Bahncard: Preisgestgaltung

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
Antworten
corsa636
Tripel-Ass
Beiträge: 243
Registriert: 18 Dez 2012, 12:00

Beitrag von corsa636 »

Hallo,

bin gerade über die Konditionen der BahnCard25 und der BahnCard50 gestolpert und habe ein paar Fragen:


1) Wieso wird zwischen BahnCard (2.Klasse) und der BahnCard First unterschieden? Was spricht dagegen, nur (jeweils) eine BahnCard (BC25/ BC50 jeweils für beide Klassen) die die jedoch zum Kauf von vergünstigsten Fahrkarten der ersten und zweiten Klasse berechtigen? (Wobei gelegentlich werden ja gelegentlich BahnCard Kunden angeschrieben, ob Sie nicht für geringen Aufpreis ein Upgraade in die Erste Klasse machen wollen.


2) Wieso ist es BahnCard50-Besitzern nicht möglich, vergünstige Sparpreise (mit BahnCard-Rabatt) zu erwerben?
Ich würde es als "Fair" empfinden, wenn BC50-Kunden die Möglichkeit haben Sparpreise mit einer zusätzlichen Vergünstigung zu erwerben - ab Besten wäre wahrscheinlich 25% Rabatt. Somit würden dann BC50 Kunden genauso günstig fahren, wie BC25-Kunden.
(Als zusätzliches "Zuckerl" evtl. eine inbegriffene Reservierung??)

Vorteile Kunde:
BC50 Kunden fühlen sich gegenüber BC25 Kunden nicht benachteiligt.

Vorteile Bahn:
Der obige Punkt würde u.U den Absatz der BC50 positiv beeinflussen --> Mehr Einnahmen für die Bahn
BC50-Kunden würden so evtl. vermehrt zu

Außerdem würden BC50 somit evtl. häufiger Fahrkarten mit Zugbindung kaufen. Hier liegt ein riesen Potential für die Bahn. Sie kann die Nachfrage besser "steuern" und kann (preissensible) Kunden auf wenig nachgefragte Züge lenken. In stärker nachgefragten Zügen bleiben somit mehr "begehrte" Plätze übrig, die für "gutes" Geld an den Kunden gebracht werden können. (Das ganze Funktioniert solange, bis der "stark nachgefragte" Zug eingentlich "immer" komplett ausgebucht ist.)

Generell ist es nämlich, doch so: Die Fahrgäste verursachen eingentlich "keine" variablen Kosten. Ein Eisenbahnunternehmen muss somit versuchen die Umsatzerlöse zu Maximieren (Daher auch der Begriff Revenue Management, wie Yield Management allgemein - als außerhalb der Flugwelt - bezeichnet wird) Das Eisenbahnunternehmen muss versuchen möglich viele Leute in die Züge zubringen, dund somit die Auslastung zu maximieren. Theoretisch (und auch praktisch) kann/könnte das Eisenbahnunternehmen ja auch mehr Personen in den nachgefragten Züge "mitnehmen" als es Sitzplätze gibt. Jeodch vermute ich, das dies nicht erfolgversprechend ist, da die niedrige Reisequalität durch überfüllte Züge langfristig negativ auf das Image des EVU zurückfällt. (Anderseits kann es jedoch unter umsänden auch vorteilhaft aus Gewinnmaximierungsgesichtspunkten sein, wenn "schlechte" Reisebedingungen in der zweiten Klasse dazuführen wenn mehr Passagiere sich den Aufpreis für freie Sitzplatze in der ersten klasse gönnen.)

Einen zusätzlichen Vorteil in der Ausweitung des Anteils an Fahrkarten mit Zugbindung, sehe darin, dass das EVU - im voraus - bessere Informationen über das Reiseverhalten bekommt. Und somit - zumindest im Rahmen gewisser Grenzen - die bereitgestellten Kapazitäten auf die zuerwartende Nachfrage anpassen kann - sprich Wagen oder Zriebzug an-/ abhängen kann.


