaler Ermäßigungskarte“ (BC, VC, Halbtax) schon für 14,- €. Definitiv die günstigste Möglichkeit, wenn man sich nur schon die Tarife des Ostwind anschaut…

Mit der letzten großen Hafenumgestaltung wurde das einstige Empfangsgebäude des Friedrichshafener Hafenbahnhofs ja Teil des Zeppelin-Museums, so dass der Bahnsteigzugang jetzt nur noch eine Treppe in einer Unterführung dahinter ist. Der lange Bahnsteig – er reicht ja bis in die Einfahrt des Stadtbahnhofes – zeigt außerhalb des Daches, das hier schon längere Zeit in der Hauptsache 628 und 650 verkehren, im DB-StuS-„Normalzustand“ ist es ein überwucherter, ungepflegter Krautacker. Und weil der nächste 628 nach Lindau fährt, beschließe ich spontan dort nochmals hin zu wollen, noch eine Runde am Bodenseedamm fuzzen und eine ordentliche Brotzeit einwerfen. Die 232 steht immer noch in der Einfahrt am Stadtbahnhof, und die überall haltende RB trifft pünktlich in Lindau ein. Aufgrund seiner Verspätung von reichlich jenseits +60 kann ich dann zwei Bilder vom IC 119 machen, einmal mit Windmühlen…

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…und nach dem Stürzen dann mit einer richtigen Lokomotive:

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Beitrag von 146225 »

Die ordentliche Brotzeit fällt dann leider wegen Krankheit des Brotzeitstuben-Betreibers aus, wohl ein deutliches Signal an mich, langsam auch mal an den Rückweg zu denken. Klar, ich könnte ja nun einfach in den nächsten IRE nach Stuttgart steigen und heimfahren, aber ich entschließe mich, die Sperrung des Tunnels bei Oberstaufen zu meinem Vorteil zu nutzen und noch einen kleinen Haken zu schlagen. Der nächste Alex nach München verkehrt, da Regelweg via Kempten ja gesperrt, via württembergische Allgäubahn mit Halt in Memmingen. Na also, geht doch – rein in den ABvmz, leider aber nur einer ex DR, kein ex-TEE-Wagen. Der Zug hat ab Lindau 4 Wagen, ganz hinten ein Bm, dann der ABvmz, dann ein Bomdz, vorne hinter der 223 dann noch ein Bnd. Kopfbahnhoftypisch ist der Bm am Schluss zuerst voll, und so laufen an meinem Abteil immer mehr Leute vorbei „ach, hier ist ja erste Klasse“ – „kommt jetzt nur noch erste Klasse?“ – „ist der Zug jetzt schon zu Ende?“ und was es sonst noch so an begrenzten Unmöglichkeiten gibt.

Als der Zug dann bei Bodolz durch die Obstplantagen rollt und ich noch einen letzten Blick hinunter zum See zurückwerfe, sucht mich ein Ereignis auf, dass es hierzuforum schon unter die schlechten Gerüche geschafft hat: Die Alex-Zubine bittet um meine Fahrkarte. Ich hätte ja nicht gedacht, dass der verbissene Blick der Dame noch steigerungsfähig wäre, aber meine Fahrkarte schafft es dann doch. Als sie wieder aufblickt, ist mir klar: da kommt was. Wieso, keine Ahnung, aber da braut sich schneller ein Unwetter zusammen als der Zug je Hergatz erreichen könnte. Okay, mit der rausgebellten Frage „Wie weit wollen Sie denn mitfahren?“ hatte ich schon beinahe gerechnet, so dass ich ein freundliches „bis Memmingen“ antworten kann. Dann, nächster Schritt, es klingt anklagend: „Das hier ist Bayern.“ – was ich mit einem gelassenen „Noch…“ beantworte. Bevor die Dame hier platzt (oder sonst was anstellt) schneide ich ihr den nächsten Satz ab und erkläre in aller Ruhe, wie das so ist mit dem Baden-Württemberg-Ticket und der KBS 971 zwischen Lindau und Memmingen. So, Madame, welchen Teil von „voll gültig“ haben wir nicht verstanden? Nach einem weiteren, abgrundtief bösen Blick
tritt sie mit einem herablassenden „Ausnahmsweise wird es geduldet!“ den Rückzug an. Ich schüttle mal wieder den Kopf und genieße die Fahrt, Halt in Hergatz, und dann sind wir ja auch schon wieder in Baden-Württemberg unterwegs. In Leutkirch hat der Zug einen Betriebshalt, um auf der eingleisigen Strecke mit zwei 650 zu kreuzen, ich schwöre euch, hätte der Alex-Hausdrache nur eine Zehenspitze auf den Bahnsteig gesetzt, ich hätte mir einen boshaften Kommentar nicht mehr verkneifen können. So von wegen Duldung und so…

Memmingen wird pünktlich erreicht und pünktlich wieder verlassen, für mich, der die mittlerweile siff-schmutzigen Fahrzeuge von Regio Württemberg gewohnt ist, ist der Kemptener 612 eine positiv glänzende, gepflegte Überraschung. Bei einbrechender Nacht geht es in raschem Tempo das Illertal hinunter, und die freundliche Zubine von DB Regio Allgäu-Schwaben hat im Gegensatz zu ihrer bissigen Alex-Kollegin überhaupt keine Probleme mit meiner Fahrkarte. In Neu-Ulm gibt es eine Paralleleinfahrt mit einem agilen Mops, im Gegensatz zum 612 aus Oberstdorf muss dieser aber in der Betonwanne halten.

Von Ulm aus ist es wieder ein IRE, der mich über die Alb bringt, die letzte Etappe ist dann noch mal Museumsbahn – naja gut, nicht ganz so alt wie die Appenzeller Sommerwagen, aber hinter der 111 ab Stuttgart werde ich im ABnrz 418 im Hedwig-Holzbein-Stil geschoben. Den heimatlichen Hauptbahnhof erreiche ich pünktlich. Ende einer schönen Reise, bitte in Fahrtrichtung rechts aussteigen und danke fürs mitlesen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

146225 @ 11 Sep 2016, 23:03 hat geschrieben: und danke fürs mitlesen.
Und danke für's Mitnehmen! :)
Das wäre auch von München aus mal eine Überlegung für einen Tagesausflug wert – mit noch viel mehr ALX. Die Erfahrung mit unfreundlichem ALX-Zub kann ich übrigens überhaupt nicht teilen – die sind mir bislang immer sehr positiv (und bisweilen ein wenig verplant) aufgefallen. :)
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Beitrag von JeDi »

TramBahnFreak @ 11 Sep 2016, 23:42 hat geschrieben: Die Erfahrung mit unfreundlichem ALX-Zub kann ich übrigens überhaupt nicht teilen – die sind mir bislang immer sehr positiv (und bisweilen ein wenig verplant) aufgefallen. :)
Ich glaub ich weiß aber, welche Dame 146225 da meint, die war überneulich mit einem 1. Klasse-Fahrschein München Ost - Stuttgart via Memmingen auch nicht einverstanden.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ist das ALX-Personal eigentlich nach Süd und Nord aufgeteilt?
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Beitrag von 146225 »

Üblicherweise habe ich nie mit Zubs und Zubinen Probleme, ganz egal von welchem EVU - aber Ausnahmen muss es halt leider auch geben.
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Beitrag von chris232 »

TramBahnFreak @ 12 Sep 2016, 00:16 hat geschrieben: Ist das ALX-Personal eigentlich nach Süd und Nord aufgeteilt?
Jein, durch die Dienststellen halt. Gibt aber teilweise auch gegenseitige Aushilfe.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Chemin de fer »

TramBahnFreak @ 12 Sep 2016, 00:16 hat geschrieben: Ist das ALX-Personal eigentlich nach Süd und Nord aufgeteilt?
Es gibt keine Aufteilung, auch bei den Fahrzeugen nicht. Jedoch planmäßig wird der komplette Bereich Alex Süd von der Einsatzstelle (Tf und Zub) Kempten gefahren.
Aushilfen gibt es eher im Bereich Tf und dann ist das eher eine Einbahnstraße, so dass in Kempten ausgeholfen wird.

