S-Bahn Abfertigung

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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423176
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Beitrag von 423176 »

Flo_K @ 18 May 2014, 14:06 hat geschrieben:
Zp T @ 18 May 2014, 14:01 hat geschrieben: [...] was zugleich ein Abbau der Abfertigungshilfen bedeuten würde. Das hieße, die ganze Verantwortung übertrage man wieder auf den Tf! Und das können viele von uns nicht nachvollziehen!
Du kannst aber nicht einerseits argumentieren, dass zentrales Schließen schlecht für die Pünktlichkeit ist, also gegen zentrales Schließen plädieren und andererseits sagen, dass Aufsichten aber wichtig sind, weil sie das zentrale Schließen überwachen. Denn das Problem der Türstörungen hast Du nunmal egal, wer abfertigt. Ich finde, dass man diese beiden Themen trennen muss, da sie nichts miteinander zu tun haben. Die meisten Stationen im Netz haben ja ohnehin kein Personal zur Abfertigung vor Ort.


Ja das ist doch auch in Ordnung? Soweit ich das hier verstanden habe, schreibt Dir niemand Zwangsschließen vor, wenn Du nicht alles überblickst.
Du hast in allen Punkten recht.

Wenn ich nichts sehe, dann dezentrales Schließen. Keine Änderungen zu jetzt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Mir ging es nicht um den Inhalt. Sondern um die Art und Weise. Elchris hat seine Argumente klar gegliedert und in einer ordentlichen Form dargelegt. ZpT rastet einfach aus.

Trotz aller Bedenken verstehe ich nicht, wieso es bei der U-Bahn seit Jahrzehnten funktioniert und bei der S-Bahn soll es jetzt große Probleme deshalb geben. Zumindest ein Vollzug ist genau so lang wie eine U-Bahn. Wo ist also der tatsächliche Unterschied (abgesehen vom Regelwerk EBO vs. BOStrab)?
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 18 May 2014, 14:25 hat geschrieben: Zumindest ein Vollzug ist genau so lang wie eine U-Bahn.
Nein, der Vollzug ist etwa 20 m länger, und entspräche in etwa einem P7.
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Baureihe 401
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Beitrag von Baureihe 401 »

423176 @ 18 May 2014, 14:11 hat geschrieben: Wenn ich nichts sehe, dann dezentrales Schließen. Keine Änderungen zu jetzt.
Und wann ich was sehe und wann nicht ist meine Sache...
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Beitrag von Bayernlover »

Gut, dann sind es 20 Meter mehr. Macht natürlich nen immensen Unterschied.
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Beitrag von schwarzfahrerin »

Nett, was man hier über seine "Sicherheit" erfährt. Ich fahr zum Glück nur sehr selten S-Bahn... Ich bin recht klein und hab oft das Problem, dass ich schlichtweg übersehen werden in einem vollen Zug, Leute drängeln rum, in der U-Bahn werd ich oft aus der Tür gedrückt und hing auch schon mal drin...
Flogg
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Beitrag von Flogg »

Über was hier diskutiert wird...

Wenn ein Fahrer "zurückbleiben" schreit, dann hat das m.E. der Fahrgast zu akzeptieren, er wurde ja "gebeten" bzw. es wurde verkündet, dass er sich der Türe nun fern zu halten hat. Tut er das nicht, dann muss er mit den Konsequenzen - wie einquetschen - rechnen. Wenn beim Versuch, trotzdem reinzukommen eine Türe kaputt geht, dann sollte der Fahrgast für den Schaden aufkommen, finde ich.

Ich finde es gut, wenn wie bei der U Bahn teils per Lautsprecher der "Schuldige" angeprangert wird. Manche lernen dann vielleicht, sich in Zukunft anders zu verhalten oder die notwendige Fahrt mit den Öffentlichen anders zu "organisieren".
Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Ich frage mich ernsthaft, wie es über 30 Jahre auch bei der S-Bahn München funktionieren konnte bei Kurz- und Vollzügen. Einigt Euch drauf, Langzüge dezentral zu schließen und gut ist. Wenn die Plüschetage auch Langzüge zentral geschlossen haben möchte, soll sie Euch Schaffner auf den Zug geben.