Wie seht Ihr das Ganze?!
Daniel Schuhmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3857
Registriert: 08 Apr 2005, 16:40
Kontaktdaten:

Beitrag von Daniel Schuhmann »

Mit der BahnCard First kannst Du vergünstigte Fahrscheine für die 1. und für die 2. Klasse lösen.

Als die BC25 eingeführt wurde, sollte sie die BC50 ersetzen. Die Möglichkeit, rabattierte Sparpreise zu erhalten, sollte den Nachteil des geringeren Rabatts aufwiegen. Die BC50 wurde anschließend nach Protesten der Kunden wiedereingeführt.
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17520
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: 1) Wieso wird zwischen BahnCard (2.Klasse) und der BahnCard First unterschieden? Was spricht dagegen, nur (jeweils) eine BahnCard  (BC25/ BC50 jeweils für beide Klassen) die die jedoch zum Kauf von vergünstigsten Fahrkarten der ersten und zweiten Klasse berechtigen? 
Hier sehe ich die Abschaffung der "First" - Versionen auch als längst überfällig an, denn den Mindereinnahmen dadurch steht die große Chance einer breiter gestreuten 1. Klasse-Nutzung gegenüber. Wer es einfach und unkompliziert kann, der wird es ggf. auch immer wieder tun.
2) Wieso ist es BahnCard50-Besitzern nicht möglich, vergünstige Sparpreise (mit BahnCard-Rabatt) zu erwerben?
Ich würde es als "Fair" empfinden, wenn BC50-Kunden die Möglichkeit haben Sparpreise mit einer zusätzlichen Vergünstigung zu erwerben - ab Besten wäre wahrscheinlich 25% Rabatt. Somit würden dann BC50 Kunden genauso günstig fahren, wie BC25-Kunden.
(Als zusätzliches "Zuckerl" evtl. eine inbegriffene Reservierung??)
Das ist jetzt wieder Käse mit Zucker oben drauf, denn eine BC 50 hat man in der Regel ja deswegen, weil man kein Interesse hat, am Bullshit-Bingo der Sparpreise teilzunehmen. Soll ja noch Menschen geben, die nicht darauf stehen, heute 39,- € und nächste Woche für die identische Fahrkarte 89,- € zu bezahlen und sich für diese frechen Unwägbarkeiten auch noch durch Zugbindungen gängeln zu lassen. Wer eine BC 50 hat, der möchte eigentlich immer und überall zu jeder Zeit ohne weitere "wenn" und "aber" einen kalkulierbaren günstigen und immer gleichen Preis für seine Fahrkarten bezahlen. Dem käme man eher entgegen, wenn man längst überfällige Schritte wie "alle Züge ein Preis" vollzieht.

Generell ist es nämlich, doch so: Die Fahrgäste verursachen eingentlich "keine" variablen Kosten. Ein Eisenbahnunternehmen muss somit versuchen die Umsatzerlöse zu Maximieren (Daher auch der Begriff Revenue Management, wie Yield Management allgemein - als außerhalb der Flugwelt - bezeichnet wird) Das Eisenbahnunternehmen muss versuchen möglich viele Leute in die Züge zubringen, dund somit die Auslastung zu maximieren. Theoretisch (und auch praktisch) kann/könnte  das Eisenbahnunternehmen ja auch mehr Personen in den nachgefragten Züge "mitnehmen" als es Sitzplätze gibt. Jeodch vermute ich, das dies nicht erfolgversprechend ist, da die niedrige Reisequalität durch überfüllte Züge langfristig negativ auf das Image des EVU zurückfällt. (Anderseits kann es jedoch unter umsänden auch vorteilhaft aus Gewinnmaximierungsgesichtspunkten sein, wenn "schlechte" Reisebedingungen in der zweiten Klasse dazuführen wenn mehr Passagiere sich den Aufpreis für freie Sitzplatze in der ersten klasse gönnen.)