Im Bereich "Nord" gibt es mehrere Dienststellen: Regensburg, Schwandorf und Hof. Vereinzelt auch Weiden (sonst eher OPB).
Bis auf Regensburg ist der Einsatz auch gemischt, also ALX und OPB bzw. VB (Hof).
Kann sich gerne jeder bewerben, schöner hat man es nirgends. ;)

Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen weiter.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ah, danke für die Info! :)
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Endlich Urlaub! So dachte mein Inneres zumindest in dieser Woche, denn allmählich wurde es dann doch Zeit. Meine alljährliche Sommertour ist in diesem Jahr mangels Deutschlandpass und ausreichend freier Zeit auf eine Woche zusammengeschrumpft und beginnt noch dazu am Samstag, den 17. September reichlich spät und zudem pünktlich zum Ende der Sommertage. War ja klar …
Da ich fürs Wochenende mit einem Kurztrip zu Freunden ins Münchener Umland beginne, gönne ich mir eine Fahrt erst am Mittag, schließlich stehen gerade mal zwei Stunden Fahrt an und Ausschlafen ist ja schon ziemlich toll. Bis ich 15 Minuten vor Abfahrt das Haus verlasse, sieht alles nach einer entspannten und pünktlichen Fahrt an, keine Verspätung bisher und auch nichts prognostiziert. Aus dem angekündigten ergiebigen Dauerregen ist vorerst Sonnenschein geworden, weshalb ich die fünf Minuten zum Bahnhof schlendere, die Anzeigetafel ignorierend zum Bahnsteig herabsteige und mit dem ersten Schrecken konfrontiert werde: „Information zu AG nach Neufahrn über Günzburg, Abfahrt 11:54 Uhr fällt heute aus. Grund dafür sind Verzögerungen im Betriebsablauf.“ Praktischerweise will ich in die Gegenrichtung, um die drei Minuten zum Ulmer Hauptbahnhof S-Bahn-artig zu überbrücken. Wenn man diesen Luxus schon mitnehmen kann, dann ziehe ich ihn der Busfahrt natürlich vor. Doch ehe ich mir Gedanken darüber machen kann, wie ein Zug bei 50 Minuten Wendezeit wegen Verzögerungen im Betriebsablauf ausfallen kann, sehe ich das weiße Laufband am Bahnsteiganzeiger für meinen Zug: Dieser Zug fällt heute aus. Klasse. Da haben sie den Agilis nach Ulm wohl mal wieder in Günzburg verenden lassen, um beim Gegenzug keinen Totalausfalls auf ganzer Strecke zu haben. Und natürlich bin ich kurz vor zwölf auch noch in der Taktlücke der Illertalbahn, das wars dann also mit S-Bahn. Wobei: Alles wie bei der echten S-Bahn, oder? :P
Na gut, also Treppen wieder rauf, sehe ich auch schon den 5er Bus gen Hauptbahnhof davonfahren. Hmpf! Egal, am Neu-Ulmer Bahnhof fahren so viele Busse, da wird doch sicher gleich wieder einer kommen. Dumm nur, dass bis auf die SWU-Linien praktisch nichts auf den DFI-Anzeigen erscheint, also lasse ich mich einfach überraschen, schließlich fährt der ICE erst in 25 Minuten und die Busfahrt dauert nur zehn. Und kaum habe ich mein Gepäck abgesetzt, kommt auch schon der nächste Bus. Da die Buchung ab Neu-Ulm mit „Ulm+City“ auf dem Ticket vermerkt wird, brauche ich mich auch nicht mit dem Fahrer über die Beförderung streiten, aber er winkt ohnehin ab. Stimmt ja, es ist Aktionstag „Ohne Auto mobil“: Kostenlose Beförderung in Bussen und Bahnen im gesamten DING. Entsprechend übervoll sind auch alle öffentlichen Verkehrsmittel, die ich auf der kurzen Fahrt zum Hauptbahnhof sehe, und als Verstärkung haben sie offenbar Pferdekutschen eingesetzt.
Dort angekommen stelle ich fest, dass nicht nur das Bahnhofsumfeld, sondern auch die Empfangshalle inzwischen zur Großbaustelle mutiert ist. Am Bahnsteig schließlich wieder ein weißes Laufband, diesmal jedoch zu meinen Gunsten: ICE 593 verkehrt heute in umgekehrter Wagenreihung, 2 Klasse an der Zugspitze und damit für mich die Fahrt fast bis an den Münchener Prellbock. Juhu, wieder ein Stück Fußweg gespart! Während ich anschließend zehn Minuten auf den ICE warte, bewundere ich diverse Nichtanschlüsse, weil wegen der Bauarbeiten zwischen Mannheim und Stuttgart die Fahrtzeiten in Ulm entsprechend gedreht sind. Am bahnsteiglosen Gleis 29 erblicke ich zudem einen dreiteiligen Agilis-Mops, an fehlendem Fahrzeugmaterial kann es also schon mal nicht liegen, weiß der Gyrger, was da wieder los war. Ich verbringe die restlichen Minuten damit, die armen Fahrgäste zu bedauern, die nun in Neu-Ulm zwei Stunden auf den nächsten Zug über Günzburg hinaus warten dürfen, denn wochenends fährt der RB-Takt nur zweistündlich und der fast-nirgendwo-haltende AS dazwischen lässt auch noch länger als eine Stunde auf sich warten. Und die Nummer mit der vorzeitigen Wende in Günzburg bringen sie ja auch irgendwie regelmäßig. Natürlich ohne Busersatz oder ähnliches, ob man da mal irgendwo Klage einreichen sollte?
Kurz vor Einfahrt schallt dann noch einmal die manuakustische Durchsage (also keine Blechelse, aber Durchsagen als manuell zu bezeichnen, erscheint mir falsch, die macht man ja nicht mit den Händen!) über den Bahnsteig, dass die Wagenreihung nicht so ganz passt, woraufhin die obligatorische Völkerwanderung einsetzt. Liest denn niemand die Anzeigen?! Na ja gut, so voll ist der Bahnsteig nun auch nicht, aber gewandert wurde dennoch. Mit stattlichen +1 geht es schließlich gen München, die bis zur Ankunft in Augsburg auf -1 schrumpfen, dann zur Abfahrt aber wieder zu +1 wurden, weil der Zugbegleiter sich erst noch die Zeit nahm, mehrsprachig darauf hinzuweisen, dass Bayern- und Wochenendticket nicht in diesem Zug gültig seien und nicht auf andere Tickets angerechnet werden können Um mich herum nur friedliche Gesichter und kaum ein gesprochenes Wort. Ich liebäugle noch kurz mit einem Mitreisenden, der mich noch dazu an jemanden erinnert (er ist nur ungefähr zehn Jahre zu alt für denjenigen), und finde mich 70 Minuten später mit -3 im verregneten München wieder. Ziemlich voll hier. Okay, es ist Fußball und irgendeine Demo, aber … Moment … heute ist doch nicht etwa … oh doch: Oktoberfestanstich! Klasse, dann wird das Wochenende wohl gar nicht so ruhig wie geplant. Wieso hat da denn niemand mitgedacht? Die Weiterfahrt im unterdimensionierten Vollzug der S8 wird kuschliger als sonst eh schon, verläuft sonst aber ereignislos.

