Verhalten auf Rolltreppen

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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Ausgelagert aus: Laienkommentare über die Bahn, Was habt ihr schon so gehört?


Fat Hippo @ 11 Apr 2014, 14:51 hat geschrieben:Und da ist dann immer wieder irgendein Lallo, der die Umstehenden wie wild anblafft man möge doch die linke Seite der Treppe für ihn freimachen, was nicht geht, denn die Leute stehen dichtgepackt. Aber nebendran ist eine RIESIGE Treppe. Wie schwer kann es denn sein, sich zu entscheiden? Entweder ich nehme die Rolltreppe und akzeptiere dass ich in deren Laufgeschwindigkeit nach oben komme oder ich will's schneller haben und muss mir das halt dann durch Muskeleinsatz erarbeiten.
Lt. DB-Hausordnung ist auf Rolltreppen links zu gehen und rechts zu stehen. Was ist so schwer dran, sich daran zu halten und u.U. schon vor der Rolltreppe passend einzusortieren?
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Beitrag von Fat Hippo »

JeDi @ 11 Apr 2014, 14:58 hat geschrieben: Lt. DB-Hausordnung ist auf Rolltreppen links zu gehen und rechts zu stehen. Was ist so schwer dran, sich daran zu halten und u.U. schon vor der Rolltreppe passend einzusortieren?
Das hör ich so zum ersten mal und wäre in der Pendlerpraxis auch katastrophal, denn dann hätte man zu den Stoßzeiten riesige Rückstaus vor den Treppen, besonders an Bahnhöfen wie F-Süd, wo es keine parallelen 'normalen' Treppen gibt.
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Beitrag von JeDi »

Fat Hippo @ 11 Apr 2014, 15:09 hat geschrieben: Das hör ich so zum ersten mal
Es steht ja auch nicht auf der Rolltreppe drauf ^^
und wäre in der Pendlerpraxis auch katastrophal, denn dann hätte man zu den Stoßzeiten riesige Rückstaus vor den Treppen
Funktioniert in Stuttgart, München und Hamburg eigentlich recht gut. Außer es steht mal wieder irgendwer links oder stellt da seinen Kleiderschrank hin.
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Beitrag von Fat Hippo »

JeDi @ 11 Apr 2014, 14:58 hat geschrieben: Lt. DB-Hausordnung ist auf Rolltreppen links zu gehen und rechts zu stehen. Was ist so schwer dran, sich daran zu halten und u.U. schon vor der Rolltreppe passend einzusortieren?
Ich hab gerade nachgeschaut: In der Hausordnung steht, daß auf den Rolltreppen rechts zu stehen ist. Von links laufen steht da mal gar nix und da steht auch nix von daß man sich nicht links neben einen Kunden stellen darf, wenn rechts schon alles voll ist.

Ich interpretiere das also, wie das Rechtsfahrgebot auf der Autobahn. Ich muss rechts fahren, darf aber auch links fahren, wenn rechts alles zu ist. Ich darf auch überholen, aber wenn halt links einer ist, der rechts keinen Platz hat, dann muss ich halt hinter dem bleiben. :ph34r:
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Beitrag von JeDi »

Fat Hippo @ 11 Apr 2014, 15:53 hat geschrieben: Ich interpretiere das also, wie das Rechtsfahrgebot auf der Autobahn. Ich muss rechts fahren, darf aber auch links fahren, wenn rechts alles zu ist. Ich darf auch überholen, aber wenn halt links einer ist, der rechts keinen Platz hat, dann muss ich halt hinter dem bleiben.  :ph34r:
Der darf allerdings - auch auf der Autobahn - davon noch lange nicht links stehen/fahren. Und auf der Autobahn dürftest du dann auch nicht hinter ihm bleiben, sondern musst nach rechts rüber, wenn du erkennst, dass du so nicht überholen kannst. Auf die Rolltreppen selber ists aber eigentlich recht eindeutig aufgemalt.
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Beitrag von Fat Hippo »