Einen zusätzlichen Vorteil in der Ausweitung des Anteils an Fahrkarten mit Zugbindung, sehe darin, dass das EVU - im voraus - bessere Informationen über das Reiseverhalten bekommt. Und somit - zumindest im Rahmen gewisser Grenzen - die bereitgestellten Kapazitäten auf die zuerwartende Nachfrage anpassen kann - sprich Wagen oder Zriebzug an-/ abhängen kann.
Ich warne extremst davor, die Eisenbahn noch weiter zu einer "Boden-Airline" verkommen lassen zu wollen, denn das wird bei der Vielzahl an möglichen Variablen im deutschen Netz ohnehin niemals exakt theoriekonform funktionieren. Statt dessen, auch wenn dies Mehraufwand im Sinne von verlässlich bereit zu stellenden Kapazitäten bedeutet, würde ich den Vorteil der Einfachheit ausspielen bis zum Erbrechen: Ein dichter Takt - Fahrkarte kaufen - 5 Minuten später gehts los - einfach so. Ohne Bedingungen, Bindungen, sonstige Regeln. Dürfte auf lange Sicht für die meisten Kunden der nachhaltige und effektivere Weg sein, um diese auch zu "Wiederholungstätern" zu machen- Denn, um beim vorherigen Beispiel zu bleiben, wenn ich heute die Fahrkarte für 39,- € erwerben kann, bin ich in der Regel nicht bereit, nächste Woche 89,- € zu bezahlen, sondern suche mir aus enttäuschter Erwartung alternative Reisemöglichkeiten.

Stärken und Schwächen von Zügen findet im Zeitalter von RIGA und der Erkenntnis, dass Rangiervorgänge kostenintensiv in der Produktion sind, ohnehin nur noch sehr wenig statt - nicht mehr praxisrelevant.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: (Als zusätzliches "Zuckerl" evtl. eine inbegriffene Reservierung??)
Du denkst aber schon dran, dass der DB der BC25-Kunde (weil sich der Geißel Zugbindung unterwerfend) lieber ist als der mit BC 50?
Vorteile Kunde: 
BC50 Kunden fühlen sich gegenüber BC25 Kunden nicht benachteiligt.
Warum sollte er sich benachteiligt fühlen? Ich denke, die allermeisten Käufer entscheiden sich sehr bewusst für die BC50.
Vorteile Bahn: 
Der obige Punkt würde u.U den Absatz der BC50 positiv beeinflussen --> Mehr Einnahmen für die Bahn
...denen dann wie viele Mindereinnahmen von heutigen BC75-Inhabern (die sich dann die 60 EUR für die BC25 sparen können) entgegenstehen?
Benutzeravatar
Flo_K
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2575
Registriert: 11 Nov 2004, 19:32
Wohnort: München

Beitrag von Flo_K »

JeDi @ 22 Jul 2014, 09:30 hat geschrieben:
Warum sollte er sich benachteiligt fühlen? Ich denke, die allermeisten Käufer entscheiden sich sehr bewusst für die BC50.
Also ich fühle mich durchaus benachteiligt als BC50 Kunde. Denn ich finde es schon seltsam, dass man als 50er Kunde keine 25% auf Sparpreise bekommt. Und die 50er BahnCard ist nun auch nicht gerade billig, sodass ich nicht zwei BahnCards kaufen möchte.
Jogi
Kaiser
Beiträge: 1601
Registriert: 12 Mär 2009, 16:13

Beitrag von Jogi »

corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: 1) Wieso wird zwischen BahnCard (2.Klasse) und der BahnCard First unterschieden? Was spricht dagegen, nur (jeweils) eine BahnCard (BC25/ BC50 jeweils für beide Klassen) die die jedoch zum Kauf von vergünstigsten Fahrkarten der ersten und zweiten Klasse berechtigen? (Wobei gelegentlich werden ja gelegentlich BahnCard Kunden angeschrieben, ob Sie nicht für geringen Aufpreis ein Upgraade in die Erste Klasse machen wollen.
Auf die Schnelle durchdacht würde ich deine weiter unten angeführte Umsatzmaximierung mit reinbringen. Wer (häufiger) erstklassig reisen will, dürfte eher bereit sein, mehr für seine BahnCard 1. Klasse (nicht mehr First… ;) ) zu zahlen.