Weiter geht es voraussichtlich am Mittwoch ...
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ich spare mir mal detaillierte Ausführungen über den Aufenthalt in München, die Stadt kennt ihr wohl alle gut genug. Was mir an Erwähnenswertem auffiel: Die C1 scheinen ein kleines Schluckaufproblem zu haben, zumindest bei mehreren meiner Fahrten stellte ich fest, dass bei den Ansagen die erste Silbe fehlte. Aber auch nicht an jeder Station.

Doch fahren wir nun weiter, der Mittwoch beginnt etwas früher. Ulmer Wetter im Münchener Umland, gut, dass ich den ersten Ulmer Nebel dieses Jahr bereits im August bewundern durfte, sodass mich das nasskalt vernebelte Unterföhring nicht weiter beeindrucken kann. Zu für Ulmer Verhältnisse Bahnhofspreisen decke ich mich in einem eigentlich ganz normalen Bäcker mit Verpflegung ein und nehme den obligatorisch überfüllten Vollzug der S8 kurz vor halb elf gen Innenstadt. 25 Stehminuten im Türbereich später finde ich mich am Hauptbahnhof wieder, verabschiede einen wochenendlichen Mitstreiter und postiere mich so, dass ich den in der Zugmitte befindlichen Steuerwagen des Bremer Zugteils besteigen kann: In der Vergangenheit immer ein Garant für freie, nicht reservierte Sitzplätze und entspannte Fahrten.
Während ich in der für mein Befinden viel zu kalten, aber inzwischen nebelfreien Münchener Luft auf die ICE 2-Doppeltraktion gen Norden warte, vernehme ich die Durchsage von einem der benachbarten Bahnsteige, dass der ICE nach Berlin heute erst ab Nürnberg fährt und Reisende nach Berlin den ICE nach Hamburg und Bremen bis Nürnberg nutzen sollen. Damit wird es also doch etwas voller als sonst. :lol:
Selbstverständlich schlägt DB Fernverkehr den überpünktlich angereisten Fahrgästen auch in diesem Jahr wieder ins Gesicht, fünf Minuten vor der planmäßigen Abfahrt schallt die Durchsage über den inzwischen reichlich gefüllten Bahnsteig, dass die Bereitstellung des Zuges sich wegen einer technischen Störung um zehn Minuten verzögere. Mehr als Schmunzeln und Auflachen entlockt diese Information dem Großteil der Fahrgäste schon gar nicht mehr. Ob sie wie ich auch jedes Jahr wieder mit genau diesem Problem konfrontiert werden? Im letzten Jahr kam der Zug aus Hamburg mit +60 und machte dann eine Negativwende auf den von mir gebuchten Gegenzug, wodurch ich am Ende meinen Anschluss in Fulda zur Linie 50 verpasste. Und im Jahr davor war auch irgendwas in der Art.

Ich nutze die zusätzliche Wartezeit, um mich durch etwas Bewegung irgendwie aufzuwärmen zu versuchen, derweil fragt mich eine in die Jahre gekommene Reisende, ob ich auch in Wagen 27 fahren würde. Ich verneine, dass ich hier stehe, weil ich noch im hinteren Zugteil einsteigen wolle. Irritiert winkt sie einen nahen Zugbegleiter heran und fragt ihn, ob sie hier für Wagen 27 richtig stehe. Er wirft einen Blick auf die Anzeigetafel und bejaht, dass das ungefähr passen dürfte. Klar, der erste Teil des Hamburger Zugteils ist dort unter dem Buchstaben D vermerkt. Der letzte Teil des Bremer Zugteils allerdings auch und die nebenstehende ICE 3-Doppeltraktion gibt mir angesichts ihrer Zuglänge recht, dass ich definitiv richtig stehe. Die Dame sah sich durch die Aussage jedoch auch bestätigt, rückte ihren Koffer einen Meter in Richtung Bahnhofshalle zurück und sprach den nächsten Reisenden für mich unhörbar an. Ich beobachte noch, wie sie alle zwei Minuten ihren Koffer einen Schritt weiter rückt, bis sie irgendwann auf eine Reisende trifft, die mit ihr ein Stück wieder aus der Halle herausläuft. Diese neue Position dürfte tatsächlich besser passen, denke ich mir und erblicke inzwischen das weiße Laufband, das ein +10 verkündet. Die Bereitstellung erfolgt letztlich 15 Minuten nach der planmäßigen Abfahrt.
Bevor ich ohne nennenswerten Fußweg in den Steuerwagen steigen kann, drängelt sich die Dame von vorhin noch vor mir in die Tür und schlägt den Weg in Richtung Wagen 32 ein. Noch ehe ich ihr nachrufen kann, dass sie jetzt komplett falsch ist, verschwindet sie im benachbarten Gedränge und ich wende mich in die Gegenrichtung. Erwartungsgemäß folgen nur wenige andere Reisende meiner Idee, sodass ich drei Reihen vor Zugteilende einen komplett von anderen Reisenden isolierten Zweier in Beschlag nehmen kann. Reservierungsanzeige: Fehlanzeige, nicht mal für ein „ggf. reserviert“ reicht es länger als 30 Sekunden, sodass ich wie immer das Beste hoffe und beim Warten auf die Abfahrt diverse Reisende darüber aufklären kann, dass sie von hier nicht zum Wagen 27 durchgehen können. Die Dame von vorhin ist nicht darunter.

Als bereits +25 auf der Uhr stehen, erklingt die Durchsage, dass die Abfahrt in einigen Minuten erfolgen, über die genaue Uhrzeit jedoch noch eine spätere Durchsage folgen würde. Am Ende werden es +37 (durchgesagt wurde zuvor eine Abfahrt, die etwas davor lag), von denen mir bei der Ticketkontrolle sogar direkt +30 auf meinem Onlineticket bescheinigt werden. Optimistische Schätzung! Bis Ingolstadt wurden es dank außerplanmäßigem Zwischenstopp vor Rohrbach sogar +39, Nürnberg erreichen wir mit +36. Wozu bei so viel Verspätung auch noch die 280 km/h ausfahren? Der außerplanmäßig hier beginnende ICE gen Berlin hat jedenfalls nicht abgewartet und ist dem Zugchef bei der Einfahrt auch kein Wort wert. Stattdessen bittet er Reisende mit Ziel Dresden, hier in einen RE nach Hof umzusteigen, wo dann Anschluss nach Dresden besteht. Angesichts von Entenfangs zurückliegenden Reiseberichten bin ich mir nicht sicher, ob ich dieser Bitte gefolgt wäre. Da ich die Strecke zu IRE-Zeiten selbst mehrfach gefahren bin, wahrscheinlich aber eher nicht, zumal mir die lange Regiofahrt an sich schon nicht übermäßig spaßig in Erinnerung geblieben ist.