JeDi @ 12 Apr 2014, 15:34 hat geschrieben: Der darf allerdings - auch auf der Autobahn - davon noch lange nicht links stehen/fahren. Und auf der Autobahn dürftest du dann auch nicht hinter ihm bleiben, sondern musst nach rechts rüber, wenn du erkennst, dass du so nicht überholen kannst. Auf die Rolltreppen selber ists aber eigentlich recht eindeutig aufgemalt.
Es ging aber in meiner ursprünglichen Aussage nur um Situationen, in denen so viele Leute die Rolltreppe benutzen wollen, dass sie zu zweit nebeneinander stehen - die klassische Stausituation auf der Autobahn. In diesem Falle ging es also um jemanden, der im Stau alle Umstehenden anpöbelt, sie mögen ihm gefälligst die Strasse frei machen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Wenn aber alle auf der linken Seite gehen, gehen da alle, am Rolltreppenende ist ja i.d.R. kein Unfall etc. und die Beförderungsleistung steigt. Funktioniert zumindest in München recht gut.

Negativ, wenn wenig/keine Geher dabei sind, die Steher links freilassen. So sinkt die Kapazität erheblich. Zumindest als ich bis 2005 in der Früh am Hbf München von der U5 zur U1/2 umstieg, wurde links jeden Morgen gerannt, um den Anschluss zu erwischen, manche übersprangen sogar je eine Stufe, und die sind ja etwas höher als normale Treppenstufen, zumindest habe ich den Eindruck.
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Beitrag von Laurum »

Martin H. @ 12 Apr 2014, 23:14 hat geschrieben:Wenn aber alle auf der linken Seite gehen, gehen da alle, am Rolltreppenende ist ja i.d.R. kein Unfall etc. und die Beförderungsleistung steigt. Funktioniert zumindest in München recht gut.

Negativ, wenn wenig/keine Geher dabei sind, die Steher links freilassen. So sinkt die Kapazität erheblich. Zumindest als ich bis 2005 in der Früh am Hbf München von der U5 zur U1/2 umstieg, wurde links jeden Morgen gerannt, um den Anschluss zu erwischen, manche übersprangen sogar je eine Stufe, und die sind ja etwas höher als normale Treppenstufen, zumindest habe ich den Eindruck.
Das Links-Gehen wurde doch vor ca. 10 Jahren wegen einer neuen Sicherheitslinie auch von der MVG abgeschafft. Im Ausland hat man dagegen von dieser Unfallgefahr noch nichts gehört, dort gelten vergleichbare Regelungen weiter.

Schnellere Rolltreppen wurden in München leider auch nur abgebaut. Bis zu ihrer Modernisierung war die Rolltreppe am Harras(S) zwischen Sperrengeschoß und Schalter die schnellste Münchens. Die wären heute an manch überfüllten Bahnsteigen hilfreich.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

So lange? Ich seh' den Aufkleber noch deutlich vor mir.

Wie schnell waren die am Harras denn im Vergleich zu den übrigen und der Oktoberfestschaltung? Die hab' ich leider nie benutzt.
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Beitrag von JeDi »

Laurum @ 12 Apr 2014, 23:34 hat geschrieben: Das Links-Gehen wurde doch vor ca. 10 Jahren wegen einer neuen Sicherheitslinie auch von der MVG abgeschafft.
Nein, es wurde nur bei der MVG wegen des angeblich höheren Verschleißes abgeschafft. Anderswo (Stuttgart, Hamburg) und eben bei der DB gilt die Regel "links gehen, rechts stehen" weiterhin.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 12 Apr 2014, 23:41 hat geschrieben: Nein, es wurde nur bei der MVG wegen des angeblich höheren Verschleißes abgeschafft. Anderswo (Stuttgart, Hamburg) und eben bei der DB gilt die Regel "links gehen, rechts stehen" weiterhin.
Und die Münchner Fahrgäste sorgen meistens dafür, dass sich das auch auf den MVG-Bereich erstreckt. :)
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Mich irritiert die "Kapazitätsdiskussion" schon ein wenig. Im Endeffekt sprechen wir doch von Wartezeiten im gerade mal zweistelligen Sekundenbereich für diejenigen, die es nicht (so) eilig haben, wenn man "rechts stehen, links gehen" berücksichtigt. Das scheint aber in den Augen einiger das größere Übel zu sein als der Zeitverlust der Personen, die es eilig haben (und letzteres dürfte auch objektiv mehr sein). Wenn ich 15 Minuten zum Umsteigen haben, dann warte ich eben 15 Sekunden vor der Rolltreppe in der Schlange. Wenn ich einen knappen Anschluss erwischen muss/will, dann hacke ich da eben links hoch, wo ist da das Problem? Mich nerven Linkssteher ungemein - nicht, weil ich die 30 Sekunden meines Lebens so wertschätze, sondern weil es einfach unnötig und egozentrisch ist. Welchen Vorteil hat der Linkssteher denn bitte?