(Nebenbei, ich frage mich schon lange, warum die erstklassige BC doppelt so teuer ist wie eine zweitklassige, wo doch der Klassenfaktor um sich um die 1,6 dreht? :unsure: )
corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: 2) Wieso ist es BahnCard50-Besitzern nicht möglich, vergünstige Sparpreise (mit BahnCard-Rabatt) zu erwerben?
Weil es die Bahn nicht will. BC50ler sind mehr oder weniger unbeliebt: Sie fallen aus dem Yield-Management heraus, wollen hie und da mal flexibel sein und bescheren damit geringere Einnahmen.
corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: Vorteile Bahn:
Der obige Punkt würde u.U den Absatz der BC50 positiv beeinflussen --> Mehr Einnahmen für die Bahn
Das ist IMO zu pauschal. Ohne eine Preiserhöhung dieser „BC75“ würde der „50er-Gegenwert“ zu günstig und das Yield-Management der DB unterlaufen. Eine Anpassung nach oben wäre abzusehen, dann stellte sich aber die Frage, inwieweit das diejenigen mittragen würden, wenn sie statt aktuell 255 EUR (BC 50 Hauptkarte 2. Klasse) etwa 300 EUR (entsprechend BC25 aktuell 62 EUR) kosten würde.

Dass das den Umsatz maximieren würde, halte ich für unwahrscheinlich, schließlich ist der aktuelle, nicht rabattierte BC50-Preis schon grenzwertig. Dann noch auf einen Schlag eine Erhöhung um etwa zehn bis 15 Prozent für ein Gimmick, das mutmaßlich „viele“ BC50-Besitzer um schiffen (wie „viele“ das genau sind, ist jetzt schwer zu beziffern. Aber das „viele“ bereit sind, für die Flexibilität mit 255 EUR in Vorkasse zu treten, ist IMO ein starkes Indiz dafür, dass diese Spontanität wichtig und die Zugbindung dementsprechend unwichtig ist).
corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: Außerdem würden BC50 somit evtl. häufiger Fahrkarten mit Zugbindung kaufen. Hier liegt ein riesen Potential für die Bahn. Sie kann die Nachfrage besser "steuern" und kann (preissensible) Kunden auf wenig nachgefragte Züge lenken. In stärker nachgefragten Zügen bleiben somit mehr "begehrte" Plätze übrig, die für "gutes" Geld an den Kunden gebracht werden können. (Das ganze Funktioniert solange, bis der "stark nachgefragte" Zug eingentlich "immer" komplett ausgebucht ist.)
Würden sie eventuell oder täten sie es mit Sicherheit? ;)

Ich glaube, das würden die BC50-Kunden nämlich nicht tun. Mit der BC50 unterwirft man sich bewusst (hoher Eingangspreis) nicht der Zugbindungspraxis und ist dementsprechend auch bereit, für diese Flexibilität ggf. einen höheren, dafür exakt planbaren Preis zu zahlen. Dann kann man IMO noch davon ausgehen, dass man mit der BC50 bzw. einer „BC75“ sowieso nicht auf jeden Cent bei seiner Reise schaut. Insoweit kann man davon ausgehen, dass der rabattierte Sparpreis deutlich unter dem mit 50 Prozent rabattierten Normalpreis liegen müsste, damit ein „Flexibel-Fahrer“ einen Sparpreis kauft und somit die Lenkungswirkung der Zugbindung auftritt.