Bis Fulda erhöht sich die Verspätung bis auf +41, weil wir Würzburg-Fulda größtenteils mit nicht mal 200 km/h befahren und im letzten Tunnel vor Fulda sogar einen mehrminütigen Stopp einlegen. Der Anschluss-ICE ist natürlich längst weg, was mir die Gelegenheit verschafft, im warmen Sonnenschein von Fulda ein wenig nachzubräunen. Für einen herbstlichen Sonnenbrand reichen die 25 Minuten dann aber auch nicht mehr aus. Wie schon so oft lasse ich meine Blicke über die Bahnsteige im tristen Bundesbahneinheitsdesign schweifen, zucke Mal um Mal über die „selbsttätig“ schließenden Türen zusammen (sorry, aber ich hasse diese Bundesbahnwortneuschöpfung und bin so glücklich, dass die Türen auf den Münchener Bahnsteigen inzwischen „automatisch“ schließen) und denke mir wie bei jedem Zwangsaufenthalt in Fulda wieder, dass ich mir eigentlich mal Zeit nehmen müsste, etwas von dieser Stadt anzuschauen. Irgendwas muss es hier doch geben?!
Mit +5 geht es dann im Solo-ICE-T7 weiter, was für reichlich Enge sorgt. Praktischerweise ist Lounge an der Zugspitze wie so oft nahezu verwaist, freien Blick nach vorn gibt es jedoch leider nicht. Ohne weitere Zwischenfälle schlängelt sich der Zug gen Osten, einziges Highlight bleibt eine Reisende, die gern noch weiter nach vorn durchgehen möchte, weil sie der Meinung sei, sich am anderen Zugende zu befinden. Es müsse doch eine Möglichkeit geben, dass sie nachher am Bahnsteig keinen allzu weiten Weg zurückzulegen habe. Ob sie versteht, dass sie sich, wie auch an der Fahrtrichtung erkennbar, an der Zugspitze befindet, lässt sie nicht so ganz durchblicken, aber da sie bald Ruhe gibt, denke auch nicht weiter darüber nach und verlasse den Zug in Erfurt mit -4 (bzw. + 56 für meine Reise). Das war es dann wohl mit den stattlichen 4,50 Euro Verspätungserstattung ... Also verlasse ich den Erfurter Hauptbahnhof einfach nur in Richtung des ersten guten Bäckers ohne Bahnhofspreise, um halbwegs brauchbare Pfannkuchen zu erwerben. Mit denen aus der Oberlausitz können die hier in Erfurt zwar nicht mithalten, aber sie erfüllen die zwei wesentlichen Kriterien, die ich an Pfannkuchen stelle und die der Westen nicht erfüllen kann: Sie sind glasiert und mit roter Marmelade oder alternativ Pflaumenmus gefüllt. Kein Puderzucker, keine Aprikosenmarmelade und erst recht keine Schokoladen- oder Puddingvergewaltigungen. Und ja, es heißt Pfannkuchen! :o Hier kann der interessierte Leser auch noch etwas dazu lernen: http://www.atlas-alltagssprache.de/runde-4/f03/
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Beitrag von 146225 »

Deine Gedanken über Fulda, dortselbst auch schon mehr als einmal hängen geblieben, kann ich nachvollziehen. ;)

Und weil wir gerade bei den (Ost-)Hessen waren, da heißen Deine (Berliner) Pfannkuchen schlicht und kurz "Kreppel". :lol: :D
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Jogi »

Lobedan @ 21 Sep 2016, 21:23 hat geschrieben:[...] und denke mir wie bei jedem Zwangsaufenthalt in Fulda wieder, dass ich mir eigentlich mal Zeit nehmen müsste, etwas von dieser Stadt anzuschauen. Irgendwas muss es hier doch geben?!
Sicher :)
Die "echte" Altstadt ist ca. zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt, dafür nicht wirklich zu verfehlen: Aus dem Bahnhof raus- und immer geradeaus gehen. Die Stadtkirche St. Blasius ist nicht zu übersehen und mit ihren barocken, aber nicht zu übertriebenem Stil ein erster Hingucker und Orientierungspunkt.
Daran schließt sich die Altstadt an. Hält man sich rechts bzw. geht nach Norden, kommt man auf den Fuldaer Dom zu, das Wahrzeichen der Stadt.
Danach weiter nach Norden gehend, sieht man zwar keine Touri-Highlights mehr, versteht aber, warum Fulda für die katholische Kirche recht bedeutend ist.
Wer dagegen beim Dom wieder rechts abbiegt, gelangt in den Schlossgarten, eine große, nicht zu große Parkanlage. Beim Eintreten kann linkerhand noch ein Blick auf oder vielleicht auch in die Orangerie werfen.
Geht man geradeaus durch den Park, biegt rechts ab und folgt der Straße, ist der Bahnhof nicht zu verfehlen.

Warum ich das so ausführlich beschrieben hab? Wer mal ein (ICE-)Takt in Fulda in Fulda aussetzen muss, kann damit die Zeit ganz schön rumkriegen. Gibt natürlich noch mehr zu entdecken, z.B. die Museen oder überhaupt die Barockstadt Fulda.
Wer nur eine großzügige halbe Stunde Zeit hat (25 Minuten ist mit hin- und zurückgehen vielleicht ein bisschen knapp) und in angenehmerer Atmosphäre warten will, kann das guten Gewissens im Schlossgarten tun, bequem laufend ist der vielleicht etwas über fünf, unter zehn Minuten erreichbar. Ist recht ruhig, hat kurze Wege, die Bankdichte ist recht hoch und sieht IMHO wirklich schön aus.

So, Schleichwerbung Ende :lol:
Obwohl, nicht ganz, weil alle Links führen zu tourismus-fulda.de

PS. Netter, unaufgeregter Bericht, der gerade wegen seiner "Normalität" Spaß macht :)
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

(Antworten folgen noch später, aber danke schon mal!)

Weiter geht es im Text. Auf dem Programm steht: Tagesausflug in die alte Heimat und die Oma mit einem Besuch beglücken. Der ursprüngliche Plan: Nicht allzu früh am Morgen von Erfurt direkt Cottbus, sodass ich pünktlich zum Mittagessen ankomme, denn bei Oma schmeckt es bekanntlich ja immer noch am besten. Leider scheint der zuständige Bauplaner mich auf Diät setzen zu wollen:
Die Dauergroßbaustelle Leipzig Hauptbahnhof ist wegen Stellwerksupdate und noch ein bisschen mehr mal wieder für mehrere Tage gesperrt. Okay, ich könnte nun einfach den ICE bis zur Messe nehmen, dort in die baustellenbedingt verknüpfte S4/S5 bis Eilenburg steigen und dort den RE 10 nach Cottbus erwischen. Zweimal knapp über 20 Minuten Umstiegszeit ergibt unterm Strich genauso viel wie der dank der ICE-Fahrtzeitgewinne auf der VDE8.2 zwangsverlängerte Umstieg am Leipziger Hauptbahnhof von rund 45 Minuten (das waren mal 15 Minuten, für Erfurt – Cottbus braucht man heute immer noch so lange wie ohne SFS, hat dafür aber 45 Minuten Zeit, im Leipziger Haupteinkaufsbahnhof zu shoppen). Nur: Eigentlich habe ich gar keine Lust auf dieses Talent-2-Gebummel in die Lausitz, zumal bei Anschlussverlust der worst-worst-case (sic!) eintritt und ein zweistündiger Zwangsaufenthalt wahlweise an den blühenden Leipziger Messelandschaften oder im wunderbaren Reichsbahnidyll Eilenburg anstehen (wäre aber mal eine Abwechslung, Naumburgs blühende Güterbahnhoflandschaften habe ich in den letzten Jahren schon oft genug im Detail bewundert).
Also mein schon so oft angewandter Alternativplan: Von Erfurt im ICE bis Dresden, dort rund 70 Minuten Aufenthalt, die für einen kleinen Abstecher in die Stadt genügen (Leider gibt es die Löbauer Pfannkuchen am Wiener Loch nicht mehr. Kennt noch jemand den Bäcker rechts kurz vor der Prager Straße? Davon kann sich das Aprikosenmarmelade-Puderzucker-Gepansche aus dem Westen mal ein Stück abschneiden! Und dann gab es davon sogar noch ein Angebot mit vier Stück für 1,99 Euro. Vier Stück für Eineneuroneunundneunzig! Ja, ihr lest richtig. In Unterföhring hat mich ein läppisches und nicht mal gutes Schokocroissant 1,50 Euro gekostet. Elende Wucherer!) und dann hoffentlich per Dosto-RE nach Cottbus. Dumm nur: Ruhland ist an diesem Wochenende voll gesperrt. SEV? Braucht in dieser unbevölkerten Gegend doch keiner. Züge aus Leipzig verenden in Lauchhammer (deswegen oben worst-worst-case: per S4 von Eilenburg nach Ruhland und dann weiter nach Cottbus wäre nicht möglich gewesen) und wer von Dresden nach Cottbus fahren möchte, wird über Görlitz geschickt. Ha, dann wäre ich ja fast wieder in meinem Studienort Zittau, aber so viel Langeweile habe ich dann doch wieder nicht, schließlich wartet das Mittagessen bei Oma! Außerdem besteht zwischen Görlitz und Cottbus auf einem Abschnitt auch noch SEV.
Doch ich gebe nicht auf und finde eine mir angenehme und noch dazu spottbillige Verbindung: ICE von Erfurt über Halle nach Berlin und dort eine halbe Stunde später im ODEG-Kiss nach Cottbus. Einziger Haken: Ich muss in Erfurt um 7:12 Uhr im Zug sitzen. Sieben Uhr zwölf. Morgens. Na sei es drum, Berlin ist doch auch ganz nett und Berliner gibt es dort auch ganz viele. Aber ich esse eigentlich gar keine Menschen.