Die eigentliche Unverschämtheit ist doch, dass vor lauter Fahrzeug-, Weichen-, Signal-, Stellwerks- und Oberleitungsstörungen nun wieder der Kunde an den Verspätungen schuld sein soll.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
elchris
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Beitrag von elchris »

Smirne76 @ 18 May 2014, 15:32 hat geschrieben: Die eigentliche Unverschämtheit ist doch, dass vor lauter Fahrzeug-, Weichen-, Signal-, Stellwerks- und Oberleitungsstörungen nun wieder der Kunde an den Verspätungen schuld sein soll.
Ja, weil das die am einfachsten zu behebende Störung ist. B-)
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Beitrag von ET 423 »

Smirne76 @ 18 May 2014, 15:32 hat geschrieben: Ich frage mich ernsthaft, wie es über 30 Jahre auch bei der S-Bahn München funktionieren konnte bei Kurz- und Vollzügen.
Hat es eben nicht (sicher). Die unzähligen Einsteigeunfälle oder Ereignisse, bei denen Leute übern Bahnsteig geschliffen wurden, zeigen auf traurige Weise das Gegenteil. Desweiteren sollte eines bitte nicht vergessen werden: In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Fahrgastanzahl vervielfacht, dementsprechend mehr ist auf den Bahnsteigen los, wodurch es immer schwerer wird, den Überblick zu behalten.

Und daß der Klemmschutz beim 423 alles andere als sicher ist, wurde ebenfalls vor ein paar Jahren demonstriert. In der Zeit, als die Lichtschranken deaktiviert waren, ist es mir leider auch passiert, daß ich paar Mal jemanden eingeklemmt habe, der nämlich noch aussteigen wollte. Mit Lichtgitter passiert sowas nicht.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Bei der U-Bahn passiert das dauernd. Aber irgendwann lernen es die Leute - hab ich so das Gefühl. Vor den U-Bahn-Türen scheint ein bisschen Respekt zu herrschen, aber da tut es eben auch mal weh. Wie soll man eigentlich mitgeschliffen werden? Wenn die Tür nicht zu ist, fährt die U-Bahn zumindest nicht los.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Zp T @ 18 May 2014, 14:01 hat geschrieben:Wenn die Tür nochmal per Hand aufgerissen wird, entsteht meist immer ne Türstörung
Das ist leider unmöglich. Entweder entsteht "meist" (also mit wenigen Ausnahmen), oder "immer" (also ausnahmslos) eine Türstörung.
In beiden Fällen sollte man sich aber nicht damit begnügen, den Fahrgast als Schuldigen zu definieren, sondern die Technik der üblichen und nicht auszuschließenden Inanspruchnahme anzupassen. Eine "Schuldigenermittlung" allein löst im Regelfall keine Probleme.
Flogg @ 18 May 2014, 15:09 hat geschrieben:Ich finde es gut, wenn wie bei der U Bahn teils per Lautsprecher der "Schuldige" angeprangert wird.
Nachdem wir das Mittelalter hinter uns gelassen haben, und niemand damit geholfen ist, außer dass jemandem die "Schuld" in die Schuhe geschoben wird, finde ich es nicht gut.
Spätestens wenn man bei einer seit Ewigkeiten geöffneten Tür steht - auf die kein böser Fahrgast eingewirkt hat - und der Triebfahrzeugführer kundtut, dass sich "die Abfahrt verzögert, weil ein Fahrgast eine sich schließende Tür wieder aufreißen musste", weiß man, was man von solchen Schuldzuweisungen zu halten hat.
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Beitrag von Bayernlover »

Oder wie letztens am Hbf in der U4: Großfamilie außereuropäischen Ursprungs lässt sich viel Zeit beim Aussteigen. Ich stehe draußen und neben mir eine ältere Dame mit Rollator. Als sie ihren Einsteigevorgang endlich beginnen darf, haut der Fahrer die Türen genau dann zu, als sie schon zur Hälfte drin war. Ich hab mich also beherzt dazwischengeworfen - Türen wurden wieder geöffnet. Aber nicht, dass man noch einmal die Gelegenheit zum Einsteigen hätte, nein, die Türen fliegen sofort wieder zu. Die Dame und ich wieder dazwischen, begleitet von Hasstiraden des Fahrers, warum die Volltrottel ganz hinten nicht ordentlich einsteigen könnten und ob wir jemals loskommen würden. Schade, dass es die letzte Tür war, ich hätte ihm sonst was erzählt :ph34r:

Leider habe ich am Arabellapark wieder die Gelegenheit verpasst - das wäre ein schöner Streit geworden. Gibts am Hbf keine Bildschirme?