Die „begehrten Plätze“ werden bereits heute zu teuren Sparpreisenstufen bzw. zum Normalpreis verkauft:
An Großkampftagen, wo die Plätze entsprechend begehrt sind, ist die BC50 sowieso unschlagbar günstig. Sei als Beispiel für nächsten Freitag eine Verbindung für Stuttgart—Düsseldorf herangezogen, eine nicht unübliche WE-Pendlerstrecke. Zweitklassige Sparpreise werden nur über die Rheinstrecke angezeigt; für Verbindungen über die KRM werden nur erstklassige Sparpreise zwischen 119 und 159 EUR angezeigt (Zeitfenster 13.51 bis 17.51 Uhr).

Ein zweitklassiger Sparpreis kostete demnach etwa 100, 110 EUR bei nicht allzu langem Vorkauf (etwa eine Woche Vorlauf), der mit einer BC25 rabattiert etwa 75 bis 77 EUR kostete. Der halbierte Normalpreis beträgt über die KRM 66,50 EUR. D.h. also, eine „BC75“ hätte an Großkampftagen keinen wesentlichen Nutzen; u.U. ist sogar der Normalpreis günstiger als der Sparpreis.

Über die Rheinschiene ergibt sich übrigens ein fast gleiches Bild, wenn auch mit weniger Differenz: Der Sparpreis bewegt sich zwischen 65 und 79 EUR bzw. rabattiert zwischen 49 und 60 EUR; der halbierte Normalpreis kostet 41 (PK IC) bzw. 42,50 EUR (PK ICE).

Knapp zusammengefasst: Ich sehe keine (in der Breite) ausreichend Motivation von BC50-Besitzern mehr Geld für eine (mutmaßlich) teurere BC75 zu zahlen, wenn der 25er-Vorteil eher weniger genutzt wird.
Wer heute schon eine (nicht rabattierte) BC50 hat und unbedingt die 25 Prozent Nachlass auf einen Sparpreis bekommen möchte, der kann sich auch zusätzlich eine BC25 kaufen. Außerdem gibt es mit den spreißenden Probe-BahnCards, Sieger-BahnCards usw. auch heute schon die Möglichkeit, etwas günstiger an den Sparpreisrabatt ranzukommen.
corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: Generell ist es nämlich, doch so: Die Fahrgäste verursachen eingentlich "keine" variablen Kosten. …
Man sollte IMO sagen, ein Fahrgast verursacht gar keine Kosten. Der Betrieb verursacht diese, damit der Kunde die Dienstleistung(en) in Anspruch nehmen kann.
corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: Das Eisenbahnunternehmen muss versuchen möglich viele Leute in die Züge zubringen, dund somit die Auslastung zu maximieren. Theoretisch (und auch praktisch) kann/könnte das Eisenbahnunternehmen ja auch mehr Personen in den nachgefragten Züge "mitnehmen" als es Sitzplätze gibt. Jeodch vermute ich, das dies nicht erfolgversprechend ist, da die niedrige Reisequalität durch überfüllte Züge langfristig negativ auf das Image des EVU zurückfällt.
Die Auslastungs- bzw. im gleichen Atemzug die Umsatzmaximierung wird doch bereits heute mehr oder weniger erfolgreich durchgezogen. Wie am „Stuttgart-Düsseldorf-Beispiel“ gezeigt, zahlt man an den Großkampftagen praktisch den maximal teuren Normalpreis; das Kontingent an wirklich günstigen Sparpreisen ist an solchen Tagen äußerst gering.
Genau so wird auch heute mit über 100 Prozent Auslastung (will sagen, mehr Reisende als Sitzplätze zur Verfügung stehen) gefahren; an Wochenenden muss man ohne Reservierung eigentlich gar nicht in ICE zwischen Berlin und NRW nach freien Sitzplätzen suchen.
Und imageschädigend bei der Bahn – die DB hat doch eigentlich so ein bescheidenes Image, da ist die Überbelegung nur ein (IMO ziemlich kleines) Manko unter sehr vielen.
corsa636 @ 21 Jul 2014, 22:44 hat geschrieben: Einen zusätzlichen Vorteil in der Ausweitung des Anteils an Fahrkarten mit Zugbindung, sehe darin, dass das EVU - im voraus - bessere Informationen über das Reiseverhalten bekommt. Und somit - zumindest im Rahmen gewisser Grenzen - die bereitgestellten Kapazitäten auf die zuerwartende Nachfrage anpassen kann - sprich Wagen oder Zriebzug an-/ abhängen kann.
Wird doch heute schon praktiziert. Unter der Woche mit einem Tz gefahrene ICE-T-Leistungen werden im WE-Verkehr um einen weiteren Zugteil verstärkt; Entlastungs-IC werden eingesetzt; und zwischen Dortmund/Köln und Stuttgart sollte bereits seit eineinhalb Jahren eine neue ICE-Linie über die KRM fahren, die nur wenige Minuten langsamer als die „Stammlinie“ wäre.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12167
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Jogi @ 22 Jul 2014, 15:30 hat geschrieben: Weil es die Bahn nicht will. BC50ler sind mehr oder weniger unbeliebt: Sie fallen aus dem Yield-Management heraus, wollen hie und da mal flexibel sein und bescheren damit geringere Einnahmen.
Dann erstaunt es mich aber, dass man da vor kurzem eine neue Probe-BahnCard50 eingeführt hat, wenn man die BC50 eigentlich lieber überhaupt nicht im Angebot haben wollen würde... :unsure:
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19026
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Flo_K @ 22 Jul 2014, 09:35 hat geschrieben:
JeDi @ 22 Jul 2014, 09:30 hat geschrieben:
Warum sollte er sich benachteiligt fühlen? Ich denke, die allermeisten Käufer entscheiden sich sehr bewusst für die BC50.
Also ich fühle mich durchaus benachteiligt als BC50 Kunde. Denn ich finde es schon seltsam, dass man als 50er Kunde keine 25% auf Sparpreise bekommt. Und die 50er BahnCard ist nun auch nicht gerade billig, sodass ich nicht zwei BahnCards kaufen möchte.
Warum ausgerechnet 25%?
Jogi
Kaiser
Beiträge: 1601
Registriert: 12 Mär 2009, 16:13