Edit Martin H.: Beitragsteil zu den Laienkommentaren verschoben.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Fat Hippo »

DumbShitAward @ 13 Apr 2014, 00:04 hat geschrieben: Schlange.  Wenn ich einen knappen Anschluss erwischen muss/will, dann hacke ich da eben links hoch, wo ist da das Problem?  Mich nerven Linkssteher ungemein - nicht, weil ich die 30 Sekunden meines Lebens so wertschätze, sondern weil es einfach unnötig und egozentrisch ist.  Welchen Vorteil hat der Linkssteher denn bitte?
Was hindert dich daran, einfach die normale Treppe hochzugehen, wenn Dir die Rolltreppe zu langsam ist? Ausser Frankfurt-Süd fällt mir derzeit kein Bhf ein, an dem es nur Rolltreppen gibt. Daneben ist fast immer eine sehr gut nutzbare statische Treppe. Problem gelöst.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Fat Hippo @ 13 Apr 2014, 01:49 hat geschrieben: Was hindert dich daran, einfach die normale Treppe hochzugehen, wenn Dir die Rolltreppe zu langsam ist? Ausser Frankfurt-Süd fällt mir derzeit kein Bhf ein, an dem es nur Rolltreppen gibt. Daneben ist fast immer eine sehr gut nutzbare statische Treppe. Problem gelöst.
Das ist in München nicht der Fall. Die meisten wichtigen Bahnhöfe haben zwar eine Festtreppe, häufig aber wo ganz anders oder nur mit Umwegen erreichbar. Außerdem ist man auf der Rolltreppe gehend auch noch mal schneller als auf der Festtreppe gehend :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fat Hippo
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Beitrag von Fat Hippo »

Boris Merath @ 13 Apr 2014, 02:24 hat geschrieben: Das ist in München nicht der Fall. Die meisten wichtigen Bahnhöfe haben zwar eine Festtreppe, häufig aber wo ganz anders oder nur mit Umwegen erreichbar. Außerdem ist man auf der Rolltreppe gehend auch noch mal schneller als auf der Festtreppe gehend :-)
Jup, die zwei Sekunden machen den Unterschied :ph34r:

DumbShitAward um 10:02 Uhe im Ursprungsthema:

@ Fat Hippo
Wenn es eine Festtreppe gibt ist das durchaus eine Möglichkeit, allerdings frage ich mich, weshalb ich Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen miuss, weil andere sich nicht an die Regeln halten (und dadurch selbst nicht einmal einen Vorteil erlangen)?
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Fat Hippo @ 13 Apr 2014, 06:00 hat geschrieben: Jup, die zwei Sekunden machen den Unterschied :ph34r:
Wenn die U-Bahn unten grade einfährt: Ja.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von Laurum »

JeDi @ 12 Apr 2014, 23:41 hat geschrieben:Nein, es wurde nur bei der MVG wegen des angeblich höheren Verschleißes abgeschafft. Anderswo (Stuttgart, Hamburg) und eben bei der DB gilt die Regel "links gehen, rechts stehen" weiterhin.
In einer Mail der MVG wurde damals die gesteigerte Sicherheit der Fahrgäste als Grund angeführt. Daher wurden ab 2003 die Gebots-Aufkleber am Rolltreppendende ausgetauscht.

Anlaß könnte die angekündigte Norm EN115 in der neuen Ausgabe 2006/42/EG gewesen sein. Seit damals gab es wohl auch die Anti-Kinderwagen-Symbole auf den Rolltreppen. Mitteldeutsche Zeitung: "EU-Verordnung: Todesfalle Rolltreppe"

Allerdings verursacht das Linksstehen auch einen Milliardenschaden für den europäischen Wirtschaftsraum: EU will gegen Linkssteher auf Rolltreppen vorgehen :lol:
(Edit: Zur Beruhigung: der Artikel stammt von DIETAGESPRESSE.AT !)