Ich merke grad, dass ich soeben meine komplette Argumentation für das Zwangsschließen von weiter oben selbst zerlegt habe, aber sei es drum :D
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Woodpeckar @ 18 May 2014, 15:58 hat geschrieben: In beiden Fällen sollte man sich aber nicht damit begnügen, den Fahrgast als Schuldigen zu definieren, sondern die Technik der üblichen und nicht auszuschließenden Inanspruchnahme anzupassen.
und auch @Smirne76:
Man ist ja auch an Vorgaben des EBA gebunden. Viele würden sich sofort mit gutem Druck und schnell schließende Türen zurückwünschen, wenn dies denn erlaubt wäre. Im Übrigen ist es doch ein Gerücht, dass hier a) ein Schuldiger gesucht wird und b) der Fahrgast dieser Schuldige ist. Die S-Bahn hat meiner Beobachtung nach noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass es verschiedene Ursachen für Verspätungen gibt. Dass sich derzeit auf der Stammstrecke aber von Station zu Station die Verspätungszeiten addieren und anwachsen ist nunmal vor allem dem Fahrgastwechsel bzw. dem hohen Andrang geschuldet, wie ein Blick auf die bessere Pünktlichkeit zur HVZ an Ferientagen zeigt. Und es ist doch legitim, hier nach Lösungen zu suchen. Nchdem auch der Fahrgast ein elementarer Bestandteil des Gesamtsystems ist, muss auch hier angesetzt werden. Wieso nicht? Gleichzeitig wird ja auch an anderen "Fronten gekämpft", beispielsweise mit DB Netz, was Infrastruktur bedingte Verspätungsanteile angeht oder durch neue Konzepte für Notarzteinsätze.
ET 423 @ 18 May 2014, 15:47 hat geschrieben:Hat es eben nicht (sicher). Die unzähligen Einsteigeunfälle oder Ereignisse, bei denen Leute übern Bahnsteig geschliffen wurden, zeigen auf traurige Weise das Gegenteil.
Eine absolute Sicherheit gibt es aber nunmal so oder so nicht, die kann es gar nicht geben. Es ist doch weltfremd, mit Einzelfällen (und bezogen auf die Zuganzahl und die Fahrgastzahlen sind es nunmal Einzelfälle) jetzt gegen Regelungen zu argumentieren. Wenn es danach ginge müsste sowieso auf jedem Bahnsteig Personal sitzen, allein um auf Besoffene aufzupassen.
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

ET 423 @ 18 May 2014, 16:47 hat geschrieben:Hat es eben nicht (sicher). Die unzähligen Einsteigeunfälle oder Ereignisse, bei denen Leute übern Bahnsteig geschliffen wurden, zeigen auf traurige Weise das Gegenteil.
Hier geht es um Christian Holzapfel aus Berlin, der auf Grund der Sparwut der Bahn seinen Fuß verloren hat...
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Münchner Kindl @ 18 May 2014, 16:36 hat geschrieben: Hier geht es um Christian Holzapfel aus Berlin, der auf Grund der Sparwut der Bahn seinen Fuß verloren hat...
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Wobei der Inhalt dieses Berichtes relativ aussageschwach ist, da man nicht mal weiß, wie es genau zu diesem Unfall kam und welche Mitschuld der Herr daran getragen hat. Nochmal: Es wird solche Unfälle IMMER geben. Und es gibt und gab sie übrigens auch an mit Personal besetzten Bahnhöfen bereits, auch in München.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Ich finde es grundsätzlich eigentlich gar nicht verwerflich auch beim Fahrgast entsprechendes Verhalten anzumahnen.