Beitrag von Jogi »

TramBahnFreak @ 22 Jul 2014, 15:46 hat geschrieben:Dann erstaunt es mich aber, dass man da vor kurzem eine neue Probe-BahnCard50 eingeführt hat, wenn man die BC50 eigentlich lieber überhaupt nicht im Angebot haben wollen würde... :unsure:
Nicht nur Dich erstaunte das :lol:

"Unbeliebt" heißt ja nicht, dass die Bahn diese Kunden aus ihren Zügen haben will (nicht umsonst hat sie ja 2002 nach acht Monaten die BC50 wieder eingeführt), sondern das sie weniger umsatzmaximierend wirken und damit das "Ziel" des Preissystems ein Stück weit unterlaufen (s. etwa das Stgt-D'dorf-Beispiel), was vermutlich durch den hohen Einstiegspreis kompensiert wird. Ein bisschen nach dem Motto "Was, ihr wollt wirklich 50 Prozent Rabatt auf den Normalpreis? OK, wenn ihr das unbedingt wollt, dann kriegt ihr das, aber nix, was darüber hinausgeht."

Die Probe-BC50 würde ich daneben noch unter die ganzen Testballons subsumieren, die die Bahn grad aufsteigen lässt (neben verkürzter Sparpreisfrist, IRE B-HH usw.)
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4326
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

Jogi @ 22 Jul 2014, 15:30 hat geschrieben: Ich glaube, das würden die BC50-Kunden nämlich nicht tun. Mit der BC50 unterwirft man sich bewusst (hoher Eingangspreis) nicht der Zugbindungspraxis und ist dementsprechend auch bereit, für diese Flexibilität ggf. einen höheren, dafür exakt planbaren Preis zu zahlen.
Das sehe ich auch so.