Als ich am Samstagmorgen dann Zeuge meiner vor drei Wochen gebuchten Wahnsinnstat werde (Berlin ist ja schließlich ein Garant für pünktliche Reiseketten!), ist es eigentlich gar nicht so furchtbar. Die ersten Sonnenstrahlen wecken nicht nur das gar nicht mehr schlafende Erfurt und begleiten mich in der selbsternannten Stadtbahn zum Hauptbahnhof. Zwischenstopps praktisch nur an den Haltestellen, hier verdient Vorrangschaltung tatsächlich ihren Namen! Die Anzeigetafel hingegen hat detailliert die Matrix studiert, was dem gemeinen Fahrgast wenig bis gar keinen Informationsgewinn verschaffen dürfte:

Bild

Der in Eisenach eingesetzte Solo-ICE-T7 der Linie 15 überzeugt durch unerwartet unpraktische Überfüllung (wer rechnet denn damit, dass halb Thüringen an diesem Samstagmorgen an die Ostsee möchte?), einen Platz in der führenden Lounge bekomme ich dennoch. Die rasante Fahrt über die Brücken und Tunnel der neusten deutschen Schnellfahrstecke vergeht fast wie im Schlaf vergeht. Oder habe ich tatsächlich geschlafen? Ich erinnere mich noch an vernebelte Täler und den farbintensiven Sonnenaufgang, was aber auch einfach an diesem Foto liegen könnte:

Bild

Das Baustellennadelör Halle passieren wir jedenfalls genauso sehr ohne Zwischenfall wie die restliche Strecke (wobei in Halle ungefähr auch noch halb Sachsen-Anhalt zugestiegen ist, weshalb die ersten Fahrgäste den Fußboden bevölkerten) und als ich dann notgedrungen in den wenig besuchten Kathedralenhallen unter der Spree den Zug verlasse, fühle ich mich sogar einigermaßen ausgeschlafen. Die einsteigenden Fahrgäste hier waren zahlenmäßig den aussteigenden unterlegen, ebenso wie den Einsteigern in Erfurt und Halle. So viel zum preissensiblen Osten?
Diverse (Roll)Treppenstufen und Zwischengeschosse später habe ich noch genug Zeit, den Sound und Trubel der Berliner S-Bahn zu genießen (ich frage mich ja bis heute, ob man den Quietschies ihre Geräusche nur verpasst hat, um einen billigen Abklatsch der BR 480 ohne charakteristische Türschließgeräusche unters Volk zu bringen, aber ich hoffe einfach, dem ist nicht so, denn dieser Sound ist so ziemlich das einzige, wofür ich wirklich gerne nach Berlin fahre). Alles andere, so wie zum Beispiel der üppig gefüllte KISS gen Cottbus (wer denkt, ein aus Berlin herausfahrender Regio an einem Samstagvormittag stellt eine Fahrt entgegen der Lastrichtung dar, ist noch nie mit dem RE 2 nach Cottbus gefahren; wobei nur etwa die Hälfte der Fahrgäste Spreewaldtouristen waren, Cottbus hat ja schließlich auch was zu bieten!) ist einfach nur ein klassischer Fall vom Lebensgenuss in vollen Zügen, den ich in Ulm genauso bekommen kann. Immerhin habe ich nur leichtes Gepäck dabei, sodass ich nicht wie vor einem Jahr, als ich großes Gepäck dabei hatte, über eine Stunde lang im unklimatisierten Türbereich stehen darf, weil nirgends Platz für mein Gepäck UND meinen Körper gleichzeitig war (wer braucht schon Gepäckablagen, in die mehr als Aktenkoffer und Regenschirm passen?).
Dank der vom VBB dringend benötigten Reserveminuten verdient der RE 2 zwischen Berlin und Cottbus inzwischen auch tatsächlich das „Express“ im Namen, sodass ich mich gerade mal fünf Zwischenhalte außerhalb von Berlin und insgesamt 85 Minuten später auf der Großbaustelle Cottbus Nichthauptbahnhof wiederfinde und im Straßenbahn-SEV mit hochattraktivem Wochenendtakt 30 über die Lieblingsschlaglöcher meiner Kindheit gen Mittagessen hüpfe. Hat sich also immer noch gar nichts verändert hier. Aber immerhin gibt es in dieser Stadt bis heute den weltbesten Baumkuchen. Sowas Exquisites findet man auch sonst nirgends.

Nun ja, mit der Rückfahrt wollte ich euch nun eigentlich nicht auch noch langweilen, aber es kam dann eben doch fast alles so, wie für eine Hinfahrt über Leipzig befürchtet. Wie ich in Cottbus lesen konnte, bestand rund um Ruhland doch SEV (bis Freitagabend wusste das RIS aber nichts davon), abseits davon bestand ab Cottbus noch SEV in Richtung Görlitz und auf der Linie nach Frankfurt gab es zwischendurch auch noch SEV. Entsprechend leer zeigte sich der gesamte Bahnhof, wer nicht unbedingt musste oder wollte, fuhr an diesem Samstag in Cottbus nicht mit dem Zug.
Am Abend ging es schließlich doch talentiert bis nach Eilenburg. In Calau wechselten wir aufs Gegengleis und setzten die Fahrt mit geschätzt halber Streckengeschwindigkeit fort, sodass bis zur nächsten Weiche bei Finsterwalde angenehme +23 auf der Uhr standen. Ein Hoch auf die ostdeutsche Infrastrukturoptimierung! Die Zugbegleiterin teilte einem Fahrgast etwas von einem ins Streckengleis ragenden Masten und einem handgeschriebenen Befehl mit, sagte im Anschluss aber lediglich „Verzögerungen im Betriebsablauf“ für alle anderen durch. Aufgrund des S-Bahn-artigen Halteschemas westlich von Falkenberg (die langläufige Leipziger S4 hat hier schon irgendwie ihre Berechtigung) konnte der Triebfahrzeugführer seinen Hamster noch so sehr kitzeln, weniger als +20 wurden es bis Eilenburg nicht, wo dann übrigens „Beeinträchtigung durch Vandalismus auf dem Lauftext zu lesen war. Der Notfallkran kam uns unterwegs auch noch entgegen, also bleibt zu hoffen, dass der Mast schnell wieder begradigt werden kann. Der nach Cottbus eilenden RB, die in Finsterwalde auf uns warten durfte und dort mit ungefähr +30 weggekommen sein dürfte, half das natürlich wenig. So wurden für mich aus 32 planmäßig langweiligen Warteminuten Eilenburg nun jedenfalls nur noch zwölf, ehe die nun echte S-Bahnfahrt zur Leipziger Messe folgte. Das FIS des Silberhamsters war mit der Darstellung der Linienverknüpfung S4-S5 leider überfordert, was bei manchem Verwirrung hervorrief: Fährt der Zug nun wirklich zur Messe durch, weil da steht Thekla als Endstation? Ja, das tat er anstandslos, jenseits von Thekla wechselte die Fahrtzielanzeige einfach auf Flughafen, sparte sich die Liniennummer und die FIS-Monitore beschränkten sich auf die Uhrzeitangabe. Ging doch früher auch ohne visuelle Fahrgastinformationen! Um solchen Problemen vorzubeugen, trieben sich rund um Cottbus auch einfach diverse Dbuza-143er-Garnituren herum, während sich die Regio-Hamster noch etwas mehr Röte in der sonnigen Lausitz holen durften.
Das aus Dresden kommende ICE-Doppel rollte bereits kurz darauf an den Messebahnsteig, stand seine umleitungsbedingte 10-minütige Zwangspause ab und dank flotter Fahrt erreichte ich in Erfurt sogar den planmäßigen Nullminutenanschluss zur Stadtbahn. Gedanklich war ich da aber schon längst bei der morgigen Fahrt zurück nach Ulm. Dazu jedoch morgen mehr, falls es etwas zu berichten gibt. Langweilen will ich euch mit ellenlangen Texten über die Normalität ja nun auch nicht.
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Beitrag von autolos »