Die Regeln (ob nun geschrieben oder ungeschrieben) haben ja ihren Sinn und dienen allen Beteiligten, wieso sollte man also nicht auch mal darauf hinweisen, wenn falsches Verhalten Unannehmlichkeiten oder gar Gefahr hervorrufen können.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Vielleicht können wir die Aufregung wieder etwas zurücknehmen, der Untergang des Abendlandes kommt nicht mit dieser Änderung.
In 95% der Fälle ist die Abfertigungssituation übersichtlich, es hängen eben oft irgendwelche Mantelzipfel im Lichtgitter oder die Türen brauchen aus anderen Gründen ewig, bis sie mal alle zu sind.
Hier hilft das Zentrale Schließen schon etwas - nicht viel, aber bei über tausend Zügen und 445 Stationen vielleicht genug, um die Pünktlichkeit merklich zu verbessern.
In allen anderen Situationen steht das TAV ja weiterhin zur Verfügung, also alles gut! :)
Ausbildung oder Schülerpraktikum bei der S-Bahn München: S-Bahn-München-Azubis.de
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Beitrag von JeDi »

Flo_K @ 18 May 2014, 16:36 hat geschrieben: Man ist ja auch an Vorgaben des EBA gebunden. Viele würden sich sofort mit gutem Druck und schnell schließende Türen zurückwünschen, wenn dies denn erlaubt wäre.
Es ist Erlaubt. Dann aber eben in SAT (es gibt auch SAT mit dezentralem Schließen) mit allen Konsequenzen.
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Bayernlover @ 18 May 2014, 16:36 hat geschrieben:Oder wie letztens am Hbf in der U4: Großfamilie außereuropäischen Ursprungs lässt sich viel Zeit beim Aussteigen. Ich stehe draußen und neben mir eine ältere Dame mit Rollator. Als sie ihren Einsteigevorgang endlich beginnen darf, haut der Fahrer die Türen genau dann zu, als sie schon zur Hälfte drin war. Ich hab mich also beherzt dazwischengeworfen - Türen wurden wieder geöffnet. Aber nicht, dass man noch einmal die Gelegenheit zum Einsteigen hätte, nein, die Türen fliegen sofort wieder zu. Die Dame und ich wieder dazwischen, begleitet von Hasstiraden des Fahrers, warum die Volltrottel ganz hinten nicht ordentlich einsteigen könnten und ob wir jemals loskommen würden. Schade, dass es die letzte Tür war, ich hätte ihm sonst was erzählt :ph34r:

Leider habe ich am Arabellapark wieder die Gelegenheit verpasst - das wäre ein schöner Streit geworden. Gibts am Hbf keine Bildschirme?

Ich merke grad, dass ich soeben meine komplette Argumentation für das Zwangsschließen von weiter oben selbst zerlegt habe, aber sei es drum :D
Es gab mal eine Zeit, da war die S-Bahn-Station Marienplatz Richtung Ostbahnhof mit einem Abfertiger besetzt, nicht jedoch ein Stockwerk darunter Richtung Hbf. Der Abfertiger musste damals (es war ein Sonntag vormittag) offensichtlich auch die S-Bahnen Richtung Hbf über Monitor(e) abfertigen. Eine größere Gruppe von (meist älteren) Ausflüglern war gerade am Einsteigen, als die Türen zwangsgeschlossen wurden und die Gruppe getrennt wurde.

Fahrgäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und nicht schnell zu einer anderen Tür gehen können, laufen Gefahr, stehengelassen zu werden.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Der Bahnsteig am Marienplatz Richtung Westen wird von der Kanzel am Bahnsteig Richtung Osten aus abgefertigt, also rein über Monitore. Dass Gruppen getrennt werden, bzw. das "T" aufleuchtet, während der Fahrgastwechsel noch in vollem Gange ist, passiert leider hin und wieder. Sowohl bei der Abfertigung durch Aufsichten (z.B. Marienplatz), als auch bei zentralem Schließen ohne Aufsicht durch den Lokführer (z.B. in Pasing, wenn der Bahnsteig wegen Verspätungen gut gefüllt ist).

In ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste sehe ich dabei jetzt gar nicht mal so oft betroffen, ehrlich gesagt. Also rein aus meiner subjektiven Erfahrung sind es meistens größere Gruppen, die betroffen sind oder Leute, die am Schluss noch angerannt kommen oder jene Menschen, die lieber an der einen Tür mit 20 einsteigenden Leuten warten, als zur nächsten Türe zu gehen, an der schon alle eingestiegen sind.
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Elch
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Beitrag von Elch »

Hey Leute, zu Zeiten des ET420 wurden die Türen immer "zwangsgeschlossen" und das Abendland ist damals auch nicht untergegangen...
Und die Türen von ET420 sind mit wesentlich mehr "Schmackis" zugegangen als beim 423er...

Ich seh' da echt kein Problem...
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Ja, nur damals wussten die Kunden, dass die Türen "mit Schmackes" zugehen und entsprechend hatten sie auch Respekt davor. Heutzutage wissen sehr viele, dass man die Türen auch bei zentralem Schließen mehr oder weniger leicht aufhalten kann. Und durch das ständige Hin und Her (Erst keine Abfertigung durch Aufsichten mehr, dann wieder Abfertigung mit Aufsichten | dann mal eine Zeit lang dauerhaftes Offenhalten der Türen bis zum "zurückbleiben bitte" | dann eine Mischung aus dezentralem und zentralen Schließen je nach Situation | und künftig zentrales Schließen als Standard) wissen vielleicht wirklich viele auch nicht mehr, wie das System jetzt wirklich funktioniert und wie sie damit umgehen können und sollen.
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Beitrag von P-fan »

Flo_K @ 18 May 2014, 16:36 hat geschrieben:und auch @Smirne76:
Man ist ja auch an Vorgaben des EBA gebunden. Viele würden sich sofort mit gutem Druck und schnell schließende Türen zurückwünschen, wenn dies denn erlaubt wäre. Im Übrigen ist es doch ein Gerücht, dass hier a) ein Schuldiger gesucht wird und b) der Fahrgast dieser Schuldige ist. Die S-Bahn hat meiner Beobachtung nach noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass es verschiedene Ursachen für Verspätungen gibt. Dass sich derzeit auf der Stammstrecke aber von Station zu Station die Verspätungszeiten addieren und anwachsen ist nunmal vor allem dem Fahrgastwechsel bzw. dem hohen Andrang geschuldet, wie ein Blick auf die bessere Pünktlichkeit zur HVZ an Ferientagen zeigt. ...
Reichen denn in der Ferienzeit die planmäßigen Haltezeiten von 24 bis 42 Sekunden auf der Stammstrecke aus?
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S-Bahn 27
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Beitrag von S-Bahn 27 »

Zp T @ 18 May 2014, 14:01 hat geschrieben:Bei Langzügen, wo man hinten kaum was sieht, gerade, wenn an den Türen diese Blindenlappe angebracht sind, werde ich definitiv immer nach TAV abfertigen!
Dabei sollten eigentlich genau diese Fahrzeuge sicherer sein: http://www.bahninfo.de/artikel/2165/

edit: 423 238 und 423 272 sind genau die mit Gummitastlippen ausgestatteten S-Bahnen.
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Guido
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Beitrag von Guido »