Ich würde mich da selbst als typischen BC50-Kunden einschätzen, der sich eben nicht dem Diktat irgendwelcher Zugbindungen und Sparpreise untwerfen mag. Außerdem entscheide ich in den meisten Fällen erst kurz vorher, wann ich genau fahre. Das hat u.a. damit zu tun, wann ich aus dem Büro komme (das ist oft kaum planbar). Normalerweise ist es eben so: sobald ich fertig bin mit der Arbeit fahre ich zum Bahnhof und nehme den nächsten verfügbaren Zug nach X (wohin ich eben gerade fahren will bzw. muss). Diese Flexibilität ist für mich das A und O und der entscheidende Vorteil gegenüber dem Fliegen...
Wo ist das Problem?
Rev
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3329
Registriert: 28 Nov 2011, 20:15

Beitrag von Rev »

Ich hänge es einfach mal hier rein.

Heute morgen um 3 ist bei mir folgende E-Mail reingeflattert.

Bald mehr Vorteile genießen.

Sehr geehrter Herr *,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihre Karte auf dem Weg zu Ihnen ist und Sie bald all ihre Vorteile genießen können.

Bei Fragen zu Ihrer Karte und für weitere Informationen besuchen Sie uns einfach online unter www.bahn.de. Gerne stehen wir Ihnen auch unter 0180 6 34 00 35 (20 ct/Anruf aus dem deutschen Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf) zur Verfügung oder per E-Mail an
bahncard-service@bahn.de .

Wir wünschen Ihnen schon heute tolle Reiseerlebnisse mit der Deutschen Bahn und viel Freude beim Entdecken der vielen Vorteile.

Mit freundlichen Grüßen

DB Fernverkehr AG
BahnCard-Service

DB Fernverkehr AG
BahnCard-Service
60643 Frankfurt
Telefon: 0180 6 340035
(20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf)
bahncard-service@bahn.de
www.bahn.de/bahncard
Bei mir steht derzeit weder ein Karten Wechsel noch ein Karten Upgrade an. Auf der DB Webseite habe ich auch nicht wirklich was gefunden was den die neuen Vorteil sind die ich bald genießen darf. Hat da jemand was mitbekommen?
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3611
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

"Mehr Vorteile", das will ich sehen, versuchen die doch schon seit Jahren die BC50 Kunden los zu werden...

Riecht nach Spam oder Identity Fraud

Edit: nicht aufgrund der Formulierung, sondern aufgrund, der von Rev formulierten Situation.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Rev
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3329
Registriert: 28 Nov 2011, 20:15

Beitrag von Rev »

Die Mail ist unauffällig, die Links passen alle die E-Mail Adresse auch die Mail kam von den normalen Servern...

Ich dachte das ich ggf. was verpasst habe. Könnte aber auch nur ein eine versehentliche Mail sein mal schauen habe mal per Mail angefragt und sollte die Karte kommen gebe ich bescheid :P
DumbShitAward
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3611
Registriert: 11 Mai 2009, 10:46
Wohnort: München

Beitrag von DumbShitAward »

Evtl. "versehentliche" Migration auf Comfort-Karte?

Dass du vergessen hast, dass die Bahncard ein Abo ist, traue ich mich hier nicht zu fragen :D
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
NJ Transit
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5149
Registriert: 07 Sep 2009, 15:55
Wohnort: Wabe 320
Kontaktdaten:

Beitrag von NJ Transit »

DumbShitAward @ 24 Apr 2015, 21:10 hat geschrieben: Dass du vergessen hast, dass die Bahncard ein Abo ist, traue ich mich hier nicht zu fragen :D
Danke, hätt ich glatt vergessen, meine zu kündigen :rolleyes:

@Rev: Ich hab erst vor einer Woche meine neue Bahncard bekommen, zuerst eine weiße, dann kurz danach durch Statuswechsel ne silberne. Ich hab aber keine Mail mit diesem Wortlaut bekommen...
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Antworten