Eine soziologische Studie zur Rolltreppenbenutzung und der Durchsetzung der rechts-stehen-Regel findet sich auch schon:
http://www.zfs-online.org/index.php/zfs/ar.../view/3133/2671 :huh:
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Beitrag von Laurum »

Fat Hippo @ 13 Apr 2014, 06:00 hat geschrieben: Jup, die zwei Sekunden machen den Unterschied :ph34r:
An Bahnhöfen wie Scheidplatz zählt wirklich jede Sekunde beim Umsteigen. Andeswo ist es ähnlich, wenn auch nicht so knapp.
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Beitrag von JeDi »

Laurum @ 13 Apr 2014, 14:21 hat geschrieben: Seit damals gab es wohl auch die Anti-Kinderwagen-Symbole auf den Rolltreppen.
Die gabs lt. Mama auch schon zu meiner Kindheit...
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Beitrag von TramBahnFreak »

Fat Hippo @ 13 Apr 2014, 06:00 hat geschrieben: Jup, die zwei Sekunden machen den Unterschied :ph34r:
Das mach mir mal vor, mit zwei Sekunden. Beispielsweise am Lehel, oder am Stachus, oder am Sendlinger Tor, oder... ;)
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Fat Hippo @ 13 Apr 2014, 06:00 hat geschrieben: Jup, die zwei Sekunden machen den Unterschied :ph34r:
Es geht um wesentlich mehr als 2 Sekunden (ich hoffe, ich muss das jetzt nicht mit der Stoppuhr ausprobieren!), und gerade die werden in der Praxis gerne zu 10 oder 20 Minuten (wenn keine Egoisten im Weg herumstehen).
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
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Beitrag von hmmueller »

TramBahnFreak @ 13 Apr 2014, 15:53 hat geschrieben: Das mach mir mal vor, mit zwei Sekunden. Beispielsweise am Lehel, oder am Stachus, oder am Sendlinger Tor, oder... ;)
Damit Fat Hippo nicht allein gegen die "Linksrennwollenden" argumentiert, häng ich mich da auch mit rein: Gern soll links wer gehen; aber wenn jemand mit Kinderwagen oder Koffer auf der Rolltreppe fährt, dann geht es eben links nicht. Dann lächelt man höflich und erinnert sich dran, wie man selber in genau der Situation war (und dass Kinderwagen über feste Treppe praktisch unmöglich ist; Aufzug ok, wenn er halbwegs nahe ist).

Und grad am Stachus, Sendlinger Tor(, Hauptbahnhof) bin ich zu Fuß sicher mehr als ein paar Sekunden schneller, auch als die, die links auf der Rolltreppe gehen - probier ich immer wieder aus :) (und ich bin ziemlicher Antisportler ...). Wo's stimmt, ist am Isartor, Rosenheimerplatz und anderen solchen tiefen Stationen ...

Aber das ganze ist eh kein Problem - die Anzahl der Leute, die sich beschweren, weil sie links nicht immer durchgehend gehen können, ist minimal - die meisten bleiben freundlich, auch wenn sie links zum Stehen kommen.

// Edit: Tippfehler ...
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Beitrag von Wildwechsel »

hmmueller @ 14 Apr 2014, 09:39 hat geschrieben: oder Koffer auf der Rolltreppe fährt
Wenn ich mit (großem) Koffer unterwegs bin, dann stelle ich mich trotzdem so auf die Rolltreppe, dass man links noch vorbei kommt. Mit einem bisserl gutem Willen ist das kein Problem.
Beste Grüße usw....
Christian


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Beitrag von hmmueller »