Lobedan @ 21 Sep 2016, 21:23 hat geschrieben: Und ja, es heißt Pfannkuchen! :o Hier kann der interessierte Leser auch noch etwas dazu lernen: http://www.atlas-alltagssprache.de/runde-4/f03/
Naja, der Link beweist ja, dass es nicht unbedingt Pfannkuchen heißt, wie deine Formulierung suggeriert, sondern nur in einem Teil Deutschlands. Eine relative Mehrheit der Deutschen wird sagen, dass es Berliner heißt. Aprikosenmarmelade habe ich zum Glück noch nie erlebt, ich würde immer Erdbeere erwarten, wenn nichts anderes angegeben ist. Glasiert ist aber auch bundesweit verbreitet, jedoch Geschmackssache. Mir persönlich würden die Gebäckstücke am besten ohne Zucker obendrauf gefallen, also ohne alles. Der erste Bäcker in Erfurt ohne Bahnhofspreise dürfte doch Backwerk im Bahnhof sein :lol:
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Beitrag von NJ Transit »

Die Füllung dürfte regional noch unterschiedlicher als die Bezeichnung. In München ist Aprikose die absolute Regel, Erdbeere ist mir noch nie untergekommen. Im Allgäu gibts vor allem Kirsche.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von autolos »

NJ Transit @ 26 Sep 2016, 10:50 hat geschrieben: Die Füllung dürfte regional noch unterschiedlicher als die Bezeichnung. In München ist Aprikose die absolute Regel, Erdbeere ist mir noch nie untergekommen. Im Allgäu gibts vor allem Kirsche.
Kirsche? Oh Gott, das wäre für mich ein Grund, das Ding zu reklamieren. :lol:
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Beitrag von JeDi »

autolos @ 26 Sep 2016, 10:43 hat geschrieben: Naja, der Link beweist ja, dass es nicht unbedingt Pfannkuchen heißt, wie deine Formulierung suggeriert, sondern nur in einem Teil Deutschlands.
In diesem Teil (im wesentlichen Deckungsgleich mit Neufünfland) allerdings schon.
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Beitrag von Lobedan »

So, von der Rückfahrt nach Ulm gibt es tatsächlich nichts zu berichten, was irgendwie herausragend ist. Fünf der 20 Verspätungsminuten durch den Frankenwald wieder reingefahren, aber mein Anschluss in Donauwörth war eh großzügig genug, dass ich mir dafür keine Sorgen machen musste. Na ja gut, er wurde dadurch so schlank, wie ich ihn gern alle zwei Stunden hätte. :lol:
autolos @ 26 Sep 2016, 10:43 hat geschrieben:Naja, der Link beweist ja, dass es nicht unbedingt Pfannkuchen heißt, wie deine Formulierung suggeriert, sondern nur in einem Teil Deutschlands. Eine relative Mehrheit der Deutschen wird sagen, dass es Berliner heißt. Aprikosenmarmelade habe ich zum Glück noch nie erlebt, ich würde immer Erdbeere erwarten, wenn nichts anderes angegeben ist. Glasiert ist aber auch bundesweit verbreitet, jedoch Geschmackssache. Mir persönlich würden die Gebäckstücke am besten ohne Zucker obendrauf gefallen, also ohne alles. Der erste Bäcker in Erfurt ohne Bahnhofspreise dürfte doch Backwerk im Bahnhof sein  :lol:
Bei meinem Stammbäcker hier in Neu-Ulm bekomme ich wahlweise Himbeermarmelade mit Puderzucker oder Vanillepudding mit Glasur. Andere Bäcker haben noch Kristallzucker mit roter Marmelade, Glasur und Marmelade bekomme ich hier aber nirgends.

Und bitte: Bäcker, nicht Backshop! Das war dann aber streng genommen tatsächlich nicht der erste, sondern der zweite, wenn man die Bahnhofstraße entlang läuft. 1 Euro pro Stück ist da zwar auch noch happig im Vergleich zum früheren Dresdner Aktionsangebot, aber dafür sind sie auch recht üppig.
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Beitrag von Entenfang »

Danke für die Alltagseindrücke. Allzu wohl gesonnen war dir der Bahn-Gott wohl nicht... ;)
Lobedan @ 21 Sep 2016, 21:23 hat geschrieben:Stattdessen bittet er Reisende mit Ziel Dresden, hier in einen RE nach Hof umzusteigen, wo dann Anschluss nach Dresden besteht. Angesichts von Entenfangs zurückliegenden Reiseberichten bin ich mir nicht sicher, ob ich dieser Bitte gefolgt wäre. Da ich die Strecke zu IRE-Zeiten selbst mehrfach gefahren bin, wahrscheinlich aber eher nicht, zumal mir die lange Regiofahrt an sich schon nicht übermäßig spaßig in Erinnerung geblieben ist.
4,5 h 612er ist sicher nicht jedermanns Ding. Aber seit die MRB den RE 3 fährt, ist es richtig angenehm.

Nachdem mal wieder meine Hausstrecke angesprochen wird und in irgendeinem anderen Thread über Anschlusserreichungsquote in Hof gesprochen wird, ziehe ich einfach mal meine persönliche Statistik raus.

Fahrten nach Dresden via Hof seit Okt 2013:

39, davon 36 aus Richtung Regensburg und 3 aus Richtung Nürnberg

Von den 36 aus Regensburg habe ich 33 mal den Anschluss erreicht, aus Nürnberg war eine Direktverbindung dabei, die anderen beiden habe ich erreicht.
Folglich liegt meine Anschlusserreichquote in Hof Richtung Dresden bei 35/38 = 92,1%.

Fahrten aus Dresden via Hof seit Okt 2013:

44, davon 30 nach Richtung Regensburg und 14 nach Richtung Nürnberg

Von den 30 aus Regensburg habe ich 30 mal den Anschluss erreicht, nach Nürnberg waren 2 Direktverbindungen, die restlichen 12 habe ich erreicht.
Folglich liegt meine Anschlusserreichquote in Hof aus Richtung Dresden bei 42/42 = 100%. Ich habe also noch nie einen Anschluss aus Richtung Dresden verpasst.

Insgesamt liegt meine Anschlusserreichquote in Hof also bei 77/80 = 96,2%.

Anmerkung: Die weit überwiegende Mehrheit der Umstiegszeiten waren kurze Umstiege, also 3 bis 7 Minuten. In Einzelfällen war die Umstiegzeit deutlich höher, weil bspw. der Alex nach Hof planmäßig aufgrund von Bauarbeiten über Kirchenlaibach umgeleitet wurde und damit der 3-Min.-Anschluss planmäßig nicht erreicht wurde. Diese Fälle gelten dennoch als erreichter Anschluss. Wenn aufgrund von Verpätung schon auf der Fahrt nach Nürnberg der Anschluss dort nicht erreicht wurde und eine andere Route gewählt wurde (bspw. via Leipzig), ist die jeweilige Fahrt nicht in die obigen Zahlen aufgenommen, d.h. es zählen nur die Fahrten, die auch tatsächlich über Hof gingen.