Zp T @ 18 May 2014, 14:01 hat geschrieben:Und ich bzw. viele andere von uns Kollegen befürchten eben, dass in den Tunnelbahnhöfen Monitore aufgestellt werden, was zugleich ein Abbau der Abfertigungshilfen bedeuten würde.
Wenn der AG die Aufsichten einsparen will, dann tut er das mit und ohne dieser Weisung. Um eines vorher klar zu stellen, ich bin ganz klar für Aufsichten am Bahnsteig, die neben der Fahrgastinformation eben auch die Zugabfertigung übernehmen. Und auch ich sehe die Weisung mit recht gemischten Gefühlen. Aber: Ich kann durchaus auch nachvollziehen, daß der AG das derzeitige Abfertigungsverfahren etwas überdenkt, im Übrigen auch über den Tellerrand hinaus gedacht in Anbetracht auf unsere verzogenen Fahrgäste (423-Türen tun ja nix) und die Wiederkehr der 420er in den Linienbetrieb bei uns. Wir haben doch schon jetzt etliche Stationen in der Stammstrecke die selbst zur Hauptverkehrszeit nicht besetzt sind, da gibts also schon kaum noch was zum wegsparen. Und wenn ich dann manche Aufsichten erlebe (Ausnahmefälle!!), die trotz Verspätung und bereits komplett geschlossener Türen ewig brauchen zum abfertigen, von denen man dazu auch gar nicht mitbekommt das sie existieren weil die gesamte Information am Bahnsteig über automatische Beschallung erfolgt (ausgenommen Donnersbergerbrücke), da muß ich ganz ehrlich sagen, daß wir DIESE Leute dann auch nicht wirklich brauchen - allerdings, das muß man auch dazu sagen, stellen diese Leute eher die Ausnahme dar, obwohl genau diese dann auch die sind, die sofort am lautesten loswettern wegen weil sie werden ja eingespart durch solche Weisungen.
Zp T @ 18 May 2014, 14:01 hat geschrieben:Das hieße, die ganze Verantwortung übertrage man wieder auf den Tf! Und das können viele von uns nicht nachvollziehen!
Und wer hat die Verantwortung in der Stammstrecke wenn die Aufsicht abfertigt? Nicht der Tf, richtig, sondern die Aufsicht. Ist natürlich aus Sicht des Tf deutlich besser, wenn nicht er sondern der Kollege vom Serviceteam dran ist wenn was passiert. Aber irgendwo ist "Mir egal, Hauptsache nicht ich" auch eine recht egoistische und unkollegiale Sichtweise, weil im Endeffekt ists doch erstmal völlig egal, wem beim Abfertigen die Verantwortung zuteil wird und wer dann angeschissen wird wenn was passiert, Tf oder öA.

Wie gesagt, ich sehe die Weisung durchaus auch mit gemischten Gefühlen, schon allein weil da viel Tara drum gemacht wird inkl Pressemeldung dazu, der erwünschte Effekt jedoch geringer ausfallen wird als erhofft. Aber ich sehe das auch so realistisch, daß sich im Grunde doch gar nicht so viel ändert. Du fertigst als Tf deinen Zug ab,
a) Du siehst den Zug zweifelsfrei ein, wo ist das Problem dann zentrales Schließen anzuwenden um eben die Türen zügiger zu schließen und nicht 3 Stationen lang wegen einer Einkaufstüte immer wieder Sonderansage 1 (Lichtschranken freigeben) abzuspielen und das auszusitzen,
oder b) Du siehst deinen Zug nicht zweifelsfrei ein, z.B. wegen Dunkelheit, wegen Bahnsteigkrümmung, wegen zu vieler Personen die sich an Ausgängen stapeln (z.B. Pasing), wegen Blindentaststreifen (hier wurde m.E. bei der Weisung nicht zu Ende gedacht), dann fertigst den Zug ab wie bisher, also dezentrales schließen und notfalls mittels einer netten Durchsage warten bis die Leute es von selbst geschnallt haben. Und genau das ist auch das große Problem dieser Weisung, es ist wieder nichts einheitliches, wenn so dann so, wenn nicht so dann doch anders, und einstellen können sich die (lernfähigen) Kunden trotzdem auf nichts.

Übrigens, im Gegensatz zu der Situation vor ein paar Jahren wo die Lichtschranken deaktiviert waren haben wir jetzt den Vorteil, wenn man nichts sieht, sieht man halt nichts und kann dezentrales Verfahren anwenden, damals musste man zentral schließen weils nicht anders ging, egal ob man was gesehen hat oder nicht, und die Stationen wo man heute mit Vollzug wegen Bahnsteigsituation nichts sieht waren damals auch nicht anders.
Froschkönig @ 18 May 2014, 17:05 hat geschrieben:In 95% der Fälle ist die Abfertigungssituation übersichtlich,
Das sind dann aber auch die gleichen 95% die wir pünktlich sind - die Züge bei denen das Fahrgastaufkommen eben nicht ganz so hoch ist, aber da wo auf einen Schlag viele Leute da sind haperts dann (was eben in der großen Masse der Leute uns auch so oft unpünktlich dastehen läßt obwohl wir das nach erfassten Daten gar nicht sind). Und genau die Züge mit dem größten Andrang sind auch die, die am längsten brauchen bei der Abfertigung. Daran wird sich auch mit dieser Weisung an den unbesetzten Stationen im Stamm nichts ändern.