Wildwechsel @ 14 Apr 2014, 11:19 hat geschrieben: Wenn ich mit (großem) Koffer unterwegs bin, dann stelle ich mich trotzdem so auf die Rolltreppe, dass man links noch vorbei kommt. Mit einem bisserl gutem Willen ist das kein Problem.
... und praktisch alle Leute mit einem solchen, die ihn ein Stückl zu weit links stehen haben, rücken ihn auch zur Seite, wenn man kurz "'tschuldigung" sagt - also ja, ist auch kein Problem.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
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Beitrag von TramBahnFreak »

hmmueller @ 14 Apr 2014, 09:39 hat geschrieben:Damit Fat Hippo nicht allein gegen die "Linksrennwollenden" argumentiert, häng ich mich da auch mit rein: Gern soll links wer gehen; aber wenn jemand mit Kinderwagen oder Koffer auf der Rolltreppe fährt, dann geht es eben links nicht. Dann lächelt man höflich und erinnert sich dran, wie man selber in genau der Situation war (und dass Kinderwagen über feste Treppe praktisch unmöglich ist; Aufzug ok, wenn er halbwegs nahe ist).
Gut, dass ist wohl "systembedingt", aber nicht mit den Leuten zu vergleichen, die aus purer Ignoranz im Weg stehen.
Und grad am Stachus, Sendlinger Tor(, Hauptbahnhof) bin ich zu Fuß sicher mehr als ein paar Sekunden schneller, auch als die, die links auf der Rolltreppe gehen - probier ich immer wieder aus :) (und ich bin ziemlicher Antisportler ...). Wo's stimmt, ist am Isartor, Rosenheimerplatz und anderen solchen tiefen Stationen ...

Aber das ganze ist eh kein Problem - die Anzahl der Leute, die sich beschweren, weil sie links nicht immer durchgehend gehen können, ist minimal - die meisten bleiben freundlich, auch wenn sie links zum Stehen kommen.
Viele sehen ja von sich aus schon, wenn wieder mal einer mit zu wenig Zeit von hinten angestürmt kommt, und machen Platz; ansonsten hat mir ein freundliches "Entschuldigung?" bis jetzt nahezu jedes mal den Weg frei gemacht. :)
Wildwechsel @ 14 Apr 2014, 11:19 hat geschrieben:Wenn ich mit (großem) Koffer unterwegs bin, dann stelle ich mich trotzdem so auf die Rolltreppe, dass man links noch vorbei kommt. Mit einem bisserl gutem Willen ist das kein Problem.
Das geht selbst mit nem Kinderwagen – wenn's nicht gerade ein Zwillingswagen ist, hatte ich da noch nie Probleme, vorbeizukommen.
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Beitrag von Entenfang »

TramBahnFreak @ 14 Apr 2014, 11:44 hat geschrieben: Das geht selbst mit nem Kinderwagen – wenn's nicht gerade ein Zwillingswagen ist, hatte ich da noch nie Probleme, vorbeizukommen.
Naja, es geht schon, aber nur mit Quetschen.
Viele sehen ja von sich aus schon, wenn wieder mal einer mit zu wenig Zeit von hinten angestürmt kommt, und machen Platz; ansonsten hat mir ein freundliches "Entschuldigung?" bis jetzt nahezu jedes mal den Weg frei gemacht. :)
Da schließe ich mich an.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von DumbShitAward »

glemsexpress @ 13 Apr 2014, 17:00 hat geschrieben:Natürlich gibt es immer wieder solche Leute. Es kommt aber auch drauf an wie die Servicemitarbeiter auf die Leute zugehen. Wenn man den Leuten sagt dass man vorne z.B. besser an einen Sitzplatz kommen wird, dann werden bestimmt nicht wenige nach vorne gehen.
Tut man gelegentlich sogar und es sind natürlich ein paar die das dann auch machen, allerdings nicht ein Bruchteil so viele wie man erwarten würde. Die Erklärung ist wohl, dass viele Leute wohl am Zielbahnhof Laufstrecke und damit Zeit sparen wollen - dass das im Endeffekt kontraproduktiv ist, verstehen viele
wohl nicht.
glemsexpress @ 13 Apr 2014, 17:00 hat geschrieben: Die Bahn verkauft eine Dienstleistung und ist daher auch verpflichtet diese ordentlich durchzuführen. Dazu gehört es auch Störungen in der Prozesskette zu beseitigen. Ob man das löst dass man einen Verstärkerzug einsetzt, die Türen verbreitert oder einfach die Leute besser über den Bahnsteig verteilt.
Leider ist nicht zu sehen dass die Bahn ein erst gemeintes Interesse hat solche Dinge anzugehen. Das zeigt sich schon alleine daran dass selbst bei Neubauprojekten oft die gleichen Kapazitätskiler eingebaut werden wie in 150 Jahre alten Bahnhöfen. Dass es dann auch von den Kundenströmen Probleme gibt ist so nur logisch. Aber die Kunden für das versagen der Leute verantwortlich zu machen die den Mist sich haben einfallen lassen ist einfach billig.
Gleichwohl ist jeder Kunde verpflichtet sich an die Beförderungsbedingungen zu halten und die sind dazu da um einen möglichst reibungslosen Verkehr und ein erträgliches Miteinander zu schaffen. Dazu gehört natürlich auch, dass man den Betrieb nicht unnötig aufhält. Ich gebe dir Recht, dass das nur selektiv und oftmals viel zu lax durchgesetzt wird, allerdings hängt das auch mit der Öffentlichkeitswirksamkeit zusammen, oder zynisch ausgedrückt: die größten Störenfriede sind die, die es mit einem Riesentheater quittieren würden, wenn man etwas ändert oder rigoroser durchsetzt.