Der Knoten Hof ist also deutlich besser als sein Ruf - die Anschlüsse warten dort sehr häufig.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Lobedan »

Entenfang @ 26 Sep 2016, 16:28 hat geschrieben:Danke für die Alltagseindrücke. Allzu wohl gesonnen war dir der Bahn-Gott wohl nicht...  ;)
Nachdem ich viele Jahre lang sehr viel Glück hatte, weil entweder großzügige Anschlüsse oder der Anschluss ebenso Verspätung hatte, musste es ja nun irgendwann mal so weit kommen. Wobei mein Highlight immer noch eine Fahrt von Köln nach Berchtesgaden vor drei Jahren bleibt, wo ich wegen entgleister Lok auf dem Südring drei Stunden in München gestrandet war, dabei zweimal die Stammstrecke hin und her fuhr und am einfach gleich zu Anfang in Pasing hätte aussteigen müssen, um den von Pasing über Holzkirchen umgeleiteten Direkt-IC zu erwischen. Aber mein Reisegefährte wollte eben nur bis zum Ostbahnhof und nicht bis raus nach Pasing kommen ...
Entenfang @ 26 Sep 2016, 16:28 hat geschrieben:4,5 h 612er ist sicher nicht jedermanns Ding. Aber seit die MRB den RE 3 fährt, ist es richtig angenehm.
Mich stört der 612er vom reinen Fahrkomfort her eigentlich gar nicht und ich trauerte ihm nach, als er damals vom RE Dresden-Zittau zugunsten der brettharten und dröhnenden Desiros abgezogen wurde. Vor fünf Jahren bin ich damit erst Zittau-Dresden (kuschlig volle Dreifachtraktion im Schülerverkehr) und dann weiter IRE über Bayreuth bis Nürnberg gefahren (also über sechs Stunden 612er). Dank Verspätung rasanteste geneigte Fahrt durchs Pegnitztal, die ich je miterlebt habe. Inklusive zugefallenen Ohren in den Tunneln. Und das alles nur, um dann ausgerechnet den ICE-Triebkopf "Bielefeld" nach München zu erreichen (der netterweise 15 Minuten auf uns gewartet hat) und das für mich erste und letzte Mal mit 280 Sachen nach Ingolstadt zu rauschen und so fast pünktlich in München anzukommen. Neben 15 reingefahrenen Verspätungsminuten zwischen Nürnberg und Bamberg wegen fehlender vorausschleichender S-Bahn ist das für mich bis heute DAS Beispiel, wie Verspätungen wieder abgebaut werden können: Ausfahren der Strecken- und Fahrzeughöchstgeschwindigkeit und keine langsameren Züge vor der Nase.
Mich stört in erster Linie die Mitfahrer-Geräuschkulisse zwischen 612/Regio-Triebwagen und IC(E). Die Fernzüge schlucken einfach viel, viel mehr Geräusche im Wagen, was für mich das entscheidende Komfortmerkmal ist. Ich will einigermaßen meine Ruhe haben und das bietet mir ein Regio häufig einfach nicht.
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Beitrag von Entenfang »

Die Vorlesungszeit beginnt…

Dieses Mal reise ich aus dem Rheintal an. Da mir die Preise via Frankfurt zu hoch sind, wähle ich die zweieinhalb Stunden längere Variante via Nürnberg und Hof und bezahle zwei Tage vor Abfahrt 25,40€.
Leicht hinter Plan bringt mich die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe. Der IC Richtung Nürnberg steht schon bereit und ich reiße mir einen Tisch unter den Nagel. Der DB Navigator verkündet, dass es wegen eines Schienenbruchs zwischen Hannover und Hamburg zu Umleitungen kommen kann. Warum wir jedoch ohne Halt via Bruchsal nach Stuttgart statt mit Halt in Pforzheim und Mühlacker fahren, kann ich mir daraus nicht erschließen. Fahrgäste mit diesen Zielen werden auf den SPNV verwiesen. Nach pünktlicher Abfahrt in Karlsruhe Hbf werden wir in Karlsruhe-Durlach schon beiseite genommen, um einen anderen IC passieren zu lassen. Dann stehen wir nochmal an der Einfädelung auf die NBS und fahren nicht mit maximaler Geschwindigkeit durch, kommen aber dennoch überpünktlich in Stuttgart an.
Der Zug füllt sich hier etwas, am Tisch gegenüber nehmen drei junge Frauen Platz. Zwei scheinen sich sehr gut zu kennen und haben wohl frisch das Studium begonnen. Möglicherweise sind sie noch nicht volljährig und führen sich auf wie Fünftklässler. Die Dritte ist etwas älter und nicht ganz so kindisch.
„Verehrte Fahrgäste, bitte beachten Sie: Fahrscheine des Verkehrsverbundes Stuttgart, das Metropolticket, das Baden-Württemberg-Ticket sowie das Quer-durchs-Land-Ticket haben in diesem Zug keine Gültigkeit.“
„Echt jetzt?“, kommentiert eine der beiden, „wer kommt denn bitte auf die Idee, mit so einer Fahrkarte IC zu fahren?“ Das finden alle drei wahnsinnig lustig und kichern lauthals.
Dann packen die beiden Erstsemester Blöcke, Blätter und Bücher aus. Sie beginnen, für den ganzen Wagen problemlos verständlich, ihre Lateinübersetzung.
„Was heißt das nochmal?“ Blätter, blätter. „Ah, niederschlagen, töten.“ „Dann nimm töten, das passt am besten.“

„Oh, die Unibibliothek hat ja bis 22 Uhr geöffnet!“, stellt eine fest, während sie ihren Zettelsalat ordnet. „Na klar, unsere hat sogar bis Mitternacht geöffnet“, meint die Ältere. „So, das ist alles noch nicht gelocht. Das haben wir alle heute gemacht.“ „Ihr macht aber scheiß-viel“, wundert sich die Dritte.

„Plusquamperfekt? Was war das nochmal? Ich bin gewesen? Ich war gewesen?“ Sie kichern lauthals dazu, während sie alle möglichen und unmöglichen Beugungsformen der deutschen Sprache durchprobieren.

„Hmm, ja, das kann man ganz normal als abl. abs.* übersetzen.“ (*für alle Nichtlateiner: Ihr habt definitiv nichts verpasst, wenn ihr mit dem Begriff nichts anfangen könnt.)

Lautes Kichern. „Ha, ich habe ibit geschrieben, das heißt aber iit!“ Gemeinsam lachen die beiden.

„Hmm, der Satz 8 ist mir zu schwer. Den lassen wir mal weg.“ Wieder lautes Kichern.

Eine liest einen Satz vor. Dabei taucht das Wort caesum auf. „Und das soll ich jetzt allen Ernstes kaisum aussprechen?“, fragt eine und schickt das unvermeidliche Kichern hinterher. „Warum das denn?“, wundert sich die dritte im Bunde, die sich nicht an den Übersetzungen beteiligt, und wohl etwas Anderes studiert. „Das ist historisch richtiger, hat man uns im Kurs gesagt, angeblich hat man damals nicht Cäsar sondern Kaisar gesagt.“ Unnötig zu erwähnen, dass sie das wieder wahnsinnig lustig finden. „Etwa die Hälfte in unserem Kurs macht das tatsächlich. Gott, wir haben einige richtig üble Streber…“

Die beiden Studentinnen quälen sich und den ganzen Wagen weiterhin mit ihrer Übersetzung und schauen ab und zu etwas in einem ausgeliehenen dicken Schinken mit dem Titel „Lateinische Grammatik“ nach. Die Ältere nimmt das Buch in die Hand und schlägt es auf. „Zur Geschichte der lateinischen Sprache. Soll ich vorlesen?“ Nein, denkt wahrscheinlich der ganze Wagen. „Oh Gott, nein, bitte nicht“, stöhnt eine der beiden Übersetzerinnen. „Stell dir vor, das Buch hätten wir eigentlich kaufen sollen. Schon zum Vorkurs! Das kostet 43€!!“

Kurz vor Aalen werden die Übersetzungstätigkeiten eingestellt und die Ältere bereitet sich vor, auszusteigen. „Wann fährst du wieder?“, fragt eine der Erstsemester. „Morgen, übermorgen, ...“ „Achso, na dann sehen wir uns am Freitag wieder. Tschühüss!“ Gemeinschaftliches Kichern zum Abschied, dann kehrt Ruhe ein. Nur noch im Flüsterton unterhalten sich die beiden Studentinnen, bis sie in Crailsheim ebenfalls aussteigen.