Edit:
S-Bahn 27 @ 18 May 2014, 22:17 hat geschrieben:Dabei sollten eigentlich genau diese Fahrzeuge sicherer sein: http://www.bahninfo.de/artikel/2165/

edit: 423 238 und 423 272 sind genau die mit Gummitastlippen ausgestatteten S-Bahnen.
423 238, 268 und 272. Zusätzlich auch der 457, aber ohne der im Artikel erwähnten Technik. Das Ganze hat sich aber nicht so bewährt und ist schon laaaaaange wieder abgeschaltet, nur die "Lippen" sind geblieben.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von ET 423 »

Flo_K @ 18 May 2014, 16:36 hat geschrieben:Eine absolute Sicherheit gibt es aber nunmal so oder so nicht, die kann es gar nicht geben.
Genau dieses Argument verfolge ich hier seit Jahren - und bin regelmäßig dafür aufgeknüpft worden.
Flo_K @ 18 May 2014, 16:36 hat geschrieben: Es ist doch weltfremd, mit Einzelfällen (und bezogen auf die Zuganzahl und die Fahrgastzahlen sind es nunmal Einzelfälle) jetzt gegen Regelungen zu argumentieren.
Das ist nicht weltfremd, sondern die aktuelle Rechtssprechung. Oder was denkst du, warum Neufahrzeuge nur noch mit Spaltüberbrückung zugelassen werden? Sicherlich nicht, weil Millionen Leute jeden Tag beim Ein- und Aussteigen in den Spalt fallen - das haben nur ein paar Wenige geschafft was aber gereicht hat.
Aber wir werden sehen, wie lange sich die Weisung hält und wann sie vom EBA oder einer anderen Instanz kassiert wird.
Guido @ 18 May 2014, 22:32 hat geschrieben: Und wer hat die Verantwortung in der Stammstrecke wenn die Aufsicht abfertigt? Nicht der Tf, richtig, sondern die Aufsicht.
Die Aufsicht befindet sich in einer (wesentlich) erhöhten Position überm Bahnsteig und/oder verfügt über Kameras. Desweiteren ist der Blickwinkel auf die Fahrzeugtüren ein gänzlich anderer als der, den wir vom FST-Fenster aus haben.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Elch
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Beitrag von Elch »

ET 423 @ 18 May 2014, 23:03 hat geschrieben: Genau dieses Argument verfolge ich hier seit Jahren - und bin regelmäßig dafür aufgeknüpft worden.
Ich schneid' das Seil gerne wieder durch :-)
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

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Beitrag von Guido »

ET 423 @ 18 May 2014, 23:03 hat geschrieben: Die Aufsicht befindet sich in einer (wesentlich) erhöhten Position überm Bahnsteig und/oder verfügt über Kameras. Desweiteren ist der Blickwinkel auf die Fahrzeugtüren ein gänzlich anderer als der, den wir vom FST-Fenster aus haben.
Das ist an der einen oder anderen Station sicher richtig, aber nun auch nicht überall. Bedenke bitte die Stationen, an denen rein per Monitor abgefertigt wird, wo es schon darauf ankommt ob der Zug metergenau geparkt wurde. Außerdem geht es darum gar nicht, wenn die Frage nach der Verantwortung gestellt wird. Und ich wiederhole gerne nochmal das, was ich in meinem vorherigen Beitrag auch schon geschrieben habe: Wenn man nichts sieht oder nicht zweifelsfrei sieht, dann sieht man halt nichts, und fertigt eben dezentral ab.
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]

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schwarzfahrerin
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Beitrag von schwarzfahrerin »

Ich denke auch, dass die Sicht einfach auch dann schwieriger ist, wenn sehr viele Leute auf dem Bahnsteig stehen. Aber genau da herrscht Gedrängel und Unfallgefahr. Mir passiert es wie gesagt eher, dass ich in die Tür reingedrengelt werde (wenn ein Pulk aussteigt und ich schon im Zug bin). Da kann ich einfach nichts dagegen tun...
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