Es ist zu einfach, wenn man die Schuld nur im System sucht, wenn sich die Nutzer nicht an die (mehr oder weniger expliziten) Regeln halten, kann das System noch so perfekt sein, es wird nicht funktionieren.


@hmmueller
Mit Kinderwagen hat man auf der Rolltreppe mal gar nichts verloren (Ausnahmen kann man zumindest moralisch vertreten) - und wenn du mal von einem außer Kontrolle geratenen Ding abgeräumt wurdest, ist es auch einleuchtend weshalb das untersagt ist.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Martin H. »

Ich hab's schon mal erlebt dass er sich am Rolltreppenende verkeilte, die Rolltreppe laufend Leute nachförderte, bis mal einer auf die Idee kam die Notbremse zu ziehen.
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Beitrag von chris232 »

Dann oute ich mich mal als bekennender Links-Steher. Auf einer Seite der Rolltreppe zu gehen, mag zur HVZ ja noch funktionieren - zur NVZ führt diese Regel aber so gut wie immer dazu, dass links alles leer ist und sich am Anfang eine Schlange bildet. Ohne diesen Schwachsinn wäre die Kapazität also (fast) doppelt so hoch mit dementsprechend kürzeren Wartezeiten für alle. Bedenkt bitte, dass nicht alle, die links gehen das auch aus freiem Willen tun: Es ist nur oft schlichtweg das "kleinere Übel" als sich extra anzustellen.

Unabhängig davon fände ichs allerdings toll, wenn an Stationen mit mehreren Rolltreppen in die selbe Richtung (Hbf, Stachus, wo noch?) eine davon schneller laufen würde, wie z.B. in Paris.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von hmmueller »

DumbShitAward @ 14 Apr 2014, 13:17 hat geschrieben:
@hmmueller
Mit Kinderwagen hat man auf der Rolltreppe mal gar nichts verloren (Ausnahmen kann man zumindest moralisch vertreten) - und wenn du mal von einem außer Kontrolle geratenen Ding abgeräumt wurdest, ist es auch einleuchtend weshalb das untersagt ist.
Nene - das hast Du falsch verstanden. Es mag ja sein, dass irgendjemand solche Dinge "untersagt" (ein schönes deutsches Wort), aber da Kinder durch eine moderne Stadt transportieren sehr aufwendig ist (es werden einfach zu viele Stufen verbaut, Autos haben viel zu lange Grünzeiten=Fußgänger zu wenige usw.), ist es schon ok, dass wir Familienleute die Mittel, die zur Verfügung stehen, vernünftig ausnützen. Wenn man alle solchen "Verbote" einhalten würde, würde man nur den Leuten, die da glauben, dass die Welt aufgrund einiger problematischer Situationen mit Verboten zukleistern können, noch Recht geben.
Ich und meine Frau haben in Wien und München jedenfalls drei Kinder in der Stadt aufgezogen, und natürlich haben wir Rolltreppen benutzt; und hin und wider länger in die Straßenbahn oder den Bus gebraucht (allerdings damals fast durchgehend 3 Stufen bis rauf). Das hat auch immer gut funktioniert, und die Leute, die glauben, da was dagegen haben zu müssen, fragt man einfach, ob sie einem dann den Kinderwagen über die Stiege rauftragen ...
:)
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Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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