Die Ausfahrt in Nürnberg steht schon, als der Verspätungsalarm eintrifft. Angeblich wird der RE ab Neuhaus +5 einsammeln. Pünktlich geht die Fahrt los, doch wir werden mehrfach von Signalen ausgebremst und haben schnell +10 wegen Verspätung eines vorausfahrenden Zuges auf dem Zähler stehen. Ab Neuhaus geht es dann wieder zügiger voran und die überschaubare Fahrgastzahl wird von einer Seite zur anderen geschaukelt.
Daran ändert sich im folgenden Verlauf nichts. Ein Mann kommt in die Lounge und spricht einen anderen Mann an. „Du arbeitest doch bei der Bahn? Hast du eine Möglichkeit, den Anschlusszug vorzumelden?“ Er schaut auf seinem Handy nach. „Hm, für Münchberg erwarten wir +12. Ich weiß nicht, ob der so lange warten kann. Am besten fragst du mal bei der Zugbegleiterin.“
Er klopft an der Tür zum Führerstand. Diese wird fast augenblicklich geöffnet.
„Isch komm soford!“, ruft sie und schließt die Tür wieder.
Als die Tür wenige Minuten später wieder aufgeht, stürzt außer dem Mann noch ein weiterer Fahrgast auf sie zu. „Moment mal bitte. Einer nach dem anderen…“ Sie kontrolliert meine Fahrkarte und erklärt mir ungefragt, dass der Anschluss nach Dresden vorgemeldet ist. Den anderen erklärt sie, dass sie erst kurz vor Hof Auskunft geben könne. „Wenn Sie meine Stimme im Mikro hören, dann gibt es Neuigkeiten. Ich verkünde gute wie schlechte. Leider ist es eine Privatbahn und ob die warten, hängt sehr von ihrer Laune ab. Die fahren ganz gerne einfach ab, damit sie pünktlich sind. Dann haben sie zwar keine Fahrgäste, aber Hauptsache pünktlich für die Statistik…“
Das Farbenspiel der untergehenden Sonne untermalt die Spannung um den Anschluss perfekt.

*Knister* „Meine Damen und Herren, ich gebe Informationen zu ihren Anschlusszügen durch:
*Trommelwirbel*
In Hof werden alle planmäßigen Anschlüsse erreicht. Ich bitte Sie dennoch, zügig umzusteigen, da die Anschlüsse abfahrtbereit warten. Wir danken Ihnen für die Reise mit DB Regio Nordostbayern und wünschen Ihnen noch einen schönen Abend beziehungsweise eine störungsfreie Weiterreise mit den Kollegen. Auf Wiedersehen.“ Fast hätte ich spontan applaudiert.

Während ich meinen Koffer zwischen den Sitzen in der MRB verstaue, spricht mich ein älterer Mann an. „Den können Sie ruhig stehen lassen. Heute hat man uns ja sogar fünf Wagen spendiert. Oft gibt es ja nur zwei.“ Ich setze zu einer Erklärung an, doch er redet schon weiter. „Kommen Sie aus Österreich?“ Wie kommen Sie denn darauf? „Na, so wie Sie reden…“ Dabei habe ich noch kein Wort gesprochen. Nein, aus München. „Sösö, und jetzt sind Sie unterwegs in den Osten?“ Ich studiere in Dresden. „Ja, Dräsden ist schon eine besondere Stadt. Pegida und sö. Aber bei den Studenten gibt es ja junge Leute. Die sind vielleicht etwas … offener.“ Ich habe keine Lust, den Monolog weiter anzuhören und nehme kommentarlos Platz. Bis Dresden passiert nichts Erwähnenswertes und ich schaffe es doch noch pünktlich ans Ziel.
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Beitrag von Lobedan »

Schreibst du die Dialoge eigentlich immer direkt mit, dass du die so wortgetreu wiedergeben kannst? :lol:
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Beitrag von TramBahnFreak »

NJ Transit @ 26 Sep 2016, 10:50 hat geschrieben:Die Füllung dürfte regional noch unterschiedlicher als die Bezeichnung. In München ist Aprikose die absolute Regel, Erdbeere ist mir noch nie untergekommen. Im Allgäu gibts vor allem Kirsche.
Ohne Hiffenmark kann man Krapfen doch eh nicht ernst nehmen...?
Entenfang @ 26 Sep 2016, 16:28 hat geschrieben:Der Knoten Hof ist also deutlich besser als sein Ruf - die Anschlüsse warten dort sehr häufig.
Naja, 66% sind jetzt nicht so das Gelbe vom Ei.

(Einmal nordwärts – geklappt. Zweimal südwärts – einmal geklappt.)
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Beitrag von Entenfang »

Lobedan @ 16 Oct 2016, 18:08 hat geschrieben:Schreibst du die Dialoge eigentlich immer direkt mit, dass du die so wortgetreu wiedergeben kannst? :lol:
Ja. :)
(Einmal nordwärts – geklappt. Zweimal südwärts – einmal geklappt.)
Stichprobenumfang und so. Aber das ist dir sicher bewusst. ;)
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
146225
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Beitrag von 146225 »

Entenfang @ 16 Oct 2016, 16:46 hat geschrieben: „Wenn Sie meine Stimme im Mikro hören, dann gibt es Neuigkeiten. Ich verkünde gute wie schlechte. Leider ist es eine Privatbahn und ob die warten, hängt sehr von ihrer Laune ab. Die fahren ganz gerne einfach ab, damit sie pünktlich sind. Dann haben sie zwar keine Fahrgäste, aber Hauptsache pünktlich für die Statistik…“
Ich liebe es, wenn Personale verschiedener EVU (da reicht schon DB Regio vs. DB FV und umgekehrt) übereinander herziehen. "Die bösen Privatbahner..." oder "Die vom Fernverkehr..." - Leute, "Dreck am Stecken" im Sinne von schlechten Leistunngen habt ihr alle miteinander hin und wieder. Also entspannt bleiben und die Beissreflexe einpacken.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Entenfang @ 16 Oct 2016, 18:40 hat geschrieben: Stichprobenumfang und so. Aber das ist dir sicher bewusst. ;)
Wat fürn Ding? So neumodischen Kram brauch ich nicht... :ph34r:
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Entenfang @ 16 Oct 2016, 18:40 hat geschrieben:Ja.  :)
Am besten direkt schon mitten im Gespräch per Notizblock? Und irgendwann fragt dich dann mal jemand: "Wie kommen sie eigentlich auf Ihre Ideen?"; und du kannst dann einfach nur lächelnd auf den Block deuten?
(Wer hier die Anspielung erkennt, steigt in meiner Gunst! :P)
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Lobedan @ 16 Oct 2016, 21:14 hat geschrieben: "Wie kommen sie eigentlich auf Ihre Ideen?"
"Ich habe ein kleines Totenkopfäffchen, das scheißt die!" - Wenzel R. R. Skowronek
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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